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Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte des kombinierten Verkehrs in Österreich Karl W. Steininger in Zusammenarbeit mit Christoph Schmid Karl-Franzens Universität Graz Institut für Volkswirtschaftslehre & Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel CombiNet Tagung 2011@ Wien, 8. November 2011

Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte des kombinierten Verkehrs in Österreich Karl W. Steininger in Zusammenarbeit mit Christoph Schmid Karl-Franzens

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Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte des kombinierten Verkehrs in Österreich

Karl W. Steininger in Zusammenarbeit mit Christoph Schmid

Karl-Franzens Universität GrazInstitut für Volkswirtschaftslehre &

Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel

CombiNet Tagung 2011@ Wien, 8. November 2011

Page 2: Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte des kombinierten Verkehrs in Österreich Karl W. Steininger in Zusammenarbeit mit Christoph Schmid Karl-Franzens

Überblick

• Güterverkehr – Anforderungen aus gesellschaftlicher Perspektive

• Perspektiven aus der Energiewirtschaft

• Die Rolle des kombinierten Verkehrs

• Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte

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Güterverkehr – Anforderungen aus gesellschaftlicher Perspektive

• Spezialisierung und arbeitsteilige Wirtschaft• Räumliche Differenzierung wirtschaftlicher Aktivitäten• Weißbuch „Die europäische Verkehrspolitik“, 2011 & Halbzeitbilanz 2006• Mobilität

◦ (1) Hohes Maß an Mobilität für Bürger und Unternehmen in der gesamten Union gewährleisten.

• Schutz◦ (2) Schutz der Umwelt, ◦ (3) Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit, ◦ (4) Förderung von Mindestnormen bei der Beschäftigung im Verkehrssektor sowie

Schutz von Passagieren und Bürgern.

• Innovationen◦ (5) Erhöhung der Energieeffizienz,◦ (6) Einsatz alternativer Energiequellen,◦ (7) ausgereifte Großprojekte im Bereich des intelligenten Verkehrs unterstützen

• Beitrag zur Mobilität auf internationaler Ebene◦ (8) Globale Führungsrolle der EU bei der Entwicklung von Lösungen für den

nachhaltigen Verkehr.

• EU-Politik◦ (9) Mobilität von ihren negativen Nebeneffekten abkoppeln, ◦ (10) Spezifische Potenziale der einzelnen Verkehrsträger optimieren,◦ (11) Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsträger (inkl. Co-modality) in

Ballungsräumen und hoch belasteten Korridoren

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Jahr

Kohlendioxid

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/m2 ]

(Quelle: IPCC, 2001)

Methan

Lachgas

Treibhausgase 1000 – 2000,und die Jahrmillion davor…

(Quelle: EPICA, 2004)

Umweltaspekt Treibhausgase

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• Global –80% CO2 bis 2050ist (stark erhärtet) angezeigt

[Schmidt and Archer, 2009][Meinshausen et al., 2009]

Wieviel Emissionen können wir uns für < ~20C noch erlauben?

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Mögliche Kipp-Prozesse, „Überraschungen“:1. Arktisches Meereis2. Grönland-Eis3. Permafrostböden4. Nord. Nadelwälder5. Nordatl. Tiefenwasser6. Ozonloch Nordeuropa7. Schnee Tibet-Plateau8. Indischer Monsun9. Sahara-Sahelzone10. Westafrikan. Monsun11. Amanzonas-Regenw.12. Südpazif. Klimaoszill.13. Marine C-Pumpe14. Antarkt. Tiefenwasser15. Westantarktik-Eis16. Antarkt. Ozonloch

(Quelle: Schellnhuber/PIK, 2007)

bereits gekippt

auf der Kippe

noch stabil

Treibhausgase – Was kommen mag – Risiken weltweit

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Perspektive Energiewirtschaft

• Photovoltaik – Produktionskosten

• Energiedichte Treibstoff

Batterie

[Grossmann et al, 2011]

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Die Rolle des kombinierten Verkehrs

Anteil Verkehrsleistung (tkm) Österreich, 2005

Güterverkehrsleistung in Österreich 2005 (in Mrd. Tonnenkilometer, Netto-Netto-Tonnenkilometer)

