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www.diabetes.hexal.de Wissenswertes zu Ein Patientenratgeber der HEXAL AG Diabetes

Wissenswertes zu Diabetes - dr-hofmann-ergolding.de · Diabetes mellitus Typ 3 Manchmal wird noch ein Typ 3 unter-schieden. In ihm sind alle Formen ver-einigt, bei denen der absolute

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Wissenswertes zu

Ein Patientenratgeber der HEXAL AG

Diabetes

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„Zucker im Blut –Kraftquelle mit Schattenseiten“

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Vorwort

Verstehen – der Zuckerstoffwechsel

Blutzucker – Energie des Körpers

Insulin – Lotse ins Innere

Bewertung von Blutzuckermesswerten

Diabetes – Blutzucker außer Kontrolle

Vergleichen – Kontrolle bringt Sicherheit

Unterzuckerung – Hypoglykämie

Überzuckerung – Hyperglykämie

Blutzucker-Langzeitgedächtnis – HbA1c

Folgeschäden lohnen sich zu vermeiden

Verbessern – das können Sie bewegen

Gewichtsabnahme – es kann sich lohnen

Bewegung – helfen Sie Ihrem Blutzucker auf die Sprünge

Ernährung – eine Frage des guten Geschmacks

Medikamente – fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

Haben Sie noch Fragen?

Inhalt5

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Vorwort

Liebe Patientin, lieber Patient,

wir freuen uns über Ihr Interesse anGesundheitsfragen. In dieser Broschüremöchten wir Sie mit allen wichtigenInformationen rund ums Thema Blut-zucker und Diabetes versorgen.

Wie Ihr Körpergewicht können Sie IhrenBlutzucker selbst beeinflussen. Je mehrSie darüber wissen, desto besser wer-den Ihre Werte sein. Empfehlenswert istimmer, diese zu protokollieren, auch alsKontrolle bei einer etwaigen Therapie. Sie können so Veränderungen erken-nen und entsprechend frühzeitig ein-greifen.

Damit verhindern Sie Folgeschädenund sichern langfristig Ihre Lebens-qualität.

Nehmen Sie sich die Zeit zum Lesen, für Rückfragen schreiben Sie uns gerneeine E-Mail an [email protected].

Viel Erfolg und alles Gute für IhreGesundheit wünscht Ihnen

IhreHEXAL AG

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Insulin – Lotse ins InnereWenn die Glukose an den einzelnenKörperzellen angelangt ist, kann siejedoch nicht von alleine ins Innere derZelle. Hier kommt das Hormon Insulinins Spiel. Insulin löst nach Aufnahme indie Zelle über einen so genanntenInsulinrezeptor verschiedene biochemi-sche Vorgänge aus, in deren Folge dieGlukose in die Zelle gelotst wird. Erstjetzt kann Energie produziert werden,

Glukose gewährleistet unsere körper -liche und geistige Leistungsfähigkeit.Jede Zelle gewinnt durch Verstoff-wechselung der Glukose die lebens-notwendige Energie.

Wie kommt die Glukose ins Blut? Mitder Nahrung nehmen wir Kohlenhydra-te auf. Diese großen Zucker molekülewerden im Darm in viele kleine Gluko-semoleküle aufgespalten. Über dieDarmschleimhaut gelangt die Glukosedann ins Blut. Zusätzlich verfügt der Kör-per über eigene Reserven in Form

von Zuckerspeichern, die sich in denMuskeln und in der Leber befinden. ImFalle eines niedrigen Blutzuckerspiegelskann so der Körper weiterhin mit Ener-gie versorgt werden.

Der eigentliche Wirkort der Glukose ist jedoch die Körperzelle. Das Blut stelltnur das Transportsystem dar. Nahrungs-aufnahme oder aber auch ein erhöh-ter Glukoseverbrauch, z.B. durch Bewe-gung, verändern den Gehalt an Gluko-se im Blut. Ein gesunder Organismuskann dies jedoch ausgleichen.

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Verstehen – der Zuckerstoffwechsel

Blutzucker – Energie des Körpers

die Organe können ihre Arbeit verrich-ten und die Muskeln ihre Kraft entfal-ten. In gleichem Maße wie die Zellen Zucker aufnehmen, sinkt der Blutzukker-spiegel. Dies bedeutet, dass Insulin derwichtigste Stoff ist, um die Glukose imBlut zu senken.

Unser Körper setzt nach zwei Mechanis-men Insulin frei:

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Speichereffekt: Eine kohlenhydratrei-che Nahrung stimuliert eine großzügi-ge Insulinausschüttung. Glukose, dienicht sofort zur Energiegewinnungbenötigt wird, wird als Depot in derLeber oder im Muskelgewebe gespei-chert oder im Fettgewebe zu Fettreser-ven umgebaut. Durch die schnelle Ver-teilung sinkt der Blut zuckerspiegelrasch wieder in den Normbereich.

Versorgungseffekt: Auch in der nah-rungsfreien Zeit wird kontinuierlich einwenig Insulin benötigt. Diese Grund-menge ermöglicht den Zellen, ständigGlukose zur Deckung ihres Energiebe-darfs aus dem Blut aufzunehmen. Der

Glukosenachschub wird langsam ausLeber und Muskeln ins Blut freigesetzt.

