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WAS IST HEPATITIS?...die Entgiftung und Ausscheidung von Fremdstoffen (z. B. Alkohol, Medikamente), körpereigenen Abbauprodukten und Hormonen, e ormationen für e au-cher sind in

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Hepatitis? ................................................................................................................ 03

Was ist Hepatitis? .................................................................................................. 05

WeshalbistHepatitisgefährlich?..................................................................... 05

Wie kann man sich schützen? ............................................................................... 07

Hygiene:einfachwichtig ................................................................................... 07

SaferUse:gutfürdichundandere................................................................... 08

SaferSex:sicherermitKondom....................................................................... 12

ImpfungschütztvorHepatitisAundB............................................................. 14

SchutzvoreinerMutter-Kind-Übertragung..................................................... 17

Übertragungswegeund SchutzmöglichkeitenaufeinemBlick ...................... 18

Wie verläuft eine Hepatitis, und welche Krankheitszeichen gibt es? ............... 20

Ab wann und wie lange ist man ansteckend? ...................................................... 23

Was ist bei Koinfektionen? ................................................................................... 25

KoinfektionmitverschiedenenHepatitis-Viren................................................ 25

KoinfektionmitHIVundHepatitis-Viren........................................................... 25

Wie sieht’s bei Hepatitis mit der Meldepflicht aus? ........................................... 26

Wie wird die Hepatitis festgestellt und überwacht? .......................................... 27

Allgemeine Verhaltenstipps bei Hepatitis .......................................................... 31

Rund um die Hepatitis-Therapie ........................................................................... 33

WelcheMedikamentewerdeneingesetzt?....................................................... 33

WiewirddiechronischeHepatitisBbehandelt?.............................................. 36

WiewirddieHepatitisCbehandelt?................................................................. 37

VoraussetzungeneinerHepatitis-Therapie...................................................... 39

WasistfüreineTherapiewichtig?.................................................................... 41

ZugangzurHepatitis-BehandlungundKostenübernahme............................. 44

Hepatitis-TherapieundSubstitution ................................................................ 44

Naturheilmittel.................................................................................................. 45

Wo bekommt man Unterstützung und Beratung? ............................................... 47

Infoquellen ............................................................................................................. 49

HEPATITIS?

„IchhabandereSorgen!“,denkstduvielleicht.Klar,wennduDrogennimmst,musstdudichmitvielenProblemenherum-schlagen:schlechteStoffqualität,Polizei,StressbeimKonsum,Abszesse,BlutvergiftungenundDrogennotfälle,umnureinigezunennen.DieGefahrenkennstdu,dieFolgenkannstdusehenundspüren.

SchlechteNachricht:EsgibtauchGefahren,diedunichtsehenkannst.DazugehörtnebenHIVauchHepatitis.Diegefährliche-renVirusformen–Hepatitis-B-undHepatitis-C-Virus–werdenähnlichwieHIVübertragen,vorallemdurchBlut.SiesindabervielwiderstandsfähigerundleichterübertragbaralsHIV.DurchgemeinsamenGebrauchvonSpritzen,NadelnundZubehörsteckensichzwischen50und90%derDrogengebrauchermitHepatitisA,BoderCan–wobeivielegarnichtwissen,dasssieinfiziertsind.WegenderweitenVerbreitungderHepatitiskannesalsosehrleichtpassieren,dassdubeimgemeinsamenKon-sumoderbeimSexaufinfizierteLeutetriffstunddichansteckst.VieleDrogengebrauchersindauchdadurchgefährdet,dassihrImmunsystemdurchInfektionenallerArt,schlechteErnährungundBeschaffungsstressbereitsbelastetist.KommtdannnocheineHepatitisBoderChinzu,wirddiesehäufigerchronischalsbeianderenMenschen.

DiesgiltauchfürHIV-Positive,beidenennochdazudieHepa-titis-Therapieschlechteranspricht.AußerdemmüssensichvieleDrogengebrauchergleichmitdemganzen„Hepatitis-ABC“herumschlagen,wasdieGefahrvonKomplikationenerhöht.

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DieguteNachricht:VorHepatitiskannstdudichundandereschützen–durchHygiene,SaferUse,undSaferSex,durchImp-funggegenHepatitisAundB.UndandersalsbeieinerHIV-In-fektionbestehtbeiHepatitisdieChance,dasssieausheilt–vonselbstoderdurcheinemedizinischeBehandlung.Undwenndie-serechtzeitigerfolgt,sinddieTherapieaussichtenumsobesser.

EsgibtalsoGrundgenug,sichinSachenHepatitisschlauzumachen.DieseBroschürebietetdirdiewichtigstenInformatio-nen,z.B.zudenÜbertragungswegenundSchutzmöglichkeiten,überdenVerlaufeinerHepatitis-Infektion,dieverschiedenenUntersuchungsmethoden,dieTherapiemöglichkeitenunddieVoraussetzungeneinerHepatitis-Therapie.Außerdemsagtsiedir,wiederZugangzurmedizinischenBehandlung–auchzurSubstitution–geregeltistundwerfürdieKostenaufkommt.

DieBroschürekanneinepersönlicheBeratungnatürlichnichtersetzen.WenndualsoFragenhast,wendestdudichambestenaneineDrogenselbsthilfe,DrogenberatungsstelleoderAidshilfe,aneinenArztodereineÄrztin.AdressenundweitereInfoquellenfindestduamEndederBroschüre.

WAS IST HEPATITIS?

„Hepatitis“kommtvon„hepar“,demgriechischenWortfürLe-ber,undistdermedizinischeBegrifffüreineEntzündungderLe-ber.SiewirdinderSzenefälschlicherweiseauch„Gilb“genannt,weileineLeberentzündungmanchmaleine„Gelbsucht“(Ikterus)verursacht:dieAugenschleimhautunddieHautfärbensichgelb,derUrinwirddeutlichbraunundderStuhl(Kot)ganzhell.DasistabernurbeieinemkleinerenTeilderfrischenInfektionenderFall(siehe„AkuteErkrankung“S.20).LeberentzündungenkönnenvieleUrsachenhaben,z.B.BakterienundParasiten,AlkoholundArzneimittel.DiemeistenwerdenjedochdurchHepatitis-Virenhervorgerufen.MankenntheuteverschiedeneHepatitis-Viren,diemanmitdenBuchstabendesAlphabetsbezeichnet(A,B,C,DundE).WirkonzentrierenunshieraufdiejenigenVirusformen,diebeiDrogengebrauchernweitverbreitetsind:Hepatitis-A-Virus(HAV),Hepatitis-B-Virus(HBV)undHepatitis-C-Virus(HCV).

WESHALB IST HEPATITIS GEFÄHRLICH?

GefährlichsindLeberentzündungenvorallemdeshalb,weildieLeberals„Stoffwechselzentrale“desKörpersanvielenwichtigenLebensvorgängenbeteiligtist.DieLebersorgtunteranderemfür

dieUmwandlung,VerwertungundSpeicherungvonNähr- stoffenundkörpereigenenStoffwechselprodukten,

dieEntgiftungundAusscheidungvonFremdstoffen(z.B. Alkohol,Medikamente),körpereigenenAbbauproduktenund Hormonen,

SpezielleInformationenfürHIV-positiveDrogengebrau-

chersindinderBroschüremit INFO+ gekennzeichnet.

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dieBildungvonEiweißen(z.B.Blutgerinnungsfaktorenund Enzyme)und

dieSteuerungdesFett-undZuckerstoffwechsels.

KommteszueinerAnsteckungmitHepatitis-Viren,erkenntdaskörpereigeneImmunsystemsieundproduziert„Gegenstoffe“(Antikörper),umsiezuzerstören.BeiHepatitisAreichtdieIm-munantwortimmeraus,sodassdieakuteErkrankungausheilt.AberbeiHepatitisBundCistdasmanchmalnichtderFall:DieVirenvermehrensichweiter,unddieInfektionwirdchronisch.BeieinemschwerenchronischenVerlauf(sieheS.21)werdendieLeberzellennachundnachzerstört–dieFunktionsfähigkeitdieseslebenswichtigenOrganslässtdadurchimmermehrnach.

DieLeberistdasgrößteinnereOrgandesMenschen.SieliegtimrechtenOber-bauchdirektunterdemZwerchfellundwiegtetwa1.500–2.000Gramm.WeildieLebernichtschmerzempfindlichist,bleibenLebererkrankungenhäufigunent-deckt.DieHepatitiswirddaherauch„stilleGefahr“genannt.

WIE KANN MAN SICH SCHÜTZEN?

AlleHepatitis-VirenwerdendurchBlutübertragen,HBVau-ßerdemdurchScheidenflüssigkeit,Sperma,MuttermilchundSpeichel,HAVhauptsächlichübermenschlicheAusscheidun-gen(Kot).WoesüberallRisikengibtundwiedusievermeidenkannst,erfährstduindiesemKapitel(sieheauch„Übertra-gungswegeundSchutzmöglichkeitenaufeinenBlick“S.18):

HYGIENE: EINFACH WICHTIG

FüreineAnsteckungmitHepatitis-VirenreichtschonderKon-taktmiteinerwinzigenMengeBluteinesinfiziertenMenschenaus.BeimDrogengebrauchwieauchsonstimAlltagsolltestdudaher„blutaufmerksam“seinundaufHygieneachten.

