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Hepatitis? ................................................................................................................ 03
Was ist Hepatitis? .................................................................................................. 05
WeshalbistHepatitisgefährlich?..................................................................... 05
Wie kann man sich schützen? ............................................................................... 07
Hygiene:einfachwichtig ................................................................................... 07
SaferUse:gutfürdichundandere................................................................... 08
SaferSex:sicherermitKondom....................................................................... 12
ImpfungschütztvorHepatitisAundB............................................................. 14
SchutzvoreinerMutter-Kind-Übertragung..................................................... 17
Übertragungswegeund SchutzmöglichkeitenaufeinemBlick ...................... 18
Wie verläuft eine Hepatitis, und welche Krankheitszeichen gibt es? ............... 20
Ab wann und wie lange ist man ansteckend? ...................................................... 23
Was ist bei Koinfektionen? ................................................................................... 25
KoinfektionmitverschiedenenHepatitis-Viren................................................ 25
KoinfektionmitHIVundHepatitis-Viren........................................................... 25
Wie sieht’s bei Hepatitis mit der Meldepflicht aus? ........................................... 26
Wie wird die Hepatitis festgestellt und überwacht? .......................................... 27
Allgemeine Verhaltenstipps bei Hepatitis .......................................................... 31
Rund um die Hepatitis-Therapie ........................................................................... 33
WelcheMedikamentewerdeneingesetzt?....................................................... 33
WiewirddiechronischeHepatitisBbehandelt?.............................................. 36
WiewirddieHepatitisCbehandelt?................................................................. 37
VoraussetzungeneinerHepatitis-Therapie...................................................... 39
WasistfüreineTherapiewichtig?.................................................................... 41
ZugangzurHepatitis-BehandlungundKostenübernahme............................. 44
Hepatitis-TherapieundSubstitution ................................................................ 44
Naturheilmittel.................................................................................................. 45
Wo bekommt man Unterstützung und Beratung? ............................................... 47
Infoquellen ............................................................................................................. 49
HEPATITIS?
„IchhabandereSorgen!“,denkstduvielleicht.Klar,wennduDrogennimmst,musstdudichmitvielenProblemenherum-schlagen:schlechteStoffqualität,Polizei,StressbeimKonsum,Abszesse,BlutvergiftungenundDrogennotfälle,umnureinigezunennen.DieGefahrenkennstdu,dieFolgenkannstdusehenundspüren.
SchlechteNachricht:EsgibtauchGefahren,diedunichtsehenkannst.DazugehörtnebenHIVauchHepatitis.Diegefährliche-renVirusformen–Hepatitis-B-undHepatitis-C-Virus–werdenähnlichwieHIVübertragen,vorallemdurchBlut.SiesindabervielwiderstandsfähigerundleichterübertragbaralsHIV.DurchgemeinsamenGebrauchvonSpritzen,NadelnundZubehörsteckensichzwischen50und90%derDrogengebrauchermitHepatitisA,BoderCan–wobeivielegarnichtwissen,dasssieinfiziertsind.WegenderweitenVerbreitungderHepatitiskannesalsosehrleichtpassieren,dassdubeimgemeinsamenKon-sumoderbeimSexaufinfizierteLeutetriffstunddichansteckst.VieleDrogengebrauchersindauchdadurchgefährdet,dassihrImmunsystemdurchInfektionenallerArt,schlechteErnährungundBeschaffungsstressbereitsbelastetist.KommtdannnocheineHepatitisBoderChinzu,wirddiesehäufigerchronischalsbeianderenMenschen.
DiesgiltauchfürHIV-Positive,beidenennochdazudieHepa-titis-Therapieschlechteranspricht.AußerdemmüssensichvieleDrogengebrauchergleichmitdemganzen„Hepatitis-ABC“herumschlagen,wasdieGefahrvonKomplikationenerhöht.
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DieguteNachricht:VorHepatitiskannstdudichundandereschützen–durchHygiene,SaferUse,undSaferSex,durchImp-funggegenHepatitisAundB.UndandersalsbeieinerHIV-In-fektionbestehtbeiHepatitisdieChance,dasssieausheilt–vonselbstoderdurcheinemedizinischeBehandlung.Undwenndie-serechtzeitigerfolgt,sinddieTherapieaussichtenumsobesser.
EsgibtalsoGrundgenug,sichinSachenHepatitisschlauzumachen.DieseBroschürebietetdirdiewichtigstenInformatio-nen,z.B.zudenÜbertragungswegenundSchutzmöglichkeiten,überdenVerlaufeinerHepatitis-Infektion,dieverschiedenenUntersuchungsmethoden,dieTherapiemöglichkeitenunddieVoraussetzungeneinerHepatitis-Therapie.Außerdemsagtsiedir,wiederZugangzurmedizinischenBehandlung–auchzurSubstitution–geregeltistundwerfürdieKostenaufkommt.
DieBroschürekanneinepersönlicheBeratungnatürlichnichtersetzen.WenndualsoFragenhast,wendestdudichambestenaneineDrogenselbsthilfe,DrogenberatungsstelleoderAidshilfe,aneinenArztodereineÄrztin.AdressenundweitereInfoquellenfindestduamEndederBroschüre.
WAS IST HEPATITIS?
„Hepatitis“kommtvon„hepar“,demgriechischenWortfürLe-ber,undistdermedizinischeBegrifffüreineEntzündungderLe-ber.SiewirdinderSzenefälschlicherweiseauch„Gilb“genannt,weileineLeberentzündungmanchmaleine„Gelbsucht“(Ikterus)verursacht:dieAugenschleimhautunddieHautfärbensichgelb,derUrinwirddeutlichbraunundderStuhl(Kot)ganzhell.DasistabernurbeieinemkleinerenTeilderfrischenInfektionenderFall(siehe„AkuteErkrankung“S.20).LeberentzündungenkönnenvieleUrsachenhaben,z.B.BakterienundParasiten,AlkoholundArzneimittel.DiemeistenwerdenjedochdurchHepatitis-Virenhervorgerufen.MankenntheuteverschiedeneHepatitis-Viren,diemanmitdenBuchstabendesAlphabetsbezeichnet(A,B,C,DundE).WirkonzentrierenunshieraufdiejenigenVirusformen,diebeiDrogengebrauchernweitverbreitetsind:Hepatitis-A-Virus(HAV),Hepatitis-B-Virus(HBV)undHepatitis-C-Virus(HCV).
WESHALB IST HEPATITIS GEFÄHRLICH?
GefährlichsindLeberentzündungenvorallemdeshalb,weildieLeberals„Stoffwechselzentrale“desKörpersanvielenwichtigenLebensvorgängenbeteiligtist.DieLebersorgtunteranderemfür
dieUmwandlung,VerwertungundSpeicherungvonNähr- stoffenundkörpereigenenStoffwechselprodukten,
dieEntgiftungundAusscheidungvonFremdstoffen(z.B. Alkohol,Medikamente),körpereigenenAbbauproduktenund Hormonen,
SpezielleInformationenfürHIV-positiveDrogengebrau-
chersindinderBroschüremit INFO+ gekennzeichnet.
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dieBildungvonEiweißen(z.B.Blutgerinnungsfaktorenund Enzyme)und
dieSteuerungdesFett-undZuckerstoffwechsels.
KommteszueinerAnsteckungmitHepatitis-Viren,erkenntdaskörpereigeneImmunsystemsieundproduziert„Gegenstoffe“(Antikörper),umsiezuzerstören.BeiHepatitisAreichtdieIm-munantwortimmeraus,sodassdieakuteErkrankungausheilt.AberbeiHepatitisBundCistdasmanchmalnichtderFall:DieVirenvermehrensichweiter,unddieInfektionwirdchronisch.BeieinemschwerenchronischenVerlauf(sieheS.21)werdendieLeberzellennachundnachzerstört–dieFunktionsfähigkeitdieseslebenswichtigenOrganslässtdadurchimmermehrnach.
DieLeberistdasgrößteinnereOrgandesMenschen.SieliegtimrechtenOber-bauchdirektunterdemZwerchfellundwiegtetwa1.500–2.000Gramm.WeildieLebernichtschmerzempfindlichist,bleibenLebererkrankungenhäufigunent-deckt.DieHepatitiswirddaherauch„stilleGefahr“genannt.
WIE KANN MAN SICH SCHÜTZEN?
AlleHepatitis-VirenwerdendurchBlutübertragen,HBVau-ßerdemdurchScheidenflüssigkeit,Sperma,MuttermilchundSpeichel,HAVhauptsächlichübermenschlicheAusscheidun-gen(Kot).WoesüberallRisikengibtundwiedusievermeidenkannst,erfährstduindiesemKapitel(sieheauch„Übertra-gungswegeundSchutzmöglichkeitenaufeinenBlick“S.18):
HYGIENE: EINFACH WICHTIG
FüreineAnsteckungmitHepatitis-VirenreichtschonderKon-taktmiteinerwinzigenMengeBluteinesinfiziertenMenschenaus.BeimDrogengebrauchwieauchsonstimAlltagsolltestdudaher„blutaufmerksam“seinundaufHygieneachten.
HygienefängtmitdemHändewaschenan–vorundnachdemDrogenkonsum.Dasalleinschütztzwarnicht,senktaberdasRisikoeinerAnsteckungmitHepatitis-undanderenKrankheits-erregern.ZugleichsolltestduimmerfolgendeRegelneinhalten:Zubehörwiez.B.Löffel,GläserundMessergründlichreinigen.
