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ENERCON Magazin für Windenergie ENERCON setzt erstmals eigenen Turmdrehkran ein Beim Aufbau einer E-101 hatte der Kran, der vor allem für eingeschränkte Standorte gedacht ist, Premiere. Markteinführung der E-115 in Exportmärkten gestartet Die ersten E-115 außerhalb Deutsch- lands wurden bei Lelystad in den Niederlanden installiert. ENERCON errichtet erste E-92 Turbinen in Frankreich Im Windpark Longueville II im Départe- ment Aube wurden drei Maschinen der effizienten 2,3-MW-Baureihe installiert. WIND BLATT 04/14

WindBLAtt - Enercon...ENERCON Magazin für Windenergie ENERCON setzt erstmals eigenen Turmdrehkran ein Beim Aufbau einer E-101 hatte der Kran, der vor allem für eingeschränkte Standorte

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ENERCON Magazin für Windenergie

ENERCON setzt erstmals eigenen Turmdrehkran einBeim Aufbau einer E-101 hatte der Kran, der vor allem für eingeschränkte Standorte gedacht ist, Premiere.

Markteinführung der E-115 in Exportmärkten gestartetDie ersten E-115 außerhalb Deutsch-lands wurden bei Lelystad in den Niederlanden installiert.

ENERCON errichtet erste E-92 Turbinen in FrankreichIm Windpark Longueville II im Départe-ment Aube wurden drei Maschinen der effizienten 2,3-MW-Baureihe installiert.

WindBLAtt04/14

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WINDBLATT 04/14

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Titel 8 Spezialequipment bei ENERCON ENERCONs eigener Turmdrehkran erstmals beim E-101 Aufbau im Einsatz.

ENERCON intern 10 Arbeitnehmermitbestimmung bei ENERCON Nach Kritik von Gewerkschaftsseite an der Arbeitnehmermitbestimmung bei ENERCON melden sich nun mehrere Betriebsräte zu Wort.

Politik 12 Geplante Umstellung des Vergütungssystems Ab 2017 soll die Ermittlung der Förderhöhe für Erneuerbare per Ausschreibung erfolgen – die Details sind noch völlig unklar.

Praxis 14 Neue Systemstabilitätsverordnung ENERCON Service ist für bevorstehende Umrüstungen von WEA nach neuen Richtlinien vorbereitet.

International

15 ENERCON in den Niederlanden Bei Lelystad hat ENERCON die ersten E-115 Maschinen für den Export installiert.

16 ENERCON auf den Färöer-Inseln Zweiter Windpark mit ENERCON Turbinen auf den Färöer errichtet.

17 ENERCON in Frankreich Im Windpark Longueville II hat ENERCON die ersten E-92 Maschinen in Frankreich errichtet.

18 ENERCON in Frankreich Neuorganisation des Service für E-101 Projekte gewährleistet schnellere Reaktionszeiten.

19 ENERCON in Kanada Die Ergebnisse der Diavik-Windfarm in den Northern Territories (4x E-70) übertreffen die Erwartungen.

4 ENERCON News

7 ENERCON Termine

18 ENERCON Adressen

2 3

ImpressumHerausgeber: ENERCON GmbH Dreekamp 5 D-26605 Aurich

tel. +49 (0) 49 41 927 0Fax +49 (0) 49 41 927 109www.enercon.de

Redaktion: Felix Rehwald

Druck: Beisner Druck GmbH & Co. KG, Buchholz i.d. Nordheide

Copyright: Alle im WINDBLAtt veröffentlichten Beiträge (texte, Fotos, Grafiken, Logos und tabellen) sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der ENERCON GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nach-druck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internetseiten sowie Vervielfältigung auf Daten-trägern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die ENERCON GmbH gestattet.

Erscheinungsweise: Das WINDBLAtt erscheint vierteljährlich und wird der Zeitschrift«neue energie» des Bundesverbands WindEnergie e.V. beigelegt.

Bezug: tel. +49 (0) 49 41 927 667 oder unter www.enercon.de.

Titelbild:ENERCON turmdrehkran 1000 EC-B125

8

Bild: Diavik Diamond Mines Inc.

15Bild: Klaas Eissens AV producties

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ENERCON

NEWSUmzug von ENERCONs F&E-Gesellschaft abgeschlossen

ENERCONs Forschungsgesellschaft WRD hat

ihren Umzug abgeschlossen. Nach Fertigstel-

lung des zweiten Bauabschnitts im ENERCON

Innovationszentrum in Aurich-Sandhorst bezogen

dort nun auch die verbliebenen WRD-Mitarbeiter

ihre neuen Büroräume.

Das markante Bürogebäude grenzt direkt an die

neuen WRD-Forschungshallen mit Rotorblatt-

Teststand, Generatoren-Prüffeld und weiteren

Laboren und Forschungseinrichtungen. Es bietet

insgesamt Platz für 700 Mitarbeiter. Außerdem

hat im Innovationszentrum seit Kurzem auch der

Vorstand der Aloys-Wobben-Stiftung seinen Sitz.

Markante Architektur: ENERCON Innovationszentrum mit angrenzenden Versuchshallen.

Gruppenbild am ersten Arbeitstag bei ENERCON: Der Ausbildungsjahrgang 2014.

ENERCON stellt in Ostfriesland 80 neue Auszubildende ein

ENERCON hat zum Start des neuen Ausbildungs-

jahrs in Ostfriesland 80 neue Auszubildende

eingestellt. Die Jugendlichen werden in den

nächsten drei Jahren in den zum ENERCON

Verbund gehörenden Betrieben in Ostfriesland

ihre Berufsausbildung absolvieren. Am ersten Ar-

beitstag standen Einführungsveranstaltungen und

Werksführungen in Aurich auf dem Programm.

ENERCON bildet zurzeit in mehr als 20

Berufen des Handwerks, der Industrie und

des kaufmännischen Bereichs aus. Einen

Schwerpunkt bildet traditionell die Ausbildung

zum Elektroniker. Auch Kaufleute sind zahlen-

mäßig jedes Jahr stark vertreten. Aber auch

in regional eher seltenen Berufen sind bei

ENERCON Ausbildungen möglich: So starten

beispielsweise in diesem Jahr drei Jugendliche

ihre Ausbildung zum Lokomotivführer. Aus-

gebildet werden sie bei der ENERCON Bahn

e.g.o.o. Zudem bietet ENERCON im regional

eher unbekannten Beruf Verfahrensmechaniker

Ausbildungsmöglichkeiten an.

Hinzukommt die Möglichkeit, bei ENERCON

ein duales Studium zu absolvieren. In diesem

Jahr wurden in den Fächern Elektrotechnik,

BWL und Wirtschaftsinformatik insgesamt zehn

neue duale Studierende eingestellt. «Darüber

hinaus ermöglicht ENERCON verstärkt fertigen

Auszubildenden ein technisches Studium», sagt

ENERCON Ausbildungsleiterin Nicole Nanninga.

Vor dem Hintergrund des durch das stetige

Unternehmenswachstum bedingten großen Be-

darfs an qualifizierten Arbeitskräften sowie des

allgemeinen Fachkräftemangels sei dies ein wei-

terer Ansatz, Fachkräfte frühzeitig an ENERCON

zu binden und ihnen im Unternehmensverbund

interessante Perspektiven zu ermöglichen.

