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Genesis - Erstes Buch Moses (AT - Beginn [46 Bücher]) Genesis 1 1:1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. 1 1:2 Die Erde war wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. 1:3 Da sprach Gott: »Es werde Licht!« Und es ward Licht. 1:4 Gott sah, daß das Licht gut war. Da trennte Gott Licht von Finsternis. 1:5 Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber Nacht. Es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag. 1:6 Dann sprach Gott: »Es entstehe ein festes Gewölbe inmitten der Wasser, und es bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern!« 1:7 Gott bildete das feste Gewölbe und schied zwischen den Wassern oberhalb und unterhalb des Gewölbes, und es geschah so. 1:8 Gott nannte das feste Gewölbe Himmel. Es ward Abend, und es ward Morgen: zweiter Tag. Wasser und Land 1:9 Sodann sprach Gott: »Es werde das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort gesammelt, und das Trockene werde sichtbar!« Und es geschah so. 1:10 Gott nannte das Trockene Erde, und das zusammengeflossene Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war. 1:11 Da sprach Gott: »Die Erde lasse Grünes hervorsprießen, samentragende Pflanzen sowie Fruchtbäume [Bäumen], die Früchte bringen nach ihrer Art, in denen Samen ist auf Erden!« Und es geschah so. 1:12 Die Erde brachte Grünes hervor, samentragende Pflanzen nach ihrer Art und Bäume, die Früchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war. 1:13 Es ward Abend, und es ward Morgen: dritter Tag. Himmelsleuchten 1:14 Dann sprach Gott: »Es sollen Leuchten werden am Gewölbe des Himmels, um zu scheiden zwischen der Nacht und dem Tag, und sie sollen als Zeichen dienen sowohl für die Festzeiten als auch für die Tage und Jahre! 1 1,1-2,4a: Diese Verse bezeichnet man als den ersten Schöpfungsbericht. Er will keine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse im modernen Sinne vermitteln, sondern der Menschheit religiöse Wahrheiten künden. Gottes Tun wird dem Siebentageschema angepaßt, mit dem Sabbat als Abschluß. Der Schriftsteller will sagen: Gott ist ein Einziger, ist der Ursprung aller geschaffenen Dinge. Der Mensch ist sein Ebenbild, zur Herrschaft über die unvernünftige Kreatur berufen Ps 8,6. Der siebte Tag ist Gott und den Menschen heilig. Das in diesem Schöpfungsbericht vorausgesetzte Weltbild ist allen alten Völkern gemeinsam, aber bezüglich der religiösen Erkenntnisse steht der biblische Schöpfungsbericht turmhoch über den Sagen und Mythen der heidnischen Völker. 1

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Genesis - Erstes Buch Moses (AT - Beginn [46 Bcher])Genesis 1

1:1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.[footnoteRef:1] [1: 1,1-2,4a: Diese Verse bezeichnet man als den ersten Schpfungsbericht. Er will keine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse im modernen Sinne vermitteln, sondern der Menschheit religise Wahrheiten knden. Gottes Tun wird dem Siebentageschema angepat, mit dem Sabbat als Abschlu. Der Schriftsteller will sagen: Gott ist ein Einziger, ist der Ursprung aller geschaffenen Dinge. Der Mensch ist sein Ebenbild, zur Herrschaft ber die unvernnftige Kreatur berufen Ps 8,6. Der siebte Tag ist Gott und den Menschen heilig. Das in diesem Schpfungsbericht vorausgesetzte Weltbild ist allen alten Vlkern gemeinsam, aber bezglich der religisen Erkenntnisse steht der biblische Schpfungsbericht turmhoch ber den Sagen und Mythen der heidnischen Vlker.]

1:2 Die Erde war wst und leer, Finsternis lag ber der Urflut, und der Geist Gottes schwebte ber den Wassern.

1:3 Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht.

1:4 Gott sah, da das Licht gut war. Da trennte Gott Licht von Finsternis.

1:5 Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber Nacht. Es ward Abend, und es ward Morgen: ein Tag.

1:6 Dann sprach Gott: Es entstehe ein festes Gewlbe inmitten der Wasser, und es bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern!

1:7 Gott bildete das feste Gewlbe und schied zwischen den Wassern oberhalb und unterhalb des Gewlbes, und es geschah so.