Gegenstände,diemitBlutinBerührungkommenkönnen– z.B.Zahnbürsten,Nagelscherenund-knipser,Rasierer, SpritzbesteckundZubehör–,nichtmitanderenteilen.
TischeundandereFlächen,andenenBluthaftetoderhaften könnte(weildortz.B.gedrücktwurde),gründlichreinigen.
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HygieneistebensobeimTätowierenundPiercenangesagt.DusolltestdaherimmerzueinemProfigehen,derhygienischundmitsterilenGerätenarbeitet.ZumThema„TattooundPiercinginHaft“informiertdiegleichnamigeDAH-Broschüre.
SAFER USE: GUT FÜR DICH UND ANDERE
MitSaferUsekannstdubeimDrogengebrauchverhindern,dassdudichoderanderemitHepatitis-Viren–ebensoHIVundweite-renKrankheitserregern–ansteckst.
Spritzbestecke WeilvieleDrogengebraucherHepatitis-VirenimBluthabenundweilHepatitis-VirensehransteckendsindundsichinkleinenBlutresten(inderSpritze)mehrereTagehaltenkönnen,istdergemeinsameGebrauchvonSpritzbestecksehrgefährlich!
DusolltestdaherfürjedenDruckdaseigenesterileSpritzbe-steckverwendenundgebrauchteSpritzen/Nadelnnichtweiter-geben.Istdasnichtmöglich(z.B.inHaft),solltestdubenutztesSpritzbesteckwenigstensauskochen.AmsicherstenistdieseMethode:
SorgfältigdieHändewaschen.
SpritzegründlichmitsauberemWasser(frischausderLei- tung!)reinigenundkräftigdurchspülen.
DanachdieSpritzeauseinandernehmenundalleTeilemin- destens15MinuteninsprudelndheißemWasserausko-
chen(miteinemDeckelaufdenTopfbleibtdieTemperatur gleichmäßighoch).DasgehtauchmitPlastikspritzen,aber höchstensdreimal–danachwerdensiespröde.Spröde Spritzennichtmehrverwenden,weilindenkleinenRissen BakterienundVirensitzenkönnen.
NachdemAuskochendasWasserbeileichtzurückgeschobe- nemTopfdeckelabgießen:DannmusstdudieSpritzenteile nichtmiteinemGegenstandausdemheißenWasserholen, andemvielleichtKrankheitserregerhaften.
DieEinzelteilewiederzusammensetzen,undzwarso:Die Nadelhintenanfassen–damitsiedort,wosieindieVene einsticht,nichtverunreinigtwird–undaufdieSpritzeauf- setzen.DieSpritzedabeiinderMittefesthalten.Auchden Kolbennurhintenanfassen–nichtdenTeil,derdannindie Spritzekommt.
Richtigangewandt,kanndieseMethodeHepatitis-Viren,HIVundandereKrankheitserregerunschädlichmachen.Wirklichsicheristabernureineneue,sterileSpritze!
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Tipps zum hygienischen Konsum
Umgehen mit dem Stoff InstrumenteundHändeimmersorgfältigreinigen,dennjederStoffkannmitHepatitis-Virendurchsetztsein,z.B.Koka-Ku-geln,dieimMundverstecktwurden,oderHeroin,dasimAftertransportiertwurde.AuchdurchBlutresteanFingernundZubehör(z.B.amMesser)kannderStoffverschmutztwerden.
Vorbereiten des Drucks NimmzumAufkochendesStoffsimmersauberesWasser–
ambestensteriles(inkleinenMengeninApotheken,Drogen- beratungsstellenundReformhäusernerhältlich).Hastdu keinsterilesWasser,kochLeitungswasserab(imTopfmit Deckelüber15Minutensprudelndkochenlassen).Wenndas nichtmöglichist,nimmMineralwasserohneKohlensäure: dasistbesseralsnichtabgekochtesLeitungswasser. WasserniemalsgemeinsamauseinemGefäßaufziehen!
LöffelvordemGebrauchmitsauberemWassergründlich reinigen,danninkochendemWasser15Minutenabkochen odermiteinemsauberenAlkoholtupfernachwischen.
Aufteilen des StoffsManteiltdasPulver,z.B.miteinemgereinigtenMesser,undje-dersuchtseinePortionaus.DannbenutztjederdieeigeneSpritzeunddaseigeneZubehör.AufkeinenFalldengesamtenStoffmiteinerSpritzeaufziehenunddann,nachTeilstrichenabgemessen,andieanderenweitergeben!ZwarnimmtjederdieeigeneSpritze;aberwenndieersteSpritze/Nadel,dasWasseroderderFilterbe-reitsbenutztwaren,könnenInfektionenweitergetragenwerden.
FilternVerwendeFilterimmernureinmal.BereitsbenutzteFilter
könnenHepatitis-Virenenthalten(z.B.durchBlutanden HändenoderdurchverunreinigteDrogen).Nimmaufkeinen FallFilter,dieschonjemandandersbenutzthat:Hierbesteht einhohesRisikoeinerHepatitis-Infektion!
Vor dem EinstechenZuerstsorgfältigdieHändewaschen,danndieVeneertasten,
dieseStellegründlichmiteinemAlkoholtupferdesinfizieren (danachnichtmehrabtasten!)unddieNadeleinstechen.Das giltnatürlichauch,wennmansichgegenseitigbeiderInjek- tionhilft.
Herausziehen der NadelNimmzumZudrückenderEinstichstelleimmereinenneuen,
sauberenTupfer.HierreichtaucheinerohneAlkohol,z.B.ein sauberes,unbenutztesPapiertaschentuch.
Sniefen und Rauchen VerwendeimmernurdaseigeneRöhrchenundgibdieses
nichtanandereweiter:DurchgemeinsambenutzteRöhrchen könnenHepatitis-Virenübertragenwerden.
WeitereInfoszuSaferUsebietetunsereBroschüre„saferuse–RisikenminimierenbeimDrogengebrauch“.
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SAFER SEX: SICHERER MIT KONDOM
SaferUseundHygienesinddieeineSeitederMedaille.DieandereistSaferSex,weilHepatitis-Viren–wieHIV–auchbeimSexübertragenwerdenkönnen.
Mit„SaferSex“bezeichnetmanMaßnahmen,dievoreinerHIV-Übertragungschützen.MitSaferSex,vorallemKondom-gebrauch,senkstduzugleichdasRisiko,dassdudichmitHepatitis-Viren(undanderensexuellübertragbarenErregern)ansteckstodersieanandereweitergibst.SaferSexheißt:
Vaginal-undAnalverkehrmitKondom–ambestenzusam- menmitfettfreiemGleitmittel,damitderPenisbessergleiten kannundderGummidurchdieReibungnichtreißt.Keine fetthaltigenGleitmittel(z.B.Vaseline,Öl,Körperlotion) verwenden:SiemachenKondomeporös,unddannschützen sienichtmehr.FettfreieGleitmittelgibt’sinApotheken, DrogerienundSexshops.
beimBlasennichtindenMundabspritzen,sondern„raus bevor’skommt“.Wersichergehenwill,kanndazueinKondom benutzen.BeimAnschaffensolltemanimmereinKondom nehmen!
Blut–auchMenstruationsblut–undSpermanichtinMund, AugenundandereKörperöffnungenoderaufWundenkom- menlassen.
WennGeschlechtskrankheitenwieSyphilis,TripperoderHerpesmitimSpielsind,kannstdudichoderanderebesondersleicht
mitHIVundHepatitisanstecken:DieseKrankheitenverursachennämlichWunden,dievonHIVundHepatitis-Virenals„Pforte“genutztwerden.Auchdeshalbisteswichtig,dassdubeimSexKondomebenutzt.WeildudirGeschlechtskrankheitenabersehrleichteinfangenkannst(z.B.auchbeimKüssenoderBerührenkrankerHautstellen),kommtesvorallemdaraufan,dasssierechtzeitigerkanntundärztlichbehandeltwerden–unddassduaufSexsolangeverzichtest,bisdusiewiederlosbist.Wichtigist,dassauchdieSexpartnerinformiertwerdenundsichbe-handelnlassen,damitmansichnichtimmerwiedergegenseitigansteckt!
WennduhäufigmitwechselndenPartnerinnenoderPartnernSexhast,solltestdudichregelmäßig–wenigstenseinmalproHalbjahr–aufGeschlechtskrankheitenuntersuchenlassen,weildusieoftgarnichterkennenkannst.Weranschaffengeht,lässtsichambestenallezweiMonateuntersuchen.Frühentdeckt,lassensichdiemeistenGeschlechtskrankheitengutbehandeln.
NähereszuSaferSexundKondomgebrauchfindestduinunse-rerBroschüre„Schützdich–auchbeimSex“.
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IMPFUNG SCHÜTZT VOR HEPATITIS A UND B
DersichersteSchutzvorHepatitisAundBisteineImpfung.DieImpfunggegenHepatitisBschütztzugleichvorHepatitisD.GegenHepatitisCgibtesleiderkeineImpfung.
DurchdenNachweisvonHAV-undHBV-AntikörpernimBlutkannfestgestelltwerden,
obdubereitsgeimpftbistundderImpfschutznochanhält. Fallsnicht,solltestdudichimpfen/nachimpfenlassen.
obeineImpfungerfolgreichistoderobsiewiederholtwerden muss.