Der Zuckerstoffwechsel

Bauchspeicheldrüse

Körperzellen

Insulin

Blutbahn

Glukose (Zucker)

Bauchspeicheldrüse – Fabrik für das körpereigene Insulin

Die Bauchspeicheldrüse liegt im Oberbauch hinter dem Magen und liefertsowohl Hormone, wie z.B. das Insulin, als auch den Pankreassaft mit verschiede-nen Verdauungsenzymen.

Das Hormon Insulin wird in speziellen Zellen, den so genannten B-Zellen, der Bauchspeicheldrüse produziert. Diese Zellen liegen in Zellnestern, den so genannten Langerhansschen Inseln. Hier wird das Hormon in kleinen Bläschen gespeichert und bei Bedarf über verschiedene Regu lationsmechanismen in die Blutbahn abgegeben.

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um etwa 10 - 15 % höher als bei aufVollblut kalibrierten Geräten.

Das bedeutet nicht, dass die Blutzucker-werte tatsächlich höher sind, nur dieSkala ist eine andere. Dies ist vergleich-bar mit den Längenmaßeinheiten Kilo-meter und Meilen.

Was spricht für die Plasmakalibrierung?

Viele Laborgeräte bestimmen den Blutzucker im Plasma. Durch die Plasmakalibrierung ist eine einfachere Vergleichbarkeit mit diesen Geräten gegeben. Auch die renommierte Organisation IFCC(International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine) sprichtsich für auf Plasma kalibrierte Geräte aus.

Plasma- vs. Vollblutkalibrierung

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dasskein Blutzuckermessgerät zu 100 %genaue Werte anzeigt.Die ISO Norm für zertifizierte Blutzucker-messgeräte besagt, dass für 95 % allerMesswerte Abweichungen von bis zu20 % toleriert werden.Außerdem gibt es in Deutschland zurZeit unterschiedlich kalibrierte Blut-zuckermessgeräte:- Plasmakalibrierte Messgeräte weisenden Blutzuckergehalt im Plasma aus

- Vollblutkalibrierte Messgeräte weisenden Blutzuckergehalt im Vollblut aus

Wo liegt der Unterschied?

Der ausgewiesene Blutzuckermesswertliegt bei Geräten, die auf Plasma kali-briert (z. B. das GlucoHEXAL® II) sind,

Bewertung von Blutzuckermesswerten

Therapie-Zielwerte Diabetes mellitus

Plasma (kapillär) Vollblut (kapillär)

Nüchtern < 100 mg/dl (< 5,6 mmol/l) < 90 mg/dl (< 5,0 mmol/l)

< 160 mg/dl (< 8,9 mmol/l) < 140 mg/dl (< 7,8 mmol/l)

HbA1C < 6,5%

Quelle: Normale Glucose-Toleranz, mod. nach Evidenzbasierte Leitlinie DDG (Akt. 10/2004, Abruf 09/2009)Individuelle Therapieziele und – wünsche sollten stets mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Nach dem Essen (2 Std.)

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B-Zellen vollständig zerstört sind. DieseZerstörung geschieht durch das körper-eigene Immunsystem, erbliche Veranla-gung und äußere Faktoren wie z.B.bestimmte Virusinfektionen spielendabei eine Rolle. Daraus folgt, dass der Typ 1 Diabetiker an einem abso -luten Insulinmangel leidet und somit von Anfang an Insulin spritzen muss.

Häufig tritt diese Diabetes-Form schonim Kinder- und Jugendalter auf undentwickelt sich relativ rasch mit folgen-den Symptomen: Durst, rascheGewichts abnahme, häufiges Wasser-lassen, Müdigkeit, Leistungsabfall,Schwitzen. Es gibt auch eine seltenereForm bei erwachsenen Patienten:LADA (late autoimmune diabetes inthe adult). Interessant ist, dass erst 80 %der B-Zellen zerstört sein müssen, bevordie ersten Symptome auftreten.

Das fein aufeinander abgestimmteSystem Blutzucker-Insulin-Energie kannaus dem Gleichgewicht geraten. Wirddie Glukose nicht mehr in die Körper-zellen transportiert, weil kein oder nichtgenügend Insulin vorhanden ist, steigtder Blutzuckerspiegel an. Langfristigerhöhte Blutzuckerwerte schädigenpraktisch alle Organsysteme, insbeson-dere Blutgefäße, Augen, Nieren undNerven. Der Name Diabetes mellitus(„honigsüßer Durchfluss“) für diese Stoffwechselerkrankung beschreibt einSymptom: Zucker im Urin, das früher zurDiagnose herangezogen wurde. Jenach Ursache gibt es unterschied licheDiabetestypen.

Diabetes mellitus Typ 1

Beim Diabetes mellitus Typ 1 ist dieBauchspeicheldrüse nicht mehr in derLage, Insulin zu produzieren. Der Grunddafür ist, dass die oben erwähnten

Diabetes – Blutzucker außer Kontrolle

Vollblut Zucker

Zellen

größeres Volumen> Messwert niedriger

Plasma Zucker

kleineres Volumen> Messwert höher

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Das Metabolische Syndrom

Diabetes mellitus Typ 2

Bei Patienten mit dieser Diabetesformist die Bauchspeicheldrüse weiterhin inder Lage, Insulin aus eigener Kraft zuproduzieren. Die Produktion des körper-eigenen Insulins reicht aber nicht aus,um den Zuckerspiegel, vor allem nacheiner kohlenhydratreichen Mahlzeit,ausreichend zu senken. Der Grund da-für ist, dass die Zellen weniger empfind-lich für Insulin sind. Die Bauchspeichel-drüse erhöht daraufhin die Insulinaus-schüttung, um die hohe Blutzuckerkon-