Spatenstich für Batteriespeicher-Pilotprojekt in Feldheim

ENERCON und Energiequelle haben mit dem

Bau ihres gemeinsamen Batteriespeicher-

Pilotprojekts in Feldheim (Brandenburg)

begonnen. Im Beisein des brandenburgischen

Ministers für Wirtschaft und Europaangele-

genheiten, Ralf Christoffers (Die Linke), und

weiteren Honoratioren setzten Energiequelle-

Geschäftsführer Michael Raschemann und

ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter

Kettwig Anfang August den ersten Spaten-

stich. Noch in diesem Jahr soll der erste

Bauabschnitt fertiggestellt sein.

Der Speicher, für den ENERCON die Wechsel-

richtertechnologie inklusive Steuerung liefert

und Energiequelle die Betriebsführung über-

nehmen wird, besitzt eine installierte Leistung

von 10 MW und eine Kapazität von 6,5 MWh.

Die gespeicherte Energie soll zur Primärrege-

lung eingesetzt werden, um Frequenzschwan-

kungen im Übertragungsnetz des Netzbetrei-

bers 50hertz zu stabilisieren. Gespeist wird

das Regionale Regelenergiekraftwerk (RRKW)

Feldheim, so die offizielle Bezeichnung des

Großspeichers, von 43 Windenergieanlagen

eines benachbarten Windparks.

«Kinder-tag der offenen tür» bei ENERCON in Gotha

Mit einem «Kinder-Tag der offenen Tür» hat

das ENERCON Service Center Gotha (Thürin-

gen) Anfang September das «Lokale Bündnis

für Familien im Landkreis Gotha» unterstützt.

Ziel der Vereinigung ist die Förderung einer

familienorientierten Arbeitswelt und der Ausbau

einer familienfreundlichen Infrastruktur im

Landkreis Gotha.

An dem Aktionstag waren vormittags Kinder-

gärten der Stadt eingeladen, das Unternehmen

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Für ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter

Kettwig ist das RRKW ein «Meilenstein der

Energiewende». Die beteiligten Unternehmen

wollten damit zeigen, dass die Erneuerbaren

die Netzsicherheit gewährleisten können.

Energiequelle-Geschäftsführer Michael Rasche-

mann äußerte sich optimistisch, dass es schon

mittelfristig gelinge, mithilfe solcher Technologien

die Energieversorgung allein aus erneuerbaren

Quellen zu sichern.

Schleifroboter nun auch bei E-101 Blattproduktion im Einsatz

ENERCON forciert die Automatisierung seiner

Rotorblattfertigung. Nach dem erfolgreichen Start

bei der Produktion von E-82 Blättern in Aurich

und Magdeburg kommen nun auch bei der Her-

stellung von E-101 Blättern Schleifroboter zum

Einsatz. Die Maschinen übernehmen an beiden

Standorten im Bereich Blattfinish das vollautoma-

tische Schleifen der Blattoberfläche, was bislang

in Handarbeit erfolgte.

«Durch den Einsatz der Roboter sparen wir

Zeit und Material. Gleichzeitig werden unsere

Mitarbeiter entlastet, da ergonomisch belas-

tende Arbeiten entfallen», sagt Jost Backhaus,

Geschäftsführer im Bereich Rotorblattfertigung

bei ENERCON.

Ein weiterer Vorteil: Das Ergebnis übertrifft sogar

das des Handschleifens, da jeder Schleifvor-

gang mit gleichbleibender Qualität erfolgt. Der

Schleifprozess ist speziell für den Blatt-Typ der

E-101 programmiert. Während der Roboter an

der Rotorblattkontur entlangfährt, wird die Ober-

fläche des Rohlings mit Hilfe einer rotierenden

Walze bearbeitet.

kennenzulernen. Im Anschluss daran konnten

die Angehörigen der Mitarbeiter den Standort

besuchen und sich über ENERCON informie-

ren. «Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

lässt sich in unserer Region an vielen Stellen

noch verbessern», sagte Standortleiter Björn

Nowak. «Wir wollten den Tag zum Austausch

darüber nutzen, wie wir gemeinsam – Land,

Stadt, Kindertagesstätten, Unternehmen und

Familien – die Herausforderungen angehen

können.»

Das ENERCON Service Center setzt viele

der vom Bündnis angeregten Verbesserun-

gen bereits in die Tat um. So gibt es für die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Angestell-

tenbereich beispielsweise eine Gleitzeitregelung.

Auch Teilzeitbeschäftigung ist möglich sowie

die familienbedingte Unterbrechungszeit und

der reibungslose Wiedereinstieg nach der

Elternzeit. Das Unternehmen achtet außerdem

auf eine familiengerechte Urlaubsregelung und

ermöglicht während Projektphasen das Arbeiten

per Homeoffice. «Es ist uns wichtig, bei diesem

Thema mit gutem Beispiel voranzugehen», so

Björn Nowak. «Von einer guten Vereinbarkeit

von Berufs- und Privatleben profitiern die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir als

Unternehmen gleichermaßen.»

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ENERCON stellt E-40 Komponen-ten für Ausstellung zur Verfügung

In der Dauerausstellung des Neue Energien

Forums Feldheim (NEFF) sind jetzt auch

Zug mit ENERCON Wechselbrücken. Vom GVZ Rheine aus wird nun auch Magdeburg bedient.

Messe Hamburg WindEnergy für ENERCON ein voller Erfolg

Nach der von der gesamten Windbranche als ge-

lungen bewerteten Premiere der neuen interna-

tionalen Leitmesse Hamburg WindEnergy zieht

auch ENERCON für seinen Messeauftritt eine po-

sitive Bilanz. «Wir sind mit dem Verlauf der Messe

sehr zufrieden», sagt ENERCON Geschäftsführer

Hans-Dieter Kettwig. «Unser Messestand war an

allen Messetagen gut besucht. Unsere Mitarbeiter

haben viele gute Gespräche mit nationalen und

internationalen Kunden, Geschäftspartnern und

Interessenten geführt.»

Positiv aufgenommen wurde auch die gute

Infrastruktur und Organisation der Veranstal-

tung. «Das internationale Publikum nimmt den

Standort gut an, weil er gut erreichbar ist»,

sagt Hans-Dieter Kettwig. «Insgesamt können

wir daher von einem gelungenen Auftakt in

Hamburg sprechen. Wir können Hamburg nur

beglückwünschen für diesen Messeauftritt.»

Vom 23. bis 26. September hatten in der

Hansestadt 1.250 Aussteller ihre Produkte und

Dienstleistungen aus dem Bereich Windenergie

präsentiert. Nach Angaben der Veranstalter in-

formierten sich mehr als 33.000 Fachbesucher

aus aller Welt über die Neuheiten. Entsprechend

einer mit dem Veranstalter der Messe Husum

Wind geschlossenen Vereinbarung findet die

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) beim Eröffnungsrundgang am ENERCON Messestand (Bild oben).

Bild rechts: Scholz im Gespräch mit ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig (mitte) und Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH (rechts).

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Hamburg WindEnergy künftig alle zwei Jahre als

internationale Windenergie-Leitmesse statt. In

den Jahren dazwischen wird Husum eine Messe

mit nationalem Schwerpunkt ausrichten, zum

ersten Mal vom 15. bis 18. September 2015.