Wie wird geimpft?BeiderImpfungwerden„Tot-Impfstoffe“eingesetzt,diegentech-nischhergestellteVirusbruchstückeenthalten.SieführennichtzueinerInfektion,sondernzurBildungvonschützendenAntikörpern.
GegenHepatitisAwirdmanmeistinzweiSchrittengeimpft:SechsbiszwölfMonatenachdererstenImpfungerfolgteine„Auffrischungsimpfung“.DerImpferfolgliegtbeiüber90%,undderImpfschutzhältetwazehnJahrean.
GegenHepatitisBsinddreiImpfungenerforderlich.DiezweiteerfolgtvierbissechsWochen,diedrittesechsbiszwölfMo-natenachdererstenImpfung.WenndasImmunsystemnichtgeschwächtist(z.B.durchInfektionskrankheitenwieetwaHIV),liegtderImpferfolgbei95%.AuchhierbleibtderImpfschutzetwazehnJahrebestehen.
BeieinerKombinationsimpfunggegenHepatitisAundBent-sprichtdasImpfschemademderHepatitis-B-Impfung.
WenndugegenHepatitisAundBgeimpftbist,sindHygiene, SaferUseundSaferSex–vorallemKondomgebrauch – trotzdemwichtig:zumeinenwegenHIV,zumanderenwegen HepatitisC.
WenndumitHepatitis-A-oderHepatitis-B-Krankenzusam- menwohnst,siepflegstoderbetreust,oderwenndeinPart- ner/deinePartnerinHepatitisAoderBhat,solltestdudich – soferndunicht(mehr)durcheineImpfunggeschütztbist – möglichstschnellimpfenlassen.Solangedieerkrankte Personansteckendist(sieheS.23),solltestduaußerdem ganzbesondersaufHygieneachten,alsoz.B.nachjeder Toilettenbenutzung,vordemZubereitenvonMahlzeitensowie vorundnachdemDrückengründlichdieHändewaschen.
INFO+ BeiMenschenmitgeschwächtemImmunsystem
wiez.B.HIV-Positiven
bautsichmanchmalzunächstkeinausreichenderImpf-
schutzauf.SchlägteineImpfungnichtan,kannsie
miterhöhterDosisinmehrerenSchrittenwiederholt
werden,biseinausreichenderImpfschutzerreichtist.
kannderImpfschutzvorzeitigverlorengehen.Insolch
einemFallempfiehltessich,denImpfschutzeinmal
proJahrärztlichkontrollierenzulassenundsichbei
Bedarferneutimpfenzulassen.
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Wer trägt die Kosten für die Impfung?DieKostenfüreineImpfunggegenHepatitisBübernimmtdieKrankenkasse,
wenndudichbeieinemKassenarztimpfenlässtunddieser dieImpfungalsmedizinischnotwendigerachtet:Hiergelten dieEmpfehlungenderständigenImpfkommissionamRobert Koch-Institut(STIKO),wonachunteranderembeiDrogenge- brauchernoderbeiJugendlichenunter18Jahreneine Hepatitis-B-Impfungangezeigtist(„Indikationsimpfung“).
wennduangibst,dassdueine„KontaktpersonmitInfektions- risiko“bist.IndiesemFallbrauchstdudichnichtalsDrogen- gebraucher/inzuerkennenzugeben.
BeiderHepatitis-A-ImpfungläuftdasbeieinigenKrankenkas-senähnlich,dieKostenwerdenabernichtgenerellübernom-men.HiermussdieÄrztin/derArztbegründen,dassessichnichtumeineReise-Impfunghandelt,sonderndassmanz.B.einechronischeLebererkrankunghat.
DieKosteneinerKombinationsimpfungträgtdieKrankenkassenurdann,wennbeideImpfungenerforderlichsind.Dasistz.B.beiMenschenderFall,dieeinechronischeLebererkrankunghabenoderHIV-positivsind.
Wie sieht’s mit der Impfung in Haft aus?DieSTIKOempfiehltauchfürInhaftierteeineHepatitis-B-Imp-fung.MancheHaftanstaltenbietendieImpfungjedochnichtvonsichausan.Wersichimpfenlassenmöchte,solltesichdaherandenAnstaltsarztwenden.
SCHUTZ VOR EINER MUTTER-KIND-ÜBERTRAGUNG DasRisiko,dassHBVwährendodernachderGeburtvonderin-fiziertenMutteraufihrKindübertragenwird,liegtohneVorbeu-gemaßnahmenbeietwa95%.EineMutter-Kind-Übertragungkannaberfastimmerverhindertwerden,wenndasNeugebo-reneunmittelbarnachderGeburtgegenHBVgeimpftwird.AufdasStillenmussdieMutterdannnichtverzichten,weildasKinddurchdieImpfunggeschütztist.
AuchHCVkannbeiderGeburtaufdasKindübertragenwerden,dochgeschiehtdieswesentlichseltener(dieÜbertragungswahr-scheinlichkeitliegtbeiunter5%).BeiMüttern,dienurmitHCV(undnichtzusätzlichmitHIV,sieheunten)infiziertsind,werdendaherkeinespeziellenMaßnahmenzumSchutzdesKindesangewandt.BeimStillenistdasRisikoeinerHCV-Übertragungsehrgering,weshalbHCV-infiziertenMütternnichtgenerellvomStillenabgeratenwird.Nichtstillensolltemanaber,wenndieBrustwarzenverletztoderentzündetsind.
INFO+ BeiSchwangeren,diemitHepatitisundHIVinfi-
ziertsind,geltendiegleichenVorsichtsmaßnahmenwie
beiHIV,dasheißt,eswirdempfohlen,dasBabyperKaiser-
schnittzuholenundaufdasStillenzuverzichten.
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GegenHepatitisAkannmansichimpfenlassen.
Hygienemaßnahmen:
HändenachderToilettenbenutzunggründlichwaschenGeschirrheißabspülen sterilesSpritzbesteckund-zubehörverwenden,
gebrauchtesnichtweitergeben
AufReiseninGebietenmitniedrigemHygienestandardundweiterHAV-Verbreitung(z.B.imMittelmeerraum):
Wasser–auchzumZähneputzen–abkochenoderdesinfizieren(notfalls mitSilberchloridtabletten,gängigeWasserfiltersindwirkungslos)Obstschälen keineMeeresfrüchteundSalate,keinEis/keineEiswürfelessen.
BeimDrogengebrauchSaferUse;beimSexnichtmitdemHinterndesPartners/derPartnerininKontaktkommen.
DurchBlut
vorallembeimgemeinsamenGebrauchvonSpritzbesteck undZubehör beimPiercingundTätowieren beigemeinsamerBenutzungvonZahnbürsten,Rasierzeug,
Nagelscherenund-knipsernusw. seltenbeimSex(wennBlut–auchingeringerMenge –
odereineGeschlechtskrankheitimSpielist) selteninderSchwangerschaftundbeiderGeburt
VorallemübermenschlicheAusscheidungen(Kot),indemsiedirektoderaufUmwegenindenMundgelangen,z.B.
aufderToilette(„vonderHandindenMund“) durchverschmutztesGeschirr durchverschmutztesWasser durchverunreinigte/nichtlanggenuggekochteLebens-
mittel,vorallemdurchMeeresfrüchte(Muscheln, Schalentierewiez.B.Krabben),EisundEiswürfel, ungeschältesObst,Salat beimSex:anal-oral(„Arschlecken“)und„vondenFingern
indenMund“(wennsievorheram/imHinterndesPart- ners/derPartnerinwaren) durchverunreinigtesSpritzbesteckundZubehör
VorallemdurchBlut,aberauchScheidenflüssigkeit,Sperma,MuttermilchundSpeichel
beimSex(auchbeimKüssen) beimgemeinsamenGebrauchvonSpritzbesteckundZubehör beimPiercingundTätowieren beigemeinsamerBenutzungvonZahnbürsten,Rasierzeug,
Nagelscherenund-knipsernusw. inderSchwangerschaft,währendderGeburt,beimStillen
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GegenHepatitisBsolltemansichimpfenlassen;dieImpfungschütztzu-gleichvorHepatitisD.GegenHCVgibteskeineImpfung!
Hygiene,SaferUseundSaferSex–vorallemKondomgebrauch–verringerndasÜbertragungsrisiko.
BeimTätowierenundPiercennursterileInstrumenteverwenden.
Zahnbürste,Rasierer,Nagelscherenusw.nichtgemeinsamverwendenoderverwechseln.Tipp:SolcheGegenständemitKlebstreifenoderAnhängerninunterschiedlichenFarbenmarkieren.
Hygiene,SaferUseundSaferSex–vorallemKondomgebrauch–verringerndasÜbertragungsrisiko.
BeimTätowierenundPiercennursterileInstrumenteverwenden.
Zahnbürste,Rasierer,Nagelscherenusw.nichtgemeinsamverwendenoderverwechseln.Tipp:SolcheGegenständemitKlebstreifenoderAnhängerninunterschiedlichenFarbenmarkieren.
HCV
HB
VH
AV
HAUPTÜBERTRAGUNGSWEGE VORBEUGUNG UND SCHUTZ
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WIE VERLÄUFT EINE HEPATITIS, UND WELCHE KRANKHEITSZEICHEN GIBT ES?
BeieinervirusbedingtenLeberentzündungunterscheidetmanzwischenakuterErkrankungundchronischerErkrankung.InbeidenFällenkönnenKrankheitszeichenauftreten,sehroftabermerkendieBetroffenenüberhauptnichtsvonihrerInfektion–dasistvorallembeiHepatitisAundakuterHepatitisCderFall.DieInfektionkannjedochdurchBlutuntersuchungenfest-gestelltwerden(sieheS.28).
