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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong€¦ · Prof. Dr. Johannes Harsche HA-Report 948 Wiesbaden 2017 . IMPRESSUM HERAUSGEBER Hessisches Ministerium für Wirtschaft,

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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessenund Hongkong

Herausgeber:

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Kaiser-Friedrich-Ring 7565185 Wiesbaden

www.wirtschaft.hessen.de

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

Dr. Alexander Werner

Dr. Claus Bauer

Prof. Dr. Johannes Harsche

HA-Report 948

Wiesbaden 2017

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IMPRESSUM HERAUSGEBER Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung BEARBEITUNG HA Hessen Agentur GmbH KONTAKT HA Hessen Agentur GmbH Konradinerallee 9 65185 Wiesbaden Tel +49 611 95017-80 /-85 Fax +49 611 95017-8466 [email protected] VERFASSER Dr. Alexander Werner, Dr. Claus Bauer, Prof. Dr. Johannes Harsche STAND November 2017 DRUCK Hessisches Statistisches Landesamt, Wiesbaden AUFLAGE 200 BESTELLUNG Download unter www.hessen-agentur.de/mediathek HINWEISE ZUR VERWENDUNG Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlkampfveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Ein-legen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig da-von, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl die Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung von Funktions- bzw. personenbezogenen Bezeichnungen, wie zum Beispiel Teilnehmer / Innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gel-ten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

I

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

Inhalt Seite

1  Einleitung 1 

2  Entwicklung und Struktur der Volkswirtschaft Hongkongs 3 

2.1  Dimensionen Hongkongs 3 

2.2  Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsstruktur 5 

2.3  Internationale Handelsbeziehungen 14 

2.4  Direktinvestitionen 19 

3  Außenwirtschaftliche Verflechtungen zwischen Hessen und Hongkong 22 

3.1  Außenhandel 22 

3.2  Direktinvestitionen 27 

4  Potenziale der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong 31 

4.1  Aspekte des Wirtschaftsstandortes Hongkong

aus hessischem Blickwinkel 31 

4.2  Investitionsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

auf Unternehmensebene – Unternehmensbeispiele 39 

5  Zusammenfassung 47 

Abbildungsverzeichnis 49 

Tabellenverzeichnis 50 

Literatur- und Quellenverzeichnis 51 

Anhang: Kontaktadressen 54 

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

1

1 Einleitung

Hongkong befindet sich gemessen am Exportwert mit einem Ausfuhrvolumen von

293 Mio. Euro im Jahr 2016 in einer ähnlichen Größenkategorie wie etwa Irland, Portugal

oder Singapur und liegt auf Rang sieben der bedeutendsten Absatzdestinationen der hes-

sischen Wirtschaft in Asien. Mit 7,4 Mio. Einwohnern und einem BIP von 321 Mrd. US-Dol-

lar ist Hongkong von seinen Dimensionen durchaus vergleichbar mit kleineren EU-Ländern

wie etwa Dänemark, Irland oder Österreich – bei einer deutlich stärkeren räumlichen Ver-

dichtung der Besiedelung und der Wirtschaftsaktivitäten. So ist die Fläche Hongkongs un-

gefähr viermal so groß wie diejenige von Frankfurt, und dies bei einer rund zehnfachen

Einwohnerzahl. Mit einem jährlichen BIP pro Einwohner von rund 43.500 US-Dollar zählt

Hongkong zu den im weltweiten Vergleich hochentwickelten Volkswirtschaften. Die Wirt-

schaft Hongkongs, die sich noch in den 1970er und 1980er Jahren durch komparative Stär-

ken im Bereich der Fertigung von höherwertigen Gebrauchsgütern auszeichnete, ist mitt-

lerweile durch eine Dominanz des Dienstleistungssektors geprägt. So ist Hongkong – auch

im Sinne einer Hub- bzw. Brückenfunktion – ein Finanzplatz und Logistikdrehkreuz von

Weltrang und hiermit korrespondierend ein sehr bedeutender Standort für Unternehmens-

zentralen, Vertriebszentren wie auch Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, die im en-

gen Austausch mit Produktionsbetrieben an anderen Standorten des ostasiatischen Wirt-

schaftsraums stehen. Des Weiteren hat sich Hongkong als Kultur- und Medienstandort mit

großer Strahlkraft etabliert, was Veranstaltungen wie die Hong Kong Book Fair und das

Hong Kong Arts Festival wie auch die Rolle Hongkongs als weltweit bedeutendstes Zentrum

für chinesischsprachige Publikationen verdeutlichen. Vor dem Hintergrund dieser Wirt-

schaftsstruktur ist das Land dem weltweiten Standortwettbewerb in besonderer Weise aus-

gesetzt, was für die Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong wie auch für dieje-

nige der Volksrepublik China umfangreiche wirtschaftspolitische Herausforderungen mit

sich bringt.

Ein wesentliches Ziel der vorliegenden – von der Hessen Agentur im Auftrag des Hessi-

schen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erstellten –

Studie besteht darin, Hongkong als Wirtschaftspartner vorzustellen und wirtschaftliche Ver-

bindungen zu Hessen aufzuzeigen. Die vorliegende Analyse beruht auf ausgewählten

volkswirtschaftlichen Indikatoren. Zudem werden durch Experteneinschätzungen zukünf-

tige Möglichkeiten der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hongkong und Hessen erörtert.

Im dieser Einleitung folgenden Kapitel 2 der Untersuchung wird hinsichtlich der Struktur,

der jüngeren Entwicklung sowie der internationalen Verflechtungen ein Porträt der Volks-

wirtschaft Hongkongs skizziert. Kapitel 3 der Studie umfasst eine detaillierte Analyse der

Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Hongkong und Hessen bzw. Deutschland.

Kapitel 4 widmet sich den Potenzialen der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und

Hongkong, in die u. a. Einschätzungen der GTAI, des Hong Kong Trade Development

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

2

Council und von Experten aus in Hongkong ansässigen hessischen Unternehmen einflie-

ßen. Abschließend werden in Kurzporträts ausgewählte hessische Unternehmen darge-

stellt, die erfolgreich in Hongkong tätig sind. Im abschließenden Kapitel 5 werden die Un-

tersuchungsergebnisse zusammengefasst.

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3

2 Entwicklung und Struktur der Volkswirtschaft Hongkongs

2.1 Dimensionen Hongkongs

In Hongkong leben derzeit rund 7,4 Millionen Menschen (vgl. Tabelle 1). Die Einwohnerzahl

beläuft sich somit auf ca. 120 % der Einwohnerzahl Hessens bzw. rund 9 % der Einwoh-

nerzahl Deutschlands, und dies bei einer Gesamtfläche, die rund 5 % der Fläche Hessens

und 0,3 % der Fläche Deutschlands entspricht. Hierzu korrespondierend ist die Bevölke-

rungsdichte in Hongkong mit 6.790 Einwohnern je qkm um ein Vielfaches höher als in Hes-

sen und Deutschland, wo 293 bzw. 229 Einwohnern je qkm gemessen wurden. Die Bevöl-

kerung Hongkongs verteilt sich auf das Festland, mehrere Halbinseln und zahlreiche Inseln,

wobei auf Hongkong Island 18 %, die Halbinsel Kowloon 30 % und die New Territories 52 %

der Gesamtbevölkerung entfallen.1

Tabelle 1: Gebiet und Bevölkerung von Hongkong, Hessen und Deutschland

Hongkong Hessen Deutschland

Landesfläche in qkm 1.106,3 21.115 357.341

Bevölkerung, 1.000 Einwohner 7.377,1

(31.12.2016) 6.176,2

(31.12.2015) 82.175,7

(31.12.2015)

Bevölkerungsdichte in Einwohner je qkm 6.790

(31.12.2016) 293

(31.12.2015) 229

(31.12.2015)

Relative Bevölkerungsveränderung von 2014 bis 2015 in %

0,80 1,35 1,20

Anteil der Alterskohorte 0 bis unter 15 Jahre an der Bevölkerung in %

11,4 (30.06.2016)

13,5 (31.12.2015)

13,2 (31.12.2015)

Anteil der Alterskohorte 15 bis unter 65 Jahre an der Bevölkerung in %

72,5 (30.06.2016)

66,2 (31.12.2015)

65,7 (31.12.2015)

Anteil der Alterskohorte 65 Jahre und älter an der Bevölkerung in %

16,1 (30.06.2016)

20,3 (31.12.2015)

21,1 (31.12.2015)

Durchschnittsalter der Bevölkerung 44,0

(2016) 43,7

(31.12.2015) 44,3

(31.12.2015)

Lebenserwartung bei der Geburt (Frauen), Jahre

87,4 (2015)

83,2 (2013/15)

83,1 (2013/15)

Lebenserwartung bei der Geburt (Männer), Jahre

81,4 (2015)

78,8 (2013/15)

78,2 (2013/15)

Quelle: Census and Statistics Department of the Government of the Hongkong Special Administrative Region, Central Intelligence Agency – CIA, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt.

1 Vgl. Census and Statistics Department of the Government of the Hongkong Special Administrative Region (2017), S. 4.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

4

Abbildung 1: Hongkong im räumlichen Überblick

Quelle: www.gadm.org für administrative Grenzen, Darstellung der Hessen Agentur.

Das Bevölkerungswachstum ist aktuell in Hongkong schwächer als in Hessen und im Bun-

desgebiet. Allerdings muss bei einem derartigen Vergleich die derzeit hohe Zuwanderung

nach Deutschland berücksichtigt werden. In Hongkong wird in den kommenden zwei Jahr-

zehnten die Bevölkerung erheblich zunehmen. Gemäß den derzeitigen Prognosen ist da-

von auszugehen, dass bis zum Jahr 2041 die Einwohnerzahl auf 8,5 Mio. steigen wird, wo-

raus sich voraussichtlich umfangreiche Herausforderungen beim Ausbau der Infrastruktur

ergeben werden.2

Die Altersstruktur der Bevölkerung Hongkongs weicht in mehrfacher Hinsicht von derjeni-

gen Hessens wie auch Deutschlands ab. Während die Anteile der Alterskohorten mit bis

unter 15 Jahren wie auch mit 65 und mehr Jahren jeweils kleiner als in Hessen bzw.

Deutschland sind, überschreitet der Anteil der Alterskohorte mit 15 bis unter 65 Jahren für

Hongkong die Vergleichswerte für Hessen und Deutschland. Das Durchschnittsalter der

Bevölkerung Hongkongs ähnelt stark derjenigen Hessens und Deutschlands, wenngleich

die Lebenserwartung in Hongkong merklich höher ist.

2 Vgl. GTAI (2015).

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2.2 Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsstruktur

In Hongkong wurde im Jahr 2016 ein BIP von 321 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet. Die Wirt-

schaftsleistung erreicht somit rund 108 % derjenigen Hessens und ca. 9 % derjenigen

Deutschlands (vgl. Tabelle 2 und Abbildung 2). Pro Einwohner lag das BIP in Hongkong bei

rund 43.500 US-Dollar. Damit weist das Land ein ähnlich hohes Wohlstandsniveau wie

Hessen und Deutschland auf, wo Vergleichswerte von 47.000 US-Dollar bzw. 42.000 US-

Dollar gemessen werden.

Tabelle 2: Wirtschaftsleistung und -struktur in Hongkong, Hessen und Deutschland

Hongkong Hessen Deutschland

BIP in Mio. US-Dollar (2016) 320.668 298.188 3.466.639

BIP je Einwohner (zu laufenden Preisen, in US-Dollar) 43.528 (2016)

47.300 (2015)

41.902 (2016)

Veränderungsrate des BIP in Landeswährung zu konstanten Preisen 2015 bis 2016 in %

2,2 1,5 1,8

Anteil des Primärsektors an der BWS in % (2016) 0,1 1 0,6 0,6

Anteil des Sekundärsektors an der BWS in % (2016) 1,2 1 30,5 30,4

Anteil des Tertiärsektors (inkl. Sonstiger Wirtschaftszweige) an der BWS in % (2016)

88,7 1 68,9 69,0

1 Anteil bezogen auf das BIP für das Jahr 2015.

Quelle: Census and Statistics Department of the Government of the Hongkong Special Administrative Region, Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt.

Während der vergangenen zwanzig Jahre – nur unterbrochen von konjunkturellen Schwä-

chephasen im Zuge der Dotcom-Krise zu Beginn des neuen Jahrtausends und der Finanz-

und Wirtschaftskrise im Zeitraum 2008/2009 – durchlief die Volkswirtschaft Hongkongs ei-

nen Wachstumspfad (vgl. Abbildung 2). In einigen Jahren wurden Wachstumsraten von

deutlich über fünf Prozent erreicht, womit das Wirtschaftswachstum in Hongkong dasjenige

in Hessen übertraf.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

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Abbildung 2: Bruttoinlandsprodukt in Hongkong und Hessen 2000 bis 2016 (in Mio. US-Dollar zu laufenden Preisen)

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der Hessen Agentur.

Im Jahr 2016 stieg in Hongkong das BIP um 2,2 % und damit weiterhin stärker als in Hessen

mit 1,5 % und in Deutschland mit 1,8 % (vgl. Tabelle 2 und Abbildung 3). In den Jahren

2015 und 2016 überschritt das BIP Hongkongs auch absolut (gemessen in US-Dollar) das-

jenige Hessens (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 3: Relative Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts in Hongkong und Hessen 2000 bis 2016 (in Landeswährung zu konstanten Preisen)

1 Wert für das Jahr 2016 geschätzt.

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der Hessen Agentur.

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100.000

150.000

200.000

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300.000

350.000

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Hongkong Hessenin Mio. US-Dollar

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2011

2012

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Hongkong Hessenin % 1

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Die Tatsache, dass die Wirtschaftsleistung je Einwohner in Hongkong niedriger ist als in

Hessen (vgl. Abbildung 4), lässt sich u. a. mit Unterschieden in der Branchenstruktur be-

gründen.3 So zeichnet sich die Wirtschaft Hongkongs dadurch aus, dass das Verarbeitende

Gewerbe, das in hochentwickelten Industrieländern in der Regel eine hohe Arbeitsproduk-

tivität aufweist und sehr wertschöpfungsintensiv ist, eine im internationalen Vergleich aus-

gesprochen niedrige Bedeutung hat, was nachstehend nochmals aufgegriffen wird.

Abbildung 4: Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Hongkong und Hessen 2000 bis 2015 (in 1.000 US-Dollar zu laufenden Preisen)

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der Hessen Agentur.

Die Preisentwicklung gestaltet sich in Hongkong merklich volatiler als in Deutschland, was

von ausländischen Investoren hinsichtlich ihres Marktumfelds zu beachten ist. In den Jah-

ren nach der Finanz- und Wirtschaftskrise lagen die Inflationsraten (vgl. Abbildung 5) in

einer Größenordnung von 4 % bis 5 %, wohingegen noch in den frühen 2000er Jahren ne-

gative Inflationsraten und somit deflationäre Tendenzen zu beobachten waren. Im Jahr

2016 betrug die Inflationsrate in Hongkong 2,5 %, während in Deutschland lediglich 0,5 %

gemessen wurden.

3 Beim Vergleich der Wirtschaftsleistung Hongkongs mit derjenigen Hessens sind Wechselkurseffekte zu beachten. Beispielsweise hat im Laufe des Jahres 2016 der Euro gegenüber dem US-Dollar mehrfach auf- und abgewertet. Im Jahr 2015 hatte der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert verloren.

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Hongkong Hessenin 1.000 US-Dollar

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

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Abbildung 5: Jährliche Inflationsrate in Hongkong und Deutschland 2000 bis 2016

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Darstellung der Hessen Agentur.

Hinsichtlich der sektoralen Wirtschaftsstruktur sind zwischen Hongkong und Hessen deut-

liche Unterschiede erkennbar. In besonderer Weise zeigt sich dies an der Bedeutung des

Verarbeitenden Gewerbes, dessen Anteil an der Bruttowertschöpfung für das Jahr 2015 in

Hongkong lediglich 1 % betrug, während sich die Vergleichswerte in Hessen und Deutsch-

land auf 19 % bzw. 23 % beliefen (vgl. Abbildung 6). Auch im Vergleich mit anderen großen

weltweit vernetzten Metropolen wie etwa London, New York und Paris, die in der Regel

ebenfalls in den vergangenen fünf Jahrzehnten einen gravierenden Strukturwandel durch-

laufen haben, ist die Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes in Hongkong außeror-

dentlich niedrig. Dementsprechend wird Hongkong als die am stärksten auf den Dienstleis-

tungsbereich fokussierte Wirtschaft weltweit bezeichnet.4 Aufgrund der Öffnung der Nach-

barregion Shenzhen als Sonderwirtschaftszone durch China in den 1970er und 1980er Jah-

ren sowie der hohen Immobilienpreise haben Hongkonger Unternehmen ihre Produktion

überwiegend nach China verlagert – eine Entwicklung, die nur schwer umkehrbar sein

dürfte. Trotzdem gibt es Bestrebungen, im Zuge von Entwicklungen im Bereich Industrie

4.0 verstärkt wieder Forschung und Entwicklung sowie Verarbeitendes Gewerbe anzuzie-

hen.5

4 Vgl. Hong Kong Trade Development Council (2017), S. 2. 5 Vgl. Tichauer, P. (2017) und GTAI (2016a).

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Hongkong Deutschlandin %

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Abbildung 6: Sektorale Struktur der Bruttowertschöpfung in Honkong, Deutschland und Hessen 2015 (in US-Dollar zu laufenden Preisen)

Hongkong Deutschland

Hessen

Für Hessen sind aus Gründen der Datenverfügbarkeit die Bereiche Handel, Gaststätten und Hotels sowie Transport, Lagerei und Kommunikation zusammengefasst.

