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Seite 1 © H. Schiffer Lebenshilfe Steiermark | Thema Kunst & Literatur Sponsoring-Post Verlagspostamt 8010 Graz 02Z033483 S STEIERMARK Arbeit & Inklusion: von der Tagesstätte in die Firma Jahrgang 21, Nr. 1/2010 „Wir gehen hinaus!”

„Wir gehen hinaus!” - lebenshilfe-stmk.at · Peter Tropper ist Künstler; ... es in Graz seit zehn Jahren und in Leib-nitz seit drei Jahren. Die Erfolge sprechen für sich, denn

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Lebenshilfe Steiermark | Thema

Kunst & Literatur

Sponsoring-Post Verlagspostamt 8010 Graz 02Z033483 S

S T E I E R M A R K

Arbeit & Inklusion: von derTagesstätte in die Firma

Jahrgang 21, Nr. 1/2010

„Wir gehen hinaus!”

Seite 2

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Lebenshilfe Steiermark | Thema

Kunst & Literatur

Liebe Leserin,lieber Leser!

Das Leben der Menschen mit Behinderung hat

sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend ver-

ändert. Während sie einst in Einrichtungen oder

Heimen „verwahrt” wurden und nur selten Kon-

takte zur Außenwelt pflegen konnten, gehen sie

heute sehr selbstverständlich hinaus und sind

überall willkommen. Mit dem Schritt ins öffent-

liche Leben haben sich nicht nur die gesellschaft-

lichen Ressentiments gelegt; Menschen mit

Behinderung sind heute gleichwertige BürgerIn-

nen, sie arbeiten „wie andere auch”, sind gewis-

senhafte Auftragnehmer und die Unternehmer

sind stolz, mit der Lebenshilfe und „ihren Leu-

ten” zusammenzuarbeiten.

Erfahren Sie in dieser Ausgabe mehr über jene

besonderen Menschen, die die Lebenshilfe ins

Berufsleben geleitet. Elisabeth Kofler beispiels-

weise – sie arbeitet im Café Sacher in Graz und

hat nicht nur einen Job gefunden, sondern die Er-

füllung ihres Lebens. Oder Sie besuchen mit uns

Rudolf Bauer bei seiner Arbeit im Baumarkt, wo

er Gartenmöbel und Baustoffe verkauft – und

bereits zwei Mal zum Mitarbeiter des Monats ge-

wählt wurde. Ein Glück, dass wir die Zeiten ver-

ändert haben.

Viel Freude beim Lesen!

Nicole Rubisch

Thema

Seite 4 „Wir sind zufrieden!”Menschen mit Behinderung arbeiten für Firmen und erbringen Leistungen, „wie andere auch”. Wir haben uns bei Unterrneh-mern und Mitarbeitern umgehört, wie zufrieden sie sind.

Seite 6 Der Traum vom SacherElisabeth Kofler träumte lange von einem guten Job. Jetztarbeitet sie im Café Sacher in Graz.

Seite 7 Süße LachgesichterPeter Tropper ist Künstler; er zaubert Lachgesichter auf die Mehlspeisen der Konditorei Fitz.

Seite 8 Integration geht durch den MagenAn drei Standorten im Bezirk Liezen betreibt die Lebenshilfe Ennstal erfolgreich ein Schulbuffet.

Seite 10 Großer Wert bei bauMaxEin Projekt der Lebenshilfe Leibnitz zeigt, dass Arbeiteinen integrativen und menschlichen Hintergrund hat.

Seite 12 „Wir gehen hinaus!”Alois Krammers Betrachtungsweisen über die Situationder Menschen mit Behinderung.

Seite 14 Verlässlich im (Arbeits-)EinsatzDie Lebenshilfe Hartberg über die Zusammenarbeit mit externen AuftraggeberInnen.

Arbeit &

Seite 2

Lebenshilfe Steiermark | Foyer

Editorial

Seite 3

Inklusion

Seite 3

Seite 17 Am Bio-Hof ging die Sonne aufEine Teilqualifizierungslehre als Alternative zum LSF.

Seite 18 Vinzimark: gut und billig66.000 in Armut: Sozialmärkte auf dem Vormarsch.

Seite 20 Flexibilität und EngagementDie Arbeitsassistenz im Einsatz für Benachteiligte.

Seite 22 Sauber, sauber!Zufriedene Auftraggeber in Judenburg.

Magazin

Seite 23 PartnersucheSeite 24 Freiwillig für andere

AktuellSeite 25 40plus bei der Lebenshilfe HartbergSeite 25 Freundschaft auf vier PfotenSeite 26 Seitenblicke nach Kairo

Interessenvertretung

Seite 28 News & Tipps der RechtsberatungSeite 29 Sprechtage der RechtsberaterInnenSeite 30 Rechtsberatung, Impressum

VorwortDas Behindertengleichstellungsgesetz 2005 und dieÄnderungen in bereits bestehenden Gesetzen – wieetwa dem Behinderteneinstellungsgesetz – haben dasZiel, Menschen mit Behinderungen eine gleichbe-rechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und inder Arbeitswelt zu ermöglichen und ihnen ein selbst-bestimmtes Leben zu gewährleisten.Die Chancengleichheit von Menschen mit Behinde-rungen – auch in Beschäftigung und Beruf – ist einwichtiges Ziel der Inklusion. Erfolgreiche Unterneh-men haben längst erkannt, dass es heute nicht alleingenügt, gute Produkte anzubieten. Vielerorts geht esbereits darum, die Vielfalt an Menschen und derenIdeen zu nützen. Man hat erkannt, dass diese Vielfaltzu nachhaltigen Verbesserungen führt. Für Menschenmit Beeinträchtigung ist es wie für alle anderen vonhoher Bedeutung, sich durch einen Beruf verwirkli-chen zu können und eine erfüllende, befriedigendeTätigkeit auszuüben. Sie wollen ein „normales“ Lebenführen, indem sie die gleichen Chancen und Rechte inBezug auf ihre Ausbildung und Berufstätigkeit haben.

Eine Arbeit zu haben, bedeutet Selbständigkeit undUnabhängigkeit. Die meisten Vorurteile, die behin-derten MitarbeiterInnen entgegengebracht werden,beziehen sich auf deren Leistungsfähigkeit. Aber beientsprechender Förderung von Menschen mit Beein-trächtigung sind diese leistungsfähige MitarbeiterInnen.Die Produktivität und die Einsatzmöglichkeiten vonbehinderten Menschen konnten in den letzten Jahrenbesonders durch die Möglichkeit der Arbeitsassistenzbeträchtlich angehoben werden. Um die Inklusions-chancen weiter zu verbessern, müssen Sensibilisie-rungsmaßnahmen der Öffentlichkeit und insbesondereder Unternehmen ein vorurteilsfreies Bild von Men-schen mit Behinderungen er-möglichen.

Margit Keshmiri

Präsidentin des Landesverbandes

der Lebenshilfe Steiermark

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Das sagen die Firmen:Claudia Fast: „Yasmin Kogler ansolvierteim August des vergangenen Jahres einPraktikum im Seniorenzentrum derVolkshilfe Leoben im Bereich Reinigung.Sie hat sich gut ins Team eingefügt undweil ihr die Arbeit gefiel, verlängerten wirdas Praktikum zweimal und wandelten esanschließend in eine dauerhafte Beschäf-tigung um. Nach und nach hat Yasmin Ko-gler ihren eigenen Arbeitsbereichübernommen; sie erledigt ihre Arbeitselbständig und ordentlich. Wir freuenuns, Yasmin in unserem Team zu haben!“ Volkshilfe, Leoben-Donawitz

Petra Slansek: „Wir sind ganz glücklichdarüber, dass Judith Holzapfel von derLebenshilfe Ennstal zu unserem Teamgehört.“ Burger King® Liezen

Reinhard Pachernigg: „Der Willi Ried-ner ist aus der Stadtbuchhandlung nichtmehr wegzudenken. Aus dem ursprüng-lichen Dienstverhältnis ist in den vergan-

genen elf Jahren ein kameradschaftlichfreundschaftliches Verhältnis geworden.“ Stadtbuchhandlung Liezen

Susanne Frech: „Im Mai 2009 hat JanineVodenik bei uns ein einwöchiges Prakti-kum im Bereich der Kin-derbeaufsichtigung absol-viert. Während dieser Zeitstellte sich heraus, dass esihr viel Freude bereitete,mit Kindern zu arbeiten.Darum haben wir verein-bart, dass Janine einenNachmittag pro Woche imBereich der Kinderbeauf-sichtigung im LCS KidsClub mitarbeitet. Dabei istes ihr schnell gelungen,sich in das Team zu inte-grieren und auch selbstän-dig Aufgaben zu über-nehmen. Sie hat sich wirk-lich sehr gut weiterent-wickelt. Janine übernimmt

wichtige Aufgaben; sie ist stets bemüht,engagiert und verantwortungsvoll. Vorallem aber ist sie mittlerweile ein wichti-ges Teammitglied geworden.“Straußennest, Leoben

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Die Zeiten, in denen Menschen mit Behinderung in Tageswerkstätten „beschäftigt“ wurden, sind vorüber.Menschen mit Behinderung beteiligen sich aktiv am Arbeitsleben. Sie gehen „hinaus“ und sind überallanzutreffen: im Baumarkt, in der Trafik, im Kaufhaus, im Restaurant ... nein, nicht (nur) als Konsumenten.Menschen mit Behinderung arbeiten „wie andere auch“ – und manchmal sogar besser. Wir haben uns in Unternehmen und in der Lebenshilfe umgehört.

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oben

„Wir sind zufrieden!“

Überall willkommen: Menschen mit Beein-trächtigung leisten Dienste für Firmen.

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Toni Weissensteiner: „Ichfreue mich immer, wenn wirAufträge von Firmen bekom-men. Die Leute kommen dannund besprechen den Auftragmit uns. Da lernen wir immerneue Menschen kennen. DasWichtigste ist, dass wir allesganz genau machen. Wenn wirschlampig arbeiten, kann essein, dass wir keinen Auftragmehr bekommen.“ Lebenshilfe Trofaiach

Herbert Lengdorfer: „Icherledige Botengänge für dieGemeinde Trofaiach. Ich gehejeden Tag in der Früh und amNachmittag zu den Stadt-werken und bringe Briefe zumPostamt. Ich freue mich schonimmer auf die Leute, die ichbei meinem Botengang treffe.Die Post muss immer ab-geschickt werden, damit allesfunktioniert; das ist wichtig!“ Lebenshilfe Trofaiach

Stefanie Mattersberger: „Ichmache mein Praktikum in derTrafik Mauser sehr gern. Zwei-mal in der Woche bin ich fürdie Automaten-Befüllung unddie Zeitungsretouren zu-ständig. Außerdem helfe ichbeim Wareneingang. DieArbeit in der Trafik gefällt mirsehr gut. Herr Mauser undsein Team sind sehr nett undhelfen mir immer weiter.“ Lebenshilfe Leoben

Das sagen die Arbeiter der Lebenshilfe:

Conny Lesky im Einkaufszentrum.Willi Riedner in der Stadtbuchhandlung ...

Sie arbeiten wie andere auch ... Judith Holzapfel bei Burger King ...

Erwin Breitegger: „Ich freue mich immer wieder, wenn ich sehe, mit welchem Engagementdie Mitarbeiter der Lebenshilfe bei uns Aufgaben übernehmen und ausführen. Frau Lesky hilftstundenweise in der Warenübernahme im Textilbereich, Frau Hopic betätigt sich als Küchen-hilfe im hauseigenen Restaurant. Herr Waldner und sein Team aus der Tageswerkstätte Karl-schacht kommen immer, wenn im Rahmen des Umbaus unserer Präsentationsflächen kleineVerbesserungsarbeiten anfallen. Insgesamt sind wir bei Kastner & Öhler im WeststeirischenEinkaufszentrum mit den erbrachten Dienstleistungen der Lebenshilfe sehr zufrieden. Daherplanen wir, eine weitere Arbeitsgruppe in unseren betrieblichen Ablauf zu integrieren.“ Weststeirisches Einkaufszentrum

E lisabeth Kofler hatte schon vieleJobs hinter sich, doch sie wolltenicht aufgeben, an den „perfekten

Arbeitsplatz“ zu denken. Gemeinsam mitihrer Arbeitsbegleiterin ging Elisabeth Ko-fler neuerlich auf Jobsuche. Eines ihrerersten Arbeitstrainings führte sie in dasCafé Sacher in Graz. Elisabeth Kofler warbegeistert; die Arbeit in der Küchemachte ihr Spaß und sie war von Anfangan gut in das Team integriert. Sowohl dieKollegInnen als auch der Chef waren mitihren Leistungen zufrieden. – Sollte ihr

großer Wunsch nach einer dauerhaftenStelle tatsächlich in Erfüllung gehen?