Akute ErkrankungEineakuteHepatitisgehtoftmitAppetitlosigkeit,WiderwillengegenFettundAlkohol,Abgeschlagenheit,Kopfschmerzen,Übelkeit,ErbrechensowieDruckgefühlundeventuellSchmer-zenimrechtenOberbaucheinher.HäufigkommteszuleichtemFieberundgrippeähnlichenBeschwerden,abernurmanchmalauchzueinerGelbsucht(sieheS.05).NachzweibissechsWo-chenklingendieKrankheitszeichenmeistwiederab.OftwirddieakuteErkrankungnichtalsHepatitiserkannt,sondernz.B.füreineGrippegehalten.ZumlebensgefährlichenakutenLeberver-sagenkommtesnursehrselten.
Chronische Infektion: nur bei Hepatitis B und CVoneinerchronischenLeberentzündungsprichtman,wenndieVirusvermehrunglängeralssechsMonateandauert.DieHepatitisAheiltvollständigaus,wirdalsoniechronisch.DieHepatitisBundCkannjedochchronischwerden.Obesdazukommt,kannunteranderemvomZustanddesImmunsystemsabhängen:Bei
ErwachsenenmitintaktemImmunsystemheilteineakuteHepa-titisBmeistausundwirdnurin1–5%derFällechronisch.BeigeschwächtemImmunsystemistdasjedochbei25%derFall,wieetwabeiMenschenmitHIV/AidsoderbeiDrogengebrau-chern,dieunhygienischdrückenunddaherhäufigInfektionenhaben.BeiHepatitisCwerdensogar50–80%derFällechro-nisch,wenndieakuteInfektionnichtbehandeltwurde.
FibroseBeieinemmildenVerlaufistdieLebernurleichtentzündetundetwasvergrößert.BeieinemschwerenVerlaufwerdenimmermehrLeberzellenzerstört.ImLaufevonMonatenbisJahrentretendannBindegewebszellenandieStellevonLeberzellen;dieserUmbauderLeberwird„Fibrose“genannt.
LeberzirrhoseEineFibroseführtbeietwa20%derBetroffenenzueinerLeber-zirrhose,beiderdieLeberimmermehrvernarbtundschrumpft.Obdaspassiert,hängtvonverschiedenenUmständenab.Be-sondersgefährlichistAlkoholkonsum:schongeringeMengenförderndasFortschreitenzurZirrhose!BeieinerLeberzirrhosefühltmansichmüdeundabgeschlagen,dieLeistungsfähigkeitlässtnach,manhateinDruck-undVöllegefühlimOberbauchundverliertanMuskulatur.AnderHauttretenGefäßverände-rungenauf,dieHändeundFußsohlenrötensich,auchHautju-ckenistmöglich.
SchreitetdieZirrhosevoran,verliertdieLebernachundnachihreFunktionsfähigkeit;bissichdasbemerkbarmacht,verge-heninderRegelzehnodermehrJahre.WeildieLeberimmerwenigerBlutgerinnungsfaktorenbildet,nimmtdieBlutungsnei-
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gungzu.AuchdieHormonbildunglässtnach,wasbeiFrauenzuMenstruationsstörungen,beiMännernzumVerlustderKörper-behaarung,zuPotenzstörungenundzurRückbildungderHodenführt.WeildasBlutnichtmehrfreidurchdieLeberströmenkann,suchtessichneueWegeumdieLeberherum,z.B.durchdieVenenderSpeiseröhre.MöglicheFolgensindWas-seransammlungenimBauch,manchmalauchindenBeinen.AußerdemkanndieLebernichtmehralleStoffwechselprodukteabbauen,weilsieanihrvorbeigeleitetwerden;dieFolgeisteine„innereVergiftung“.VorallemdasvondenDarmbakteriengebildeteAmmoniakführtdazu,dassdieLeistungsfähigkeitdesGehirnsdeutlichnachlässt.HäufigsteTodesursachenindiesemStadiumsind„Leberversagen“undBlutungenausKrampfadernderSpeiseröhre.AlsSpätfolgeeinerLeberzirrhosekanneszuLeberkrebs(Leberzellkarzinom)kommen,wasbeietwa1–5%derBetroffenenderFallist.
AB WANN UND WIE LANGE IST MAN ANSTECKEND?
WeilHepatitis-Infektionenhäufignichtbemerktwerden,wissendieBetroffenennicht,dasssieansteckend(infektiös)sindundandereinfizierenkönnen.DusolltestdeshalbmitdeinemArztbesprechen,inwelchenAbständendudichaufHepatitisuntersuchenlassensollst.RegelmäßigeUntersuchungensindinjedemFallwichtig,wennduHepatitishast:NursokannderArztfeststellen,wiedieKrankheitverläuft,obsieausheilt(vonalleineoderdurcheineBehandlung)undabwanndunichtmehransteckendbist.BeiHepatitisAsetzteinbiszweiWochennachderAnsteckungdieVirusausscheidungein(nochvordemeventuellenAuftretenvonKrankheitszeichen),unddasbedeutet,dassmanandereinfizierenkann.NachAbklingenderKrank-heitszeichenistmannichtmehransteckend.BeiHepatitisBund CbestehtAnsteckungsgefahr
währendderInkubationszeit(=derZeitraumzwischenAn- steckungundErkrankung):beiHepatitisB1–6Monate, durchschnittlich2–3Monate,beiHepatitisC3Wochenbis6 Monate,durchschnittlich1,5Monate;manistalsoschon ansteckend,bevormanvonderErkrankung(wennüberhaupt) etwasbemerkt
währendderakutenundderchronischenErkrankung–egal, obmanKrankheitszeichenhatodernicht.Andersausge- drückt:Infektiösistman,solangeimBlutVirus-Erbgutund Virusbestandteilenachweisbarsind;beichronischerHepa- titiskanndasjahrelangderFallsein!DieAnsteckungsgefahr hängtvonderVirusmengeimBlutundvonderArtdesKon-
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taktsab;besondershochistsiez.B.beimgemeinsamen GebrauchvonSpritzbesteckenoderbeimPiercenmitnicht desinfiziertenInstrumenten.
NachAusheilungderHepatitisBoderCistmannichtmehran-steckend.DasHepatitis-B-VirusbefindetsichzwarweiterhinindenLeberzellen,wirdabervomImmunsystemkontrolliertundanderVermehrunggehindert.BeigeschwächtemImmunsystemkanneine„ruhende“HepatitisBallerdingserneutaktiviertwer-den–dannistmanfürandereMenschenwiederansteckend.
WAS IST BEI KOINFEKTIONEN?
KOINFEKTIONEN MIT VERSCHIEDENEN HEPATITIS-VIREN
VieleDrogengebrauchersindmitzweiodersogarmehrerenHepa-titis-Virusformeninfiziert.Solche„Koinfektionen“könnenentwedergleichzeitigoderalszusätzlicheInfektionbeieinerschonbestehen-denchronischenVirushepatitisauftreten.ChronischeKoinfektionenmitHBVundHCVverlaufeninderRegelschwereralsInfektionenmiteinerVirusform(Monoinfektion)undführenhäufigerzueinerLeberzirrhose.AußerdemhatdieBehandlunggeringereErfolgs-chancenundistzugleichkomplikationsreicher.KommtzueinerchronischenHepatitisBoderCnocheineHepatitisAhinzu,kanneszueinem„fulminanten“(=aggressiven)Verlauf–möglicher-weisemitlebensgefährlichemakutemLeberversagen–kommen.
KOINFEKTION MIT HIV UND HEPATITIS-VIREN
InfizierensichMenschenmitgeschwächtemImmunsystem–z.B.HIV-PositiveoderDrogengebrauchermitschlechtemGesundheits-zustand–mitHBVoderHCV,wirddieHepatitisdeutlichhäufigerchronischalssonst,undeskommthäufigerzuLeberzirrhoseundLeberkrebsund/oderLeberversagen.AußerdemsindbeiHIV-Infi-ziertenmitHepatitisBdieErfolgsaussichtenderHepatitis-B-Thera-piegeringeralsbeinichtmitHIVinfiziertenMenschen.Beifortge-schrittenerHIV-InfektionvermehrensichHBVundHCVsehrstark:DieVirusmengeimBlutistdannsehrhoch,unddasbedeutet,dassmanandereleichterinfizierenkann!BeiImmunschwächekanneinescheinbarausgeheilteHBV-Infektionerneutaktivwerden–dannistmanfüranderewiederinfektiös.
INFO+ BeifortgeschrittenerImmunschwächevermehrensichHBVundHCVsehrstark.MenschenmitHIVsinddanninfektiöser,anderekönnensichalsoleichterinfizieren.
KANN MAN SICH NACH EINER AUSGEHEILTEN
HEPATITIS ERNEUT INFIZIEREN?
NachAusheilungeinerHepatitis A und Bistmanlebenslang
immun,alsovorerneuterAnsteckunggeschützt.Nichtimmunist
mandagegennachausgeheilterHepatitis C.MitHCVkannstdu
dichalsoimmerwiederinfizieren.Weiterhinnotwendigsinddaher
SaferUseundSaferSex–auchwegenHIV!–sowieHygiene.
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WIE SIEHT’S BEI HEPATITIS MIT DER MELDEPFLICHT AUS?