HygienefängtmitdemHändewaschenan–vorundnachdemDrogenkonsum.Dasalleinschütztzwarnicht,senktaberdasRisikoeinerAnsteckungmitHepatitis-undanderenKrankheits-erregern.ZugleichsolltestduimmerfolgendeRegelneinhalten:Zubehörwiez.B.Löffel,GläserundMessergründlichreinigen.

Gegenstände,diemitBlutinBerührungkommenkönnen– z.B.Zahnbürsten,Nagelscherenund-knipser,Rasierer, SpritzbesteckundZubehör–,nichtmitanderenteilen.

TischeundandereFlächen,andenenBluthaftetoderhaften könnte(weildortz.B.gedrücktwurde),gründlichreinigen.

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HygieneistebensobeimTätowierenundPiercenangesagt.DusolltestdaherimmerzueinemProfigehen,derhygienischundmitsterilenGerätenarbeitet.ZumThema„TattooundPiercinginHaft“informiertdiegleichnamigeDAH-Broschüre.

SAFER USE: GUT FÜR DICH UND ANDERE

MitSaferUsekannstdubeimDrogengebrauchverhindern,dassdudichoderanderemitHepatitis-Viren–ebensoHIVundweite-renKrankheitserregern–ansteckst.

Spritzbestecke WeilvieleDrogengebraucherHepatitis-VirenimBluthabenundweilHepatitis-VirensehransteckendsindundsichinkleinenBlutresten(inderSpritze)mehrereTagehaltenkönnen,istdergemeinsameGebrauchvonSpritzbestecksehrgefährlich!

DusolltestdaherfürjedenDruckdaseigenesterileSpritzbe-steckverwendenundgebrauchteSpritzen/Nadelnnichtweiter-geben.Istdasnichtmöglich(z.B.inHaft),solltestdubenutztesSpritzbesteckwenigstensauskochen.AmsicherstenistdieseMethode:

SorgfältigdieHändewaschen.

SpritzegründlichmitsauberemWasser(frischausderLei- tung!)reinigenundkräftigdurchspülen.

DanachdieSpritzeauseinandernehmenundalleTeilemin- destens15MinuteninsprudelndheißemWasserausko-

chen(miteinemDeckelaufdenTopfbleibtdieTemperatur gleichmäßighoch).DasgehtauchmitPlastikspritzen,aber höchstensdreimal–danachwerdensiespröde.Spröde Spritzennichtmehrverwenden,weilindenkleinenRissen BakterienundVirensitzenkönnen.

NachdemAuskochendasWasserbeileichtzurückgeschobe- nemTopfdeckelabgießen:DannmusstdudieSpritzenteile nichtmiteinemGegenstandausdemheißenWasserholen, andemvielleichtKrankheitserregerhaften.

DieEinzelteilewiederzusammensetzen,undzwarso:Die Nadelhintenanfassen–damitsiedort,wosieindieVene einsticht,nichtverunreinigtwird–undaufdieSpritzeauf- setzen.DieSpritzedabeiinderMittefesthalten.Auchden Kolbennurhintenanfassen–nichtdenTeil,derdannindie Spritzekommt.

Richtigangewandt,kanndieseMethodeHepatitis-Viren,HIVundandereKrankheitserregerunschädlichmachen.Wirklichsicheristabernureineneue,sterileSpritze!

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Tipps zum hygienischen Konsum

Umgehen mit dem Stoff InstrumenteundHändeimmersorgfältigreinigen,dennjederStoffkannmitHepatitis-Virendurchsetztsein,z.B.Koka-Ku-geln,dieimMundverstecktwurden,oderHeroin,dasimAftertransportiertwurde.AuchdurchBlutresteanFingernundZubehör(z.B.amMesser)kannderStoffverschmutztwerden.

Vorbereiten des Drucks NimmzumAufkochendesStoffsimmersauberesWasser–

ambestensteriles(inkleinenMengeninApotheken,Drogen- beratungsstellenundReformhäusernerhältlich).Hastdu keinsterilesWasser,kochLeitungswasserab(imTopfmit Deckelüber15Minutensprudelndkochenlassen).Wenndas nichtmöglichist,nimmMineralwasserohneKohlensäure: dasistbesseralsnichtabgekochtesLeitungswasser. WasserniemalsgemeinsamauseinemGefäßaufziehen!

LöffelvordemGebrauchmitsauberemWassergründlich reinigen,danninkochendemWasser15Minutenabkochen odermiteinemsauberenAlkoholtupfernachwischen.

Aufteilen des StoffsManteiltdasPulver,z.B.miteinemgereinigtenMesser,undje-dersuchtseinePortionaus.DannbenutztjederdieeigeneSpritzeunddaseigeneZubehör.AufkeinenFalldengesamtenStoffmiteinerSpritzeaufziehenunddann,nachTeilstrichenabgemessen,andieanderenweitergeben!ZwarnimmtjederdieeigeneSpritze;aberwenndieersteSpritze/Nadel,dasWasseroderderFilterbe-reitsbenutztwaren,könnenInfektionenweitergetragenwerden.

FilternVerwendeFilterimmernureinmal.BereitsbenutzteFilter

könnenHepatitis-Virenenthalten(z.B.durchBlutanden HändenoderdurchverunreinigteDrogen).Nimmaufkeinen FallFilter,dieschonjemandandersbenutzthat:Hierbesteht einhohesRisikoeinerHepatitis-Infektion!

Vor dem EinstechenZuerstsorgfältigdieHändewaschen,danndieVeneertasten,

dieseStellegründlichmiteinemAlkoholtupferdesinfizieren (danachnichtmehrabtasten!)unddieNadeleinstechen.Das giltnatürlichauch,wennmansichgegenseitigbeiderInjek- tionhilft.

Herausziehen der NadelNimmzumZudrückenderEinstichstelleimmereinenneuen,

sauberenTupfer.HierreichtaucheinerohneAlkohol,z.B.ein sauberes,unbenutztesPapiertaschentuch.

Sniefen und Rauchen VerwendeimmernurdaseigeneRöhrchenundgibdieses

nichtanandereweiter:DurchgemeinsambenutzteRöhrchen könnenHepatitis-Virenübertragenwerden.

WeitereInfoszuSaferUsebietetunsereBroschüre„saferuse–RisikenminimierenbeimDrogengebrauch“.

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SAFER SEX: SICHERER MIT KONDOM

SaferUseundHygienesinddieeineSeitederMedaille.DieandereistSaferSex,weilHepatitis-Viren–wieHIV–auchbeimSexübertragenwerdenkönnen.

Mit„SaferSex“bezeichnetmanMaßnahmen,dievoreinerHIV-Übertragungschützen.MitSaferSex,vorallemKondom-gebrauch,senkstduzugleichdasRisiko,dassdudichmitHepatitis-Viren(undanderensexuellübertragbarenErregern)ansteckstodersieanandereweitergibst.SaferSexheißt:

Vaginal-undAnalverkehrmitKondom–ambestenzusam- menmitfettfreiemGleitmittel,damitderPenisbessergleiten kannundderGummidurchdieReibungnichtreißt.Keine fetthaltigenGleitmittel(z.B.Vaseline,Öl,Körperlotion) verwenden:SiemachenKondomeporös,unddannschützen sienichtmehr.FettfreieGleitmittelgibt’sinApotheken, DrogerienundSexshops.

beimBlasennichtindenMundabspritzen,sondern„raus bevor’skommt“.Wersichergehenwill,kanndazueinKondom benutzen.BeimAnschaffensolltemanimmereinKondom nehmen!

Blut–auchMenstruationsblut–undSpermanichtinMund, AugenundandereKörperöffnungenoderaufWundenkom- menlassen.

WennGeschlechtskrankheitenwieSyphilis,TripperoderHerpesmitimSpielsind,kannstdudichoderanderebesondersleicht

mitHIVundHepatitisanstecken:DieseKrankheitenverursachennämlichWunden,dievonHIVundHepatitis-Virenals„Pforte“genutztwerden.Auchdeshalbisteswichtig,dassdubeimSexKondomebenutzt.WeildudirGeschlechtskrankheitenabersehrleichteinfangenkannst(z.B.auchbeimKüssenoderBerührenkrankerHautstellen),kommtesvorallemdaraufan,dasssierechtzeitigerkanntundärztlichbehandeltwerden–unddassduaufSexsolangeverzichtest,bisdusiewiederlosbist.Wichtigist,dassauchdieSexpartnerinformiertwerdenundsichbe-handelnlassen,damitmansichnichtimmerwiedergegenseitigansteckt!

WennduhäufigmitwechselndenPartnerinnenoderPartnernSexhast,solltestdudichregelmäßig–wenigstenseinmalproHalbjahr–aufGeschlechtskrankheitenuntersuchenlassen,weildusieoftgarnichterkennenkannst.Weranschaffengeht,lässtsichambestenallezweiMonateuntersuchen.Frühentdeckt,lassensichdiemeistenGeschlechtskrankheitengutbehandeln.

NähereszuSaferSexundKondomgebrauchfindestduinunse-rerBroschüre„Schützdich–auchbeimSex“.

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IMPFUNG SCHÜTZT VOR HEPATITIS A UND B

DersichersteSchutzvorHepatitisAundBisteineImpfung.DieImpfunggegenHepatitisBschütztzugleichvorHepatitisD.GegenHepatitisCgibtesleiderkeineImpfung.

DurchdenNachweisvonHAV-undHBV-AntikörpernimBlutkannfestgestelltwerden,

obdubereitsgeimpftbistundderImpfschutznochanhält. Fallsnicht,solltestdudichimpfen/nachimpfenlassen.

obeineImpfungerfolgreichistoderobsiewiederholtwerden muss.