In der Praxis. Gemeinsam mit ihrer Ar-beitsbegleiterin vereinbarte die 37-Jährige ein Langzeitpraktikum, bei demsie die von der Firma geforderten Schlüs-selqualifikationen vor Ort trainierenkonnte. Nach zwei Monaten waren Eli-sabeth und alpha nova am Ziel: Sie bekamden ersehnten Job, der sie auch heutenoch glücklich macht. „Ich bin seit mehrals eineinhalb Jahren im Café Sacher und

voll zufrieden. Die betrieblichen Rah-menbedingungen sind sehr gut und mitder Bezahlung passt es auch. Wichtig istfür mich, dass mein Chef meine Defiziteakzeptiert. Gibt es dennoch einmal Pro-bleme oder Fragen, so kann ich nach wievor meine Arbeitsbegleiterin anrufen“,erzählt Kogler.

René Leitgeb ist Elisabeths Chef undvon ihren Talenten begeistert: „Entschei-dend war für mich, dass das Anforde-rungsprofil des Jobs – insbesondere die

Tätigkeiten und die Arbeitszeiten – mitden Fähigkeiten von Frau Kofler zusam-mengepasst hat. Es kommt auch immerdarauf an, ob die Person zum Team passt– und das kann ich nur individuell ent-scheiden. Ich bin mit Elisabeth sehr zu-frieden!“, so der Geschäftsführer desCafé Sacher.

Das Arbeitstraining von alpha nova gibtes in Graz seit zehn Jahren und in Leib-nitz seit drei Jahren. Die Erfolge sprechenfür sich, denn Elisabeth Kofler ist keinEinzelfall. „Wenn das Anforderungsprofileines Jobs mit den Fähigkeiten einer Teil-nehmerin perfekt übereinstimmt und allezufrieden sind, dann haben alle ihr Zielerreicht“, resümieren die LeiterinnenDoris Gusel aus Graz und Michaela He-denig aus Leibnitz.

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Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Das Café Sacher setzt auf besondere Talente.

Elisabeth Kofler ist stolz auf ihre Arbeit und eine erstklassige Mitarbeiterin.

Der Traum vom SacherElisabeth Kofler ist 37 Jahre alt und war lange auf der Suche nach ihrem Traumjob.

Im Juli 2007 wurde sie Teilnehmerin des betrieblichen Arbeitstrainings

von alpha nova in Graz. Damit begann ein neues Leben.

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Seit zehn Jahren arbeitet PeterTropper aus Trautmannsdorfjeden Dienstag in der Feldbacher

Konditorei Fitz, wo er Lachgesichter,Punschkrapfen und Kleinmehlspeisenherstellt. Peter Tropper ist Angehörigerder Lebenshilfe Feldbach und tagsüberbei der Flechtwerk-stätte Hohenbrugg be-schäftigt. Da sein Inter-esse für das Konditor-handwerk groß ist, botihm KonditormeisterWolfgang Fitz die Möglichkeit, in derKonditorei mitzuarbeiten.

Peter Tropper ist begeistert: „Ichfreue mich schon immer auf den Diens-tag, da kann ich gute Mehlspeisen ma-chen. Alle sind hier sehr nett und meineArbeit mache ich gerne.“ Seit rund einemJahr arbeitet Peter mit den LehrmädchenCarina Gerger aus Jennersdorf und AnitaSchwalbach aus Raning zusammen.

Perfektionist. Dann wird gewogen,gerührt, geformt, gebacken und verziert.

Besonders eifrig ist Peter, wenn Junior-chef Dominik Fitz in der Backstube aus-hilft. „Da lerne ich immer etwas Neues.Das bringt Abwechslung in diese interes-sante Arbeit, weil Dominik zu den bestenKonditorenmeistern in Österreich ge-hört“, erzählt Peter, ohne sich von seiner

Arbeit ablenken zulassen. Unermüdlichist er in der Back-stube tätig und ver-sucht jede Arbeitperfekt auszuführen.

Für den Chef des Hauses, Wolfgang Fitz,ist Peter Tropper ein Phänomen: „Was ermacht, macht er perfekt. Vor allem beiden Lachgesichtern gleicht ein Keks demanderen, als wären sie maschinell herge-stellt. Doch das ist alles Handarbeit.“

Peter nimmt seine Arbeit sehr ernstund achtet darauf, dass der Mund und dieAugen in den richtigen Abständen in diekreisrunden Gesichter gestochen wer-den. Denn seiner Meinung nach könnenaus Lachgesichtern leicht Weingesichterwerden, was für den Verkauf dieser

Kleinmehlspeise nicht förderlich wäre. Innächster Zeit steht Tropper eine großeEhrung bevor: Für seine gute Arbeit er-hält er von der Innung eine Ehrenur-kunde. ❧

Lachgesichter =Linzeraugen mit Augen + Mund

Jeden Dienstag arbeitet Peter Tropperan seinen Lachgesichtern.

Peter Tropper von der Lebenshilfe Feldbach ist Konditor und Künstler; mit Begeisterung zaubert er Lachgesichter auf die köstlichen Mehlspeisen der Konditorei Fitz. Von Johann Schleich

Süße Lachgesichter

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Christine, Michael, Walter,Willi, Bernhard, Harald,Reini, Edith, Hubert, Re-

nate, Waltraud, Philipp, Sigrid, Nor-bert, Karoline, Nicole, Hansi, Eva,Marianne und zweimal Ewald – dassind jene Vornamen, die für rund2000 SchülerInnen im Bezirk Liezenuntrennbar mit Essen verbundensind.

Im Jahr 1986 bekamen wir dasAngebot im Bundeschulzentrum inLiezen, in dem die Bildungsanstalt fürKindergartenpädagogik sowie eineHandelsakademie und Handelsschuleuntergebracht sind, den Buffet-Be-trieb zu übernehmen. Wir musstennicht lange überlegen. Wir sahendarin die Möglichkeit der Integrationfür Menschen mit Behinderung.

Die richtige Wahl. „Dass diese Ent-scheidung richtig war, hat sich in denletzten 14 Jahren täglich bewiesen“,berichtet Astrid Schwarzkogler, dieseit Beginn die Verantwortung fürdas Schulbuffet trägt. „Für mich istdas der schönste Arbeitsplatz in derganzen Lebenshilfe Ennstal“, meintsie. Und wenn man dann die Chris-tine oder den Walter fragt, wie ihnendie Arbeit im Liezener Buffet gefällt,kommt unisono die Antwort:„Super!“

Das gute Beispiel hat – imwahrsten Sinne des Wortes – Schulegemacht. „Im September 2006konnten wir das Buffet im Stiftsgym-nasium in Admont, das zwei Jahre

später noch durch den so genanntenSchülertreff erweitert wurde, über-nehmen. Im Herbst 2008 beteiligtenwir uns auf Anfrage der Direktorinund des Elternvereines an der Aus-schreibung für den Betrieb desSchulbuffets im Gymnasium Stainachund erhielten durch den Landes-schulrat den Zuschlag“, so Schwarz-kogler.

Mitten drin. In allen drei Buffetsbietet die Lebenshilfe ihren „Klien-tInnen“ eine besonders förderliche

Tagesstruktur. Sie haben Kontakt mitvielen jungen Menschen, können alleKulturtechniken nach dem Prinzip„learing by doing“ trainieren und dieBuffets sind echte Orte der Begeg-nung.

Die „Speisekarte“ und der Tages-ablauf sind überall ähnlich, wobei inallen drei Schulen großer Wert aufdie „gesunde Jause“ – wie Vollkorn-gebäck, frisches Müsli oder Obst –gelegt wird. Bei „den Admontern“zum Beispiel ist täglich um punktacht Dienstbeginn in der Küche derTageswerkstätte. Buffetleiter Markushat bereits verschiedene, köstlicheAufstriche hergerichtet. Von dortgeht es – teils per pedes, teils per

Integrationgeht durch den MagenAn drei Standorten im Bezirk Liezen – in Stainach, Liezen und Admont – betreibt die Lebenshilfe Ennstal erfolgreich ein Schulbuffet. Von Hans Peter Wildling

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Kein „Müssen“,sondern ein „Wollen

und Dürfen“.

Das Schulbuffet: ein Ort der Begegnungen.

“I ch bin in Lassing geboren undaufgewachsen. Vor fünf Jah-ren habe ich geheiratet und

bin in den Süden gezogen“, lächelt Mari-anne. Aufgrund einer Dysfunktion derbeiden Herzklappen hatte sie vor zweiJahren eine schwere Operation. Seitdemist Marianne nicht mehr so belastbar, wiesie es vorher war. Nach einigen Monatenim Krankenstand wurde sie auf das Gäs-tehaus Murgassl der Lebenshilfe Rad-kersburg aufmerksam.

Das Gästehaus ist ein Qualifizierungs-und Transitprojekt für Männer undFrauen, die eine Ausbildung zum qualifi-zierten Helfer im Gastgewerbe absolvie-ren möchten. In einer Pension in BadRadkersburg arbeiten sie zwei Jahre langin den Bereichen Küche, Zimmer undEtage. Danach wird versucht, die Teil-nehmerInnen auf einen Arbeitsplatz amersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Dieserfolgt mit Hilfe der Arbeitsassistenz Süd-steiermark. Für Marianne war die Arbeit

im Murgassl ein gutes Training, wieder inden Job einzusteigen.

Viel los. Seit Herbst betreibt die Le-benshilfe Radkersburg ein Schulbuffet.„Am Ende des vergangenen Schuljahrestraten wir mit dem Direktor des Bundes-oberstufenrealgymnasiums, Herrn Dr.Eduard Fasching, in Kontakt. Er befür-wortete unsere Zusammenarbeit vonAnfang an. Seit Schulbeginn im Septem-ber arbeiten dort zwei unserer Projekt-teilnehmerinnen“, erzählt FranziskaSerdinschek, die Leiterin des Gästehau-ses Murgassl. Eine davon ist Marianne; fürsie kam der neue Job wie gerufen.

Weil aller Anfang schwer ist, kam inden ersten Monaten eine Betreuerin mitin die Schule und half bei den täglichenBestellungen. Mittlerweile schaukeln Ma-rianne und ihre Kollegin das Buffet bei-nahe im Alleingang. „Ich blühe bei derArbeit total auf. Weil ich schon in einem

Gasthaus gearbeitet habe, fallen mir dieAufgaben leicht. Außerdem finde ich estotal toll, wenn es in den Pausen richtigrund geht“, erzählt Marianne mit strah-lenden Augen, während sie einer Schüle-rin am Getränkeautomaten zuwinkt.Gleichzeitig schließt sie auch unsere Un-terhaltung. Die Schnitzelsemmeln sindaus. Marianne macht sich mit einemLächeln im Gesicht schnell an die Arbeit.

Ein Angebot zur rechten ZeitMarianne ist 44 Jahre alt. Flink arbeitet sie in der kleinen Küche und bereitet Schinkensemmeln, Pizzas und Salate zu. Nebenbei bedient sie die Kassa. Marianne ist seit September im BORG Radkersburg im Schulbuffet. Von Marlene Pirkheim

Betreuerin Anna und Marianne bei der Arbeit. Seite 9

Auto – zum Stiftsgymnasium hinauf, wogleich mit den Vorbereitungsarbeiten fürden Vormittag begonnen wird, schließlichwollen hunderte hungrige Schülerinnenund Schüler versorgt werden. „In derPause geht‘s um“, sind sich Hubert undReinhold einig. „Aber das macht nichts …ist doch super, wenn sich was rührt“,meint Hubert darauf. Bis zur ersten Pause– sobald das Gebäck von den ortsansäs-sigen Bäckereien frisch geliefert wordenist – werden Brötchen gestrichen,Weckerl belegt, Obst, Milchprodukte,Süßspeisen und Süßigkeiten griffbereitplatziert. In den Pausen herrscht Hoch-betrieb … jetzt muss es schnell gehen …die Schülerinnen und Schüler habenwenig Zeit und großen Hunger. Nach derPause um 11 Uhr 50 kehrt Ruhe ein. „Da

machen wir den Laden dicht“, meintEdith. Unterdessen geht der Betrieb mitder zweiten Mannschaft im Schülertreffweiter, wo auch warme Speisen kredenztwerden. „Uns wird nie fad“, sagt Hubert,„es gibt immer waszu tun“. Wird es je-mandem einmal zuhektisch, hat eroder sie die Mög-lichkeit zum Rück-zug. Die Arbeit in den Buffets ist kein„Müssen“, sondern ein „Wollen und Dür-fen“.