NachdemInfektionsschutzgesetz(IfSG),dasseitJanuar2001inKraftist,sindderVerdachtauf,dieErkrankunganundderToddurcheineVirushepatitismeldepflichtig.DieMeldungerfolgtdurchdasLabor,dasdieentsprechendenUntersuchungendurchgeführtunddieVirushepatitisfestgestellthat,unddurchdenbehandelndenArzt.
DieMeldungerfolgtnamentlichandaszuständigeGesundheits-amt,dasdieDatendannanonymisiertandasRobertKoch-Insti-tutinBerlinweiterleitet.DasZieldesInfektionsschutzgesetzesist,Infektionenzuverhindern.DahersolldasGesundheitsamtdenBetroffenenauchBeratungzudenAnsteckungsgefahrenundSchutzmaßnahmensowiezudenBehandlungsmöglichkei-tenanbieten.
MenschenmitVirushepatitiskanndasGesundheitsamtaußer-demdieAusübungbestimmterBerufstätigkeitenganzoderteilweiseuntersagen,wenndadurchanderegefährdetwerden(z.B.BeschäftigungimLebensmittelgewerbeoderinderPflege).
WIE WIRD DIE HEPATITIS FESTGESTELLT UND ÜBERWACHT?
AlsDrogengebraucher/insolltestdudichregelmäßig–dasheißt:indenAbständen,diedirdeinArztempfiehlt–aufeineHepatitis-Infektionuntersuchenlassen.Wichtigistebenso,dassduselbstaufWarnsignaledeinesKörpersachtest.Sokönnenz.B.Druck-undVöllegefühlimOberbauch,Leistungsschwäche,Juckreiz,VerlustderMuskulatur,GefäßveränderungenanderHautoderRötungenanHändenundFußsohlenaufeineHepatitishinwei-sen(sieheauch„WieverläufteineHepatitis?“S.20).BeisolchenKrankheitszeichen–undnatürlichbeieinerGelbsucht–solltestdusofortzumArztgehen:JefrühereineHepatitis-Infektionfest-gestelltwird,destobessersinddieBehandlungsmöglichkeitenundHeilungschancen.
DasistvorallembeiHepatitisCwichtig:HierkannmiteinerfrühzeitigenBehandlung–dasheißt,inderakutenPhaseinner-halbdererstendreibisvierMonatenachAnsteckung–ver-hindertwerden,dassdieInfektionchronischwird(wassonstin50–80%derFällepassiert).
Untersuchungsmethoden DurchAbtastenundAbklopfenderBauchdeckekannderArztzunächstdieungefähreGrößeunddenZustandderLeberfeststellen.EinegenauereBeurteilungistdurcheineUltra-schalluntersuchungmöglich,undinmanchenFällenmusseineComputertomographie(CT)oderKernspintomographie(MRT)durchgeführtwerden.
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Blutuntersuchungensindnotwendig,
umdieUrsacheeinerLeberentzündungfestzustellenumdieFunktionsfähigkeitderLeberzuüberprüfenundden
Krankheitsverlaufzubeurteilen;ermitteltwerdendabeiver- schiedeneBlutwerte(siehe„WasbedeutendieLeberwerte?“, S.29)
umanhanddervorgefundenenAntikörperundVirusbestand- teilezuprüfen,obmanaktuelleineHepatitishatoderman irgendwannmaleinehatte,obdieHepatitisausgeheiltist oderobsichdieVirenweitervermehrenunddamitInfekti- onsgefahrfüranderebesteht
umdieVirusmenge(Viruslast)zumessen;dieViruslastist einAnhaltspunktdafür,wanneinemedizinischeBehand- lungbegonnenwerdensollte,undgibtvorallemAuskunft darüber,obdieBehandlunganschlägt
umdenGenotyp(Untertyp)desHepatitis-Viruszubestimmen (vomHCV-Virussindsechsbekannt).BeiHepatitisCent- scheidetsichjenachGenotypdieTherapiedauer(sieheS.37).
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WAS BEDEUTEN DIE LEBERWERTE?
JenachSchweregradeinerLeberentzündungtretenimBlut
bestimmteLeberenzymeinveränderter–meisterhöhter–Konzen-
trationauf(beichronischerHepatitisCistjedocheineVernarbung
derLeberohnedeutlicherhöhteLeberwertemöglich).Beieiner
LeberzirrhosekannesauchzuVeränderungenbeimAmmoniak,
denWertenfürdieBlutgerinnung(Quick)undbeidenBluteiweißen
(SerumalbuminundGesamteiweiß)kommen.
Umdiese„Leberwerte“zuermitteln,wirddemPatientenBlutab-
genommenundineinemLaboruntersucht.DieaufeinemLabor-
zettelvermerktenWertewerdendanndemArztzugeschickt,der
denBefundmitdemPatientenbespricht.DerLaborzettelkannz.B.
AngabenzufolgendenEnzymenenthalten:
ASToderASAT:EineErhöhungdiesesEnzymskannaufeineSchä-
digungderLeberzellen(aberauchdesHerzmuskels)hinweisen.
ALToderALAT:DiesesEnzymgibtgenauereHinweiseaufeine
Leberzellschädigung,weilesfastausschließlichinderLeber
vorkommt.
GGToderGamma-GT:DiesesEnzymlässtsichinerhöhterKon-
zentrationimBlutnachweisen,wenndieGallenwegedurcheinen
RückstauderGalleoderdurchMedikamenteoderDrogenge-
schädigtwordensind.
Cholinesterase:DieKonzentrationdiesesLeberenzymsimBlut
istbeieingeschränkterLeberfunktionverringert.
Alkalische Phosphatase:BeiLeber-undGallenwegserkrankun-
genkommtdiesesEnzyminerhöhterMengeimBlutvor.
Bilirubin:AbbauproduktdesrotenBlutfarbstoffs,dasnorma-
lerweiseüberdieLeberindenStuhl(Kot)abgegebenwird.Istdie
Ausscheidunggestört,färbtsichdieHautgelb,derUrindeutlich
braun;derStuhldagegenentfärbtsich.
LeberbiopsieBeichronischenLeberentzündungenistofteineLeberbiopsiesinnvoll,umherauszufinden,wieaktivdieEntzündungistundwiestarkdieLebervernarbtist.DazuwirdeinkleinesStückLebergewebeentnommen,dasdannunterdemMikroskopun-tersuchtwird.DerBefundgibtvorallemAuskunftdarüber,obeinemedizinischeBehandlunganzuratenistundebenso,wiedieBehandlungverläuft.
BeieinerLeberbiopsiepassiertFolgendes:ZunächstwirdperUltraschalldiegünstigsteStellefürdiePunktion(Einstich)ermitteltundlokalbetäubt.DanachwirddurcheinenkleinenHautschnittzwischendenrechtenRippeneinedünneKanüle(1,4mm)eingeführt,durchdieLebergewebeentnommenwird.DasEinführenderKanüleistnichtschmerzhaft;meisthatmannurein„ungewohntesGefühl“imOberbauch.DanachmussmanetwazweibisvierStundenaufeinemSandsackaufderpunk-tiertenStelleliegen,umNachblutungenzuverhindern.
VoreinerBiopsiedürfenkeinegerinnungshemmendenMedika-mente(z.B.Aspirin)eingenommenwerden!
ALLGEMEINE VERHALTENSTIPPS BEI HEPATITIS
AufAlkoholundDrogen–besondersMischkonsum!–solltest dumöglichstverzichten,densiesindGiftfürdieohnehin schonangegriffeneLeber.Opiate(z.B.Heroin,Opium)an sichschädigendieLeberzwarnicht;dochderaufderSzene gekaufteStoffisthäufigmitStreckmittelnversetzt,diesehr schädlichfürdieLebersind.Substitutionsmittelwiez.B. MethadonundBuprenorphinoderHeroininReinformsind dagegen„sauber“.
AuchMedikamente,die„aufdieLebergehen“(z.B.Paraceta- mol,Benzodiazepine),solltestdu–sofernmöglich–meiden oderwenigstensreduzieren.WeilauchdieAnti-Baby-Pilleauf dieLebergeht,istesbeieinerchronischenHepatitisgünsti- ger,aufandereVerhütungsmethodenauszuweichen.
VieleDrogengebrauchermitHepatitisberichten,dassdieHeroin-WirkungbeiihneneingeschränktistundbeiKonsumvonKokain,AmphetaminenundanderenDrogenverstärktunangenehmeNeben-wirkungenwieHerzrasen,Krämpfe,ErbrechenoderSchwindel-gefühlauftreten.WerdanneinfachdieDosiserhöhtoderaufeinenanderenStoffumsteigt,schädigtdieohnehinschongeschwächteLebernochmehr!
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HilfreichbeiHepatitissind
eineausgewogeneErnährung(regelmäßig,nichtzufett,viel ObstundGemüse);einespezielleSchonkostistnichterfor- derlich.
mäßige,aberregelmäßigekörperlicheBewegungwieetwa längereSpaziergängeoderAusdauersportanderfrischen Luft(Jogging,Walking,Radfahrenusw.).
einregelmäßigerTag/Nacht-Rhythmus.Wenndunachtsnicht durchschlafenkannst,solltestdutrotzdemversuchen,tags- überwachzubleiben,umwiederindennormalenRhythmus zukommen.
einunterstützendesUmfeld.WennFreundinnenundFreunde, Angehörige,KolleginnenundKollegenüberdieHepatitis- InfektionundgegebenenfallsdieBehandlungBescheidwis- sen,könnensieauchbessermitderenFolgen–z.B.ver- ringerteLeistungsfähigkeitoderÄnderungderpsychischen Verfassung–umgehen.
