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UNIVERSITÄT TRIER
FB IV Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
PbSf im Hauptstudium
Phase II (SS 2005)
Wirkungen von Hochschulen
Thema:
Medienanalyse
Veranstalter:
Prof. Dr. Harald Spehl
Dipl.-Geogr. Michaela Gensheimer
Veranstaltungsnummer 4273
eingereicht am: 18.07.2005/ Vortrag am 27.07.2005
Benedikt Fabian
753087 6.Semester BWL-TRS Am Weidengraben 90
54296 Trier Tel.: 0651/9917389
Milena Hartmann
713326 6.Semester Soziologie-APO
Lavenstraße 16 54290 Trier
Tel.: 0651/9662646 [email protected]
Catherine Hilt 699433
8.Semester BWL-TRS Hunsrückstr. 6a
54295 Trier Tel.: 0160/90311104
Pawel Paluchowski 828312
6. Semester VWL-AMK Caspar-Olevian-Str.143
54295 Trier Tel.: 0651/37675
Matthias Reis 734895
6. Semester VWL-TRS Bahnhofstr.26
54340 Riol Tel.: 06502/99248
Diana Ruhmöller
655296 7.Semester BWL-APO
Maarstr.33 54292 Trier
Tel.: 0651/1809922 [email protected]
Ying Wu 679057
7. Semester BWL-AMK Behringstr.8 54296 Trier
Tel.: 0651/4205369 [email protected]
II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis:..................................................................................... III
1. Einleitung ............................................................................................................ 1 2. Projektplanung .................................................................................................... 1
2.1. Problemstellung und Hypothesenbildung .................................................... 1 2.2 Projektplanung .............................................................................................. 2
2.2.1 Auswahl des Mediums Presse................................................................ 3 2.2.2 Abgrenzung des Untersuchungsraumes ................................................. 4 2.2.3 Gründe für die Wahl des Untersuchungsraumes.................................... 6
3. Durchführung der Presseanalyse......................................................................... 6
3.1 Artikelrecherche............................................................................................ 7 3.2 Kategorienbildung......................................................................................... 8
3.2.1 Theoriegeleitete Kategorienbildung....................................................... 9 3.2.2 Empiriegeleitete Kategorienbildung ...................................................... 9
3.3 Testphase..................................................................................................... 10 3.3.1 Probecodierung .................................................................................... 10 3.3.2 Codierschulung .................................................................................... 12 3.3.3 Überprüfung der Reliabilität und der Validität .................................... 13
3.4 Anwendungsphase und Codierung.............................................................. 14 4. Auswertungsphase ............................................................................................ 15
4.1 Aufbereitung der Daten............................................................................... 15 4.2 Interpretation............................................................................................... 15
5. Kostenkalkulation ............................................................................................. 16 6. Fazit................................................................................................................... 17 Anhang .................................................................................................................. 19 Literaturverzeichnis............................................................................................... 22
III
Abbildungsverzeichnis:
Abbildung 1: Hochschulregionen……………….........................................……...4
Abbildung 2: Verbreitungsgebiet..................……………………………………...5
Abbildung 3: Worthäufigkeitsliste...........................................................................9
1
1. Einleitung
Die folgende Hausarbeit, die im Rahmen der zweiten Phase des
Forschungsprojekts „Die Wirkung von Hochschulen“ erstellt wurde, stellt ein
Erhebungsdesign für eine Inhaltsanalyse vor, mittels derer die strukturellen
Effekte von Hochschulen untersucht werden sollen.
Die Inhaltsanalyse ist neben der Befragung, der Beobachtung und nicht-reaktiven
Erhebungsmethoden wie Feldexperimente und Verhaltensspuren ein wichtiges
Vorgehen zur Datenerhebung.1 „Das Ziel einer Inhaltsanalyse ist, anhand der Textmerkmale und eventuell zusätzlicher Informationen Schlussfolgerungen (in der Inhaltsanalyse als Inferenzen bezeichnet) über den Text, seinen Produzenten oder den „Empfänger“ einer Mitteilung zu formulieren.“2
Das Erhebungsdesign der Inhaltsanalyse gliedert sich in folgende Punkte:
Zunächst wird in der Projektplanung die Problemstellung und die
Hypothesenbildung vorgestellt. Im nächsten Schritt wird die detaillierte Planung
des Projekts beschrieben, und es folgt die Durchführung der Presseanalyse, die
unter anderem die Artikelrecherche und die Codierung vorsieht.
In der Auswertungsphase werden u.a. die möglichen Ergebnisse interpretiert.
Außerdem wird eine Kalkulation der Kosten bzgl. des Forschungsprojekts
durchgeführt. Im abschließenden Fazit wird das vorgestellte Erhebungsdesign im
Hinblick auf die Anwendbarkeit in der dritten Phase erläutert.
2. Projektplanung Der folgende Teil dieser Arbeit gliedert sich in unterschiedliche Phasen und
Schritte, die bei der Datenerhebung anhand einer Inhaltanalyse durchgeführt
werden müssen.
2.1. Problemstellung und Hypothesenbildung
Der erste Teil der Planungsphase wird sich mit der Problemstellung und der
Forschungsfrage sowie mit der Hypothese beschäftigen.
1 Vgl. Diekmann, A. (2002): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Hamburg, S. 481. 2 Zitiert nach Ebenda, S. 484.
2
Mit Hilfe der Inhaltsanalyse soll in Erfahrung gebracht werden, ob strukturelle
Effekte von Hochschulen auf die Bevölkerung und die Region des jeweiligen
Hochschulstandortes ausgehen. Unter strukturellen Effekte versteht man die
Erhöhung der Konsummöglichkeiten und der Lebensqualität, Veränderung des
Standortklimas und weicher Standortfaktoren sowie eine indirekte Wirkung auf
die öffentlichen Haushalte.3 Eine weitere Explikation der strukturellen Effekte
„Veränderung des Standortklimas und Wirkung auf weiche Standortfaktoren“
führt uns zu der Hypothese, die anhand der Inhaltsanalyse untersucht werden soll.