Im Mittelpunkt von ENERCONs Messepräsenta-

tion stand in Hamburg die neue Windklasse-IIA-

Turbine E-115/3 MW, deren Serienfertigung im

Sommer angelaufen war. ENERCON präsentierte

erste Erkenntnisse aus der Messkampagne für

die Zertifizierung der neuen Baureihe. Weitere

Themen waren Speicherlösungen und übrige

Neuerungen im ENERCON Produkt- und Ser-

viceprogramm sowie die aktuellen Entwicklun-

gen des Unternehmens.

Externes Rating bestätigt gute Bonität der ENERCON Gruppe

Eine unabhängige Bewertung der Euler Her-

mes Rating GmbH hat die sehr gute Bonität

der ENERCON Gruppe erneut bestätigt. Die

Analysten bewerteten in ihrem Gutachten die

Bonität und Zukunftsfähigkeit des Unterneh-

mensverbundes mit der Note «AA-». Damit

liegt ENERCON im Vergleich zur Gesamtwirt-

schaft deutlich über dem Durchschnitt.

«Das sehr gute Rating reflektiert die inter-

national führende Marktposition sowie die

risikoaverse strategische Ausrichtung der

ENERCON Gruppe», heißt es im Ratingbe-

richt. Die Gruppe verfolge «eine plausible und

erfolgversprechende strategische Ausrichtung,

die auf eine langfristige und stabile Entwick-

lung der Gruppe ausgerichtet ist und hierbei

Risiken vermeidet.» Die Analysten erwarten

daher für die kommenden zwölf Monate eine

stabile Entwicklung des Ratings.

Energy Now Expo(Telford/Großbritannien)11. - 12. Februar 2015www.energynowexpo.co.uk

Wind Expo Japan(Tokio/Japan)25. - 27. Februar 2015www.windexpo.jp/en

IWPC(Istanbul/Türkei)30. März - 2. April 2015www.iwpc2015.org

Hannover Messe(Hannover/Deutschland)13. - 14. April 2015www.hannovermesse.de

AllEnergy UK(Glasgow/Großbritannien)6. - 7. Mai 2015www.all-energy.co.uk

ICCI(Istanbul/Türkei)7. - 9. Mai 2015www.icci.com.tr

Husum Wind(Husum/Deutschland)15. - 18. September 2015www.husumwind.com

EWEA(Paris/Frankreich)17. - 20. November 2015www.ewea.org

ENERCONTermine

ENERCON Bahn startet mit neuer Relation Rheine – Magdeburg

Die ENERCON Bahn e.g.o.o. mbH weitet ihre

Aktivitäten am Güterverkehrszentrum (GVZ)

Rheine aus. Seit Anfang Oktober werden auch

die ENERCON Produktionsstätten in Magdeburg

über das GVZ mit Material versorgt.

Der Versand der Ladeeinheiten erfolgt täglich

vom GVZ aus nach Magdeburg im sogenannten

Nachtsprung. Durch die neue Relation hat sich

das von der e.g.o.o. im GVZ umgeschlagene

Ladungsvolumen von bisher 40 auf rund 90

Ladeeinheiten mehr als verdoppelt. Die neue

Relation Rheine – Magdeburg ist ab sofort auch

für Drittkunden verfügbar.

Die Zuliefertransporte für die ENERCON

Werke kommen per Lkw-Vorlauf aus der Region

Münsterland und werden im GVZ auf die Schiene

verladen. In Kooperation mit der Bahngesellschaft

Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), die

das Terminal in Rheine betreibt, werden die Züge

in das Streckennetz der e.g.o.o. überführt. Für

Drittkunden übernimmt die e.g.o.o. die Vor- und

Nachlauforganisation und bietet ihnen somit einen

qualitativen «door-to-door»-Service an.

Gesprächsrunde am ENERCON Messestand (v.l.): Simon-Hermann Wobben, Vorstandsmitglied Aloys-Wobben-Stiftung, Peter Knitsch,

Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, Referatsleiter Erneuerbare Energien, Christian Dahlke, NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen)

und ENERCON Mitarbeiter Michael Liesner.

ein Maschinenhaus und ein Rotorblatt einer

E-40/500 kW Windenergieanlage zu sehen.

ENERCON hatte die Komponenten nach dem

Rückbau von vier E-40 Turbinen im Rahmen

eines Repowerings im Windpark Feldheim

(Brandenburg) dem Betreiber Energiequelle zur

Verfügung gestellt. Für die rund 20 Jahre alten

E-40 – die E-40 ist die erste ENERCON Bau-

reihe mit Direktantrieb – waren im Sommer drei

moderne E-115/3 MW installiert worden.

Das NEFF soll seinen Besuchern die erneuerba-

ren Energien auf anschauliche Weise nahe brin-

gen. In einem ehemaligen Gasthof im Zentrum

des energieautarken Ortes gibt es daher auf rund

1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche verschie-

dene interaktive Exponate und Experimente zu

den einzelnen Erneuerbaren-Sparten zu sehen.

Das E-40 Maschinenhaus steht stellvertretend für

die Onshore-Windenergie und verdeutlicht das

Funktionsprinzip einer Windenergieanlage.

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zog der 1000 EC-B125 beim Aufbau des Windparks Charlot-

tendorf bei einer E-101 sowohl die Segmente des Betonturms

als auch anschließend die Maschinenkomponenten inklusive

Rotorblätter.

In Maximalauslegung kann der Kran 125 tonnen heben. Seine

maximale Hakenhöhe beträgt 164 Meter. Er verfügt über

einen sogenannten Biegebalken und 30-Meter-Ausleger mit

Laufkatze zum transport der Hebelast entlang des drehbaren

Auslegers. Erforderlich ist lediglich ein Hilfskran zum Auf- und

Abbau des Basiskrans. Diesen benötigen die Aufbauteams auf

der Baustelle aber ohnehin für die Vormontage der zu ziehen-

den Komponenten.

Ludger Janßen, Geschäftsführer der Energieanlagenmontage

GmbH, ist mit dem Ergebnis des testlaufs zufrieden. «Seine

Vorteile wird der neue Kran aber erst bei Aufbauten in schwer

zugänglichen Gebieten (Wald, Gebirge, etc.) vollständig ausspie-

len», ist Janßen überzeugt. Auch die Verlegung des Krans dorthin

ist einfacher als bei anderen Krantypen.

titel

Turmsegment und Rotorblatt am Haken.

Der Turmdrehkran steht direkt neben der zu errichtenden WEA, was den Platzbedarf verringert.

Mit Hilfe der speziellen Krantechnologie installierte ENERCON drei E-101/3 MW mit 135 Meter Nabenhöhe im Windpark Charlottendorf (Niedersachsen).

Eigener Turmdrehkran erstmals im Einsatz

Spezialequipment bei ENERCON

ENERCON hat seinen neuen turmdrehkran in Betrieb ge-

nommen. Mit dem 1000 EC-B125 verfügt das Unternehmen

über weiteres Spezialequipment, das für den Aufbau von

Windenergieanlagen an räumlich eingeschränkten Standor-

ten vorgesehen ist – zum Beispiel im Wald oder Gebirge. Die

auf ENERCONs Anforderungen hin vom Hersteller Liebherr

konfigurierte Krantechnologie kam erstmals beim Aufbau

von drei E-101/3 MW mit 135 Meter Nabenhöhe im Wind-

park Charlottendorf (Landkreis Oldenburg/Niedersachsen)

zum Einsatz.