Quelle: UN Statistics Division, Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der Hessen Agentur.

Demgegenüber vereinte das Aggregat aus Handel, Gaststätten und Hotels sowie Trans-

port, Lagerei und Kommunikation in Hongkong mit 37 % einen deutlich höheren Anteil auf

sich als in Deutschland und Hessen, wo 20 % bzw. 23 % gemessen wurden. Hier findet

u. a. die bedeutende Rolle Hongkongs als Hafenstadt, Tourismusdestination und Medien-

0,06% 2%1%

4%

27%

10%

56%

1% 3%

23%

5%

11%

9%

48%

0,3% 2%

19%

3%

23%

53%

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Bergbau und Versorgung

Verarbeitendes Gewerbe

Baugewerbe

Handel, Gaststätten und Hotels (für Hessenzuzüglich Transport, Lagerei und Kommunikation)

Transport, Lagerei und Kommunikation

Sonstige Wirtschaftszweige (u. a. Finanzsektor,öffentlicher Sektor)

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

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standort ihren Niederschlag.6 Im weltweiten Vergleich gilt der Flughafen als einer der be-

deutendsten Standorte für den Umschlag von Luftfracht, und der Hafen ist einer der wich-

tigsten Containerumschlagplätze weltweit.7

Der Anteil des Bereichs der sonstigen Wirtschaftszweige, der u. a. den für Hongkong be-

deutsamen Finanzsektor und den öffentlichen Sektor umfasst, fällt in Hongkong mit 56 %

ebenfalls höher aus als in Hessen (53 %) und im Bundesgebiet (48 %). Die globale Bedeu-

tung des Finanzplatzes Hongkong ist insbesondere daraus ersichtlich, dass sich dort im

weltweiten Vergleich der achtgrößte (in Asien viertgrößte) Aktienmarkt und die Devisenhan-

delsbörse mit dem viertgrößten (in Asien zweitgrößten) Handelsvolumen befinden.8

Die Anteile des Baugewerbes an der Bruttowertschöpfung lagen mit 4 % in Hongkong, 3 %

in Hessen sowie 5 % im Bundesgebiet nahe beieinander. Im Gesamtbild lässt sich festhal-

ten, dass die Volkswirtschaft Hongkongs verglichen mit derjenigen von Deutschland wie

auch von Hessen erheblich stärker durch den Dienstleistungsbereich geprägt ist.

Die gegenwärtige Beschäftigungssituation stellt sich in Hongkong (vgl. Abbildung 7) noch

günstiger als in Hessen dar, denn in den vergangenen fünf Jahren lagen die Arbeitslosen-

quoten in Hongkong in einer Größenordnung um rund 3 % – was als Indiz für Vollbeschäf-

tigung gilt – und in Hessen bei rund 6 %. Es ist davon auszugehen, dass das hohe Beschäf-

tigungsniveau auf dem Arbeitsmarkt Hongkongs auch für ausländische Investoren das

Erfordernis zur Zahlung kompetitiver Löhne mit sich bringt, um Fachkräfte finden und an

sich binden zu können.

Abbildung 7: Arbeitslosenquote in Hongkong und Hessen 2000 bis 2016

1 Wert für das Jahr 2016 geschätzt.

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Hessisches Statistisches Landesamt, Darstellung der Hessen Agentur.

6 Vgl. GTAI (2016b). 7 Vgl. Hong Kong Trade Development Council (2017), S. 7. 8 Vgl. ebenda.

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Hongkong Hessenin % 1

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

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Die Situation der öffentlichen Haushalte Hongkongs stellt sich, gemessen an der Relation

der Bruttostaatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt, sehr günstig dar. Im Jahr 2015

belief sich das entsprechende Größenverhältnis für Hongkong auf 0,06 %, wohingegen für

Deutschland 71 % zu verzeichnen waren (vgl. Abbildung 8).

Abbildung 8: Bruttostaatsverschuldung des BIP in Hongkong und Deutschland 2000 bis 2015 (in %)

1 Wert für das Jahr 2016 geschätzt. Wert für 2000 nicht verfügbar. 2 Wert für 2016 geschätzt.

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Darstellung der Hessen Agentur.

Mit Blick auf die nähere Zukunft ist zu erwarten, dass sich der Schuldenstand der

öffentlichen Haushalte in Hongkong erhöhen wird, denn die Regierung der Sonderver-

waltungszone plant umfangreiche Investitionen im Gesundheitswesen wie auch in die

Verkehrsinfrastruktur sowie in die Entwicklung neuer Stadtteile, die sich besonders

ausgeprägt an Nachhaltigkeitskriterien orientieren soll (siehe auch Kapitel 4.1).9

Zur Beleuchtung der für internationale Investoren relevanten Standortqualitäten Hongkongs

lässt sich insbesondere auf die Ergebnisse der jährlich von der Weltbank unter dem Titel

„Ease of Doing Business“ durchgeführten Untersuchung verweisen. Im Ranking für das

Jahr 2017 liegt Hongkong hinter Dänemark und vor Südkorea auf Platz vier der Rangliste

für den diesbezüglichen Gesamtindex, was gegenüber dem Jahr 2016 eine Verbesserung

um einen Rang darstellt. Im Hinblick auf die von der Weltbank untersuchten Teilaspekte der

Standortwahl zeigt sich dabei ein heterogenes Bild. So ist das Abschneiden in den Katego-

rien „Starting a Business“, „Getting Electricity“, „Protecting Minority Investors“ und „Paying

Taxes“ mit jeweils Rang drei im Jahr 2017 hervorragend. In ähnlicher Weise gilt dies für die

Kategorie „Dealing with Construction Permits“, in der Hongkong auf Rang fünf liegt (vgl.

Tabelle 3). Ein weniger günstiges Bild zeigt sich demgegenüber in den Kategorien „Trading

Across Borders“ und „Registering Property“, für welche Rang 42 bzw. 61 ausgewiesen sind.

9 Vgl. GTAI (2015).

0102030405060708090

2000

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2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Hongkong Deutschlandin v . H. des BIP 1 2

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

12

Tabelle 3: Platzierung Hongkongs im „Ease of Doing Business“-Ranking der Weltbank 2016 und 2017

Teilindex Rang in 2016 Rang in 2017 Veränderung 2016 / 2017

Gesamtindex 5 (von 190) 4 (von 190) Verbesserung um 1 Rang

Teilindizes

Starting a Business 3 3 Keine Rangveränderung

Dealing with Construction Permits 5 5 Keine Rangveränderung

Getting Electricity 5 3 Verbesserung um 2 Ränge

Registering Property 60 61 Verschlechterung um 1 Rang

Getting Credit 19 20 Verschlechterung um 1 Rang

Protecting Minority Investors 3 3 Keine Rangveränderung

Paying Taxes 3 3 Keine Rangveränderung

Trading Across Borders 42 42 Keine Rangveränderung

Enforcing Contracts 21 21 Keine Rangveränderung

Resolving Insolvency 27 28 Verschlechterung um 1 Rang

Quelle: Weltbank.

Einen deutlich auf den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen liegenden Fokus hat der re-

gelmäßig vom World Economic Forum herausgegebene „Global Competitiveness Index“,

in dessen Ranking Hongkong hinsichtlich des Zeitraums 2016 bis 2017 unter insgesamt

138 Ländern hinter Japan und vor Finnland auf Rang neun geführt wird (vgl. Tabelle 4). Für

den Zeitraum 2015 bis 2016 war, in einer Gesamtheit von 140 Ländern, eine noch günsti-

gere Platzierung (Rang sieben) ausgewiesen. Sehr günstig schneidet Hongkong ebenfalls

im Hinblick auf den von der The Heritage Foundation publizierten „Index of Economic Free-

dom“ ab, denn in den betreffenden Ranglisten für die Jahre 2016 und 2017 liegt das Land

jeweils auf Platz eins – in beiden Fällen vor Singapur.

Eine auf Befragungsergebnissen beruhende Untersuchung, deren Fokus auf den spezifi-

schen Standorteigenschaften als Destination für ausländische Direktinvestitionen liegt, wird

unter dem Titel „Top prospective host economies“ regelmäßig von der UNCTAD durchge-

führt. Hier lag Hongkong im Zeitraum 2013 bis 2015 hinter Malaysia und zusammen mit

den Philippinen und der Türkei auf Platz 19; hinsichtlich des Zeitraums 2014 bis 2016 er-

scheint der Stadtstaat in der betreffenden Rangliste nicht.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

13

Tabelle 4: Platzierung Hongkongs in ausgewählten Ranglisten bezüglich der politischen, administrativen und rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen

Index Rang / Bewertung Vorjahr

Rang / Bewertung aktuell

Veränderung des Rangs

Rang hinsichtlich

2015-2016 Rang hinsichtlich

2016-2017 Veränderung 2015-2016

zu 2016-2017

Global Competitiveness Index Ranking (World Economic Forum) 7 (von 140) 9 (von 138) Verschlechterung um 2 Ränge

Rang in 2016 Rang in 2017

Veränderung 2016 zu 2017

Index of Economic Freedom (The Heritage Foundation)

1 (von 180) 1 (von 180) Keine Rangveränderung

Rang hinsichtlich 2013-2015

Rang hinsichtlich 2014-2016

Veränderung 2013-2015 zu 2014-2016

Top prospective host economies, Transnational Corperations (UNCTAD)

191 n. v. ---

Rang in 2015 Rang in 2016

Veränderung 2015 zu 2016

Corruption Perceptions Index (Transparency International)

18 (von 176) 15 (von 176) Verbesserung um 3 Ränge

Rang in 2014 Rang in 2015

Veränderung 2014 zu 2015

Human Development Index (UN Development Program)

12 (von 188) 12 (von 188) Keine Rangveränderung

Bewertung in 2015 Bewertung in 2016

Veränderung 2015 zu 2016

Freedom in the World (Freedom House); Teilbereiche:2

political rights 4 4

civil liberties 4 4

Status Partly Free Partly Free

Bewertung in 2015 Bewertung in 2016

Veränderung 2015 zu 2016

Freedom of the press (Freedom House)

Status Partly Free Partly Free

Global Rank 76 (von 199) 80 (von 199) Verschlechterung um 4 Ränge 1 Eine Gesamtzahl der berücksichtigten Länder ist nicht ersichtlich. 2 Für beide Teilindizes repräsentiert jeweils „1“ den höchsten und „7“ den niedrigsten Grad an Freiheit. Im Hinblick auf den Status existieren die Kategorien Free, Partly Free and Not Free.

Quelle: World Economic Forum, The Heritage Foundation, UNCTAD, Transparency International, UN Development Program, Freedom House.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

14

Was den im Rahmen des Human Development Program ermittelten „Human Development

Index“, der auf die drei Themenfelder Lebenserwartung, Bildungsstand und Pro-Kopf-Wirt-

schaftsleistung abstellt, betrifft, so belegte Hongkong in den Jahren 2014 und 2015 jeweils

Platz 12 von 188 berücksichtigten Ländern. Im Jahr 2015 lag es damit hinter den USA und

vor Neuseeland.

Zur Einschätzung der politischen und administrativen Rahmenbedingungen in Hongkong

lassen sich weitere Rankings heranziehen, so etwa der von Transparency International ent-

wickelte „Corruption Perceptions Index“. Im Jahr 2016 wird für Hongkong, hinter Belgien

und vor Österreich liegend, Rang 15 (unter insgesamt 176 Ländern) ausgewiesen, was im

Vergleich zum Jahr 2015 eine Verbesserung um drei Ränge darstellt. Diese günstige Plat-

zierung weist darauf hin, dass Wirtschaft und Verwaltung in Hongkong offenbar in nur ge-

ringem Maße anfällig für Korruption sind.

Die Nichtregierungsorganisation Freedom House beleuchtet seit geraumer Zeit wie es um

die gesellschaftlichen Freiheiten insgesamt und die Pressefreiheit steht. In der Untersu-

chung „Freedom of the World“ wird Hongkong für die Jahre 2015 und 2016 jeweils in einer

Ordinalskala von eins bis sieben der Wert vier und der Status „Partly free“ zugeordnet. In

der Untersuchung „Freedom of the Press“ erreicht Hongkong im Jahr 2016 unter 199 Län-

dern Rang 80, was mit dem Status „Partly free“ korrespondiert. Im Jahr 2016 liegt Hongkong

auf demselben Rang wie Bulgarien und der Dominikanischen Republik, direkt hinter Kroa-

tien und El Salvador und vor Indien. Im Jahr 2015 hatte Hongkong noch – ebenfalls mit dem

Status „Partly free“ – auf Rang 76 gelegen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Hongkong im Hinblick auf wirtschaftliche As-

pekte im weltweiten Vergleich hervorragende Standorteigenschaften aufweist. Demgegen-

über weisen einschlägige Untersuchungen zu den politischen Rahmenbedingungen darauf

hin, dass im Vergleich zu zahlreichen westlichen Demokratien die bürgerlichen Freiheiten

als eher eingeschränkt einzuschätzen sind. Auch im Bereich der Pressefreiheit, in dem das

Land bedingt durch eine sehr vielfältige Medienlandschaft über viele Jahrzehnte hinweg in

positiver Weise hervorragte, sind eher ungünstige Entwicklungen erkennbar.

2.3 Internationale Handelsbeziehungen

In den 1990er Jahren – Daten liegen ab 1993 vor – stieg der Export Hongkongs von

135 Mrd. US-Dollar auf 203 Mrd. US-Dollar im Jahr 2000 (vgl. Abbildung 9). In der Folge

gewannen die Exportzuwächse deutlich an Dynamik und nahmen bis 2013 – lediglich un-

terbrochen von einem leichten Rückgang während der weltweiten Finanz- und Wirtschafts-

krise – auf 535 Mrd. US-Dollar zu. Seit 2013 hält der nominale Export Hongkongs etwa

dieses Niveau. Dabei sank der Anteil Deutschlands als Zielland von Exportgütern aus

Hongkong deutlich: In 1993 lag der Anteil noch bei 5,2 %, während in 2016 nur noch 1,7 %

aller aus Hongkong exportierten Waren nach Deutschland gingen. Hierbei ist allerdings der

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

15

gewaltige Zuwachs Chinas in den Handelsbeziehungen Hongkongs zu berücksichtigen.

Chinas Anteil an den Exporten Hongkongs lag 1993 bei rund 33 %. Seit 1997 ist Hongkong

eine Sonderverwaltungszone Chinas, und der Anteil Chinas am Export Hongkongs stieg ab

dem Jahr 2001 deutlich an. Mittlerweile werden rund 55 % der Exporte Hongkongs in an-

dere Gebiete der Volksrepublik geliefert.

Der Import Hongkongs zeigt eine ähnliche Entwicklung wie der Export. Ausgehend von ei-

nem Importvolumen von 141 Mrd. US-Dollar in 1993 stieg der Import auf 621 Mrd. US-Dol-

lar im Jahr 2013. Während die Exporte in der Folge das Niveau des Jahres 2013 nahezu

halten konnten, sanken die Importe um 12 % auf 547 Mrd. US-Dollar in 2016 ab. Obwohl

auch beim Import Hongkongs ein starker Zuwachs des Anteils von China zu beobachten ist

– der Anteil steigt von rund 37 % in 1993 auf 45 % in 2016 – ist der Effekt deutlich geringer

als bei den Exporten. Der Anteil Deutschlands als Lieferland verringert sich im betrachteten

Zeitraum von 2,3 % auf 1,2 %.

Abbildung 9: Export und Import Hongkongs sowie der jeweilige Anteil Deutschlands zwischen 1993 und 2016

Quelle: UN Comtrade, Darstellung Hessen Agentur.

0,0%

1,0%

2,0%

3,0%

4,0%

5,0%

6,0%

7,0%

0

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

700.000

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Export weltweit Anteil DeutschlandMio. US-Dollar

0,0%

1,0%

2,0%

3,0%

4,0%

5,0%

6,0%

7,0%

0

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

700.000

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

Import weltweit Anteil DeutschlandMio. US-Dollar

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

16

Der mit großem Abstand wichtigste Handelspartner Hongkongs ist die Volksrepublik China.

Waren im Wert von rund 286 Mrd. US-Dollar wurden im Jahr 2016 nach China exportiert.

