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MANUALFR STEIRISCHE WASSERVERSORGERzur Umsetzung des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetzes

H20

INHALTSVERZEICHNISBEDEUTUNG DER TRINKWASSERHYGIENE IM GESCHICHTLICHEN ABRISS

SeiteKapitel

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VERSORGUNG DER STEIRISCHEN BEVLKERUNG MIT TRINKWASSER GewhrleistungderVersorgungssicherheit 5

GESETZLICHE ANFORDERUNGEN FR DIE WASSERVERSORGER EuropischeGesetzeslage sterreichischeGesetzeslage

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DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGER SicherstellungderRechtskonformittLegalCompliance Eigenkontrolle InformationderAbnehmerberdieWasserqualitt BerichtspflichtenandieBehrden Notfallvorsorge

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BEHRDEN UND WEBTIPPS

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WASSERWasseristunserwichtigstesLebensmittelundkanndurchnichtsersetzt werden.DaheristesfrdasmenschlicheLebenvonelementarerBedeutung,dassgengenddiesesNaturjuwelszurVerfgungsteht. DasBundeslandSteiermarkistinderglcklichenLage,WasserinausreichenderMengeundhoherQualittzubesitzen.Damitistderzeitgewhrleistet,dasssowohldiegesamteBevlkerungalsauchdiewachsendeZahl vonSteiermark-TouristenzurGnzeversorgtwerdenknnen.Zustzlich wirdsogardieStadtWienmitunseremWasserausdemHochschwabgebiet mitversorgt. AllerdingswirktsichderKlimawandelauchaufunsereWasservorrteaus inZukunftwerdenwirwahrscheinlichnichtmehrausdemVollenschpfen knnen! UmdasGrundnahrungsmittelTrinkwasserzuschtzenunddieWasserqualittzuerhalten,hatderGesetzgeberdenWasserbetreibernstrenge GesetzeundNormenauferlegt.DiesesindunteranderemimLebensmittelsicherheits-undVerbraucherschutzgesetzsowieinderdazugehrigen TrinkwasserverordnungverankertundimsterreichischenLebensmittelbuch(CODEX)geregelt. DieWasserverbndeunterliegendersehrstrengenlexspecialis,der Trinkwasser-Verordnung.DieseVerordnungregeltunteranderemdie EigenkontrolledurchdenBetreiber,dieamtlicheKontrolle,dieParameter frTrinkwasserunddieUntersuchungshufigkeit. DamitunsdasflssigeJuwelauchweiterhinerhaltenbleibt,sindjedoch nichtnurdieWasserverbndegefordert:AuchjedereinzelneWasserabnehmeristdazuangehalten,mitdemLebensmittelTrinkwasseruerst sorgfltigumzugehen. FrdasTeamderLebensmittelaufsicht OARGernotHandler,ARFriedrichKlanfar,ARWolfgangSchwender GrazimJuli2008