Weiche Standortfaktoren sind u.a. das regionale Image und die Identität, sowie
eigene und induzierte Kulturangebote. Diese Definition führt uns zu folgender
Hypothese: Hochschulen führen in den jeweiligen Regionen zu einer Ausweitung
des kulturellen Angebots und ermöglichen der Bevölkerung die Teilnahme an
besonderen Veranstaltungen, die von der Hochschule angeboten werden. Im
nächsten Schritt soll die Hypothese, die im Rahmen unserer Inhaltsanalyse
untersucht wird, erklärt werden.
Das kulturelle Angebot einer Region bezieht sich auf Theater, Konzerte, Museen,
Galerien, Kino, Messen und Kongresse, sowie auf gastronomische Einrichtungen.
Eine Erhöhung dieses Angebotes lässt sich durch Zunahme von Konzerten,
Messen und Kongressen sowie Museen feststellen. Weiterhin ist eine Ausweitung
des Angebots des Theaters, der Kinos, Galerien und Gastronomie in diesem
Zusammenhang zu erwähnen. Die Hochschule ermöglicht der Bevölkerung den
Besuch von besonderen kulturellen Veranstaltungen.
2.2 Projektplanung
Im folgenden Abschnitt wird die Planung unseres konkreten Projektvorschlages
beschrieben, in dem wir die Wirkung von Hochschulen auf das oben beschriebene
kulturelle Angebot der Region, sowie auf die primären Bildungseffekte ausgehend
von den Forschungseinrichtungen mittels einer Inhaltsanalyse von Medien
aufzeigen wollen.
3 Vgl.: o.V. (2004): Regionalwirtschaftliche Bedeutung der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen im Bereich des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in Rheinland-Pfalz, TAURUS, Technische Universität Kaiserslautern, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Hrsg.), Trier, Mainz, Kaiserslautern, S. 8.
3
Zu Beginn begründen wir die Auswahl der Lokalpresse als repräsentatives
Medium gegenüber anderen Medientypen, bevor wir den Untersuchungszeitraum,
sowie die zu untersuchende Zeitung bzw. die zu untersuchende Hochschulregion
festlegen. Abschließend findet sich eine Begründung der getroffenen
Entscheidungen über Raum und Zeit der Untersuchung.
2.2.1 Auswahl des Mediums Presse
Die Inhaltsanalyse wird hauptsächlich bei den vier großen Medienarten Presse,
Hörfunk, Fernsehen und Internet angewandt. Die Methoden sind dabei meist sehr
ähnlich, allerdings treten je nach Medium unterschiedliche Probleme auf. So ist
beim Internet beispielsweise nur ein relativ kurzer Untersuchungszeitraum
möglich, da zum einen keine älteren Quellen vorliegen, zum anderen auch die
Verbreitung des Internets bis heute noch nicht flächendeckend ist. Im Jahr 2004
waren gerade mal 57% der Haushalte mit einem Internetzugang ausgestattet4, was
es schwierig macht von Repräsentativität zu sprechen.
Das Medium Fernsehen ist zwar sehr viel weiter in der Bevölkerung verbreitet,
allerdings stellt sich hier ein weiteres Problem, da die Beiträge, die für unsere
Untersuchung relevant sein könnten, meist nur in speziellen Programmen im
Regionalfernsehen übertragen werden, welches wiederum nur von einem geringen
Prozentsatz der Bevölkerung regelmäßig verfolgt wird, sodass es auch hier nicht
möglich wäre von repräsentativen Ergebnissen zu sprechen. Gleiches gilt für den
Hörfunk, welcher ebenfalls auf Regionalprogramme einzuschränken wäre.
Studien in der Vergangenheit haben zudem gezeigt, dass es sich als durchaus
schwierig erwiesen hat, an Mitschnitte aus den Programmen heranzukommen, da
sich die Senderstationen nur ungern in die Strategiepläne schauen lassen.5
Aus diesen aufgeführten Gründen und nicht zuletzt auch wegen des großen
technischen Aufwandes haben wir uns schließlich für eine Presseanalyse
entschieden. Wir sind der Meinung, dass es hier im Vergleich zu anderen Medien
die meisten Möglichkeiten geben wird an gutes und umfangreiches Material zu
kommen und wegen der weitläufigen Verbreitung von Tageszeitungen
4 Vgl. Statistisches Bundesamt, Informationstechnologie in Haushalten 2004, Wiesbaden, S.6. 5 Vgl. Schibli, A. (2004): Medienmanagement im Hörfunk – Strategie, Formatierung, Selbstthematisierung – untersucht an Radiostationen im Raum Zürich (DRS 3, Radio 24, Energy Zürich und Radio Zürisee), Zürich, S. 45f.
4
repräsentative Untersuchungsergebnisse vorlegen zu können. Auch unter der
Berücksichtung von Zeit- und Personalaufwand erscheint uns die Presseanalyse
für unser Forschungsprojekt am geeignetesten.
2.2.2 Abgrenzung des Untersuchungsraumes
Für unseren Projektvorschlag einer Presseanalyse haben wir uns aus den fünf
rheinland-pfälzischen Hochschulregionen (siehe Abb.1) für die Region Trier
entschieden.
Abbildung 1: Hochschulregionen
Quelle: Prof. Dr. Spehl
5
Als repräsentatives Presseorgan erscheint der Trierische Volksfreund am besten
geeignet, denn mit einer täglich verkauften Auflage von bis zu 107000
Exemplaren ist er in der gesamten Region Trier präsent, wie die folgende
Abbildung 2 zeigt.
Abbildung 2: Verbreitungsgebiet
Quelle: http://www.intrinet.de/media/downloads/mediadaten/1.pdf
Allerdings fallen die Fachhochschulstandorte Birkenfeld und Idar-Oberstein,
welche ebenfalls zur Hochschulregion Trier gehören, nicht in das
Verbreitungsgebiet des Trierischen Volksfreundes. Deshalb bezieht sich unsere
Analyse hauptsächlich auf die Wirkungen der Hochschulen (Universität und
Fachhochschule) und Forschungsinstitute6 in Trier auf das kulturelle Angebot für,
sowie primäre Bildungseffekte auf die Bevölkerung der Region.
Den Zeitraum der Untersuchung des Trierischen Volksfreundes begrenzen wir auf
ein Jahr, beispielsweise von Juni 2004 bis Juni 2005. Wie die Suche und
anschließende Analyse der Zeitungsartikel zum Thema Hochschulen und
Forschungsinstitute und ihre Wirkungen auf das kulturelle – und Bildungsangebot
für die Bevölkerung genau darstellt, wird in einem späteren Teil der Arbeit noch
ausgeführt bzw. wird näher auf die Methoden eingegangen.