Wie wird geimpft?BeiderImpfungwerden„Tot-Impfstoffe“eingesetzt,diegentech-nischhergestellteVirusbruchstückeenthalten.SieführennichtzueinerInfektion,sondernzurBildungvonschützendenAntikörpern.

GegenHepatitisAwirdmanmeistinzweiSchrittengeimpft:SechsbiszwölfMonatenachdererstenImpfungerfolgteine„Auffrischungsimpfung“.DerImpferfolgliegtbeiüber90%,undderImpfschutzhältetwazehnJahrean.

GegenHepatitisBsinddreiImpfungenerforderlich.DiezweiteerfolgtvierbissechsWochen,diedrittesechsbiszwölfMo-natenachdererstenImpfung.WenndasImmunsystemnichtgeschwächtist(z.B.durchInfektionskrankheitenwieetwaHIV),liegtderImpferfolgbei95%.AuchhierbleibtderImpfschutzetwazehnJahrebestehen.

BeieinerKombinationsimpfunggegenHepatitisAundBent-sprichtdasImpfschemademderHepatitis-B-Impfung.

WenndugegenHepatitisAundBgeimpftbist,sindHygiene, SaferUseundSaferSex–vorallemKondomgebrauch – trotzdemwichtig:zumeinenwegenHIV,zumanderenwegen HepatitisC.

WenndumitHepatitis-A-oderHepatitis-B-Krankenzusam- menwohnst,siepflegstoderbetreust,oderwenndeinPart- ner/deinePartnerinHepatitisAoderBhat,solltestdudich – soferndunicht(mehr)durcheineImpfunggeschütztbist – möglichstschnellimpfenlassen.Solangedieerkrankte Personansteckendist(sieheS.23),solltestduaußerdem ganzbesondersaufHygieneachten,alsoz.B.nachjeder Toilettenbenutzung,vordemZubereitenvonMahlzeitensowie vorundnachdemDrückengründlichdieHändewaschen.

INFO+ BeiMenschenmitgeschwächtemImmunsystem

wiez.B.HIV-Positiven

bautsichmanchmalzunächstkeinausreichenderImpf-

schutzauf.SchlägteineImpfungnichtan,kannsie

miterhöhterDosisinmehrerenSchrittenwiederholt

werden,biseinausreichenderImpfschutzerreichtist.

kannderImpfschutzvorzeitigverlorengehen.Insolch

einemFallempfiehltessich,denImpfschutzeinmal

proJahrärztlichkontrollierenzulassenundsichbei

Bedarferneutimpfenzulassen.

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Wer trägt die Kosten für die Impfung?DieKostenfüreineImpfunggegenHepatitisBübernimmtdieKrankenkasse,

wenndudichbeieinemKassenarztimpfenlässtunddieser dieImpfungalsmedizinischnotwendigerachtet:Hiergelten dieEmpfehlungenderständigenImpfkommissionamRobert Koch-Institut(STIKO),wonachunteranderembeiDrogenge- brauchernoderbeiJugendlichenunter18Jahreneine Hepatitis-B-Impfungangezeigtist(„Indikationsimpfung“).

wennduangibst,dassdueine„KontaktpersonmitInfektions- risiko“bist.IndiesemFallbrauchstdudichnichtalsDrogen- gebraucher/inzuerkennenzugeben.

BeiderHepatitis-A-ImpfungläuftdasbeieinigenKrankenkas-senähnlich,dieKostenwerdenabernichtgenerellübernom-men.HiermussdieÄrztin/derArztbegründen,dassessichnichtumeineReise-Impfunghandelt,sonderndassmanz.B.einechronischeLebererkrankunghat.

DieKosteneinerKombinationsimpfungträgtdieKrankenkassenurdann,wennbeideImpfungenerforderlichsind.Dasistz.B.beiMenschenderFall,dieeinechronischeLebererkrankunghabenoderHIV-positivsind.

Wie sieht’s mit der Impfung in Haft aus?DieSTIKOempfiehltauchfürInhaftierteeineHepatitis-B-Imp-fung.MancheHaftanstaltenbietendieImpfungjedochnichtvonsichausan.Wersichimpfenlassenmöchte,solltesichdaherandenAnstaltsarztwenden.

SCHUTZ VOR EINER MUTTER-KIND-ÜBERTRAGUNG DasRisiko,dassHBVwährendodernachderGeburtvonderin-fiziertenMutteraufihrKindübertragenwird,liegtohneVorbeu-gemaßnahmenbeietwa95%.EineMutter-Kind-Übertragungkannaberfastimmerverhindertwerden,wenndasNeugebo-reneunmittelbarnachderGeburtgegenHBVgeimpftwird.AufdasStillenmussdieMutterdannnichtverzichten,weildasKinddurchdieImpfunggeschütztist.

AuchHCVkannbeiderGeburtaufdasKindübertragenwerden,dochgeschiehtdieswesentlichseltener(dieÜbertragungswahr-scheinlichkeitliegtbeiunter5%).BeiMüttern,dienurmitHCV(undnichtzusätzlichmitHIV,sieheunten)infiziertsind,werdendaherkeinespeziellenMaßnahmenzumSchutzdesKindesangewandt.BeimStillenistdasRisikoeinerHCV-Übertragungsehrgering,weshalbHCV-infiziertenMütternnichtgenerellvomStillenabgeratenwird.Nichtstillensolltemanaber,wenndieBrustwarzenverletztoderentzündetsind.

INFO+ BeiSchwangeren,diemitHepatitisundHIVinfi-

ziertsind,geltendiegleichenVorsichtsmaßnahmenwie

beiHIV,dasheißt,eswirdempfohlen,dasBabyperKaiser-

schnittzuholenundaufdasStillenzuverzichten.

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GegenHepatitisAkannmansichimpfenlassen.

Hygienemaßnahmen:

HändenachderToilettenbenutzunggründlichwaschenGeschirrheißabspülen sterilesSpritzbesteckund-zubehörverwenden,

gebrauchtesnichtweitergeben

AufReiseninGebietenmitniedrigemHygienestandardundweiterHAV-Verbreitung(z.B.imMittelmeerraum):

Wasser–auchzumZähneputzen–abkochenoderdesinfizieren(notfalls mitSilberchloridtabletten,gängigeWasserfiltersindwirkungslos)Obstschälen keineMeeresfrüchteundSalate,keinEis/keineEiswürfelessen.

BeimDrogengebrauchSaferUse;beimSexnichtmitdemHinterndesPartners/derPartnerininKontaktkommen.

DurchBlut

vorallembeimgemeinsamenGebrauchvonSpritzbesteck undZubehör beimPiercingundTätowieren beigemeinsamerBenutzungvonZahnbürsten,Rasierzeug,

Nagelscherenund-knipsernusw. seltenbeimSex(wennBlut–auchingeringerMenge –

odereineGeschlechtskrankheitimSpielist) selteninderSchwangerschaftundbeiderGeburt

VorallemübermenschlicheAusscheidungen(Kot),indemsiedirektoderaufUmwegenindenMundgelangen,z.B.

aufderToilette(„vonderHandindenMund“) durchverschmutztesGeschirr durchverschmutztesWasser durchverunreinigte/nichtlanggenuggekochteLebens-

mittel,vorallemdurchMeeresfrüchte(Muscheln, Schalentierewiez.B.Krabben),EisundEiswürfel, ungeschältesObst,Salat beimSex:anal-oral(„Arschlecken“)und„vondenFingern

indenMund“(wennsievorheram/imHinterndesPart- ners/derPartnerinwaren) durchverunreinigtesSpritzbesteckundZubehör

VorallemdurchBlut,aberauchScheidenflüssigkeit,Sperma,MuttermilchundSpeichel

beimSex(auchbeimKüssen) beimgemeinsamenGebrauchvonSpritzbesteckundZubehör beimPiercingundTätowieren beigemeinsamerBenutzungvonZahnbürsten,Rasierzeug,

Nagelscherenund-knipsernusw. inderSchwangerschaft,währendderGeburt,beimStillen

ÜB

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GegenHepatitisBsolltemansichimpfenlassen;dieImpfungschütztzu-gleichvorHepatitisD.GegenHCVgibteskeineImpfung!

Hygiene,SaferUseundSaferSex–vorallemKondomgebrauch–verringerndasÜbertragungsrisiko.

BeimTätowierenundPiercennursterileInstrumenteverwenden.

Zahnbürste,Rasierer,Nagelscherenusw.nichtgemeinsamverwendenoderverwechseln.Tipp:SolcheGegenständemitKlebstreifenoderAnhängerninunterschiedlichenFarbenmarkieren.

Hygiene,SaferUseundSaferSex–vorallemKondomgebrauch–verringerndasÜbertragungsrisiko.

BeimTätowierenundPiercennursterileInstrumenteverwenden.

Zahnbürste,Rasierer,Nagelscherenusw.nichtgemeinsamverwendenoderverwechseln.Tipp:SolcheGegenständemitKlebstreifenoderAnhängerninunterschiedlichenFarbenmarkieren.

HCV

HB

VH

AV

HAUPTÜBERTRAGUNGSWEGE VORBEUGUNG UND SCHUTZ

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WIE VERLÄUFT EINE HEPATITIS, UND WELCHE KRANKHEITSZEICHEN GIBT ES?