Ein wesentlicher Vorteil des turmdrehkrans ist sein geringerer

Platzbedarf im Vergleich zu meist bei der Errichtung von Wind-

energieanlagen verwendeten Mobil- oder Raupenkranen. Der

1000 EC-B125 steht fest neben der zu errichtenden Anlage auf

einem Kreuzrahmen-Portal. Anders als Mobil- und Raupenkrane

benötigt er keine Montagefläche zum Zusammenbauen seines

Auslegers. Denn durch eine Klettervorrichtung ist er in der Lage,

mit der zu errichtenden Anlage «mitzuwachsen». Dabei werden

mit Hilfe einer Hydraulikvorrichtung zusätzliche Gittermast-Seg-

mente in den Kranturm eingezogen. An Waldstandorten verringert

sich so der Rodungsbedarf. Außerdem kann der Kran auch an

Hanglagen montiert werden, was bei anderen Kranvarianten

nicht ohne weiteres möglich ist.

Eine Krantechnologie für gesamten Aufbau

«Ein weiterer Vorteil des neuen Krantyps ist, dass der ge-

samte Aufbau der Windenergieanlage mit ein und derselben

Krantechnologie erfolgen kann», sagt tim Janßen, Projektlei-

ter turmdrehkran bei der Energieanlagenmontage GmbH. So

Bild: Liebherr-Werk Biberach GmbH

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die Beschäftigten in den Produktionswer-

ken und im Service 270 Betriebsräte in

30 Gesellschaften im Amt.

«Eine aktive Betriebsratsarbeit ist seitens

unserer Geschäftsführung ausdrücklich

gewollt», berichtet Marcel Janssen von

seinen Erfahrungen als Betriebsrat bei

RBO. «Die Geschäftsführung unterstützt uns dahingehend, dass wir

alle Möglichkeiten zu Betriebsratsschulungen und sonstige für unsere

Arbeit notwendige Informationen bekom-

men. Unsere Geschäftsleitung hat für uns

immer ein offenes Ohr.» Diese Aussagen

bestätigt Elso Frericks, Betriebsratsvorsit-

zender bei CMS, für seinen Betrieb: «Die

Zusammenarbeit mit der Geschäftsfüh-

rung läuft konstruktiv. Der Umgang ist

sehr gut.»

Allerdings herrscht zwischen Betriebsräten und Unternehmensfüh-

rung nicht immer eitel Sonnenschein, betont Steve Ogbeide, Betriebs-

ratsvorsitzender bei Aero. «Wir haben mit unserer Geschäftsführung

auch Meinungsverschiedenheiten, aber wir finden immer wieder

einen Weg.» Dafür sei der vertrauensvolle Umgang miteinander

enorm wichtig, findet sein BR-Kollege Zoko Ble Michel Komenan.

Andre Schwarting, BR-Vorsitzender bei Induction, ist sich mit seiner

Geschäftsführung ebenfalls nicht immer einig. «Wir haben schon

unsere Diskussionen», räumt er ein. Aber beide Seiten respektierten

einander, die Zusammenarbeit sei gut. Das sieht Volker trebesch,

Betriebsratsvorsitzender bei Mechanic, ähnlich. «Es gibt Meinungs-

verschiedenheiten in der Sache, aber

es ist ein Austausch auf Augenhöhe»,

berichtet er. «Die Zusammenarbeit ist

konstruktiv. Unsere Geschäftsführung

hat Verständnis für unsere themen. Sie

ist heute froh, dass Mechanic einen

Betriebsrat hat. In all den Jahren ist viel

erreicht worden.»

Als Beispiel für erfolgreiche Betriebsratsarbeit nennt trebesch den

Abschluss einer Betriebsvereinbarung zur Regelung der Videoüber-

wachung. Andre Schwarting von Induction führt die Mitsprache bei

der Urlaubsregelung oder Fragen der Arbeitssicherheit an. Auch für

die Regelung von Sonder- und Feiertagsschichten habe man mit

der Geschäftsführung eine einvernehmliche Lösung gefunden. Ein

weiteres Anliegen des Induction-Betriebsrats sei die Übernahme

ENERCON intern

Die Vorwürfe der Gewerkschaft IG Metall gegenüber ENERCON in

Sachen Arbeitnehmermitbestimmung und Betriebsratsarbeit haben

intern wie extern für Unruhe gesorgt. Mit drastischen Worten und

pauschalen Behauptungen hatten die Gewerkschafter Deutschlands

führenden Windenergieanlagenhersteller und dessen vermeintlich

fragwürdigen Umgang mit seinen Mitarbeitern kritisiert und gegen

das Unternehmen Stimmung gemacht. Im Windblatt melden sich

nun mehrere Betriebsräte von ENERCON Gesellschaften zu Wort und

nehmen zu den Vorwürfen Stellung.

«Ich fand es sehr ungerecht, diese Vor-

würfe so pauschal in der Öffentlichkeit

darzustellen», sagt etwa Anja Weekes,

Betriebsrätin bei der CMS Composite

Material Supply GmbH. «Aus unserer

Erfahrung trifft das alles nicht zu.» Auch

Marcel Janssen, Betriebsratsvorsitzender

der RBO Rotorblattoberfläche GmbH,

ist wegen der medialen Darstellung verärgert: «Diese Behauptungen

treffen für uns überhaupt nicht zu. Das entspricht nicht der Wahrheit.»

Zoko Ble Michel Komenan, Betriebsrat bei der Aero Rotorblattfertigung

GmbH, kennt aus seinem Betrieb ebenfalls keine Behinderung der

Betriebsratsarbeit: «Wir haben diese Probleme nicht. Bei uns läuft das

ganz anders.» Ralf Wiese, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender

der Induction Generatorenfertigung GmbH, pflichtet ihm bei: «Auch bei

uns läuft das anders. Ich habe das Gefühl, dass die Gewerkschaft das

thema ziemlich aufbauscht.»

tatsächlich wird bei ENERCON die

Arbeitnehmermitbestimmung seit den

1990er Jahren aktiv gelebt. Die Mechanic

Anlagenbau GmbH etwa wählte 1994

erstmals einen Betriebsrat. Im Induction-

Betrieb wurden 1995 die ersten Betriebs-

ratswahlen aus der Belegschaft heraus

organisiert. Im gleichen Jahr nahm auch

der Aero-Betriebsrat seine Arbeit auf. Bei RBO und CMS wurde gleich in

den Jahren der Betriebsgründung – 2002 und 2006 – ein Betriebsrat

gewählt –, auch hier angeschoben durch die Mitarbeiter. Aktuell sind für

ENERCON Betriebsräte wehren sich gegen VorwürfeArbeitnehmermitbestimmung bei ENERCON

ENERCON war zuletzt Kritik von Gewerk-schaftsseite in Sachen Arbeitnehmermitbe-stimmung ausgesetzt. Im Windblatt beziehen nun Betriebsräte deutlich Gegenposition.

von Zeitarbeitern: «Wir mussten da ein

bisschen verhandeln, aber wir konnten

bislang – je nach Auftragslage – jedes

Jahr Leute einstellen.» Steve Ogbeide von

Aero nennt als Beispiel Sonderregelungen

zur Schichtarbeit bei älteren oder gesund-

heitlich angeschlagenen Mitarbeitern.