6 Vgl.: Anhang A 1: Liste der zu untersuchenden Institutionen.
6
2.2.3 Gründe für die Wahl des Untersuchungsraumes
Die Einschränkung auf den oben beschriebenen Untersuchungsraum hat
größtenteils forschungsökonomische Gründe. Erstens verkleinert man mit der
Wahl einer einzigen Hochschulregion die Anzahl der in Frage kommenden
Zeitungen, welche über die jeweiligen Hochschulen und Forschungseinrichtungen
berichten könnten. Damit verringert sich die Anzahl der zu bearbeitenden Artikel
und gehen folglich auch die anfallenden Kosten zurück, worüber später noch
ausführlich geschrieben wird.
Außerdem lässt sich speziell für die Hochschulregion Trier und hier besonders für
den Standort Trier eine einzige Zeitung, nämlich der Trierische Volksfreund, als
das Presseorgan bestimmen, die die größte Präsenz aufweist. In anderen Regionen
wie z.B. Mainz oder Kaiserslautern existieren mehrere große Zeitungen, welche
die jeweilige Hochschulregion abdecken und es somit um so schwieriger wird
eine einzige, repräsentative Zeitung auszuwählen.7 Dieser Umstand hat wiederum
Folgen bezüglich der Kosten, die für die Recherche und Beschaffung der
auszuwertenden Artikel anfallen würden, was in einem späteren Abschnitt näher
erläutert wird.
Die Wahl des zu untersuchenden Zeitintervalls von einem Jahr wird auch
forschungsökonomisch begründet, da sich so die Menge der zu untersuchenden
Texte in einem bearbeitbaren Rahmen hält. Auch die Repräsentativität eines
ganzen Jahres ist nicht zu unterschätzen, denn es lässt sich feststellen, wie präsent
die Hochschulen und Forschungsinstitute im Jahresverlauf in der lokalen Presse
sind.
3. Durchführung der Presseanalyse
Nach der Abgrenzung des Untersuchungsraumes in der oben abgehandelten
Planungsphase, geht es nun an die eigentliche Arbeit der Medienanalyse, in
unserem Fall der Presseanalyse. Dieser zweite Teil des Projektes lässt sich
wiederum in mehrere Teilschritte gliedern.
7 Vgl.: Anhang A 2: Liste Presse in Rheinland-Pfalz.
7
Im weiteren Verlauf werden diese Schritte einzeln aufgelistet und es wird
erläutert, wie die jeweilige Arbeit zu verrichten ist, zum Teil schon auf unseren
Projektvorschlag bezogen.
3.1 Artikelrecherche
Im Teil Projektplanung wurde das zu untersuchende Medium ausgewählt, mit
welchem im weiteren Verlauf gearbeitet wird. In unserem Fall ist es die lokale
Tageszeitung Trierischer Volksfreund, und zwar die Ausgaben eines ganzen
Jahres.
Die Suche gilt Artikeln, welche sich mit den zu untersuchenden Institutionen
Universität, Fachhochschule und größeren Forschungseinrichtungen8
beschäftigen. Wie auch alle anderen relevanten, lokalen Tageszeitungen in
Rheinland Pfalz, besitzt der Trierische Volksfreund ein Archiv im Internet, zu
finden auf der Homepage.9 Dort wird dann mittels Eingabe der oben erwähnten
Begriffe in eine Suchmaschine die Recherche gestartet. Man erhält schließlich
eine Liste der Titel der im gewählten Zeitraum erschienenen Artikel über die
jeweilige Institution. Um auf den vollständigen Text der Artikel zugreifen zu
können, muss man sich registrieren und gegebenenfalls für die Texte bezahlen,
was im Abschnitt Kostenkalkulation ausführlicher behandelt wird.
Wie die Artikel im Bezug auf unsere Fragestellung bezüglich des kulturellen
Angebots und der Bildungseffekte weiter bearbeitet werden, wird in einem
späteren Abschnitt erklärt. Es wird dort besonders auf die Methodik beschrieben.
Dieser Suchvorgang wird für jeden beliebigen Untersuchungsraum analog
durchgeführt. Es kommt jedoch zu erheblichen Unterschieden bezüglich Kosten
und Personalaufwand, worauf in den beiden folgenden Abschnitten näher
eingegangen wird.
8 Vgl.: Anhang A 1: Liste der zu untersuchenden Institutionen. 9 Vgl.: o.V. (2005): http://www.intrinet.de/medienhaus/archiv/index.html (Stand: 14.07.05).
8
3.2 Kategorienbildung
Alle Merkmale, die zu der Beantwortung der Forschungsfrage benötigt werden,
müssen durch die Inhaltsanalyse identifiziert und quantifiziert werden. Einzelne
Textteile werden hierbei bestimmten Merkmalen, den Kategorien zugeordnet.
Nachdem in der ersten Phase eine Hypothese aufgestellt wurde, beginnt mit der
zweiten Phase, der sogenannten Entwicklungsphase, die Erstellung der
Kategorien. Unter Kategorien versteht man in diesem Zusammenhang ein
theoretisches Konstrukt, das verschiedene Aussagen im Sinne von semantischen
Äquivalenten zusammenfasst. Ähnliche oder vergleichbare Aussagen oder
Begriffe werden dementsprechend zu einer Gruppe, einer Kategorie,
zusammengefasst. Mehrere Kategorien ergeben ein Kategorienschema.10
Für die computerunterstützte Inhaltsanalyse sind Textwörter zu Kategorien
zusammenzufassen, dass aus der Anordnung oder dem Muster der Kategorien auf
den Textinhalt geschlossen werden kann. Dafür ist ein geeignetes
Kategoriensystem zu entwickeln, und zwar Analyseaspekte im Hinblick auf
Material und Thema. Wenn das Kategoriensystem fertig ist erfolgt die Kodierung.
Kategorien als Kernstück einer Inhaltsanalyse werden bei der
computerunterstützten Inhaltsanalyse in einem Diktionär (Wörterbuch) definiert.