BeieinervirusbedingtenLeberentzündungunterscheidetmanzwischenakuterErkrankungundchronischerErkrankung.InbeidenFällenkönnenKrankheitszeichenauftreten,sehroftabermerkendieBetroffenenüberhauptnichtsvonihrerInfektion–dasistvorallembeiHepatitisAundakuterHepatitisCderFall.DieInfektionkannjedochdurchBlutuntersuchungenfest-gestelltwerden(sieheS.28).

Akute ErkrankungEineakuteHepatitisgehtoftmitAppetitlosigkeit,WiderwillengegenFettundAlkohol,Abgeschlagenheit,Kopfschmerzen,Übelkeit,ErbrechensowieDruckgefühlundeventuellSchmer-zenimrechtenOberbaucheinher.HäufigkommteszuleichtemFieberundgrippeähnlichenBeschwerden,abernurmanchmalauchzueinerGelbsucht(sieheS.05).NachzweibissechsWo-chenklingendieKrankheitszeichenmeistwiederab.OftwirddieakuteErkrankungnichtalsHepatitiserkannt,sondernz.B.füreineGrippegehalten.ZumlebensgefährlichenakutenLeberver-sagenkommtesnursehrselten.

Chronische Infektion: nur bei Hepatitis B und CVoneinerchronischenLeberentzündungsprichtman,wenndieVirusvermehrunglängeralssechsMonateandauert.DieHepatitisAheiltvollständigaus,wirdalsoniechronisch.DieHepatitisBundCkannjedochchronischwerden.Obesdazukommt,kannunteranderemvomZustanddesImmunsystemsabhängen:Bei

ErwachsenenmitintaktemImmunsystemheilteineakuteHepa-titisBmeistausundwirdnurin1–5%derFällechronisch.BeigeschwächtemImmunsystemistdasjedochbei25%derFall,wieetwabeiMenschenmitHIV/AidsoderbeiDrogengebrau-chern,dieunhygienischdrückenunddaherhäufigInfektionenhaben.BeiHepatitisCwerdensogar50–80%derFällechro-nisch,wenndieakuteInfektionnichtbehandeltwurde.

FibroseBeieinemmildenVerlaufistdieLebernurleichtentzündetundetwasvergrößert.BeieinemschwerenVerlaufwerdenimmermehrLeberzellenzerstört.ImLaufevonMonatenbisJahrentretendannBindegewebszellenandieStellevonLeberzellen;dieserUmbauderLeberwird„Fibrose“genannt.

LeberzirrhoseEineFibroseführtbeietwa20%derBetroffenenzueinerLeber-zirrhose,beiderdieLeberimmermehrvernarbtundschrumpft.Obdaspassiert,hängtvonverschiedenenUmständenab.Be-sondersgefährlichistAlkoholkonsum:schongeringeMengenförderndasFortschreitenzurZirrhose!BeieinerLeberzirrhosefühltmansichmüdeundabgeschlagen,dieLeistungsfähigkeitlässtnach,manhateinDruck-undVöllegefühlimOberbauchundverliertanMuskulatur.AnderHauttretenGefäßverände-rungenauf,dieHändeundFußsohlenrötensich,auchHautju-ckenistmöglich.

SchreitetdieZirrhosevoran,verliertdieLebernachundnachihreFunktionsfähigkeit;bissichdasbemerkbarmacht,verge-heninderRegelzehnodermehrJahre.WeildieLeberimmerwenigerBlutgerinnungsfaktorenbildet,nimmtdieBlutungsnei-

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gungzu.AuchdieHormonbildunglässtnach,wasbeiFrauenzuMenstruationsstörungen,beiMännernzumVerlustderKörper-behaarung,zuPotenzstörungenundzurRückbildungderHodenführt.WeildasBlutnichtmehrfreidurchdieLeberströmenkann,suchtessichneueWegeumdieLeberherum,z.B.durchdieVenenderSpeiseröhre.MöglicheFolgensindWas-seransammlungenimBauch,manchmalauchindenBeinen.AußerdemkanndieLebernichtmehralleStoffwechselprodukteabbauen,weilsieanihrvorbeigeleitetwerden;dieFolgeisteine„innereVergiftung“.VorallemdasvondenDarmbakteriengebildeteAmmoniakführtdazu,dassdieLeistungsfähigkeitdesGehirnsdeutlichnachlässt.HäufigsteTodesursachenindiesemStadiumsind„Leberversagen“undBlutungenausKrampfadernderSpeiseröhre.AlsSpätfolgeeinerLeberzirrhosekanneszuLeberkrebs(Leberzellkarzinom)kommen,wasbeietwa1–5%derBetroffenenderFallist.

AB WANN UND WIE LANGE IST MAN ANSTECKEND?

WeilHepatitis-Infektionenhäufignichtbemerktwerden,wissendieBetroffenennicht,dasssieansteckend(infektiös)sindundandereinfizierenkönnen.DusolltestdeshalbmitdeinemArztbesprechen,inwelchenAbständendudichaufHepatitisuntersuchenlassensollst.RegelmäßigeUntersuchungensindinjedemFallwichtig,wennduHepatitishast:NursokannderArztfeststellen,wiedieKrankheitverläuft,obsieausheilt(vonalleineoderdurcheineBehandlung)undabwanndunichtmehransteckendbist.BeiHepatitisAsetzteinbiszweiWochennachderAnsteckungdieVirusausscheidungein(nochvordemeventuellenAuftretenvonKrankheitszeichen),unddasbedeutet,dassmanandereinfizierenkann.NachAbklingenderKrank-heitszeichenistmannichtmehransteckend.BeiHepatitisBund CbestehtAnsteckungsgefahr

währendderInkubationszeit(=derZeitraumzwischenAn- steckungundErkrankung):beiHepatitisB1–6Monate, durchschnittlich2–3Monate,beiHepatitisC3Wochenbis6 Monate,durchschnittlich1,5Monate;manistalsoschon ansteckend,bevormanvonderErkrankung(wennüberhaupt) etwasbemerkt

währendderakutenundderchronischenErkrankung–egal, obmanKrankheitszeichenhatodernicht.Andersausge- drückt:Infektiösistman,solangeimBlutVirus-Erbgutund Virusbestandteilenachweisbarsind;beichronischerHepa- titiskanndasjahrelangderFallsein!DieAnsteckungsgefahr hängtvonderVirusmengeimBlutundvonderArtdesKon-

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taktsab;besondershochistsiez.B.beimgemeinsamen GebrauchvonSpritzbesteckenoderbeimPiercenmitnicht desinfiziertenInstrumenten.

NachAusheilungderHepatitisBoderCistmannichtmehran-steckend.DasHepatitis-B-VirusbefindetsichzwarweiterhinindenLeberzellen,wirdabervomImmunsystemkontrolliertundanderVermehrunggehindert.BeigeschwächtemImmunsystemkanneine„ruhende“HepatitisBallerdingserneutaktiviertwer-den–dannistmanfürandereMenschenwiederansteckend.

WAS IST BEI KOINFEKTIONEN?

KOINFEKTIONEN MIT VERSCHIEDENEN HEPATITIS-VIREN

VieleDrogengebrauchersindmitzweiodersogarmehrerenHepa-titis-Virusformeninfiziert.Solche„Koinfektionen“könnenentwedergleichzeitigoderalszusätzlicheInfektionbeieinerschonbestehen-denchronischenVirushepatitisauftreten.ChronischeKoinfektionenmitHBVundHCVverlaufeninderRegelschwereralsInfektionenmiteinerVirusform(Monoinfektion)undführenhäufigerzueinerLeberzirrhose.AußerdemhatdieBehandlunggeringereErfolgs-chancenundistzugleichkomplikationsreicher.KommtzueinerchronischenHepatitisBoderCnocheineHepatitisAhinzu,kanneszueinem„fulminanten“(=aggressiven)Verlauf–möglicher-weisemitlebensgefährlichemakutemLeberversagen–kommen.

KOINFEKTION MIT HIV UND HEPATITIS-VIREN

InfizierensichMenschenmitgeschwächtemImmunsystem–z.B.HIV-PositiveoderDrogengebrauchermitschlechtemGesundheits-zustand–mitHBVoderHCV,wirddieHepatitisdeutlichhäufigerchronischalssonst,undeskommthäufigerzuLeberzirrhoseundLeberkrebsund/oderLeberversagen.AußerdemsindbeiHIV-Infi-ziertenmitHepatitisBdieErfolgsaussichtenderHepatitis-B-Thera-piegeringeralsbeinichtmitHIVinfiziertenMenschen.Beifortge-schrittenerHIV-InfektionvermehrensichHBVundHCVsehrstark:DieVirusmengeimBlutistdannsehrhoch,unddasbedeutet,dassmanandereleichterinfizierenkann!BeiImmunschwächekanneinescheinbarausgeheilteHBV-Infektionerneutaktivwerden–dannistmanfüranderewiederinfektiös.

INFO+ BeifortgeschrittenerImmunschwächevermehrensichHBVundHCVsehrstark.MenschenmitHIVsinddanninfektiöser,anderekönnensichalsoleichterinfizieren.

KANN MAN SICH NACH EINER AUSGEHEILTEN

HEPATITIS ERNEUT INFIZIEREN?

NachAusheilungeinerHepatitis A und Bistmanlebenslang

immun,alsovorerneuterAnsteckunggeschützt.Nichtimmunist

mandagegennachausgeheilterHepatitis C.MitHCVkannstdu

dichalsoimmerwiederinfizieren.Weiterhinnotwendigsinddaher

SaferUseundSaferSex–auchwegenHIV!–sowieHygiene.

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WIE SIEHT’S BEI HEPATITIS MIT DER MELDEPFLICHT AUS?