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BEDEUTUNG DER TRINKWASSERHYGIENE IM GESCHICHTLICHEN ABRISS

Wiewichtig(Trink-)Wasserist,habendieMenschenschonfrherkannt.Dort,wogengendWasservorhandenwar,entstandenauchdiefrhenHochkulturen.ErsteWasserversorgungsgrbenbzw.-kanlegabesca. ab5000v.Chr.DieltesteWasserdruckleitung,eineKupferleitung,stammt ausgyptenum2400v.Chr. NachdenGriechenwarenesdieRmer,diebisheutebewunderte Wasserversorgungstechniken schufen. Mit dem Untergang des rmischen Reiches geriet im europischen Raum die gesamte WasserversorgungstechnikinVergessenheit.ErstmitdemAufblhenneuerHandelsstdteentstanden im Mittelalter wieder grere Wasserversorgungsanlagen, wie in Lbeck(1294),Nrnberg(1483)oderHamburg(1531).Sieentspracheninder KonstruktionnochdenAnlagenderAntike,hygienischwarensiejedochmit wesentlichenMngelnbehaftet.DiesfhrtebisindieNeuzeitimmerwieder zumAusbruchvonSeuchen. MedizinhistorischistdieHamburgerCholera-Epidemievon1892derWendepunktimVerstndnisderAusbreitungvonSeuchenmitdemTrinkwasser.Ab diesenZeitpunktfruchtetedasWirkenvonMaxvonPettenkofer(Mnchen), dersichmitFragenderTrinkwasserhygienebeschftigteundentscheidende Verbesserungsanstegab. NebenderCholerawurdenundwerdenauchandereMassenerkrankungen durch mangelhaftes Trinkwasser ausgelst, wie z.B. Paratyphus, Tularmie oder - wie im Jahre 1978 in Sddeutschland - eine Ruhrepidemiemit2.400Erkrankungen.IndenletztenJahrzehntensindalspotenzielle ErregervonMagen-DarmerkrankungenweitereBakterienerkanntworden manche von ihnen nutzen die heutigen technischen Gegebenheiten und aufwndigenInstallationeninGebudenzurAusbreitung(z.B.Legionellen). Neben bakteriellen Infektionen knnen durch verunreinigtes Trinkwasser auchVirenbertragenwerden,wiez.B.HepatitisA,Poliomyelitis,Rota-und Norwalkviren. In Lndern, die Oberflchenwasser als Trinkwasser verwenden, bestehtbeiungengenderFiltrationauchdieGefahrvonProtozoeninfektionen(tierischeEinzeller).DieletzteEpidemieverursachte1993inMilwaukee (Kanada)403.000Erkrankte!

ZisterneinderMarktgemeindeStraden

VERSORGUNG DER STEIRISCHEN BEVLKERUNG MIT TRINKWASSER

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DasWasserlandSteiermarkverfgtbergroeTrinkwasserreservendochauchdiesestehennichtunbegrenztzurVerfgung.TrockenperiodenwieindenJahren1992,1993,2000und2001fhrtenz.B.zuVersorgungsproblemeninderOst-,SdundWeststeiermark.Diesmachtdeutlich, wiewichtigeinsorgsamerUmgangmitdenWasserressourcenist. Die nahezu flchendeckende Versorgung der steirischen BevlkerungmithochwertigemTrinkwasserbasiertaufeinerlangjhrigenAufbauarbeitderGemeinden.Heutewerdenrund86%derBevlkerung(etwa eineMillionMenschen)ffentlichmitTrink-undNutzwasserversorgt.Diese Aufgabeerfllen386Gemeinden,24Wasserverbnde,2Gesellschaftenund 824Wassergenossenschaften*. Hochgerechnet betrgt die Jahreswasserabgabemenge zirka 64 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Davon werden 22 % aufbereitet (z.B. mittels UVDesinfektion,Entsuerung,ReduktionvonEisenu.Mangan). Die Art der Trinkwassergewinnung innerhalb der einzelnen Regionenhngtu.a.vontopographischenGegebenheiten,derErgiebigkeitder jeweiligenWasserspenderundvomregionalenAusbaugradderAnlagenab.*Quelle:Wasserversorgungspland.LandesSteiermark,Stand2000