Bei der Kategorienbildung als Vorraussetzung für die Diktionärsentwicklung
lassen sich zwei Vorgehensweisen unterscheiden, die theoriegeleitete und die
empiriegeleitete Kategorienbildung. Sowohl bei der Bildung einer Hypothese, als
auch bei der Erstellung eines Kategoriensystems ist eine Kombination von
theorie- und empiriegeleitetem Vorgehen sinnvoll.11
Das theoriegeleitete Vorgehen bei der Definition von Kategorien erfolgt zunächst
ohne das Textmaterial zu berücksichtigen. Aus der Theorie und den Hypothesen
lassen sich bereits Begriffe ableiten, die künftige Kategorien bilden sollen. Die
entwickelten Kategorien werden überarbeitet, einer Reliabilitätsprüfung
unterzogen und können zu Überkategorien zusammengefasst werden.
Die empiriegeleitete Kategorienbildung versucht in Texten vorgefundene
Aussagen logisch zu gliedern.
10 Vgl.: Früh, W. (1998): Inhaltsanalyse: Theorie und Praxis (= Veröffentlichung der Reihe Uni-Papers, Bd. 3), Konstanz, S.132f. 11 Vgl.: Züll, C., Mohler, P., Geis, A. (1991): Computerunterstützte Inhaltsanalyse mit Textpack PC, Stuttgart, S. 51f.
9
3.2.1 Theoriegeleitete Kategorienbildung
Definiert werden Kategorien durch Wortlisten. Jeder Kategorie wird ein
numerischer Wert, ein sogenannter Code zugeordnet. Dieser kann bei weiteren
statistischen Analysen verwendet werden. Alle Wörter, die die Kategorie
definieren und in einer Liste zusammengestellt werden, zeigen auf, dass die
Textstelle, in der sie auftreten, zu dieser Kategorie gehört.
Verschiedene Regeln sind für die Kategoriendefinitionen von Relevanz.
So müssen Kategorien für die Forschungsfrage relevant sein und vollständig
definiert werden, d.h. alle Themen müssen berücksichtigt werden. Kategorien
müssen eindeutig sein, d.h. sie müssen so definiert werden, dass z.B. Wörter nicht
Indikatoren für mehrere Kategorien sind.
Ein weiteres Kriterium ist die Trennschärfe, d. h. sie müssen voneinander
unabhängig sein. Es ist z.B. nicht sinnvoll, neben einer Kategorie „Kultur und
Bildung“ einen weitere Kategorie „Theater“ in das Diktionär aufzunehmen.12
3.2.2 Empiriegeleitete Kategorienbildung
Die empiriegeleitete Vorgehensweise definiert nun aus dem Text heraus weitere
Kategorien. Es ist auch möglich bereits bestehende Kategorien mittels
Worthäufigkeitslisten zu erweitern. Abbildung 3: Worthäufigkeitsliste
Quelle: ZUMA, Mannheim
12 Vgl.: Früh, W. (1998): Inhaltsanalyse: Theorie und Praxis (= Veröffentlichung der Reihe Uni-Papers, Bd. 3), Konstanz, S.134f.
10
Ziel Ist es, klare Codierregeln zu bestimmen, um die Texteinheiten den jeweiligen
Codierungen zuzuordnen. Zum Abschluss muss das Diktionär auf seine
Reliabilität und Validität in Hinblick auf die Forschungsfrage überprüft werden.
3.3 Testphase
Wir haben uns für eine qualitative manuelle Analyse von Zeitungsartikeln
entschieden. Zur Auswahl stand auch eine computerprogrammgestützte Analyse,
jedoch fiel die Entscheidung dagegen, da diese außer einigen Vorteilen für unsere
Arbeit auch erhebliche Nachteile mit sich bringen würde. Zunächst bleibt
hervorzuheben, dass eine Analyse per Computerprogramm einen geringeren
Personalaufwand, eine schnellere Verwertung und somit auch die Möglichkeit der
Bearbeitung einer hohen Anzahl von Artikeln bedeutet, jedoch zugleich verlangen
würde, dass sich eine Kleingruppe von technisch Versierten besonders intensiv
mit dem Programm auseinandersetzt, was im Hinblick auf den geringen
Zeitrahmen hinderlich wäre.
Ausschlaggebend war, dass unser Vorschlag nach einer einfachen quantitativen
eine qualitative Analyse des vollständigen Materials vorsieht, die mit der
manuellen Codierung besser durchgeführt werden kann. Dies erscheint sinnvoll,
da Menschen über ein höheres Textverständnis verfügen als Rechner, die kaum in
der Lage sind, Artikel qualitativ zu werten oder gar Ironien zu erkennen. Somit
sollen am Ende der Testphase die Codierer dazu fähig sein, Zeitungstexte für die
Forschungsgruppe zufriedenstellend zu verschlüsseln.
Die Testphase beinhaltet die drei Arbeitsschritte Probecodierung, Codierschulung
und Überprüfung der Reliabilität und der Validität, die im Folgenden näher
erläutert werden.
3.3.1 Probecodierung
Ziel der Probecodierung ist es, das bereits entwickelte Kategoriensystem auf seine
Güte zu prüfen und gegebenenfalls zu verfeinern.
Dazu findet sich die Forschungsgruppe zusammen, um eine Verschlüsselung nach
dem vorläufigen Kategoriensystem vorzunehmen. Da der von uns getätigte
11
Vorschlag eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Kategorien vorsieht, müssen
diese umso unmissverständlicher formuliert sein. In diesen Kategorien wird von
den Codierern nicht nur eine alleinige Zählung und Zuordnung der im Text
vorhandenen Aussagen vorgenommen, sondern auch schon eine möglichst
objektive Wertung. Somit erhält man Ergebnisse in Form einer Ordinalskala.
Im Verlauf der Probecodierung einer bestimmten Anzahl (der Umfang hängt
sowohl von der Größe der Gruppe als auch von der Qualität des ursprünglichen
Kategoriensystems ab) von zufällig ausgewählten Artikeln werden mit Sicherheit
Unklarheiten und Fragen auftreten. Diese gilt es zu dokumentieren und zu
beseitigen. Dabei muss die Forschungsgruppe auch stets diejenigen im Visier
behalten, die nachher bei der tatsächlichen Codierung der Texte tätig sein werden,
um eine möglichst kurze Schulungszeit und saubere Ergebnisse zu gewährleisten.