1:8 Gott nannte das feste Gewlbe Himmel. Es ward Abend, und es ward Morgen: zweiter Tag.

Wasser und Land

1:9 Sodann sprach Gott: Es werde das Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort gesammelt, und das Trockene werde sichtbar! Und es geschah so.

1:10 Gott nannte das Trockene Erde, und das zusammengeflossene Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, da es gut war.

1:11 Da sprach Gott: Die Erde lasse Grnes hervorsprieen, samentragende Pflanzen sowie Fruchtbume [Bumen], die Frchte bringen nach ihrer Art, in denen Samen ist auf Erden! Und es geschah so.

1:12 Die Erde brachte Grnes hervor, samentragende Pflanzen nach ihrer Art und Bume, die Frchte bringen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, da es gut war.

1:13 Es ward Abend, und es ward Morgen: dritter Tag.

Himmelsleuchten

1:14 Dann sprach Gott: Es sollen Leuchten werden am Gewlbe des Himmels, um zu scheiden zwischen der Nacht und dem Tag, und sie sollen als Zeichen dienen sowohl fr die Festzeiten als auch fr die Tage und Jahre!

1:15 Sie sollen Lichtspender an dem Gewlbe des Himmels sein, um zu leuchten ber der Erde! Und es geschah so.

1:16 So machte denn Gott die beiden groen Leuchten: die grere, da sie den Tag beherrsche, die kleinere zur Beherrschung der Nacht und dazu die Sterne.

1:17 Gott setzte sie als Leuchten ber die Erde an das Gewlbe des Himmels,

1:18 zu beherrschen Tag und Nacht und zu trennen zwischen Licht und Finsternis. Und Gott sah, da es gut war.

1:19 Es ward Abend, und es ward Morgen: vierter Tag.

Vgel und Wassertiere

1:20 Dann sprach Gott: Es sollen wimmeln die Gewsser von Lebewesen und Vgel am Himmelsgewlbe fliegen ber der Erde!

1:21 Gott schuf die groen Seeungetme und alle sich regenden lebendigen Wesen, von denen nach ihren Arten das Wasser wimmelt, und alle geflgelten Vgel nach ihren Arten. Und Gott sah, da es gut war.

1:22 Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, mehrt euch und erfllt das Wasser in den Meeren! Die Vgel aber mgen sich vermehren auf Erden!

1:23 Es ward Abend, und es ward Morgen: fnfter Tag.

1:24 Da sprach Gott: Die Erde bringe lebende Wesen nach ihrer Art hervor: Vieh, Kriech- und Feldtiere nach ihren Arten! Und es geschah so.

1:25 Gott bildete die Feldtiere, das Vieh und alle Kriechtiere des Erdbodens jeweils nach ihren Arten. Und Gott sah, da es gut war.

Menschen

1:26 Dann sprach Gott: Lat uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns hnlich; sie sollen herrschen ber des Meeres Fische, ber die Vgel des Himmels, ber das Vieh, ber alle Landtiere und ber alle Kriechtiere am Boden!

1:27 So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie. (Mt 19,4; Mk 10,6; Kol 3,10; Jak 3,9)

1:28 Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, fllt die Erde und macht sie untertan und herrscht ber des Meeres Fische, die Vgel des Himmels und ber alles Getier, das sich auf Erden regt!

1:29 Gott sprach weiter: Seht, ich gebe euch alles Grnkraut, das auf der ganzen Erde Samen trgt, und alle Bume mit samenhaltigen Frchten; dies diene euch als Nahrung!

1:30 Allem Getier des Feldes und allen Vgeln des Himmels und allen am Boden kriechenden Tieren, in denen Lebenshauch atmet, gebe ich hingegen alles Grnkraut zur Nahrung. Und es geschah so.

1:31 Gott sah alles, was er gemacht hatte, und frwahr, es war sehr gut. Es ward Abend, und es ward Morgen: sechster Tag.

Genesis 2Sabbatruhe: Und Gott ruhte am siebten Tag von all seinem Werke

2:1 So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer.

2:2 Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er vollbracht hatte, und ruhte am siebten Tag von all seinem Werke, das er vollbracht hatte. (Heb 4,4)

2:3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Denn an ihm hat er von all seinem Werk geruht, das Gott wirkend schuf.

2:4a Dies ist der Werdegang des Himmels und der Erde, da sie geschaffen wurden. -

Eden

2:4b Als Gott, der Herr, die Erde machte und den Himmel,[footnoteRef:2] [2: 2,4b-2,25: Es handelt sich hier um einen kurzen, zweiten Schpfungsbericht, der uns Gott in menschlich-bermenschlicher Gestalt als Bildner darstellt, wobei seine Aufmerksamkeit ganz auf den Menschen gerichtet ist. Dessen Wesen, seine geschlechtliche Verschiedenheit und seine Bestimmung werden uns hier geschildert. Adam ist Personenname und zugleich die hebrische Bezeichnung fr Mensch. Die genauere Lage jenes Gartens, von der berlieferung nach einem persischen Worte Paradies genannt, ist unbestimmt, da uns nur zwei der erwhnten Flsse (Vers 11-14) bekannt sind. Die Erzhlung soll das dritte Kapitel vorbereiten.]

2:5 da gab es noch keinen Steppenstrauch auf Erden, und Grnkraut [Feldstrucher] sprote noch nicht auf dem Felde; denn Gott, der Herr, hatte noch nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, den Boden zu bebauen.

2:6 Nur Feuchtigkeit stieg von der Erde auf und wsserte die gesamte Flche des Erdbodens.

2:7 Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen. (1Kor 15,45)

2:8 Darauf pflanzte Gott, der Herr, einen Garten in Eden, gegen Osten, und versetzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.

2:9 Und Gott, der Herr, lie aus dem Erdboden allerlei Bume aufsprieen, lieblich zum Anschauen und gut zur Nahrung, den Lebensbaum [Baum des Lebens] aber mitten im Garten und auch den Baum der Erkenntnis von Gut und Bse. (Offb 22,1-5)

2:10 Ein Strom entsprang in Eden zur Bewsserung des Gartens. Von da an teilte er sich in vier Arme.

2:11 Der eine heit Pischon; er umfliet ganz Chawila, das Goldland.

2:12 Das Gold jenes Landes ist kostbar; auch Balsamharz [Bdelliumharz] und Karneolsteine sind dort vorhanden.

2:13 Der zweite Strom heit Gichon; er umfliet ganz Kusch.

2:14 Der dritte Strom, der Tigris, fliet stlich von Assur, und der vierte trgt den Namen Euphrat.

Bestimmung

2:15 Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und erhalte.

2:16 Gott, der Herr, gebot dem Menschen: Von allen Bumen des Gartens darfst du essen,

2:17 nur vom Baum der Erkenntnis von Gut und Bse darfst du nicht essen; denn am Tage, da du davon it, mut du sterben.

Mensch und Tiere

2:18 Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, da der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen als sein Gegenstck.

2:19 So bildete Gott, der Herr, aus der Erde allerlei Tiere des Feldes und alle Vgel des Himmels und brachte sie zum Menschen, um zu sehen, wie er sie benennen wrde; und ganz wie der Mensch jedes Lebewesen benannte, so lautet sein Name.

2:20 Der Mensch gab allem Vieh, allen Vgeln des Himmels und allem Feldgetier Namen; aber fr den Menschen fand sich keine Hilfe als sein Gegenstck.

Die Frau

2:21 Da lie Gott, der Herr, einen Tiefschlaf auf den Menschen (= Adam) fallen, so da er einschlief, nahm ihm eine seiner Rippen und verschlo deren Stelle mit Fleisch.

2:22 Gott, der Herr, baute die Rippe, die er dem Menschen entnommen hatte, zu einer Frau aus und fhrte sie ihm zu.

2:23 Da sprach der Mensch: Das ist nun endlich Bein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch. Diese soll man Mnnin heien; denn vom Manne ist sie genommen.

2:24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und beide werden zu einem Fleisch. (Mt 19,5; Mk 10,8; 1Kor 6,16; Eph 5,31)

2:25 Beide aber, der Mann und seine Frau, waren nackt; doch sie schmten sich nicht voreinander.

Genesis 3Versuchung und Fall

3:1 Die Schlange aber war listiger als alle anderen Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gebildet hatte. Sie sprach zur Frau: Hat Gott wirklich gesagt: >Ihr drft von keinem Baum des Gartens essen