Stand der Wasserversorgung in der Steiermark

rd.90%ffentlich 10%einzeln

Gewhrleistung der Versorgungssicherheit

Gesamtinvestition: rd.600Mio.Euro

Quelle: FA19A,Stand2007

DerAnspruchaufVersorgungssicherheitmitqualitativhochwertigemTrinkwasserwirftinderwasserreichenSteiermarkwenigerdieFrage derMengenbereitstellungalsvielmehrdieFragederVerteilungauf.Detailstudienhabengezeigt,dassdieVerteilungderWasservorkommenim Wesentlichen mit den jhrlichen Niederschlagsmengen korrelieren (NWStmk:ber2.000mm/SO-Stmk:ca.600mm).Dasbedeutetu.a.,dassder enorm gestiegene ffentliche Wasserbedarf der Oststeiermark (mehr Anschlsse,landwirtschaftlicheBewsserung,Schwimmbder,Thermenetc.) zuknftignichtmehrausschlielichausderRegiongedecktwerdenkann. Versorgungsproblemekannesabernichtnurinniederschlagsarmen Regionen geben, sondern auch durch Naturkatastrophen, Unglcksflle, Sabotageakte oder andere Beeintrchtigungen (z.B. Undichtheiten, Rohrbrche).DeshalbistnebenderlokalenVersorgungsverantwortungeinzweites,berregionalesStandbeinfrdieWasserversorgungunverzichtbar. Der Wasserversorgungsplan Steiermark trgt mit einem Verteilungskonzept zwischen wasserreichen und wasserarmen Regionen zur qualitativenundquantitativenSicherstellungderffentlichenWasserversorgung bei abgesichert durch folgende regionale bzw. berregionale Wassernetzwerke:

Gegenberstellung nativer und aufbereiteter Quell- und Grundwsser in der Steiermark

Quelle: WasserversorgungsplanSteiermark

WassernetzwerkOststeiermark WassernetzwerkWeststeiermark WassernetzwerkHartbergNord WassernetzwerkPllauertal

TransportleitungPlabutschtunnel TransportleitungOststeiermark TransportleitungSdweststeiermark RingleitungLungitzbachtal-Dombachtal

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GESETZLICHE ANFORDERUNGEN FR DIE WASSERVERSORGER

sterreichistimGegensatzzuanderenLndern,indenenOberflchenwasserdurchmehrstufigechemisch-technischeVerfahrenaufbereitet werdenmussindergnstigenSituation,dassbereitsdieGrundwasservorkommenbestmglichgeschtztwerdenundGrundwasseralsTrinkwasser meistnaturbelassenzumAbnehmerbzw.Verbrauchergelangt. Zur Sicherstellung einer hygienisch einwandfreien Versorgung derBevlkerungmitTrinkwassergreifenmehrereEU-weiteundnationale Rechtsmaterienineinander.

Unterschiedliche Gesetzesebenen definieren die Anforderungen an die Trinkwasserversorgung:

EU-Hygienepaket EG-Basisverordnung

EU-Wasserrahmenrichtlinie

: Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz sterreichisches Lebensmittelbuch Trinkwasserverordnung

: Wasserrechtsgesetz

NormeN und VGW-regelbltter durchfhrende Verordnungen

Wasserrechtliche und sanittsrechtliche Bescheide

Das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) enthltdenBegriffWasserfrdenmenschlichenGebrauch,derdasWasser vomWasserspenderbiszumAbnehmerzumZweckderVerwendungalsLebensmittelundinLebensmittelunternehmenumschliet. Gem EU-Basisverordnung gelten Wasserversorger als Lebensmittelunternehmer!

GESETZLICHE ANFORDERUNGEN FR DIE WASSERVERSORGER

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Europische Gesetzeslage DieEU-KommissionhatdasEuropischeLebensmittelhygienerechtneugestaltet,umfreinenumfassendenGesundheitsschutzdesVerbrauchers eine transparente und schlssige Hygienepolitik zu schaffen. Die entsprechenden Regelungen finden sich in der EG-Basisverordnung 178/2002(VerordnungzurFestlegungderallgemeinenGrundstzeundAnforderungendesLebensmittelrechts,zurErrichtungderEuropischenBehrdezurLebensmittelsicherheitundzurFestlegungvonVerfahrenzurLebensmittelsicherheit),derdazugehrendeVerordnung(EG)Nr.882/2004und derEU-Lebensmittelhygieneverordnung,(EG)Nr.852/2004. DierechtlichenGrundlagenaufEU-Ebeneerzeugteninsterreich den Handlungsbedarf, das geltende Lebensmittelrecht anzupassen. Ergebnis ist das sterreichische Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (BGBl. I Nr. 13/2006, i.d.F. BGBl. I Nr. 24/2007) und fr den TrinkwasserbereichdieberarbeitungderTrinkwasserverordnungunddes Lebensmittelcodex.DarberhinausrelevantistauchdasWasserrechtsgesetz(WRG1959,BGBI.Nr.215/1956idFBGBI.Nr.123/2006)

AUS DER PRAXIS

DieEU-WasserpolitikbeinhaltetnichtnurdienationaleUmsetzungdiverserRechtsakte,sondernauchdieVerpflichtung derMitgliedsstaaten,inperiodischenAbstndenderEuropischenKommissionberdenErfolgderRichtlinienzuinformieren.UmdiesenBerichtspflichtennachzukommen,sollenknftiginderSteiermarkalleWasserinformationenund somitauchdiesteirischenTrinkwasserdatenineinemWasserinformationssystem(WIS)gesammeltwerden.

Rechtliche Konsequenzen fr Trinkwasserversorger DieVorschriftenwurdeninFormvonEU-Verordnungenerlassenund geltendaherunmittelbarfralleBetriebeinnerhalbderEU. TrinkwasserversorgersindLebensmittelunternehmenundsomitfrdie ordnungsgemeHerstellungihrerProdukteverantwortlich. LebensmittelunternehmensindzurEintragung/Registrierungver pflichtet,umeinelckenloseberwachungallerBetriebezugarantieren. LebensmittelunternehmersindzurEigenkontrollenachdenGrund- stzendesHACCP-KonzeptesundzurDokumentationverpflichtet. AlleBetriebedergesamtenLebensmittelherstellungskette(auch Urproduktion)mssenVerantwortungfrdieLebensmittelsicherheit bernehmen,umdasKonzeptvomErzeugerbiszumVerbraucher (fromstabletotable)umzusetzen. DieHygienevorschriftensindwenigerdetailliertformuliertalsfrher. DieZielederLebensmittelhygienesindinVerordnungenfestgelegt,fr derenkonkreteUmsetzungdieBetriebeverantwortlichsind.Die BehrdenbernehmendabeizunehmenddiePositionderKontrolle derEigenkontrolle.

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GESETZLICHE ANFORDERUNGEN FR DIE WASSERVERSORGER

sterreichische Gesetzeslage

Das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz LMSVG,BGBl.INr.13/2006,zuletztgendertdurchdasBGBl.INr.24/2007 Das sterreichische Lebensmittelgesetz 1975 wurde 2006 durch das neue LMSVGabgelst.DamitwurdedassterreichischeLebensmittelrechtandie gendertenEU-Vorgabenangepasst. Mit dem LMSVG wurden weitergehende Qualittsanforderungen erlassen. NeuistdarinderBegriffWasserfrdenmenschlichenGebrauch,derdas WasservomWasserspenderbiszumAbnehmerzumZweckderVerwendung alsLebensmittelundinLebensmittelunternehmenumschliet.

Die Trinkwasserverordnung TWV,BGBl.IINr.304/2001zuletztgendertdurchdasBGBl.IINr.121/2007 MitderTrinkwasserverordnungwurdendieTrinkwasserrichtlinienderEuropischenUnionundmitdernderungderTrinkwasserverordnungimJahr 2006 das LMSVG umgesetzt. Die TWV stellt einen Kompromiss aller MitgliedstaatenderEUdarundenthltdieausgesundheitlichenGrndenunverzichtbarenMindestanforderungenandieQualittunddieberwachung vonTrinkwasser.DierelevantenPassagenfindensichindenParagraphen 3-7.TextzitateundErluterungenfindenSieimKapitel4diesesManuals.

Das sterreichische Lebensmittelbuch CodexAlimentariusAustriacus Das Codexkapitel B1 Trinkwasser des sterreichischen Lebensmittelbuches(LMB)erlutertdieQualittskriterienfrTrinkwasserundbeinhaltet Ergnzungen,diezumTeilberdieTrinkwasserverordnunghinausgehenum diehoheQualittdessterreichischenTrinkwassersaufrechtzuerhalten DasLMBfindetseinegesetzlicheVerankerungim76desLMSVG.Eshat eine lange Tradition als objektiviertes Sachverstndigengutachten und stelltdieVerbrauchererwartungdar.BeiseinerErstellungwirkenFachleute aus Wissenschaft, Behrden, Wasserversorgungsunternehmen, Verbraucherverbnden und Untersuchungsanstalten im Rahmen der Codex-Kommissionmit.EsstelltdenStanddeshygienischenundtechnischenWissens dar,wiez.B.zulssigeAufbereitungsverfahren,BedingungenfrDesinfektionsmanahmen, auerdem Begrenzungen fr zustzliche unerwnschte odertoxischeStoffe,dienichtinderTrinkwasserverordnungenthaltensind. Von besonderer Bedeutung im LMB sind die Anweisungen zur Untersuchungsfrequenz und zur Durchfhrung einer Stufenkontrolle, bei der eine berprfungdesWassersimgesamtenSystemvonderGewinnung,allflligerAufbereitung,SpeicherungundVerteilungbiszurAbgabeandenAbnehmerbzw.Verbrauchervorgenommenwird.

DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGER

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Um gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser fr die Bevlkerungbereitstellenzuknnen,istvondensteirischenWasserversorgerneine VielzahlvonverantwortungsvollenundkomplexenAufgabenzubewerkstelligen: a) Sicherstellung der Rechtskonformitt

b) Eigenkontrolle(fachkundigeBauabwicklung,Wartung, Instandhaltung,DokumentationundTrinkwasseruntersuchungen) c) d) e) Information der Abnehmer Berichtspflichten gegenber den Behrden Notfallsvorsorge

Diese Pflichten betreffen nicht nur kommunale Wasserversorger, sondern jeden,derWasserfrdenmenschlichenGebrauchabgibtd.h.aucheinen Hausbesitzer,derseineMieterberdenHausbrunnenversorgt.

a) Sicherstellung der Rechtskonformitt Legal Compliance

Legal Compliance in der Wasserversorgung bedeutet, dass der Betreiber einer Wasserversorgungsanlage alle Verpflichtungen kennt, die aus den relevanten Gesetzen, Verordnungen und Bescheiden resultieren unddieseaucherfllt.Besonderswichtigistes,sichlaufendberrechtliche NeuerungenzuinformierenunddieMitarbeiterInnenberallenotwendigen ManahmenzurErfllungderrechtlichenPflichtenzuunterweisen. InderPraxishatsichzurUmsetzungvonLegalComplianceinderWasserversorgungdieErstellungeinesRechtsregistersdurchgesetzt,dasbei rechtlichenNeuerungenoderzumindesteinmaljhrlichaktualisiertwird. FolgendeVorgangsweisehatsichdabeibewhrt:

ErmittlungundkurzeBeschreibungderzutreffenden rechtlichenVerpflichtungenundderBescheidauflagen Beschreibung,obundwiedieseVerpflichtungenerflltwerden AngabederVerantwortlichkeiten

FestlegungdesAktualisierungsmodus DieseErhebungsarbeitensindimmererforderlich,egalobfrdielaufende VerwaltungderDatenaufeineEDV-LsungzurckgegriffenodereineeigeneFormderDarstellunggewhltwird.

410 Nr.

DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGERAUS DER PRAXISAuszugausdemNASS-RechtsregisterderMarktgemeinde St.NikolaiimSausal

Zustndig fr Aktualisierung des Rechtsregisters Wasserversorgung FrdieAktualisierungdesRechtsregisters WasserversorgungistBgm.Kadazustndig

letzte berarbeitung

nchste berarbeitung

11/2007

11/2008

Information ber rechtliche Neuerungen im Bereich Wasser

RelevanteRechtsinformationenwerdenvorallemvomAmtderStmk.LandesregierungundvomStmk.Gemeindebundbezogen. WeitersinformierensichdiezustndigenPersonenberdieKontaktemitdenBehrdenundimInternetberalleneuenGesetze undVerordnungen.DieBescheidewerdenvomAmtsleitermitderSoftwareDokuwareverwaltet.DieMitarbeiter/innenwerden regelmigberdienotwendigenManahmenzurErfllungderPflichtenbzw.Auflagenunterrichtet.

Rechtsvorschrift / Bescheid134(1und3)Wasserrechtsgesetz1959,BGBl. Nr.215/1959idFBGBl. Nr.123/2006,Besondere Aufsichtsbestimmungen

Wasserrelevante Verpflichtungen / AuflagenffentlicheWasserversorgungsanlagen einschlielichderSchutzgebietesind vomWasserberechtigtenaufseine KostendurchSachverstndigeoder geeigneteAnstaltenundUnternehmungenhygienischundtechnischberprfenzulassen.berprfungenhaben inZeitabstndenvonhchstensfnf Jahrenzuerfolgen,sofernnichtkrzere ZeitabstndevonderBehrdevorschriebenwerden.berdasErgebnis derberprfungistderWasserrechtsbehrdeeinBefundvorzulegen. DerBetreibereinerWasserversorgungsanlagehatdieAbnehmereinmaljhrlichberdieaktuelleQualitt desWasserszuinformieren.

Wie wird die ermittelte Verpflichtung erfllt?

Verantwortlich

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AllefnfJahrewirdeineFremdberwachungdurchdieLeibnitzerfeld Wasserversorgungsg.m.b.Hdurchgefhrt. EinPrfberichtdieserFremdberwachungwirdandieWasserrechtsbehrde bermittelt. TerminfrdienchsteVorlage:2008 Grenzwertberschreitungen/Mngel werdenunverzglichgemeldet.

Bgm.Kada

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6(1)Trinkwasserverordnung,BGBl.IINr. 304/2001idFBGBl.IINr. 121/2007,Information derAbnehmerberdie Wasserqualitt LMSVG,BGBl.INr.86. idF.BGBl.IINr.121/2007

ImNASS-Kapitel6.2.2.sinddieTrinkwasser-Untersuchungsergebnisse(DurchschnittswertefrdasjeweiligeJahr)der Wasserversorgungsanlagedokumentiert undknnenvonjedemBrgereingesehen werden. ZustzlichwerdendieBrgerInnen mind.1xjhrlichberdenSt.Nikolaier GemeindekurierberdieWasserqualitt informiert.

Bgm.Kada

DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGER

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b) Eigenkontrolle Unter dem Begriff Eigenkontrolle fasst die TrinkwasserverordnungzahlreicheVorsorgemanahmenzusammen,dievomBetreibereiner Wasserversorgungsanlagegetroffenwerdenmssen.

ERRICHTUNG, WARTUNG & INSTANDHALTUNG Die Betreuung und WartungderWasserversorgungsanlage istinderPraxismeistdurcherfahrenePersonen-dieWassermeister - sicher gestellt. Wassermeister mssen in der Lage sein, den Betrieb,dieWartungunddieInstandhaltungvonWasserversorgungsanlagen fachgerecht durchzufhren. Darber hinaus mssen sie regelmig aus- und weitergebildet werden, um ber den aktuellen rechtlichen und technischen Stand informiertzuseinundErfahrungen mit anderen Wassermeistern auszutauschen. Eine grundstzliche bertragung der Verantwortung des Betreibers einerWasserversorgungsanlagean den Wassermeister ist aber nicht zulssig.5Trinkwasserverordnung (...)DerBetreibereiner Wasserversorgungsanlagehat dieWasserversorgungsanlagedemStandderTechnik entsprechendzuerrichten,in ordnungsgememZustandzu haltenundvorzusorgen,dass einenegativeBeeinflussung desWassershintangehalten wird;a)zudiesemZweckist dieAnlagefachgerechtvon geschultenPersonen zuerrichten,zuwartenund instandzuhalten(...)

EIGENKONTROLLE

ERRICHTUNG, WARTUNG & INSTANDHALTUNG

AUS DER PRAXISUnter fachgerecht geschulten Personen versteht man Personen mit gltigem VGW-Wassermeisterzertifikat Gibt es keine derartigen Personen, so ist die Wartung an einschlgig konzessionierte Betriebe zu bergeben. Die VGW-Richtlinie W 10/1 Wassermeisterzertifikat enthlt die zur Erlangung des Wassermeister-Zertifikates erforderlichen Grundlagen und beschreibtdieAusbildungundPrfungvonWassermeistern.DieGeltungsdauerdesZertifikatesbetrgt5Jahre.VoraussetzungfrdieVerlngerung derGeltungsdauereinesZertifikatesistderregelmigeNachweisvonWeiterbildungsveranstaltungen.

DOKUMENTATION

TRINKWASSER UNTERSUCHUNG

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DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGER

DOKUMENTATION5Trinkwasserverordnung ()b)berManahmengem lit.asindAufzeichnungen zufhren,insbesondereber BauplneundPlanungsunterlagen, Wartungsarbeitenund Schulungenderfrdie InstandhaltungundWartung eingesetztenPersonenoder gegebenenfallsNachweise berdiedurchgefhrten TtigkeiteneinschlgigerBetriebe.

DieseAufzeichnungensindsolange aufzubewahren,dassderBetreibereiner Wasserversorgungsanlagejederzeitdie ErfllungderAufgabennachlit.a nachweisenkann.Siesindjedenfalls fnfJahreaufzubewahrenundjederzeit aufVerlangenderzustndigenBehrde vorzuweisen.BauplneundPlanungsunterlagensindunbegrenzt aufzubewahren;(...)

ZudenAufzeichnungengehrenDatenundPlnezurWasserversorgungsanlage mit einer Bewertung mglicher Gefahrenpotenziale, Betriebsdaten,Inspektions-undWartungsplneundSchulungsnachweiseder Mitarbeiter.DieNORMB2539Technischeberwachungvonffentlichen WasserversorgungsunternehmenlegtnhereDetailsdazufest. Aufzeichnungen knnen per Hand oder in einem entsprechenden EDV-Systemgefhrtwerden.SiesollenAuskunftdarbergeben,wannund wieWartungs-undInspektionsarbeitendurchgefhrtwurdenbzw.wannbestimmteregelmigeArbeitenwiederdurchzufhrensind.SiesindeinBelegdafr,dassdergefordertenEigenkontrollenachgekommenwirdundsie knnenbeiderErmittlungvonVerunreinigungsursachenhilfreichsein.

AUS DER PRAXISDOKUMENTATIONSPFLICHT Wenn ein Betreiber einer Wasserversorgungsanlage seine Betriebs- und WartungsaufzeichnungengemderVGWRichtlinieW85fhrt,erfllter dieAnforderungenbezglichderDokumentationspflichtderEigenkontrolle nachdenBestimmungenderTrinkwasserverordnung. AlsBeispieldieInhaltedesBetriebs-undWartungshandbuches desSteirischenWasserversorgungsverbandes(StWV): 1. 2. 3. 4. Anlagen- und Organisationsbeschreibung gem VGW-Richtlinie W60-Stammdaten Anlagen-undOrganisationsbeschreibung Funktionsbeschreibung Verfahrensbeschreibung Arbeitsanweisungen Betriebsdaten der Wasserversorgungsanlage AngabenzurWasserqualitt JhrlicheStatistik Jahresbericht WirtschaftlicheDaten Eigenberwachung gem VGW-Richtlinie W59 NORM B2539 Inspektions-undWartungsplan Fremdberwachung gem WRG 134 KontrollederEigenberwachung berprfungderAnlage Prfbericht

DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGER

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TRINKWASSERUNTERSUCHUNG Die behrdlich vorgeschriebenen Untersuchungen des TrinkwassersdrfennurvonautorisiertenUntersuchungsanstaltenbzw.berechtigtenPersonendurchgefhrtwerden.BerechtigteStellensinddieAgenturfr Gesundheit und Ernhrungssicherheit GmbH (AGES), die UntersuchungsanstaltenderLndergem72LMSVGoderberechtigtePersonengem 73LMSVG. Die Trinkwasseruntersuchung beschrnkt sich nicht nur auf die Analyse der Wasserprobe, sondern umfasst laut Trinkwasserverordnung auch die berprfungderAnlageaushygienischerSicht(OrtsbefundundLokalaugenschein), die Probenahme, die Wasseranalyse und die Beurteilung des TrinkwassersinFormeinesGutachtens. Die Befunde und Gutachten nach dem Untersuchungsprogramm sindunverzglichandieLebensmittelaufsichtsbehrde(FA8B)weiterzuleiten.BefundeundGutachten,dieindenWasserrechtsbescheidengefordert sind,sindderWasserrechtsbehrdezubermittelnbeigrerenAnlagen andieFachabteilung13AundbeiAnlagenmiteinertglichenAbgabemenge vonwenigerals100mdenWasserrechtsreferatenderBezirkshauptmannschaften. ZurKontrollesinddieBefundeundGutachtenbermindestens5Jahre,die ErgebnissederVollanalyse10Jahreaufzubewahren. Lokalaugenschein und Probennahme Beim Lokalaugenschein wird festgestellt, ob der bauliche und technische Zustand der Wassergewinnungs- und Wasserfrderungsanlage sowiederLeitungenundWasserspeichereineVerunreinigungdesWassers verhindert. DieProbenahmeisteinwichtigerTeilderTrinkwasseruntersuchung.Wiedie AnalysedarfauchdieProbenahmenurvonautorisiertenUntersuchungsanstaltenbzw.berechtigtenPersonendurchgefhrtwerden.DieWasserproben drfenvonMitarbeiterndesWasserversorgungsunternehmensnichtselbst entnommenundzumLaborgebrachtwerden! HistorischgewachsenerfolgtdieProbenahmeinderPraxisoftmalsvon Gesundheitsaufsehern der jeweiligen Bezirkshauptmannschaften. Laut Information des Gesundheitsministeriums drfen diese Personen die Wasserprobenziehen,wennsieindasQualittsmanagement-Systemder Untersuchungsanstalteingegliedertundentsprechendgeschultsind. Das Wasseruntersuchungsprogramm Das Wasseruntersuchungsprogramm gibt Auskunft ber die Art undAnzahlderProbenahmestellenunddenUmfangunddieHufigkeitder Wasseruntersuchungen. Die Probenahmestellen sind entsprechend dem Wasserrechtsgesetz wie auch der Trinkwasserverordnung im Sinne einer Stufenkontrolle aufgrund eines Systemplans der Wasserversorgungsanlage auszuwhlen. Eine Stufenkontrolle umfasst die Kontrolle der gesamten Wasserversorgung durch Untersuchung des Wassers vom Wasserspender ber Aufbereitungsanlagen und Behlter bis hin zur Untersuchung des Wassers im Verteilungsnetz bis zum Endstrang.7Trinkwasserverordnung DieBehrdehatdie Probenahmestellenfrjede Wasserversorgungsanlage,die>10m WasserproTagliefert,nachAnhrungdesBetreibersderWasserversorgungsanlagefestzulegen() (...)derUntersuchungsumfangkann aufAntragdesBetreibersderWasserversorgungsanlage reduziertwerden()

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DIE AUFGABEN DER WASSERVERSORGER

DieUntersuchungshufigkeitrichtetsichnachdertglichabgegebenen Wassermenge(TrinkwasserverordnungAnhangII,TeilBundLebensmittelcodex),istjedochmindestenseinmaljhrlichdurchzufhren.

DerUntersuchungsumfangwirdlautTWVeingeteiltin: Routinemige Kontrollen-bakteriologischeundwichtige physikalischchemischeUntersuchungen Umfassende Kontrollen/Volluntersuchung Mindestuntersuchung-KontrollenfrkleineWasserversorgungs anlagenmiteinerAbgabevon