Hinzu kommt bei allen Betriebsräten die

Einbeziehung bei Personaleinzelmaßnah-

men, was laut Marcel Janssen von RBO den größten teil der BR-Arbeit

ausmacht.

In ihren Belegschaften haben die

Betriebsräte starken Rückhalt, wie die

überdurchschnittlich hohen Beteiligun-

gen an den Betriebsratswahlen belegen.

«Die Beteiligung bei der aktuellen Wahl

lag bei uns bei 80 Prozent», sagt Volker

trebesch. «Das werten wir schon als

Aussage, dass unserer Belegschaft

die BR-Arbeit wichtig ist.» In vielen

Betrieben wurden außerdem amtierende Betriebsratsmitglieder wie-

dergewählt, zum Beispiel bei Aero, RBO, CMS oder Induction. «Das ist

eine klare Aussage, dass die Belegschaft mit unserer Arbeit zufrieden

war», findet RBO-Betriebsrat Marcel Janssen. «Die Akzeptanz unserer

Arbeit spiegelt sich darin wieder. Das ist die beste Bestätigung»,

betont Induction-Betriebsrat Ralf Wiese.

Während bei vielen ENERCON Betrieben

Betriebsratswahlen schon zur betriebli-

chen Übung gehören, wurde in diesem

Jahr in einigen jüngeren Betrieben

erstmals gewählt – zum Beispiel in der

GZO Gusszentrum Ostfriesland GmbH,

bei der KtA Kunststofftechnologie Au-

rich GmbH und bei der MtA Metalltech-

nologie Aurich GmbH. Beim GZO hatten Aktionen der Gewerkschaft

im Vorfeld für Aufregung gesorgt. «Die Wahl lief absolut sauber ab»,

hält Manfred Hayen, GZO-Betriebsratsvorsitzender, dem entgegen.

«Es gab keinerlei Behinderungen durch die Geschäftsleitung. Wir

hatten eine sehr hohe Wahlbeteiligung – 221 abgegebene Stimmen

von 240 Wahlberechtigten. 78 Stimmen für Liste 1, 129 Stimmen

für Liste 2.» Bei der KtA gab es ebenfalls keine Beeinträchtigung

der Wahl, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Dieter Weinberg. Die

Geschäftsführung habe die Initiative, die aus der Belegschaft heraus

entstanden war, uneingeschränkt unterstützt, die Wahlbeteiligung

sei gut gewesen. Ähnliches berichtet Alexander Klatte, Betriebs-

ratsvorsitzender bei MtA, wo auf Initiative der Belegschaft Ende Juli

gewählt wurde: «Es gab keine Probleme. Die Geschäftsleitung hat

sich aus der Wahl komplett herausge-

halten.»

Zwar sei die Arbeit des neuen Betriebs-

rats noch in der Anlaufphase, so Wein-

berg.Bei themen, «die der Belegschaft

auf den Nägeln brennen», sei man jedoch

bereits mit der Geschäftsführung in kons-

truktiven Gesprächen. Dazu zählten die Reduzierung von Samstagsar-

beit sowie die Übernahme von Leiharbeitnehmern in feste Beschäf-

tigungsverhältnisse. «Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung

funktioniert, wir respektieren uns gegenseitig», beurteilt Weinberg den

Start der BR-Arbeit bei KtA. Auch der MtA-Betriebsrat ist noch dabei,

sich einzuarbeiten. «Die Gespräche mit der Geschäftsleitung laufen

positiv», lautet Alexander Klattes Zwischenfazit. «Jede der beiden Seiten

muss den Umgang miteinander lernen. Mit einem Betriebsrat in der

Firma kommen auch Veränderungen – für Arbeitnehmer und für die

Geschäftsleitung. Wir erwarten für die

Zukunft, dass man den neu gewählten

Betriebsrat ernst nimmt und auch mit

ihm im Sinne der Beschäftigten und des

Betriebsverfassungsgesetzes zusam-

menarbeitet.» Worum sich der neue BR

als erstes kümmern wolle, sei das thema

Staubentwicklung im Bereich mechani-

sche Bearbeitung.

Auch der GZO-Betriebsrat hat inzwischen seine Arbeit aufgenommen.

Die Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmervertretern, Geschäfts-

führung und Belegschaft laufe gut, berichtet Manfred Hayen. Die

ersten Betriebsvereinbarungen zur Einführung eines innerbetriebli-

chen Verbesserungsmanagements konnte erfolgreich verabschiedet

werden. Wobei sich einiges jedoch noch finden muss, räumt Hayen

ein: «Es ist schwierig, das "Listendenken" aus den Köpfen herauszu-

bekommen – insbesondere nach den

Aktionen der Gewerkschaft und einigen

einseitigen Presseberichten während

der Betriebsratswahl, die für viel Unruhe

gesorgt hatten. Positiv ist, dass es auf

BR-Ebene inzwischen funktioniert: Die

Wogen haben sich geglättet und der BR

hat zu einem konstruktiven Miteinander

gefunden.»

Das, so fasst es Aero-Betriebsrat Steve Ogbeide zusammen, sollte

ohnehin das Leitmotiv für Mitarbeiter, Mitglieder der Geschäfts-

führung sowie der Betriebsräte gleichermaßen sein: «Alle sollten

konstruktiv im Interesse aller zusammenarbeiten.»

Anja Weekes, BR CMS.

Michel Komenan, BR Aero.

Marcel Janssen, BR RBO.

Elso Frericks, BR CMS.

Steve Ogbeide, BR Aero.

Volker Trebesch, BR Mechanic.

Ralf Wiese, BR Induction.

Andre Schwarting, BR Induction.

Manfred Hayen, BR GZO.

Dieter Weinberg, BR KTA.

Alexander Klatte, BR MTA.

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men nicht zwangsläufig zu günstigeren tarifen für Erneu-

erbare Energien führt und die Ausbauziele der Staaten eher

unter- als übererfüllt werden. Ob die Akteursvielfalt erhalten

werden kann, ist nicht absehbar. Dazu gibt es bisher keine

Erfahrungen im Ausland. Im speziellen Fall der Windenergie

ist ein viertes Ziel unverzichtbar: die räumliche Verteilung

der Windenergieanlagen über ganz Deutschland. Analog zum

Referenzertragsmodell muss auch das künftige Fördersys-

tem einen Ausgleich für das unterschiedliche Windangebot

beinhalten.

Gesetzgeber muss Gleichgewicht schaffen

Aufgabe des Gesetzgebers wird nun sein, die vier Ziele in

ein gerechtes Gleichgewicht zu bringen. Dabei wird es zu

Zielkonflikten kommen, denn die Betonung eines Ziels geht

stets auf Kosten eines anderen Ziels. Wird beispielsweise

die Kosteneffizienz zu stark betont, bleiben Akteursvielfalt,

Erreichen der Ausbauziele und räumliche Verteilung auf

der Strecke. Eine Optimierung im Hinblick auf eine hohe

Akteursvielfalt kann Abstriche bei der Kosteneffizienz zur

Folge haben. Die Aufgabe, die sich der Gesetzgeber gestellt

hat, gleicht der Lösung des gordischen Knotens.