Verkehrsträger Binnenverkehr Quell-/Zielverkehr Transitverkehr SummeGesamtmarkt 18.3 24.2 28.7 71.2davon Schiene 4.2 8.4 5.2 17.8davon kombinietrer Verkehr Schiene Gesamt 0.52 0.95 1.77 3.24 in % Gesamtverkehr 2.84% 3.93% 6.17% 4.55%

Quelle: Gronalt M., Höfler L., Humpl D., Käfer A., Peherstorfer H., Posset M., Pripfl H., Starkl F. (2010):

Handbuch Intermodaler Verkehr - Kombinierter Verkehr: Schiene - Straße - Binnenwasserstraße, Wien

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Wertschöpfungs- und Arbeistplatzeffekte

• Direkte und indirekte Effekte

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Wertschöpfungs- und Arbeistplatzeffekte

• Angewandte Allgemeine Gleichgewichtsanalyse

◦ Gleichgewichtsannahme: Märkte für Güter, Faktoren◦ Gleichungssystem

• Verhaltensannahmen (z.B. Profitmaximierung)• Budgetrestriktionen• Marktgleichgewichte

◦ Simulation: die Güterverkehrsleistung des UKV wird stattdessen mit zusätzlichem LKW-Verkehr erbracht

• Bei welchen Mengen herrscht ein neues Gleichgewicht?– Im Verkehrssektor– In allen anderen Wirtschaftssektoren– Welche Veränderungen auf den Faktormärkten (zB Arbeitsmarkt)

• => Richtung und Größenordnung der Wirkung

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Wertschöpfungs- und Arbeistplatzeffekte

• Angewandte Allgemeine Gleichgewichtsanalyse

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Wertschöpfungs- und Arbeistplatzeffekte

• Angewandte Allgemeine Gleichgewichtsanalyse

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Arbeit

Kapital

Importe

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Wertschöpfungs- und Arbeistplatzeffekte

• Derzeitiger UKV◦ 2005: 2,48 Mrd tkm; Preise je Sendungskilometer 1,40€ - 1,54€◦ Annahmen Sendung á 10 t, 40% Arbeitskosten, durchschnittlicher

österreichischer Lohnsatz◦ Würde ~370 Mio € Umsatz und ~5.800 Beschäftigte ergeben

• Derzeitiger UKV – verglichen mit Verlagerung auf Strasse

◦ Szenario 1: sowohl UKV als auch LKW-Verkehr wird „in erster Runde“ im Inland erstellt

◦ Szenario 2: nur zusätzlicher LKW-Verkehr wird „in erster Runde“ zu 20% importiert (zB Fahrzeuge)

◦ Szenario 3: nur UKV wurde „in erster Runde“ zu 20% importiert

Wertschöpfung: netto plus 25 Mio €, Vollzeitarbeitsplätze: netto plus 700

Wertschöpfung: netto plus 39 Mio €, Vollzeitarbeitsplätze: netto plus 1100

Wertschöpfung: netto plus 22 Mio €, Vollzeitarbeitsplätze: netto plus 600

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Schlussfolgerungen

• Der kombinierte Verkehr hat einen Anteil von rund 4,5 % an Verkehrsleistung (tkm) in Österreich

• entspricht vielen Zielkriterien von Gesellschaft (und EU Verkehrspolitik)

• Energiebreitstellung nachhaltig (d.h. erneuerbar) in wirklich großem Ausmaß für Strom absehbar (Photovoltaik) – Netzparität in einzelnen europäischen Regionen schon erreicht

• Umsatz UKV ~370 Mio € / Jahr• zusätzliche Wertschöpfung Inland (verglichen mit Alternativszenario wenn dieselbe Transportleistung mit LKW erbracht werden würde):

22 bis 40 Mio € / Jahr zusätzliche Wertschöpfung (netto, d.h. abzüglich aller alternativen LKW-Wertschöpfung, direkt & indirekt)

• zusätzliche Vollzeitjahresarbeitsplätze (netto): plus 700 [640-1100]

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit

Karl W. SteiningerWegener Center for Climate and Globale Change andDepartment of EconomicsUniversity of Graz, Austria

phone +43 316 380 8441e-mail [email protected]

http://www.uni-graz.at/karl.steiningerhttp://www.wegcenter.at