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XIV. Legislaturperiode XIV legislatura WORTPROTOKOLL RESOCONTO INTEGRALE DER LANDTAGSSITZUNG DELLA SEDUTA DEL CONSIGLIO PROVINCIALE NR. 85 N. 85 vom 12.01.2011 del 12/01/2011 Präsident Dr. Dieter Steger Presidente Vizepräsident Mauro Minniti Vicepresidente

WORTPROTOKOLL RESOCONTO INTEGRALE DER … · un tetto massimo del 3 per cento. La maggior parte dei comuni altoatesini ha deciso di riscuotere il contributo sul costo di costruzione

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XIV. Legislaturperiode XIV legislatura

WORTPROTOKOLL RESOCONTO INTEGRALE DER LANDTAGSSITZUNG DELLA SEDUTA DEL CONSIGLIO

PROVINCIALE NR. 85 N. 85

vom 12.01.2011 del 12/01/2011

Präsident Dr. Dieter Steger Presidente

Vizepräsident Mauro Minniti Vicepresidente

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WORTPROTOKOLL RESOCONTO INTEGRALE DER LANDTAGSSITZUNG DELLA SEDUTA DEL CONSIGLIO

PROVINCIALE NR. 85 N. 85

vom 12.01.2011 del 12/01/2011

Inhaltsverzeichnis Indice

Landesgesetzentwurf Nr. 52/09: "Befreiung von der Baukostenabgabe". . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1 Beschlussantrag Nr. 198/10 vom 9.2.2010, einge-bracht von den Abgeordneten Heiss und Dello Sbarba, betreffend Motorschlittenplage auf Hochal-men: Klare gesetzliche Regelung überfällig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 13 Kenntnisnahme des Abschlussberichtes der mit De-kret des Landtagspräsidenten Nr. 53/10 vom 30. Juni 2010 eingesetzten Untersuchungskommission sowie des vorgelegten Minderheitenberichtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 18 Landesgesetzentwurf Nr. 66/10: "Änderung von Lan-desgesetzen in verschiedenen Bereichen und ande-re Bestimmungen" – (Fortsetzung). . . . . . . . Seite 40

Disegno di legge provinciale n. 52/09: "Esenzione dal contributo sul costo di costruzione". . . . . . .pag. 1 Mozione n. 198/10 del 9.2.2010, presentata dai con-siglieri Heiss e Dello Sbarba, riguardante la piaga delle motoslitte sugli altipiani: da parecchio tempo stiamo aspettando una chiara normativa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pag. 13 Presa d’atto della relazione finale della commissione d’inchiesta istituita con decreto del presidente del Consiglio provinciale n. 53/10 del 30 giugno 2010 nonché della relazione minoranza presentata. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pag. 18 Disegno di legge provinciale n. 66/10: "Modifiche di leggi provinciali in vari settori e altre disposizioni" –(continuazione). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pag. 40

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Vorsitz des Präsidenten | Presidenza del presidente: Dr. Dieter Steger

Ore 10.06 Uhr Namensaufruf - appello nominale

PRÄSIDENT: Die Sitzung ist eröffnet. Ich ersuche um die Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung. HOCHGRUBER KUENZER (Sekretärin - SVP): Verliest das Sitzungsprotokoll | legge il processo verbale PRÄSIDENT: Wenn keine Einwände erhoben werden, so gilt das Protokoll als genehmigt. Für die heutige

Sitzung hat sich Landesrat Widmann entschuldigt. Meine Damen und Herren Abgeordnete, ich bitte Sie sich von den Sitzen zu erheben. In den vergangenen

Monaten wurde eine Gründergeneration unseres Landes zu Grabe getragen, mit ihnen, fast unbemerkt, Franz Josef Plaickner, Mitglied des Landtages von 1968 bis 1973. Franz Plaickner war Mitbegründer und, seit 1964, erster Obmann des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes und damit auch Vertreter jener weitsichtigen Auffassung, dass die Selbstverwaltung eines Landes nur Sinn hat, wenn alle an ihr teilhaben können, auch die Arbeiterschaft.

Es war, in Zeiten des Kampfes um ein politisches Ziel, die Vorbereitung für die Zeit danach, die weise Vor-aussicht, dass die Autonomie ihre Standbeine im wirklichen Leben braucht, wenn sie von einer breiten Mehrheit akzeptiert werden soll. Menschen wie Plaickner verdanken wir die Einsicht, dass unser Wohlstand auch auf dem sozialen Frieden gründet. Ich bitte Sie, um eine Gedenkminute.

(Eine Gedenkminute – un minuto di silenzio)

Wir fahren mit der Behandlung der Tagesordnung fort. Punkt 42 der Tagesordnung: "Landesgesetzentwurf Nr. 52/09: "Befreiung von der Baukostenabgabe". Punto 42 dell'ordine del giorno: "Disegno di legge provinciale n. 52/09: "Esenzione dal contributo sul co-

sto di costruzione". Ich ersuche um Verlesung des Begleitberichtes. PÖDER (UFS): Die Baukostenabgabe belastet die Betriebe und die privaten Hausbauer. Nachdem in den vergangenen Jahren fast alle Bereiche von der Bezahlung der Baukostenabgabe befreit waren, wurde sie Mitte 2007 mittels Änderung des Raumordnungsgesetzes wieder eingeführt, und zwar in Form einer Delegierung an die Gemeinden, welche die Baukostenabgabe bis zu einer Höchstgrenze von 3 Prozent einheben können. Die meisten Südtiroler Gemeinden haben die Einhebung der Baukostenabgabe beschlossen. Die Bezahlung der Baukostenabgabe ist Voraussetzung für den Erhalt einer genehmigten Baukon-zession. Insbesondere die verschiedenen Wirtschaftszweige haben seitdem durch die Baukostenabgabe er-höhte Belastungen zu tragen, die auch für kleinere und mittlere Betriebe Zahlungen mit sich bringen, die nicht selten zigtausende von Euro oder auch bei entsprechender Baugröße weit über 100.000 Euro ausmachen. Seit der „Wiedereinführung“ der Baukostenabgabe haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen deutlich verschlechtert. Zusätzlich zur Belastung für die Bauwilligen stellt die Baukostenab-gabe auch eine „Bremse“ für die Bautätigkeit dar. Die Aufhebung der Baukostenabgabe erscheint deshalb wieder sinnvoll, um Bürger und Betriebe zu entlasten.

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Deshalb sollten im Raumordnungsgesetz wiederum eine Reihe von „Befreiungen“ vorgesehen wer-den. Für die Errichtung von Freizeitwohnsitzen bzw. Zweitwohnungen zu touristischen Zwecken sollte die Baukostenabgabe jedoch weiterhin Bestand haben. Wohnungen zum ständigen Eigenbedarf sind bereits bis zu einem Ausmaß von 495 Kubikmetern von der Abgabe befreit.

---------- Il contributo sul costo di costruzione grava sulle imprese e sui privati. Dopo che negli ultimi anni quasi tutti i settori erano stati esonerati dal pagamento del contributo sul costo di costruzione, detto contributo è stato reintrodotto a metà del 2007 in seguito a una modifica della legge urbanistica provinciale sotto forma di una delega ai comuni per la sua riscossione fino a un tetto massimo del 3 per cento. La maggior parte dei comuni altoatesini ha deciso di riscuotere il contributo sul costo di costruzione. Il versamento del contributo è un requisito per l’ottenimento di una concessione edilizia. Sono in particolare i diversi settori economici che da allora devono sostenere oneri maggiori dovuti al contributo sul costo di costruzione; ciò implica anche per le piccole e medie imprese il pagamento di somme che non di rado superano le migliaia di euro e che, a seconda della dimensione dell’impresa, possono arrivare a ben oltre i 100.000 euro. Dalla reintroduzione del contributo sul costo di costruzione le condizioni economiche sono netta-mente peggiorate. Oltre a rappresentare un onere aggiuntivo per coloro che intendono costruire, il contributo sul costo di costruzione frena anche l’attività edilizia. Appare quindi sensato abolire il contributo sul costo di costruzione per sgravare i cittadini e le im-prese. Per questo motivo si chiede il reinserimento di una serie di esenzioni nella legge urbanistica provin-ciale. Per la costruzione di seconde case o abitazioni a scopi turistici invece il contributo sul costo di co-struzione dovrebbe rimanere applicabile. Le abitazioni stabili per uso proprio fino a 495 metri cubi sono già esenti dal versamento del contri-buto. PRÄSIDENT: Ich ersuche um Verlesung des Berichtes der zweiten Gesetzgebungskommission. HOCHGRUBER KUENZER (SVP): die Arbeiten in der Kommission Der Landesgesetzentwurf Nr. 52/09 wurde von der II. Gesetzgebungskommission in ihrer Sitzung vom 29. Jänner 2010 geprüft. An den Arbeiten der Kommission nahmen ebenfalls der Abg. Andreas Pöder als Erstunterzeichner und Frau Dr. Eleonora Gallo Pusateri, als geschäftsführende Direktorin des Amtes für Rechtsangelegenheiten der Urbanistik, in Vertretung von Landesrat Michl Laimer, teil. Die Vorsitzende Hochgruber Kuenzer nahm vorweg, dass es sich hierbei um einen Gesetzentwurf handle, der sich aus einem einzigen Artikel zusammensetzt, weshalb laut Art. 100 der Geschäftsord-nung die General- und die Artikeldebatte zusammengelegt werden und lediglich Abstimmungen über mögliche Änderungsanträge und die Schlussabstimmung erfolgen. Nach der Verlesung des Gesetzentwurfs durch den Erstunterzeichner, Abg. Pöder, erklärte dieser, dass diese gesetzgeberische Maßnahme erforderlich sei, um die Befreiungen von der Baukostenab-gabe wieder einzuführen, die in der Vergangenheit vorgesehen waren. Die derzeitige Regelung, wo-nach die Gemeinden diese Abgabe nach eigenem Ermessen auf bis zu 3 % festlegen können, führt zu einer augenscheinlichen Ungleichbehandlung von Gemeinde zu Gemeinde, wobei diese Abgabe wohl eher mit einer Steuer als einer Abgabe vergleichbar sei. Gerade in Zeiten der Krise bestehe, so der Abgeordnete, die Notwendigkeit, zusätzliche Steuerlasten zu vermeiden oder zumindest Steuern zu senken, da dies neben den positiven Auswirkungen für das Unternehmertum, und somit auf den Arbeitsmarkt, auch den Gemeinden mehr Vorteile bringen würde als der Kubaturbonus. Der Abge-ordnete teile die Besorgnis des Rates der Gemeinden nicht, wonach für die Mindereinnahmen der Gemeinden ein Ausgleich vorzunehmen ist, da es diese Abgabe bis vor ein paar Jahren nicht gab und somit auch nicht den entsprechenden Posten auf der Einnahmenseite.