Undnichtzuletztisteswichtig,dassduSchutzmaßnahmen –Hygiene,SaferUseundSaferSex–anwendest,damitdudirnichtauchnochandereHepatitis-VirenoderHIVholstunddamitduanderenichtansteckst(siehe„Wiekannmansichschützen?“S.07).
RUND UM DIE HEPATITIS-THERAPIE
GegenHepatitisA,akuteHepatitisBundHepatitisDgibteskei-nemedikamentöseTherapie.BehandeltwerdenkönnennurdiechronischeHepatitisBundCsowiedieakuteHepatitisC.
WELCHE MEDIKAMENTE WERDEN EINGESETZT?
IndenletztenJahrenhatdieMedizinbeiderBehandlungvirus-bedingterLeberentzündungengroßeFortschrittegemacht.DieBehandlunghatzumZiel,dieVermehrungderHepatitis-Virenzuunterdrückenoderzumindestzuhemmen,umdasFortschrei-tenderKrankheitunddenÜbergangineineLeberzirrhosezustoppenoderwenigstenszuverlangsamen.ZumEinsatzkom-menInterferoneundMedikamenteausderSubstanzgruppederNukleosid-undNukleotidanaloga.
InterferoneBeiderHepatitis-TherapiekommtInterferonalfaoderpegylier-tesInterferonzumEinsatz.InterferonegibtesnichtinTabletten-form:SiemüssenunterdieHautgespritztwerden–InterferonalfamehrmalsproWoche,pegyliertesInterferondagegennureinmalproWoche.
Nebenwirkungen InterferonkannstarkeNebenwirkungenverursachen.VorallemindenerstenWochenkommtesoftzuBeschwerdenwiebeieinerGrippe:Schüttelfrost,Fieber,Kopf-,Muskel-undGelenk-schmerzen.SielassensichabermitGrippemitteln(z.B.Aspirin)behandeln.(Tipp:SpritztmansichdasInterferonamAbend,
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wirdeinTeildermeistnacheinbiszweiStundenauftretendenBeschwerden„verschlafen“.WerpegyliertesInterferonnimmtundwochentagsarbeitet,spritztesambestenamFreitagabendoderamSamstag:DieNebenwirkungensinddannbisMontagwiederabgeklungen.)MöglichsindebensodepressiveVerstim-mungenoderUnruhe,gegendiemanAntidepressivaeinsetzenkann.BeidepressionsgefährdetenPatientenverschreibenÄrzteoftschonvorBeginnderInterferon-BehandlungsolcheMittel,dieamEndederTherapiewiederabgesetztwerden.
WeiteremöglicheNebenwirkungensindHaarausfall,Gewichts-verlustsowiestarkeVerminderungderBlutplättchenundwei-ßenBlutkörperchen.InseltenenFällensindFunktionsstörungenderSchilddrüsemöglich;wichtigsinddeshalbregelmäßigeBlutbildkontrollen,umbeiBedarfdieDosiszusenkenoderübereinAbsetzenderTherapienachzudenken.
DieNebenwirkungenvonInterferonkönnendieLebensquali-tätstarkbeeinträchtigenund–weilsieeinemDrogenentzugähneln –dasVerlangennachDrogenverstärken.WichtigsinddeshalbeinemöglichststabileLebenssituationundeingutesArzt-Patient-Verhältnis,damitmandieTherapiedurchhaltenkannunddieBehandlungErfolghat(siehe„WasistfüreineTherapiewichtig?“S.41).
BeiDrogengebrauchernundSubstituiertenwerdenzurHepa-titis-B-TherapiestattInterferonmeistdiebesserverträglichenNukleosid-oderNukleotidanalogaeingesetzt,dieaußerdemnichtgespritzt,sondernalsTablettegeschlucktwerden.SieeignensichdahergeradeauchfürEx-Junkies,dieofteineAb-neigunggegendasSpritzenhaben,weilsiedasandenDrogen-
konsumerinnert.BeieinerHepatitis-C-TherapiekommtmanumInterferonallerdingsnichtherum.
Nukleosid- und NukleotidanalogaInzwischengibteseineganzReihevonMedikamentendieserSubstanzklasse,diefürdieBehandlungderHepatitisBzugelas-sensind:
Lamivudin(Handelsname:Zeffix®):Lamivudinwirdals Epivir®inderHIV-Therapieeingesetztundistunterdem HandelsnamenZeffix®zurBehandlungderchronischen HepatitisBzugelassen.
Adefovir(Handelsname:Hepsera®)
Entecavir(Handelsname:Baraclude®)
Tenofovir(Handelsname:Viread®)undEmtricitabin(Handels-name:Emtriva®)sindzwarfürdieHIV-Therapie,nichtaberfürdieHepatitis-B-Therapiezugelassen.SiesindjedochauchgegenHBVwirksamundwerdenbeiMenschenmitHIV/HBV-Koinfektioneingesetzt.
BeichronischerHepatitisCwirdRibavarin(HandelsnameRebetol®oderCopegus®)zusammenmitInterferoneingesetzt(Kombinationstherapie).
Nebenwirkungen DiegegenHepatitisBwirksamenNukleosid-undNukleotidana-logawerdenmeistgutvertragen.MöglicheNebenwirkungensindKopfschmerzenoderMagen-Darm-Störungen.Dasbei
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HepatitisCeingesetzteRibavirin®verursachtallerdingsstärkereNebenwirkungen,z.B.Blutarmut(Anämie).
Entwicklung von ResistenzenDasHepatitis-B-ViruskanngegenNukleosid-/Nukleotidanalogaunempfindlich(resistent)werden.InsolcheinemFallmussdieTherapiegeändertwerden:Mansetztdannentwedereinan-deresMedikamentdieserSubstanzgruppeoderzweivonihnengleichzeitigein.
WIE WIRD DIE CHRONISCHE HEPATITIS B BEHANDELT?
ZumEinsatzkommtentwederInterferon(Therapiedauer:meistsechsMonate)odereinNukleosid-/Nukleotidanalogon(Thera-piedauer:inderRegeleinigeJahre).DasZielist,dasFortschrei-tenderErkrankungzustoppen;eineAusheilunggelingtnurbeieinemkleinenProzentsatzderFälle.
WIE WIRD DIE HEPATITIS C BEHANDELT?
Akute Hepatitis CZumEinsatzkommenInterferone,undzwarübereinenZeit-raumvonsechsMonaten.WennderAnsteckungszeitpunktnichtlängeralsdreibisvierMonatezurückliegt,kannindenmeistenFällenderÜbergangineinechronischeHepatitisCverhindertwerden.
Chronische Hepatitis C BehandeltwirdmitpegyliertemInterferoninKombinationmitRibavirin(Handelsname:Rebetol®oderCopegus®).DieBehand-lungsdauerhängtvorallemvomHCV-Genotypab:Patientenmit
INFO+ FürMenschenmitHIV/HBV-Koinfektion,die
nochkeineHIV-Therapiebrauchen,isteineTherapiemit
Lamivudinproblematisch:HIVwirdleichtgegendasMittel
resistent,sodassesspäterbeieinerHIV-Kombinationsthe-
rapienichtmehrrichtigwirkt.Alternativeinsetzbarsindin
diesenFällenAdefoviroderEntecavir,dienichtgegenHIV
wirksamsind.
INFO+ BeiMenschenmitHIV/HBV-KoinfektionsinddieAussichtenderHepatitis-B-Therapieweniger günstigalsbeinichtHIV-infiziertenPatienten.Hiersind derzeitLamivudin,AdevovirundTenofovirwichtigerals Interferon.kannman„zweiFliegenmiteinerKlappeschlagen“, wennbeieinerbenötigtenHIV-TherapieMedikamente ausgewähltwerden,dieauchgegenHepatitisBwirk- samsind.DochVorsicht:WenndieHIV-Therapieumge- stelltwerdenmussundvergessenwird,auchhier gegenHBVwirksameMedikamenteeinzusetzen,kann sichHBVerneutvermehrenunddieHepatitiswieder aktivwerden.BeieinerÄnderungderHIV-Therapieist daherdaraufzuachten,dassdieKombinationimmer eingegenHBVwirksamesMedikamententhält.
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Genotyp1oder4werdenmeistsechsbiszwölfMonate,PatientenmitGenotyp2oder3meistsechsMonatebehandelt.LässtsichinnerhalbdererstendreiMonatedieViruslastnichtdeutlichsenken,wirdeinAbbruchderTherapieempfohlen.DerTherapie-erfolgistbeidenGenotypen2und3besseralsbeiGenotyp1und4.
NachEndederTherapiebeginntdieNachbeobachtungsphase:IstbeierstmalsBehandeltenkeineViruslastmehrnachweisbar,liegtdieWahrscheinlichkeiteinesTherapieerfolgsbeiüber90%.
Vorsicht:AuchbeieinerausgeheiltenHepatitisCistmannichtvorerneuterAnsteckunggeschützt!
DerzeitwerdenweitereMedikamenteentwickelt,welchedieVermehrungdesHepatitis-C-Virushemmen.IneinigenJahrenwerdendaherneueMöglichkeitenzurBehandlungderchro-nischenHepatitisCzurVerfügungstehen.MöglicherweiseistdannaucheineTherapieohneInterferonmöglich.MenschenmitHepatitisC,dienochkeineTherapiebenötigenoderInterferonnichtvertragen,könnenalsodieweitereEntwicklungabwarten.