NachdemInfektionsschutzgesetz(IfSG),dasseitJanuar2001inKraftist,sindderVerdachtauf,dieErkrankunganundderToddurcheineVirushepatitismeldepflichtig.DieMeldungerfolgtdurchdasLabor,dasdieentsprechendenUntersuchungendurchgeführtunddieVirushepatitisfestgestellthat,unddurchdenbehandelndenArzt.

DieMeldungerfolgtnamentlichandaszuständigeGesundheits-amt,dasdieDatendannanonymisiertandasRobertKoch-Insti-tutinBerlinweiterleitet.DasZieldesInfektionsschutzgesetzesist,Infektionenzuverhindern.DahersolldasGesundheitsamtdenBetroffenenauchBeratungzudenAnsteckungsgefahrenundSchutzmaßnahmensowiezudenBehandlungsmöglichkei-tenanbieten.

MenschenmitVirushepatitiskanndasGesundheitsamtaußer-demdieAusübungbestimmterBerufstätigkeitenganzoderteilweiseuntersagen,wenndadurchanderegefährdetwerden(z.B.BeschäftigungimLebensmittelgewerbeoderinderPflege).

WIE WIRD DIE HEPATITIS FESTGESTELLT UND ÜBERWACHT?

AlsDrogengebraucher/insolltestdudichregelmäßig–dasheißt:indenAbständen,diedirdeinArztempfiehlt–aufeineHepatitis-Infektionuntersuchenlassen.Wichtigistebenso,dassduselbstaufWarnsignaledeinesKörpersachtest.Sokönnenz.B.Druck-undVöllegefühlimOberbauch,Leistungsschwäche,Juckreiz,VerlustderMuskulatur,GefäßveränderungenanderHautoderRötungenanHändenundFußsohlenaufeineHepatitishinwei-sen(sieheauch„WieverläufteineHepatitis?“S.20).BeisolchenKrankheitszeichen–undnatürlichbeieinerGelbsucht–solltestdusofortzumArztgehen:JefrühereineHepatitis-Infektionfest-gestelltwird,destobessersinddieBehandlungsmöglichkeitenundHeilungschancen.

DasistvorallembeiHepatitisCwichtig:HierkannmiteinerfrühzeitigenBehandlung–dasheißt,inderakutenPhaseinner-halbdererstendreibisvierMonatenachAnsteckung–ver-hindertwerden,dassdieInfektionchronischwird(wassonstin50–80%derFällepassiert).

Untersuchungsmethoden DurchAbtastenundAbklopfenderBauchdeckekannderArztzunächstdieungefähreGrößeunddenZustandderLeberfeststellen.EinegenauereBeurteilungistdurcheineUltra-schalluntersuchungmöglich,undinmanchenFällenmusseineComputertomographie(CT)oderKernspintomographie(MRT)durchgeführtwerden.

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Blutuntersuchungensindnotwendig,

umdieUrsacheeinerLeberentzündungfestzustellenumdieFunktionsfähigkeitderLeberzuüberprüfenundden

Krankheitsverlaufzubeurteilen;ermitteltwerdendabeiver- schiedeneBlutwerte(siehe„WasbedeutendieLeberwerte?“, S.29)

umanhanddervorgefundenenAntikörperundVirusbestand- teilezuprüfen,obmanaktuelleineHepatitishatoderman irgendwannmaleinehatte,obdieHepatitisausgeheiltist oderobsichdieVirenweitervermehrenunddamitInfekti- onsgefahrfüranderebesteht

umdieVirusmenge(Viruslast)zumessen;dieViruslastist einAnhaltspunktdafür,wanneinemedizinischeBehand- lungbegonnenwerdensollte,undgibtvorallemAuskunft darüber,obdieBehandlunganschlägt

umdenGenotyp(Untertyp)desHepatitis-Viruszubestimmen (vomHCV-Virussindsechsbekannt).BeiHepatitisCent- scheidetsichjenachGenotypdieTherapiedauer(sieheS.37).

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WAS BEDEUTEN DIE LEBERWERTE?

JenachSchweregradeinerLeberentzündungtretenimBlut

bestimmteLeberenzymeinveränderter–meisterhöhter–Konzen-

trationauf(beichronischerHepatitisCistjedocheineVernarbung

derLeberohnedeutlicherhöhteLeberwertemöglich).Beieiner

LeberzirrhosekannesauchzuVeränderungenbeimAmmoniak,

denWertenfürdieBlutgerinnung(Quick)undbeidenBluteiweißen

(SerumalbuminundGesamteiweiß)kommen.

Umdiese„Leberwerte“zuermitteln,wirddemPatientenBlutab-

genommenundineinemLaboruntersucht.DieaufeinemLabor-

zettelvermerktenWertewerdendanndemArztzugeschickt,der

denBefundmitdemPatientenbespricht.DerLaborzettelkannz.B.

AngabenzufolgendenEnzymenenthalten:

ASToderASAT:EineErhöhungdiesesEnzymskannaufeineSchä-

digungderLeberzellen(aberauchdesHerzmuskels)hinweisen.

ALToderALAT:DiesesEnzymgibtgenauereHinweiseaufeine

Leberzellschädigung,weilesfastausschließlichinderLeber

vorkommt.

GGToderGamma-GT:DiesesEnzymlässtsichinerhöhterKon-

zentrationimBlutnachweisen,wenndieGallenwegedurcheinen

RückstauderGalleoderdurchMedikamenteoderDrogenge-

schädigtwordensind.

Cholinesterase:DieKonzentrationdiesesLeberenzymsimBlut

istbeieingeschränkterLeberfunktionverringert.

Alkalische Phosphatase:BeiLeber-undGallenwegserkrankun-

genkommtdiesesEnzyminerhöhterMengeimBlutvor.

Bilirubin:AbbauproduktdesrotenBlutfarbstoffs,dasnorma-

lerweiseüberdieLeberindenStuhl(Kot)abgegebenwird.Istdie

Ausscheidunggestört,färbtsichdieHautgelb,derUrindeutlich

braun;derStuhldagegenentfärbtsich.

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LeberbiopsieBeichronischenLeberentzündungenistofteineLeberbiopsiesinnvoll,umherauszufinden,wieaktivdieEntzündungistundwiestarkdieLebervernarbtist.DazuwirdeinkleinesStückLebergewebeentnommen,dasdannunterdemMikroskopun-tersuchtwird.DerBefundgibtvorallemAuskunftdarüber,obeinemedizinischeBehandlunganzuratenistundebenso,wiedieBehandlungverläuft.

BeieinerLeberbiopsiepassiertFolgendes:ZunächstwirdperUltraschalldiegünstigsteStellefürdiePunktion(Einstich)ermitteltundlokalbetäubt.DanachwirddurcheinenkleinenHautschnittzwischendenrechtenRippeneinedünneKanüle(1,4mm)eingeführt,durchdieLebergewebeentnommenwird.DasEinführenderKanüleistnichtschmerzhaft;meisthatmannurein„ungewohntesGefühl“imOberbauch.DanachmussmanetwazweibisvierStundenaufeinemSandsackaufderpunk-tiertenStelleliegen,umNachblutungenzuverhindern.

VoreinerBiopsiedürfenkeinegerinnungshemmendenMedika-mente(z.B.Aspirin)eingenommenwerden!

ALLGEMEINE VERHALTENSTIPPS BEI HEPATITIS

AufAlkoholundDrogen–besondersMischkonsum!–solltest dumöglichstverzichten,densiesindGiftfürdieohnehin schonangegriffeneLeber.Opiate(z.B.Heroin,Opium)an sichschädigendieLeberzwarnicht;dochderaufderSzene gekaufteStoffisthäufigmitStreckmittelnversetzt,diesehr schädlichfürdieLebersind.Substitutionsmittelwiez.B. MethadonundBuprenorphinoderHeroininReinformsind dagegen„sauber“.

AuchMedikamente,die„aufdieLebergehen“(z.B.Paraceta- mol,Benzodiazepine),solltestdu–sofernmöglich–meiden oderwenigstensreduzieren.WeilauchdieAnti-Baby-Pilleauf dieLebergeht,istesbeieinerchronischenHepatitisgünsti- ger,aufandereVerhütungsmethodenauszuweichen.

VieleDrogengebrauchermitHepatitisberichten,dassdieHeroin-WirkungbeiihneneingeschränktistundbeiKonsumvonKokain,AmphetaminenundanderenDrogenverstärktunangenehmeNeben-wirkungenwieHerzrasen,Krämpfe,ErbrechenoderSchwindel-gefühlauftreten.WerdanneinfachdieDosiserhöhtoderaufeinenanderenStoffumsteigt,schädigtdieohnehinschongeschwächteLebernochmehr!

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HilfreichbeiHepatitissind

eineausgewogeneErnährung(regelmäßig,nichtzufett,viel ObstundGemüse);einespezielleSchonkostistnichterfor- derlich.

mäßige,aberregelmäßigekörperlicheBewegungwieetwa längereSpaziergängeoderAusdauersportanderfrischen Luft(Jogging,Walking,Radfahrenusw.).

einregelmäßigerTag/Nacht-Rhythmus.Wenndunachtsnicht durchschlafenkannst,solltestdutrotzdemversuchen,tags- überwachzubleiben,umwiederindennormalenRhythmus zukommen.

einunterstützendesUmfeld.WennFreundinnenundFreunde, Angehörige,KolleginnenundKollegenüberdieHepatitis- InfektionundgegebenenfallsdieBehandlungBescheidwis- sen,könnensieauchbessermitderenFolgen–z.B.ver- ringerteLeistungsfähigkeitoderÄnderungderpsychischen Verfassung–umgehen.