Das hat auch die EU-Kommission gesehen, als sie Mitte

des Jahres in ihren Beihilfeleitlinien die Umstellung auf

ein Ausschreibungssystem forderte. So stellt sie es den

Mitgliedstaaten unter gewissen Umständen frei, auf die

Einführung von Ausschreibungen zu verzichten bzw. diese

wieder rückgängig zu machen. Das ist insbesondere

der Fall, wenn die Mitgliedsstaaten nachweisen können,

dass ein Ausschreibungssystem nicht kostengünstiger zu

realisieren ist als das bestehende Fördersystem. Erfah-

rungen mit Ausschreibungssystemen in anderen Staaten

zeigen, dass eine Erhöhung des tarifs nicht ungewöhnlich

ist. Auch das Bundeswirtschaftsministerium erwartet

Risikoaufschläge beim Einstellen der Gebote und geht

Kaum ist das EEG 2014 am 1. August in Kraft getreten,

kündigt sich die nächste Novellierung an. Ab 2017 soll

die Förderhöhe wettbewerblich durch Ausschreibungen

ermittelt werden. So steht es in § 2 des neuen EEG. Wie

diese Ausschreibungen gestaltet werden sollen, ist noch

völlig offen. Ziel der Bundesregierung sind Steigerung der

Kosteneffizienz, Erreichung der Ausbauziele und Erhalt der

Akteursvielfalt.

Das Wirtschaftsministerium arbeitet derzeit fieberhaft an dem

Pilotmodell für die PV-Freifläche. Bis Ende des Jahres soll die

Verordnung dazu das Bundeskabinett passieren. Zustimmung

von Bundesrat und Bundestag sind trotz dieser weitreichen-

den Veränderung des Fördersystems nicht einzuholen. Die

ersten Ausschreibungen im Bereich Freiflächen-Photovoltaik

sollen 2015 erfolgen. 2016 wird dann das EEG 3.0 verab-

schiedet, das Ausschreibungen zur Ermittlung der Förderhöhe

für sämtliche technologien vorsieht.

Übergangsweise gilt für Windprojekte, deren Genehmigung

bis Ende 2016 vorliegt und die bis Ende 2018 ans Netz

gehen, noch das «alte» EEG 2014. Offshoreprojekte erhalten

noch die feste Einspeisevergütung nach EEG 2014, wenn

die Netzzusage bis Ende 2017 und die erste Einspeisung bis

Ende 2019 erfolgt.

Grundsätzlich ist die Zielsetzung der Bundesregierung

(Kosteneffizienz, Ausbauzielerreichung und Erhalt der

Akteursvielfalt) zu begrüßen. Erfahrungen aus dem Ausland

zeigen aber, dass die Einführung von Ausschreibungssyste-

Politik

Die Bundesregierung will die Ermittlung der Förderhöhe künftig durch Ausschreibungen regeln. Wie das im Detail geschehen soll, ist indes noch völlig offen.

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Ausschreibungen bergen unkalkulierbare RisikenGeplante Umstellung des Vergütungssystems

davon aus, dass die über wettbewerbliche Ausschrei-

bungen ermittelten tarife höher sein können als der

jetzige EEG-tarif. Die von der EU-Kommission angebotene

Ausstiegsklausel sollte also vom Gesetzgeber ernsthaft

geprüft werden.

Außerdem sieht die EU-Beihilfeleitlinie eine Ausnahme

von der Ausschreibungspflicht für Windprojekte vor, die

die Größe von 6 MW oder 6 Erzeugungseinheiten nicht

überschreiten. Hier ist ebenfalls der deutsche Gesetzgeber

gefragt, diese Regelung der EU-Kommission zu Gunsten der

Akteursvielfalt umzusetzen.

Bevor das eigentliche Design der Ausschreibungen fest-

gelegt werden kann, ist aber eine tiefgreifende Analyse

des Onshore-Windmarktes erforderlich. Dabei sind u.a.

folgende Fragen zu klären: Wer sind die Akteure und wie

hat sich die Akteursvielfalt mit der Zeit verändert? In

welcher Bandbreite bewegen sich Onshore-Windprojekte

sowohl in zeitlicher als auch in planungsrechtlicher Hin-

sicht? Welche Flächenverfügbarkeit ist von Nöten, damit

die Ziele der Bundesregierung im Wettbewerb erreicht

werden können? Welche Hemmnisse müssen noch abge-

baut werden, damit die Flächenverfügbarkeit und damit

der Wettbewerb steigt?

Erst im Anschluss kann geklärt werden, wie ein Ausschrei-

bungsdesign auszusehen hat, das sowohl Bürgerenergie-

projekten als auch mittelständischen regionalen Ent-

wicklern sowie großen überregionalen Planern und allen

anderen Akteuren faire Wettbewerbschancen einräumt; mit

dem die Ausbauziele erreicht werden; das kosteneffizient

ist und eine regionale Verteilung über ganz Deutschland

ermöglicht. Und bankfähig muss das Ganze dann auch

noch sein – sprich: die Banken und Sparkassen sollten

auch unter dem nächsten EEG noch Onshore-Windenergie-

Projekte finanzieren.

Von Ausschreibungen ausgenommen: Windprojekte, die eine Größe von 6 MW oder 6 Erzeugungseinhei-ten nicht überschreiten, fallen laut EU-Beihilfeleitli-

nie nicht unter eine Ausschreibungspflicht.

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Für EPK-Kunden ist die Nachrüstung gemäß SysStabV kostenfrei.

Der ENERCON Service ist auf Nachrüstungen vorbereitet, die

im Zuge der erwarteten Änderung der Systemstabilitätsverord-

nung (SysStabV) in Deutschland für ältere Windenergieanlagen

notwendig werden. Diese Updates sind den Änderungsplänen

zufolge bei Maschinen mit Inbetriebnahmedatum vor dem 1.

Januar 2009 erforderlich. Dadurch soll bei im Netz auftreten-

den Frequenzschwankungen ein frühzeitiges Entkuppeln vom

ENERCON Service für Nachrüstungen bereit

Betreiber älterer Windenergieanlagen werden künftig schärfere Auflagen bezüglich des Ent-kupplungsschutzes erfüllen müssen, um mehr zur Systemstabilität beizutragen.

Netz verhindert werden. «Kunden mit ENERCON PartnerKonzept

(EPK) müssen sich um nichts weiter kümmern», sagt Stephan

Menzel, teamleiter beim ENERCON Kundenservice. «Für sie

werden die Leistungen von ENERCON kostenfrei im Rahmen

des regulären Service erbracht. Betreiber mit Wartungsverträ-

gen erhalten auf Anfrage ein gesondertes Angebot.»

Der Entwurf zur Änderung der SysStabV wird am 19. Dezember

2014 dem Bundesrat zum Beschluss vorgelegt. Wenn die neue

Verordnung wie erwartet Anfang 2015 in Kraft tritt, werden die

Netzbetreiber die Betreiber der betreffenden Windenergieanla-

gen anschreiben und auf die neuen Anforderungen hinweisen.

ENERCON empfiehlt seinen Kunden, in diesem Fall Kontakt mit

dem ENERCON Service aufzunehmen. Für die Umrüstung der

Anlagen und die Vorlage der entsprechenden Nachweise bleibt

den Betreibern eine Frist von einem Jahr nach Inkrafttreten der

Änderung. Der ENERCON Service hat bereits eine Umsetzungs-

strategie entwickelt, um sicherzustellen, dass alle rund 4.000

von der Änderung betroffenen Windenergieanlagen fristgerecht

nachgerüstet werden können.