HerzinfarktSchlaganfall

hohe BlutfetteÜbergewicht

Diabetes Bluthochdruck

genetische Veranlagung

Stress

Bewegungsmangel

Fehlernährung

Rauchen

Risikofaktoren

Arteriosklerose

Das gemeinsame Auftreten von Übergewicht, erhöhten Blutfetten, Bluthochdruck und Dia-betes erhöht das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

zentration in den Normbereich zu sen-ken. So entsteht ein Teufelskreis, da dieerhöhte Insulinkonzentration zusätzlichdie Empfindlichkeit der Körperzellen fürdas Hormon erniedrigt. Im Laufe derJahre verliert die überlastete Bauch-speicheldrüse ihre Fähigkeit zur Insulin-produktion. Dann muss auch der Typ 2Diabetiker Insulin spritzen. Die Zeit bisder Typ 2 Diabetiker insulinpflichtig wird,lässt sich durch Ernährung und Medika-mente maßgeblich beeinflussen.

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Diabetes mellitus Typ 3

Manchmal wird noch ein Typ 3 unter-schieden. In ihm sind alle Formen ver-einigt, bei denen der absolute Insulin-mangel durch andere Erkrankungenhervorgerufen wird. Dies können Tumore,Infektionen, Entzündungen, seltenegenetische Defekte oder Erkrankungensein. Alle führen zur Zerstörung des insu-linproduzierenden Gewebes der Bauch -speicheldrüse. Die Patienten müssenebenfalls Insulin spritzen.

Schwangerschaftsdiabetes

Die auch als Gestationsdiabetes be -zeichnete Erkrankung kann sich in derSchwangerschaft auf Grund der hor-monellen Veränderungen entwickeln.Meist verschwindet der Diabetes nachder Entbindung wieder. Unbehandelterhöht er aber das Risiko für Geburts-komplikationen um das Zehn fache.

Diabetes mellitus Typ 2 tritt vorwiegendim höheren Alter auf und wird immernoch häufig als „Altersdiabetes“bezeichnet. In den letzten Jahren aller-dings nimmt der Anteil jüngerer Men-schen aufgrund mangelnder Bewe-gung und erhöhter FettleibigkeitJugendlicher dramatisch zu. Die Veranlagung einen Diabetes Typ 2zu bekommen ist erblich, weitere Risiko-faktoren sind ungesunde, zu reichlicheErnährung, sowie Übergewicht undBewegungsmangel. Diabetes mellitusist an sich schon ein Risiko für verschie-dene Folgeerkrankungen wie Gefäßer-krankungen. Treten neben dem Diabe-tes mellitus weitere Erkrankungen wiez.B. Bluthochdruck auf, ist das Risiko fürdas Auftreten einer Herz-KreislaufErkrankung erhöht. Man spricht dannvon einem Metabolischen Syndrom.

Untergruppen der Typ 2 Diabetiker:

Typ 2 a: Darunter fällt der normal-gewichtige Patient mit Diabetes Typ 2.

Typ 2 b: Darunter fällt der überge-wichtige oder fettleibige Patient mit Typ 2 Diabetes.

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Vergleichen – Kontrollebringt Sicherheit

Die Regulierung des Blutzuckers aufNormalwerte erfordert sorgfältige Kontrolle. Leicht können sich Fehler ein-schleichen: Der Blutzucker wird zu starkgesenkt oder er steigt zu stark an. Doch lassen Sie sich nicht entmutigen.Gerade zu Beginn einer Therapie ist esschwierig, die optimale Dosierung oderdie optimale Maßnahme zu finden.Dokumentieren Sie daher Ihre Zucker-werte und führen Sie ein Diabetiker-

Tagebuch. Schreiben Sie regelmäßig,je nach Empfehlung des Arztes IhreBlutzuckerwerte, Ihren Blutdruck, IhrGewicht und evtl. weitere Ereignisseauf. Diese Informationen helfen Ihnenund Ihrem Arzt, im Falle eines Falles, dieGründe für eine Stoffwechselentglei-sung aufzuspüren und in Zukunft zu ver-meiden. So lernen Sie, besser mit IhremDiabetes umzugehen und können mitdem Arzt jede Situation besprechen.

Fällt die Blutzuckerkonzentration im Blutstark ab, reagiert unser Körper mit derAusschüttung von Stresshormonen. Eskommt unter anderem zu folgendenSymptomen: Unruhe, Schwitzen, Zittern,Heißhunger, Übelkeit, Herzklopfen,Schwindel und weiche Knie. LeichteUnterzuckerungen können ohne Folgenüberwunden werden. Um eine Ver-schlechterung des Zustandes zu vermei-den, sollten Sie rasch schnell verfügbareKohlenhydrate, wie z.B. Traubenzuckeroder einen Fruchtsaft, zu sich nehmen.

Unterzuckerung – Hypoglykämie

Kontrollieren Sie in kürzeren AbständenIhren Blutzucker, um den Erfolg IhrerMaßnahmen zu sehen.