Undnichtzuletztisteswichtig,dassduSchutzmaßnahmen –Hygiene,SaferUseundSaferSex–anwendest,damitdudirnichtauchnochandereHepatitis-VirenoderHIVholstunddamitduanderenichtansteckst(siehe„Wiekannmansichschützen?“S.07).

RUND UM DIE HEPATITIS-THERAPIE

GegenHepatitisA,akuteHepatitisBundHepatitisDgibteskei-nemedikamentöseTherapie.BehandeltwerdenkönnennurdiechronischeHepatitisBundCsowiedieakuteHepatitisC.

WELCHE MEDIKAMENTE WERDEN EINGESETZT?

IndenletztenJahrenhatdieMedizinbeiderBehandlungvirus-bedingterLeberentzündungengroßeFortschrittegemacht.DieBehandlunghatzumZiel,dieVermehrungderHepatitis-Virenzuunterdrückenoderzumindestzuhemmen,umdasFortschrei-tenderKrankheitunddenÜbergangineineLeberzirrhosezustoppenoderwenigstenszuverlangsamen.ZumEinsatzkom-menInterferoneundMedikamenteausderSubstanzgruppederNukleosid-undNukleotidanaloga.

InterferoneBeiderHepatitis-TherapiekommtInterferonalfaoderpegylier-tesInterferonzumEinsatz.InterferonegibtesnichtinTabletten-form:SiemüssenunterdieHautgespritztwerden–InterferonalfamehrmalsproWoche,pegyliertesInterferondagegennureinmalproWoche.

Nebenwirkungen InterferonkannstarkeNebenwirkungenverursachen.VorallemindenerstenWochenkommtesoftzuBeschwerdenwiebeieinerGrippe:Schüttelfrost,Fieber,Kopf-,Muskel-undGelenk-schmerzen.SielassensichabermitGrippemitteln(z.B.Aspirin)behandeln.(Tipp:SpritztmansichdasInterferonamAbend,

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wirdeinTeildermeistnacheinbiszweiStundenauftretendenBeschwerden„verschlafen“.WerpegyliertesInterferonnimmtundwochentagsarbeitet,spritztesambestenamFreitagabendoderamSamstag:DieNebenwirkungensinddannbisMontagwiederabgeklungen.)MöglichsindebensodepressiveVerstim-mungenoderUnruhe,gegendiemanAntidepressivaeinsetzenkann.BeidepressionsgefährdetenPatientenverschreibenÄrzteoftschonvorBeginnderInterferon-BehandlungsolcheMittel,dieamEndederTherapiewiederabgesetztwerden.

WeiteremöglicheNebenwirkungensindHaarausfall,Gewichts-verlustsowiestarkeVerminderungderBlutplättchenundwei-ßenBlutkörperchen.InseltenenFällensindFunktionsstörungenderSchilddrüsemöglich;wichtigsinddeshalbregelmäßigeBlutbildkontrollen,umbeiBedarfdieDosiszusenkenoderübereinAbsetzenderTherapienachzudenken.

DieNebenwirkungenvonInterferonkönnendieLebensquali-tätstarkbeeinträchtigenund–weilsieeinemDrogenentzugähneln –dasVerlangennachDrogenverstärken.WichtigsinddeshalbeinemöglichststabileLebenssituationundeingutesArzt-Patient-Verhältnis,damitmandieTherapiedurchhaltenkannunddieBehandlungErfolghat(siehe„WasistfüreineTherapiewichtig?“S.41).

BeiDrogengebrauchernundSubstituiertenwerdenzurHepa-titis-B-TherapiestattInterferonmeistdiebesserverträglichenNukleosid-oderNukleotidanalogaeingesetzt,dieaußerdemnichtgespritzt,sondernalsTablettegeschlucktwerden.SieeignensichdahergeradeauchfürEx-Junkies,dieofteineAb-neigunggegendasSpritzenhaben,weilsiedasandenDrogen-

konsumerinnert.BeieinerHepatitis-C-TherapiekommtmanumInterferonallerdingsnichtherum.

Nukleosid- und NukleotidanalogaInzwischengibteseineganzReihevonMedikamentendieserSubstanzklasse,diefürdieBehandlungderHepatitisBzugelas-sensind:

Lamivudin(Handelsname:Zeffix®):Lamivudinwirdals Epivir®inderHIV-Therapieeingesetztundistunterdem HandelsnamenZeffix®zurBehandlungderchronischen HepatitisBzugelassen.

Adefovir(Handelsname:Hepsera®)

Entecavir(Handelsname:Baraclude®)

Tenofovir(Handelsname:Viread®)undEmtricitabin(Handels-name:Emtriva®)sindzwarfürdieHIV-Therapie,nichtaberfürdieHepatitis-B-Therapiezugelassen.SiesindjedochauchgegenHBVwirksamundwerdenbeiMenschenmitHIV/HBV-Koinfektioneingesetzt.

BeichronischerHepatitisCwirdRibavarin(HandelsnameRebetol®oderCopegus®)zusammenmitInterferoneingesetzt(Kombinationstherapie).

Nebenwirkungen DiegegenHepatitisBwirksamenNukleosid-undNukleotidana-logawerdenmeistgutvertragen.MöglicheNebenwirkungensindKopfschmerzenoderMagen-Darm-Störungen.Dasbei

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HepatitisCeingesetzteRibavirin®verursachtallerdingsstärkereNebenwirkungen,z.B.Blutarmut(Anämie).

Entwicklung von ResistenzenDasHepatitis-B-ViruskanngegenNukleosid-/Nukleotidanalogaunempfindlich(resistent)werden.InsolcheinemFallmussdieTherapiegeändertwerden:Mansetztdannentwedereinan-deresMedikamentdieserSubstanzgruppeoderzweivonihnengleichzeitigein.

WIE WIRD DIE CHRONISCHE HEPATITIS B BEHANDELT?

ZumEinsatzkommtentwederInterferon(Therapiedauer:meistsechsMonate)odereinNukleosid-/Nukleotidanalogon(Thera-piedauer:inderRegeleinigeJahre).DasZielist,dasFortschrei-tenderErkrankungzustoppen;eineAusheilunggelingtnurbeieinemkleinenProzentsatzderFälle.

WIE WIRD DIE HEPATITIS C BEHANDELT?

Akute Hepatitis CZumEinsatzkommenInterferone,undzwarübereinenZeit-raumvonsechsMonaten.WennderAnsteckungszeitpunktnichtlängeralsdreibisvierMonatezurückliegt,kannindenmeistenFällenderÜbergangineinechronischeHepatitisCverhindertwerden.

Chronische Hepatitis C BehandeltwirdmitpegyliertemInterferoninKombinationmitRibavirin(Handelsname:Rebetol®oderCopegus®).DieBehand-lungsdauerhängtvorallemvomHCV-Genotypab:Patientenmit

INFO+ FürMenschenmitHIV/HBV-Koinfektion,die

nochkeineHIV-Therapiebrauchen,isteineTherapiemit

Lamivudinproblematisch:HIVwirdleichtgegendasMittel

resistent,sodassesspäterbeieinerHIV-Kombinationsthe-

rapienichtmehrrichtigwirkt.Alternativeinsetzbarsindin

diesenFällenAdefoviroderEntecavir,dienichtgegenHIV

wirksamsind.

INFO+ BeiMenschenmitHIV/HBV-KoinfektionsinddieAussichtenderHepatitis-B-Therapieweniger günstigalsbeinichtHIV-infiziertenPatienten.Hiersind derzeitLamivudin,AdevovirundTenofovirwichtigerals Interferon.kannman„zweiFliegenmiteinerKlappeschlagen“, wennbeieinerbenötigtenHIV-TherapieMedikamente ausgewähltwerden,dieauchgegenHepatitisBwirk- samsind.DochVorsicht:WenndieHIV-Therapieumge- stelltwerdenmussundvergessenwird,auchhier gegenHBVwirksameMedikamenteeinzusetzen,kann sichHBVerneutvermehrenunddieHepatitiswieder aktivwerden.BeieinerÄnderungderHIV-Therapieist daherdaraufzuachten,dassdieKombinationimmer eingegenHBVwirksamesMedikamententhält.

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Genotyp1oder4werdenmeistsechsbiszwölfMonate,PatientenmitGenotyp2oder3meistsechsMonatebehandelt.LässtsichinnerhalbdererstendreiMonatedieViruslastnichtdeutlichsenken,wirdeinAbbruchderTherapieempfohlen.DerTherapie-erfolgistbeidenGenotypen2und3besseralsbeiGenotyp1und4.

NachEndederTherapiebeginntdieNachbeobachtungsphase:IstbeierstmalsBehandeltenkeineViruslastmehrnachweisbar,liegtdieWahrscheinlichkeiteinesTherapieerfolgsbeiüber90%.

Vorsicht:AuchbeieinerausgeheiltenHepatitisCistmannichtvorerneuterAnsteckunggeschützt!

DerzeitwerdenweitereMedikamenteentwickelt,welchedieVermehrungdesHepatitis-C-Virushemmen.IneinigenJahrenwerdendaherneueMöglichkeitenzurBehandlungderchro-nischenHepatitisCzurVerfügungstehen.MöglicherweiseistdannaucheineTherapieohneInterferonmöglich.MenschenmitHepatitisC,dienochkeineTherapiebenötigenoderInterferonnichtvertragen,könnenalsodieweitereEntwicklungabwarten.