Fristgerechte Nachrüstung gewährleistet

Hintergrund der Verordnungsänderung ist, dass künftig auch

Betreiber älterer Windenergieanlagen einen größeren Beitrag

zur Systemstabilität leisten sollen. Um bei möglichen Störungen

der Frequenz die Systemsicherheit des Stromnetzes weiter zu

gewährleisten, dürfen sich die Anlagen nicht frühzeitig entkup-

peln. Geplant ist eine Nachrüstung auf die Werte, die bereits für

Anlagen gelten, welche ab 1. Januar 2009 in Betrieb genommen

wurden. Damit wäre eine Abschaltung im Falle von Überfrequenz

bei 51,5 Hz und für Unterfrequenz bei 47,5 Hz vorgesehen. Diese

Anforderung erfüllen ebenfalls die für die Systemdienstleistung

(SDL) nachgerüsteten Erzeugungseinheiten. Die Betreiber von

Solaranlagen sind diesbezüglich bereits seit 2012 zur Nachrüs-

tung verpflichtet.

Neue Systemstabilitätsverordnung

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International

ENERCON liefert seine neue E-115 Baureihe jetzt auch ins Aus-

land. Die ersten beiden Export-Maschinen wurden bei Lelystad

in den Niederlanden errichtet. «Nach planmäßigem Abschluss

der ersten Inlandsprojekte startet nun sukzessive der E-115

Aufbau in unseren Auslandsmärkten», berichtet ENERCON Ver-

triebsleiter Stefan Lütkemeyer. Neben Lelystad befänden sich

daher bereits weitere europäische Projekte in der Planungs-

phase. «Außerdem bereitet ENERCON den Markteintritt mit der

E-115 außerhalb Europas vor.»

Erstes Auslandsprojekt mit E-115 Serie errichtet

ENERCON hat mit dem Export der E-115 begonnen. Bei Lelystad in den Niederlanden wurden erstmals zwei Turbinen des neuen 3-MW-Typs im Ausland installiert.

ENERCON in den Niederlanden

Bei ENERCONs erstem E-115 Auslandsprojekt wurden zwei

turbinen der 3-MW-Baureihe auf Fertigteilbetontürmen mit 135

Meter Nabenhöhe installiert. Der Standort Lelystad befindet

sich in der Provinz Flevoland, nordwestlich der niederländi-

schen Hauptstadt Amsterdam. Die Ertragsprognose je Anlage

beträgt rund 9,3 Millionen kWh pro Jahr.

Markteintritt außerhalb Europas in Vorbereitung

Errichtet wurden die Maschinen im Windenergie-testfeld

Lelystad, das von Ecofys Wind turbine testing Services (WttS)

und der Universität Wageningen betrieben wird. Es bietet Platz

für insgesamt zehn Windenergieanlagen und ermöglicht die

Durchführung von Prototyp-tests sowie verschiedener Mess-

kampagnen im Zuge von Zertifizierungsverfahren.

Windpark-Baustelle bei Lelystad/Niederlande –

hier installierte ENERCON 2 x E-115/3 MW.

Bilder (2): Klaas Eissens AV producties

Praxis

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Windpark Húsahagi mit 13 x ENERCON E-44/900 kW.

ENERCON baut seine Stellung auf den Färöer-Inseln weiter aus.

Nachdem der europäische Marktführer im Dezember 2012 auf

der zweitgrößten Insel Eysturöy seinen ersten Windpark auf den

Färöer errichtet hatte, wurde nun das Folgeprojekt fertiggestellt.

Für den Windpark Húsahagi auf der Hauptinsel Streymoy wurden

nördlich der Hauptstadt torshavn insgesamt 13 turbinen der

Starkwind-Baureihe E-44/900 kW installiert. Mit einer Parkleis-

tung von 11,7 MW ist Húsahagi der größte Windpark auf den

Färöer-Inseln.

Errichtet wurden die Maschinen für den nationalen Energiever-

sorger Elfelagid SEV auf Stahlrohrtürmen mit 45 Meter Naben-

höhe. Aufgrund des verhältnismäßig schwachen Inselnetzes

auf den Färöer erhielten die E-44 eine Sonderkonfiguration der

elektrotechnischen Komponenten. Dazu gehören FACtS- und

StAtCOM-Eigenschaften zur Netzstabilisierung sowie ein

Zweiter Windpark mit ENERCON Turbinen am Netz

Insgesamt 13 Maschinen der E-44 Baureihe wurden für Elfelagid SEV am Standort Húsahagi installiert. Das Projekt ist der größte Windpark auf den Färöer.

ENERCON auf den Färöer-Inseln

erweiterter Blindleistungsstellbereich. Diese sogenannte FtQS-

Konfiguration hatte ENERCON bereits für das erste Färöer-Projekt

Neshagi mit 5 x E-44/900 kW entwickelt.

Wege- und Fundamentbau waren bereits im vergangenen Winter

durch den Kunden erfolgt. Im Mai startete dann die Anlagenmon-

tage. Neben der anspruchsvollen Projektlogistik – sämtliches

Material musste per Schiff angeliefert werden – sorgte das

Wetter während der Aufbauphase für Herausforderungen: Viel

Wind und schnelle Wetterumschwünge machten den Aufbau-

teams zu schaffen. Anfang September wurde der Park in Betrieb

genommen.

Größter Windpark auf den Färöer

Mit dem Windpark Húsahagi deckt Elfelagid SEV nun 60 Prozent

des Elektrizitätsbedarfs auf den Färöer über Windenergie und

Wasserkraft ab. Mittel- bis langfristig will der Energieversorger

die Energieerzeugung gänzlich auf erneuerbare Energien um-

stellen. Neben Umweltgesichtspunkten nennt das Unternehmen

dafür Kostengründe, da bisher die Hauptlast aus verhältnismäßig

teuren und umweltschädlichen Ölkraftwerken stammt.

16 17

Erste E-92 Anlagen in Frankreich errichtetENERCON in Frankreich

Insgesamt drei Maschinen der effizienten 2,3-MW-Baureihe hat ENERCON im Wind-park Longueville II im Département Aube installiert.

ENERCON treibt die Markteinführung der E-92 in weiteren

Auslandsmärkten voran. Nach Portugal, Schweden, Kanada,

Österreich, Finnland und Brasilien wurden nun auch in Frank-

reich erste Windenergieanlagen der effizienten 2,3-MW-Baureihe

errichtet. Im Windpark Longueville II im Département Aube in

der Region Champagne-Ardenne im Nordosten Frankreichs hat

ENERCON drei E-92 turbinen in Betrieb genommen.

Gute Ertragsprognose

Errichtet wurden die Anlagen auf Fertigteilbetontürmen mit 104

Meter Nabenhöhe, deren Segmente im ENERCON Betonturmwerk

WEC Mâts Béton in Longueil Sainte-Marie produziert worden waren.

Kunde des Projekts ist CELS Energie, an der neben zwei Landwirten

aus der Region das belgische Unternehmen Ventis beteiligt ist.