Freunde für’s Leben. Der Kontakt mitden SchülerInnen und LehrerInnen be-schränkt sich nicht nur auf die Schulzeit,weiss Maria Haindl, die Direktorin des

Gymnasiums Stainach: „Unsere Schüle-rInnen kommen täglich mit den Buffet-mitarbeiterInnen in Kontakt und sehen,dass Menschen mit Behinderung gernearbeiten, kontaktfreudig sind und – was

in unserer Gesell-schaft so wichtig ist– etwas leisten kön-nen. Ich bin über-zeugt, dass der oderdie eine oder an-

dere Schulabgängerin einmal in einerSchlüsselposition in der Wirtschaft sitzenwird, in der er oder sie sich auf Grundder positiven Erfahrungen in der Schuleebenfalls für die Integration von Men-schen mit Behinderung einsetzen wird.“

„Ist doch super, wenn sich was rührt!“

Seit acht Jahren arbeitet eineGruppe der Lebenshilfe Leibnitzin der bauMax-Filiale Gralla. „Es

ist wichtig, dass Menschen mit Beein-trächtigung eine Tätigkeit in der Öffent-lichkeit ausüben“, weiss Erna Pein, „nurso kann es künftig eine inklusive Zukunftgeben.“ Gemeinsam mit Rode Raimundbegleitet sie sechs Personen aus der Le-benshilfe bei der Arbeit im bauMax. Siealle sind mit großer Begeisterung bei derSache, lernen viel und genießen den Kon-takt zur „Außenwelt“. Das Hinausgehenstärkt das Selbstbewusstsein und dasSelbstwertgefühl.

Voll im Einsatz. Je nach Arbeitslageheißt es für die Gruppe ein bis zweimalpro Woche „ausrücken“ und mit vollemEinsatz einen Arbeitstag im bauMax zuverbringen. Meist ist es ein Dienstag, daanfangs der Woche verstärkt Warenan-lieferungen erfolgen. – Doch wie siehtder Arbeitsalltag aus? Rode Raimund:„Unser Schwerpunkt liegt hauptsächlichim Gartencenter. Der Tätigkeitsbereich

beinhaltet nahezu alles: von der Regalbe-treuung, bis zum Rollcontainer zusam-menbauen, Blumen gießen, Warenanpreisen, Lager räumen, Gitterschüttenund Müll ausleeren – was gar nicht so ein-

fach ist, weil eine sehr genaue Mülltren-nung erforderlich ist. Natürlich packenwir auch die Waren aus, sortieren sie,räumen sie ein und halten alles in Ord-nung.“

Dabei ist die Gruppe flexibel: Wenn inanderen Abteilungen „Not am Mann“ ist,stehen die Leute von der Lebenshilfestets bereit. Zudem lassen sie die Grün-flächen der Außenanlage erblühen. Hiergeht es um mehr als Sauberkeit und Ord-nung: „Integration und Inklusion sind we-sentliche Bestandteile unseres Projekts.Die betreffenden Personen werden von

den Angestellten und Kunden akzeptiertund angenommen; das ist auch für unsBetreuerinnen ein schönes Erlebnis“, istErna Pein begeistert. Immer wieder be-eindrucken die bauMax-Angestellten mitsozialem Engagement: Manchmal ist eseine Tombola, die für die Lebenshilfe ver-anstaltet wird, und dann steht wieder eingemeinsamer Ausflug mit der Marktleite-rin und den Teamleitern auf dem Pro-gramm. „Besonderen Stellenwert fürunsere Gruppe hat die alljährliche Einla-dung zur Weihnachtsfeier“, freut sichErna Pein und fügt hinzu: „Wir wünschenuns weiterhin eine so erfolgreiche Zu-sammenarbeit mit der Firma bauMax.“

Mehr Selbstbewusstsein:das schönste Geschenk.

Seite 10

Großer Wert bei bauMaxDass Arbeit einen integrativen und menschlichen Hintergrund hat,zeigt ein Projekt der Lebenshilfe Leibnitz. Von Erna Pein

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Das Team der Lebenshilfe Leibnitz. Mit Begeisterung und Engagement bei der Arbeit.

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Rudolf Bauer arbeitet in einer bau-Max-Filiale in Gralla bei Leibnitz.Er verkauft Pflastersteine, Bau-

stoffe und Gartenmöbel. Sein Leben hatsich durch die Lebenshilfe verändert.Einst schüchtern und unsicher, fragt erheute ganz selbstverständlich: „Kann ichIhnen helfen?“

Rudolf Bauer kam im März 1995 nachseinem Pflichtschulabschluss in die Ta-

geswerkstätte der Lebenshilfe. Daraufhinwurde er in die Beschäftigungstherapieaufgenommen und in die Holzgruppe ein-gegliedert. Rudolf war sehr zurückhal-tend, es dauerte einige Jahre bis er sichzu einem qualifizierten, selbstbewusstenjungen Mann entwickelte und ins bau-

Max-Programm der Lebenshilfe aufge-nommen werden konnte.

Rein ins Berufsleben. Seine Fort-schritte waren enorm: Sämtliche Tätig-keiten im Baumarkt gingen ihm baldgekonnt von der Hand. Seine handwerk-liche Entwicklung stärkte auch seinSelbstbewusstsein und so bot sich balddie Möglichkeit, Praktika in verschiede-nen Unternehmen zu absolvieren. RudolfBauer war mittlerweile sehr zielstrebigund er entschied sich, ein Praktikumbeim bauMax zu tätigen. Alle waren vonden Leistungen des jungen Mannes ange-tan. Als eine offene Stelle in der Filialeausgeschrieben war, richtete er eine Be-werbung an die Marktleiterin. Seine Be-treuerin Erna Pein von der Lebenshilfeunterstützte sein Vorhaben mit ganzerKraft. „Es war nicht einfach für ihn, denJob zu bekommen, denn er hatte vieleMitbewerber, die sich um diese Stelle

bemühten“, erinnert sich Pein. Nacheinem zweimonatigen Praktikum hatteRudolf Bauer das Rennen für sich ent-schieden. Von nun an begann ein neuer

und einschneidender Lebensweg. ErnaPein: „Mit der Vereinbarung, dass ichweiterhin für etwaige Fragen zur Verfü-gung stehe, begann für Rudolf ab 2005das Arbeitsverhältnis.“ In den letzten Jah-ren hat er sich durch Fleiß, Interesse undGeschick besonders ausgezeichnet; zwei-mal war er bauMax-Verkäufer des Mo-nats. Auch Rudolf Bauer ist zufrieden:„Ich arbeite gern beim bauMax und binfroh, dass ich es geschafft habe!“, sagt der32-Jährige. ❧

Berufund BerufungDass Menschen mit Beeinträchtigung genauso gut arbeiten können „wie andere auch“ beweist Rudolf Bauer: Von der Tageswerkstätte zum bauMax-Mitarbeiter des Monats.

Der Schritt hinaus war eine Überwindung.

Rudolf war sehrzurückhaltend.

Erna Pein und Rudolf Bauer: Nicht nur Heimwerkerkommen beim bauMax auf ihre Kosten.

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„Wir gehen hinaus“Alois Krammer ist Bereichsleiter für Arbeit und Beschäftigung bei alpha nova. Für „Lebenshilfe“ hat er dieSituation der Menschen mit Behinderungen und ihrer Interessenvertretungen genauer unter die Lupegenommen. Zwei Betrachtungsweisen. Fotos: Johannes Gellner

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Version a) glatt gebügelt

Inklusion in die Tat umgesetztTageswerkstätten schienen für lange Zeit die beste Option zusein, für Menschen mit Einschränkungen sinnvolle Beschäfti-gungsfelder und Fördermöglichkeiten zu schaffen. Das Konzeptvon Inklusion erforderte ein Umdenken: Unsere KundInnenhaben ein Recht darauf, dort ihre Fähigkeiten einzubringen, woandere auch arbeiten, nämlich in gewöhnlichen Firmen und ge-meinsam mit anderen MitarbeiterInnen. Daher wurden Mo-delle umgesetzt wie die „Integrierten Arbeitsgruppen“, wo derPartnerbetrieb der Arbeitsplatz und Ort für gezielte Förderungist und die Werkstätte überflüssig wurde.

Version b) gegen den Strich gebürstet

Draußen – drinnenWo sind wir denn eigentlich? DRINNEN sind wir offenbar! Sonst könnten wir ja nicht hinausgehen – irgendwie logisch!Aber sind nicht alle irgendwie und irgendwann drinnen – imBüro, in der Lagerhalle, im Produktionsbetrieb, im Autobus, imHaus, im Bett …? Wann gehen eigentlich die „anderen“ hinaus?Warum überhaupt hinausgehen, wenn ich es drinnen so schönwarm habe? Außerdem haben alle gesagt, es sei besser so, wennich da hineingehe – von wo ich jetzt wieder hinausgehen soll?

Bewegung bei den Trägern ... ... und ein neues Berufsbild. Für die sozialen Dienstleistungs-unternehmen bedeutet dieser Wandel eine große Veränderungfür die Abläufe, die Erstellung von Dienstplänen, die Qualitäts-sicherung und vieles mehr. Auch unsere pädagogischen Mitar-beiterInnen stehen vor neuen Herausforderungen, auf die sie inihrer Ausbildung kaum vorbereitet wurden. Nun beanspruchendie Angestellten der Firmen, die Vorgesetzten oder die Kund-schaft der Partnerbetriebe ebenso die Aufmerksamkeit wie dieeigenen KundInnen.

WIR gehenNa ja, dann gehen wir eben. Aber halt! Wer geht eigentlich? (Of-fenbar nicht nur ich, denn WIR gehen). Aha, die Lebenshilfe undJugend am Werk und alpha nova und Mosaik und … gehen.(Wird ja auch Zeit, dass sie sich bewegen!) Aber war der Ar-beitsbereichsleiter auch schon draußen (das heißt drinnen: in derLagerhalle, im Produktionsbetrieb)? Nein, nicht nur um zu er-fahren, wie gut es allen geht, sondern um dort zu arbeiten – ar-beiten wie ich auch (nicht immer nur arbeiten wie andere auch)!Und hat er dann auch so viel verdient, sodass er gar nicht wus-ste, welches neue Cabrio er sich damit kaufen sollte?

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Das ewige Problem mit denrechtlichen RahmenbedingungenUngelöst ist bis dato das Problem der Entlohnung. Die KundIn-nen arbeiten in der Regel den ganzen Tag im Betrieb und erhal-ten dafür ein Taschengeld von gut 50 Euro und allenfalls eineZusatzprämie. Von einer Bezahlung, die dem Einsatz der Kund-Innen gerecht wird, kann da keine Rede sein. Auch von der Arbeitslosen- oder Pensionsversicherung bleiben sie ausge-schlossen, selbst die Möglichkeit zur Unfallversicherung wird seitkurzem wieder in Frage gestellt.

Apropos GeldGutes Stichwort: Verdienst! Es ist ja sehr verdienstvoll, dass dieBetreuerIn mich in die Firma vermittelt hat! Es ist wirklich sehrverdienstvoll, dass sie mich gehen lassen, obwohl ich „Leis tungs-träger“ in der Werkstätte bin! Es ist auch sehr verdienstvoll, dassich nun die Blumentöpfe ordne! Nur, wo bleibt das Geld? Dahaben sie wohl eine Kleinigkeit vergessen bei diesen tollen Kon-zepten!

ResümeeMit den verschiedenen Modellen, Beschäftigungs- und Trai-ningsplätze in Firmen aufzubauen, sind wichtige Schritte gesetztworden, um unseren KundInnen ein Leben mitten in der Ge-sellschaft zu ermöglichen. Manchen KundInnen wird so der Zu-gang zu einem tatsächlichen Beschäftigungsverhältnis in weitererFolge erleichtert. Und es bedeutet für viele KundInnen schlicht-weg eine Steigerung an Lebensqualität, in einer „echten“ Firmatätig sein zu können.

Aber jetzt ernstIch bin wirklich froh, dass ich jetzt nicht mehr in der WerkstätteKerzen gieße und sie nach dem Adventmarkt wieder ein-schmelze! Endlich auch nicht mehr diese angeblich so guteKüche; stattdessen wieder öfter Wurstsemmeln und Chips. Undmit dem zusätzlichen Taschengeld kann ich mir jeden Monatzwei CDs kaufen und einmal ins Kino gehen (und wenn ich ge-rade nicht beobachtet werde, ein kleines Bier trinken) …

Sorgfältig zieht Markus Haupt einAdressetikett von der Klebefolieab, platziert es in der Mitte des

Prospekts und klappt das überstehendeDrittel über den Heftrand. Andreas Fel-berbauer, Johannes Stranz und HeinzSteinhöfer tun es ihm gleich, angeleitetwerden sie von Betreuer Günter Grab-ner. – Ob Frau M. aus Neunkirchen weiß,wer ihren Reisekatalog „Für Herz undSeele 2010“ versandfertig gemacht hat,wenn er ihr in den nächsten Tagen perPost ins Haus flattert?