In diesem Arbeitsschritt steht die Validität im Vordergrund, also die Frage, ob
tatsächlich das gemessen wird, was von der Forschungsgruppe gemessen werden
will, d.h. ob mit dem vorhandenen Kategoriensystem bei der Codierung auch
wirklich qualitative Aussagen von regionalen Zeitungsartikel, in unserem Fall des
Trierischen Volksfreundes zu Bildungs- und Kulturangebot bewertet werden. Als
Ergebnis sollen am Ende der Probecodierung sowohl ein vollständiger und
endgültiger Hypothesenkatalog, der alle Unterpunkte beinhaltet, als auch ein
Codebuch entstehen. Dieses besteht aus folgenden vier Teilen:
- Formale Identifikationskennzahlen für die Untersuchungseinheiten, welche
Kennzahlen wie beispielsweise die Zeitungskennziffern, die Nummern der
Codierer oder die Wichtigkeit beinhalten.
- Allgemeine Codierhinweise, die quasi eine Instruktion für das Vorgehen bei der
Verschlüsselung darstellen.
- Kategoriensystem
- Kategoriendefinitionen
Als Anschauungsmaterial findet sich im Anhang ein Beispiel für ein Codebuch.
Anschließend sollte man an der Ausgestaltung von Codierbögen arbeiten. Darauf
sollten alle zu bewertenden Merkmale wie etwa „Bewertung der Qualität des
Kulturangebots“ enthalten sein und ein dazugehöriges Kästchen, in das die
Ausprägung in Form einer Zahl (z.B.: Ordinalskala von 0-5; 0 für sehr schlecht, 5
für sehr gut) im Trakt der Codierung eingetragen werden soll. Darüber hinaus
sollten auf dem Bogen die formalen Identifikationskennziffern eintragbar sein.
12
Nun sind alle Vorbereitungen getroffen und man kann mit der Unterweisung der
Codierer beginnen.13
3.3.2 Codierschulung
Die Codierschulung verfolgt den Zweck, die Teilnehmer möglichst gut mit der
Verschlüsselungstechnik vertraut zu machen. Zunächst gilt es den
Hinzugekommenen das genaue Ziel des Projekts zu verdeutlichen, indem man
ihnen die getroffenen Hypothesen und die Kategorien mit ihren Definitionen
näher bringt.
Daraufhin erfolgt eine ausführliche Besprechung der Codierregeln. Anfangs führt
der Instruktor einige Codierungen vor, dann versuchen sich die Eingewiesenen in
stiller Eigenarbeit an jeweils gleichen Texten. Es bleibt zu erwähnen, dass diese
zufällig ausgewählte Artikel darstellen, die der Gesamtheit der relevanten Texte,
also denjenigen, die sich mit Kultur- und Bildungsangebot der Universität
befassen, entnommen sein müssen.
Hat nun jeder seine Übung abgeschlossen, wird die Vergabe der Codes diskutiert.
Anders als im Falle der quantitativen Analyse, wo nur in die Kategorien passende
Begriffe gezählt werden, kann man bei der qualitativen Analyse nicht einen
gänzlich objektiven Maßstab finden. Juroren beim Eiskunstlauf etwa vergeben
verschiedene Wertungen, obwohl sie das selbe gesehen haben. Dies ist nun mal
das Wesen von Wertungen, die immer auch subjektiv sind.
In der Summe aber müssten die subjektiven Komponenten sich nivellieren und
ein vernünftiger Mittelwert entstehen, wobei aber Ausreißer sehr unerwünscht
sind. Um diese Ausreißer möglichst zu verhindern, wendet man am Ende der
Schulung einen Validitätstest und einen Reliabilitätstest an, die das Thema des
nächsten Abschnitts darstellen.14
13 Vgl.: Früh, W. (1998): Inhaltsanalyse: Theorie und Praxis (= Veröffentlichung der Reihe Uni-Papers, Bd. 3), Konstanz, S.140ff. 14 Ebenda, S.161ff.
13
3.3.3 Überprüfung der Reliabilität und der Validität
Haben die Geschulten nach ausgiebigem Einüben der Codiertechnik den
Eindruck, diese weitestgehend zu beherrschen, so ist der Moment gekommen dies
empirisch zu überprüfen. Vorweg sei gesagt, dass eine solche Überprüfung nur als
Hinweis auf mögliche Unzulänglichkeiten diene und die Zahlen auf keinen Fall
überinterpretiert werden sollten, zumal ja erwähnt wurde, dass die Analyse
qualitativer Natur sei und somit sowieso eine größere Streuung der Ergebniswerte
angenommen werden sollte.
Ein Reliabilitätstest trifft Aussagen über die Qualität des methodischen
Instrumentariums. Darüber hinaus wird die Sorgfalt der Codierer geprüft und
mögliche Ausreißer, welche systematisch in ihrer Bewertung von den anderen
abweichen, ausfindig gemacht. Prinzipiell gilt, dass mit einem kompletten
Instrumentarium und klaren Codieranweisungen sowohl ein Codierender zu zwei
unterschiedlichen Zeitpunkten gleiche Ergebnisse liefern sollte (Intracoder-
Reliabilität), als auch mehrere Codierer annähernd gleiches verschlüsseln müssten
(Intercoder-Reliabilität).
Letzteres interessiert aus vorher genannten Gründen mehr. Die Prüfung der
Intracoder-Reliabilität klammern wir also in unserem Vorschlag aus. Zunächst
wählt man eine genügend große Anzahl an Codiermaterials (ca. 15 Artikel) aus,
die jeder Geprüfte verschlüsseln soll, auch die Mitglieder der Forschergruppe,
worauf bei Behandlung der Validität Bezug genommen wird. Jetzt nimmt man die
Ergebnisse und vergleicht sie miteinander. Hierzu wird vorgeschlagen,
Mittelwerte der Bewertungen zu errechnen und daraufhin die Abweichung jedes
Codierers vom Mittelwert zu bestimmen; andere Methoden (z.B. das Maß der
Codiererübereinstimmung) sind denkbar, jedoch halten wir diese für einfach und
praktikabel. Kann man eine deutliche Abweichung eines oder zweier Codierer
vom Rest erkennen, sollte man mit Ihnen noch einmal das Kategoriesystem und
die Codieranweisungen durcharbeiten. Dies wäre allerdings nicht so schlimm.