VORAUSSETZUNGEN EINER HEPATITIS-THERAPIE
Nurweildu(mäßig!)Drogenkonsumierstodersubstituiertwirst,darfstdunichtvoneinerInterferon-Therapieausgeschlossenwerden.BisherigeErfahrungenhabennämlichgezeigt,dassauchhiereineerfolgreicheBehandlungmöglichist.VoreinerTherapiewirdgeprüft,obesGründegibt,aufgrunddererdieBehandlungverschobenoderganzunterbleibenmuss.WeilbeiDrogengebrauchernofteineganzeReihesolcher„Gegenan-zeigen“vorliegen,könnenvieleleidernichtmiteinerHepatitis-Therapiebeginnen.
Welche allgemeinen Gründe sprechen gegen eine Therapie („Gegenanzeigen“)?NichtbegonnenwerdendarfeineBehandlungbei
schweren,psychiatrischbehandlungsbedürftigenDepres- sionenundPsychosen(unterderTherapiekönnteesz.B.zu Suizidgefahrkommen)oderbeiAnfallsleiden(Epilepsie)
Blutarmut(Anämie)
schwerenHerzerkrankungen(Herzmuskelschwäche,Erkran- kungenderHerzkranzgefäße)
starkemAlkoholkonsum:ErgefährdetdenTherapieerfolg undschädigtdieLeberweiter.DeshalbsollteeineAlkohol- erkrankungvorBeginneinerHepatitis-Therapiebehandelt werden.
INFO+ BeiHIV/HCV-koinfiziertenPatienten,dieeine
HIV-Therapiemachen,solltennursolcheHIV-Medikamen-
tegewähltwerden,diesichmitderHepatitis-C-Therapie
vertragen.Retrovir®verursachtalsNebenwirkungBlutar-
mut,diedurchInterferonundRibavirinverstärktwird,und
Videx®erhöhtz.B.dasRisikoeinesLeberversagensund
einerEntzündungderBauchspeicheldrüse.Daherwird
empfohlen,dieseMedikamentenichtbeigleichzeitiger
Hepatitis-C-Therapieeinzusetzen.
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geplanterSchwangerschaft,unzuverlässigerVerhütung, währendderSchwangerschaftundinderStillzeit:Dasbei derHepatitis-C-TherapiezusammenmitInterferoneinge- setzteRibavirinkannbeimKindFehlbildungenverursachen (auchwennnurderVaterbehandeltwird/wurde)unddie GesundheitderMutterschädigen.
DarüberhinauskannesbeiDrogengebrauchendenMenschennochweitereGründegeben,diegegeneinenTherapiebeginnsprechen:
Lebensumstände,diedasDurchhaltenderTherapieerschwe- ren(z.B.Obdachlosigkeit,Drogenentzug)
eineberufliche(Wieder-)Eingliederung:DieNebenwirkun- genderTherapielasseninderRegelkeineAusbildungoder Erwerbstätigkeitzu.Soweitmedizinischvertretbar,solltedie Therapiedaherverschobenwerden.
wenigerals12MonateAbstinenz:WeilInterferonNeben- wirkungenverursacht,diedenSymptomeneinesOpiatentzug ähneln,solltedieTherapieerstnachmindestens12Monaten Abstinenzbegonnenwerden–dieGefahreinesRückfallsist danngeringer.
erheblicherBeikonsumvonAlkoholundanderenDrogenwie z.B.Benzodiazepinen:DadurchwirddieLeberweiter geschädigt,undmanverfügtnichtüberdieDisziplin,diefür diegenaueEinnahmederMedikamenteunddieregelmäßi- genBlutkontrollennotwendigist.
offeneStrafverfahren,drohenderBewährungswiderruf, Haftbefehle:EineinFreiheitbegonneneHepatitis-C-Therapie wirdinderRegelinHaftnichtfortgeführt.
WAS IST FÜR EINE THERAPIE WICHTIG?
ObeineHepatitis-TherapieErfolghat,hängtvonvielenUmstän-denab,z.B.vomZustandderLeber,vomVirus-Genotyp,vonBegleiterkrankungenodervomAlter.Gutberatenundunter-stütztvondeinemArztoderdeinerÄrztinkannstduaberauchselbsteineMengedazubeitragen,dassdieTherapieErfolghat.
Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Drogen beachtenInderLeberwerdennichtnurStoffeausderNahrung,sondernauchdiemeistenMedikamenteundDrogenum-undabgebaut.DaMedikamenteundDrogenaberdieseStoffwechselprozessever-langsamenoderbeschleunigenkönnen,sindWechselwirkungenmöglich.Sobehindernz.B.mancheMedikamentedenAbbauvonDrogen,wodurchdiesestärkerundlängerwirken–waslebens-gefährlichwerdenkann.AnderewiederbeschleunigendiesenVorgangundkönnensozuUnterdosierungen(auchvonSubstituti-onsmitteln)undfolglichzuEntzugserscheinungenführen.
BeieinerHepatitis-und/oderHIV-TherapiewieaucheinerSubstitutionsbehandlungistesdaherwichtig,dassdieBetei-ligten–duundvorallemdeinArzt–übermöglicheWechsel-wirkungenBescheidwissenunddassdudeinemArztsagst,welcheweiterenMedikamente(auchNaturheilmittel,sieheS.45)undwelcheDrogendunimmst:
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umÜberdosierungenunddamitheftigeundzumTeillebensge- fährlicheWirkungenundNebenwirkungenzuvermeidenund
umUnterdosierungenvonHepatitis-oderHIV-Medikamenten vorzubeugen;sonstkannespassieren,dassdieHepatitis- viren/HIVgegenüberdenMedikamentenunempfindlich(re- sistent)werden:dieTherapiewirktdannnichtmehrrichtig undmussumgestelltwerden.
NähereszuWechselwirkungenzwischenMedikamentenundDrogenfindestduinunsererBroschüre„PartyDrugsHIV–WirkungenWechselwirkungenGesundheitstipps“undunterwww.hiv-drogen.de.
„Therapietreu“ seinFüreineInterferon-TherapiebrauchstdujedeMengeDisziplin,ZuverlässigkeitundauchBelastbarkeit–besonderswegenderNebenwirkungen,dieEntzugssymptomenähnelnunddasVerlangennachDrogenverstärkenkönnen.Gefordertistalso„Therapietreue“–auchenglisch„Compliance“genannt,wasetwa„Einwilligung“oder„Bereitschaft“bedeutet–,sprich:dieFähigkeitoderBereitschaftdesPatienten,mitdemArztzu-sammenzuarbeiten,anderBehandlungmitzuwirkenunddieTherapievorschrifteneinzuhalten.
WenndudieMedikamentenichtregelmäßigeinnimmst,wirkensienichtrichtig,waszueinemScheiternderTherapiefüh-renkann.DahersolltestdudieTherapieinmöglichststabilenLebensumständen,undnichtinKrisen-oderUmbruchsituatio-nenwiez.B.einemDrogenentzugoderbeiAntritteinerneuenArbeitsstellebeginnen.
BesondersgünstigisteinTherapieeinstiegwährendeinerSub-stitutionsbehandlung(siehe„Hepatitis-TherapieundSubstitu-tion“S.44),weilsiedieLebenssituationstabilisierenhilft.ZwarkannInterferonauchhierzuBeschwerdenführen,dieeinemEntzugähneln;aufWunschkanndasSubstitutionsmitteljedochhöherdosiertwerden,umdieseSymptomezulindern.
WichtigistbeieinerTherapie,dassdueinenArzthast,demduvertraustundmitdemdualleFragenundProblemeof-fenbesprechenkannst.EinguterArztwirddichauchmitden(möglichen)NebenwirkungenderTherapienichtalleinelassen,sonderndiesesogutwiemöglichmedikamentöslindern.UndbeiKrisenwährendderTherapie–z.B.beiverstärktemKon-sumdruckoderbeiGefahreinesDrogenrückfalls–wirderdichfachkundigunterstützenundfallserforderlichineinepsycho-therapeutischeBehandlungvermitteln.
AmbestengeeignetsindÄrztinnenundÄrzte,dieDrogengebrauchendeMenschenakzeptieren,sichmitderHepatitis-Therapie,derSubstitutionundderBehandlungderHIV-InfektionauskennenundmitDrogen-undAidshilfenzusammenarbeiten(AdressenbekommstdubeidenörtlichenAidshilfenundDro-genberatungsstellen).
UmsichfüreineHepatitis-Therapiezuentscheiden,brauchtmanausreichendZeit.ZueinerTherapiesolltestdudichdahernichtdrängenlassen–auchnichtvomArztoderderÄrztin.Dusolltestjedochbedenken:JelängereinenotwendigeBehand-lunghinausgeschobenwird,destogrößeristdieGefahr,dassdieLeberentzündungvoranschreitetundineineLeberzirrhose(sieheS.21)übergeht.
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ZUGANG ZUR HEPATITIS-BEHANDLUNG UND KOSTENÜBERNAHME
GrundsätzlichmüssenalleKrankenkassenoderdasSozialamtdieKostenderzugelassenenTherapienübernehmen–unabhän-gigdavon,obderPatientDrogenkonsumiertodernicht.Dazuistesallerdingserforderlich,dassderbehandelndeArzteineThe-rapiebefürwortet(„Indikationsstellung“).Tipp:WenndudichineinerLeberambulanzoderSchwerpunktpraxisvorstellst,kannein„Empfehlungsschreiben“vondeinemHaus-oderSubstitu-tionsarztüberdenerfolgreichenVerlaufderSubstitutionoderübers„Cleansein“sehrnützlichsein.