Mehrmals pro Jahr verschickt das Pöl-lauer Unternehmen Retter-Reisen tau-sende Prospekte und Kataloge an dieStammkundschaft in ganz Österreich.Seit mehr als 15 Jahren verlässt sich Fir-

meninhaber Hermann Retter dabei auffleißige Hände aus der TageswerkstättePöllau, wo Menschen mit BehinderungArbeitsaufträge erledigen.

„Das ist oft wenigen bekannt. VieleMenschen denken, wir basteln nur“,stellt Leiterin Erna Resetarits klar, dass„ihre Leute“ höchst professionell arbei-ten. Und das ist auchnotwendig, wenn dieRetter-Lastwagen palet-tenweise Prospektma-terial abstellen, dasbeklebt, gezählt, mit selbstgehäkeltenSchnüren gebündelt und versandfertiggemacht werden muss. Doch nicht nurdie Arbeit macht Freude – strahlendeAugen gibt es auch am Monatsende,wenn ein Teil der erwirtschafteten Ein-

nahmen an die Beschäftigten ausbezahltwird.

Viel zu tun. Die Tageswerkstätte bietetauch andere Arbeiten: ob Äpfel klauben,Holz arbeiten oder Rasen mähen – dasBetätigungsfeld ist breit gefächert. Seit ei-nigen Jahren wechseln sich die Tages-

w e r k s t ä t t e nPöllau, Vorau undDechantskirchendabei ab, am Hart-berger Firmensitz

von Prolactal Paletten von Schachteln fürden Transport diverser Käsesorten vor-zubereiten. „Bei solchen Aufträgenfreuen wir uns, weil wir voll integriertsind. Wir müssen qualitätsvolle Arbeit lie-fern und bekommen bezahlt“, sind Erna

Stapelweise Arbeit für Elisabeth Wiesenhofer, wenn der Prospekt-Versandins Haus steht.

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Retter-Reisen vertraut auf flinke Hände.

Verlässlich im (Arbeits-)Einsatz Die Lebenshilfe Hartberg macht vor, dass die Zusammenarbeit mit externen AuftraggeberInnen zur Zufriedenheit aller verläuft. Ein „Lokalaugenschein“ in Pöllau und Neudau. Von Doris Gerngroß-Hirt

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Alles bereit für die Gäste: Festtafel im Integrationszentrum Neudau.

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Das Integrationszentrum Neudau: Sie suchen einen

besonderen Ort für Ihre Feier? 03332 / 64 555-0

Genauigkeit gefragt: Andreas Felberbauer, Markus Haupt, Johannes Stranz undHeinz Steinhöfer freuen sich über jeden neuen Auftrag von Retter-Reisen.

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Resetarits und das Betreuungsteam stolz.Der gute Ruf der erledigten Arbeit gehtsogar soweit, dass seit einiger Zeit leergebrannte Kirchenlichter nicht mehrnach Tirol gekarrt werden, um dort ge-reinigt und wieder befüllt zu werden:Diese – ebenfalls pro Stück bezahlte –Arbeit erledigen nun zur großen Zufrie-denheit der Pfarren Pöllau und Pöllau-berg die Beschäftigten der Tages-werkstätte Hartberg.

Szenenwechsel. Jochen Sabara, Leiterdes Wirtschafts- und Gastronomiebe-reichs im Integrationszentrum Neudau(IZ), empfängt Besucher mit herzlichemLächeln. Seit zehn Jahren wird hier Ju-gendlichen und Erwachsenen mit Behin-derung Beschäftigung und Arbeitgeboten; ein Teil der 43 KlientInnen ist inden benachbarten Wohnhäusern unter-gebracht. Das IZ unter der Leitung vonDoris Grasser ist der größte Standort der

Lebenshilfe Hartberg und beinahe ein„Selbstversorgungsbetrieb“: Von Haus-meister- und kleineren Reparaturarbei-ten bis hin zur Wäscherei und Reinigungwird hier alles von den KlientInnen unddem 26-köpfigen Fachpersonal erledigt.Küchenchef Franz Ibiz sorgt mit seinerTruppe nicht nur dafür, dass alle im Haus,sondern auch der örtliche Kindergartensowie die Zentralverwaltung der Le-benshilfe Hartberg und die Tageswerk-stätte Pöllau mit abwechslungsreichenMittagsmenüs versorgt werden – täglich80 bis 90 Portionen ... Aber auch exter-nes Catering wird angeboten. Übrigenskann man die Veranstaltungsräume im IZauch mieten. Doris Grasser: „Ob Famili-enfeier oder Ball, die perfekte Zusam-menarbeit des Teams macht das IZ zueinem Veranstaltungsort, der über dieGemeindegrenzen hinaus geschätztwird.“

Doris Gerngroß-Hirt imGespräch mit Hermann Retter,der mit seinen Retter-Reisennicht nur Urlaubsträumeerfüllt.

Lebenshilfe: Warum hat sich Retter-Rei-sen entschieden, die Versandaufträge derLebenshilfe Hartberg zu übergeben?Retter: Es ist uns ein Bedürfnis, die Le-benshilfe zu unterstützen.

Wie sind Ihre Erfahrungen in der Zusam-menarbeit?Retter: Ausgezeichnet. Wir haben sehrpositive Erfahrungen, die Zusammen-arbeit funktioniert sehr professionellund unser Unternehmen kann sich seit15 Jahren hundertprozentig auf die Le-benshilfe verlassen. Wir werden auchweiterhin sehr gerne mit der Lebens-hilfe zusammenarbeiten.

Hermann Retter

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Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

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Lebenshilfe: Wie nützt die Gemeinde das Inte-grationszentrum Neudau?

Dolesch: Hier finden alle Schulaufführungenund Konzerte der Volks- und Hauptschulesowie der Musikschule statt, ebenso Veran-staltungen der Gemeinde wie beispielsweisedie 50-Jahr-Jubiläumsausstellung oder die Mai-festtage. Außerdem erhalten unsere Vereinevon der Gemeinde eine Subvention für dieSaalnützung.

Welche Vorteile hat das Integrationszentrum?Dolesch: Wir können den integrativen Ge-danken mit Leben erfüllen. Und es ist für dieGemeinde günstiger, hier Miete zu zahlen, alsfür die Erhaltung einer Halle aufzukommen.

Wie nehmen die BürgerInnen es an?Dolesch: Das Integrationszentrum wird vonden Neudauerinnen und Neudauern in höch-stem Maß positiv gesehen. Das ist auch daranerkennbar, dass es von Vereinen und Privat-personen gut angenommen wird.

Soziales in NeudauSoziales hat in Neudau Tradition; seit 2006 amtiert Bürgermeister Wolfgang Dolesch. Er ist stolz auf dasEngagement seiner Gemeinde. Da passt es nur ins Bild, dass das Gemeindeoberhaupt auch imVereinsvorstand der Lebenshilfe Hartberg engagiert ist. Dass das stillgelegte Neudauer Bahnhofsgeländeunter anderem für die Errichtung des Integrationszentrums und der beiden Lebenshilfe-Wohnhäusergenutzt wurde, bezeichnet Dolesch als „Glücksfall“. Doris Gerngroß-Hirt hatgenauer nachgefragt.

Wir suchen Arbeit!

Bürgermeister Wolfgang Dolesch

Sie habenInteresse? RufenSie mich an!

Leopold Prassl

Hans-Klöpfer-Straße 4,

8480 Mureck

Telefon:

0664 / 84 99 896

arbeitstraining@

lebenshilfe-

radkersburg.at

www.lebenshilfe-

radkersburg.at

Hallo, mein Name ist Patrick Brunner undich bin auf der Suche nach einem Arbeits-platz in der Gartenpflege. Derzeit macheich ein Arbeitstraining bei der LebenshilfeRadkersburg und arbeite dabei in einemPraktikumsbetrieb im kommunalen Be-reich. Ich konnte bereits Erfahrungen inGrünflächenpflege, Hecken- und Baum-schnitt sowie Parkpflege sammeln. Derzeitbin ich hauptsächlich im Winterdienst be-schäftigt. Ich hoffe, ich konnte Ihr Interessewecken; gerne bin ich zu einem Vorstel-lungsgespräch bereit.

Guten Tag, mein Name ist Andreas Schit-tegg und ich suche einen Arbeitsplatz imBereich Landwirtschaft oder Gartenpflege.Derzeit mache ich ein Arbeitstraining beider Lebenshilfe Radkersburg und arbeite ineinem Praktikumsbetrieb in der Garten-pflege. Ich arbeite gerne in der freien Naturund habe Erfahrung in der Landwirtschaft.Ich hoffe, dass Sie mein Gesuch interessiertund ich würde mich über Ihre Rückmeldungsehr freuen.

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D as soziale Engagement derFirma Wo&Wo, besser be-kannt als Sonnenlichtdesign

Graz, ermöglicht Men-schen mit Behinderungaus der Tageswerk-stätte St. Nikolai, Auf-tragsarbeiten zu erle-digen. Seit vielen Jah-ren besteht ihre Aufgabe darin, Basisteilezu fertigen und Montagesäckchen mitKunststoffteilen und Schrauben zu befül-len. Obwohl diese Arbeiten in unsererEinrichtung erledigt werden, fühlen sichunsere Kunden in der Arbeitswelt ge-

braucht und bestätigt. Kontakte zu denMitarbeitern der Firma Wo&Wo findenbei unseren 14-tägigen Liefer- und Ab-

holterminen statt.Dank des persönli-chen Engagementsder AbteilungsleiterinFrau Judith Brun-schitz, die unsere

Kunden sehr ins Herz geschlossen hat,klappt die Zusammenarbeit hervorra-gend. Als wirtschaftlich orientiertes Un-ternehmen vermittelt uns Wo&Woimmer das Gefühl, willkommen zu sein.

Arbeiten fürs LichtVorbildliche Zusammenarbeit zwischen der Firma Wo&Wo und der Lebenshilfe Leibnitz. Von Rode Raimund

Willkommen in derArbeitswelt.

Die Lebenshilfe Leibnitzdankt für die soziale undkompetente Begleitung.

Der 19-jährige Raphael hat fürseine jungen Jahre schon vieleStationen hinter sich: mit zwölf

Jahren Fremdunterkunft, SOS Kinder-dorf, therapeutische Wohngemeinschaf-ten, Berufsorientierungstraining, LSF.Schwankungen zwischen massiver Ag-gression und depressiven Stimmungsein-brüchen, machten die Weltansicht desjungen Mannes immer negativer.

Das Blatt wendete sich 2007, als Ra-phael, genannt Raphi, in einer Einzelbe-treuung am Sonnhof in der West-steiermark untergebracht wurde. DurchZuwendung und Aufmerksamkeit, vielGeduld und Nestwärme von Seiten desBiobauern Heinz Gerstner, lernte er einevöllig andere Welt kennen und wurdestufenweise in die biologische Landwirt-schaft, ein Permakulturprojekt, integriert.

Vielfalt. Heinz Gerstner, der auch Le-bens- und Sozialberater ist, ist es wichtig,auf den ganzheitlichen Ansatz der Inte-gration „Vielfalt statt Einheit“ hinzuwei-sen. Genau das bietet der Sonnhof fürRaphi. Keine Anzei-chen mehr von ma-nisch-depressivenAnsätzen oder Nie-d e r g e s c h l a g e n-heit. DurchHeinz GerstnersEngagement, be-kommt Raphael seitMärz die Chance,die Ausbildung zumlandwirtschaftlichenFacharbeiter zu ab-solvieren. Sowohldas Clearingteam alsauch die Berufsaus-

bildungsassistenz der Lebenshilfe Grazund Umgebung – Voitsberg freuen sich,dass Integration in der heutigen Zeitglücklicherweise ohne Vorbehalte statt-finden kann. ❧

Am Bio-Hof ging die Sonne aufEine Teilqualifizierungslehre am Sonnhof als Alternative zum LSF. Von Christina Nießl

Schwein gehabt! Raphael ist glücklich am Biobauer.

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Lebenshilfe Steiermark | Thema

D ie Planungsphase: 2008 trat dieInitiatorin und Obfrau des Vin-zimarktes, Christine Koller, an

die Arbeitsassistenz Südsteiermark derLebenshilfe Radkersburg heran. Siesuchte eine Mitarbeiterin mit Beeinträch-tigung für ein Dienstverhältnis alsEinzelhandelskauffrau. Gesuchtwurde jemand mit Erfahrung imVerkauf als auch mit Engagementund sozialer Kompetenz. Arbeits-ort sollte der Vinzimarkt sein.