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Der Abg. Schuler äußerte Kritik am Ansatz des Ersteinbringers, wonach die Gemeinden auf die Bau-kostenabgabe verzichten könnten. Diese Abgabe sei bis vor wenigen Jahren noch viel höher gewe-sen und belief sich auf ca. 20 %. Erst später wurde sie auf den derzeitigen Prozentsatz von 1-3 % herabgesetzt. Die Reduzierung sei sowieso zu Lasten der Gemeinden gewesen und die geplante Ausgleichszahlung, über eine Beteilung des Landes an den Kosten für die Errichtung von Schulge-bäuden, sei nie erfolgt und habe somit weitere Schwierigkeit für die Gebietskörperschaften bedingt. Der Abgeordnete erinnerte schließlich daran, dass mit der Verfassungsreform und der Umsetzung des Fiskalföderalismus die Gemeinden auch hinsichtlich der Einnahmen endlich mehr Autonomie er-halten werden. Daher stehe der vorliegende Gesetzentwurf im Widerspruch zu den genannten Grundsätzen der Selbstverwaltung. Der Abgeordnete sprach sich vehement gegen den Ansatz aus, der diesem Gesetzentwurf zugrunde liegt. Der Abg. Pardeller meinte dazu, dass niemand gerne Steuern zahle, diese aber notwendig seien, um den guten Zustand der Gemeinden weiterhin beizubehalten und alle Infrastrukturen im Land zu fi-nanzieren. Wenn die Gebietskörperschaften demnach nicht übermäßige Ausgaben tätigen dürfen, müssten sie jedoch jedenfalls die Möglichkeit haben, sich weiter zu entwickeln und Investitionen zu tätigen, um die angebotenen Dienste zu verbessern. Man könne nicht verlangen, wenig Steuern zu zahlen und sämtliche Dienste in Anspruch zu nehmen, die die Gemeinden heute anbieten. Aber auch die Gemeinden könnten nicht jedes Mal Ausgleichszahlungen seitens des Landes fordern. Sie müssten für ihre Verwaltungstätigkeit Verantwortung übernehmen. Der Abgeordnete erklärte schließ-lich, den Gesetzentwurf nicht unterstützen zu wollen. Der Abg. Stocker stimmte den Aussagen des Abg. Schuler darüber zu, dass man einen Posten auf der Einnahmenseite ohne entsprechenden Ausgleich für die Gemeinden nicht streichen könne. Da-her habe er einen Änderungsantrag eingebracht, der anstelle einer endgültigen Streichung vorsieht, die Einhebung dieser Abgabe auszusetzen, solange das Wirtschaftswachstum unter der 2 %-Marke bleibt, wobei das Land für einen entsprechenden Ausgleich zu sorgen habe. Der Abg. Dello Sbarba sprach sich für die Beibehaltung der geltenden Bestimmungen aus. Die Vorsitzende Kuenzer erklärte sich mit einer Verlagerung der Steuerlast nicht einverstanden, da dies nur ein schlechtes Bild der Politik abgebe, die die Steuerbeiträge der Beschäftigten nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen scheint. Damit riskiere man, dem Image eines von jeher fleißigen Landes zu schaden. Der Abg. Egartner meinte, er würde die Aussagen der Vorsitzenden wohl teilen, wenn auch wirklich alle die Steuern zahlten. Frau Dr. Gallo wies darauf hin, dass nach dem geltenden Gesetz die Erteilung einer Baukonzession jedenfalls gebührenpflichtig sei, die derzeitigen Ausnahmen auf Erfordernisse der öffentlichen Hand zurückzuführen seien und es nicht sinnvoll wäre, so viele Ausnahmen für Privatpersonen vorzuse-hen, da dadurch die Abgabe de facto abgeschafft würde. Demnach könnte man nicht mehr von einer Konzession sprechen, sondern vielmehr von einer Lizenz. Frau Dr. Gallo erläuterte weiters, dass die Baukostenabgabe nach gängiger Rechtsprechung eine andere Art der Gebühr sei und nicht unter die Erschließungskosten falle. Der Abg. Schuler erklärt sich nicht mit einem Eingriff des Landes einverstanden, mit dem den Ge-meinden Vorschriften gemacht würden. Jede Gemeinde sollte für sich eine Einigung mit ihren Bür-gern über die Baukostenabgabe finden, ohne dass dabei von betroffenen Vereinigungen Druck aus-geübt werde. Der Abg. Pöder führte aus, dass die Baukostenabgabe nie gänzlich abgeschafft worden sei und sein Gesetzentwurf lediglich darauf abziele, die Situation des Jahres 2007 wiederherzustellen. Daher ver-stehe er die rechtlichen Bedenken nicht, da die nun wieder vorgeschlagenen Ausnahmeregelungen bis 2007 zulässig waren. Er bekräftigte wiederum, dass die Befreiung von der Baukostenabgabe die Bauwirtschaft besonders in Zeiten der Wirtschaftskrise wieder ankurbeln würde. Er sei daher auch einverstanden, diese Befreiung zeitlich zu beschränken. Er warnte jedoch davor, dass sich die Wachstumsrate schnell verändern und nochmals sinken könnte. In der Regel würden die öffentlichen Mittel vom Land zwar gut verwaltet, die Folgen einer ineffizienten Verwaltung würden jedoch jeden-falls die Steuerzahler tragen und nicht die Gebietskörperschaften. Der Abgeordnete führte dazu als Beispiel einige schwer verschuldete Gemeinden an. Zur Untermauerung seines Arguments für eine Befreiung von der Baukostenabgabe und als Beweis für die schwerwiegende Krise, die die Wirt-

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schaft derzeit durchlebt, erinnerte der Abgeordnete daran, dass derzeit viele Banken trotz Liquidität allgemein einen Rückgang der Investitionen und Kreditanfragen verzeichnen. Der Abg. Vezzali begrüßte den Vorschlag, die Einhebung der Baukostenabgabe zeitlich zu begren-zen, und machte darauf aufmerksam, dass es stets die Bürger seien, die für die Zuschüsse an die Gebietskörperschaften aufkommen. Daher sollte ein höherer Anteil der Einnahmen der Gemeinden unmittelbar von diesen verwaltet werden. Frau Dr. Gallo stellte zum Thema Kubaturbonus weiters klar, dass die neu zu errichtende Kubatur jedenfalls konventionsgebunden sein werde und daher keine Baukostenabgabe zu entrichten sei. Nur im Falle einer Sanierung bei gleichzeitiger Erweiterung bereits bestehender Gebäude sei die Einhebung der Baukostenabgabe vorgesehen. Der Abg. Noggler verwies auf seine langjährige Erfahrung als Bürgermeister und bemerkte, dass die verschiedenen Anpassungen der Baukostenabgabe für die kommunalen Einnahmen nie besonders relevant gewesen waren, da nur private Spekulanten von der Kostenreduzierung profitiert hätten. Die Abschaffung der Abgabe wäre für die Gemeinden jedoch keinesfalls dienlich. Hinsichtlich der Steu-erbelastung für die Steuerzahler hob der Abgeordnete hervor, dass die Entscheidung für eine Steuererhöhung für die Gemeindeverwaltung nie einfach sei und dass das Problem in der Einmi-schung des Landes bei der Finanzierung der Gemeinden liege. Die derzeitige Verschuldung der Gemeinden sei nämlich hauptsächlich auf Schulden zurückzuführen, für die das Land bürgt und die an die Gemeinden übertragen wurden. Man könne daher nicht sagen, dass sich die Gemeinden übermäßig verschuldet hätten. Der Abg. Pardeller bekräftigte, dass jeder Verantwortung übernehmen müsse und man nicht einer-seits eine weitgehende Selbstverwaltung und andererseits immer mehr Zuwendungen des Landes fordern könne. Der Abgeordnete erinnerte daran, dass die Wirtschaftskrise noch nicht überstanden sei und das Land schon durch eine Senkung der Einkommenssteuer und die Einführung neuer Zu-schüsse tätig geworden sei. Es brauche mehr Realpolitik. Man dürfe keine Erwartungen schüren, die finanziell nicht tragbar sind. Der Abg. Schuler ging auf die Aussagen des Abg. Pöder ein und erläuterte im Detail die Mehrkosten der Gebietskörperschaften, wobei er auf einige Unterschiede zum Land Tirol hinwies. Der Abgeord-nete machte darauf aufmerksam, dass die Kosten für den Bau von Schulgebäuden, Altersheimen und Infrastrukturen im Allgemeinen zu Lasten der Gemeinde gehen und dies zur Verschuldung der Gemeinden beiträgt. Es werde sicherlich interessant zu sehen, wie die Umsetzung des Subsidiari-tätsprinzips erfolgt. Nach der Klarstellung, dass der Kubaturbonus auch für Immobilien in Gewerbegebieten gilt, erklärte der Abg. Egartner, dass er für den Gesetzentwurf stimmen werde, da es seiner Ansicht nach nicht richtig sei, dass verschiedene Kategorien unterschiedlich zum Gemeindebudget beitragen. Der Abg. Stocker erinnerte im Zusammenhang mit der Wortmeldung des Abg. Egartner daran, dass die Einnahmen der Gemeinden vor allem dann ausgeglichen werden müssen, wenn die Abschaffung einer Abgabe auf politischer Ebene beschlossen wird. Nach Abschluss der Debatte beantragte der Abg. Pöder die getrennte Abstimmung über den Erset-zungsantrag des Abg. Stocker. Der erste Satz des Ersetzungsantrags des Abg. Stocker wurde mit 4 Gegenstimmen, darunter die ausschlaggebende Stimme der Vorsitzenden, 4 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung abgelehnt. Der zweite Satz wurde mit 5 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen abgelehnt. In der anschließenden Abstimmung gemäß Artikel 100 der Geschäftsordnung wurde der Landesge-setzentwurf Nr. 52/09 mit 6 Gegenstimmen (der Vorsitzenden Kuenzer und der Abg. Pardeller, Noggler, Schuler, Vezzali und Dello Sbarba), 1 Ja-Stimme (des Abg. Egartner) und 2 Enthaltungen (der Abg. Stocker und Knoll) abgelehnt. Gemäß Artikel 42 Absatz 4 der Geschäftsordnung übermittelt der Kommissionsvorsitzende den Lan-desgesetzentwurf an den Landtagspräsidenten.