In der umgekehrten Richtung wurden Importwaren im Wert von 244 Mrd. US-Dollar aus

anderen Teilen Chinas bezogen (vgl. Abbildung 10). Bei der Interpretation der internationa-

len Handelsströme von Hongkong mit anderen Ländern ist diese enge wirtschaftliche Ver-

flechtung mit dem übrigen China stets zu beachten: Ein Teil des Imports Hongkongs dürfte

letztlich in China verwendet werden wie auch so manches Exportgut aus Hongkong seinen

Ursprung in China haben dürfte.

Der zweitwichtigste Exportmarkt Hongkongs sind die USA, wohin in 2016 Waren im Wert

von 42 Mrd. US-Dollar geliefert wurden. Mit einem Exportvolumen von jeweils rund 15 Mrd.

US-Dollar folgen Indien und Japan. Der bedeutendste europäische Absatzmarkt ist – teils

bedingt durch die historisch gewachsenen Verbindungen – das Vereinigte Königreich. Nach

Deutschland wird ein Exportvolumen von knapp 9 Mrd. US-Dollar ausgeführt, womit es der

zehntwichtigste Abnehmer weltweit und nach dem Vereinigten Königreich und der Schweiz

der drittgrößte Exportmarkt für Hongkong in Europa ist.

Abbildung 10: TOP10 der Handelspartner Hongkongs 2016 (in Mio. US-Dollar)

Export Import*

* Deutschland erreicht mit einem Volumen von 6.353 Mio. US-Dollar Rang 15 unter den Lieferländern Hongkongs.

Quelle: UN Comtrade, Darstellung Hessen Agentur.

Unter den Lieferländern befinden sich Japan mit einem Importvolumen von 34 Mrd. US-

Dollar und die Republik Korea (30 Mrd. US-Dollar) auf den Rängen zwei und drei hinter

China.10 Aus den USA werden Waren im Wert von 26 Mrd. US-Dollar eingeführt, womit die

USA auf Rang vier liegen. Das bedeutendste europäische Herkunftsland von Importwaren

10 In der internationalen Statistik wird der Import aus nicht näher spezifizierten Ländern Asiens mit 48,7 Mrd. US-Dollar angegeben.

Nach Angaben der GTAI (2017a, S. 3) handelt es sich hierbei um Importe aus Taiwan, das damit Rang 2 unter den Lieferländern Hongkongs einnimmt. Unter den Exportdestinationen liegt Taiwan auf Rang 6.

8.649

9.333

9.356

9.383

10.072

11.189

15.056

15.398

42.031

285.501

0 100.000 200.000 300.000

Deutschland

Schweiz

Vietnam

Singapur

Thailand

Vereinigtes Königreich

Japan

Indien

USA

China

8.848

11.344

12.194

16.518

16.617

18.300

26.058

30.344

34.272

244.351

0 100.000 200.000 300.000

Philippinen

Thailand

Singapur

Malaysia

Indien

Schweiz

USA

Südkorea

Japan

China

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17

in Hongkong ist die Schweiz (18 Mrd. US-Dollar). Die Schweiz hat ein Freihandelsabkom-

men mit Hongkong und eine besonders starke Position im Bereich hochpreisiger Konsum-

güter (z. B. Schmuck, Uhren), die in Hongkong stark nachgefragt werden. Deutschland er-

reicht mit einem Volumen von rund 6 Mrd. US-Dollar Rang 15 unter den Lieferländern

Hongkongs.

Der Blick auf die bedeutendsten Warengruppen im Import und Export (vgl. Abbildung 11)

spiegelt die wirtschaftsstrukturellen Gegebenheiten der Sonderverwaltungszone wider.

Abbildung 11: Bedeutendste Warengruppen* des Exports Hongkongs weltweit und nach Deutschland 2016 (in Mio. US-Dollar)

Export weltweit

Export nach Deutschland

* Warengruppen abgegrenzt nach Standard International Trade Classification SITC.

Quelle: UN Comtrade, Darstellung Hessen Agentur.

7.901

10.145

13.497

15.688

23.062

24.215

47.054

54.071

95.298

159.325

0 40.000 80.000 120.000 160.000

Garne, Gewebe, fertiggestellte Spinnstofferzeugnisse

Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente

Fotografische Apparate, optische Waren

Bekleidung und Bekleidungszubehör

Waren aus nicht-metall ischen mineralischen Stoffen

Verschiedene bearbeitete Waren

Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen

Gold zu nichtmonetären Zwecken

Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte

Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte

119

225

236

321

594

788

932

1.115

1.341

2.360

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Sonstige Metallwaren

Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte

Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen

Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente

Fotografische Apparate, optische Waren

Verschiedene bearbeitete Waren

Bekleidung und Bekleidungszubehör

Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen

Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte

Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

18

Hongkong steht für Hightech im Bereich der Elektronikindustrie, drei der vier bedeutendsten

Exportwarengruppen 2016 stehen hiermit im Zusammenhang. Elektrische Maschinen und

Geräte werden im Wert von 160 Mrd. US-Dollar aus Hongkong exportiert. Geräte für Nach-

richtentechnik, Bild- und Tonaufzeichnungsgeräte erreichen ein Exportvolumen von

95 Mrd. US-Dollar. Auf Büromaschinen und automatische Datenverarbeitungsmaschinen

entfallen 47 Mrd. US-Dollar, womit diese Warengruppe auf Rang vier liegt. Rang drei nimmt

der Export von Gold für nichtmonetäre Zwecke, eine sehr spezifische Warengruppe die

aufgrund des hohen Wertes des Rohstoffes bei Finanzzentren wie Hongkong häufig ein

hohes Volumen erreicht, ein. Bei den Exporten nach Deutschland sind die bedeutendsten

Warengruppen elektrische Maschinen und Geräte (2,4 Mrd. US-Dollar), Geräte für Nach-

richtentechnik, Bild- und Tonaufzeichnungsgeräte (1,3 Mrd. US-Dollar) und Büromaschinen

und automatische Datenverarbeitungsmaschinen (1,1 Mrd. US-Dollar).

Hongkongs Handel ist durch einen starken intraindustriellen Austausch, insbesondere mit

anderen Regionen Chinas gekennzeichnet. Dementsprechend sind wie beim Export auch

beim Import aus aller Welt (vgl. Abbildung 12) die bedeutendsten Warengruppen elektrische

Maschinen und Geräte (177 Mrd. US-Dollar), Geräte für Nachrichtentechnik, Bild- und

Tonaufzeichnungsgeräte (94 Mrd. US-Dollar) und Büromaschinen und automatische Da-

tenverarbeitungsmaschinen (42 Mrd. US-Dollar). Auch importseitig erreicht Gold für nicht-

monetäre Zwecke einen hohen Wert (30 Mrd. US-Dollar) und befindet sich damit auf

Rang vier der Importwarengruppen Hongkongs. Beim Import aus Deutschland bilden eben-

falls elektrische Maschinen mit einem Importvolumen von knapp 920 Mio. US-Dollar die

wichtigste Importwarengruppe. Die bedeutende Stellung der Automobilbranche in Deutsch-

land findet ihren Niederschlag auch im Export nach Hongkong, wo Straßenfahrzeuge im

Wert von 806 Mio. US-Dollar aus Deutschland importiert werden – und damit die zweitbe-

deutendste Importgütergruppe bilden. Schließlich stellen Mess-, Prüf- und Kontrollinstru-

mente mit einem Volumen von 713 Mio. US-Dollar die drittgrößte Warengruppe der Importe

Hongkongs aus Deutschland.

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19

Abbildung 12: Bedeutendste Warengruppen* des Imports Hongkongs weltweit und aus Deutschland 2016 (in Mio. US-Dollar)

Import weltweit

Import aus Deutschland

* Warengruppen abgegrenzt nach Standard International Trade Classification SITC.

Quelle: UN Comtrade, Darstellung Hessen Agentur.

2.4 Direktinvestitionen

Grenzüberschreitende Wirtschaftsbeziehungen äußern sich nicht nur in den Außenhan-

delsverflechtungen, sondern auch in den internationalen Investitionsbeständen. Unterneh-

men können eine Vielzahl von Zielen mit Auslandsinvestitionen verfolgen. So kann der Ab-

satz durch eine Vertriebsorganisation vor Ort verbessert werden, die Produktion kann vor

Ort günstiger oder aufgrund von Local-Content-Regelungen für die Nutzung von Absatz-

chancen obligatorisch sein. Weltweit tätige Konzerne sowie Aktivitäten wie Mergers & Ac-

quisitions sind zudem auf Standorte mit einer hohen Leistungsfähigkeit des Finanzplatzes

angewiesen.

8.059

10.554

12.870

13.216

24.105

29.465

30.194

41.446

93.663

176.911

0 40.000 80.000 120.000 160.000 200.000

Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen

Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente

Fotografische Apparate, optische Waren

Bekleidung und Bekleidungszubehör

Waren aus nicht-metall ischen mineralischen Stoffen

Verschiedene bearbeitete Waren

Gold zu nichtmonetären Zwecken

Büromaschinen und Datenverarbeitungsmaschinen

Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte

Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte

211

220

250

259

328

409

412

713

806

920

0 200 400 600 800 1.000

Fleisch

Kraftmaschinen und Kraftmaschinenausrüstungen

Verschiedene bearbeitete Waren

Nachrichtentechnik; Bild- und Tongeräte

Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse

Arbeitsmaschinen für besondere Zwecke

Sonstige Maschinen, Apparate und Geräte

Mess-, Prüf- und Kontrol linstrumente

Straßenfahrzeuge

Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

20

Auf internationaler Ebene lassen sich die FDI-Daten der UNCTAD11 als Analysegrundlage

heranziehen. Methodisch wird auf internationale Vereinbarungen und Vorgaben zur FDI-

Erfassung insbesondere des Internationalen Währungsfonds und der OECD verwiesen, an

denen sich auch die FDI-Statistik der Deutschen Bundesbank orientiert (vgl. Kapitel 3.2). In

der Datenbank der UNCTAD werden allerdings nationale Angaben von mehr als 200 Län-

dern herangezogen. Daher weist die UNCTAD explizit darauf hin, dass es zum Teil metho-

dische Differenzen zwischen den FDI-Angaben der einzelnen Länder gibt und daher eine

Vergleichbarkeit nicht vollkommen gewährleistet ist. Wenn nationale Quellen keine Anga-

ben liefern, werden teils Angaben anderer internationaler Organisationen herangezogen

bzw. die Angaben der FDI-Beziehungen anderer Länder mit dem betreffenden Land zu-

sammengestellt.

Hongkong ist ein wichtiges Finanzzentrum in Asien und fungiert als Sonderverwaltungs-

zone Chinas weiterhin als bedeutendes Tor zum übrigen China. Dies spiegelt sich in der

FDI-Statistik wider (vgl. Abbildung 13).

Abbildung 13: Ausländische Direktinvestitionen (FDI) im Ausland und aus dem Ausland 2003 bis 2012

FDI aus Hongkong weltweit in Mrd. US-Dollar FDI in Hongkong aus der Welt in Mrd. US-Dollar

Die wichtigsten Zielländer für FDI in 2012 Die wichtigsten Herkunftsländer von FDI in 2012

Rang Land Mrd. US-Dollar Anteil Rang Land Mrd. US-Dollar Anteil

1 Britische Jungferninseln 504,7 43,4% 1 China, Volksrepublik 460,4 37,0%

2 China, Volksrepublik 473,7 40,7% 2 Britische Jungferninseln 407,1 32,7%

3 Bermuda 33,9 2,9% 3 Niederlande 86,6 7,0%

Quelle: UNCTADstat, Darstellung der Hessen Agentur.

11 United Nations Conference on Trade and Development.

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

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21

Einige aktuelle Entwicklungen der FDI-Beziehungen Hongkongs lassen sich beim Blick auf

nationale Statistiken bzw. verschiedene Sekundärstatistiken aufzeigen. Der Bestand von

Der Bestand der weltweiten FDI aus Hongkong ist zwischen 2003 und 2012 von 347 Mrd.

US-Dollar auf 1,16 Bill. US-Dollar gestiegen – unterbrochen nur durch einen deutlichen

Rückgang während der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Mit je mehr als 40 %

sind die wichtigsten Zielländer von FDI aus Hongkong die Britischen Jungferninseln12 und

die Volksrepublik China. Insgesamt liegen für neun Staaten Daten vor, auf die insgesamt

mehr als 90 % der FDI aus Hongkong weltweit entfallen. Angaben zu den FDI aus Hong-

kong in Deutschland sind in der internationalen Datenbank nicht verfügbar.

Die FDI aus anderen Staaten in Hongkong sind zwischen 2003 und 2012 von 364 Mrd. US-

Dollar auf 1,25 Bill. US-Dollar gestiegen und weisen damit eine nahezu identische Entwick-

lung zu den FDI aus Hongkong auf. Mit 37 % ist das bedeutendste Herkunftsland von FDI

die Volksrepublik China. Darauf folgen die Britischen Jungferninseln mit 33 %. Auch in die-

ser Richtung sind nur für wenige Länder Angaben verfügbar. Für die deutschen FDI in

Hongkong liegen in der internationalen Statistik keine Daten vor.

FDI in Hongkong hat sich nach 2012 weiter erhöht und lag in 2015 und 2016 bei knapp

1,6 Bill. US-Dollar. Die Statistiken weisen allerdings eine deutlich geringere Bedeutung Chi-

nas als Herkunftsland aus. In 2015 entstammen 32 % bzw. 30 % der FDI von den Britischen

Jungferninseln bzw. den Kaimaninseln und noch 15 % aus China. Der Bestand an FDI von

Unternehmen aus Hongkong weltweit hat sich erhöht und liegt in 2016 bei mehr als 1,5 Bill.

US-Dollar.13

Die große Bedeutung Hongkongs als Investitionsstandort bestätigt sich auch bei einer Aus-

wertung der FDI-Markets-Datenbank:14 Mehr als 1.750 Ankündigungen von Investitionspro-

jekten von Unternehmen aus Hongkong in anderen Staaten zwischen 2003 und 2017 sind

in der Datenbank gelistet. Rund 600 Projekte entfallen dabei auf die Volksrepublik China.

Weitere bedeutende Zielländer sind die Vereinigten Staaten (ca. 120) und Indien (ca. 100).

Auf Deutschland entfallen mehr als 50 Investitionsprojekte – dies bedeutet Rang sieben. In

der umgekehrten Richtung sind im gleichen Zeitraum rund 2.450 Investitionsprojekte aus-

ländischer Investoren in Hongkong erfasst. Die drei wichtigsten Herkunftsländer sind die

USA (ca. 750), das Vereinigte Königreich (ca. 400) und China (ca. 185). Deutschland folgt

nach Japan (ca. 115) mit rund 100 Investitionsprojekten auf Rang fünf der Herkunftsländer.

12 Es liegen keine Informationen darüber vor, in welchem Umfang die Britischen Jungferninseln sozusagen nur „Zwischenstation“ sind,

d.h. die Direktinvestitionen letztlich in Drittländern investiert sind. 13 Vgl. GTAI (2017), S. 2 und UNCTAD (2017). 14 In der FDI-Markets-Datenbank der Financial Times werden seit 2003 grenzüberschreitende „Greenfield“-Investitionen erfasst.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

22

3 Außenwirtschaftliche Verflechtungen zwischen Hessen und Hongkong

Die nachfolgende Analyse der außenwirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Hessen und

Hongkong fokussiert auf den Außenhandel. Einen ergänzenden Aspekt der Untersuchung

sind die Direktinvestitionen, die eine besondere Ausprägung der wechselseitigen Kapital-

beziehungen zwischen Hessen und Hongkong darstellen. Außenhandel wie auch Direktin-

vestitionen werden jeweils im Vergleich zwischen Hessen und Deutschland insgesamt skiz-

ziert, um eine bessere Einordnung der spezifisch hessischen Wirtschaftsbeziehungen zu

Hongkong vornehmen zu können.

3.1 Außenhandel

Hessen exportierte 2016 Güter für 293 Mio. Euro nach Hongkong (vgl. Abbildung 14).15 In

der Rangliste der hessischen Exportdestinationen nimmt die Sonderverwaltungszone hinter

Luxemburg und vor Irland Platz Nummer 35 (für Deutschland: ebenfalls 35) ein. Insgesamt

werden mit jeweils rund 200 Staaten weltweit Handelsbeziehungen unterhalten. 0,5 % aller

Exporte Hessens des Jahres 2016 fanden damit in Hongkong einen Abnehmer. Zum Ver-

gleich seien die entsprechenden Angaben für die Volksrepublik China (ohne Hongkong)

angeführt: Die Exporte Hessens in die Volksrepublik beliefen sich 2016 auf 3,1 Mrd. Euro

bzw. auf 5,2 % des Gesamtexports. Die Volksrepublik ist damit der fünfwichtigste ausländi-

sche Absatzmarkt Hessens. Bundesweit summierte sich der Export nach Hongkong insge-

samt auf 6,6 Mrd. Euro, womit die Bedeutung Hongkongs (0,6 %) geringfügig größer aus-

fällt als aus der Sicht der hessischen Wirtschaft.