Die Ertragsprognose für den Standort in der landwirtschaftlich

geprägten Gegend ist gut – insbesondere aufgrund des für

Binnenlandverhältnisse optimierten Rotorblattprofils der E-92 in

Verbindung mit der hohen Nabenhöhe. Für die drei E-92 geht man

daher von einem prognostizierten Jahresenergieertrag von

5,6 Millionen kWh aus.

Neben der Anlagenmontage war ENERCON auch für den

Fundamentbau und den Netzanschluss der turbinen zuständig.

Netzanschlusspunkt ist ein nur wenige Kilometer vom Windpark

entferntes Umspannwerk – eines der größten in der gesamten

Region. Mit dem Wegebau und der Errichtung der Kranstellflächen

wurde ein lokaler Subunternehmer beauftragt. Aufgrund der guten

Erfahrungen beim Projekt Longueville II wählte ENERCON dieses

Unternehmen auch für ein weiteres Projekt in der Gegend aus.

Für alle Beteiligten besonders erfreulich ist, dass die Behörden eine

Baugenehmigung erteilten, obwohl das Militär zunächst Vorbehal-

te hatte. Bereits im Jahr 2009 hatte der Kunde im Rahmen des

Projektes Longueville I fünf ENERCON E-82 mit 98 Meter Nabenhöhe

installiert. Ursprünglich hatte er mehr Anlagen errichten wollen, was

aufgrund von Einwänden des Militärs damals jedoch nicht möglich

war. Nur anderthalb Jahre nach Errichtung dieser ersten fünf E-82

erhielt der Kunde jedoch die Genehmigung zum Bau Longueville II

mit weiteren drei E-82 mit 98 Meter Nabenhöhe und den drei E-92.

Erste Turbinen dieser Baureihe in Frankreich: E-92 Standort im Département Aube.

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International

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Seinen Kunden stets den bestmöglichen Service zu bieten, ist

eine der Hauptzielsetzungen von ENERCON. Nach Errichtung der

ersten E-101 turbinen in Frankreich hat ENERCON daher dort

den Service für die 3-MW-Maschinen neu organisiert. Dadurch

können die zuständigen Servicetechniker im Servicefall schneller

reagieren, so dass längere Stillstandszeiten der Kundenanlagen

vermieden und deren Ertragswerte verbessert werden.

24-Stunden-Bereitschaft

ENERCON hat in Frankreich bislang sechs E-101/3 MW turbinen

installiert – in Les taillées/Chamdeniers für den Kunden 3D

Energies und in Ardin für den Kunden Energiequelle. Für diese

Maschinen sind die beiden Service-Stationen in Celles sur

Belle und Sainte-Hermine zuständig, die zum ENERCON Service

France Ouest gehören.

Für beide Service-Stationen wurde im Zuge der E-101 Installa-

tion ein neues Schichtsystem eingeführt, wodurch nun vor Ort

eine 24-Stunden-Bereitschaft gewährleistet ist. Insgesamt 14

Servicetechniker arbeiten an beiden Standorten in einem Zwei-

Schicht-System mit Früh- und Spätschicht. Für Service-Fälle

während der Nacht gibt es eine Rufbereitschaft.

Im Service-Fall erfolgt via SCADA eine Alarmmeldung, die beim

Innendienstkoordinator aufläuft. Nach Bewertung der Meldung

alarmiert dieser das Service-team, das sich unverzüglich in

Bewegung setzt, um den Fehler zu beheben.

Eine weitere Optimierung betrifft den Service-Innendienst:

Seit September laufen Nacht-Fehlermeldungen von ENERCON

turbinen in Frankreich beim Service-Innendienst in Gosselies/

Belgien auf. Dieser ist neben Frankreich auch für Belgien und

die Niederlande zuständig. Dort arbeiten französisch sprechende

Servicekoordinatoren, wodurch die Kommunikation mit den

französischen Service-teams einfacher wurde.

Schnellerer Service für E-101 Turbinen

Nach Installation der ersten E-101 Maschinen in Frankreich hat ENERCON dort den Service neu organisiert. Zwei Stationen vor Ort sind nun 24 Stunden in Bereitschaft.

ENERCON in Frankreich

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temperaturen von bis zu minus 40 Grad im Winter, meilenweit

im Umkreis nur Schnee und Eis, und nicht mal eine Straßenver-

bindung zur Außenwelt – Diavik in den kanadischen Northwest

territories ist wahrlich kein gewöhnlicher Standort für Wind-

energieanlagen. Mancher Hersteller hatte wegen der extremen

Standortbedingungen resignierend abgewunken, als Diavik

Diamond Mines Inc. vor ein paar Jahren beschloss, auf seiner

Mine einen Windpark zu errichten. Nicht jedoch ENERCON: Der

deutsche Marktführer nahm die Herausforderung an und instal-

lierte 2012 auf dem Minengelände vier E-70/2,3 MW. Die robus-

ten Starkwindturbinen laufen seitdem tadellos und erzeugen dort

mehr als 10 Prozent des gesamten Strombedarfs.

Performance besser als erwartet

Diavik, eine der größten Diamantminen Kanadas, befindet sich

auf einer 20 Quadratkilometer großen Insel im Binnensee Lac de

Gras, rund 220 Kilometer vom Polarkreis entfernt, 416 Meter über

dem Meeresniveau. Der Wind weht in dieser rauen und einsamen

Gegend nahezu beständig mit durchschnittlichen Geschwindigkei-

Diavik-Windpark übertrifft Erwartungen

Vor zwei Jahren installierte ENERCON für die Diavik-Diamantmine in den Northwest Territo-ries vier E-70. Seitdem produzieren die Anla-gen mehr als 10 Prozent des Strombedarfs.

ENERCON in Kanada

ten von 25 Kilometer pro Stunde. In den Wintermonaten erreichen

Böen sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 122 km/h.

Aufgrund der Wind- und Wetterbedingungen wurde für Diavik

die robuste E-70 Starkwindbaureihe gewählt – in Cold Climate-

Spezifikation und inklusive Rotorblattenteisungssystem. Eine

gute Wahl, wie jetzt die Bilanz der ersten Betriebsjahre zeigt: Die

Verfügbarkeit der E-70 betrug in den vergangenen 12 Monaten

97,77 Prozent. «Die harte Arbeit von ENERCON Service im ersten

Winter hat zu der großartigen Performance geführt, die Diavik

bei seinen turbinen sieht», sagt Michael Weidemann, Executive

Vice-President von ENERCON Canada Inc. «Die von ENERCON in-

stallierten Anlagen scheinen die temperaturen in den Northwest

territories regelrecht zu lieben.»

Der Jahresenergieertrag des Windparks liegt bei rund 19 GWh. Das

entspricht rund 10 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Mine.

Diavik Diamond Mines Inc. sparte dadurch in den letzten beiden

Jahren jeweils rund 4 Millionen Liter Diesel, die sonst zum Betrieb

von Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung benötigt wurden.

Dadurch ergaben sich Kosteneinsparungen von rund 5 Millionen

Dollar pro Jahr. Diavik Diamond Mines Inc. ist hochzufrieden,

dass die Performance der ENERCON turbinen seine Erwartungen

sogar übertrifft. Man ist daher optimistisch, die Investitionskosten

des Windprojekts schon in sechs Jahren wieder erwirtschaftet zu

haben – zwei Jahre eher als kalkuliert.

Diavik-Windpark mit 4 x ENERCON E-70/2,3 MW.

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Bild: Diavik Diamond M

ines Inc.

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