VORAUSSETZUNGEN EINER HEPATITIS-THERAPIE

Nurweildu(mäßig!)Drogenkonsumierstodersubstituiertwirst,darfstdunichtvoneinerInterferon-Therapieausgeschlossenwerden.BisherigeErfahrungenhabennämlichgezeigt,dassauchhiereineerfolgreicheBehandlungmöglichist.VoreinerTherapiewirdgeprüft,obesGründegibt,aufgrunddererdieBehandlungverschobenoderganzunterbleibenmuss.WeilbeiDrogengebrauchernofteineganzeReihesolcher„Gegenan-zeigen“vorliegen,könnenvieleleidernichtmiteinerHepatitis-Therapiebeginnen.

Welche allgemeinen Gründe sprechen gegen eine Therapie („Gegenanzeigen“)?NichtbegonnenwerdendarfeineBehandlungbei

schweren,psychiatrischbehandlungsbedürftigenDepres- sionenundPsychosen(unterderTherapiekönnteesz.B.zu Suizidgefahrkommen)oderbeiAnfallsleiden(Epilepsie)

Blutarmut(Anämie)

schwerenHerzerkrankungen(Herzmuskelschwäche,Erkran- kungenderHerzkranzgefäße)

starkemAlkoholkonsum:ErgefährdetdenTherapieerfolg undschädigtdieLeberweiter.DeshalbsollteeineAlkohol- erkrankungvorBeginneinerHepatitis-Therapiebehandelt werden.

INFO+ BeiHIV/HCV-koinfiziertenPatienten,dieeine

HIV-Therapiemachen,solltennursolcheHIV-Medikamen-

tegewähltwerden,diesichmitderHepatitis-C-Therapie

vertragen.Retrovir®verursachtalsNebenwirkungBlutar-

mut,diedurchInterferonundRibavirinverstärktwird,und

Videx®erhöhtz.B.dasRisikoeinesLeberversagensund

einerEntzündungderBauchspeicheldrüse.Daherwird

empfohlen,dieseMedikamentenichtbeigleichzeitiger

Hepatitis-C-Therapieeinzusetzen.

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geplanterSchwangerschaft,unzuverlässigerVerhütung, währendderSchwangerschaftundinderStillzeit:Dasbei derHepatitis-C-TherapiezusammenmitInterferoneinge- setzteRibavirinkannbeimKindFehlbildungenverursachen (auchwennnurderVaterbehandeltwird/wurde)unddie GesundheitderMutterschädigen.

DarüberhinauskannesbeiDrogengebrauchendenMenschennochweitereGründegeben,diegegeneinenTherapiebeginnsprechen:

Lebensumstände,diedasDurchhaltenderTherapieerschwe- ren(z.B.Obdachlosigkeit,Drogenentzug)

eineberufliche(Wieder-)Eingliederung:DieNebenwirkun- genderTherapielasseninderRegelkeineAusbildungoder Erwerbstätigkeitzu.Soweitmedizinischvertretbar,solltedie Therapiedaherverschobenwerden.

wenigerals12MonateAbstinenz:WeilInterferonNeben- wirkungenverursacht,diedenSymptomeneinesOpiatentzug ähneln,solltedieTherapieerstnachmindestens12Monaten Abstinenzbegonnenwerden–dieGefahreinesRückfallsist danngeringer.

erheblicherBeikonsumvonAlkoholundanderenDrogenwie z.B.Benzodiazepinen:DadurchwirddieLeberweiter geschädigt,undmanverfügtnichtüberdieDisziplin,diefür diegenaueEinnahmederMedikamenteunddieregelmäßi- genBlutkontrollennotwendigist.

offeneStrafverfahren,drohenderBewährungswiderruf, Haftbefehle:EineinFreiheitbegonneneHepatitis-C-Therapie wirdinderRegelinHaftnichtfortgeführt.

WAS IST FÜR EINE THERAPIE WICHTIG?

ObeineHepatitis-TherapieErfolghat,hängtvonvielenUmstän-denab,z.B.vomZustandderLeber,vomVirus-Genotyp,vonBegleiterkrankungenodervomAlter.Gutberatenundunter-stütztvondeinemArztoderdeinerÄrztinkannstduaberauchselbsteineMengedazubeitragen,dassdieTherapieErfolghat.

Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Drogen beachtenInderLeberwerdennichtnurStoffeausderNahrung,sondernauchdiemeistenMedikamenteundDrogenum-undabgebaut.DaMedikamenteundDrogenaberdieseStoffwechselprozessever-langsamenoderbeschleunigenkönnen,sindWechselwirkungenmöglich.Sobehindernz.B.mancheMedikamentedenAbbauvonDrogen,wodurchdiesestärkerundlängerwirken–waslebens-gefährlichwerdenkann.AnderewiederbeschleunigendiesenVorgangundkönnensozuUnterdosierungen(auchvonSubstituti-onsmitteln)undfolglichzuEntzugserscheinungenführen.

BeieinerHepatitis-und/oderHIV-TherapiewieaucheinerSubstitutionsbehandlungistesdaherwichtig,dassdieBetei-ligten–duundvorallemdeinArzt–übermöglicheWechsel-wirkungenBescheidwissenunddassdudeinemArztsagst,welcheweiterenMedikamente(auchNaturheilmittel,sieheS.45)undwelcheDrogendunimmst:

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umÜberdosierungenunddamitheftigeundzumTeillebensge- fährlicheWirkungenundNebenwirkungenzuvermeidenund

umUnterdosierungenvonHepatitis-oderHIV-Medikamenten vorzubeugen;sonstkannespassieren,dassdieHepatitis- viren/HIVgegenüberdenMedikamentenunempfindlich(re- sistent)werden:dieTherapiewirktdannnichtmehrrichtig undmussumgestelltwerden.

NähereszuWechselwirkungenzwischenMedikamentenundDrogenfindestduinunsererBroschüre„PartyDrugsHIV–WirkungenWechselwirkungenGesundheitstipps“undunterwww.hiv-drogen.de.

„Therapietreu“ seinFüreineInterferon-TherapiebrauchstdujedeMengeDisziplin,ZuverlässigkeitundauchBelastbarkeit–besonderswegenderNebenwirkungen,dieEntzugssymptomenähnelnunddasVerlangennachDrogenverstärkenkönnen.Gefordertistalso„Therapietreue“–auchenglisch„Compliance“genannt,wasetwa„Einwilligung“oder„Bereitschaft“bedeutet–,sprich:dieFähigkeitoderBereitschaftdesPatienten,mitdemArztzu-sammenzuarbeiten,anderBehandlungmitzuwirkenunddieTherapievorschrifteneinzuhalten.

WenndudieMedikamentenichtregelmäßigeinnimmst,wirkensienichtrichtig,waszueinemScheiternderTherapiefüh-renkann.DahersolltestdudieTherapieinmöglichststabilenLebensumständen,undnichtinKrisen-oderUmbruchsituatio-nenwiez.B.einemDrogenentzugoderbeiAntritteinerneuenArbeitsstellebeginnen.

BesondersgünstigisteinTherapieeinstiegwährendeinerSub-stitutionsbehandlung(siehe„Hepatitis-TherapieundSubstitu-tion“S.44),weilsiedieLebenssituationstabilisierenhilft.ZwarkannInterferonauchhierzuBeschwerdenführen,dieeinemEntzugähneln;aufWunschkanndasSubstitutionsmitteljedochhöherdosiertwerden,umdieseSymptomezulindern.

WichtigistbeieinerTherapie,dassdueinenArzthast,demduvertraustundmitdemdualleFragenundProblemeof-fenbesprechenkannst.EinguterArztwirddichauchmitden(möglichen)NebenwirkungenderTherapienichtalleinelassen,sonderndiesesogutwiemöglichmedikamentöslindern.UndbeiKrisenwährendderTherapie–z.B.beiverstärktemKon-sumdruckoderbeiGefahreinesDrogenrückfalls–wirderdichfachkundigunterstützenundfallserforderlichineinepsycho-therapeutischeBehandlungvermitteln.

AmbestengeeignetsindÄrztinnenundÄrzte,dieDrogengebrauchendeMenschenakzeptieren,sichmitderHepatitis-Therapie,derSubstitutionundderBehandlungderHIV-InfektionauskennenundmitDrogen-undAidshilfenzusammenarbeiten(AdressenbekommstdubeidenörtlichenAidshilfenundDro-genberatungsstellen).

UmsichfüreineHepatitis-Therapiezuentscheiden,brauchtmanausreichendZeit.ZueinerTherapiesolltestdudichdahernichtdrängenlassen–auchnichtvomArztoderderÄrztin.Dusolltestjedochbedenken:JelängereinenotwendigeBehand-lunghinausgeschobenwird,destogrößeristdieGefahr,dassdieLeberentzündungvoranschreitetundineineLeberzirrhose(sieheS.21)übergeht.

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ZUGANG ZUR HEPATITIS-BEHANDLUNG UND KOSTENÜBERNAHME

GrundsätzlichmüssenalleKrankenkassenoderdasSozialamtdieKostenderzugelassenenTherapienübernehmen–unabhän-gigdavon,obderPatientDrogenkonsumiertodernicht.Dazuistesallerdingserforderlich,dassderbehandelndeArzteineThe-rapiebefürwortet(„Indikationsstellung“).Tipp:WenndudichineinerLeberambulanzoderSchwerpunktpraxisvorstellst,kannein„Empfehlungsschreiben“vondeinemHaus-oderSubstitu-tionsarztüberdenerfolgreichenVerlaufderSubstitutionoderübers„Cleansein“sehrnützlichsein.