2016 führte Hessen im Vergleich zum Vorjahr nominal 8,2 % weniger Güter nach Hongkong

aus, während sich auf Bundesebene die Exporte in die Sonderverwaltungszone um 13,4 %

erhöhten. Blickt man zehn Jahre bis auf das Jahr 2006 zurück, so liegen Hessens Exporte

2016 um 8 % unter dem Niveau von vor zehn Jahren, diejenigen Deutschlands dagegen

insgesamt deutlich höher (+37,9 %). Aufschlussreicher ist der Langzeitvergleich in Abbil-

dung 15 anhand der jeweiligen Exportanteile: So zeigt sich, dass der Höhepunkt der Be-

deutung Hongkongs als Absatzmarkt sowohl für die hessische Wirtschaft als auch für

Deutschland insgesamt Mitte der 1990er Jahre lag, als Hessen 1,1 % (1993) bzw. Deutsch-

land 0,9 % (1997) der Exporte von dort bezog. Von diesen Dimensionen ist die frühere 15 Aus methodischer Sicht sind den ausgewerteten Daten folgende Anmerkungen voranzustellen:

Die Angaben beziehen sich auf den Außenhandel mit Gütern, da keine nach Bundesländern differenzierte Daten für den grenz-überschreitenden Dienstleistungsaußenhandel vorliegen.

Bei den Daten für das Berichtsjahr 2016 handelt es sich noch um vorläufige Angaben – sowohl die Höhe der Ex- und Importe als auch die Güterstruktur kann sich durch Nachmeldungen, Korrekturen etc. in gewissem Umfang noch ändern.

In Abweichung von der Bundesebene werden für die Bundesländer Einfuhr und Ausfuhr nach unterschiedlichen Konzepten veröffentlicht: Erstere nach dem Konzept des Generalhandels, Letztere gemäß dem Erhebungskonzept des Spezialhandels. Damit ist eine Saldierung von Einfuhr und Ausfuhr, d.h. sozusagen die Bildung eines Außenhandelssaldos für Hessen, nicht statthaft.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

23

britische Kronkolonie heute weit entfernt, was auch an der Zunahme der Bedeutung der

Exporte in die Volksrepublik China zusammenhängen dürfte.

Abbildung 14: Export Hessens / Deutschlands nach Hongkong 2006 bis 2016

Export Hessens nach Hongkong in Mio. Euro

Jährliche Veränderung in % Export Deutschlands nach Hongkong in Mio. Euro

Jährliche Veränderung in %

* Angaben für 2016 vorläufig.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Abbildung 15: Bedeutung des Exports nach Hongkong für Hessen / Deutschland 1990 bis 2016 (Anteil Hongkongs am jeweils gesamten Export in %)

* Angaben für 2016 vorläufig.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

319 299

218 239

324 359 318 332 308 320 293

0

200

400

4.8144.608

4.4464.080

5.5855.898

5.9375.621

5.8755.854

6.638

0

2.000

4.000

6.000

8.000

-6,2-27,1

9,5

35,411,0

-11,6

4,4

-7,2

3,9

-8,2-40-20

0204060

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

*in %

17,7

-4,3 -3,5 -8,2

36,9

5,6 0,7

-5,3

4,5

-0,4

13,4

-40-20

0204060

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

*

in %

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

2010

2012

2014

2016

*

in % Hessen Deutschland

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

24

Der Außenhandel folgt in aller Regel nicht dem Prinzip einer Einbahnstraße – und auch

Hongkong stellt hierbei keine Ausnahme dar. So stehen den hessischen Exporten nach

Hongkong Importe in Höhe von 208 Mio. Euro gegenüber, wie aus Abbildung 16 hervor-

geht. Damit belegt Hongkong mit einem Importanteil von 0,2 % im Jahr 2016 den Rang 41

(Rang 40: Bulgarien; Rang 42: Norwegen) unter den Lieferländern Hessens. Die Ver-

gleichswerte für die hessische Einfuhr aus der Volksrepublik China (ohne Hongkong) lau-

ten: 9,7 Mrd. Euro bzw. Importanteil von 11,2 %, womit die Volksrepublik China das weltweit

bedeutendste Herkunftsland hessischer Importe ist. Der Import Deutschlands aus Hong-

kong summierte sich mit 1,6 Mrd. Euro ebenfalls auf 0,2 % aller Importe 2016 (Rang 52).

Abbildung 16: Import Hessens / Deutschlands aus Hongkong 2006 bis 2016

Import Hessens nach Hongkong in Mio. Euro

Jährliche Veränderung in % Import Deutschlands aus Hongkong in Mio. Euro

Jährliche Veränderung in %

* Angaben für 2016 vorläufig.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Im Vergleich zum Vorjahr hat die hessische Einfuhr aus Hongkong 2016 kräftig zugelegt –

und zwar um 27,7 %. Auch 2015 gegenüber 2014 wurde bereits ein starkes Wachstum

verzeichnet (+34,9 %). Die Entwicklung der letzten Jahre sollte jedoch nicht über die län-

gerfristig betrachtet abnehmende Relevanz Hongkongs als Importland für Hessen wie auch

für Deutschland hinwegtäuschen – und dies noch deutlich ausgeprägter als beim Export.

So liegen die jeweiligen Importe aus Hongkong niedriger als zehn Jahre zuvor. Ein Ver-

gleich über rund 25 Jahre (vgl. Abbildung 17) unterstreicht den erheblichen Bedeutungs-

verlust: Noch 1990 wurden 0,7 % (Hessen) bzw. 0,9 % (Deutschland) der Importe aus

Hongkong bezogen. Andere chinesische Häfen haben gegenüber Hongkong mittlerweile

Marktanteile gewonnen.

256206

322

166219

268

118 131 121163

208

0

200

4002.366

1.9881.749

1.2201.567

1.6791.569

1.5471.514

1.7301.565

0

1.000

2.000

3.000

-19,4

56,0

-48,6

32,2 22,5

-55,9

10,8

-7,6

34,9 27,7

-80

-40

0

40

80

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

*

in %

-16,0 -12,0-30,2

28,47,2

-6,5 -1,4 -2,1

14,2

-9,5

-80

-40

0

40

80

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

*

in %

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

25

Abbildung 17: Bedeutung des Imports aus Hongkong für Hessen / Deutschland 1990 bis 2016 (Anteil Hongkongs am jeweils gesamten Import in %)

* Angaben für 2016 vorläufig.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Wie setzt sich die hessische Ausfuhr des Jahres 2016 nach Hongkong zusammen? Dies

geht aus Abbildung 18 hervor. Welche der dorthin exportierten Erzeugnisse letztlich in

Hongkong verbleiben, lässt sich allerdings kaum beantworten. Denn aufgrund der großen

Bedeutung Hongkongs als Handels- und Finanzzentrum mit einem der größten Seehäfen

der Welt und einem bedeutenden Flughafen für den Umschlag von Luftfracht ist anzuneh-

men, dass Hongkong für einen beachtlichen Teil der Güter lediglich eine Zwischenstation

darstellt, bevor sie den weiteren Weg in die Volksrepublik China oder in andere asiatische

Länder antreten.

Im Hinblick auf die Spitzenposition bietet sich ein vertrautes Bild, denn Chemische und

Pharmazeutische Erzeugnisse stellen mit 73,7 Mio. Euro bzw. einem Anteil von 25 % die

wichtigste Warengruppe – wie auch beim hessischen Export insgesamt. Die Nachfrage aus

Hongkong richtet sich allerdings zu über zwei Dritteln auf das Chemiesegment mit dem

Schwerpunkt auf Vorerzeugnissen, während beim hessischen Export insgesamt Chemi-

sche und Pharmazeutische Industrie traditionell in etwa jeweils die Hälfte stellen. 21 % der

Güter, die die hessische Wirtschaft 2016 nach Hongkong verkauft hat, waren elektrotech-

nische Erzeugnisse, womit dieser Warengruppe ein doppelt so hoher Stellenwert zukommt

als an der hessischen Ausfuhr insgesamt (10 %). Auch in Hongkong erfreuen sich insbe-

sondere Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung einer lebhaften Nachfrage. Den

dritten Rang – 38,3 Mio. Euro bzw. 13 % – unter den TOP5-Gütern im Export mit der ehe-

maligen Kronkolonie nehmen Maschinen ein. Werkzeugmaschinen waren 2016 die um-

fangreichste Gruppe innerhalb des breit gefächerten Spektrums von Maschinen und Anla-

gen aller Art „Made in Hessen“.

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

2010

2012

2014

2016

*

in % Hessen Deutschland

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

26

Zwei weitere Aspekte sind zu nennen: Zum einen stellen Fahrzeuge, Fahrzeugteile und

-zubehör auf Bundesebene 27 % des Exportes nach Hongkong und sind damit die wich-

tigste Exportwarengruppe 2016. Aufgrund eines Sondereffektes – Auslieferung eines

Kreuzfahrtschiffes – ist dieser allerdings deutlich nach oben verzerrt; 2015 lag der Anteil

bei 17 %. Für den hessischen Export in Richtung Hongkong ist dieses Segment mit einem

Anteil von lediglich 1 % bzw. von 4,2 Mio. Euro hingegen von untergeordneter Bedeutung.

Zum anderen erfreuen sich Nahrungsmittel aus Hessen – Anteil am Export nach Hongkong:

11 %, Anteil am Export weltweit: 5 % – einer überdurchschnittlich hohen Nachfrage. Reich-

lich die Hälfte dieser Nahrungsmittelexporte in die Sonderverwaltungszone gehören zur

Warengruppe „Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide“, die auch Teile des

Segments Babynahrung umfasst. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Kakaoerzeugnissen,

d.h. im Wesentlichen Schokolade.

Abbildung 18: TOP5 der hessischen Exportgüter 2016* nach Hongkong sowie Vergleichswerte für Hessen weltweit und für Deutschland nach Hongkong

* Angaben vorläufig, absteigend sortiert nach dem Anteil am hessischen Export nach Hongkong.

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Einen Einblick in die wichtigsten Importgüter des Jahres 2016 im Handel zwischen Hessen

und Hongkong gibt Abbildung 19. Die hessischen Importe aus Hongkong werden von elekt-

rotechnischen Erzeugnissen (Importanteil: 44 %) geprägt. Abweichend vom Export sind es

weniger Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung, sondern vielmehr nachrichten-

technische Geräte und Einrichtungen (insbesondere Mobiltelefone). Halbwaren (21 %) be-

legen mit großem Abstand den zweiten Rang. Halbwaren sind hinsichtlich ihres Verarbei-

tungsgrades zwischen Rohstoffen einerseits und Fertigwaren andererseits einzuordnen.

6

13

11

17

11

5

7

11

10

29

11

12

13

21

25

0 5 10 15 20 25 30

Ernährungswirtschaft

Feinmechanische und optische Erzeugnisse

Maschinen

Elektrotechnische Erzeugnisse

Chemische und Pharmazeutische Erzeugnisse

Anteil in %Hessen-Hongkong Hessen weltweit Deutschland-Hongkong

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

27

Gelegentlich wird auch von industriell gefertigten Rohstoffen gesprochen. Im Falle der hes-

sischen Importe des Jahres 2016 aus Hongkong handelt es sich dabei nahezu ausschließ-

lich um Gold für gewerbliche Zwecke im Wert von gut 40 Mio. Euro. Die Im- und Exporte

von Halbwaren (z. B. auch anderer Edelmetalle) schwanken erfahrungsgemäß stark – so

wurden etwa im Vorjahr 2015 keine derartigen Halbwaren aus Hongkong importiert. Was

für den Export nach Hongkong gilt, trifft umgekehrt auch für den Import von dort zu: Inwie-

weit die von Hongkong nach Hessen importierten Güter ihren Ursprung in Hongkong haben,

lässt sich nur schwerlich sagen. Hinsichtlich des Goldes hingegen ist es naheliegend, dass

dieses zu großen Teilen aus der Volksrepublik China stammt. Wiederum mit großem Ab-

stand zu den Halbwaren folgen auf dem dritten Rang der wichtigsten hessischen Importgü-

ter aus Hongkong Maschinen (10 % bzw. 20,8 Mio. Euro). Auch für Deutschland insgesamt

sind elektrotechnische Erzeugnisse (40 %) die Warengruppe beim Import aus Hongkong,

gefolgt von Feinmechanik und Optik (14 %) und von Maschinen (9 %).

Abbildung 19: TOP5 der hessischen Importgüter 2016* aus Hongkong sowie Vergleichswerte für Hessen weltweit und für Deutschland aus Hongkong

* Angaben vorläufig, absteigend sortiert nach dem Anteil am hessischen Import aus Hongkong.

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

3.2 Direktinvestitionen

Nicht nur der Austausch von Gütern, sondern auch wechselseitige Investitionsaktivitäten –

d.h. von hessischen Unternehmen in Hongkong (so genannte aktive Direktinvestitionen)

bzw. von Unternehmen aus Hongkong in Hessen (so genannte passive Direktinvestitionen)

– sind Ausdruck der Verflechtungen zwischen zwei Wirtschaftsräumen. Die Motive für der-

2

14

9

3

40

4

7

11

9

17

2

10

10

21

44

0 10 20 30 40 50

Gummi- und Kunststoffwaren

Feinmechanische und optische Erzeugnisse

Maschinen

Halbwaren

Elektrotechnische Erzeugnisse

Anteil in %Hongkong-Hessen Hessen weltweit Hongkong-Deutschland

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

28

artige ausländische Direktinvestitionen16 bzw. Foreign Direct Investments (FDI) sind vielfäl-

tig. Beispiele sind die Erschließung eines neuen Absatzmarktes durch den Aufbau von Ver-

triebsstrukturen vor Ort im Ausland oder die Errichtung einer ausländischen Tochtergesell-

schaft, um marktnah produzieren bzw. Dienstleistungen erbringen zu können. Aber auch

die Übernahme eines ausländischen Konkurrenten, Investitionen in Finanzanlagen im Aus-

land oder die Gründung einer ausländischen Tochtergesellschaft zwecks Zugang zum dor-

tigen Kapitalmarkt zählen dazu. Der Direktinvestitionsbegriff schließt also das idealtypische

Verständnis der Errichtung einer Produktionsstätte auf der sprichwörtlichen grünen Wiese

ein; ist aber deutlich umfassender angelegt, was bei der Interpretation der Daten zu berück-

sichtigen ist.

Wie Tabelle 5 zu entnehmen ist, summierte sich der Direktinvestitionsbestand Hessens in

Hongkong zum Jahresende 2015 auf nur 324 Mio. Euro, was einem Anteil von 0,2 % an

allen hessischen Direktinvestitionen im Ausland entspricht. Zum Vergleich die entsprechen-

den Werte für die Volksrepublik China (ohne Hongkong): 5,0 Mrd. Euro bei einem Anteil

von 3,0 %. Im Jahr 2013 waren die hessischen Direktinvestitionen in Hongkong negativ

(-68 Mio. Euro). Dies tritt vornehmlich im Finanzsektor auf, gelegentlich auch auf Länder-

ebene. Im Falle negativer Direktinvestitionen übersteigen die Verbindlichkeiten gegenüber

dem Ausland die Forderungen, was z. B. dann passieren kann, wenn ein Tochterunterneh-

men im Ausland der in Hessen ansässigen Konzernmutter einen Kredit gewährt, dessen

Volumen das ausländische Beteiligungskapital übersteigt. Auf Bundesebene kommt Hong-

kong als Zielland deutscher Direktinvestitionen eine größere Bedeutung zu als für Hessen,

denn Direktinvestitionen in Höhe von 4,2 Mrd. Euro entsprechen einem Anteil von 1,4 %.

In umgekehrter Richtung, d.h. von Hongkong nach Hessen (passive Direktinvestitionen),

fallen die Direktinvestitionen sowohl absolut gesehen – nur 40 Mio. Euro – als auch anteils-

mäßig – lediglich 0,1 % – nochmals geringer aus. Auch hier seien zur Information die Di-

rektinvestitionen in Hessen aus der Volksrepublik China (ohne Hongkong) genannt, die sich

zum Jahresende 2015 auf 1,3 Mrd. Euro bzw. zu einem Anteil von 1,9 % an allen ausländi-

schen Direktinvestitionen in Hessen addierten. Auch für Deutschland insgesamt gilt, dass

die Bedeutung der Direktinvestitionen aus Hongkong hinter denen der aus Deutschland in

Hongkong zurückbleiben: Den o.g. 4,2 Mrd. Euro bzw. dem Anteil von 1,4 % stehen nur

836 Mio. bzw. 0,2 % gegenüber.

16 Aus methodischer Sicht sind den verwendeten Daten der Bundesbank folgende Anmerkungen voranzustellen:

Als Direktinvestition gelten gemäß internationaler Konventionen grenzüberschreitende Anteile am Kapital oder an den Stimm-rechten eines Unternehmens von mindestens 10 %. Mittelbare Beteiligungen werden dann einbezogen, wenn sie mehrheitlich gehalten werden.