Die Eröffnung. Am 30. No-vember 2008 wurde der Vinzi-markt in der Schmidgasse 20eröffnet und erfreute sich vonBeginn an regen Zuspruchs. Egalob ein Kilo Mehl, ein PäckchenNudeln oder eine Seife für dentäglichen Gebrauch. – Men-schen, die mit einem minimalenHaushaltsbudget auskommenmüssen, sind sehr dankbar, dasses den Vinzimarkt gibt.

Das Prinzip: Nachweislich finanziellschwach gestellte Menschen haben dieMöglichkeit, Lebensmittel und Produktesehr günstig zu erwerben. Dabei handeltes sich um Waren, die für den herkömm-lichen Verkauf ungeeignet sind, deren

Qualität jedoch garantiert ist. Alkoholwird nicht verkauft, Brot wird ver-schenkt. Die Vinzimärkte verkaufenWaren zu einem Maximalpreis von rund30 Prozent des Normalwertes. So kostetein Kilo Mehl, das im Einzelhandel 1,99

Euro kostet, im Vinzimarkt nur60 Cent.

Wer ist einkaufsberechtigt?Einkaufen darf jeder, dessen Ein-kommen maximal 900 Euro(bzw. 1.250 Euro für Paare) nichtübersteigt. Pro Kind werden zu-sätzlich 78 Euro dazu gerechnet.Der Hauptwohnsitz muss im Be-zirk Leibnitz sein, jedoch sindnach Rücksprache auch Bewoh-nerInnen des Bezirks Radkers-burg zum Einkauf berechtigt.Hierfür bedarf es eines Ver-dienstnachweises, Meldezettelsund Lichtbildausweises. Der Ein-kaufsberechtigungsausweis ist inden Geschäften erhältlich; er gilt

Vinzimarkt: gut und billigIn der Steiermark leben 66.000 Menschen in Armut; 82.000 sind armutsgefährdet. Sie müssen mitweniger als 893 Euro im Monat auskommen. Kein Wunder, dass die Zahl der Sozialmärkte in Österreich steigt. Ein Augenschein in Leibnitz. Von Marlene Pirkheim

Ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Spenden gesucht!

Vom Einkauf im Vinzimarkt profitieren viele.

“I Integration“ bedeutet Eingliede-rung in die Gesellschaft, trenntaber behinderte und nichtbe-

hinderte Menschen in zwei Gruppen. „In-klusion“ begreift Menschen mit Behin-derung als einen Teil einer heterogenen Ge-sellschaft und macht somit Unterschied-lichkeit zur Normalität. Unterschiedlichkeitist die Voraussetzung dafür, jedem Men-schen das Maß an Unterstützung zukom-men zu lassen, das er benötigt, um amgesellschaftlichen Leben (sprich: Arbeit,Wohnen, Bildung, Freizeit ...) teilnehmenzu können.

Die Lebenshilfe Trofaiach unterstütztMenschen dabei, Inklusion in möglichst vie-len Lebensbereichen erle-ben zu können. Durch dieZusammenarbeit mit Fir-men, die ein hohes Maßan sozialem Engagementaufweisen, werden Schrit-te in Richtung Inklusion gesetzt. So werdenverschiedenste Auftragsarbeiten von Fir-men an die Werkstattbereiche der Lebens-hilfe ausgelagert. Die für die Erledigung des

Auftrages verantwortlichen Personen sindvon der Auftragsannahme, über die Erledi-gung bis hin zur Rechnungslegung aktiv be-teiligt und natürlich für die Qualität desfertigen Produktes mitverantwortlich.

Für die Firmen ist die Lebenshilfe ein Ge-schäftspartner, der den Ansprüchen derKunden gerecht wer-den muss. Es zählt dieQualität des Produk-tes oder der Dienst-leistung. So werdenzum Beispiel Kuver-tier- und Faltarbeitenerledigt, Billets fürverschiedene Anlässe

von Firmen bestellt,Botengänge durchge-führt, Essen auf Rä-dern ausgeliefert und

die Grünflächen öffentlicher Anlagen ge-pflegt. Vor allem durch die Arbeitsmöglich-keiten außerhalb der Einrichtung entstehenwertvolle Kontakte zur Bevölkerung.Zudem ist das Wissen, „normale“ Arbeitfür und in der Gesellschaft zu leisten, ent-scheidend für das Selbstwertgefühl einesjeden Menschen.

für ein Jahr. Das Einkaufslimit beträgt 25Euro pro Woche.

452 KundInnen. Pro Geschäftstag ver-zeichnet der Markt rund 70 KundInnen,registriert sind 452 Personen. Dass einderartiges Projekt ohne Hilfe von Firmen,die Waren zur Verfügung stellen, der Ge-meinde und der Bezirkshauptmannschaftnicht umsetzbar wäre, ist völlig klar.Ebenso wichtig ist das Team an Freiwilli-

gen, das für einen reibungslosen organi-satorischen Ablauf sorgt. Stolz ist das Vin-zimarkt-Team auch darauf, dass ein neuerVinzibus angeschafft werden konnte, derfür den Warentransport unerlässlich ist.Nun sucht man noch dringend FahrerIn-nen; also Leute, die die Ware mit demVW-Vinzibus abholen, zum Vinzimarktbringen und ins Geschäft tragen. Benötigtwerden zudem auch Sachspenden wieSpielsachen für Kinder sowie Bücher.

Kleidung kann nicht gespendet werden,da die Verkaufsräume aufgrund derGröße dafür ungeeignet sind.

Natürlich ist man all jenen Firmendankbar, die ihre Ware dem Vinzimarktzu Gute kommen lassen! Rufen Sie unsan: 03452 / 720 57. ❧

[email protected]Öffnungszeiten: Dienstag & Samstag 9 bis 13 Uhr, Donnerstag 14 bis 18 Uhr

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Arbeit schafft Inklusion Vielen unserer Leser ist der Begriff „Inklusion“ geläufig. Dennoch fragen sich vor allem Menschen, die mitdem Sozialbereich wenig zu tun haben: „Was genau versteht man unter Inklusion? Und worin besteht derUnterschied zwischen Inklusion und Integration?“ Rosemarie Buchebner hat die Antworten und gibteinen Einblick in das Arbeitsleben der Menschen mit Behinderung in der Lebenshilfe Trofaiach.

Schritt für Schritt: vonder Integration in eine

inklusive Zukunft.

Anton Weissensteiner erledigt einen Arbeitsauftrag für die Werbegemeinschaft Trofaiach.

H ans König kam vor einem Jahrzur Arbeitsassistenz Südsteier-mark der Lebenshilfe Radkers-

burg. Er ist 45 Jahre alt, verheiratet und

hat drei Kinder. Als Dachdecker arbeiteteer von 1981 bis 2005 im Baugewerbe,danach war er ein Jahr in einem Produk-tionsbetrieb. Die jahrelange schwerekörperliche Tätigkeit führte zu Abnüt-zungen der Wirbelsäule, der Knie undHüften. Starke Schmerzen trieben denengagierten Familienvater in die Arbeits-losigkeit; bald folgten eine Depression,das Restless-Legs-Syndrom (unruhigeBeine), eine Schlafapnoe (Atemstillstände

während des Schlafes) sowie Bluthoch-druck und Gallensteine. Zu Beginn unse-rer Zusammenarbeit waren seinphysischer und psychischer Zustand sehr

schlecht, außerdem litt er unter Schlaf-störungen.

Hans König wollte als Baustoffberateroder Hausmeister arbeiten. Auch hatteer gute Computerkenntnisse, da er dieArbeitslosigkeit dazu genutzt hatte, denComputerführerschein zu machen. Ge-meinsam mit der Arbeitsassistenz schrieber Bewerbungen, bis wir im Internet eineStelle als Hausmeister fanden. Ein Pflege-heim in Leibnitz suchte einen Mitarbeiter.

Nach einem Vorstellungsgespräch folgteein zweiwöchiges Praktikum. Im Juni2009 wurde das Dienstverhältnis fixiert.Hans König war für zwei Häuser zustän-dig; in Leibnitz und Heiligenkreuz amWaasen. Ende September meldete sichdie Pflegedienstleitung bei mir und teiltemir mit, dass es Herrn König nicht gutgehe, er litt wieder an massiven Schlaf-störungen und schien mit der Arbeitüberfordert zu sein. Hans König erzähltemir, dass er nach der Arbeit nicht ab-schalten könne und immer wieder darandachte, welche Aufgaben noch erledigtwerden müssten. Auf eine Halbtagsstellekonnte er aus finanziellen Gründen nichtreduzieren ...

Suche nach Auswegen. Nach einemkurzen Krankenstand bat uns die Pflege-dienstleitung zu einem Gespräch. Dabeistellte sich heraus, dass der Arbeitgebernicht mehr die Verantwortung überneh-men könne, wenn Herr König Arbeitenausführe, die einen Unfall provozierenkönnten. Schließlich vereinbarten wir, dasStundenausmaß auf 75 Prozent zu redu-zieren und ihn nur noch in Leibnitz ein-zusetzen. Hans König war zufrieden;sonst wäre nur ein Antrag auf Invali-ditätspension möglich gewesen.

Wir, die MitarbeiterInnen der Arbeits-assistenz sind es gewohnt, sofort auf einefrei gewordene Stelle zu reagieren. Ausdiesem Grund fragte ich beim Pflegeheim

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Flexibilität & EngagementHans König* ist Kunde der Arbeitsassistenz Südsteiermark. Er arbeitete als Hausmeister für zwei Häuser eines Pflegeheimes. Als ihm diese Aufgaben zu viel wurden, reduzierte er seine Arbeitauf ein Haus. Auf die frei gewordene Stelle konnte Stefan Wieser*vermittelt werden. Arbeitsassistentin Helga Vollmann berichtet.

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Das Team der Arbeitsassistenz setzt sich für benachteiligte Menschen ein.

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in Heiligenkreuz am Waasen an, ob sieschon einen Ersatz-Hausmeister gefun-den hätten. Ich erfuhr, dass die Stellenoch frei war und dass es sich um eineHalbtagsstelle handelte.

Ich dachte an einen anderen Kunden:Stefan Wieser, mit dem ich seit vier Mo-naten zusammen arbeitete. Der 37-Jährige ist verheiratet, hat zwei Kinderund wohnt im Bezirk Radkersburg. Nacheinem Dickdarmdurchbruch wurde erzweimal operiert und ist körperlich ein-geschränkt. Da Stefan Wieser eine abge-schlossene Lehre als Elektroinstallateurhat, verfügt er über gute handwerklicheKenntnisse. Nach einem Vorstellungsge-spräch und einem zweiwöchigen Prakti-kum konnte er die Pflegedienstleitungvon seinen Fähigkeiten überzeugen. Ertrat im November in ein Dienstverhält-nis ein.

Flexibilität und Engagement der bei-den Herren sowie der Personalzuständi-gen machten es möglich, aus einerVollzeitstelle zwei Teilzeitstellen zu schaf-fen. Als Arbeitsassistenz sind wir da, umUnterstützung zu geben und Ideen zuentwickeln. Wir beraten und stellen einegute Zusammenarbeit zwischen Dienst-nehmerInnen und DienstgeberInnen her.Weitere Infos erhalten Sie unter 03452 /75 991. ❧

* Namen von der Redaktion geändert.

Im Herbst 2009 kam ich mit einerMitarbeiterin der Lebenshilfe Le-oben ins Gespräch. Dabei wurde

ich gefragt, ob die Möglichkeit be-stünde, eine Praktikantin zu beschäfti-gen. Da mir die Wichtigkeit diesesAnliegens durchaus bewusst war, habeich beschlossen, einen Versuch zu star-ten – in Abstimmung mit allen Mitar-beiterinnen, denn es ist wichtig, dassdas ganze Unternehmen hinter solcheinem Projekt steht.

Steffi hat dann einfach einmal bei unsangefangen. Wir ließen sie in allen Be-reichen der Trafik arbeiten, um zu er-kennen, welche Tätigkeiten ihr lägen.Es hat sich schnell herausgestellt, dasssämtliche strukturierte Arbeiten, wiedas Retournieren von Zeitschriftensowie das Bestücken der Verkaufsau-tomaten von ihr selbständig durchge-führt werden konnten.

Seither kommt Steffi zweimal proWoche für je vier Stunden, um uns zuunterstützen. Sie ist in eine wirklicheHilfe für uns und als Mitarbeiterin vollintegriert. Auch steuert ihre unkompli-zierte und offene Art viel zum guten

Betriebsklima bei. Zusätzlich versuchenwir ihr aber auch Kaufmännisches zuvermitteln. Gemeinsam, und hier be-sonders mit Birgit Haring, lernt Steffidas Kalkulieren und die Verwaltung derWarenwirtschaft im Kassensystem.Steffis Mitarbeit tut uns allen gut!

Für uns ist es ein schönes Gefühl,einen Menschen zu unterstützen, dernicht auf die Sonnenseite des Lebensgefallen ist.