HEPATITIS-THERAPIE UND SUBSTITUTION
WenndumitSubstitutionsmittelnbehandeltwirst–undaufDrogenwieauchAlkoholmöglichstverzichtest!–,hastduwe-sentlichbessereAussichten,eineTherapiebeginnenundauchdurchhaltenzukönnen.
Nachden„RichtlinienüberdieBewertungärztlicherUnter-suchungs-undBehandlungsmethoden“(BUB-Richtlinien)isteineunbefristeteSubstitutiongrundsätzlichfürjedenmöglich,dermindestens18JahrealtundseitmindestenszweiJah-renopiatabhängigist.Hatmandas18.LebensjahrnochnichtvollendetoderistmannochkeinezweiJahreopiatabhängig,isteinezeitlichbegrenzteSubstitutionbiszumÜbergangineinedrogenfreieTherapiemöglich.FüreineSubstitutioninHaftsinddieBUB-Richtlinienallerdingsnichtverbindlich;hiergeltendie„RichtlinienderBundesärztekammerzursubstitutionsgestütz-
tenBehandlungOpiatabhängiger“vom22.März2002(überdasThema„SubstitutioninHaft“informiertdiegleichnamigeDAH-Broschüre).
DieSubstitutionsollTeileinesumfassendenTherapiekonzeptssein,andessenEndedieBetäubungsmittelabstinenzstehensoll.DiesesKonzeptumfasstaberauchdieSicherungdesÜberlebenssowiediegesundheitlicheundsozialeStabilisie-rung.NachdenRichtlinienderBundesärztekammererfordertdieSubstitutioninderRegeleinepsychosozialeBetreuung/Be-gleitung(PSB);obundwelcheMaßnahmenergriffenwerden,entscheidetaberalleinderbehandelndeArzt.DenVerlaufderSubstitutionsbehandlungmussderArztoderdieÄrztingenaudokumentieren,alsoauchdieErgebnissevonUrinkontrollen.DiesewerdeninbestimmtenAbständendurchgeführt,umzuprüfen,obmannebendemSubstitutionsmittelnochweitereDrogennimmt:Beigebrauchwirdnichtgerngesehen,undman-cheÄrztegehenziemlichstrengdamitum!
NATURHEILMITTEL
BeiHepatitiskannmanzusätzlichNaturheilmittelwieetwaMariendisteleinsetzen–siekönnenallerdingsnichtsgegendieHepatitis-VirenausrichtenundeinemedikamentöseBehandlungdahernichtersetzen.AußerdemwirddieLeberdurcheinigeMittelwiez.B.Kava-KavaoderSchöllkrautzusätzlichbelastet.
Wichtigist,dassdudeinenArztinformierst,welcheNaturheil-mitteldunimmst,damiterdieBehandlungoptimalplanenunddurchführenkann(sieheauch„Wechselwirkungenzwischen
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MedikamentenundDrogenbeachten“S.41).Ambestenverwen-destdunurkontrolliertePräparateausderApotheke–sogehstdusicher,dasssiekeineGiftstoffewiePflanzenschutzmitteloderSchwermetalleenthaltenunddassindergleichenMengeSubstanzauchimmerdiegleicheMengeWirkstoffenthaltenist.
Bedenkeimmerauch:Vielhilftnichtunbedingtviel,sondernkannauchschaden!DasgiltebensofürVitamin-undMineral-stoff-Ergänzungspräparate.AuchsiesolltestdudahernurnachGebrauchsanleitunganwenden.
AusführlicheInformationenzumThema„komplementäreThe-rapien“findestduinunserergleichnamigenBroschüreundimInternetunterwww.hiv-wechselwirkungen.de.
WO BEKOMMT MAN UNTERSTÜTZUNG UND BERATUNG?
VieleDrogengebraucher/innensindfinanziellnichtabgesichert–dakannjedeUnterstützungzurVerbesserungderLebensqua-litätbeitragen.DasgiltbesondersbeieinerHepatitis-und/oderHIV-InfektionodereineranderenchronischenErkrankung.JeweilsabhängigvonderpersönlichenSituationkönnenver-schiedenesozialrechtlicheLeistungeninAnspruchgenommenwerden,zumBeispiel:
Erwerbsminderungsrente
sozialeGrundsicherung/Sozialhilfe
LeistungennachdemAsylbewerberleistungsgesetz
Schwerbehindertenausweis
medizinischeRehabilitationsmaßnahmen(„Kur“)
berufsförderndeLeistungenundUmschulungen.
BeiFragenhierzuistesambesten,wenndudichaneineJES-Gruppe,Drogen-oderAidshilfeinderNähewendest.DortwirstdukompetentundvertraulichberatenvonLeuten,diesichmitderLebenssituationvonDrogengebrauchernauskennen,undaufWunschunterstützensiedichbeiAnträgenundBehördengän-gen.BeratenlassenkannstdudichaberauchzurSubstitutions-behandlung,zumThemaEntgiftungundzuallenFragenrundumHIV,Hepundandere(sexuell)übertragbareKrankheiten
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einschließlichSchutzmaßnahmenundTherapiemöglichkeiten.AußerdemkönnendieBeraterinnenundBeraterdirsagen,woesinderNäheFachärzteoderHepatitisambulanzengibt,diekeineVorbehaltegegenüberDrogengebrauchernhabenunddichakzeptieren.Undnichtzuletztkanneshilfreichsein,wenndudichbeianderenDrogengebraucherninformierst,diebereitseineerfolgreicheInterferontherapiehintersichhaben–soetwasmachtimmerMut.
AdressenDieAdressenderörtlichenAidshilfenundJES-Gruppenbe-kommstdubeiderDeutschenAIDS-Hilfee.V.inBerlin.Kontakt:Tel.:030/690087-0,Fax:030/690087-42,E-Mail:[email protected],Internet:www.aidshilfe.de.
DasbundesweiteDrogenselbsthilfe-NetzwerkJES(Junkies,Ehemalige,Substituierte)findestduimInternetauchunterhttp://jes.aidshilfe.de.
Unterwww.aidshilfe-beratung.dekannstdudichonlineberatenlassen.
AdressenvonörtlichenDrogenberatungsstellen,KontaktlädenundTherapieeinrichtungengibtesz.B.aufdenInternetseitenderBundeszentralefürgesundheitlicheAufklärung(BZgA)inKölnunterwww.drugcom.de.
ÜberdenVerbandderElternundAngehörigenfürakzeptierendeDrogenarbeite.V.undseineAngebotekannmansichimInternetunterwww.akzeptierende-eltern.deinformieren.
INFOQUELLEN
Broschüren der Deutschen AIDS-Hilfe e.V.:
safer use – Risiken minimieren beim Drogengebrauch (2.,überarbeiteteAuflage2005);auchinTürkischund Russischerhältlich
Schütz dich vor HIV und Hep(2005)
Schütz dich – auch beim Sex.InfosfürDrogen- gebraucherinnenundDrogengebraucher(2006)
Party Drugs HIV.WirkungenWechselwirkungen Gesundheitstipps(2006)
Voll im Leben.GeschichtenundInfosrundumDrogen undPartnerschaft(2006)
virushepatitis. Info+fürBerater/innenundinteressierte Laien(8.,überarbeiteteAuflage2006)
Substitution in Haft(2.,überarbeiteteAuflage2002)
Tattoo und Piercing in Haft(2002)
kombinationstherapie.Info+fürMenschenmitHIV/Aids undBerater/innen(6.,überarbeiteteAuflage2006)
therapie?Basis-InformationenzurBehandlungder HIV-Infektion(2005)
komplementäre therapien.Info+fürMenschenmitHIV/Aids undBerater/innen(2.,überarbeiteteAuflage2004)
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Weitere medizinische Informationen sind erhältlich im Internet unter:
www.aidshilfe.de
www.hiv-wechselwirkungen.de
www.hivlife.de
www.hepatitis.de
www.hepatitis-care.de
www.hepatitiscfachtag.org
www.hepatitis-c.de
www.kompetenznetz-hepatitis.de
www.hepatitis-duesseldorf.de
Informationen zu Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten und Drogen:
www.hiv-druginteractions.org(inEnglisch)
www.hiv-drogen.de
Informationen zu Drogen:
www.partypack.de
www.drugscouts.de
www.indro-online.de
www.eve-rave.net
www.drugcom.de
IMPRESSUM
©DeutscheAIDS-Hilfee.V.,BerlinTelefon:030/[email protected]
3.,vollständigüberarbeiteteAuflage,2007Bestellnummer:022080
Redaktion:ChristineHöpfner,DirkSchäffer,ArminSchafberger,HolgerSweersBearbeitung:ChristineHöpfnerFotos,GestaltungundSatz:www.diegoldkinder.deIllustration(S.06):PaulBieri,www.diaberlin.deDruck:DruckereiConradGmbH,www.druckereiconrad.de
DAH-Spendenkonto:Nr.220220220,BerlinerSparkasse,BLZ10050000IBAN:DE27100500000220220220,BIC:BELADEBEXXXOnlineunter:www.aidshilfe.de
Sie können die DAH auch unterstützen, indem Sie Fördermitglied werden. Nähere Informationen unter www.aidshilfe.de oder bei der DAH.
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