Die Direktinvestitionsbestände werden – grob vereinfacht – aus dem Beteiligungskapital unter Berücksichtigung der wechsel-seitigen Kreditbeziehungen berechnet, womit die Direktinvestitionen durch so genannte „reverse investments“ auch negative Werte annehmen können.

Aufgrund einer Meldefreigrenze werden Direktinvestitionsobjekte erst ab einer Bilanzsumme von über drei Mio. Euro erfasst. Die Angaben für das Jahr 2015 sind noch vorläufig.

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Tabelle 5: Ausländische Direktinvestitionen (FDI) zwischen Hessen / Deutschland und Hongkong 2012 bis 2015 (Bestände zum jeweiligen Jahresende in Mio. Euro)

Hessen Deutschland

2012 2013 2014 2015* 2012 2013 2014 2015*

FDI in Hongkong 147 -68 313 324 3.033 3.156 3.812 4.192

FDI weltweit 162.267 158.406 172.552 169.726 925.912 916.820 984.192 1.034.082

Anteil Hongkong an Welt in %

0,1 0,2 0,2 1,3 1,3 1,4 1,4

FDI aus Honkong x 10 41 40 240 453 704 836

FDI aus Welt 66.300 66.196 65.078 69.038 437.414 460.485 464.372 465.866

Anteil Hongkong an Welt in %

x 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2

x Angaben aus Gründen der Geheimhaltung von Einzelangaben gesperrt

* Angaben vorläufig

Quelle: Deutsche Bundesbank, Berechnungen der Hessen Agentur.

Eine Untergliederung nach Branchen ist bei einem Volumen von lediglich 40 Mio. ausländi-

schen Direktinvestitionen aus Hongkong in Hessen wenig aussagekräftig. Auf Bundes-

ebene lassen sich zumindest einige grundlegende Aussagen treffen. Zum Jahresende 2015

waren 332 Mio. Euro aus Hongkong in der deutschen Industrie investiert, die damit vor den

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (219 Mio. Euro) – nahezu ausschließlich Betei-

ligungsgesellschaften ohne Managementfunktion – und vor dem Handel (115 Mio. Euro)

das wichtigste Investitionsobjekt aus Sicht von Investoren aus Hongkong in Deutschland

darstellt.

Zurück zu den Direktinvestitionen Hessens bzw. Deutschlands im Ausland (vgl. Tabelle 6).

Die hessischen Direktinvestitionen insgesamt sind maßgeblich durch den Finanzsektor ge-

prägt. So entfielen mehr als drei Viertel bzw. 136,2 Mrd. Euro des gesamten hessischen

Direktinvestitionsbestands im Ausland zum Jahresende 2015 dem Bereich der Erbringung

von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, während etwa das hessische Verarbei-

tende Gewerbe lediglich für 11,3 Mrd. Euro verantwortlich zeichnet. Abweichend davon gilt

für Hongkong, dass mit 159 Mio. Euro etwa die Hälfte des hessischen Direktinvestitionsbe-

stands in der Sonderverwaltungszone von der hessischen Industrie getätigt wurde. Für den

Finanz- und Versicherungssektor (-57 Mio. Euro) und darunter insbesondere für die Banken

(-561 Mio. Euro) stehen für 2015 negative Direktinvestitionsbestände zu Buche, was auf

die bereits erwähnte Berücksichtigung der wechselseitigen Kreditbeziehungen in die Direk-

tinvestitionsabgrenzung zurückzuführen ist. Auch für die Direktinvestitionen des deutschen

Bankensektors insgesamt in Hongkong (-545 Mio. Euro) wird ein negativer Wert ausgewie-

sen. Größter Investor in Hongkong ist auch aus deutscher Sicht die Industrie, die mit

2,0 Mrd. Euro (Stand: Jahresende 2015) knapp die Hälfte aller deutschen Direktinvestitio-

nen dort auf sich vereint.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

30

Tabelle 6: Direktinvestitionen Hessens und Deutschlands weltweit und in Hongkong nach Wirtschaftszweigen 2015* (Bestände zum Jahresende in Mio. Euro)

Wirtschaftszweig

FDI aus Hessen FDI aus Deutschland

weltweit in Hongkong weltweit in Hongkong

Wirtschaftszweige der hessischen Investoren

Wirtschaftszweige der Investitions-

objekte in Hongkong

Wirtschaftszweige der deutschen

Investoren

Wirtschaftszweige der Investitions-

objekte in Hongkong

Alle Wirtschaftszweige darunter:

169.726 324 324 1.034.082 4.192 4.192

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden

x 0 0 5.318 0 0

Verarbeitendes Gewerbe 11.281 159 90 295.197 2.005 533

Energieversorgung 21 0 0 863 0 0

Baugewerbe 53 0 0 1.321 x x

Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

3.336 x 494 20.983 75 2.835

Verkehr und Lagerei 802 x x 17.780 305 344

Information und Kommunikation

1.121 x x 12.528 37 56

Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen darunter:

136.171 -57 -311 531.913 1.099 283

Banken 82.285 -561 -883 99.651 -545 -870

Beteiligungsgesellschaften ohne Managementfunktion

44.230 x 117 365.765 1.537 282

Grundstücks- und Wohnungswesen

267 0 0 4.683 0 0

Beteiligungsgesellschaften mit Managementfunktion

13.732 107 x 126.219 357 45

Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen

2.113 0 0 3.871 60 21

x Angaben aus Gründen der Geheimhaltung von Einzelangaben gesperrt

* Angaben vorläufig

Quelle: Deutsche Bundesbank.

Den höchsten Anteil des Direktinvestitionsbestands aus hessischer bzw. deutscher Sicht

hält also das hiesige Verarbeitende Gewerbe. Doch in welchen Branchen vor Ort in Hong-

kong sind die Investitionen angelegt? Diese Informationen enthält die Spalte „Wirtschafts-

zweige der Investitionsobjekte in Hongkong“ in Tabelle 6. Mit großem Abstand stellt der

Handel den wichtigsten Wirtschaftszweig dar: 494 Mio. hessische Direktinvestitionen sind

im Handel in Hongkong investiert, für Deutschland insgesamt sind es 2,8 Mrd. Euro. Diese

Ergebnisse stehen im Einklang mit der Bedeutung Hongkongs ein internationales Handels-

zentrum. Das Verarbeitende Gewerbe in Hongkong verliert bei dieser Betrachtungsper-

spektive deutlich an Gewicht, ist aber immer noch ein bedeutendes Investitionsobjekt mit

90 Mio. Euro Direktinvestitionen aus Hessen bzw. 533 Mio. Euro aus Deutschland.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

31

4 Potenziale der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

Bevor im Kapitel 4.2 einige Kurzporträts von Firmen mit wirtschaftlichen Beziehungen nach

Hongkong präsentiert werden – fünf hessische Unternehmen mit einer Tochtergesellschaft

in Hongkong und ein Unternehmen aus Hongkong, das in Hessen eine Tochtergesellschaft

unterhält –, werden zunächst einige allgemeine Charakteristika des Wirtschaftsstandorts

Hongkong in den Blick genommen. Hierfür werden Einschätzungen der befragten Unter-

nehmen zum Wirtschaftsstandort Hongkong, Informationen aus einem ausführlichen Hin-

tergrundgespräch mit dem Hong Kong Trade Development Council (HKTDC)17 in Hessen,

für das sich die Autoren an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken, Veröffentlichungen

der GTAI zu aktuellen Branchenentwicklungen vor Ort und aktuelle Informationen aus der

Fachpresse zusammengefasst. Die Unternehmensporträts in Kapitel 4.2 stehen beispiel-

haft dafür, wie im internationalen Geschäft Chancen des wechselseitigen Austauschs zwi-

schen Hessen und Hongkong wahrgenommen werden können.

4.1 Aspekte des Wirtschaftsstandortes Hongkong aus hessischem Blickwinkel

Marktzugang und internationaler Wirtschaftsstandort Hongkong

Die zentrale Lage in Asien sowie die gut ausgebaute Infrastruktur sind Schlüsselfaktoren

des Standortes Hongkong. Von dort aus erreicht man in vier Flugstunden alle Schlüssel-

märkte Asiens. In einem Radius von fünf Stunden wohnt die Hälfte der Weltbevölkerung.

Dementsprechend sind viele – aktuell mehr als 3.700 – regionale Hauptniederlassungen

sowie Repräsentanzen internationaler Firmen in Hongkong angesiedelt, die häufig als Zent-

rale für den gesamten asiatischen Raum dienen.18 Als Beispiel für die große Attraktivität

des Standorts aufgrund seiner Hub-Funktion lässt sich u. a. die Tatsache anführen, dass

das Unternehmen Brita aus Taunusstein im Jahr 2015 ein Regionalbüro in Hongkong eröff-

net hat, von dem aus Geschäfte in den Märkten Japan, Volksrepublik China und Taiwan

getätigt werden.19 Weitere Beispiele hessischer Unternehmen, die den Vorzug der zentra-

len Lage Hongkongs erfolgreich nutzen, sind Kapitel 4.2 zu entnehmen. Hongkongs Ein-

bindung in die globale Wirtschaft wird durch seine Mitgliedschaft in der Welthandelsorgani-

sation sowie Freihandelsabkommen mit verschiedenen Ländern (z. B. der EFTA – Island,

Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Chile und Neuseeland) unterstrichen.20

17 Das HKTDC wurde bereits im Jahr 1966 gegründet und hat zum Ziel, den Handel in Hongkong zu fördern. Hierzu werden Unter-

nehmen aus Hongkong dabei unterstützt, globale Handelskontakte zu gewinnen. Weltweit betreibt das HKTDC rund 50 Auslands-büros, u.a. in Frankfurt am Main als Standort für Deutschland und Zentraleuropa.

18 Vgl. Hong Kong Trade Development Council (2017), S. 7. 19 Vgl. FAZ (15.05.2017), S. 19. 20 Vgl. Hong Kong Trade Development Council (2017), S. 5.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

32

Im Hinblick auf die Lage des Standortes Hongkong ist der Zusammenhang mit der Volks-

republik China von besonderer Bedeutung. In direkter Nachbarschaft zur Sonderverwal-

tungszone Hongkong liegen die Region um Shenzhen und in größerem Maßstab das Perl-

flussdelta. Mit diversen Infrastrukturprojekten wie verbessertem Eisenbahnnetz sowie

Brückenbau wird derzeit die Anbindung zwischen Hongkong und den umliegenden chine-

sischen Regionen und damit der gesamten Volksrepublik China erhöht. Zudem wird durch

eine beständige Weiterentwicklung des CEPA (Mainland-Hongkong Closer Economic Part-

nership Arrangement) die gegenseitige Öffnung der Märkte zwischen der Volksrepublik

China und Hongkong vorangetrieben. So können bis auf wenige Ausnahmen Waren mit

Ursprung in Hongkong zollfrei in die Volksrepublik China eingeführt werden. Für Dienstleis-

tungsunternehmen mit Sitz in Hongkong gibt es ebenfalls günstige Zugangsbedingungen.

Damit gewinnt Hongkong einerseits weiterhin Standortvorteile für die Erschließung Chinas,

andererseits ist die Bedeutung der Funktion Hongkongs als „Tor nach China“ durch die

zunehmende Öffnung Chinas gegenüber den weltweiten Handelspartnern zurückgegan-

gen.21

Markterschließung, Messeveranstaltungen und wirtschaftskulturelle Aspekte

Hongkong ist eine Handelsdrehscheibe, in der die Nachfrage nicht nur durch die einheimi-

sche Bevölkerung, sondern vielmehr maßgeblich durch die Zahl der Besucher bestimmt

wird. In 2016 wurden rund 56,7 Millionen Besucher der Stadt gezählt, womit die Zahl der

Besucher nahezu das Achtfache der heimischen Bevölkerung beträgt. Dabei kommen rund

drei Viertel der Besucher aus der Volksrepublik China.22 Aufgrund der großen Zahl poten-

zieller Abnehmer sowie der steuerlichen und zollbezogenen Vorschriften – vielfach sind

weder Zollabgaben noch Mehrwertsteuer zu entrichten – erweist sich Hongkong als beson-

ders günstiger Standort für den Vertrieb von hochwertigen Konsumgütern wie etwa Uhren,

Schmuck und Elektronikartikel. Zudem ist für die Besucher Hongkongs aus den meisten

Ländern der Welt kein Visum notwendig, was den Zugang sowohl für Privatpersonen als

auch beruflich Reisende deutlich vereinfacht.

Über den Konsumentenbereich hinausgehend ist auch für andere Wirtschaftsbereiche un-

ter dem Stichpunkt „Markterschließung“ in Hongkong eher die Erschließung des regionalen,

über Hongkong selbst hinausgehenden Marktes zu verstehen. Ein bewährtes Mittel zur

Markterschließung ist der Besuch von Messen und Fachveranstaltungen im Ausland. Hong-

kong ist einer der wichtigsten Messestandorte Asiens. Auch im Hinblick auf Messeveran-

staltungen sind insbesondere Konsumgütermessen von hoher Bedeutung. Dabei sind die

Messen für Juwelen, Schmuck und Uhren hervorzuheben. Hohen Stellenwert haben zudem

Messen im Bereich Textilien, für Kosmetik, Geschenkartikel und Spielzeug sowie im Be-

reich Nahrungsmittel. Zudem spielen Messen in den Bereichen Beleuchtung und Elektronik

21 Vgl. Hong Kong Trade Development Council (2017), S. 4, Tichauer, P. (2017) und AHK Hongkong (2015), S. 2-13. 22 Vgl. Hong Kong Trade Development Council (2017), S. 3.

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33

eine große Rolle.23 In der Messedatenbank des AUMA (Ausstellungs- und Messe-Aus-

schuss der Deutschen Wirtschaft e.V.) sind jährlich rund 60 Messen in Hongkong erfasst.

Die Veranstaltungen in dieser Datenbank sind qualitätsgeprüft. Die Listung einer Messe-

veranstaltung in der AUMA-Datenbank ist häufig Voraussetzung für die öffentliche Förde-

rung einer Teilnahme von Unternehmen. Im Auslandsmesseförderprogramm des Bundes

sind für 2018 neun Messeveranstaltungen angegeben, die die genannten Schwerpunkte

der Messelandschaft in Hongkong abdecken (vgl. Tabelle 7).

Tabelle 7: Messeveranstaltungen im Auslandsmesseprogramm des Bundes in Hongkong 2018

Messeveranstaltung Datum

HKTDC Hong Kong International Jewellery Show 01.-05.03.2018

Asia Pacific Leather Fair Materials, Manufacturing & Technology 14.-16.03.2018

VINEXPO Hong Kong – International Wine and Spirits Exhibition for Asia 29.-31.05.2018

JGF – June Hong Kong Jewellery and Gem Fair 21.-24.06.2018

JGF – September Hong Kong Jewellery and Gem Fair 12.-18.09.2018

ASIA FRUIT LOGISTICA – International Trade Fair for Fruit and Vegetable Marketing 05.-07.09.2018

HKIWSF – Hong Kong International Wine & Spirits Fair November 2018

COSMOPROF ASIA November 2018

Quelle: AUMA-Datenbank.

Ein wichtiger Anbieter von Messeveranstaltungen in Hongkong ist das HKTDC, dessen

Veranstaltung International Jewellery Show auch im Auslandsmesseprogramm des Bundes

enthalten ist. Eine weitere, besonders bedeutende Veranstaltung des HKTDC ist die Inter-

national Lightning Fair. Viele der jährlich rund 35 Messeveranstaltungen des HKTDC sind

im jeweiligen Themenbereich Leitmessen in Asien.

Als ehemalige britische Kolonie ist die Wirtschaftskultur in Hongkong auch 20 Jahre nach

der Überführung in eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China noch immer durch

einen europäischen Einfluss und eine internationale Ausrichtung geprägt. Dies bezieht sich

sowohl auf die Sprache – neben dem Chinesischen ist Englisch weiterhin Amtssprache und

weit verbreitet – als auch auf rechtliche Rahmenbedingungen, die sich am britischem Sys-

tem orientieren. Unter dem Stichwort „Ein Land, zwei Systeme“ wurde während der Ver-

handlung zur Übergabe der britischen Kronkolonie Hongkong eine weitgehende Entschei-

dungsautonomie als Sonderverwaltungszone innerhalb Chinas gewährleistet.24

23 Vgl. AHK Hongkong (2015), S. 56. 24 Vgl. HKSAR (2017a), Chou, B. (2013), S. 36-37.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

34

Wirtschaftspolitik und langfristige Entwicklungsperspektiven

Die Wirtschaftspolitik Hongkongs ist im Zusammenhang mit den ökonomischen Zielen der

Volksrepublik China zu betrachten. Derzeit ist die chinesische Politik am 13. Fünfjahresplan

ausgerichtet, der im Jahr 2016 aufgestellt wurde. Hierin ist Hongkong ein eigenes Kapitel

gewidmet. Im Fünfjahresplan wird die Unterstützung für Hongkong als Handels- und Fi-

nanzzentrum bekräftigt und das Ziel der Ausweitung der Bedeutung Hongkongs als Zent-

rum für den internationalen Renminbi-Handel formuliert.25 Auch im Hinblick auf die „Belt

and Road Initiative“ bzw. die Initiative, eine „Neue Seidenstraße“ zu etablieren, bilden sich

Entwicklungspotenziale für den Standort Hongkong heraus.26 Zudem wird die Entwicklung

Hongkongs sowie die langfristigen wirtschaftlichen Potenziale durch die vorstehend be-

schriebene, zunehmende Vertiefung des Austauschs mit der Volksrepublik China durch das

CEPA beeinflusst.