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„Steffi tut uns allen gut“Werner Mauser ist Trafikant in Leoben. In „Lebenshilfe“ berichtet er über seine Erfahrungen mit Praktikantin Stefanie Mattersberger.

Steffi spürt, dass siegebraucht wird.

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Lebenshilfe: Was war Ihre Motivation, sichfür die Lebenshilfe zu entscheiden?Witschnig: Da ich die Lebenshilfe schonlange kenne und vor allem die Arbeit, diedort verrichtet wird, war es für uns ei-gentlich nicht schwer, sich für IhreDienstleistung – sprich die Pflege derGrünflächen rund um das Geschäft – zu

entscheiden. Außerdem hat die Zusam-menarbeit mit einer professionellenFirma aus verschiedenen Gründen nichtso funktioniert wie wir das uns vorgestellthatten ... deshalb waren wir froh, Ihr An-gebot zu nutzen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit uns undunserer Dienstleistung gemacht?Also ich muss sagen, die Erfahrungen sindwirklich sehr positiv und ich muss eingroßes Lob für die tolle Arbeit ausspre-chen. Das Ergebnis sagt eigentlich alles:Die Arbeit wird mit Sorgfalt und Genau-igkeit verrichtet und trägt zur allgemei-nen Verschönerung bei.

Wir bieten bei der Lebenshilfe Judenburg dieAnlehre zum Gebäudereiniger an; ein

Schwerpunkt ist das „Auftreten in der Öf-fentlichkeit“. Wie nehmen Sie uns wahr?Dazu kann ich nur sagen, dass Ihre Kund-Innen immer freundlich und vor allemsehr warmherzig sind. Sie grüßen schonvon Weitem und sind jederzeit für einGespräch oder einen kleinen Spaß bereit.

Oft hat man Menschen mit Behinderunggegenüber Berührungsängste oder manweiß nicht, ob sie den Anforderungen be-züglich Leistungsfähigkeit oder Genauigkeitgewachsen sind. Welche Erfahrungenhaben Sie gemacht?Aufgrund meiner persönlichen und priva-ten Erfahrung habe ich keine Berührungs-ängste. Ganz im Gegenteil, man kann vonihnen sehr viel lernen in punkto Zufrie-denheit, Ehrlichkeit und vieles mehr.Profis bei der Arbeit: einheitlich

gekleidet geht’s leichter.

Lebenshilfe Steiermark | Thema

Arbeit & Inklusion

Besser als die anderenFür die Pflege der Grünflächen bei Merkur Judenburg sind Menschen mit Behinderung zuständig. Manfred Mandl ist Betreuer der Lebenshilfe am Standort Zeltweg. Für „Lebenshilfe“ sprach er mitBettina Witschnig, der Marktmanagerin bei Merkur.

Lebenshilfe: Wir kümmern uns um die Rei-nigung Ihrer Häuser. Was war Ihre Motiva-tion, sich für uns als Dienstleister zuentscheiden?Wilding: Das ist ein wenig kompliziert,aber die betroffenen Häuser sind Miet-kaufwohnungen, in denen sehr vielejunge berufstätige Leute wohnen. Wirhaben es zuerst mit einer professionellenFirma versucht und das hat aus verschie-denen Gründen nicht so geklappt. Nach-dem wir dann von Ihrer Dienstleistunggehört haben, versuchten wir gleich,diese in Anspruch zu nehmen. Das ist ge-lungen und wir sind froh darüber.

Welche Erwartungen hatten Sie an uns?Wir haben gehört, was alles gemachtwird und das hat sich mit unseren Erwar-tungen gedeckt. Wir haben dann natür-

lich Rücksprache mit unseren Mietern ge-halten, die damit einverstanden sein mus-sten. Wenn wir ihnen sagen, sie müssenim Monat etwas mehr bezahlen, dannmuss das auch „Handund Fuß“ haben. DieErfahrungen, die wirgemacht haben miteuren Leuten, diegeben uns da Recht.

Welche Erfahrungenhaben Sie mit uns ge-macht?Ich will Ihnen jetztnicht schmeicheln aberwir machen wirklichdie besten Erfahrun-gen. Alles wird genaugemacht, die Zeit

spielt nicht so eine Rolle wie bei einemProfessionisten. Ich muss die Leute un-heimlich loben, es passt alles; wir sind zu-frieden und die Mieter auch.

Sauber, sauber!Dass die gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft Ennstal mit der Lebenshilfe kooperiert, erwies sich nichtnur für den Verantwortlichen Franz Wilding als Glücksfall. Manfred Mandl hat nachgefragt, warum.

Die Lebenshilfe im Einsatz: Saubere Häuser, ein Glücksfallfür alle.

Hallo, ich heißeThomas, bin 19Jahre alt undwohne in Graz. Ichsuche einen Freund,der meine Hobbys(Yu-Gi-Oh, Playsta-tion, Musik) mit mirteilt und sie mit mir

gemeinsam ausüben möchte. Du kannstmich unter der Telefonnummer 0664 / 7665 143 (am besten abends) oder per E-Mail unter [email protected] errei-chen. Ich freue mich auf dich!

Ich heiße Chris-tian, bin 46 Jahrealt, meine Hobbyssind Weben, CDshören, Tanzen undvieles mehr. Mantrifft mich zuHause in Feldkir-chen, im Pfarr-

heim oder donnerstags in der Disco„Brücke” von 17 bis 21 Uhr.Ich suche eine schöne, liebe Frau ab 35Jahren mit der ich ins Kaffeehaus oder insKino gehen möchte. Bitte melde Dich!Kontakt: 03135 / 56 38 227E-Mail: [email protected]

PARTNERSUCHEHallo, ich heißeHannes Pinter undbin 51 Jahre alt.Ich suche eineFreundin. Sie sollnett, freundlich,romantisch undungefähr so altwie ich sein. Ich

wohne in einer eigenen Wohnung in Grazund meine Hobbys sind Lesen, Musikhören, kuscheln, in der Stadt bummelnund Ausflüge machen. Also, wenn du In-teresse hast, würde ich mich sehr übereinen Brief von dir freuen. Meine Adresseist: Hannes Pinter, Grafenbergstraße 31,8051 Graz. PS: Rollstuhl ist kein Problem.

Hallo! Ich heißeAndrea Lichten-egger, bin 28 undarbeite bei derLebenshilfe Tro-faiach. Meine Hob-bys sind Stock-schießen, schwim-men und ich

höre mit Begeisterung Musik. Ich würdemich über einige Brieffreundschaften sehrfreuen, wobei ein späteres Kennenlernennicht ausgeschlossen ist. Schreib mir an:Andrea Lichtenegger, Gössgrabenstraße3, 8793 Trofaiach.

Ciao Bella! MeinName ist EmanuelCalise. Ich bin ein27-jähriger Halbitali-ener und auf diesemWege auf der Suchenach einer attrakti-ven Partnerin. VonBeruf bin ich Künst-

ler in der Malwerkstätte Anzengruber-gasse und meine Hobbys sind Tanzen,Musik, Zeichnen und Fernsehen. Wenndu mich gerne kennenlernen möchtest,dann schreibe mir einfach! Meine Adresselautet: Drosselweg 16, 8010 Graz

Österreichische KinderhilfeP.S.K. 1.111.235

W i r d a n k e n d e n ö s t e r r e i c h i s c h e n L o t t o s p i e l e r I n n e n .

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A rmin malt mit Franz ein Bild.Geduldig führt er FranzensHand über das Papier. Franz

lacht; ihm gefällt es, wenn Armin Zeit mitihm verbringt. „Ich un-terstütze die KundInnenbei alltäglichen Dingen.Ich bringe und hole sieab, wenn sie zum Busmüssen oder in der Frühankommen. Ich arbeite überall dort mit,wo jemand Unterstützung benötigt“, er-zählt der engagierte Freiwillige.

Seinen Dienst beginnt er gleichzeitigmit den anderen BetreuerInnen, die beider Lebenshilfe arbeiten, um acht undbeendet ihn um 16 Uhr. Ein ganz norma-

ler Arbeitstag also, den er der Allgemein-heit widmet. Was hat ihn dazu bewogen,freiwillig gegen geringe Vergütung zu ar-beiten? „Meine Arbeit als Zerspanungs-

techniker war einfachnicht das Richtige fürmich. Durch eine Be-kannte habe ich dannvom freiwilligen sozia-len Jahr erfahren. Da

ich meinen Zivildienst bereits bei der Le-benshilfe absolviert hatte, habe ich michdann dazu entschlossen.“

Zum Gemeinwohl. Der Einsatz erfolgtim pflegerischen und erzieherischen Be-reich. Der Status eines Freiwilligen gleichtdem eines Praktikanten. Monatlich erhal-

ten die Freiwilligen als SozialhelferInnen180 Euro Taschengeld plus zehn Mal jähr-lich eine Sonderförderung des Sozialmi-nisteriums in Höhe von 150 Euro; für dieDauer des freiwilligen sozialen Dienstessind sie vollversichert.

Daniela Schober ist Leiterin der Werk-stätte Bad Radkersburg: „Mit den Jahrenwurde es immer schwerer, Zivildiener zubekommen. Also überlegten wir uns eineAlternative.“ Armin ist übrigens derzweite Freiwillige, der die LebenshilfeRadkersburg unterstützt und er ist glück-lich: „Man behandelt mich gleichwertig,meine Arbeit wird geschätzt und jederTag bietet etwas Neues“, sagt der jungeMann und verabschiedet sich. Es ist 16Uhr, sein Dienst ist für heute zu Ende .❧

Am 25. Jänner sind wir von der Werk-stätte nach Tamsweg gefahren. Wirwaren zehn SportlerInnen, die sich mitihren Betreuerinnen Monika, Barbara,Kerstin und Nicole schon riesig auf dieLanglaufbewerbe freuten. Nachdem wiruns für die Sportveranstaltung angemel-det hatten, fuhren wir in unsere Unter-kunft. Hier packten wir unsere Koffer ausund nach dem Essen ging es auch schonlos: Wir fuhren zum Prebersee, wo eswunderschöne Langlaufloipen gibt. Dieprobierten wir sofort aus! Am Abend gabes eine tolle Eröffnungsfeier. Es nahmenungefähr 260 SportlerInnen aus zehnLändern teil.

Am Dienstag hatten wir das erste Trai-ning und lernten viele nette Leute ken-nen. Am Mittwoch wurde es ernst: wirhatten die Vorbewerbe. Donnerstag warder wichtigste Tag für uns, da hieß esnämlich „Achtung, fertig, los!“. Jeder vonuns gab sein Bestes und lief so schnell erkonnte. Ich gewann die Bronzemedaille.Meine Freude war riesengroß! MeineKollegen gewannen zwei Goldmedaillen,drei Silbermedaillen und noch zwei Bron-zemedaillen. Außerdem gab es nocheinen vierten und fünften Platz. UnsereBetreuerin Nicole machte viele Fotos –schaut selbst ... ❧

FreiwilligArmin Neussl ist 20. Als einer von 230Österreichern arbeitet er im Rahmen des„freiwilligen sozialen Jahres“ mit Menschen mit Behinderung. Von Marlene Pirkheim

Lebenshilfe Steiermark | Magazin

Sie wollen freiwilligarbeiten? Infos

unter 0316 / 8041-836.

Besondere Tage für Sylvia in Salzburg.

„Achtung, fertig, los!“Sylvia Wielender ist Kundin der Lebenshilfe Knittelfeld und nahm an den Lungauer Langlauftagen teil. Ein Rückblick.

Genau diese Gruppe gibt es in der Ta-geswerkstätte Dechantskirchen, wodie drei ältesten Kunden der Hartber-ger Lebenshilfe arbeiten. Sie halten zu-sammen und sind dankbar für jedeAbwechslung, die ihnen geboten wird.Seit kurzem vernetzt das 40plus-Tref-fen alle Standorte und Tageswerkstät-ten in einer neuen Form. Vierteljährlichnehmen all jene Menschen teil, die ihreAltersgenossen in einer ungezwunge-nen, lockeren Atmosphäre treffen wol-len. Dabei wird ausgetauscht, was esNeues gibt. Natürlich gestaltet sich dasTreffen abwechslungsreich: Ein ge-meinsames Mittagessen, interessanteVorstellungen oder Vorträge gebenden 40plus-Treffen eine besondereNote. Und damit alle so jung bleiben,

wie sie sich fühlen, stehen auch immerMusik und Tanz auf dem Programm.Die Begeisterung der Gruppe lässt zu-mindest darauf hoffen ... ❧

40plusDer Mensch strebt danach, seine Interessen mit anderen zu teilen.Er sucht Gleichgesinnte, will einem Hobby frönen. Viele wissennicht, was sie in der Freizeit erfüllt und suchen eine Gruppe, der siesich anschließen können. Von Anton Allmer

Freund-schaft aufvier PfotenDer weiße Schäfer Hekor ist der besteFreund von Thomas Tranz. Der 35-Jährige sitzt im Rollstuhl und wird vomFamilienentlastungsdienst der Lebens-hilfe Radkersburg begleitet. Am 3o. Jänner widmete die „Kleine Zeitung“den beiden eine Geschichte.