---------- I lavori in Commissione La II commissione legislativa ha esaminato il disegno di legge provinciale n. 52/09 nella seduta del 29 gennaio 2010. Ai lavori della commissione hanno partecipato anche il cons. Andreas Pöder, primo firmatario, e la dott.ssa Eleonora Gallo Pusateri, direttrice reggente dell’ufficio affari legali dell’urbani-

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stica, in sostituzione dell’assessore Michl Laimer. La presidente Hochgruber Kuenzer ha premesso che si tratta di un disegno di legge costituito da un unico articolo, per cui, secondo quanto previsto dall’art. 100 del regolamento interno, la discussione generale e quella articolata si devono svolgere congiuntamente e hanno luogo soltanto le votazioni su eventuali emendamenti nonché la votazione finale. Il primo firmatario del disegno di legge, cons. Pöder, dopo aver dato lettura della relazione ha dichia-rato che l’intervento legislativo si rende necessario per ripristinare le esenzioni sul contributo di co-struzione che in passato erano già previste. L’attuale norma, lasciando ampia discrezionalità ai Co-muni di imporre il pagamento di tale contributo nella misura fino al 3%, oltre ad essere equiparabile ad una tassa, piuttosto che ad un contributo, comporta una palese diversità di trattamento da Co-mune a Comune. Il consigliere ha quindi stigmatizzato la necessità, proprio in tempo di crisi, di evi-tare o perlomeno ridurre la tassazione in quanto ciò, oltre ad avere ripercussioni positive sull’imprenditoria e quindi sul mercato del lavoro, porterebbe maggiori vantaggi anche ai Comuni ri-spetto al bonus di cubatura. Il consigliere ha poi affermato di non condividere le preoccupazioni espresse dal Consiglio dei Comuni secondo cui sarebbe necessario prevedere una compensazione per le minori entrate dei Comuni in quanto fino a pochi anni fa il contributo, e quindi la voce di en-trata, non esisteva. Il cons. Schuler ha criticato l’impostazione del primo presentatore secondo cui i Comuni possono an-che fare a meno del contributo sul costo di costruzione, in quanto fino a pochi anni fa il contributo era molto più alto, circa il 20%, e solo successivamente è stato ridotto e portato agli attuali valori del 1-3%. La riduzione è stata comunque a carico dei Comuni e la prevista misura di compensazione, attraverso la partecipazione della Provincia ai costi per la costruzione di edifici scolastici, non è mai stata portata a termine ed ha quindi comportato un’ulteriore difficoltà per gli enti locali. Il consigliere ha infine ricordato che con la riforma della Costituzione e con l’attuazione del federalismo fiscale i Comuni avranno finalmente maggiore autonomia, anche d’entrata, e che pertanto la presente propo-sta di legge contrasta con i citati principi di autonomia. Il consigliere si è dichiarato profondamente contrario all’impostazione del disegno di legge. Il cons. Pardeller ha ricordato che nessuno paga volentieri le tasse ma che le stesse sono necessa-rie per mantenere i Comuni nelle buone condizioni attuali e per finanziare tutte le infrastrutture pre-senti sul territorio. Pertanto gli enti locali, se da un lato non devono spendere oltre alle loro possibi-lità, certamente devono avere la possibilità di svilupparsi e investire per gestire al meglio i servizi of-ferti. Il consigliere ha poi affermato che non si può pretendere di pagar poche tasse e avere tutti i ser-vizi che i Comuni oggi offrono, ma anche che i Comuni non possono sempre pretendere misure compensative dalla Provincia e devono essere responsabilizzati nella loro gestione. Il consigliere ha infine dichiarato di non voler sostenere il disegno di legge. Il cons. Stocker, dichiaratosi d’accordo con le affermazioni del cons. Schuler sul fatto che senza compensazione non è possibile eliminare una voce di entrata per i Comuni, ha presentato un emen-damento sostitutivo, con cui propone, in luogo di una definitiva eliminazione, di sospendere la richie-sta di contributo fintanto che il tasso di crescita non superi il 2% trovando presso la Provincia le ade-guate misure compensative. Il cons. Dello Sbarba si è dichiarato per il mantenimento dell’attuale normativa in vigore. La presidente Kuenzer ha affermato di non condividere questo spostamento del peso fiscale in quanto si fornisce solo una cattiva immagine della politica che sembra distribuire a pioggia i contributi dei lavoratori. Secondo la presidente si rischia di rovinare l’immagine di un territorio da sempre molto operoso. Il cons. Egartner ha dichiarato di condividere le affermazioni della presidente solamente se tutti pa-gassero le tasse. La dott.ssa Gallo ha chiarito che in base alla legge in vigore la concessione edilizia prevede sempre un contributo, che le attuali eccezioni corrispondono a esigenze pubbliche e che non ha alcun senso prevedere così tante eccezioni per i privati perché così facendo si abrogherebbe di fatto il contributo e allora non avrebbe alcun senso parlare di concessione ma si dovrebbe tornare alla dizione di licen-za. La dott.ssa Gallo ha quindi precisato che, per giurisprudenza costante, il contributo è differente e non attiene agli oneri di urbanizzazione.

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Il cons. Schuler ha precisato di non condividere il fatto che la Provincia intervenga ponendo regole ai Comuni ed ha affermato che piuttosto dovrebbe essere il singolo Comune a trovare un accordo con i propri cittadini sul contributo per il costo di costruzione, senza però che intervengano pressioni da associazioni interessate. Il cons. Pöder ha precisato che il contributo non è mai stato completamente abrogato e che la sua proposta di legge vorrebbe solo riportare la situazione a quella presente nel 2007 e pertanto ha af-fermato di non comprendere le preoccupazioni esposte sotto il profilo giuridico, visto che fino al 2007 le eccezioni, ora riproposte, erano lecite. Ribadito che l’esenzione dal pagamento contribuirebbe a ri-lanciare il settore edilizio, soprattutto in questo periodo di crisi, il consigliere si è detto d’accordo a li-mitare nel tempo l’esenzione ma ha anche avvertito che il tasso di crescita varia in fretta e potrebbe abbassarsi nuovamente. Il consigliere, riconosciuto che i soldi pubblici vengono generalmente gestiti bene in Provincia, ha affermato che le conseguenze di una gestione inefficiente viene comunque pa-gata dai contribuenti e non dagli enti locali e ha riportato esempi di grave indebitamento di alcuni Comuni. A supporto della necessità di introdurre l’esenzione dal contributo e a conferma della grave crisi che l’economia vive in questo periodo, il cons. ha ricordato che attualmente molti istituti di cre-dito, nonostante la liquidità, registrano una generalizzata riduzione degli investimenti e delle richieste di credito. Il cons. Vezzali dichiaratosi d’accordo con la proposta di limitare temporalmente la riscossione del contributo, ha sottolineato che sono sempre i cittadini a dover contribuire agli enti locali e ha auspi-cato che una parte maggiore delle entrate riscosse dai Comuni venga direttamente amministrato da-gli enti locali. La dott.ssa Gallo ha ulteriormente precisato, in merito al bonus di cubatura, che la nuova cubatura realizzata è sempre convenzionata e che pertanto non si deve pagare alcun contributo sul costo di costruzione. Solo per il diverso caso di risanamento con contestualmente ampliamento di vecchie costruzioni è prevista la riscossione del contributo. Il cons. Noggler, riportando la propria lunga esperienza lavorativa nella funzione di sindaco, ha af-fermato che per le entrate comunali le diverse modifiche del contributo sul costo di costruzione non hanno mai comportato differenze sensibili, in quanto della riduzione del costo hanno profittato solo speculatori privati, tuttavia una sua abrogazione non aiuterebbe di certo il Comune. In merito al ca-rico di tassazione sui contribuenti il consigliere ha precisato che la scelta di aumentare la tassazione non è mai facile per l’amministrazione comunale e che il vero problema è l’ingerenza della Provincia nel finanziamento dei Comuni in quanto l’attuale indebitamento dei Comuni proviene principalmente da debiti garantiti dalla Provincia e ora trasferiti ai Comuni. Non è pertanto corretto dire che sono i Comuni a essersi indebitati eccessivamente. Il cons. Pardeller ha ribadito che ognuno deve prendersi le proprie responsabilità e che non si può da un lato pretendere un’ampia autonomia quando dall’altro lato si chiedono contributi sempre maggiori alla Provincia. In merito alla crisi il consigliere ha ricordato che la stessa non è ancora superata com-pletamente ma che la Provincia è già intervenuta riducendo l’IRPEF e prevedendo nuovi contributi. Secondo il consigliere serve maggiore Realpolitik in quanto non è corretto creare aspettative che non sono finanziariamente sostenibili. Il cons. Schuler intervenendo sulle affermazioni del cons. Pöder, ha chiarito in dettaglio le maggiori spese degli enti locali precisando alcune differenze con il Land Tirol. Chiarito che le costruzioni di edifici scolastici, di case di cura per anziani e in generale di infrastrutture sono a carico del Comune e che tali interventi contribuiscono ad aumentare l’indebitamento dei Comuni, il consigliere ha affer-mato che sarà interessante verificare come verrà attuato il principio di sussidiarietà. Il cons. Egartner, chiarito che il bonus di cubatura si applica anche alle abitazioni presenti in zone per insediamenti produttivi, ha dichiarato che voterà a favore del disegno di legge, in quanto non trova corretto che alcune categorie contribuiscano diversamente al gettito comunale rispetto ad altre. Il cons. Stocker, richiamato quanto affermato dal cons. Egartner ha ricordato che bisogna mantenere le entrate finanziarie dei Comuni soprattutto se si decide politicamente di sospendere la riscossione di un contributo. Al termine della discussione, il cons. Pöder ha chiesto la votazione per parti separate dell’emendamento sostitutivo presentato dal cons. Stocker.

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Il primo periodo dell’emendamento sostitutivo presentato dal cons. Stocker è stato respinto con 4 voti contrari, tra cui quello determinante della presidente, 4 voti favorevoli e 1 astensione. Il secondo pe-riodo è stato respinto con 5 voti contrari e 5 astensioni. Nella successiva votazione, ai sensi dell’articolo 100 del regolamento interno, la commissione ha re-spinto il disegno di legge provinciale n. 52/09 con 6 voti contrari (della presidente Kuenzer e dei conss. Pardeller, Noggler, Schuler, Vezzali e Dello Sbarba), 1 voto favorevole (del cons. Egartner) e 2 astensioni (dei conss. Stocker e Knoll). Ai sensi dell'articolo 42, comma 4, del regolamento interno il presidente della commissione trasmette il disegno di legge al presidente del Consiglio provinciale. PRÄSIDENT: Ich verlese den einzigen Artikel laut Art. 100 der Geschäftsordnung.

Art. 1 Befreiung von der Baukostenabgabe

Artikel 76, Absatz 1 des Landesgesetzes vom 11. August 1997, Nr. 13, erhält folgende Fassung: „1) Die Baukostenabgabe ist auf jeden Fall nicht geschuldet: Der Landtag spricht sich für die Befreiung von Bürgern bzw. Betrieben von der Bezahlung der Bau-kostenabgabe aus, und zwar zusätzlich zu den im Landesraumordnungsgesetzes (Landesgesetz Nr. 13/1997) und insbesondere im Art. 76 genannten Kategorien von Bauten für folgende Bautätigkeiten aus:

a) für den Bau von landwirtschaftlichen Gebäuden gemäß Artikel 107 Absatz 1 in dem für die rationelle Betriebsführung erforderlichen Ausmaß,

b) für den Bau einer eigenen Wohnung zum ständigen Eigenbedarf im Höchstausmaß von 495 Kubikmeter,

c) für abgebrochene und wiedererrichtete Kubatur, sofern keine Änderung der Zweckbestimmung erfolgt,

d) für die der Bindung gemäß Artikel 79 unterliegende Baumasse, e) für interne Umbauarbeiten zum Zwecke der Verbesserung der hygienischen Verhält-

nisse bei bestehenden Wohnungen sowie für die Errichtung der technischen Volumina, die sich in Folge des für die Wohnung notwendigen Einbaues von technischen Anla-gen als unvermeidlich erweisen,

f) für Arbeiten, die in Durchführung von Gesetzesbestimmungen oder Maßnahmen ausgeführt werden, welche in Folge von öffentlichen Notstandsfällen erlassen werden,

g) für Maßnahmen zur Erweiterung und den Neubau von Beherbergungs-, Speise- und Schankbetrieben,

h) für das Bauvolumen jedweder Zweckbestimmung in Gewerbegebieten, i) für das Bauvolumen, das dem Detailhandel vorbehalten wird, j) für Maßnahmen zur Erweiterung von Produktionsbetrieben, welche nicht in Gewerbe-

gebieten angesiedelt sind, k) für Kubatur zur Zimmervermietung im Sinne des Landesgesetzes vom 11. Mai 1995,

Nr. 12, l) für öffentliche Bauten und Einrichtungen.“

---------- Art. 1

Esenzione dal contributo sul costo di costruzione L’articolo 76 comma 1 della legge provinciale 11 agosto 1997, n. 13, è modificato come segue: „1) La quota del contributo di concessione commisurata al costo di costruzione non è comunque do-vuta.: Il Consiglio provinciale si pronuncia a favore dell’esenzione dei cittadini e delle imprese dal contributo sul costo di costruzione per le seguenti attività edilizie in aggiunta alle categorie di opere di cui alla legge urbanistica provinciale (LP n. 13/1997), in particolare di cui all’art. 76:

a) per le costruzioni di fabbricati rurali di cui all’articolo 107, comma 1, nella misura necessaria per la razionale conduzione dell’azienda;

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b) per la costruzione della propria abitazione stabile nella misura massima di 495 metri cubi;

c) per il volume demolito e ricostruito, qualora non venga modificata la destinazione urba-nistica;

d) per la cubatura soggetta al vincolo di cui all’articolo 79; e) lavori di ristrutturazione interni finalizzati a migliorare le condizioni igieniche in abitazio-

ni esistenti nonché la realizzazione dei volumi tecnici indispensabili per l’installazione degli impianti tecnici necessari;

f) lavori svolti in esecuzione di disposizioni di legge o provvedimenti varati in seguito a casi di pubblica emergenza;

g) interventi per l’ampliamento e la nuova costruzione di esercizi di ristorazione e per la somministrazione di pasti e bevande;

h) realizzazione di volumi edilizi con qualsiasi destinazione d’uso in zone produttive; i) realizzazione di volume edilizio riservato al commercio al dettaglio; j) interventi volti ad ampliare strutture produttive non insediate in zone produttive; k) realizzazione di cubatura destinata all’attività di affittacamere ai sensi della legge

provinciale 11 maggio 1995, n. 12; l) per edifici e attrezzature pubblici.

Die Generaldebatte ist eröffnet. Das Wort hat der Abgeordnete Pöder, bitte. PÖDER (UFS): Es war sicherlich keine politische Glanzleistung, in einer Krisenzeit eine neue Belastung für

kleine und mittlere Betriebe in Südtirol einzuführen. Man hat wohl kaum so ein unsensibles Vorgehen im wirt-schaftspolitischen Sinne irgendwo anders verfolgen können. Gerade dann, als wir dabei waren, die Spitze einer Wirtschaftskrise zu erreichen, - die natürlich alle betrifft, nicht nur die Betriebe, sondern alle, die in irgend einer Weise im Wirtschaftskreislauf leben und damit zu tun haben - gerade dann wurde eine zusätzliche Belastung ein-geführt. Da kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Wir haben die Diskussion um die Baukostenabgabe ver-folgt. Die Gemeinden haben darauf gedrängt, dass die Baukostenabgabe wieder eingeführt wird. Sie hat immer bestanden, aber bis 2006/2007 gab es diese endlose Liste von Befreiungen und de facto gab es die Baukosten-abgabe nicht mehr. Die Gemeinden haben auf die Wiedereinführung der Abgabe gedrängt, um die Kassen zu füllen. Das ist auch aus der engen begrenzten Sicht der Gemeindeverwaltung verständlich. Allerdings hätte ich mir erwartet, dass dieser Horizont doch etwas weiter gefasst würde und dass man auch erkennen würde, dass gerade in einer schwierigen Phase eine solche zusätzliche Steuer nicht unbedingt angebracht war. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die Baukostenabgabe wieder abgeschafft werden müsste bzw. die Befreiungen wieder eingeführt werden sollten. Zur kurzen Erläuterung, es gab im früheren Text des Landesraumordnungsgesetzes genau jene Befreiungen, die ich hier in diesem einzigen Artikel angeführt habe. Darunter fallen die verschiedenen Bautätigkeiten im Bereich der Betriebe und Unternehmen, auch im landwirtschaftlichen Bereich, und selbstver-ständlich die sogenannte Erstwohnung bis zu 495 m³. Fast alle Befreiungen wurden aus dem Landesraumord-nungsgesetz gestrichen, drin geblieben sind die Erstwohnungen bis zu einem Ausmaß von 495 m³ und die land-wirtschaftlichen Gebäude. Wobei man hier anmerken muss, dass man einen bestimmten Wirtschaftszweig wieder ungerechtfertigterweise bevorteilt hat. Man hätte bei dieser Ausnahmeregelung differenzieren können, aber das hat man leider nicht getan. Alle Wirtschaftszweige wurden zusätzlich belastet, aber im landwirtschaftlichen Bereich war das nicht der Fall. Im Landesraumordnungsgesetz steht im Zusammenhang mit den Befreiungen: "für den Bau von landwirtschaftlichen Gebäuden und für die rationelle Betriebsführung"; richtigerweise steht auch die Befreiung für den Bau der eigenen Wohnung drinnen. Ich schlage vor, dass wir mit diesem Gesetzentwurf wieder eine ganze Reihe von Befreiungen einführen und damit de facto die Baukostenabgabe wieder abschaffen, mit Ausnahme der Errichtung von sogenannten Zweitwohnungen, welche besteuert werden oder mit der Baukostenabgabe belegt werden sollten. Alles andere, denke ich, ist immer noch gerechtfertigt, auch wenn man sagt die Talsohle einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung wurde durchschritten. Aber so ganz ausgeschlossen ist es nicht, dass wir eine Talsohle noch zu durchschreiten haben, die vielleicht noch etwas tiefer ist, wenn man die gesamtwirtschaftli-che Entwicklung in Europa betrachtet. Es ist nicht so, dass wir heute schon in Jubelschreie verfallen könnten. Natürlich wird man argumentieren, und ich nehme es bereits vorweg, dass die Autonomie der Gemeinde koste, dass man den Gemeinden Geld geben müsse und die Gemeinden die Möglichkeit haben sollten, Geld einzuhe-ben. Selbstverständlich muss man auch die Bautätigkeit einschränken, usw. Ich denke, wenn Betriebe in Südtirol

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die Möglichkeit haben, zu erweitern und neue Betriebsgebäude zu errichten, dann ist es absolut unterstützens-wert, wenn damit die eigene unternehmerische und wirtschaftliche Tätigkeit angekurbelt, ausgedehnt und im inno-vativen Sinne erneuert werden soll. Das hat nicht nur Auswirkungen auf diese Betriebe, sondern auch auf alle, die in diesem Wirtschaftskreislauf beteiligt sind, natürlich auch auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es ist si-cherlich so, wenn wir darüber nachdenken, wie man die Ansiedelung neuer Betriebe in Südtirol oder die Erweite-rung von betriebsunternehmerischer Tätigkeit fördern können, dass wir eine ganze Reihe von Maßnahmen gesetzt haben. Unter anderem wurde die Gesellschaft "Business Location Südtirol" geschaffen. Man kann so viele Gesell-schaften schaffen wie man will, man kann Broschüren drucken und man kann nach außen hin verkünden, dass man in Südtirol Betriebe ansiedeln möchte und die unternehmerische Tätigkeit ausgedehnt werde, wenn die Rah-menbedingungen nicht stimmen. Zu diesen negativen Rahmenbedingungen zählen Bürokratie, der Gesamtsteu-erdruck und auch die Tatsache, dass man, bevor überhaupt mit dem Bau einer neuen Struktur beginnen kann, bei der Gemeinde schon zigtausende Euro losgeworden ist für den Erhalt einer Baukonzession, unter anderem auch mit dieser Baukostenabgabe. Das nenne ich nicht eine strukturorientierte Politik, eine Politik, die dazu angetan ist, die Wirtschaft anzukurbeln oder zumindest zu stützen, auch in einer problematischen Wirtschaftsphase, und zu-sätzlich auch noch Anreize zu schaffen, dass Betriebe ihre Tätigkeit erweitern, erneuern oder sich ansiedeln. Man muss die Rahmenbedingungen ändern und dazu gehört für mich die Tatsache, dass man Belastungen abschafft, die in dieser Form nicht gerechtfertigt sind. Ich glaube, dass wir in diesem Sinne einen Schritt setzen sollten. Man sollte für alle Bereiche eine Ausnahmebestimmung schaffen, mit Ausnahme der Zweitwohnsitze. Eine durchaus nicht zu vernachlässigende Tatsache ist aber, dass den Gemeinden dadurch ein beachtlicher Patzen Geld ent-geht. Ich sehe sonst keine Gründe dafür, dass man dagegen sein sollte, die Baukostenabgabe abzuschaffen. Diese Tatsache ist für mich auch kein Grund, eine Baukostenabgabe aufrecht zu erhalten, denn, insgesamt gese-hen, würde es den Gemeinden wahrscheinlich auch wesentlich mehr Geld in die Kassen schwemmen, wenn die Betriebe unterstützt würden, wenn die Bautätigkeit im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen dadurch unterstützt würde, dass man eben keine Baukostenabgabe verlangt. Auch wenn die Erstwohnungen im Ausmaß bis zu 495 m³ befreit sind, hat die Einführung der Baukostenabgabe insgesamt natürlich auch dazu geführt, dass die Baukosten gestiegen sind, und zwar in allen Bereichen, nicht nur im Bereich der Wirtschaft, der Betriebsge-bäude. Das ist eine natürliche Folge und wir können es uns in Südtirol nicht leisten, dass wir die Baukosten durch zusätzliche Belastungen noch mehr in die Höhe treiben. Das ist falsch! Es war falsch, diese Baukostenabgabe einzuführen, und es wäre falsch, diese weiterhin aufrechtzuerhalten.

TINKHAUSER (Die Freiheitlichen): Vor nicht all zu langer Zeit, ca. vor einem Jahr, habe ich einen Be-

schlussantrag eingereicht, mit dem Inhalt die Baukostenabgabe für eine gewisse Zeit, in der die Wirtschaft nicht wächst, auszusetzen. Landesrat Michl Laimer hat geantwortet, dass der Landtag nicht der richtige Ansprechpart-ner für eine Aussetzung der Baukostenabgabe wäre. Ich habe mir auch den Gesetzesvorschlag durchgelesen und vor allen Dingen das Gutachten des Rates der Gemeinden, der den Gesetzentwurf kategorisch ablehnt. Er lehnt ihn deshalb ab, weil im Gesetzesvorschlag kein Ausgleich angeführt wird. Womit sollen wir dann die Steuern ein-heben, werden sich die Gemeinden denken. Ich hätte als Rat der Gemeinden nicht kategorisch Nein gesagt, ich hätte mir eher vorgestellt, hier eine Möglichkeit zu schaffen, damit die Gemeinden nicht 1 Prozent verlangen müs-sen, wobei sie 1 – 3 Prozent verlangen können. Wenn die Gemeinden diesen 1 Prozent nicht verlangen, werden sie von Landesbeiträgen ausgeschlossen, wenn ich das richtig verstanden habe. Es wäre vielleicht sinnvoller, wenn der Rat der Gemeinden bzw. der Landtag den Gemeinden eine Regelung erlassen würde, dass die Ge-meinden, wenn sie wollen, auch nichts verlangen können. Das wäre ein sinnvoller Vorschlag, das würde die Ge-meinden aufwerten. Sie könnten selbst bestimmen, wie viel sie einheben und wie viel nicht.

Grundsätzlich bin ich natürlich sehr dafür, dass die Baukostenabgabe so weit als möglich abgesenkt wird. Wir wissen, dass vor allen Dingen die Wirtschaft - Erstwohnungen sind ausgenommen - danach ruft, die Baukos-tenabgabe abzusenken bzw. zu streichen. Wenn Hoteliere bauen, müssen sie einen großen Patzen an Baukos-tenabgabe zahlen, Gewerbetreibene müssen diese Baukostenabgabe zahlen und es ist nicht nur ein Anreiz für die Bauwirtschaft selbst, sondern auch für die nachfolgenden Unternehmen. Wenn ein Investor weniger Baukosten-abgabe zahlt, hat er mehr für nachfolgende Projekte übrig und kann dieses Geld dort veranschlagen. Wenn man in diesem Gesetzentwurf eine Senkung der Baukostenabgabe auf 0 Prozent oder einen Ausgleich des Landes zugunsten der Gemeinden aufgenommen hätte, dann könnten wir diesem Gesetzesentwurf auch zustimmen. So müssen wir uns leider Gottes, auch wenn wir das Ansinnen teilen, der Stimme enthalten.

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SCHULER (SVP): Ich möchte hier nicht alles wiederholen, was ich in der Gesetzgebungskommission be-reits gesagt habe. Es ist einiges davon, zusammenfassend, im Bericht, der verlesen worden ist, erwähnt worden. Es wäre an der Zeit, grundsätzlich eine Diskussion über die Verteilung von Steuern und Gebühren zu führen. Lei-der Gottes sind solche Grundsatzdiskussionen hier im Landtag nicht möglich. Wir hoffen aber, dass nach der Ab-änderung der Geschäftsordnung auch diese Möglichkeit eingeführt wird, und zwar dass zu bestimmten wichtigen Themen Grundsatzdiskussionen geführt werden können. Es gibt Themen, über die es sicherlich sehr interessant wäre zu diskutieren. Es ist so, dass, wenn es um Steuern geht, wir als Land nur einen begrenzten Spielraum ha-ben. Jetzt ist einiges in Bewegung geraten, gerade in der Diskussion um den Steuerföderalismus. Der Staat Italien scheint umzudenken, dass man wieder mehr den Regionen, Ländern und auch den Gemeinden an Steuern über-lässt bzw. ihnen auch die Möglichkeit gibt, Steuern selbst einzuführen und auch das Ausmaß derselben selbst festzulegen. Wir hinken hier dem europäischen Trend weit hinterher. In Italien ist es immer noch so, dass ca. 80 Prozent der Steuern vom Staat selbst eingehoben werden und wieder nach unten verteilt werden. Auch in Frank-reich ist es so. In Österreich redet man von 70 % der Steuern, in Deutschland sind es unter 50 Prozent. In man-chen europäischen Ländern, hauptsächlich in den skandinavischen, aber auch in der Schweiz, sind die Gemein-desteuern wesentlich höher als die Staatssteuern. Somit gibt es in den Gemeinden einen ganz anderen Umgang mit den Steuern, die Gemeinden haben eine größere Verantwortung, auch dem Bürgern gegenüber. Was der Trend in Italien bringt, werden wir in den nächsten Jahren sehen. Jedenfalls geht es jetzt um die Autonomie der Gemeinden, wenn man vom Subsidiaritätsprinzip sprechen will, das nicht nur in der europäischen Charta zur kommunalen Selbstverwaltung steht, sondern auch mit der Reform, im Jahre 2001, der italienischen Verfassung festgelegt worden ist. Von dieser Subsidiarität sind wir noch weit entfernt, weil auch die entsprechende Finanzie-rung der einzelnen Körperschaft nicht gewährleistet ist. Es gehört zur Autonomie der einzelnen Körperschaft, wenn sie auch die entsprechende Möglichkeit hat, die Steuern zu gestalten. Es geht aber auch um das Kostenbe-wußtsein. Je höher die Ebene ist, desto weiter entfernen wir uns und desto mehr geht der Bezug Steuerzahler – Geldverteiler verloren, was entsprechende Folgen für die Gesellschaft hat, die wir immer stärker zu spüren be-kommen. Deshalb ist meine Überzeugung die, im Gegensatz zu der einiger anderer, dass wir mehr Verantwortung in die Gemeinden bringen müssen, nicht nur der Autonomie der Gemeinden willen, sondern auch damit ein Kostenbewußtsein und eine direkte Beziehung zwischen Steuerzahlern und den für die Verteilung der Steuern Verantwortlichen entstehen. Ich bin auch aus dem Grund dagegen, weil die wenigen Spielräume, die man in der Gemeinde noch hat, mit diesem Gesetzentwurf noch mehr reduziert werden. Auch in den Ländern, wo die Ge-meinde eine sehr weitreichende Möglichkeit der Steuergestaltung hat, sieht man, dass dies nicht nur ein Instru-ment der Steuerung für die einzelnen Gemeinden ist. Bei uns ist es aber so, dass das Instrument der Steuerung sich auf Beiträge reduziert, und ich bin der Meinung, dass das der falsche Ansatz ist. Die Gemeinde muss mehr Spielräume haben.

Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob es sich um eine Steuer, eine Abgabe oder eine Gebühr handelt. Für den, der bezahlen muss, ist es kein großer Unterschied. Auf der Ebene der Gemeinden ist aber ein sehr gro-ßer Unterschied, denn eine Steuer hat Auswirkungen auf den laufenden Teil des Haushalts, denn wie wir wissen sollten, müssen die Gemeinden die laufenden Ausgaben mit laufenden Einnahmen finanzieren, und das ist nicht nur die Pro-Kopf-Quote des Landes, sondern das sind auch eigene Steuereinnahmen wie z.B. die Gemeindeim-mobiliensteuer. Die Baukostenabgabe darf nicht dazu verwendet werden, die laufenden Ausgaben der Gemeinden zu finanzieren, sondern sie ist zweckgebunden für Investitionen. Das ist für die Gemeinde also ein großer Unter-schied. Gerade dies ist ein Bereich, wie man in den letzten Jahren gesehen hat, der für die Gemeinden ein Prob-lem geworden ist, weil sehr vieles über Darlehen finanziert werden musste. Den Anteil, den die Gemeinden vom Landeshaushalt bekommen haben, hat bei weitem nicht gereicht, um die notwendigen Infrastrukturen der Ge-meinde zu finanzieren. Deshalb haben wir, wie schon betont, die im Schnitt mit Abstand verschuldetsten Gemein-den Italiens. Die Südtiroler Gemeinden sind mehr als doppelt so viel verschuldet als der italienische Schnitt. Der Grund dafür ist nicht, dass Protzbauten gebaut worden sind, sondern ein wesentlicher Teil war die Finanzierung wichtiger Infrastrukturen. Die Verschuldung für die Schulbauten macht 370 Millionen Euro aus, die im Bereich Trink- und Abwasser um die 500 Millionen Euro. Es sind also gewaltige Beträge, die die Gemeinden zurückzahlen müssen für Finanzierungen, die unbedingt notwendig waren, weil die Form der Finanzierung noch aus einer Zeit stammte, als das Land noch wenig Geldmittel zur Verfügung hatte. Somit hatten die Gemeinden die Möglichkeit, in bestimmte Bereiche zu investieren, z. B. die Trinkwasserleitungen zu erneuern oder die Abwasserleitungen zu bauen. Man hat eine Form eingeführt, damit die Gemeinden die Möglichkeiten hatten, bei der Depositenkasse in Rom Darlehen aufzunehmen, und das Land hat geholfen, diese zurückzuzahlen. Dann hat man mit einem neuen Finanzierungsmodell der Gemeinden auch diese Rückzahlung den Gemeinden selbst übertragen, weil für den

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Betrag, den die Gemeinden als Finanzierung erhalten haben, dieser sogenannte Landesbeitrag für die Rückzah-lung der Schulden direkt den Gemeinden wieder abgezogen worden ist, so dass die Gemeinden sich selbst den gesamten Teil der Schuldenlast zurückzahlen müssen. Es ist eine enorme Belastung für die nächsten Jahre. Man hat mit dem Rotationsfond versucht, keine neuen Belastungen zu verursachen, denn die Restschuld von 1,2 Milliarden Euro ist in den nächsten 20 Jahren abzustottern. Wenn wir mit der Finanzierung so weiter gemacht hätten, wären es bis zum Jahr 2017 2,5 Milliarden Euro gewesen, bei einem Landeshaushalt von über 5 Milliarden Euro. Gleichzeitig hat man aber gesagt, wir wollen aus dieser Verschuldung herauskommen, man hat den Rota-tionsfonds eingeführt, damit die Gemeinden nicht bei den Banken Schulden machen müssen, und so musste auch über die Baukostenabgabe die Möglichkeit eingeführt werden, unmittelbar die Ausgaben zu finanzieren. Es kann nicht sein, dass sich alle darauf verlassen, dass die Gemeinden entweder über Landesbeitrag oder aus dem Ro-tationsfondsdarlehen dauernd Geld aufnehmen oder Beiträge bekommen, die dann zurückzuzahlen sind. Wenn Ausgaben gemacht werden, speziell für Erschließungen in den Gewerbezonen, muss künftig unmittelbar mehr bezahlt werden. Zur Erschließung von Gewerbezonen bekommt man auch einen Beitrag im ersten Moment, aber jetzt kommt die Zeit, wo bestimmte Erschließungsanlagen schon in die Jahre gekommen sind und zu erneuern sind, und diese Ausgaben kann man nicht mit den Erschließungsgebühren decken, sondern diese müssen mit neuen Geldmitteln gedeckt werden. Es ist auch nicht in Ordnung, wenn man die Dinge auf die nächsten Jahre hinausschiebt, sondern man muss die unmittelbare Verantwortung tragen. Deshalb bin ich sicher gegen diesen Vorschlag des Kollegen Pöder.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, warum der Vorschlag des Gemeindenverbandes ins Finanzgesetz gekommen ist, und zwar der Vorschlag, dass die Gemeinden 1 % der Baukostenabgaben als Minimum berechnen müssen. Es stimmt nicht ganz, so wie Kollege Tinkhauser es gesagt hat. Die Gemeinden haben nach wie vor die Möglichkeit null Prozent zu verlangen, 1 Prozent müssen sie nur dann verlangen, wenn sie aus dem Rotations-fonds Geld beanspruchen, denn es kann nicht sein, dass eine Gemeinde den Nikolaus spielen will und den Pro-zentsatz auf Null hält, wenn sie dann aber Geld braucht, zu den Gemeindenkollegen kommt und aus dem Topf Geld holt, um ihre Investitionen zu finanzieren. Die anderen Gemeinden, die die Baukosten einheben, sind dann die Dummen, weil sie einen Teil ihrer Ausgaben selbst bezahlen. Deshalb hat man den Prozentsatz null an die Bedingung geknüpft, dass die Solidaritätskasse nicht beansprucht wird. Danke schön!

Vorsitz des Vizepräsidenten | Presidenza del vicepresidente: Mauro Minniti

PRESIDENTE: La parola alla consigliera Hochgruber Kuenzer. HOCHGRUBER KUENZER (SVP): Danke, Herr Präsident. Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte in

meiner Stellungsnahme etwas differenzieren. Das Ansinnen ist grundsätzlich zu unterstützen, aber der Einbringer hat sich gefragt, wieso es bei landwirtschaftlichen Betrieben eine Ausnahme gibt. Ich möchte klarstellen, dass wir von landwirtschaftlichen Gebäuden, nicht von Wohngebäuden, sondern von Betriebsgebäuden reden, also von Stall und Stadel. Sie haben gefragt, was eine rationelle Bewirtschaftung heißt. Ich möchte sagen, wenn ein land-wirtschaftlicher Betrieb neu aufgebaut oder umgebaut, saniert bzw. vergrößert wird, dann hängt das Bauvolumen immer mit der Größe des Betriebes zusammen, d.h. mit der Fläche. Man kann nicht ziellos das Bauvolumen auf-stellen und dann die Befreiung beanspruchen. Ich möchte das einfach geklärt wissen. Ich möchte aber auch sa-gen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe genauso an die 495 m³ gebunden sind, was das Wohngebäude anbe-langt. Für alles, was darüberhinaus geht, muss genauso die Baukostenabgabe bezahlt werden. Ich möchte auch ein bisschen auf die Gemeindepolitik eingehen. Natürlich steht es jeder Gemeinde frei, ob sie Betriebe fördert oder ansiedelt und erweitert. Die Gemeinde hat bei der Baukostenabgabe einen Spielraum von 0 bis 3 Prozent. Ich möchte daran erinnern, dass eine Gemeinde, wenn sie in der Lage ist, Betriebe anzusiedeln, eine Gemeinde ist, die sehr viele Vorteile hat. Laut letzter Studie wissen wir, dass viele Gemeinden es begrüßen würden, wenn bei ihnen Betriebe ansiedeln würden oder Betriebe sich erweitern würden. Es ist eher das Gegenteil der Fall in den entlegenen Gebieten, da ziehen die Betriebe ab und ziehen in Zentren. Eine Gemeinde, wo sich Betriebe ansie-deln, kann diesen Betrieben entgegenkommen und die Baukostenabgabe senken, denn einen Ausgleich hat eine Gemeinde dann, wenn sie die Immobiliensteuer einheben kann. Somit ist diese Steuer der Ausgleich zur Baukos-tenabgabe. Also könnten die Gemeinden ruhig mit der Baukostenabgabe zurückgehen, damit sich viele Betriebe ansiedeln. Auf der anderen Seite hat die Gemeinde die Möglichkeit, die Immobiliensteuer einzuführen. Gleichzei-tig, wenn man die Entwicklung des Landes hernimmt, möchte ich sagen, dass diese Baukostenabgabe auch ein bisschen den Ausgleich zwischen der Bevölkerung vor Ort und den Investoren schafft. Die Bevölkerung vor Ort

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darf natürlich nicht vom Wohnungsbau überrannt werden. Die Investoren dürfen nicht einfach Wohnungen bauen, weil die Baukostenabgabe gleich Null ist, und die Frage, wer diese dann kauft und benützt, das ist dann nicht die Frage des Investors. Auch hier kann die Gemeinde mit der Baukostenabgabe regulieren. Grundsätzlich braucht es dieses Instrument, damit das Gleichgewicht zwischen der ansässigen Bevölkerung und dem, was gebaut wird, weiterhin besteht.

Ich kann diesem Gesetzentwurf nicht zustimmen, weil er diese Differenzierungen hat. Ich denke, wir sollten es den Gemeinden im Sinne der Autonomie, die sie bisher hatten, frei stellen zu entscheiden, wie sie mit der Bau-kostenabgabe zukünftig umgehen. Die Gemeinden haben gesetzlich einen Spielraum, und sie sollten autonom darüber entscheiden können. Danke schön!

LAIMER (Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie – SVP): Kolleginnen und Kollegen! Diese

Thematik Baukostenabgabe fällt unter den Oberbegriff Konzessionsgebühren, welche im Artikel 73 des Raumord-nungsgesetzes geregelt sind. Sie unterteilen sich in Baukostenabgabe und Erschließungsgebühren. Wir reden in diesem Gesetzentwurf nur vom ersten Teil, sprich von der Baukostenabgabe. Diese ist im Artikel 75 geregelt, wo steht, dass die Gemeinden maximal 3 Prozent verlangen dürfen, mit der Möglichkeit auch null zu verlangen. Wir haben damals, 2007, sehr lange über diesen Artikel diskutiert. Sie können sich erinnern, dass wir dieses Thema ausführlich behandelt haben und uns am Ende auch, in Abstimmung mit dem Rat der Gemeinden, darauf verstän-digt haben, den Gemeinden den Spielraum zu geben, den Prozentsatz nach oben zu deckeln, und zwar mit maxi-mal 3 Prozent. Früher lag der Prozentsatz viel höher, er lag bei über 10 Prozent. Wir haben ihn auf 3 Prozent re-duziert, mit der Möglichkeit der Gemeinden, auch 0 Prozent festzulegen. Die meisten haben sich mit entsprechen-den Beschlüssen der Gemeinderäte auf 1 Prozent eingependelt. Artikel 76 regelt dann die vom Gesetz festge-setzten Befreiungen, und da geht es im Wesentlichen um den gesamten Bereich der Erstwohnung. Ausgenom-men von den Befreiungen ist die Zweitwohnung, welche sogar mit 15 Prozent Baukostenabgabe versehen ist. Also für eine Zweitwohnung zahlt man 15 Prozent, während generell maximal 3 Prozent gelten. Für konventio-nierte Wohnung, geförderte Wohnung, usw. gibt es keine Baukostenabgabepflicht, auch nicht für öffentliche Ge-bäude und für Wirtschaftskubatur in der Landwirtschaft, nicht aber für die Wohnkubatur. Für Stall und Stadel gibt es also eine gesetzliche Befreiung, die auch gerechtfertigt ist. Es würde wohl niemand ernsthaft in Betracht zie-hen, in der Berglandwirtschaft für den Stall auch noch eine Baukostenabgabe zu verlangen, wissend dass gerade in diesem Bereich das Überleben nicht so einfach ist. Deshalb gibt es das Interesse, in der Berglandwirtschaft keine zusätzlichen Auflagen zu schaffen. Prinzipiell gibt es also die Möglichkeit, auch Null vorzusehen. Generell gilt auf Staatsebene, dass die Baukostenabgabe gebührenpflichtig ist. Es ist keine Steuer, sondern eine Gebühr. Wenn man Ausnahmen macht, muss man sie eigens vorsehen. Wir haben im Art. 76 eine Vielzahl von Ausnah-men vorgesehen, das reicht von Buchstabe a) bis Buchstabe e), so dass im Wesentlichen der gesamte Wohnbe-reich befreit ist, mit Ausnahme der Zweitwohnung, und dass im gewerblichen Teil die Baukostenabgabe bezahlt werden muss im Rahmen der maximal 3 Prozent, wobei die Gemeinden diesen Prozentsatz festlegen und diesen mit etwa 1 Prozent definiert haben.

Es ist nicht zu Unrecht vom Kollegen Schuler eingebracht worden, dass es sich um den Themenbereich Gemeindeautonomie handelt. Wir können nicht bei einer Landtagsdebatte von Autonomie der Gemeinden reden und einen Tag später genau diese Kompetenz in Frage stellen. Man muss schon eine gewisse Linearität zu Grunde legen und diese spiegelt sich in diesem Text wieder. Der Rahmen ist nämlich vorgegeben und in diesem Rahmen müssen sich die Gemeinden bewegen. Das ist eine Spielregel, die durchaus dieses Gleichgewicht zwi-schen den öffentlichen Körperschaften widerspiegelt. Der Rahmen, den das Gesetz vorgibt, ist einzuhalten und in diesem Rahmen müssen sich die Gemeinden bewegen. Dass in den verschiedenen Gemeinden auch unter-schiedliche Prozentsätze angewandt werden können, hat nichts mit Ungleichbehandlung zu tun, sondern mit dem Aspekt des Steuerungsinstrumentes. Denken Sie an die Schweiz, wo man diese Steuerungsmöglichkeit noch viel ausgeprägter praktiziert. Es gibt Gemeinden, die möchten keine Ansiedelungen mehr, die schrauben die Steuern hoch. Es gibt andere Gemeinden, die wollen, dass Betriebe sich ansiedeln und diese schrauben die Steuern nach unten. Das ist auch eine Möglichkeit der Steuerung, die auch angewandt werden soll und kann. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Baukostenabgabe einen wesentlich kleineren Teil ausmacht als die Erschließungsgebühren. Bei den Erschließungsgebühren reden wir über einen viel höheren Prozentsatz.

Zusammenfassend ist 1. die Baukostenabgabe gebührenpflichtig. 2. Das Gesetz gibt den Rahmen von 0 bis 3 Prozent vor. 3. Die Gemeinden können sich innerhalb dieses Rahmens bewegen und haben sich auf ca. 1 Prozent eingependelt. 4. Das Gesetz gibt Befreiungen vor, die sehr weitreichend sind, sodass hier eine ausgewo-gene Formel erreicht worden ist, die die Gemeindeautonomie auf der einen Seite und das Steuerungsinstrument

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auf der anderen Seite und zugleich das Verhältnis des Eingriffs im Bauwesen und das Verhältnis zur Gemeinde-verwaltung entsprechend widerspiegelt. Insofern glaube ich, dass der derzeitige Text diesen Anforderungen und Grundsätzen gerecht wird und so auch bestehen bleiben soll.

PÖDER (UFS): Ich will nicht alles wiederholen. Es wurden hier verschiedene Argumente vorgebracht. Ich

bedanke mich bei der Kollegin Hochgruber Kuenzer für die Stellungnahme im Bereich Landwirtschaft. Es ist immer sehr schwierig, und ich nehme an, Sie verstehen das auch, dass die Wirtschafsbereiche und nicht nur, sondern auch andere Bereiche, auch die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen belastet sind, wobei es im landwirtschaftli-chen Bereich alle möglichen Ausnahmen gibt. Es geht wirklich darum, dass wir, wenn wir das Wirtschaftstreiben insgesamt begünstigen wollen, zumindest nicht behindern wollen, immer noch in einer Zeit, in der eine Krisensi-tuation nicht ausgeschlossen ist, Belastungen von den Betrieben nehmen und die Rahmenbedingungen verbes-sern müssen. Das sind Schlagworte, Binsenweisheiten, die in der Politik tagtäglich gepredigt werden. Wenn diese Möglichkeit besteht - und sie besteht hier durch die Streichung einer Abgabe, Steuer, Konzessionsgebühr, oder wie immer sie heißt -, dann muss diese genutzt werden. Es ist letztlich eine Konzessionsgebühr für denjenigen, der sie bezahlen muss, wie schon Kollege Schule gesagt hat. Es ist einerlei, wie eine Abgabe genannt wird, man muss sie bezahlen. Dass man alle möglichen Anstrengungen unternehmen will, werbemäßig und marketingmäßig, damit sich Betriebe ansiedeln oder damit Betriebe sich erweitern und innovativ sind, damit sie die Wirtschaftkraft stärken und den Standort Südtirol attraktiver machen, auch das ist eine Binsenweisheit. Aber den Wirtschafts-standort mach ich nicht dadurch attraktiver, indem ich neue Gebühren einführe, die ich nicht einführen müsste, für die es nicht einen zwingenden Grund gibt, auch nicht denjenigen, neues Geld in die Gemeindekassen fließen zu lassen. Es war damals ein eigenartiges Abkommen, wenn man es so will. Die Gemeinden haben um die Einfüh-rung der Baukostenabgabe gerungen und hätten es am liebsten gehabt, dass das Land per Gesetz nicht nur die Befeiungen streicht, sondern auch die Prozentsätze festlegt. Das Land hat diesen schwarzen Peter den Gemein-den zugeschoben und hat gesagt: Ihr setzt die Baukostenabgabe und somit die Prozentsätze fest, damit ihr eure Entscheidungen dann verantworten könnt. Diese Vorgangsweise war nicht unbedingt falsch, weil man damit den Gemeinden einen Teil der Verantwortung wieder übertragen hat. Schade ist nur, insgesamt gesehen, dass gerade damals, zum Anfang einer beginnenden Krisensituation, diese Baukostenabgabe eingeführt hat, und schade ist, dass man bis heute offensichtlich nicht eingesehen hat, dass sie abzuschaffen wäre, dass eine Befreiung zu ga-rantieren wäre, damit wir damit diesen Wirtschaftsstandort durch eine geringere steuerliche Belastung etwas attraktiver gestalten. Ich bin deshalb nach wie vor der Meinung, dass die Baukostenabgabe gestrichen werden sollte, mit Ausnahme der Errichtung von Zweitwohnsitzen, wie es aus diesem Gesetzentwurf auch klar hervorgeht. Da soll eine Baukostenabgabe bestehen bleiben. Das wäre auch im Sinne des Einsatzes gegen den Ausverkauf der Heimat, gegen eine übermäßige Zersiedelung durch Zweitwohnsitze. Alles andere sollte im Großen und Gan-zen von der Baukostenabgabe befreit werden. Es sollte also eine Zurückführung der Situation der Baukostenab-gabe auf die Situation vor der Änderung, die 2007 in Kraft getreten ist, erfolgen.

PRESIDENTE: Chi chiede la parola per dichiarazione di voto? Nessuno. Prego distribuire le schede per la

votazione segreta.

(Votazione a scrutinio segreto – geheime Abstimmung) Comunico l'esito della votazione: schede consegnate 33, sì 4, no 23, schede bianche 6. Il disegno di legge

è respinto. Il punto n. 49 viene momentaneamente rinviato per l'assenza del presidente della Giunta. Punto 50 dell'ordine del giorno: "Mozione n. 198/10 del 9.2.2010, presentata dai consiglieri Heiss e

Dello Sbarba, riguardante la piaga delle motoslitte sugli altipiani: da parecchio tempo stiamo aspettando una chiara normativa."

Punkt 50 der Tagesordnung: "Beschlussantrag Nr. 198/10 vom 9.2.2010, eingebracht von den Abge-

ordneten Heiss und Dello Sbarba, betreffend Motorschlittenplage auf Hochalmen: Klare gesetzliche Re-gelung überfällig."

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Organizzazioni ambientaliste e amici della natura hanno ripetutamente evidenziato la piaga delle mo-toslitte sugli alpeggi, le piste e i sentieri, che si ripresenta regolarmente, in modo particolare nella zona di Villandro, sull'altipiano del Renon, nella zona Barbiano-Lazfons-Velturno, sull'Alpe di Siusi, nel territorio di Fanes e sui prati dello Störes (Badia). Scorazzare con motoslitte per i grandi spazi aperti ha pesanti conseguenze dal punto di vista am-bientale e mette a rischio l'incolumità di persone e animali: le motoslitte costituiscono un fattore di pericolo per gli escursionisti e per coloro che usano la slitta (in passato ci sono stati persino dei mor-ti), l'ambiente è inquinato dai gas di scarico e dal rumore, questi mezzi spaventano e arrecano di-sturbo agli ungulati e lepri e pernici bianche vengono spesso travolte o investite nelle loro tane e pic-cole cavità nella neve. Un ulteriore problema è costituito dai numerosi viaggi notturni. Inoltre, se capita di fermare un guidatore abusivo di motoslitta, che circola senza permesso, a questo viene inflitta solo una quasi ridicola sanzione pecuniaria che va dai 70 ai 160 euro. Di recente anche la stazione forestale di Chiusa e l'associazione turistica Chiusa-Laion-Barbiano-Villandro hanno sol-levato il problema, visto che vedono messo in pericolo il loro progetto di turismo invernale dolce. Diversi direttori di stazioni forestali hanno criticato la normativa poco chiara in questa materia e si sono espressi a favore di un inasprimento delle sanzioni per venire a capo del problema, peraltro acuito dall'aggressività di singoli conduttori di motoslitta quando sentono parlare di controlli. Inoltre i funzionari del Corpo forestale citano l'esempio del vicino Trentino, dove per legge tutte le motoslitte vanno dichiarate e devono essere provviste di una targa. Lì sono previste anche forti sanzioni per guida senza permesso ovvero in alcuni casi si può arrivare alla confisca del mezzo. Inoltre è assolutamente necessario introdurre un'assicurazione RC obbligatoria per questo tipo di mezzo. Tutto ciò premesso,

IL CONSIGLIO DELLA PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO sollecita

la Giunta provinciale a studiare attentamente la materia della guida delle motoslitte negli spazi aperti sulla base

delle relazioni del Corpo forestale e individuare le problematiche connesse; a disciplinare quanto prima con legge provinciale l'utilizzo delle motoslitte negli spazi aperti

nel modo indicato nelle premesse. ----------

Umweltorganisationen und Naturfreunde haben wiederholt auf die immer wieder auftretende Motor-schlittenplage auf Almen, Pisten und Wanderwegen hingewiesen – davon betroffen sind ganz be-sonders die Gegend von Villanders, das Rittner Hochplateau, der Raum Barbian-Latzfons-Feld-thurns, die Seiseralm, das Fanes-Gebiet und die Störeswiesen (Abtei). Das Fahren mit Motorschlitten im freien Gelände ist aus ökologischer Sicht eine große Belastung, zudem entsteht dadurch vielfach große Gefahr für Menschen und Tiere: Wanderer und Rodler wer-den gefährdet (früher sogar Todesopfer), die Umwelt durch Abgase und Lärmentwicklung beein-trächtigt, das Schalenwild aufgeschreckt und vergrämt, Schneehasen und -hühner in ihren Schnee-mulden und -höhlen oft sogar einfach überfahren. Eine zusätzliche Problemdimension entsteht durch die zahlreichen Nachtfahrten. Wird aber mitunter ein illegaler Motorschlittenfahrer aufgegriffen, der ohne Genehmigung unterwegs ist, so wird dafür nur die beinahe lächerliche Geldbuße von 70 bis maximal 160 Euro erhoben. Jüngst haben auch die Klausner Forstbehörde und die Tourismusvereinigung Klausen-Lajen-Barbian-Villanders auf dieses Problem aufmerksam gemacht, zumal sie ihr Konzept für einen sanften Winter-Tourismus gefährdet sieht. Mehrere Leiter von Forststationen kritisieren in diesem Zusammenhang die unklare gesetzliche Re-gelung und treten für ein erhöhtes Strafmaß ein, um dem Problem beizukommen, das zudem durch die Aggressivität einzelner Motorschlitten-Fahrer gegen jede Form der Kontrolle verschärft wird. Zu-dem verweisen Forstbeamte auf die Gesetzeslage im benachbarten Trentino, wo alle Motorschlitten angemeldet und mit einem Kennzeichen versehen sein müssen. Dort können auch hohe Strafen für illegales Fahren verhängt werden bzw. besteht in bestimmten Fällen die Möglichkeit der Beschlag-nahmung der Fahrzeuge.

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Außerdem ist es unerlässlich, für solcherlei Fahrzeuge eine zwingende Haftpflichtversicherung ein-zuführen. All dies vorausgeschickt,

fordert DER SÜDTIROLER LANDTAG

die Landesregierung auf, die Materie der Motorschlittenfahrten in freiem Gelände anhand der Berichte der Forstbe-

hörde eingehend zu untersuchen und die Problemzonen zu definieren; die Verwendung von Motorschlitten in freiem Gelände innerhalb kurzer Frist im Sinne der

obengenannten Prämissen durch Landesgesetz zu regeln. La parola al consigliere Heiss per l'illustrazione. HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Danke, Herr Präsident. Das Thema, das hier

angesprochen ist, ist aktuell. Wir sind jetzt mitten im Winter und damit ist dieser Beschlussantrag, der jetzt 1 Jahr alt ist, doch up to date/auf der Höhe des gewohnten Taktes bzw. der Zweitaktmotoren. Wir haben vor gut einem Monat, Herr Landesrat Berger, das Gesetz über die präparierten Pisten behandelt. Hier geht es um einen Vor-gang, der außerhalb der präparierten Pisten läuft, nämlich über die Frage der Motorschlitten, die vor allem auf Hochalmen zirkulieren. Dieser Beschlussantrag entstand nicht wegen meiner bescheidenen wintersportlichen Tä-tigkeit, sondern er ist das Ergebnis einer Vielfalt von Beobachtungen, die vor allem aus dem Bereich der Forstbe-hörde kommen, aus dem Bereich einer Behörde, die hier dringend Regelungsbedarf sieht. Wir haben sehr viele Hochflächen in Südtirol, die im Winter bei entsprechender Schneelage mit Motorschlitten befahren werden kön-nen, zum Teil aus Gründen der Versorgung und zum Teil als Sport. Motorschlitten erreichen eine erstaunliche Geschwindigkeit von 80, 90 und auch 100 km/h. Das läuft vor allem im Bereich unserer Almen so, wo solche Mo-torschlitten zu allen Tages- und auch Nachtszeiten zirkulieren. Hierbei denke ich vor allem an die Villanderer Alm, aber auch an die Seiser Alm, wo diese Zirkulation mitunter durchaus gefährlich sein kann, wo diese Zirkulation mit hohem Tempo und vor allem auch nachts als zusätzliche Erlebniskomponente funktioniert, wenn abends nach Sonnenuntergang mit Scheinwerfern gefahren wird. Die Fahrten und das Erlebnis sind somit noch spektakulärer. Besonders markant ist das Erlebnis einerseits für die Fußgänger, die plötzlich einem solchen Schlitten begegnen und sich nur noch durch einen Sprung in die nächste Schneewechte retten können. Aber noch gravierender ist diese Schlittenplage, möchte ich sagen, für den Wildbestand, der gerade im Winter die Ruhe braucht, aufgrund seiner Lebenszyklen. Die Schneehühner, zum Beispiel, sind im Winter relativ bewegungsarm unterwegs und wer-den durch diese Schlitten plötzlich aufs Höchste aktiviert und auch terrorisiert. Die Notwendigkeit, das Ganze zu regeln, wäre dringend. Das sagen nicht nur die regelungswütigen Grünen, die hier wiederum eine weitere Schneise gegen die Liberalisierung einziehen möchten, sondern es ist hier vor allem ein Anliegen der Forstbe-hörde, die mit großem Engagement einschreitet, etwa im Raum Klausen, und wo dann die Forstbeamten, die re-gelmäßige Kontrollen durchführen und dann irreguläre Schlitten kontrollieren, zum Teil bedroht werden und sich alle Frechheiten gefallen lassen müssen. Uns erscheint es wichtig, dass hier zum einen kein Proibizionismus ge-trieben wird, sondern wer eine Fahrberechtigung hat, soll auch fahren können, aber andererseits soll die Motor-schlittenfahrt aus Freizeitgründen unterbunden werden, auch im Hinblick auf den Tourismus, der zunehmend nicht nur auf Skifahren setzt, sondern auf das Schneeschuhwandern oder Wanderungen insgesamt. Gerade diese Ski-touristen, die „offroad“ spazieren, sind besonders gefährdet.