In Hongkong werden weiterhin die Stärken der Schlüsselsektoren Finanzdienstleistungen,

Tourismus, Handel und Logistik sowie Unternehmensdienstleistungen ausgebaut. Hong-

kongs wirtschaftspolitisches Ziel ist es zudem, seine ökonomische Basis stärker auszuwei-

ten. Hierzu wird die Kultur- und Kreativwirtschaft, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten,

Bildung sowie Dienstleistungen im Bereich Schiedsgerichtsbarkeit und Streitschlichtung ge-

fördert.27 Hongkong bietet somit hessischen Unternehmen aus verschiedenen Branchen

vorteilhafte Marktpotenziale.

Kultur, Sport und Medien

Hongkong versteht sich als Asiens „Weltstadt“, was mit einem hohen Anspruch an die kul-

turellen Angebote einhergeht. Das Budget hierfür ist durch öffentliche Haushaltsmittel und

private Sponsoreneinnahmen abgesichert. Einen festen Platz haben kulturelle Großveran-

staltungen mit großer internationaler Strahlkraft wie das Hong Kong Arts Festival, die Art

Basel Hong Kong, das Hong Kong International Film Festival, das Hong Kong International

Literary Festival und die Hong Kong Book Fair. Zu nennen sind ferner regelmäßige Auftritte

von Künstlern, Spielgruppen und Orchestern mit internationaler Reputation, hierunter auch

aus Deutschland. Ein weiterer Schub für das kulturelle Leben in Hongkong ist infolge des

Großprojektes "West Kowloon Cultural District" zu erwarten. Hierbei handelt es sich um

einen Großkomplex von Gebäuden und Freiarealen für Kulturveranstaltungen und Kultur-

projekte unterschiedlichster Provenienz in zentraler Lage, der Theater- und Opernbühnen,

Auditorien, Konzertsäle und -bühnen, Ausstellungshallen und -flächen wie auch diverse

Räumlichkeiten für Kunstschaffende umfasst und mit dem Hongkong mittelfristig über eine

in der Region einmalige Infrastruktur für Kunst und Kultur verfügen wird. Nach Abschluss

25 Vgl. Noesselt, N. (2016), S. 96. 26 Vgl. HKSAR (2017b), S. 2. 27 ebenda.

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35

der Planungsphase 2014 ist das Projekt mit dem Beginn erster Baumaßnahmen in die Um-

setzungsphase eingetreten. Im Jahr 2018 sollen die für den ersten Bauabschnitt vorgese-

henen Anlagen, darunter ein Park und ein Museum, fertiggestellt sein. Auch im Bereich des

Sports finden regelmäßig herausragende Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel ein Welt-

cup im Freiwasserschwimmen, das Rugby-Turnier "Hong Kong Sevens" und die traditionel-

len Drachenboot-Wettbewerbe, an denen auch Teams aus Deutschland teilnehmen, des

Weiteren die wöchentlich stattfindenden traditionsreichen Hongkonger Pferderennen, die

als Publikumsliebling Nr. 1 gelten.28

Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass sich der Mediensektor in Hongkong – hierunter auch

das Verlagswesen – dadurch auszeichnet, dass nach wie vor sämtliche Medien von den

Vorgaben her ohne Beschränkung nutzbar sind. Dies gilt auch für die Informationsverbrei-

tung über das Internet.29 Hongkong hat als international herausragender Medienstandort

unter asiatischen Metropolen eine der höchsten Zeitungsleserdichte und gilt, wie oben er-

wähnt, als weltweit bedeutsamstes Zentrum für chinesischsprachige Publikationen. Die

Vielfalt der Medienlandschaft verdeutlicht sich etwa daran, dass in Hongkong rund 700 Pub-

likationen, darunter 56 Zeitungen, erscheinen, hierunter als englischsprachige Tageszei-

tungen „South China Morning Post“ (Auflage: ca. 94.000), „The Standard“ (ca. 222.000) und

„China Daily (Hongkong Edition)“. Die bedeutendsten chinesischsprachigen Zeitungen sind

„Oriental Daily“ (ca. 500.000), „Sing Tao“ (ca. 350.000), „Apple Daily“ (ca. 318.000), „Ming

Pao“ (ca. 120.000), „Wen Wei Po“ (ca. 100.000), „Hong Kong Economic Journal“

(ca. 62.000) und „Hong Kong Economic Times“ (ca. 86.000). In Hongkong erscheinen fer-

ner fünf japanischsprachige Tageszeitungen. Die deutschsprachige Gemeinde gibt seit

2011 als eigenständiges Medium das Monatsmagazin „inhk“ heraus. Die Zentralität des

Standorts Hongkong nutzen auch mehrere internationale Medienorganisationen, die dort

Büros unterhalten. Ferner werden dort die Regionalausgaben internationaler Zeitungen ge-

druckt, hierunter „International New York Times“, „The Financial Times“, „The Wall Street

Journal Asia“, „USA Today International“ und „The Nikkei“. Für deutschsprachige Medien

(unter anderem die Börsenzeitung) berichtet ein Schweizer Wirtschaftskorrespondent aus

Hongkong. Vor Ort betätigen sich zudem eine Hongkonger dpa-Korrespondentin, ein GTAI-

Korrespondent und einige wenige deutschsprachige Journalisten. Auch im TV-Bereich

kommt dem Standort Hongkong eine herausragende Bedeutung zu. So unterhalten Chan-

nel News Asia, CNBC, CNN und Phoenix TV Studios in Hongkong.30

28 Vgl. Auswärtiges Amt (2017). 29 Vgl. FAZ (20.12.2016a). 30 Vgl. Auswärtiges Amt (2017).

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

36

Finanzsektor

Der Finanzplatz Hongkong ist zwar nach wie vor von weltweiter Bedeutung, gleichwohl hat

sich die Abhängigkeit der dortigen Finanzbranche von der Wirtschaft in der Volksrepublik

China seit 1997, dem Jahr der Übergabe an China, stark intensiviert, was auch Impulse

durch den chinesischen Wirtschaftsaufschwung während der vergangenen Jahrzehnte mit

sich gebracht hat. Kredite von chinesischen Staatsbanken werden vornehmlich staatlichen

Unternehmen gewährt, weswegen die Privatwirtschaft der Volksrepublik China bei der Ka-

pitalbeschaffung in weiten Teilen auf den Finanzplatz Hongkong ausweicht (was sich u. a.

in einer vergleichsweise hohen Zahl von Börsengängen ausdrückt), wovon auch deutsche

Banken profitieren können. In den Jahren 2015 und 2016 war Hongkong der Börsenplatz

mit den meisten Neuemissionen weltweit, wobei allerdings im Vergleich zwischen den bei-

den Jahren ein Rückgang der Anzahl um 26 % zu verzeichnen war.31 Inwieweit die hohe

volkswirtschaftliche Dynamik in der Volksrepublik China und im gesamten ostasiatischen

Raum auch die Verlagerung von Unternehmensstandorten und Marktvolumina mit sich brin-

gen wird, ist schwer absehbar. Beispielsweise will die britische Großbank Hongkong und

Shanghai Banking (HSBC), die ohnehin über eine umfangreiche Präsenz in China bzw.

Hongkong verfügt, ihre Aktivitäten in Asien – insbesondere im Privatkundengeschäft und in

der Vermögensverwaltung – ausbauen.32

Der Finanzplatz Frankfurt ist sowohl über die Konzernstrukturen weltweit tätiger Großban-

ken – genannt seien beispielsweise die Agricultural Bank of China, die Deutsche Bank, die

Commerzbank wie auch HSBC – als auch über vielfältige Marktverflechtungen mit dem

Finanzplatz Hongkong verbunden. Derzeit ist davon auszugehen, dass sich diese Bezie-

hungen intensivieren werden. Allerdings stehen die Finanzplätze Frankfurt und Hongkong

auch in direkter Konkurrenz zueinander, etwa bezüglich der Geschäftsfelder Investment-

banking und Währungshandel. 33

Logistik, Transportwirtschaft und Mobilität

Hongkong, das als eines der weltweit bedeutendsten Logistikzentren für den Asienum-

schlag über eine sehr lange Tradition verfügt, ist, wie oben bereits angemerkt, heute stark

auf den Warenaustausch mit China spezialisiert. So ist die wirtschaftliche Bedeutung des

Logistiksektors sehr hoch, was sich z. B. darin ausdrückt, dass regelmäßig rund ein Viertel

der jährlichen Wirtschaftsleistung auf den Gesamtbereich aus Handel und Logistik entfällt.

Sämtliche großen Logistikunternehmen – etwa DHL Express – unterhalten bedeutende Nie-

derlassungen in Hongkong, um die zentrale Lage und die leistungsfähige Infrastruktur die-

ses weltweit vernetzten Knotenpunktes zu nutzen. Gleichzeitig ist die Konkurrenz zu ande-

ren ostasiatischen Hafenstädten mit einem niedrigeren Kostenniveau – beispielsweise 31 Vgl. FAZ (20.12.2016b). 32 Vgl. FAZ (30.10.2017). 33 Vgl. ebenda und HELABA - Landesbank Hessen-Thüringen Volkswirtschaft / Research (2015), S. 5, 9.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

37

Yantian in Shenzen – sehr stark, was sich in jüngster Zeit nachteilig auf den Frachtumschlag

in Hongkong ausgewirkt hat (vgl. Tabelle 8). Im Jahr 2013 übertraf der Frachtumschlag in

Shenzens Häfen erstmals denjenigen in Hongkong, was auch darin begründet liegt, dass

gegenwärtig in zahlreichen südchinesischen Häfen die Kapazitäten erweitert und die Ab-

wicklungsprozesse verbessert werden. Im Gegensatz zur Abwärtsentwicklung der Seever-

kehrswirtschaft steht die Aufwärtsentwicklung der Luftverkehrswirtschaft in Hongkong. Die

internationale Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens Chek Lap, die auf einer stark ausge-

prägten Hub-Funktion in einem breitgefächerten Netz an Verbindungen in zahlreiche Län-

der und effizienten Abwicklungsprozessen beruht, verdeutlicht sich vor allem daran, dass

dieser seit 1996 bezüglich des Luftfrachtumsatzes im weltweiten Vergleich auf dem ersten

Rang steht. Voraussichtlich wird diese Position auf absehbare Zeit gehalten werden, denn

die Regierung Hongkongs plant den Ausbau des Flughafens über eine dritte Landebahn,

die durch Landgewinnung ermöglicht werden soll. 34

Tabelle 8: Logistikumschlag in Hongkong

2011 2012 2013 Veränderung 2013/2011 (in %)

Hafenumschlag (in Mio. TEU) 24,4 23,1 22,4 - 8,2

Luftfrachumschlag (in Mio. t) 3,9 4,0 4,1 + 5,1

Quelle: HK Port Development Council, Hongkong Airport Authority, AHK Hongkong.

Im Jahr 2007 ist ein öffentliches Programm zum Ausbau der Verkehrswege gestartet, das

jährliche Investitionen im Wert von rund 9 Mrd. US-Dollar, was rund 3 % des jährlichen BIP

entspricht, für neue U-Bahnlinien, die Anbindung der Grenzzonen, eine Expresszugstrecke

nach Guangzhou sowie Brückenverbindungen nach Macau und Zhuhai umfasst. Ziel ist es

nicht zuletzt, die Anbindung der im Perlflussdelta gelegenen Produktionszentren an Hong-

kong zu verbessern, um für diese die Attraktivität des Hongkonger Hafens als Umschlags-

platz zu steigern. Die im März 2014 von der Regierung vorgelegte aktualisierte “Rail Deve-

lopment Strategy“ bezieht sich für den Zeitraum der kommenden 15 Jahre auf mehrere

neue Bahnprojekte, so beispielsweise die zwischenzeitig eröffnete West Island Line und

der Shatinto-Central-Link, der im Jahr 2020 fertiggestellt sein soll. 35

34 Vgl. AHK Hongkong (2015), S. 21 ff. 35 Vgl. AHK Hongkong (2015), S. 21 ff.; vgl. GTAI (2015).

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

38

Bauwirtschaft, nachhaltige Stadtentwicklung

Die Bauwirtschaft und die Stadtplanung in Hongkong sind in hohem Maße vom Bevölke-

rungswachstum und vom wirtschaftlichen Strukturwandel beeinflusst. Nachdem im Novem-

ber 2016 von der Regierung der Masterplan “Hong Kong 2030 plus“ für die langfristige

Stadtentwicklung vorgelegt worden ist, hat die öffentliche Konsultationsphase über die dort

enthaltenen Leitlinien begonnen. Der Plan sieht 5.500 Hektar zusätzliches Land für Woh-

nungen und Gewerbe vor, was verglichen mit der gegenwärtigen Nutzfläche einer Steige-

rung um fast 5 % entspricht. 36

Der Wohnungsmarkt, der eine starke Abhängigkeit von der Konjunktur, der Kreditpolitik und

dem Geschäftsklima in der Volksrepublik China sowie, durch die Bindung der Währung an

den US-Dollar, von der Geldmengenpolitik der USA aufweist, ist eines der beherrschenden

Themen in Hongkong. Im Verhältnis zu den Einkommen zählen die Preise für Privatwoh-

nungen gegenwärtig zu den höchsten weltweit. Obwohl im Immobilienmarkt aktuell Anzei-

chen für eine Überhitzung sichtbar sind, plant die Regierung vor dem Hintergrund des Be-

völkerungswachstums die Erschließung neuer Stadtviertel und umfangreiche Investitionen

in den öffentlichen Wohnungsbau. Großprojekte umfassen neue Stadtteile in Kowloon West

und Kowloon East wie auch auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Kai Tak. Weitere

Potenziale bieten sich über die Erschließung von Grenzgebieten gemeinsam mit der Stadt

Shenzen, die Errichtung neuer Stadtteile in den New Territories und der Aufschüttung neuer

Bebauungsflächen im Meer. Nachdem im Jahr 2013 die Zahl der fertiggestellten Privatwoh-

nungen auf rund 8.250 gesunken war, verkündete die Stadtregierung im Jahr 2014 als Ziel

den Bau von 470.000 neuen Wohnungseinheiten innerhalb von zehn Jahren, von denen

60 % auf den öffentlichen Wohnungsbau entfallen sollen (vgl. Tabelle 9). Insbesondere auf-

grund der Knappheit an natürlichen Ressourcen und einer hohen Schadstoffbelastung in-

folge der hohen Besiedlungsdichte wird bei der Realisierung der aktuellen Stadtplanungs-

projekte den Erfordernissen einer nachhaltigen Stadtentwicklung eine hohe Priorität

eingeräumt, was beispielsweise Schwerpunkte auf den erneuerbaren Energien bei der

Energieversorgung und auf einem sparsamen Energie- bzw. Ressourceneinsatz beim Ge-

bäudebetrieb mit sich bringt. Hongkong muss einen Großteil seines Bedarfs an Baustoffen

und Bautechnik über Importe abdecken, wobei sich die Nachfrage aus Deutschland auf

insbesondere Tiefbautechnik und Tunnelbautechnik erstreckt.37

36 Vgl. GTAI (2016b). 37 Vgl. AHK Hongkong (2015), S. 23 ff.

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39

Tabelle 9: Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten bzw. neuerstellten Büro- und Gewerbeflächen in Hongkong von 2009 bis 2013

Privatwohnungen (Zahl der Einheiten)

Bürofläche (in qm)

Gewerbeflächen (ohne Industrie, in qm)

2009 7.157 151.000 83.700

2010 13.405 124.100 64.600

2011 9.449 155.200 42.200

2012 10.149 135.700 90.100

2013 8.254 122.700 38.400

Quelle: Hongkong Ratings and Valuation Department, AHK Hongkong.

Im Bereich der Infrastruktur werden zudem umfangreiche Anlagen der Wasserversorgung

und -entsorgung sowie Flutbekämpfung gebaut oder erneuert, wofür in den Jahren 2014

und 2015 jeweils 4,5 Mrd. US-Dollar und somit 1,5 % der jährlichen Wirtschaftsleistung vor-

gesehen waren. Die gegenwärtige Bautätigkeit in Hongkong tangiert auch die Gesund-

heitsinfrastruktur. Für die kommenden Jahre sind der Bau von drei neuen Krankenhäusern

und die Renovierung zahlreicher bestehender Gesundheitseinrichtungen geplant. Die

Nachfrage nach hochwertiger Krankenhausausstattung und Medizintechnik bleibt somit

hoch, wovon wiederum deutsche Anbieter profitieren könnten. Zudem wird voraussichtlich

der Bereich der Altenpflege stark expandieren.38

4.2 Investitionsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong auf

Unternehmensebene – Unternehmensbeispiele

Neben den in Kapitel 3.2 dargestellten FDI-Beziehungen zwischen Hessen und Hongkong

auf Basis der Statistik der Deutschen Bundesbank können durch Auswertungen weiterer

Quellen und eigenen Recherchen Beispiele für Investitionen von Unternehmen aus Hong-

kong in Hessen sowie umgekehrt aus Hessen in Hongkong identifiziert werden. Dabei wer-

den strukturelle Eigenschaften der Investitionsbeziehungen zwischen Hessen und Hong-

kong deutlich. In der Unternehmensdatenbank MARKUS,39 die vor allem auf Einträgen im

Handelsregister beruht, sind mehr als 40 Unternehmen mit Sitz in Hessen und einer mehr-

heitlichen Beteiligung eines Unternehmens aus Hongkong enthalten. Diese Zahl ist aller-

dings zu relativieren, denn in einer detaillierten Betrachtung offenbart sich die große Be-

deutung Hongkongs als Finanzplatz in Asien. So liegt bei einem bedeutenden Teil der

Unternehmen mit einer Muttergesellschaft in Hongkong der tatsächliche Hauptsitz des Kon-

zerns in anderen Teilen Chinas oder den umliegenden Ländern. Ein weiterer struktureller

38 Vgl. GTAI (2015). 39 Die Unternehmensdatenbank MARKUS wird durch das Bureau van Dijk erstellt und enthält Informationen zu wirtschaftsaktiven

Unternehmen in Deutschland, Österreich und Luxemburg. In der Datenbank sind im Handelsregister eingetragene Unternehmen unter Nennung einer Vielzahl von Informationen (u.a. zur Beteiligungsstruktur) enthalten.

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

40

Aspekt, der durch eine Betrachtung von einzelnen Firmen deutlich wird, bezieht sich auf die

Form des Investments. So handelt es sich nicht immer um eine originäre Niederlassung

bzw. ein Greenfield-Investment eines Unternehmens aus Hongkong, sondern einige Unter-

nehmen sind bereits seit vielen Jahren in Hessen ansässig und wurden erst im Laufe der

letzten Jahre durch ein Unternehmen aus Hongkong übernommen. Dementsprechend las-

sen sich auch in der FDI-Markets-Datenbank, in der Investitionsvorhaben internationaler

Unternehmen in Hessen erfasst werden, nur wenige Projekte von Unternehmen aus Hong-

kong recherchieren.

In der umgekehrten Richtung sind ebenfalls einige Unternehmen aus Hessen zu identifizie-

ren, die in Hongkong aktiv sind. Die MARKUS-Unternehmensdatenbank enthält rund 50

hessische Unternehmen, die eine Tochtergesellschaft in Hongkong betreiben.40 Auch hier-

bei ist die Stellung Hongkongs als Finanzmarktzentrum in Asien und Tor zu China zu be-

achten, da einige Tochterunternehmen ihre maßgeblichen wirtschaftlichen Aktivitäten eher

in anderen Teilen Chinas oder weiteren Ländern in Asien haben. In der FDI-Markets-Da-

tenbank werden Investitionsvorhaben hessischer Unternehmen in Hongkong erfasst. In der

Datenbank sind zwischen 2003 und 2017 rund 20 Investitionsvorhaben hessischer Unter-

nehmen in Hongkong enthalten. Mit wenigen Ausnahmen teilen sich diese Projekte auf die

Branchen hochwertiger Dienstleistungen – Finanz- und Wirtschaftsdienstleistungen, Soft-

ware und IT-Dienstleistungen – auf.

Nachfolgend wird in alphabetischer Reihenfolge eine Auswahl von Unternehmen vorge-

stellt, die eine Tochtergesellschaft in Hongkong betreiben. Auch ein hessisches Tochterun-

ternehmen eines in Hongkong ansässigen Unternehmens konnte für die Befragung gewon-

nen werden. Die Autoren bedanken sich vielmals bei den Unternehmen für die Teilnahme

und die zur Verfügung gestellten Informationen.

40 Aufgrund strenger Auswahlkriterien bildet die Datenbank nur einen bestimmten Teil der hessischen Aktivitäten in Hongkong ab. Zu

beachten ist die abweichende Definition des Begriffs Tochtergesellschaft gegenüber dem FDI-Begriff beispielsweise der deutschen Bundesbank. Tochterunternehmen sind Unternehmen, deren Anteile zu mindestens 50,01 % in der Hand der Muttergesellschaft sind. Grundsätzlich gilt zudem, dass nur institutionelle Verflechtungen auf Unternehmensebene zu erfassen sind, während Export und Importbeziehungen, Dienstleistungen sowie vertragliche Beziehungen (z. B. Handelspartner) nicht recherchierbar sind. Darüber hinaus sind aufgrund von gesellschaftsrechtlichen Konstrukten Doppelnennungen in der Datenbank vorhanden, die manuell berei-nigt wurden.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

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Commerzbank AG

Die Commerzbank ist eine international agierende Bank

mit Standorten in knapp 50 Ländern. In den beiden Ge-

schäftsbereichen Privat- und Unternehmerkunden sowie

Firmenkunden betreut das 1870 gegründete Institut mehr

als 18 Millionen Privat- und Unternehmerkunden sowie

über 60.000 Firmenkunden, multinationale Konzerne, Fi-

nanzdienstleister und institutionelle Kunden. Im Jahr 2016

erwirtschaftete es mit rund 49.900 Mitarbeitern – rund

12.400 davon im Ausland – Bruttoerträge in Höhe von 9,4

Milliarden Euro.

Im deutschen Firmenkundengeschäft zählt die Commerzbank zu den Marktführern. Sie wi-

ckelt 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab und ist aufgrund ihrer hohen Bran-

chenkompetenz in der deutschen Wirtschaft ein führender Anbieter von Kapitalmarktpro-

dukten. Persönlich stehen Firmenkundenbetreuer und Spezialisten ihren Kunden in

Deutschland an mehr als 100 Standorten zur Seite.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong unterhält die Commerzbank seit

1979 eine Filiale. Durch diese jahrzehntelange Präsenz ist sie mit den Gegebenheiten vor

Ort bestens vertraut und stellt dieses Wissen gemeinsam mit dem fachlichen Know-how

ihrer Mitarbeiter sowohl den rund 600 Firmen, Firmenvertretungen und Regionalbüros aus

Deutschland, die sich in Hongkong engagieren, als auch internationalen Unternehmen zur

Verfügung, die einen Bezug zu Europa aufweisen.

Die Commerzbank-Filiale Hongkong bietet ein umfassendes Portfolio an Finanzdienstleis-

tungen, das genau auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten ist. Es beginnt bei Kon-

toeröffnungen in der Landeswährung Renminbi und erstreckt sich über Anlagen (Sicht- und

Termineinlagen, strukturierte Termineinlagen, Devisenhandel) sowie Finanzierung (Be-

triebsmittel- und Investitionsfinanzierung, syndizierte Kredite, Fremdwährungs- und CNH-

Anleihen / Dim-Sum-Bonds, Mergers & Acquisitions, Eigenkapitalfinanzierungen, struktu-

rierte Export- und Handelsfinanzierungen) bis hin zum Risikomanagement (Zins-, Wäh-

rungs- und Rohstoffderivate).

Am 1. Juli 2017 war es 20 Jahre her, dass die ehemalige britische Kronkolonie an die Volks-

republik China zurückgegeben wurde. Das Prinzip „Ein Land – Zwei Systeme“ erwies sich

seitdem als Erfolgsgeschichte: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat sich gegenüber 1997

fast verdoppelt. Auch 2017 beflügeln die Erholung der Weltwirtschaft sowie eine stabile

Entwicklung in China die Konjunktur. Neben Infrastrukturprojekten und dem Einzelhandel

sollen nun auch Technologie und Innovation zu Wachstumsträgern ausgebaut werden. Ge-

schäftsklimaumfragen bestätigen den positiven Trend. Auch deshalb ist und bleibt Hong-

kong für die Commerzbank ein wichtiger Markt, in dem sie ihr Engagement weiter ausbaut.

Commerzbank AG Kaiserplatz 60261 Frankfurt am Main

Vorsitzender des Vorstands Martin Zielke Filiale Hongkong 15th Floor, Lee Garden One 33 Hysan Avenue, Causeway Bay Hong Kong

General Manager Eberhard Brodhage

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

42

Crown Worldwide GmbH

Die Crown Worldwide Group wurde 1965 von dem Ameri-

kaner Jim Thompson in Japan gegründet und hat seit

Ende der 1970er Jahre ihren Hauptsitz in Hongkong.

Keimzelle des Unternehmens waren Dienstleistungen für

die US-Streitkräfte beim Personaltransfer zwischen Japan

und den USA. Heute gehören über 10.000 multinationale

Konzerne zu den Kunden der privat geführten Unterneh-

mensgruppe, die weltweit mehr als 5.000 Mitarbeiter be-

schäftigt. Die Crown Worldwide unterhält 266 Niederlas-

sungen in 54 Ländern und erzielt einen Jahresumsatz von

rund 700 Mio. US-Dollar.

Die Crown Worldwide besteht aus verschiedenen Geschäftsbereichen. Crown Relocations

bietet weltweite Umzugs-Dienstleistungen für Privatkunden an. Crown World Mobility hilft

Geschäftskunden weltweit, die komplexen Herausforderungen im Entsendungsmanage-

ment zu meistern und liefert maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Talent Management.

Mit dem Geschäftsbereich Crown Records Management übernimmt Crown die Archivlage-

rung und das Management von Dokumenten und Daten für Unternehmen. Crown Fine Art

ist ein führender internationaler Anbieter von Kunstlogistik für Museen, Galerien und Privat-

personen. Crown Logistics bietet weltweite Transport- und Logistikleistungen wie Warehou-

sing oder Kontraktlogistik. Mit dem Geschäftsbereich Crown Wine Cellars bietet das Unter-

nehmen seinen Kunden in Hongkong die Möglichkeit, ihren Wein fachmännisch einzulagern

und Mitglied in einem exklusiven privaten Wein-Club zu werden.

Der Hauptsitz von Crown für die EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) ist in Prag.

In Hessen ist der Hauptsitz der deutschen Niederlassung von Crown Worldwide seit 1999

angesiedelt (zunächst in Neu-Isenburg, dann in Frankfurt am Main und seit 2015 in Raun-

heim). Hier operiert das Unternehmen mit den vier genannten Geschäftsbereichen Crown

World Mobility, Crown Relocations, Crown Records Management und Crown Fine Art. Ins-

gesamt arbeiten am Standort in Raunheim knapp 50 Beschäftigte. Die Standortvorteile: Das

Rhein-Main-Gebiet bietet eine hervorragende Infrastruktur für international operierende Un-

ternehmen (Firmenkunden von Crown World Mobility). Darüber hinaus leben hier aus be-

ruflichen Gründen eine große Anzahl an Expatriates und deren Familien (Privatkunden von

Crown Relocations).

Crown Worldwide GmbH Am Prime Parc 6 65479 Raunheim

Geschäftsführer David S.Muir, Robert J. Foote, Jurgen P. Zijderveld Crown Worldwide Holdings Limited Suite 2001, China Evergrande Centre 38 Gloucester Road, Wan Chai Hong Kong

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43

Deutsche Börse AG

Die Geschichte der 1992 gegründete Deutsche Börse

AG lässt sich mehr als fünfhundert Jahre bis ins Jahr

1585 zurückverfolgen. Sie ist eine der größten

Börsenorganisationen der Welt. Die Produkte und

Dienstleistungen des Unternehmens decken die

gesamte Wertschöpfungskette im Finanzgeschäft ab.

Die Geschäftsfelder reichen von der Wertpapier-

zulassung über den Handel, die Verrechnung und

Abwicklung bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren

und anderen Instrumenten sowie Sicherheiten- und Liquiditätsmanagement. Darüber

hinaus werden IT-Services, Indizes und Marktdaten angeboten.

Die deutsche Börse AG beschäftigt weltweit rund 5.200 Mitarbeiter und erwirtschaftete im

Jahr 2016 einen Umsatz von mehr als 2,3 Mrd. Euro. Sie ist an 37 Standorten aktiv und hat

an den bedeutendsten Finanzplätzen einen Sitz. Die Zentrale der Deutschen Börse ist am

Finanzplatz Frankfurt / Rhein-Main in Hessen angesiedelt – einer der erfolgreichsten und

wachstumsstärksten Regionen im Zentrum Europas. Sie ist Trägerin der Frankfurter Wert-

papierbörse mit den Handelsplätzen Xetra und Börse Frankfurt für den elektronischen Wert-

papierhandel. Das FinTech Hub in Frankfurt wird von der Deutschen Börse betrieben und

bietet innovativen Startups der Finanzbranche Raum zum Arbeiten, Vernetzung und Bera-

tung. Die Tochtergesellschaft Eurex ist eine der weltweit führenden Terminbörsen für Deri-

vate. An die Eurex-Börse sind Marktteilnehmer an über 700 Standorten weltweit ange-

schlossen, 370 Teilnehmer sind direkt angebunden. Das jährliche Handelsvolumen an der

Eurex beläuft sich auf mehr als 1,5 Mrd. Kontrakte.

Im Jahr 2009 richtete die Deutsche Börse über die Eurex Frankfurt AG eine Repräsentanz

in Hongkong ein. Aktuell sind dort neun Mitarbeiter beschäftigt. Die Aufgaben der Reprä-

sentanz liegen in der Kundenbetreuung, dem Vertrieb und der Geschäftsentwicklung im

asiatischen Markt. Betreut werden dabei neben Hongkong auch China, Japan, die Republik

Korea, Indien, Taiwan und der Mittlere Osten, wodurch die Hub-Funktion Hongkongs und

die verkehrsgünstige Lage der Stadt in der Region deutlich wird. Derzeit sind in den von

Hongkong aus betreuten Ländern und Regionen 28 der direkt an die Eurex angebundenen

Börsenteilnehmer lokalisiert.

Deutsche Börse AG 60485 Frankfurt am Main

CEO Carsten Kengeter Eurex Frankfurt AG Represenative Office 2904 - 7, 29/F, Man Yee Building 68 Des Voeux Road Central, Central Hong Kong

Head of Hong Kong Office Markus Georgi

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

44

DQS Holding GmbH

Die DQS Gruppe ist ein führender Anbieter für Zerti-

fizierungen von Management-Systemen weltweit. Zu den

klassischen Audits von Qualitäts-, Umwelt- und Arbeits-

schutzmanagementsystemen treten zunehmend Begut-

achtungen von Energiemanagementsystemen, Nach-

haltigkeit, Risikomanagement, Informationssicherheit und

Business Excellence. Die DQS wurde im Jahr 1985 ge-

gründet und befindet sich im Besitz der Deutschen Ge-

sellschaft für Qualität e. V. (DGQ), des Deutschen Instituts

für Normung e. V. (DIN) sowie des US-amerikanischen

Produktsicherheitszertifizierers Underwriters Laboratories

Inc. Mehrere Branchenverbände sind ebenfalls Gesellschafter. Die DQS ist akkreditiert und

autorisiert, um Assessments und Zertifizierungen gemäß über 200 nationaler und inter-

nationaler Regelwerke vorzunehmen. Zudem werden sektoren- und kundenspezifische

Anforderungen in den Bewertungsprozess aufgenommen. Das Unternehmen ist in nahezu

allen Wirtschaftszweigen tätig.

Der Umsatz der DQS Gruppe belief sich im Jahr 2016 auf rund 120 Mio. Euro. Das Unter-

nehmen beschäftigt weltweit mehr als 700 Mitarbeiter und verfügt zudem über ein Netzwerk

von 2.500 Auditoren und Experten. DQS hat über 80 Niederlassungen in 60 Ländern welt-

weit. In Frankfurt am Main ist der Hauptsitz des Unternehmens angesiedelt.

In der Niederlassung der DQS in Hongkong, die seit 1998 besteht, sind derzeit 10 Mitarbei-

ter tätig. In 2016 wurde ein Umsatz von knapp 1 Mio. Euro erzielt. DQS bietet seinen Kun-

den in Hongkong Zertifizierungen an. Schwerpunkte bilden die Zertifizierungen nach den

Normen des Qualitätsmanagements (ISO 9001:2008/2015), des Umweltmanagements

(ISO 14001:2008/2015) sowie nach einem spezifischen Regelwerk für das Qualitätsma-

nagement in der Automobilindustrie (ISO/TS 16949 / IATF 16949). Zudem offeriert DQS

den Kunden in Hongkong Unterstützung bei der Implementierung von Managementsyste-

men. Darüber hinaus werden Schulungsmöglichkeiten für Auditoren angeboten.

DQS Holding GmbH DQS Headquarters August-Schanz-Str. 21 60433 Frankfurt am Main

Managing Directors Stefan Heinloth Michael Drechsel DQS Management Systems Solutions (HK) Limited Unit 1511-1512, 15/F Delta House 3 On Yiu Street, Shatin, NT Hong Kong

Managing Director Mr. Peter Wong

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45

Oculus Optikgeräte GmbH

Die Oculus Optikgeräte GmbH ist ein mittelständisches, eigen-

tümergeführtes Unternehmen aus Wetzlar. Das 1895 in Berlin

gegründete und 1947 nach Hessen umgezogene Unternehmen

ist ein weltweit führender Hersteller von Medizintechnik im Be-

reich der Augenheilkunde.

Am hessischen Hauptsitz sind rund 340 Mitarbeiter in sämtli-

chen Geschäftsbereichen – von Produktion über Forschung-

und Entwicklung bis hin zu Service, Logistik und Vertrieb – tätig.

Oculus bietet eine Produktpalette mit mehr als 150 augenopti-

schen Geräten und Instrumenten für die Augendiagnostik an.

Zudem gehören umfangreiche Serviceleistungen zum Portfolio

des hessischen Mittelständlers. Derartige Dienstleistungen sind gerade für medizintechni-

sche Geräte von hoher Bedeutung, da Inspektionsintervalle einzuhalten sind, um eine op-

timale Patientenversorgung sicherstellen zu können. Schließlich bietet die unternehmens-

eigene Oculus Akademie Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen für die Anwender

ihrer Produkte – Ophthalmologen, Optometristen, Augenoptiker und Arbeitsmediziner – an.

Oculus zählt weltweit über 350 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von rund 70 Mio. Euro

jährlich. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland. Zur

Unterstützung der weltweiten Aktivitäten hat die Oculus Optikgeräte GmbH neun Tochter-

unternehmen und arbeitet mit mehr als 200 Händlern in über 80 Ländern zusammen.

Seit 2008 ist das Unternehmen mit einer Tochtergesellschaft am Standort Hongkong aktiv,

die aktuell zwei Mitarbeiter hat. Für die Niederlassung in Hongkong steht nicht der lokale

Markt im Vordergrund, sondern die Betreuung der Vertragshändler in Ostasien – insbeson-

dere in China – sowie in Südostasien. Der persönliche Kontakt nicht nur zu den Vertriebs-

partnern, sondern auch zu Meinungsführern in z. B. Republik Korea, Japan, Singapur bis

hin nach Australien, wird vom Büro in Hongkong aus gepflegt, wie auch die Marktbeobach-

tung beispielsweise auf regionalen Messen und Kongressen von dort betrieben wird.

Für diese Tätigkeit ist die verkehrsgünstige Lage Hongkongs mit vielen Flugverbindungen

in die von Hongkong aus betreuten Märkte von besonders hoher Bedeutung. Umgekehrt ist

diese Lage auch nützlich, um den Partnern Produktschulungen in Hongkong anzubieten,

die diese gerne annehmen. Hierdurch werden die relativ hohen Lebenshaltungskosten und

Mieten am Standort mehr als ausgeglichen. Als weitere attraktive Standortfaktoren sind das

transparente Steuer- und Gewerberecht zu nennen, negativ wirkt jedoch die hohe Umwelt-

belastung insbesondere der Luft. Durch die stärkere Integration Hongkongs in die Mega-

region Perlflussdelta und durch die Anbindung an das chinesische Schnellzugnetz werden

zukünftig weitere chinesische Städte in Süd- und Zentralchina ab Hongkong noch schneller

erreichbar sein.

Oculus Optikgeräte GmbH Münchholzhäuser Straße 29 35582 Wetzlar

Geschäftsführer Rainer Kirchhübel, Christian Kirchhübel OCULUS Asia Ltd. Suite 306, 3/F, DB Plaza Block A, Discovery Bay Lantau Island Hong Kong

Geschäftsführer Lars Michael

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

46

„Herausragende Infrastruktur und pulsierendes Marktumfeld: Singapur und Hong Kong bieten der Soft-

ware AG ideale Voraussetzungen, um auf dem Wachstumsmarkt Asien Unternehmen erfolgreich für die

digitale Transformation vorzubereiten.“

Software AG

Die Digitalisierung verändert IT-Landschaften von Unter-

nehmen und öffentlichen Verwaltungen – von unflexiblen

Applikationssilos hin zu modernen softwarebasierten IT-

Plattformen, die die notwendige Offenheit, Schnelligkeit

und Agilität zulassen, um digitale Echtzeit-Unternehmen zu

werden.

Die Software AG unterstützt die digitale Transformation

von Unternehmen weltweit. Mit der Digital Business Plat-

form der Software AG können Unternehmen besser mit Kunden interagieren, ihre Ge-

schäftsmodelle weiterentwickeln und neue Marktpotenziale erschließen. Im Bereich des In-

ternets der Dinge (IoT) bietet die Software AG ihren Kunden führende Lösungen zur

Integration, Vernetzung und zum Management von IoT-Komponenten sowie zur Analyse

von Daten und zur Vorhersage von zukünftigen Ereignissen auf Basis künstlicher Intelli-

genz. Die Digital Business Platform basiert auf Technologieführerschaft und jahrzehntelan-

ger Expertise bei Softwareentwicklung und IT. Robuste Integration, schnell fließende Big

Data, In-Memory und Predictive Analytics ermöglichen es Unternehmen, im Zuge ihrer di-

gitalen Transformation neue Wertschöpfungsmodelle zu etablieren.

Die Software AG beschäftigt insgesamt über 4.500 Mitarbeiter, ist in 70 Ländern aktiv und

erzielte 2016 einen Umsatz von 872 Millionen Euro. 2016 arbeiteten über 700 Mitarbeiter

alleine am Standort Darmstadt. Seit über 45 Jahren steht die Software AG für Innovationen,

die sich an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten. Das hessische Unternehmen wird in

zahlreichen Kategorien für Innovation und Digitalisierung als Marktführer eingestuft.

Asien gehört zu den wichtigsten Wachstumsmärkten der Software AG. Seit 1993 ist das

Darmstädter Unternehmen an den Standorten in Hongkong und Singapur – dem Hauptsitz

der Software AG in Asien – vertreten. Mit insgesamt 45 Mitarbeitern werden von dort aus

die vertrieblichen Aktivitäten für die Region gesteuert. Unternehmen in der Region schen-

ken dabei der Software AG ihr Vertrauen: Zu den Kunden gehören Banken, führende In-

dustrieunternehmen und Mobilitätsdienstleister.

Software AG Uhlandstraße 12 64297 Darmstadt

Vorstand Karl-Heinz Streibich (Vorsitzender) Software AG Hong Kong Room 1701-02 17/F No. 8 Fleming Road Wanchai Hong Kong

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47

5 Zusammenfassung

Hongkong ist eine Metropole mit 7,4 Mio. Einwohnern – bei einer Bevölkerungsdichte von

knapp 6.800 Einwohnern je qkm – und erwirtschaftete im Jahr 2016 ein BIP von 321 Mrd.

US-Dollar. Das erzielte BIP pro Einwohner liegt bei rund 43.500 US-Dollar und befindet sich

damit ungefähr zwischen dem Niveau in Deutschland und in Hessen. Dabei lag die Wachs-

tumsrate des BIP in Hongkong in den letzten zehn Jahren meist über dem Wachstum in

Hessen. Hongkong ist ein Finanz- und Handelszentrum von weltweiter Bedeutung und

zeichnet sich durch hervorragende Bewertungen in internationalen Standortrankings aus.

Im „Ease of Doing Business“-Ranking der Weltbank beispielsweise belegt Hongkong aktuell

Rang vier, im „Global Competetiveness Index“-Ranking des World Economic Forum

Rang neun und im „Index of Economic Freedom“ der Heritage Foundation den ersten Platz

weltweit.

Hongkong ist seit 20 Jahren keine britische Kronkolonie mehr, sondern eine Sonderverwal-

tungsregion innerhalb der Volksrepublik China. Hongkong hat durch den Grundsatz „Ein

Land, Zwei Systeme“ den Status einer weitreichenden Autonomie und ist weiterhin in ver-

schiedenen internationalen Gremien wie der Welthandelsorganisation aktiv. Die wirtschaft-

lichen Beziehungen mit der Volksrepublik sind über das CEPA (Mainland-Hongkong Closer

Economic Partnership Arrangement) geregelt und bieten Möglichkeiten eines zunehmend

freien Austausches – nahezu alle Waren mit Ursprung in Hongkong sind zollfrei nach China

zu exportieren und auch im Dienstleistungsbereich besteht von Hongkong aus ein präferen-

tieller Zugang nach China. Diese Konstellation prägt den Außenhandel Hongkongs. China

ist der mit großem Abstand bedeutendste Handelspartner Hongkongs und ist auch bei den

wechselseitigen Investitionsbeziehungen einer der wichtigsten Partner.

Der Export Hongkongs nach China belief sich in 2016 auf 286 Mrd. US-Dollar und beträgt

damit ein Vielfaches des Exportvolumens in die USA, die mit 42 Mrd. US-Dollar auf

Rang zwei liegen. Deutschland war die zehntwichtigste Exportdestination Hongkongs

(8,7 Mrd. US-Dollar). Auf Seiten der Einfuhr hat China mit einem Importvolumen von

244 Mrd. US-Dollar ebenfalls einen weiten Abstand vor dem zweitwichtigsten Lieferland

Japan, aus dem Waren im Wert von 34 Mrd. US-Dollar nach Hongkong eingeführt wurden.

Deutschland liegt auf Rang 15 der Herkunftsländer (6,4 Mrd. US-Dollar).

Hongkong ist weltweit eines der beliebtesten Ziele für Direktinvestitionen aus dem Ausland.

Der FDI-Bestand belief sich in 2016 auf knapp 1,6 Bill US-Dollar. In der umgekehrten Rich-

tung lag der Bestand von Investitionen von Unternehmen aus Hongkong mit mehr als

1,5 Bill. US-Dollar nur leicht darunter.

Der hessische Export nach Hongkong verharrt seit 2010 ungefähr auf einem Niveau von

rund 300 Mio. Euro. Dagegen konnte der bundesweite Export zuletzt merklich zulegen und

stieg von 5,6 Mrd. Euro in 2010 auf 6,6 Mrd. Euro in 2011. Damit hat sich der Anteil Hong-

kongs an der gesamten Ausfuhr Hessens bzw. Deutschlands angeglichen und liegt bei rund

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

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0,5 %. Das hessische Importvolumen aus Hongkong liegt in 2016 bei 208 Mio. Euro, womit

– nach einem deutlich geringeren Niveau in den dazwischenliegenden Jahren – wieder das

Niveau aus dem Jahr 2010 erreicht wurde. Bundesweit schwankte das jährliche Import-

volumen von 2010 bis 2016 zwischen 1,5 und 1,7 Mrd. Euro. In 2016 wurden Waren im

Wert von knapp 1,6 Mrd. Euro aus Hongkong nach Deutschland importiert. Damit hat Hong-

kong sowohl am gesamten Import nach Deutschland als auch nach Hessen einen Anteil

von rund 0,2 %.

Die wichtigsten Warengruppen des hessischen Exports nach Hongkong sind in 2016 che-

mische und pharmazeutische Erzeugnisse (25 %), elektrotechnische Erzeugnisse (21 %),

Maschinen (13 %) und feinmechanische und optische Erzeugnisse (12 %). Beim Import

entfallen auf elektrotechnische Erzeugnisse (44 %), Halbwaren (21 %), Maschinen sowie

feinmechanische und optische Erzeugnisse (je 10 %) die größten Anteile.

Hessische Unternehmen haben in 2016 einen FDI-Bestand in Hongkong in Höhe von

324 Mio. Euro, dem entspricht ein Anteil von 0,2 % an den Auslandsinvestitionen hessi-

scher Unternehmen weltweit. Für Deutschland ist der Anteil Hongkongs mit 1,4 % und ei-

nem FDI-Bestand von 4,2 Mrd. Euro höher. Der Bestand an FDI aus Hongkong in Hessen

belief sich in 2015 auf 40 Mio. Euro. Bundesweit halten Unternehmen aus Hongkong Inves-

titionen in Höhe von 836 Mio. Euro.

Zwischen Hongkong und Hessen bestehen vielfältige Wirtschaftsbeziehungen und bedeu-

tende Potenziale zur Ausweitung der wechselseitigen Aktivitäten. Hongkong kommt eine

wichtige Hub-Funktion in Asien zu, die von Unternehmen aus Hessen erfolgreich zur Er-

schließung dieser wachstumsstarken Weltregion genutzt wird. Umgekehrt bietet sich die

Chance, die Bedeutung des Standortes Hessen für Unternehmen aus Hongkong als Tor

zur Europäischen Union – gerade vor dem Hintergrund des derzeit eingeleiteten EU-Austritt

des Vereinigen Königreichs und damit dem Wegfall dieser historisch bedingt ersten Anlauf-

stelle – zukünftig weiter auszubauen.

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HA Hessen Agentur GmbH – Wirtschaftsforschung und Landesentwicklung

49

Abbildungsverzeichnis

Abbildung Seite

1 Hongkong im räumlichen Überblick 4

2 Bruttoinlandsprodukt in Hongkong und Hessen 2000 bis 2016 6

3 Relative Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts in Hongkong und Hessen 2000 bis 2016 6

4 Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Hongkong und Hessen 2000 bis 2015 7

5 Jährliche Inflationsrate in Hongkong und Deutschland 2000 bis 2016 8

6 Sektorale Struktur der Bruttowertschöpfung in Honkong, Deutschland und Hessen 2015 9

7 Arbeitslosenquote in Hongkong und Hessen 2000 bis 2016 10

8 Bruttostaatsverschuldung des BIP in Hongkong und Deutschland 2000 bis 2015 11

9 Export und Import Hongkongs sowie der jeweilige Anteil Deutschlands zwischen 1993 und 2016 15

10 TOP10 der Handelspartner Hongkongs 2016 16

11 Bedeutendste Warengruppen des Exports Hongkongs weltweit und nach Deutschland 2016 17

12 Bedeutendste Warengruppen des Imports Hongkongs weltweit und aus Deutschland 2016 19

13 Ausländische Direktinvestitionen (FDI) im Ausland und aus dem Ausland 20

14 Export Hessens / Deutschlands nach Hongkong 2006 bis 2016 23

15 Bedeutung des Exports nach Hongkong für Hessen / Deutschland 1990 bis 2016 23

16 Import Hessens / Deutschlands aus Hongkong 2006 bis 2016 24

17 Bedeutung des Imports aus Hongkong für Hessen / Deutschland 1990 bis 2016 25

18 TOP5 der hessischen Exportgüter 2016 nach Hongkong sowie Vergleichswerte für Hessen weltweit und für Deutschland nach Hongkong 26

19 TOP5 der hessischen Importgüter 2016 aus Hongkong sowie Vergleichswerte für Hessen weltweit und für Deutschland aus Hongkong 27

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

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Tabellenverzeichnis

Tabelle Seite

1 Gebiet und Bevölkerung von Hongkong, Hessen und Deutschland 3

2 Wirtschaftsleistung und -struktur in Hongkong, Hessen und Deutschland 5

3 Platzierung Hongkongs im „Ease of Doing Business“-Ranking der Weltbank 2016 und 2017 12

4 Platzierung Hongkongs in ausgewählten Ranglisten bezüglich der politischen, administrativen und rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen 13

5 Ausländische Direktinvestitionen (FDI) zwischen Hessen / Deutschland und Hongkong 2012 bis 2015 29

6 Direktinvestitionen Hessens und Deutschlands weltweit und in Hongkong nach Wirtschaftszweigen 2015 30

7 Messeveranstaltungen im Auslandsmesseprogramm des Bundes in Hongkong 2018 33

8 Logistikumschlag in Hongkong 37

9 Zahl der fertiggetellten Einheiten bzw. neuerstellten Flächen in Hongkongs Bauwirtschaft 2009 bis 2013 39

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Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und Hongkong

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Anhang: Kontaktadressen

Erstinformationen zum Wirtschaftsstandort Hessen können von der HTAI Hessen Trade &

Invest GmbH, Ansprechpartner Herr Andreas Damrau, bezogen werden oder sind als

Download unter www.htai.de bzw. www.invest-in-hessen.de verfügbar.

Hessen Trade & Invest GmbH

Herr Andreas Damrau

Konradinerallee 9

65189 Wiesbaden

Telefon: 0611-95017-8303

[email protected]

www.htai.de

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