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*Inkl. Landesförderung für Jungfamilien und Sanierer bis 30.04.2010. Abhängig vom Förderzinssatz.

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Lebenshilfe Steiermark | Aktuell

Renate Gradwohl bringt es aufden Punkt: „Ich gerne Schau-spielerin sein. Hollywood gehen.

So wie Seitenblicke.” Wo Kameras sur-ren und Scheinwerfer strahlen, fühlt sichRenate wohl. Sie steht gerne im Mittel-punkt, bleibt dabei authentisch. Sie hat esnicht nötig, sich in Szene zu setzten, sieweiß um ihre künstlerischen Fähigkeiten.

Die Dreharbeiten mit der Filmema-cherin Susanne Strobl verliefen konzen-triert und arbeitsintensiv. Die „Chemie“zwischen den beiden Frauen stimmte vonAnfang an. Gedreht wurde im AtelierNahtloskunst Kindberg, in der Küche undim ganz privaten Bereich von RenateGradwohl. Renate war ganz in ihrem Ele-ment: beim Spiel mit ihren Puppen, beimKochen und mit den Kollgen im Atelier.Dabei setzte Renate klare Prioritäten:„Kamera gefilmt Puppen. Das schönwar.“ ❧

Mehr über Renates Reise nach Kairo erfahrenSie unter www.lebenshilfe.at

„Da muss man erst nach Österreich fah-ren, um sich einen Ohrenschmaus-Preisabzuholen“, scherzt Dieter Gebauer, umgleich eines draufzusetzen: „Dafür bin ichjetzt mit einem Schlag berühmt gewor-den.“ Er war aus Bielefeld in Deutschlandangereist, um den Literaturpreis Oh-renschmaus am ersten Dezember imWiener Museumsquartier entgegenzu-nehmen. Ebenfalls mit einer Auszeich-nung bedacht wurde die 82-jährige

Josefine Bitschnau aus Bludenz. FrankHoffmann, der mit seiner kongenialenPartnerin Chris Pichler die Texte zum Bes-ten gab, zollte der rüstigen Seniorin fürihren berührenden Lebensbericht seinentiefen Respekt. Die Dritte im Bunde derPreisträger ist die Wienerin Sarah Lut-schaunig. Sie hat zum ersten Mal beieinem Literaturwettbewerb mitgemachtund überzeugte die Jury mit ihrer skuri-len, spitz zugeschnittenen Prosa.

Seitenblicke nach KairoRenate Gradwohl ist eine begabte Malerin und Autorin. Seit kurzem sieht sie sich auch als Schauspielerin.Renate spielt eine Rolle im Filmprojekt „Reise nach Kairo" von Susanne Strobl. Von Ilse Hitzelberger

Ohrenschmaus: „Mit einem Schlag berühmt!“Beim Literaturwettbewerb 2009 gaben SchriftstellerInnen ungewöhnliche Einblicke in ihre Lebenswelten.

Am SetDreharbeiten bei der Vernissage von Nahtloskunst Kindberg.

Bei der Ausstellung „Spezies:Mensch“ im Kulturzentrum Kapfen-berg sind zahlreiche Bilder undTexte von Renate Gradwohl vertre-ten, darunter auch das Gedicht „Derböse Gerhard” mit dazugehörigemBild. Dieses Gedicht und die Illustra-tion dazu bildeten die Grundlage fürdie Textverfilmung in Susanne Stro-bls Filmprojekt „Reise nach Kairo“. Renate gefällt sich gut als Hauptper-

son in dem Geschehen. Sie ist stolz,gemeinsam mit Susanne Strobl alsEhrengast begrüßt zu werden. Re-nate strahlt übers ganze Gesicht undals die Band „Mundwerk“ aufspielt,tanzt sie selbstvergessen und aus-drucksstark. Von da an ist sie nichtmehr „nur“ Malerin, Autorin undSchauspielerin. Renate bringt es wie-der auf den Punkt: „Musik gut gefal-len. Renate tolle Tänzerin!“

Renate Gradwohl steht gern in der Öffentlichkeit.

Der Ohrenschmaus zieht immer mehrPublikum an. Auch EhrenpräsidentinUrsula Vennemann war dabei.

Wer läuft mit?Nissan Spes unterstützt den Special-Lauf.

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mit: Zwei Schlafräumen (gesamt vier Bet-ten), Kabel TV, Internetanschluss, Kochzeile (inkl. Geschirr), Kaffeemaschine, Essbereich, DU/WC (inkl. Hand- und Badetücher), Ter-rasse mit Gartenmöbeln, Garderobe.

Kostenlose Zusatzangebote: Kinderbet-ten, Spielplatz, Bustransfer (Hebebühne), Nutzung unseres Snozelenraums, Nutzung unseres Turnsaals, Fahrräder (beschränkte Stückzahl), Seminar-/Gemeinschaftsraum.

Zusatzleistung gegen Aufpreis: Stun-denweise Betreuung für Menschen mit Be-hinderung.

Das Thermenland: Das VISaVIS befindet sich mitten im Steirischen Thermenland und in der Nähe der Südburgenländischen Thermenwelt. Durch die optimale Lage können Sie jeden Tag eine andere Therme besuchen – ob in Loipersdorf, St. Gotthard/Ungarn, Bad Blumau, Bad Wal-tersdorf oder die H2O-Therme. Zu den zahlreiche weiteren Attraktionen zählen die Schokola-denmanufaktur Zotter, die Riegersburg oder die gemütlichen Buschenschänke...

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Der Grazer Special-Lauf braucht viele helfende Hände.Aber nicht nur die „Hände“ sind wichtig für den Erfolg. Dadie Laufstrecke auch durch Wald und Wiese bis hin zumThalersee führt, bedarf es Fahrzeuge, die das viele Mate-rial überall dorthin bringen, wo die LäuferInnen es benöti-gen. „Schon beim vierten Special-Lauf 2009 hat die FirmaNissan Spes uns mit ihrem Fuhrpark tatkräftig unterstützt.So konnten wir alle entlegenen Labestationen zeitgerechtausstatten und beliefern. Diese Unterstützung war für unsganz entscheidend!“, ist Organisationsleiter Andreas Pep-per von der Lebenshilfe begeistert.

Beim Autohaus Spes freut man sich über die gute Zu-sammenarbeit: „Der Special-Lauf ist eine besondere Ver-anstaltung, die wir gerne unterstützen. Wenn wir mit demeinen oder anderen unserer Fahrzeuge bei der Organisa-tion und Abwicklung helfen können, freut uns das!“, zeigensich Konrad O. Spes und Roland Spes großzügig. Der Spe-cial-Lauf am 12. Juni sollte in Ihrem Kalender ein Fixter-min werden! Kommen Sie hin und laufen Sie mit.

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Lebenshilfe Steiermark | Interessenvertretung

News & Tipps aus der RechtsberatungMit Beschluss vom 17. November 2009 wurden sowohl das Steiermärkische Behindertengesetz als auch dasSteiermärkische Pflegegeldgesetz novelliert. Von Petra Uitz

Noch bevor etwas schiefläuft,können sich KundInnen, El-

tern, Vertrauenspersonen und Mit-arbeiterInnen der steirischen Le-benshilfen an die Ombudsstelle desLandesverbandes wenden. Rufen Siean, Nicole Guy berät Sie gerne: 069911 72 60 10.

Ombudsfrau Nicole GuyLandesverband der Lebenshilfe SteiermarkSchießstattgasse 6, 8010 [email protected]

Für Sie da:Ombudsfrau

iE in kurzer Überblick über die Ver-änderungen, die seit Februar gel-ten: Sie betreffen die „Berufliche

Eingliederung durch betriebliche Arbeit“,„Zuschüsse für behindertengerechte Aus-stattung von KFZ“ sowie „notwendigebauliche Änderungen der Wohnung oderdes Wohnhauses“. (Details unter LGBl.Nr. 36/2009)

Kostenersatz. Die weitestgehende Än-derung gibt es im Bereich der Kostener-satzregelung gem. § 39 BHG: DieRückersatzpflicht gilt nun nach dem Toddes Menschen mit Behinderung für alleHilfeleistungen der Behindertenhilfe. Vonder Kostenbeitragspflicht sind nun fol-gende Formen der teilstationären Betreu-ung ausgenommen: gemeinnützigeBeschäftigungsbetriebe, heilpädagogischeKindergärten ab ersten September 2008.

Lebensunterhalt. Auch in Zusammen-hang mit der Hilfe zum Lebensunterhaltbzw. bei den Kostenersätzen gibt esNeuerungen: Bis der Vollzug dieser Neu-

regelung feststeht, empfehlen wir Neu-kunden, gleichzeitig mit dem Antrag aufeine teilstationäre Leistung auch Lebens-unterhalt zu beantragen. Für bestehendeKunden raten wir zu einer Überprüfungder laufenden Kostenersatzforderungen.

Schadenersatz. Neu ist auch, dass Scha-denersatzansprüche des Menschen mitBehinderung gegenüber Dritten mit Ver-ständigung dieser dritten Personen auf dieTräger der Behindertenhilfe übergehen.

Pflegegeld. Im Bereich des Pflegegeldge-setzes hat das Land Steiermark seit Beginndes Jahres die Erschwerniszuschläge desBundes übernommen. Dies hat Auswir-kungen: für schwerst behinderte Kinderbis zum 7. Lebensjahr gibt es nun einenErschwerniszuschlag von 50 Stunden mo-natlich; für Jugendliche bis zum 15. Le-bensjahr beträgt dieser 75 Stunden proMonat. Personen ab dem 15. Lebensjahrmit schwerer geistiger oder psychischerBehinderung erhalten einen monatlichenErschwerniszuschlag von 25 Stunden.

Wichtig: Bringen Pflegegeldbezieherbis Ende März 2010 einen Erhöhungs-antrag ein und liegen die Vorausset-zungen für die Zuerkennung desErschwerniszuschlages vor, kommt eszu einer rückwirkenden Zuerken-nung ab Juli 2009.

In aktuell laufenden Verfahren sind für denZeitraum bis 30. Juni 2009 die bisherigenBestimmungen zu Grunde zu legen.

TIPP:Die Lebenshilfe-Rechtsberatung bie-tet Informationsveranstaltungen zuaktuellen Themen an: www.lebens-hilfe-stmk.at/rechtsberatung

Rechtsberater Dr. Wolfgang Sellitschund sein Team beratenSie gerne.

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SprechtagsverzeichnisZur Vermeidung von Wartezeiten ersuchen wir um telefonische Voranmeldung.

RECHTSBERATUNG DER LEBENSHILFE STEIERMARK

Lebenshilfen der Regionen BeraterIn Zeit und Ort der Sprechtage

Graz, Graz-UmgebungKontakt: 0316 / 71 55 06-801

Dr. Wolfgang SellitschMag. Kurt Feldhofer Mag. Elke MoriMag. Petra Uitz

jeden Montag von 14 – 16 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 9 – 12 Uhr, in der Lebenshilfe Graz und Umgebung – Voitsberg, C.-v.-Hötzendorf-Str. 37a, 8010 Graz

DeutschlandsbergKontakt: 03462 / 39 950

Mag. Elke MoriMag. Petra Uitz

jeden 3. Dienstag im Monat von 8.30 – 11.30 Uhr beider Lebenshilfe in Deutschlandsberg, Bahnhofstraße 6, 8530 Deutschlandsberg

VoitsbergKontakt: 0676 / 84 71 55-816

Mag. Elke MoriMag. Petra Uitz

jeden 1. Dienstag im Monat von 8.30 – 11.30 Uhr bei der Lebenshilfe in Voitsberg, Hauptplatz 47, 8570 Voitsberg

WeizKontakt: 0316 / 71 55 06-801

Dr. Wolfgang SellitschMag. Kurt Feldhofer

Termine nach persönlicher Vereinbarung.