Ganz anders das Worst-Case-Szenario. Dies würde eintreten, wenn die
Abweichungen eines jeden übermäßig groß wären. In diesem Fall müsste man die
Schulung wiederholen oder gar das Instrumentarium überprüfen und verfeinern.
14
Im Anschluss daran erfolgt nun die Validitätsprüfung. Es wurde erwähnt, dass die
Forschungsgruppe an der Testcodierung teilnehmen soll.
Das hat folgende Bewandtnis: Die Gruppenzugehörigen haben eine genaue
Vorstellung davon, was gemessen werden soll. Also werden sie auch danach
verschlüsseln. Weichen in der Auswertung die neu geschulten Codierer
signifikant von den Forschern ab, so bedeutet das, dass die Kategoriendefinitionen
unsauber sind und die Codierschulung unzulänglich und somit bei beidem
nachgebessert werden sollte. Befinden sich letztendlich die Werte beider Tests in
einem annehmbaren Bereich, so kann man zur eigentlichen Codierung
übergehen.15
3.4 Anwendungsphase und Codierung
Da in der Anwendungsphase Gründlichkeit und Sorgfalt an erster Stelle stehen,
um später eine reibungslose Aufbereitung der Daten zu garantieren, sollten alle
Eintragungen sehr leserlich sein und Eintragskorrekturen eindeutig
gekennzeichnet werden.
Das vorhandene Textmaterial wird zunächst gleichmäßig und zufällig verteilt.
Gemeint ist, jede einzelne Art von Artikel, sollte in gleichen Umfang auf alle
Codierer verteilt werden, da jeder eine eigene Codierweise besitzt, die sich durch
gezielte Streuung neutralisieren lässt.
Da im Verlauf der Verschlüsselung eine Art Lernprozess der Codierenden
auftreten kann, falls der Umfang der zu analysierenden Schriftstücke hoch ist,
kann man noch mal einen Reliabilitäts- und Validitätstest zur Überprüfung
dazwischenschalten. Dies kann gegebenenfalls eine Nachschulung mit sich
führen. Aus zeitlichen Gründen wird man darauf aber eher verzichten müssen.
Am Ende hat man hoffentlich gute Daten gewonnen, die im nächsten Schritt
ausgewertet werden müssen. Im folgenden Abschnitt wird darauf näher
eingegangen.16
15 Ebenda, S.165ff. 16 Ebenda, S.175ff.
15
4. Auswertungsphase
In der Auswertungsphase beschäftigt man sich mit der Aufbereitung der Daten
und Datenerfassung, gegebenenfalls mit der Datenbereinigung. Anschließend
erfolgt die Interpretation der Daten bezüglich unserer Ausgangshypothese im
Hinblick auf die Berichterstattung der Regionalpresse über ein zusätzliches
Bildungs- und Kulturangebot der Hochschulen und Forschungsinstitute. Befassen
wir uns zunächst mit der Datenaufbereitung.
4.1 Aufbereitung der Daten
Die Codierbögen enthalten Informationen, die nun auf den Rechner übertragen
werden. Dies wird wohl manuell vonstatten gehen, jedoch wäre es schön, wenn
diese Arbeit ein geeigneter, schneller Scanner übernehmen könnte. Hat man den
sogenannten Rohdatensatz auf dem Rechner gespeichert, wird man diesen anhand
eines dazu geeigneten Programms wie „ SPSS“ weiter bearbeiten. Ist die
Datenbearbeitung erfolgt, lassen sich die Daten schließlich interpretieren, was im
nachfolgendem Kapitel Gegenstand sein wird.
4.2 Interpretation
Die letzte Phase der Inhaltsanalyse ist die Auswertungsphase, in der die
Ergebnisse festgehalten und interpretiert werden.
Die für den ersten Teil der Untersuchung angesetzte quantitative Analyse soll uns
also direkt zu Forschungsbeginn einen Überblick über die Präsenz von
Hochschulen in der Presse verschaffen. Zu diesem Zweck wird der Trierische
Volksfreund auf Artikel die sich mit der Fachhochschule, Universität oder
sonstige Forschungsinstitute, beschäftigen durchsucht. Daraus wird ersichtlich, ob
im Laufe des Untersuchungszeitraumes von einem Jahr eine stetige Ab- bzw.
Zunahme von Artikeln die sich mit dem Thema beschäftigen stattgefunden hat,
oder ob es eher zu Schwankungen in der zeitlichen Entwicklung kam. Zudem hat
man so die Möglichkeit die verschiedenen Hochschulregionen mit der Region
Trier zu vergleichen, welche Universitäten erscheinen häufiger in der Presse,
welche seltener, etc.
16
Würde man einen Zeitraum von mehreren Jahren untersuchen, so ließe sich dann
die Präsenz der Artikel wiederum interpretieren und es besteht die Möglichkeit
hieraus Hypothesen zu bilden.
So könnte man beispielsweise aus einer stetigen Zunahme von Artikeln über die
Universität Trier schließen, dass das Interesse an von Seiten der Bevölkerung
zunimmt, bzw. eine Abnahme von Berichten als Bedeutungsverlust oder
Desinteresse interpretieren. Da wir uns allerdings für einen
Untersuchungszeitraum von einem Jahr entschlossen haben, ist dieses Vorgehen
nicht sehr aussagekräftig.
Aus diesem Grund haben wir für den zweiten Teil der Untersuchung eine
qualitative Analyse vorgeschlagen, die uns sagen soll, worüber genau und in
welchem Stil im einzelnen berichtet wird, um somit Informationen über die
Wirkung der Trierer Hochschulen in der Region herauszufiltern.
Auf diese Weise kann herausgefunden werden, in wie weit sich unsere anfangs
formulierte Hypothese bestätigt, d.h. was im Mittelpunkt des Interesses der
Bevölkerung steht, zum Beispiel, ob die Mehrzahl der Artikel lediglich auf
kulturelle Sonderveranstaltungen eingeht oder ob tatsächlich auch über die
primären Bildungseffekte berichtet wird. Zudem kann die Länge der einzelnen
Artikel als Maß für die Wichtigkeit genommen werden und auch hier wieder
regionsübergreifende Vergleiche angestellt werden.