Nehmen Sie als Diabetiker vorsorglichimmer ein wenig Traubenzucker mitund deponieren Sie diesen außerdeman Orten, wo Sie sich häufig aufhalten. Faustregel: In Flüssigkeit gelöste Zuckergelangen schneller ins Blut als feste.

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Eine Stoffwechselentgleisung in dieandere Richtung kann ebenfalls einernsthaftes Problem darstellen. Einexzessiver Anstieg des Blutzuckers kanndurch Ernährungsfehler, Vergessen derTabletteneinnahme oder Insulinverab-reichung, aber auch in Stresssituatio-nen, wie Krankheit oder bei einer Infek-tion, vorkommen. Mögliche Symptomesind:

TIPP: Für schnelle Hilfe im Notfall soll-ten Sie einen Diabetiker-Notfallausweismit sich führen. Dieser sollte Ihre Adres-se und die Ihres behandelnden Arztesenthalten.

Das Blutzucker-Langzeitgedächtnis – HbA1c

Überzuckerung – Hyperglykämieerhöhte Urinproduktion, starker Durst,Müdigkeit, Schlappheit oder gar extre-me Bauchschmerzen. Kontrollieren Siein solchen Fällen unverzüglich IhrenBlutzucker und leiten Sie entsprechen-de Maßnahmen ein.

In größeren Abständen wird Ihr ArztIhnen Blut abnehmen, um den so ge -nannten HbA1c -Wert zu bestimmen.Der HbA1c -Wert gibt den Anteil des„gezuckerten“ roten Blutfarbstoffs (Hä -mo globin) am Gesamthämoglobinwieder. Dieses stabile „Zucker-Hämo-globin“, in der Fachsprache „glykosilier-tes Hämoglobin“ bzw. „HbA1c“ genannt,entsteht bei jedem Menschen, nichtnur bei Diabetikern. Je höher der Blutzuckerspiegel über einen gewissen Zeitraum, desto höher auch der HbA1c -Wert.

Mit dem HbA1c - Wert kann der Arzt den durchschnittlichen Blutzuckerspie-gel der letzten Wochen ermitteln, un -abhängig davon, ob die Werte in derZwischenzeit stark angestiegen odergesunken sind.

Der Stoffwechselgesunde hat einenHbA1c von ca. 4 - 6 %. Der Zielwertbeim Diabetiker sollte unter 6,5 % lie-gen.

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Erkrankungen des Nervensystems

Erhöhte Glukosewerte im Blut führenauf Dauer zu einer „Verzuckerung“ derNerven. Dadurch entsteht ein teilweiseerheblicher Schaden am Nervengewe-be, der häufig nicht umkehrbar ist. 50 %aller Patienten haben nach einerKrankheitsdauer von 10 Jahren eine so genannte Neuropathie.

Prinzipiell muss man verschiedeneArten der Neuropathie unterscheiden.Die so genannte sensomotorische Polyneuropathie geht mit Reiz- undAusfallserscheinungen einher, die anden Füßen beginnen. Häufig fühlen die Patienten ein Kribbeln oder einBrennen der Fußsohlen, später kom-men Schmerzen in den Beinen hinzu,das Temperatur- und Berührungsemp-finden geht zurück, es kann auch zukompletten Ausfällen der Beinmuskula-tur kommen. Durch falsche Belastung

und vermindertes Vibrationsempfindendes Fußes kann es zu Fehlstellungender Gelenke kommen. Eine Versteifungoder gar eine vollständige Zerstörungder Gelenke wäre die Folge (Charcot-Fuß). Verletzungen werden nicht wahr-genommen und die Wunden heilenschlecht ab. Damit steigt die Gefahrvon Infektionen, die Vereiterungen, Ent-zündungen des Knochens etc. nachsich ziehen können und im schlimm-sten Fall in einer Amputation enden.

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• Tragen Sie weite und bequemeSchuhe ohne Druckstellen.

• Überprüfen Sie Ihre Füße regel-mäßig auf Blasen.

• Schützen Sie sich vor Fußver-letzungen: Laufen Sie nicht barfuß in öffentlichen Räumen oder auf Rasen.

Nur eine optimale Behandlung mitallen Facetten kann die ernsthaftenFolgeschäden eines Diabetes mellitusverhindern. Genau hier liegt ein häufi-ges Missverständnis. Viele Patientensehen nicht ein, warum sie eine Be-handlung durchführen sollten, obwohl

Folgeschäden lohnen sich zu vermeidenSie keine Beschwerden haben. Erhöh-ter Blutzucker tut eben erstmal nichtweh.

Die folgenden Seiten stellen Ihnen typische Komplikationen und Folge-krankheiten vor.

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• Bewegen Sie regelmäßig Ihre Füße. Besonders Fußgymnastikhilft die Durchblutung zu fördern.

• Trocknen Sie nach dem Waschendie Haut, vor allem zwischen denZehen, gründlich ab.

• Nehmen Sie Verletzungen an denFüßen ernst, und lassen Sie sie vom Arzt behandeln.

Es ist auch möglich, dass Nerven, dienicht der bewussten Kontrolle unterlie-gen, vom Blutzucker angegriffen wer-den. Dies kann Auswirkungen auf dieinneren Organe haben. Das Herz isteventuell nicht mehr in der Lage, sichbei Anstrengungen an den erhöhtenSauerstoffbedarf anzupassen, eskommt zu Herzrhythmusstörungen unddie Frequenz ist nicht mehr steigerbar.Im Magen-Darm-Trakt ist unter Umstän-den eine Verzögerung der Magen -entleerung möglich. Folge kann eineandauernde Übelkeit mit Erbrechenoder chronische Bauchschmerzen sein.Auch ein erschwerter Stuhlgang istmöglich. Durch eine Entleerungsstö-rung der Blase kann es zu immer wie-der kehrenden Infektionen kommen,die bis in die Niere aufsteigen können.Ein häufig nicht angesprochenes Pro-blem beim Arzt ist auch der Verlust der

Erektionsfähigkeit beim Mann. WeitereStörungen treten in Form von vermin-dertem Schwitzen, trockener Haut undSehstörungen durch eine vermindertePupillenreaktion auf.

Erkrankungen des Gefäßsystems

Hohe Blutzuckerwerte gefährden IhreGefäße. Es kommt nicht nur zum ver-meintlich harmlosen Verschluss kleinerund kleinster Blutgefäße, sondern auchzum Verschluss großer Arterien, wennSie keine optimale Therapie bekom-men. Folgende Erkrankungen sind amhäufigsten:

• Koronare Herzerkrankung: Ver-engung der Herzkranzgefäße, also der Blutgefäße, die den Herzmuskel mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgen.

• Periphere arterielle Verschluss-krankheit (pAVK): Verschluss der großen Arterien des Beins oder des Armes.

• arterielle Verschlusskrankheit (AVK) von eingeweideversorgen-den Blutgefäßen.

• AVK der hirnversorgenden Arterien.

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Um diese Komplikationen zu vermei-den, sollten neben der optimalen Blut-zuckereinstellung die RisikofaktorenRauchen, Bluthochdruck und erhöhteBlutfette reduziert werden.

Erkrankungen der Augen (Retinopathie)

Die Schädigung der kleinen und klein-sten Blutgefäße kann zu Schäden anden Nerven, der Niere, am Auge undan den Füßen führen. Dieses Krank-heitsbild bezeichnet man als Mikroan-giopathie.

Durch die zuvor beschriebene Mikroan-giopathie kann es zu Schäden an derNetzhaut kommen. Diese treten bei Typ1 Diabetikern nach einer Krankheits-dauer von 15 Jahren zu 90 % und beiTyp 2 Diabetikern nach gleicher Krank-heitsdauer zu 25 % auf.

Infolge der Unterversorgung der Netz-haut mit Sauerstoff bilden sich reaktivvermehrt minderwertige Blutgefäßeaus, die auf Dauer zu einer Zerstörungder Netzhaut und damit zur Erblindung

führen. Deshalb sollten Sie als Diabeti-ker mindestens einmal im Jahr zumAugenarzt gehen und die Netzhautkontrollieren lassen. Ihr Augenarzt kannfrühzeitig Veränderungen am Augen-hintergrund feststellen und eine Erblin-dung mit einer gezielten Therapie ver-hindern.

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Die häufigsten Folgeerkrankungen bei Diabetes

Schädigung der Augen

45 % Frauen35 % MännerHerzinfarkt

29 % Schlaganfall

Trockene, rissige Haut

30 %Nierenschäden

50 %Schädigung derNerven in den Gliedmaßen(Neuropathie)

Erkrankungen der Nieren (Nephropathie)

Die Mikroangiopathie führt außerdemzu chronischen Nierenerkrankungen. Ist der Blutzuckerspiegel über längereZeit zu hoch, werden die kleinen Nie-rengefäße geschädigt. Teile der Nierewerden dann nicht mehr ausreichenddurchblutet und es kommt zum Ausfallder „Filter“, die das Blut von den Gift-stoffen befreien. Ernsthafte Schädenkönnen theoretisch nach einer Krank-

heitsdauer von zehn bis fünfzehn Jah-ren auftreten. Nach fünfzehn bis vierzigJahren kann bei sehr schlechter Einstel-lung eventuell die Niere versagen. Indiesem Falle wird eine Nierentransplan-tation oder eine Blutwäsche (Dialyse)erforderlich. Zur Vermeidung einer derartigen Komplikation ist auch dieKontrolle des Blutdrucks zwingenderforderlich.

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Verbessern – das können Sie bewegen

Die Gewichtsabnahme stellt beimübergewichtigen Diabetiker die wich-tigste Maßnahme zur Verbesserungdes Zuckerstoffwechsels dar. Überge-wicht ist häufig die einzige Ursache fürden außer Kontrolle geratenen Blutzu-cker. Mehr als 90 % der Erkrankten brin-gen zu viel Gewicht auf die Waage.Dieser Trend nimmt sogar noch zu,wenn man bedenkt, dass inzwischenjeder 5. Jugendliche in Deutschlandübergewichtig oder gar fettleibig ist.Zwar kann man die Belastung desGewichtes auf die Bauchspeicheldrüsenicht spüren, so wie man einenSchmerz verspürt, trotzdem ist sieerheblich. Jedes Kilo zuviel macht die

Gewichtsabnahme – es kann sich lohnen

Zellen unempfindlicher für Insulin undführt zu einer unnötigen Entleerung derInsulinspeicher. Wenn Sie übergewich-tig sein sollten, streben Sie primär einennormalen BMI (siehe Infobox) an. Nie-mand verlangt von Ihnen, dass Sieinnerhalb kürzester Zeit ein optimalesGewicht erreichen. Setzen Sie sich lie-ber kleinere Ziele. Sie sollten langfristigGewicht verlieren und dann auch inder Lage sein, dieses beibehalten zukönnen. Eine Gewichtsabnahme kannzu einer Normalisierung der Stoffwech-selsituation beitragen.

Wie bei kaum einer anderen Erkran-kung können Sie selbst zum eigenenWohlbefinden und zum Therapieerfolgbeitragen. Ergreifen Sie die Initiativeund beachten Sie einige wenige

Dinge, die zur Erhaltung der eigenenLebensqualität und auch zur Hinauszö-gerung oder gar zu einem Verzichteiner Insulintherapie wesentlich beitra-gen.

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Der normalgewichtige Diabetiker sollteversuchen, seine Ernährung zu optimie-ren und bewusst zu essen.

Insulinpflichtige Patienten brauchenmeist aufgrund ihrer Therapie, die indi-viduell an die Mahlzeiten angepasstwird, keine Diät halten. Ausgenommensind übergewichtige Patienten.

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Das Gewicht wird anhand des so genannten Body Mass Index (BMI) objektiviert:

BMI = Körpergewicht (in kg) / Größe (in m) x Größe (in m).

Der Normalbereich beträgt fürFrauen: 19 - 24 kg/m2

Männer: 20 - 25 kg/m2

Sport hält fit und ist gesund. DiesenLeitspruch sollten Sie sich als Diabetikerzu einem Lebensmotto machen.

Vermehrte Bewegung verbraucht zumeinen mehr Zucker und zum anderenerhöht sich die Empfindlichkeit derMuskelzellen für Insulin. Die Folge ist,dass Ihr Blutzuckerspiegel sinkt und Sie

Bewegung – helfen Sie Ihrem Blutzucker auf die Sprünge

zusätzlich auch noch Gewicht abneh-men. Außerdem verbraucht die aufge-baute Muskulatur auch in Ruhe mehrGlukose. Geeignet sind alle Ausdauer-sportarten, wie z.B. leichtes Joggen,Nordic Walking, Rad fahren, Wandern,Schwimmen, Skilanglauf. Sie sollten amAnfang den Körper nicht zu stark bean-spruchen, da dadurch Belastungen für

BMI

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Gerade für einen Diabetiker ist eineoptimale und ausgewogene Ernäh-rung besonders wichtig. Dabei geltendie gleichen Grundsätze wie für gesunde Menschen.

Im Rahmen der kalorienreduziertenErnährung sollte je nach Gewicht, Alterund körperlicher Bewegung die täg -liche Energiezufuhr zwischen 1000 und1800 kcal betragen.

50-55 % der Nahrung sollten aus Koh-lenhydraten, 30 % aus Fett und 10-15 % aus Eiweiß bestehen. Empfoh-

Ernährung – eine Frage des guten Geschmacks

len wird die so genannte MediterraneKüche. Diese beinhaltet viel Fisch,Gemüse und Obst, weniger Fleisch undtierische Fette.

Die heute sehr populären Schnelldiä-ten (Atkins, low-carb, low-fat, Nulldiätetc.), die in der Presse häufig bewor-ben werden, sind nicht empfehlens-wert. Alle diese populären Diätenschließen eine oder mehrere notwendi-ge Komponenten für die Ernährungvollkommen aus. Meist endet derschnelle Erfolg in Frustration, weil deranschließende Jojo-Effekt sogar zu

das Herz-Kreislauf-System auftreten, dieIhnen Beschwerden bereiten können.Sie sollten immer Ihren Puls kontrollie-ren. Die Pulsfrequenz, bei der Sie eineoptimale Fettverbrennung haben,

berechnet sich folgendermaßen:

Maximale 220 – Lebensalter

Pulsfrequenz:

Optimale 60 % der maximalenFrequenz: Pulsfrequenz

Sie sollten die sportliche Aktivität fürmindestens 30 - 40 Minuten zwei- bis

dreimal pro Woche durchführen.

60-jähriger Patient

Maximale Pulsfrequenz: 220 – 60 = 160/MinuteOptimale Pulsfrequenz: 60 % der max. Pulsfrequenz = 96/Minute

Sie sollten eine Frequenz von 95 -100 Schlägen pro Minute erreichen und einhalten.

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einer Gewichtszunahme führen kann. Als weiteres Problem dieser Diäten wirdder Stoffwechsel auf ein Minimumreduziert und folglich auch der Nähr-stoffbedarf. Ein kalorienreduzierter undausgewogener Ernährungsplan in Kom-bination mit Bewegung kann dem ent-gegenwirken.

Die Basis – Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind die wichtigstenBausteine einer ausgewogenen Er -nährung.

Je größer die Kohlenhydrate sind, destolänger dauert ihre Spaltung und Auf-nahme ins Blut und desto langsamersteigt der Blutzuckerspiegel nach einerMahlzeit. Man spricht von langsam ver-fügbaren Kohlenhydraten. Diese sind z.B. Stärke, Weizenmehl oder Vollkorn-produkte. Schnell verfügbare Kohlenhy-drate sind Zucker, die so klein sind, dasssie nicht aufgespalten werden müssen,um ins Blut zu gelangen. Damit lassensie den Zuckerspiegel sehr schnellansteigen. Solche Zucker sind z.B. Trau-benzucker oder Haushaltszucker. Ihr Arzt wird mit Ihnen die Ihrem Diätplan ent-

sprechende Menge und Art der Koh-lenhydrate besprechen. Wichtig für IhreDiät ist die Höhe der für Sie berechne-ten Broteinheiten (BE). Diese sind indivi-duell auf Sie abgestimmt und stellendie Grundlage Ihrer Diät dar. Eine BEentspricht 12 g Kohlenhydrate. DenAnteil der Kohlenhydrate in verschie-denen Nahrungsmitteln können Sie inKohlenhydrat-Austauschtabellen ab-lesen (eine entsprechende Tabelle finden Sie in unserer Sonderbroschüre„Richtige Ernährung mit Diabetes“).

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der GLYX. Als Referenz zum glykämi-schen Index gilt Glukose (Trauben -zucker) mit einem Wert von 100.

Ein Wert von 50 bedeutet zum Bei-spiel, dass der Blutzuckeranstieg eines Nahrungsmittels mit entspre-chendem GLYX nur halb so schnell erfolgt. Prinzipiell sollten Sie als Diabetiker nur Kohlenhydrate mit niedrigem oder mittlerem GLYX zu sich nehmen.

Grundsätzlich sollten Sie kleine Mahlzei-ten über den ganzen Tag verteilt ein-nehmen, um größere Schwankungendes Zuckerspiegels zu vermeiden.Dadurch wird auch die Bauchspeichel-drüse weniger stark belastet.

GLYX

Gebräuchlich ist auch die Einteilung der Kohlenhydrate nach ihrem gly -kämischen Index. Je langsamer die Kohlenhydrate verdaut werden und ins Blut gelangen, desto niedriger ist

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Glykämischer Index

Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index

Nahrungsmittel mit mittlerem glykämischen Index

Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index

Zeit

Blutzuckerspiegel

„schnelle“ BE: z. B. Traubenzucker, Fruchtsäfte, Honig„mittelschnelle“ BE: Obst, Weißbrot„langsame“ BE: Vollkornprodukte, Gemüse

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Vorsicht bei Alkohol

Generell wirken sich alkoholische Ge-tränke bei Diabetikern ebenso aus wiebei Stoffwechselgesunden: Sie beein-trächtigen das zentrale Nervensystemund die Glukoseproduktion in derLeber. Durch den Alkoholabbau ist dieLeber in der Lage, Glukose aus demSpeicher ins Blut abzugeben. Es bestehtdadurch die Gefahr der Unterzucker-ung. Dies kann problematisch sein, dadie Frühsymptome der Unterzuckerungdurch die Wirkung des Alkohols vomPatienten häufig nicht registriert werden.Trinken Sie deshalb Alkohol nur zu einerkohlenhydratreichen Mahlzeit/kohlen-hydratreichem Snack. Prinzipiell gilt die2-Gläser-Regel:Um das Unterzuckerungsrisiko nicht zuerhöhen, sollten– nicht mehr als 2 Gläser eines alkoho-

lischen Getränks pro Tag (Frauennach Möglichkeit nur die Hälfte)

– im üblichen Glas serviert– zum oder nach dem Essengetrunken werden.Auch alkoholische Getränke enthaltenKohlenhydrate, wodurch der Blutzuckerzwar erst ansteigt, danach aber durchdie beschriebenen Vorgänge wiederabsinkt.

Dabei ist zu beachten, dass es in derNacht zu einer Unterzuckerung kommenkann, da der Blutzuckerabfall verzögerteintreten kann (bis zu 12 Stunden).

Die geliebten Süßigkeiten

Als Diabetiker müssen Sie nicht aufSüßes verzichten. Sie können Zuckerdurch so genannte Zuckeraustausch-stoffe ersetzen, die den Blutzucker-spiegel deutlich langsamer ansteigen lassen als Haushaltszucker. Solche Austauschstoffe sind z.B. Fruchtzucker(Fructose), Sorbit oder Xylit. Es gilt aber

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zu beachten, dass Fuctose vom Körperschneller in Körperfett umgewandeltwird, als Haushaltszucker. Übergewich-tige sollten daher besser Süßstoffe wiez.B. Aspartam, Saccharin oder Acesul-fam verwenden. Meist sind die speziel-len Diabetiker produkte überflüssig. Siesind teurer und enthalten teilweisegroße Fett- und Energiemengen. Einausgewogener Ernährungsplan ist oftmehr wert. Eine Ausnahme stellen dieDiabetikermarmeladen und Lightge-tränke mit Zuckeraustauschstoffen dar.

Grünes Licht für Pflanzenfette

Menschen mit Diabetes sollten bevor-zugt pflanzliche Fette in die Ernährungeinbeziehen. Diese enthalten vielemehrfach ungesättigte Fettsäuren.Diese sind in Olivenöl, Sojaöl, Margari-ne und vielen anderen Pflanzenölenenthalten. Zusätzlich empfiehlt sich der

Verzehr von Fisch, da dieser Omega-3Fettsäuren enthält, die einen protekti-ven Effekt auf die Gefäße haben.

Ballaststoffe nicht vergessen

Eine ballaststoffreiche Ernährung kannwesentlich dazu beitragen, den Zucker-spiegel im Blut niedrig zu halten.

Ballaststoffe sind weitgehend unver-dauliche Nahrungsbestandteile, dievorwiegend in pflanzlichen Nahrungs-mitteln vorkommen. Sie können durchdie Enzyme im Verdauungstrakt nichtzerlegt werden. Dadurch dauert es län-ger, bis die Zuckermoleküle im Darmaufgespalten sind und in das Blut auf-genommen werden können. Besondersballaststoffreich sind Salat, Gemüseund Vollkornprodukte.

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wird dadurch verlangsamt oder teil-weise ganz verhindert. Letzteres kannVerdauungsprobleme wie z.B. Blähun-gen zur Folge haben, da die unverdau-ten Kohlenhydrate dann im Dickdarmvon der Darmflora zersetzt werden.

Wirkstoffe: Acarbose, MiglitolSie sollen Blutzuckerspitzen nach denMahlzeiten abschwächen, indem sieim Darm die Umwandlung der Kohlen-hydrate in die kleinen Glukosemolekülehemmen. Die Aufnahme der Glukose

Erst wenn die Ernährungsumstellung,Gewichtsabnahme und vermehrteBewegung alleine nicht ausreichen,um den Blutzucker genügend zu sen-

Medikamente – fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

ken, kommt eine medikamentöseBehandlung in Frage. VerschiedeneTherapieprinzipien stehen Ihrem Arztzur Verfügung.

Hemmung der schnellen Aufnahme von Zucker

sen, wenn die Bauchspeicheldrüseimmer weniger Insulin ausschüttet.Während der Therapie ist immer aufdie Gefahr der Unterzuckerung zu achten, z.B. wenn einmal zu weniggegessen wurde.

Wirkstoffe: Glibenclamid, Glimepirid,Repaglinid, Nateglinid u. a.Medikamente dieser Gruppe regen dieBauchspeicheldrüse zu einer vermehr-ten Insulinproduktion an. Die Wirkungkann im Laufe der Therapie nachlas-

Förderung der Ausschüttung von Insulin

Dadurch kann die Glukose wieder besser in die Zellen strömen, die Blut-zukkerwerte sinken und die Bauchspei-cheldrüse wird entlastet.

Wirkstoffe: Metformin, Pioglitazon, Rosi-glitazonDiese Wirkstoffe machen die Körperzel-len empfindlicher für Insulin und wirkensomit der Insulinresistenz entgegen.

Verstärkung der Wirkung von Insulin

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Ein Wort zum Schluss

Die HEXAL AG hofft, Ihnen mit diesenInformationen weitergeholfen zuhaben. Das Thema Blutzucker und Diabetes ist zwar komplex, aber dochrecht gut zu verinnerlichen. Wenn

Sie darüber hinaus Ihre Beziehung zum Arzt und zum Apotheker Ihres Vertrauens pflegen, wird der Therapie -erfolg auf Ihrer Seite sein.

freigesetzt. Medikamente dieser Grup-pe verstärken den Effekt der körperei-genen Inkretine, welche blutzuckersen-kend wirken. Die Wirkung hält nur an,solange der Blutzucker erhöht ist. Daherverursachen Gliptine und Exenatideselbst keine Unterzuckerungen.

Inkretin-Verstärker

Wirkstoffe: Vildagliptin, Sitagliptin (Gliptine, DPP-4-Hemmer), Exenatide,LiraglutidDer Blutzuckerspiegel wird durch gewis-se Darmhormone reguliert, die sog.Inkretine. Nach dem Essen bzw. nachAufnahme von Glukose in den Blutkreis-lauf werden diese Enzyme im Darm

jeden einzeln Patienten individuell ein-gestellt und ist heutzutage in der Hand-habung oft einfacher, als es sich vielePatienten vorstellen.

Insulin

Wenn die beschriebenen Wirkstoffe kei-nen ausreichenden Effekt mehr zeigen,ist der Ersatz des körpereigenen Insulinserforderlich. Die Insulintherapie wird auf

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Haben Sie noch Fragen?

die Ihnen die Möglichkeit gibt, Ihre Essgewohnheiten für Sie individuell zugestalten.

Unter folgender Adresse können Siekostenfrei bestellen:

• „Wissenwertes zu Diabetes“• „Richtige Ernährung mit Diabetes“• „Tagebuch für Diabetiker“• „Diabetiker Notfallausweis“

HEXAL AGPatientenserviceIndustriestraße 2583607 Holzkirchen

Telefon: 0 80 24/9 08 - 1632Telefax: 0 80 24/9 08 - 1290E-Mail: [email protected]

Unser „Tage buch fürDiabetiker“ enthältübersichtlicheTabellen, in denenSie und Ihr Arzt diejeweils ermitteltenMessdaten ein-tragen können.So wird Ihnen dieDokumentationIhrer regelmäßigen Selbstkontrolleerleichtert und der Informationsaus-tausch zwischen Ihrem Arzt und Ihnenverbessert.

Unsere Broschüre„Richtige Ernährungmit Diabetes“ ent-hält umfassendeErnährungstabellenfür alle wichtigenNahrungsmittel-gruppen ebensowie eine über-

sichtliche GLYX-Tabelle,

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Diabetisch bedingte Nervenschädigungenkönnen zu Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühl in Fingern und Füßen führen.

Zur Behandlung dieser Symptome werden häufig Arzneimittel mit dem Wirkstoff α-Liponsäure eingesetzt.

Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Neurium® HEXAL® 600bei diabetisch bedingten Nervenschädigungen.

Ameisen in Händen und Füßen?Neurium® HEXAL® 600 mgbei diabetisch bedingten Nervenschädigungen

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

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