Feldbach Kontakt: 03152 / 42 35 Mag. Oliver Tekautz jeden 1. Mittwoch des Monats ab 17 Uhr in der

Lebenshilfe Feldbach, Grazerstraße 22, 8330 Feldbach

FürstenfeldKontakt: 03382 / 54 013 Mag. Oliver Tekautz jeden 3. Dienstag im Monat ab 8 Uhr im Wohnhaus

Fürstenfeld, Buchwaldstraße 14, 8280 Fürstenfeld

HartbergKontakt: 03332 / 64 555 Mag. Oliver Tekautz jeden 3. Donnerstag im Monat ab 14.30 Uhr in der

Zentrale in Hartberg, Rotkreuzplatz 2, 8230 Hartberg

LeibnitzKontakt: 03456 / 24 94 Mag. Oliver Tekautz jeden 2. Donnerstag im Monat ab 17 Uhr in der

Tageswerkstätte Leibnitz, Grazer Gasse 57

Bad RadkersburgKontakt: 03476 / 20 29 Mag. Oliver Tekautz

jeden 3. Mittwoch des Monats, alterierend an „geraden“ Monaten ab 18.30 Uhr in der Tageswerkstätte der Lebenshilfe in Mureck, Bauhofplatz 1 an „ungeraden“ Monaten ab 18.45 Uhr im Büro der Arbeitsassistenz in Leibnitz, Augasse 30

Bruck/MurKontakt: 03862 / 98 205 oder 0676 / 84 81 76 650

Mag. Christina Ebnerjeden 4. Dienstag im Monat von 13 – 16 Uhrin der Lebenshilfe Bezirk Bruck/Mur, Erzherzog-Johann-Gasse 2, 8600 Bruck an der Mur

LeobenKontakt: 03842 / 24 683 Mag. Christina Ebner

jeden 1. Mittwoch im Monat von 13 – 17 Uhr in der LH Leoben, Timmersdorfergasse 3, 8700 Leoben

MürzzuschlagKontakt: 03865 / 24 77 10 Mag. Christina Ebner

jeden 2. Dienstag im Monat von 13 – 16 Uhr in der Lebenshilfe Bezirk Mürzzuschlag. Achtung: Jeden „geraden“ Monat (Februar, April, etc.) findet der Sprechtag in der Teichgasse 2, in 8650 Kindberg statt. Jeden „ungeraden“ Monat (Januar, März, etc.) findet der Sprechtag in der Lebenshilfe Bezirk Mürzzuschlag, Mariazellerstraße 47, in 8680 Mürzzuschlag statt.

TrofaiachKontakt: 03847 / 37 70 Mag. Christina Ebner

jeden 3. Mittwoch im Monat von 12.30 – 16.30 Uhr in der Lebenshilfe Trofaiach, Hauptstr. 26, 8793 Trofaiach

Judenburg Kontakt: 03573 / 20 752 Mag. Christina Ebner

jeden 2. Mittwoch im Monat von 13 – 17 Uhr in der Lebenshilfe des Bezirks Judenburg, Siemensstraße 9, 8753 Fohnsdorf

KnittelfeldKontakt: 03512 / 74 184 Mag. Christina Ebner

nach persönlicher Vereinbarung in der Dr. Hans-Klöpfer-Straße 38, 8720 Knittelfeld

MurauKontakt: 03532 / 27 78 Mag. Christina Ebner jeden 4. Donnerstag im Monat von 13.30 – 15.30 Uhr,

in der Lebenshilfe Murau, Am Hammer 5, 8850 Murau

Ennstal Kontakt: 03682 / 26 200 Mag. Udo Strallhofer

jeden 2. Dienstag im Monat von 9 – 11 Uhr in der Lebenshilfe Ennstal, Tagesheim Vabene Salzstraße 24, 8940 Liezen

Lebenshilfe Steiermark | Interessenvertretung

Frau Felfer, Unzmarkt, Bezirk Ju-denburg: „Von der Lebenshilfe-Rechts-beratung habe ich aus der Zeitungder Lebenshilfe erfahren. Dass es denAnspruch auf Hilfe zum Lebensunterhaltnach BHG gibt, habe ich nicht gewusst;das hat mir nie jemand gesagt. Erst durchden umfassenden Beitrag in der Lebens-hilfe-Zeitung, die im übrigen immer sehrinteressante und informative Berichteenthält, bin ich darauf aufmerksam ge-worden und habe im November 2009einen Termin für eine Beratung bei derLebenshilfe Murau vereinbart. Bei derBeratung habe ich mich sehr gut aufge-hoben gefühlt und ich habe auch alle fürmich wichtigen Informationen bekom-men. Binnen kürzester Zeit, nachdem ichden Antrag eingereicht habe, haben wirauch schon den Bescheid bekommen.Seit Dezember 2009 bezieht mein SohnStefan nun die Hilfe zum Lebensunter-halt. Natürlich habe ich die Informationvon der Hilfe zum Lebensunterhalt auch

an Bekannte weitergegeben. Wenn ich inHinkunft Fragen habe, werde ich mich si-cherlich wieder an die Rechtsberatungwenden.”

Frau Sabine Gmeiner, Mutter vonDominik (10 Jahre alt), Hartberg:„2008 habe ich für meinen Sohn dringendFamilienentlastung der Lebenshilfe Hart-berg benötigt. Damals wurde mir von derBH ein für mich als Mutter zweier Kinderkaum leistbarer Selbstbehalt vorge-schrieben. Ich habe mich an Herrn Mag.Tekautz von der Rechtsberatung gewandtund wir haben erfolgreich dagegen beru-fen. 2009 wollte die BH trotz erfolgrei-cher Berufung abermals einen Selbst-behalt. Ich erhob wiederum Einspruch.Mit der Hilfe von Herrn RA Mag. Stenit-zer und Herrn Mag. Tekautz kämpfe ichauch seit 2008 um ein höheres Pflegegeldfür Dominik!“

Frau Andrea Ebner, Köflach: „Ichwollte den negativen Pflegegeldbescheidnicht einfach so hinnehmen und erkun-digte mich nach Möglichkeiten diesen an-zufechten. Durch eine Bekannte erfuhrich von der Rechtsberatung, die von derLebenshilfe angeboten wird. Erleichtertdarüber, dass es jemanden gibt, der fürGerechtigkeit sorgt, habe ich gleich einenTermin bei Rechtsberaterin Frau Mag.Petra Uitz ausgemacht. Ein paar Tagespäter war es dann auch soweit. Wir hat-ten ein sehr angenehmes Gespräch indem wir den Pflegeaufwand für Marcelsehr genau eruierten. Aufgrund der Auf-zeichnungen und Unterlagen überprüfteFrau Mag. Uitz den Pflegeaufwand fürmeinen Sohn und kam zu dem Ergebnis,dass die Ablehnung meines Antrages un-gerechtfertigt ist. Frau Mag. Uitz ver-

sprach mir, die Unterlagen umgehend anden zuständigen Rechtsanwalt weiterzu-leiten und dieser würde sich dann auchbei mir melden. Kurz darauf bekam ich –wie versprochen – Post von Herrn RAMag. Marc Oliver Stenitzer, der mich dar-über informierte, dass er ab nun für unszuständig ist. Er reichte Klage bei Gerichtein. Fast auf den Tag genau, zwei Jahrenach meiner Antragsstellung, bekam ichnach langem Kampf letztendlich einenpositives Urteil! Das Pflegegeld wird nunmeinem Sohn gewährt. Es war ein sehr langer und anstrengenderWeg, aber er hat sich ausgezahlt! Ich binsehr froh darüber, dass Herr RA Mag.Stenitzer so hartnäckig geblieben ist unddie Rechtsberatung um uns so sehrbemüht war. Die Lebenshilfe-Rechtsbe-ratung war das Beste, was mir in demMoment passieren konnte und ich kanndiese auch nur jedem weiterempfehlen.Hiermit möchte ich mich auch nochmalsbei all den beteiligten Personen aufrichtigfür die Hilfe bedanken.“

Familie Gaberc, Krottendorf: FamilieGaberc hat sich letztes Jahr an die Le-benshilfe-Rechtsberatung mit der Bitteum Unterstützung bei der Anschaffungeines Badewannenliftes für Markus ge-wandt. „Wir waren mit der Rechtsberatung sehrzufrieden! Schlussendlich hat uns der Ba-dewannenlift für unseren Sohn nichts ge-kostet, weil sämtliche Kosten vonanderen Stellen übernommen wurden!Auch wurde durch die Unterstützung derRechtsberatung eine Pflegegeldstufener-höhung für ein anderes Familienmitgliederreicht. Wir werden die Rechtsberatungbei Bedarf wieder in Anspruch nehmenund auch weiterempfehlen.“

„Mehr als zufrieden!“Die JuristInnen und Fachkräfte der Lebenshilfe unterstützen Menschen mit Behinderung, ihreAngehörigen und SachwalterInnen, damit diese zu ihrem Recht kommen. In dieser Ausgabesprechen die KundInnen der Rechtsberatung über ihre ganz persönlichen Erfolge.

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Marcel Ebners Mama hat sich vonder Rechtsberatung helfen lassen.

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Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Menschen mit Behinderung in ihrem „Leben wie andere auch!“ Spendenkonto: 1-07.104.730 BLZ: 38.000 Raiffeisen-Landesbank Steiermark

Die Lebenshilfe-Rechtsberatung bietet für Menschen mit Behinde-rung, deren Angehörige und Sachwalter in der ganzen SteiermarkUnterstützung an.

>> Hilfe bei der Antragstellung auf Leistungen nach dem BHG>> Hilfe im Verwaltungsverfahren >> Überprüfung von Selbstbehalten >> Beratung in Pflegegeldangelegenheiten>> Beratung nach Bescheidzustellung>> Hilfe in behinderungsspezifischen Rechtsfragen>> Unterstützung durch erfahrene Rechtsanwälte

Dr. Wolfgang Sellitsch steht mit einem Team kompetenter ExpertInnen unter der Rufnummer 0650 / 81 25 754 in allen steirischen Bezirken zur Verfügung.

RechtsberatungDurch das Steiermärkische Behindertengesetz ergeben sichviele Verbesserungen, Chancen und Möglichkeiten. – Aber nicht immer kommen Betroffene zu ihrem Recht.

I M P R E S S U M„Lebenshilfe“ ist eine Mitgliederzeitung des Landesverbandes der Lebenshilfe Steiermark und unabhängig von politischen Parteien und Kirchen. Namentlich gekennzeichnete Textegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen AutorInnen verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeich-nungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge aus Platzgründen zu kürzen. Medieninhaber und Herausgeber:Landesverband der Lebenshilfe Steiermark, Präsidentin Margit Keshmiri, Schießstattgasse 6, 8010 Graz, Tel.: 0316 / 81 25 75, Fax: Dw 4, [email protected], www.lebenshilfe-stmk.at · Chefredaktion: IG Soziale Medien Steiermark, Nicole Rubisch, Traungauergasse 8, 8020 Graz · Redakteure &AutorInnen: Anton Allmer, Mag. Alois Brandstätter, Doris Gerngroß-Hirt, Doris Gusel, Ilse Hitzelberger, Christina Nießl, Erna Pein, Mag. Andreas Pepper, Mar-lene Pirkheim, Rode Raimund, Johann Schleich, Mag. Andreas Pepper, Mag. Petra Uitz, Helga Vollmann, Hans Peter Wildling · Fotos: Harry Schiffer, HelmutDirnberger (Seite 2, Editorial), IG Soziale Medien, Lebenshilfe, Coverfoto: Johannes Gellner · Gestaltung: JeneweinDesign, Lendkai 95, 8020 Graz, www.jeneweindesign.com · Druck & Anzeigen: Steurer-Medienhaus, Wels · Redaktionsschluss: 20. Februar 2010

Mag. Udo Strallhofer, Mag. Christina Ebner, Dr. Wolfgang Sellitsch,

Mag. Oliver Tekautz, Mag. Petra Uitz,

Mag. Kurt Feldhofer,Mag. Elke Mori

Familie Rohrer, Kalsdorf: FamilieRohrer hat sich bereits öfter an dieLebenshilfe-Rechtsberatung ge-wandt. Es ging um die Eintragung„Unzumutbarkeit der Benützung öf-fentlicher Verkehrsmittel in den Be-hindertenpass der Tochter, um denplötzlichen Wegfall der erhöhten Fa-milienbeihilfe und um die Ablehnungder Therapieform heilpädagogischesVoltigieren. „Wir waren mit der Beratung sehrzufrieden und konnten gemeinsamdie Rechte unserer Tochter auch gutdurchsetzten. Bezüglich des heil-pädagogischen Voltigierens habenwir vom Land Steiermark nochkeine Entscheidung. Wir werden dieLebenshilfe-Rechtsberatung auchweiterhin gerne in Anspruch neh-men.”

Frau B., Graz-Umgebung: „Ineinem Leben mit Behinderungen lie-gen oft jede Menge Steine im Wegzu einem halbwegs angemessenenTeilhaben an gesellschaftlichen, ma-teriellen und gesundheitlichen Gü-tern und Errungenschaften. Einigedieser Steine zu beseitigen ist dasdankenswerte Engagement derRechtsberatung.“

Lesen Sie mehr in der Ausgabe 3/2010