HEPATITIS-THERAPIE UND SUBSTITUTION

WenndumitSubstitutionsmittelnbehandeltwirst–undaufDrogenwieauchAlkoholmöglichstverzichtest!–,hastduwe-sentlichbessereAussichten,eineTherapiebeginnenundauchdurchhaltenzukönnen.

Nachden„RichtlinienüberdieBewertungärztlicherUnter-suchungs-undBehandlungsmethoden“(BUB-Richtlinien)isteineunbefristeteSubstitutiongrundsätzlichfürjedenmöglich,dermindestens18JahrealtundseitmindestenszweiJah-renopiatabhängigist.Hatmandas18.LebensjahrnochnichtvollendetoderistmannochkeinezweiJahreopiatabhängig,isteinezeitlichbegrenzteSubstitutionbiszumÜbergangineinedrogenfreieTherapiemöglich.FüreineSubstitutioninHaftsinddieBUB-Richtlinienallerdingsnichtverbindlich;hiergeltendie„RichtlinienderBundesärztekammerzursubstitutionsgestütz-

tenBehandlungOpiatabhängiger“vom22.März2002(überdasThema„SubstitutioninHaft“informiertdiegleichnamigeDAH-Broschüre).

DieSubstitutionsollTeileinesumfassendenTherapiekonzeptssein,andessenEndedieBetäubungsmittelabstinenzstehensoll.DiesesKonzeptumfasstaberauchdieSicherungdesÜberlebenssowiediegesundheitlicheundsozialeStabilisie-rung.NachdenRichtlinienderBundesärztekammererfordertdieSubstitutioninderRegeleinepsychosozialeBetreuung/Be-gleitung(PSB);obundwelcheMaßnahmenergriffenwerden,entscheidetaberalleinderbehandelndeArzt.DenVerlaufderSubstitutionsbehandlungmussderArztoderdieÄrztingenaudokumentieren,alsoauchdieErgebnissevonUrinkontrollen.DiesewerdeninbestimmtenAbständendurchgeführt,umzuprüfen,obmannebendemSubstitutionsmittelnochweitereDrogennimmt:Beigebrauchwirdnichtgerngesehen,undman-cheÄrztegehenziemlichstrengdamitum!

NATURHEILMITTEL

BeiHepatitiskannmanzusätzlichNaturheilmittelwieetwaMariendisteleinsetzen–siekönnenallerdingsnichtsgegendieHepatitis-VirenausrichtenundeinemedikamentöseBehandlungdahernichtersetzen.AußerdemwirddieLeberdurcheinigeMittelwiez.B.Kava-KavaoderSchöllkrautzusätzlichbelastet.

Wichtigist,dassdudeinenArztinformierst,welcheNaturheil-mitteldunimmst,damiterdieBehandlungoptimalplanenunddurchführenkann(sieheauch„Wechselwirkungenzwischen

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MedikamentenundDrogenbeachten“S.41).Ambestenverwen-destdunurkontrolliertePräparateausderApotheke–sogehstdusicher,dasssiekeineGiftstoffewiePflanzenschutzmitteloderSchwermetalleenthaltenunddassindergleichenMengeSubstanzauchimmerdiegleicheMengeWirkstoffenthaltenist.

Bedenkeimmerauch:Vielhilftnichtunbedingtviel,sondernkannauchschaden!DasgiltebensofürVitamin-undMineral-stoff-Ergänzungspräparate.AuchsiesolltestdudahernurnachGebrauchsanleitunganwenden.

AusführlicheInformationenzumThema„komplementäreThe-rapien“findestduinunserergleichnamigenBroschüreundimInternetunterwww.hiv-wechselwirkungen.de.

WO BEKOMMT MAN UNTERSTÜTZUNG UND BERATUNG?

VieleDrogengebraucher/innensindfinanziellnichtabgesichert–dakannjedeUnterstützungzurVerbesserungderLebensqua-litätbeitragen.DasgiltbesondersbeieinerHepatitis-und/oderHIV-InfektionodereineranderenchronischenErkrankung.JeweilsabhängigvonderpersönlichenSituationkönnenver-schiedenesozialrechtlicheLeistungeninAnspruchgenommenwerden,zumBeispiel:

Erwerbsminderungsrente

sozialeGrundsicherung/Sozialhilfe

LeistungennachdemAsylbewerberleistungsgesetz

Schwerbehindertenausweis

medizinischeRehabilitationsmaßnahmen(„Kur“)

berufsförderndeLeistungenundUmschulungen.

BeiFragenhierzuistesambesten,wenndudichaneineJES-Gruppe,Drogen-oderAidshilfeinderNähewendest.DortwirstdukompetentundvertraulichberatenvonLeuten,diesichmitderLebenssituationvonDrogengebrauchernauskennen,undaufWunschunterstützensiedichbeiAnträgenundBehördengän-gen.BeratenlassenkannstdudichaberauchzurSubstitutions-behandlung,zumThemaEntgiftungundzuallenFragenrundumHIV,Hepundandere(sexuell)übertragbareKrankheiten

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einschließlichSchutzmaßnahmenundTherapiemöglichkeiten.AußerdemkönnendieBeraterinnenundBeraterdirsagen,woesinderNäheFachärzteoderHepatitisambulanzengibt,diekeineVorbehaltegegenüberDrogengebrauchernhabenunddichakzeptieren.Undnichtzuletztkanneshilfreichsein,wenndudichbeianderenDrogengebraucherninformierst,diebereitseineerfolgreicheInterferontherapiehintersichhaben–soetwasmachtimmerMut.

AdressenDieAdressenderörtlichenAidshilfenundJES-Gruppenbe-kommstdubeiderDeutschenAIDS-Hilfee.V.inBerlin.Kontakt:Tel.:030/690087-0,Fax:030/690087-42,E-Mail:[email protected],Internet:www.aidshilfe.de.

DasbundesweiteDrogenselbsthilfe-NetzwerkJES(Junkies,Ehemalige,Substituierte)findestduimInternetauchunterhttp://jes.aidshilfe.de.

Unterwww.aidshilfe-beratung.dekannstdudichonlineberatenlassen.

AdressenvonörtlichenDrogenberatungsstellen,KontaktlädenundTherapieeinrichtungengibtesz.B.aufdenInternetseitenderBundeszentralefürgesundheitlicheAufklärung(BZgA)inKölnunterwww.drugcom.de.

ÜberdenVerbandderElternundAngehörigenfürakzeptierendeDrogenarbeite.V.undseineAngebotekannmansichimInternetunterwww.akzeptierende-eltern.deinformieren.

INFOQUELLEN

Broschüren der Deutschen AIDS-Hilfe e.V.:

safer use – Risiken minimieren beim Drogengebrauch (2.,überarbeiteteAuflage2005);auchinTürkischund Russischerhältlich

Schütz dich vor HIV und Hep(2005)

Schütz dich – auch beim Sex.InfosfürDrogen- gebraucherinnenundDrogengebraucher(2006)

Party Drugs HIV.WirkungenWechselwirkungen Gesundheitstipps(2006)

Voll im Leben.GeschichtenundInfosrundumDrogen undPartnerschaft(2006)

virushepatitis. Info+fürBerater/innenundinteressierte Laien(8.,überarbeiteteAuflage2006)

Substitution in Haft(2.,überarbeiteteAuflage2002)

Tattoo und Piercing in Haft(2002)

kombinationstherapie.Info+fürMenschenmitHIV/Aids undBerater/innen(6.,überarbeiteteAuflage2006)

therapie?Basis-InformationenzurBehandlungder HIV-Infektion(2005)

komplementäre therapien.Info+fürMenschenmitHIV/Aids undBerater/innen(2.,überarbeiteteAuflage2004)

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Weitere medizinische Informationen sind erhältlich im Internet unter:

www.aidshilfe.de

www.hiv-wechselwirkungen.de

www.hivlife.de

www.hepatitis.de

www.hepatitis-care.de

www.hepatitiscfachtag.org

www.hepatitis-c.de

www.kompetenznetz-hepatitis.de

www.hepatitis-duesseldorf.de

Informationen zu Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und Drogen:

www.hiv-druginteractions.org(inEnglisch)

www.hiv-drogen.de

Informationen zu Drogen:

www.partypack.de

www.drugscouts.de

www.indro-online.de

www.eve-rave.net

www.drugcom.de

IMPRESSUM

©DeutscheAIDS-Hilfee.V.,BerlinTelefon:030/[email protected]

3.,vollständigüberarbeiteteAuflage,2007Bestellnummer:022080

Redaktion:ChristineHöpfner,DirkSchäffer,ArminSchafberger,HolgerSweersBearbeitung:ChristineHöpfnerFotos,GestaltungundSatz:www.diegoldkinder.deIllustration(S.06):PaulBieri,www.diaberlin.deDruck:DruckereiConradGmbH,www.druckereiconrad.de

DAH-Spendenkonto:Nr.220220220,BerlinerSparkasse,BLZ10050000IBAN:DE27100500000220220220,BIC:BELADEBEXXXOnlineunter:www.aidshilfe.de

Sie können die DAH auch unterstützen, indem Sie Fördermitglied werden. Nähere Informationen unter www.aidshilfe.de oder bei der DAH.

Die DAH ist als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Spenden und Fördermitgliedschaftsbeiträge sind daher steuerabzugsfähig.

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ÜBERREICHT DURCH: