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Was ist Agrarökologie ?
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Was ist Agrarökologie?
• Agrarökologie ist eine gesellschaftliche Bewegung mit dem Ziel der Mitbestimmung über die zukünftige Gestaltung der weltweiten Ernährungspolitik.
• Außerdem ein Forschungsansatz und ein Konzept aus Prinzipien und Praktiken.
• Der ökologische Landbau ist mit seinen Erfahrungen ein zentrales Element und Ziel.
• Ziel ist es ein sich selbst tragendes, regionales Ernährungssystem, das in ökologische Kreisläufe eingebettet und nicht von globalen Lebensmittelkonzernen abhängig ist.
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Falscher Fokus in der VergangenheitFokus lag bisher auf Produktivität
„bending the curves“ muss stattfinden
Seit den 1950er Jahren • Überdüngung• Pestizidrückstände• Wasserverschmutzung• Biodiversitätsverlust• Fruchtbarkeitsverlust• Antibiotikaresistenzen
Folgerung: Wir brauchen etwas anderes!!! Ressourcenkreisläufe schließen!
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Ausgangssituation
- Die meisten Höfe weltweit unter 2 ha, besonders in Asien- 70% aller Nahrung wird von Kleinbauern erzeugt- Mangelernährung und Fettleibigkeit - Die meiste Nahrung wird von Frauen angebaut - EU-Politik fördert Großbetrieben- Handelsabkommen - Anpassung an den Klimawandel
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KreislaufwirtschaftAls richtiger Wegdie Probleme zu lösen, die es offensichtlich gibt
Agrarökologie basiert aufÖkosystemleistungen
Was liefert Agrarökologie?
Biodiversität
Gesundheit
Produkte
Wasser Reinigung und Speicherung
Gesunde Umwelt
Biolog. N Fixierung
Nährstoffrecycling
Co2 Senke
Bestäubung
BodenschutzKrankheitsregulierung
Gesunde Umwelt
Was brauchen wir?
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Agrarökologie ökologisch
fördert positive Wechselwirkungen und Synergien zwischen Pflanzen, Tieren, Boden und Wasser und dem Ernährungssystem
schließt Ressourcenkreisläufe und schützt den Boden
verbessert und erhält die Artenvielfalt in der Natur, die Sortenvielfalt auf dem Feld und die Rassenvielfalt der Nutztiere
schafft schrittweise den Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden ab und schafft Unabhängigkeit von zugekauften Betriebsmitteln
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Agrarökologie sozial und kulturell
• trägt zu einem saisonal und kulturell angepassten Essen bei das gesund und vielfältig ist
• schafft Solidarität und Austausch zwischen Menschen auf dem Land und in der Stadt
• fördert die Gleichberechtigung von Mann und Frau und schafft Chancen für junge Menschen
• unterstützt Menschen darin eine spirituelle und materielle Beziehung zur Natur und ihren Lebensgrundlagen zu erhalten
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Agrarökologie ökonomisch
stärkt faire, kurze und vernetzte Vermarktungswege und schafft eine transparente Beziehung zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen
schafft Existenzgrundlagen für (klein?)bäuerliche Haushalte, faire Preise für Erzeuger*innen und trägt dazu bei die lokale Wirtschaft zu stärken
fördert die Resilienz der Haushalte durch eine Diversifizierung der Produktion und Anbausysteme
schafft menschenwürdige Arbeit und respektiert die Menschenrechte
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Agrarökologie politischstellt die Bedürfnisse und Interessen von Erzeuger *innen vor die Interessen der Konzerne der Agrar- und Ernährungsindustrie
verfolgt das Ziel, dass Saatgut, Artenvielfalt, Land, Wasser und Wissen in der Hand der Menschen bleiben, die Lebensmittel erzeugen und verarbeiten
schafft eine größere Beteiligung von Lebensmittelerzeuger*innen und Verbraucher*innen an den Entscheidungsprozessen über Ernährungssysteme
fördert Formen der sozialen Organisation, die Voraussetzung für dezentralisierte Politikgestaltung der Agrar- und Ernährungssysteme sind und hat daher Bewegungscharakter
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Agrarökologie umfasst das gesamte Nahrungssystem vom Boden bis zurOrganisation der menschlichen Gesellschaft. Sie fördert Interaktionzwischen Wissenschaft, Praxis und Bewegungen indem Wissen und Handeln verknüpft warden.
WissenschaftMit einem holistischen und partizipatorischen Ansatz, fächerübergreifend und inklusiv, vorrangig praktisch und aktionsorientiert
PraxisBasierend auf der nachhaltigen Nutzung lokaler Ressourcen, dem Wissen der Bauern und ihren Prioritäten, weiser Nutzung von Biodiversität um ihre Ökosystemleistungen Resilienz und Lösungen die lokal und global mehrfache Vorteile haben
BewegungKleinbauern, Familienbetriebe und ländliche Gemeinschaften, Ernährungssouveränität, lokale und kurze Transportwege, Vielfalt von Sorten und Rassen, gesunde und hochqualitative Nahrung schützen
Überall anders. Lokal, kleinteilig, wissensintensiv, partizipativ, transformierend
Es gibt keine Definition. Das ist Stärke und Schwäche zugleich
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• Gold Auszeichnung: Politik für Ökolandbau des Bundesstaates Sikkim(2004) und “Sikkim Organic Mission” (2010), Indien
• Silber Auszeichnung: Dänemarks Nationaler Bio-Aktionsplan. Zusammenarbeiten für mehr Bio (2011-2020)
• Silber Auszeichnung: Brasiliens Nationale Politik für Agrarökologie und Ökolandbau (PNAPO, 2012)
Beispiele
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BRASILIEN: Die Nationale Politik für
Agrarökologie und Ökolandbau PNAPO der
früheren Regierung verknüpfte Produktion,
Verarbeitung, Vermarktung und Verbrauch
und schützte durch Kreislaufwirtschaft
natürliche Ressourcen. Das Programm trägt
zu sozialer Gerechtigkeit bei. Die neue
Regierung Brasiliens gefährdet diesen
Fortschritt dramatisch
KENIA: In Kenia arbeitet das Zentrum für natürliche
Ressourcen in Trockengebieten (DNRC) mit über 600
Kleinbäuer*innen zusammen, um ihr Land durch
agrarökologische Methoden und Agrarforstwirtschaft
zu regenerieren (World Future Council)
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ElementeAgroforstPermakulturErosionsschutzMischanbau
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1st International Symposium: Agroecology forFood Security and Nutrition, September2014, FAO, Rome
2nd International Symposium:Scaling up agroecology to achieve the SustainableDevelopment Goals April 2018, FAO, Rome
Follow up mit7 Regional Conferences:2015: Lateinamerika, Afrika, Asien2016: Lateinamerika, China, Europa2017: Nord Afrika
FAO Knowledge Hub Agroecology
1. Internationale Konferenz zu AgroecologyJuni 2019 in Kenya
Sarah Lovell
Anfang und Unterstützung durch Nyeleni und FAO
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Was muss geschehen?
Schaffung von Rahmenbedingungen (Kohärenz) die Bauern und Bäuerinnen darin unterstützen agrarökologische Praktiken umzusetzenin EU Gemeinsamer Agrarpolitik in Entwicklungszusammenarbeitin Handels und Ernährungspolitik
Global und generell eine Transformation von Nahrungs- und Ernährungssystemen, die in der Lage sind Klimawandel und Umweltbelastung zu stoppen und umzukehren.
Es muss keine weltweit gültige Definition geben, sondern es müssen lokale Systeme so angepasst werden, dass die Natur wieder funktionieren kann.
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Forderungen an die Politik
Ein klares Bekenntnis zu AÖ
AÖ als zentralen Förderkonzept zur Armutsbekämpfung in der Entwicklungszusammenarbeit
Forschung und Entwicklung am Vorsorgeprinzip orientieren
AÖ ist nicht „climate smart Agriculture“ CSA!
Gemeinsame Agrarpolitik der EU für AÖ einsetzen
UN Welternährungsausschuss (CFS) mit Beteiligung von Menschen die betroffen sind
Betrachtung von AÖ gleichwertig als Praxis, Wissenschaft und Bewegung