Von gesteigertem Interesse ist bei der qualitativen Analyse auch die Suche nach
Wertungen in den Artikeln. Aus der Art und Weise wie berichtet wird, kann so
auf das Image, welches die Hochschulen in der Region Trier genießen,
geschlossen werden.
Insbesondere im Bezug auf das kulturelle- und das Bildungsangebot können
wertende Berichte einen Aufschluss darüber geben, in wie weit die Bevölkerung
mit dem zufrieden ist, was von den Hochschulen und Forschungseinrichtungen
angeboten wird.17
5. Kostenkalkulation
17 Vgl.: o.V. (2005), http://www.meinungsklima.de/iaablauf.html (Stand: 12.06.05).
17
Die Kosten, welche innerhalb einer Medienanalyse anfallen, lassen sich speziell
bei einer Presseanalyse gut einteilen und auch kalkulieren.
Die wichtigsten Indikatoren um die Kosten zu bestimmen sind der Umfang an zu
bearbeitenden Artikeln sowie die eventuelle Nutzung eines Computerprogramms
zu deren Auswertung.
Die Preise für die Texte liegen je nach Zeitung und dort verwendeter
Suchmaschine im Archiv zwischen 0,30 € und 2,30 € pro Artikel.18 Die Suche an
sich ist umsonst, bringt allerdings nur Anzahl und Titel der Texte als Ergebnis.
Die Preise für Lizenzen von geeigneten Computerprogrammen für die
Inhaltsanalyse der Texte betragen bei den drei, von der Literatur empfohlenen19
zwischen 50 € und 170 €.20
Für das von uns vorgeschlagene Projekt der Analyse des Trierischen
Volksfreundes ist eine Besonderheit zu beachten, denn rückwirkend bis 2003 sind
für Abonnenten sämtliche Artikel aus dem Archiv kostenfrei abrufbar. Für Nicht-
Abonnenten fallen dagegen Kosten von 2,30 € pro Artikel an, da der Trierische
Volksfreund in seinem Archiv das Suchprogramm GENIOS anbietet. Auch die
Artikel vor 2003 sind sowohl für Abonnenten als auch für Nicht-Abonnenten
kostenpflichtig.21
Da wir uns für eine manuelle Analyse der Texte entschieden haben, fallen die
Kosten für die Beschaffung eines Computerprogramms weg. Folglich fallen also,
analysiert man einen Zeitraum nach 2003, keine Kosten bezüglich
Textbeschaffung und Textbearbeitung an, da in unserer Gruppe Abonnenten des
Trierischen Volksfreundes vertreten sind, mit deren Hilfe die Texte zu beschaffen
wären. Bei einer geschätzten Anzahl von 600-700 Artikeln, die in einem Jahr zu
untersuchen wären, lässt sich somit berechnen, welcher Kostenbetrag eingespart
wird bzw. bei der Analyse einer anderen Region anfallen würde.
6. Fazit
18 Vgl.: Anhang A 1: Liste der zu untersuchenden Institutionen. 19 Vgl.: Lissmann, U. (1997): Inhaltsanalyse von Texten (= Forschung, Statistik & Methoden, Bd.2), Landau, S.73ff. 20 Vgl.: Anhang A 3: Computerprogramme zur Inhaltsanalyse (Homepages). 21 Vgl.: o.V. (2005): http://www.intrinet.de/medienhaus/archiv/index.html (Stand: 14.07.05).
18
Zur Untersuchung der von uns aufgestellten Hypothese mittels einer
Inhaltsanalyse lassen sich folgende Probleme und Ergebnisse zusammenfassen.
Im Rahmen der Projektplanung erschien es uns unter anderem in Anbetracht der
aufwendigen Codiervorgänge sinnvoll den Rahmen der Analyse, sowohl bei der
Hypothesenfindung, als auch der Wahl des Untersuchungsraumes, des zu
analysierenden Mediums und dem Untersuchungszeitraum möglichst begrenzt zu
halten.
Aufgrund der von uns getroffenen Auswahl besteht jedoch weiterhin die
Möglichkeit spezielle Erkenntnisse über die Region Trier herauszufinden und
lassen sich ohne weiteres auch auf die anderen Hochschulregionen anwenden.
Des weiteren ist zu erwähnen, dass diese Einschränkungen auch in Bezug auf den
begrenzten Personalaufwand zu einem weiteren Vorteil führen.
Ein Problem, welches ebenfalls ausschlaggebend für die weitere Analyse unserer
Hypothese gewesen ist, bezieht sich auf die Durchführung der Presseanalyse.
Während in den anderen Hochschulregionen die Beschaffung von Artikel der
regionale Zeitungen nur kostenpflichtig zu erhalten sind, bietet sich bei der
Analyse des Trierischen Volksfreundes der Vorteil, das die Artikel von
Abonnenten kostenlos bezogen werden können.
Ebenfalls von Nutzen erscheint die Wahl von nicht computerunterstützten
Analyseverfahren. Einerseits entlasten Computerprogramme den
Personalaufwand bei der Analyse und können große Mengen von Artikel
verarbeiten. Andererseits werden oft wichtige Aspekte vernachlässigt. So ist es
auch zu erklären, dass unsere Untersuchung trotz der oben schon genannten
Beschränkungen von Raum, Zeit, Medium repräsentative Ergebnisse liefert.
Mit Hilfe einer qualitativen Bewertung wollen wir diesem Effekt entgegenwirken
und können nun in Bezug auf gut geschulte Codierkräfte auch wertende Elemente
innerhalb des Analysematerials berücksichtigen. Computerunterstützung sollte
allerdings nicht gänzlich ausgeschlossen werden, da spätere Auswertungen gut
von Programmen wie SPSS übernommen werden können.
Es lässt sich demnach feststellen, dass eine derartige Untersuchung durchaus
durchzuführen ist, obwohl die Codierung und Schulung der Personen einen
gewissen Vorlauf benötigen.
19
Für diese Vorbereitungsphase wären jedoch die Semesterferien ein geeigneter
Rahmen. Weiterhin halten wir es auch für sinnvoll die Auswertungen und
Ergebnisse der Presseanalyse mit denen der Befragungen in Verbindung zu
bringen, um somit weitere strukturelle Effekte von Hochschulen festzustellen und
zu erklären.
Anhang
A 1:
20
Liste der zu untersuchenden Institutionen Universitäten: Johannes Gutenberg-Universität Mainz Technische Universität Kaiserslautern Universität Koblenz-Landau Universität Trier Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer Fachhochschulen: Fachhochschule Bingen Fachhochschule Kaiserslautern Fachhochschule Koblenz Fachhochschule Ludwigshafen Fachhochschule Mainz Fachhochschule Trier Fachhochschule Worms Größere Forschungseinrichtungen: Kaiserslautern: Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF) Institut für Verbundwerkstoffe GmbH (IVW) Mainz: Institut für Europäische Geschichte Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut)) Max-Planck-Institut für Polymerforschung Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte Mainz Trier: Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) Institut für Rechtspolitik Institut für Umwelt- und Technikrecht der Universität Trier (IURT) Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) Institut für Cusanus-Forschung Trier Forschungsinstitute an weiteren Standorten: Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Quelle: Prof. Dr. Spehl
A 2: Liste Presse in Rheinland-Pfalz
21
speyer-aktuellLokal-Tageszeitung mit aktuellen Meldungen aus der Stadt und dem Rhein-Pfalz-Kreis (VVS Vorderpfälzischer Verlag Speyer) http://www.speyer-aktuell.de/ Allgemeine ZeitungMeldungen und Berichte zu Themen der Politik, der Kultur, der Wirtschaft und des Sportes aus der aktuellen Ausgabe der Tageszeitung (Allgemeine Zeitung, Mainz) http://www.allgemeine-zeitung.de/ Die Rheinpfalz - ron.deAktuelle Meldungen aus aller Welt mit Berichten aus der Rheinpfalz und Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Kultur (RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen) http://www.ron.de/ Main-RheinerDer Online-Dienst von Wormser Zeitung, Wiesbadener Kurier, Wiesbadener Tagblatt, Aar-Bote, Idsteiner Zeitung und Main-Spitze bietet aktuelle Meldungen und Hintergrundberichte mit regionaler Prägung. (Rhein Main Multimedia GmbH, Mainz) http://www.main-rheiner.de/ Nibelungen-KurierDie Online-Ausgabe des regionalen Blattes für Worms und die Umgebung bietet Lokalnachrichten, Sportberichte, Veranstaltungshinweise und eine Übersicht über regionale Betriebe und Vereine. (Nibelungen Kurier Verlag GmbH, Worms) http://www.nibelungen-kurier.de/ Pfälzischer MerkurAktuelle Schlagzeilen aus den Ressorts Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport mit Nachrichten und Hintergrundberichten aus der Region (Zweibrücker Druckerei und Verlagsgesellschaft mbH, Zweibrücken) http://www.pfaelzischer-merkur.de/ Pirmasenser ZeitungDie Tageszeitung bietet Nachrichten und Links aus der Region sowie Geschäftsanzeigen und einen Kundenservice. (Adolf Deil GmbH & Co. KG, Pirmasens) http://www.pz-pirmasens.de/ Rhein Zeitung online (Rhein Zeitung, Koblenz)Die wichtigsten Nachrichten aus den Bereichen Politik und Gesellschaft, Sport, Showbusiness und Computer erhalten Sie einfach und bequem über das Internet. http://rhein-zeitung.de/newsletter/ Trierischer Volksfreund - INTRINET
22
Zeitung für die Region Trier mit Regionalnachrichten, Veranstaltungstipps, Anzeigenmarkt und Branchenbuch (Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier) http://www.volksfreund.de/ Wiesbadener KurierDie Online-Ausgabe der Tageszeitung bietet Informationen zum aktuellen regionalen und überregionalen Tagesgeschehen, Sportmeldungen und Kleinanzeigen. (Wiesbadener Kurier GmbH & Co. Verlag und Druckerei KG, Wiesbaden) http://www.wiesbadener-kurier.de/ Wormser ZeitungAktuelle Berichterstattung aus der Online-Ausgabe der Tageszeitung mit Lokalnachrichten, Sportmeldungen und Online-Marktplatz (Wormser Zeitung, Worms) http://www.wormser-zeitung.de/ Quelle: http://www.meinestadt.de/rheinland-pfalz/home/rell/100-62417-73004?start=31 A 3: Computerprogramme zur Inhaltsanalyse (Homepages) ATLAS.ti - [ Diese Seite übersetzen ] [Win] Software developed by Thomas Muhr for grounded theory, anthropology and sociological studies. www.atlasti.de/ AquadAQUAD ist ein Softwarepacket zur Analyse qualitativer Daten.www.aquad.de/ TEXTPACK Ein Teil der Arbeit besteht in der Bereitstellung des Programms TEXTPACK. TEXTPACK ist ein Programmsystem zur computerunterstützten Text- und Inhaltsanalyse ... www.gesis.org/software/textpack/ Demoversionen befinden sich auf der beigelegten CD. Literaturverzeichnis Diekmann, A. (2002): Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Hamburg, 639 Seiten.
23
Früh, W. (1998): Inhaltsanalyse: Theorie und Praxis (= Veröffentlichung der Reihe Uni-Papers, Bd. 3), Konstanz, 259 Seiten. Lissmann, U. (1997): Inhaltsanalyse von Texten (= Forschung, Statistik & Methoden, Bd.2), Landau, 124 Seiten. o.V. (2004): Regionalwirtschaftliche Bedeutung der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen im Bereich des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur in Rheinland-Pfalz, TAURUS, Technische Universität Kaiserslautern, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Hrsg.), Trier, Mainz, Kaiserslautern, S. 8. o.V. (2005), http://www.meinungsklima.de/iaablauf.html (Stand: 12.06.05). Statistisches Bundesamt (2004): Informationstechnologie in Haushalten 2004, Wiesbaden, http://www.destatis.de/download/d/veroe/tab_ikt_04.pdf (Stand: 06.07.05). Schibli, André (2004): Medienmanagement im Hörfunk – Strategie, Formatierung, Selbstthematisierung – untersucht an Radiostationen im Raum Zürich (DRS 3, Radio 24, Energy Zürich und Radio Zürisee), Zürich, http://www.mediatrend.ch/wissenstransfer/pdf/wt_studie_schibli.pdf (Stand: 02.07.05).
Züll, C., Mohler, P., Geis, A. (1991): Computerunterstützte Inhaltsanalyse mit
Textpack PC, Stuttgart, 157 Seiten.
III