Deswegen ersuchen wir in diesem Beschlussantrag, dass die Materie untersucht und die Forstbehörde zur Berichterstattung aufgefordert wird, um ein umfassendes Bild zu gewinnen. Weiters möchten wir, dass mit einer kleinen Änderung im Landesgesetz die Verwendung des Motorschlittens geregelt wird. Es hätte auch ins Skipis-tengesetz gepasst. Es könnte aber immer noch gemacht werden, um Einschränkungen vorzunehmen, damit die Winterlandschaft nicht von der motorisierten Welt zur Beute gemacht wird. Es gibt schon genügend Hubschrau-berflüge im freien Gelände, die sogar die Bauern von Antersac beklagen, und die Motorschlitten sind eine zusätz-liche Komponente, vor allem im Bereich der Almen. Hier sollte also eine Regelung gefunden werden, die nicht prohibitiv sein muss, aber klare Vorgaben stellt. Das wäre ein wichtiger Beitrag für die Ökologie, aber auch für einen neuen Wintertourismus.

LEITNER (Die Freiheitlichen): Grundsätzlich sind wir immer vorsichtig, wenn es um Reglementierungen

geht, aber in diesem Fall haben die Grünen ein Problem angesprochen, das wirklich als Problem gefühlt wird. Es

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geht vor allem um das Fahren im freien Gelände. Wir haben hier zwei verschiedene Gruppierungen, zum einen jene, die eine Hütte betreiben, die mit dem Schlitten hinfahren müssen, weil es im Winter keine andere Möglichkeit gibt. Diesbezüglich sollte man bei den Genehmigungen restriktiver sein, denn ich kann auch im Sommer mit dem Auto nicht irgendwo umher fahren, wo es keine Straße gibt. Mit diesen Motorschlitten auf Schnee fahren ist zwar technisch möglich und mag auch ein Gefühl der Freiheit erzeugen, aber ich denke, es braucht auch Regeln. Wir sind ein kleines Land, wo die Schutzgebiete äußerst sorgfältig auszuwählen sind, damit Wirtschaft, Freizeit und Naturschutz in Einklang gebracht werden können, aber bei allem Verständnis, dass Freizeittätigkeit ausgeübt werden kann, sind die Leidtragenden doch sehr viele und schlussendlich die Natur und die Fauna, im Winter ganz besonders. Ich habe aus den Medien erfahren, dass diese Problematik vorhanden ist, vor allem auf der Villanderer Alm. Man sollte dies ernst nehmen! Ich weiß nicht, wie viele Meldungen von Seiten der Forstbehörde eingegangen sind, wie viele Strafen ausgestellt worden sind und vor allem wie man dies in Griff bekommen soll. Hier wird der Vergleich mit dem Trentino angebracht, wo die Fahrzeuge registriert sein müssen und eine Kennnummer haben. Der Antrag ist sicherlich berechtigt, damit dieses Problem nicht ausufert. Es wäre interessant von Seiten der Lan-desregierung zu hören, was bisher getan worden ist und ob eine zusätzliche Reglementierung notwendig ist, ob es eine vernünftige Regel gibt oder ob es daran liegt, dass keine Strafen verhängt werden. Ich weiß es nicht. Das Anliegen ist auf jeden Fall berechtigt.

KLOTZ (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich beginne mit dem beschließenden Teil, den man zustimmen muss -

wenn man es mit Landschafts- und Naturschutz ernst nimmt – und in dem die Landesregierung aufgefordert wird, diese Materie der Motorschlittenfahrten im freien Gelände anhand der Berichte der Forstbehörde eingehend zu untersuchen - wir werden vom Landesrat dann hören, in wie weit man sich in seinen Ämtern damit befasst hat, welche Ergebnisse vorliegen - und die Problemzonen zu definieren. Möglicherweise ist das auch schon gesche-hen.

Dann steht da „die Verwendung von Motorschlitten im freien Gelände innerhalb kurzer Frist der oben ge-nannten Prämissen durch Landesgesetz zu regeln“. Dass es diesbezüglich eine Regelung braucht, wissen alle, die auf der Seiser Alm unterwegs waren. Ich kenne dieses Problem von der Seiser Alm. Ich bin auch der Meinung, dass es zwingend eine Haftpflichtversicherung geben sollte. Das erscheint mir sehr wichtig. Ich erinnere mich, vor Jahren hat es einen Unfall mit tödlichem Ausgang gegeben. Dort, wo heute Tourismus betrieben wird, braucht es Zubringermöglichkeiten; das wird niemand in Abrede stellen. Aber es soll eine Ausnahme bleiben. Wildwuchs ist in jedem Fall zu verhindern, denn wer diesen Lärm selbst erlebt hat, weiß, dass es eine Belastung für Tier und Mensch ist, vor allem für die Tiere, die aufgeschreckt und gestört werden. Deshalb bin ich gespannt auf die Er-läuterungen des Landesrates und erwarte zusätzliche Informationen. Mit der Ausrichtung des Beschlussantrages, glaube ich, können wir uns durchaus einverstanden erklären.

LAIMER (Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie – SVP): Das Thema hat in den letzten Jah-

ren durchaus an Brisanz gewonnen, weil man immer wieder von diesem Problem gehört hat und es in den Medien wahrgenommen hat. Der Themenbereich ist geregelt mit dem Forstgesetz. Die Forstbehörde regelt und verwaltet diesen Bereich. Prinzipiell gilt, dass auf den Pisten nur Pistenpräpariergeräte fahren dürfen, und zwar nur für die Präparierung der Pisten, nicht für andere Zwecke. Das ist die gesetzliche Vorgabe. Im freien Gelände ist das Fah-ren mit Motorschlitten verboten, auch in den genannten Bereichen wie Villanderer Alm, Barbian, Latzfons, Felthurns, Seiser Alm usw. Generell ist in allen geschützten Gebieten das Fahren mit Motorschlitten verboten. Erlaubt ist das Verwenden eines Motorschlittens mit besonderer Ermächtigung der Forstbehörde auf im Bauleit-plan eingetragenen Forststraßen, wenn die Hütte, die damit erreicht werden soll, anderweitig nicht erreicht werden kann, um Versorgungsfahrten durchführen zu können. Die Schwierigkeit der Umsetzung dieser gesetzlichen Vor-gaben ist die Kontrolle selbst, zumal solche Motorschlitten mit einer gewissen Geschwindigkeit unterwegs sind und man als Forstbehörde hinterher fahren müsste. Wenn der Betroffene nicht anhält, dann werden sich die Forstbeamten schwer tun, eine Strafe zu verhängen. Das ist das Problem bei der Umsetzung, aber die gesetzliche Lage ist klar und deutlich. Im Prinzip sehr linear: prinzipiell verboten, auf eingetragenen Forstwegen mit Ermächti-gung erlaubt und auf der Piste nur für Zwecke der Pistenpräparierung.

HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Ich danke den Kollegen und Kolleginnen für die

Wortmeldungen und die zustimmende Stellungnahme. Ich danke auch dem Landesrat für die kurze Skizzierung der gesetzlichen Ausgangslage. Ich wüsste aber zu gerne, welche Haltung er zu diesem Beschlussantrag ein-nimmt. Ich glaube annehmen zu dürfen, dass er erkannt hat, dass die Problematik wirklich vorhanden ist. Die Re-

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gelungen wären sehr klar, die Skipräpariergeräte den Pisten vorbehalten sind und die freie Natur für Motorschlitten nicht zugänglich ist, bis auf die Genehmigungen auf den Forstwegen für Zubringerdienste. Die Regelung ist also klar! Die Forstbehörde ist auch darum zur Einhaltung bemüht. Für die Forstbehörde wäre es wichtig, nicht nur das Gesetz in ihrem Rücken zu wissen, sondern auch das entschiedene Interesse der Landesregierung und des Landtages, die nachdrücklich darauf hinweisen, dass hier einiges im Arm liegt und dass, wenn man nicht einen Riegel vorschiebt, das Ganze ausufern könnte. Hier kollidieren die Versorgungsansprüche mit den sportlichen und Geschwindigkeitsrausch-Ansprüchen mancher Schlitteninhaber, und diese Praktiken kollidieren vor allem mit dem Naturschutz, der schwer unter die Räder kommt. Ich glaube, dass es auch darum geht, die Arbeit der Forstbe-hörde zu unterstützen, die in vieler Hinsicht einen gefährlichen Job ausübt, weil sie wirklich, wie Landesrat Laimer gesagt hat, nicht hinterher fahren kann, sie kann auch nicht den Colt zücken und in die Raupen schießen, sondern sie muss darauf achten, dass sie nicht selbst unter die Raupen kommt. Aus dem Grund wäre eine Sensibilisierung und eine allfällige vorsichtige gesetzliche Regelung sicher sinnvoll und würde das Ganze auf eine neue Basis heben, ohne damit dem Prohibitionismus, den auch wir nicht wünschen, Tür und Tor zu öffnen. Deswegen ersu-chen wir um Annahme des Beschlussantrages. Wir glauben, dass wir nichts Unbilliges fordern, sondern nur eine Untersuchung dahingehend, dass durch die Forstbehörde die ganzen Beobachtungen zusammengefasst werden, dass die Forstbehörde damit auch eine Gesamtsituation beschreibt, dass allenfalls auf die Einhaltung der Gesetze gedrängt wird und dass die Materie auch gesetzlich geregelt werden könnte. Das erscheint uns nicht zuviel! Es ist vielleicht auch ein deutlicher Hinweis darauf, dass dieses Land Südtirol, erstens, Teil des Weltnaturerbes ist und eine schonende Praxis im Umweltbereich im Winter verfolgt und, zweitens, im Wintertourismus eine Variante Platz findet, die auf Naturschonung aus ist.

DURNWALDER (Landeshauptmann – SVP): (unterbricht – interrompe) HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Das ist hier auch so vorgesehen, Herr Landes-

hauptmman. Im 2. Absatz sagen wir: „die Verwendung von Motorschlitten im freien Gelände innerhalb kurzer Frist im Sinne der obengenannten Prämissen durch Landesgesetz zu regeln.“

DURNWALDER (Landeshauptmann – SVP): (unterbricht – interrompe) HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): O.k., dann dürfen wir schreiben: „die Verwen-

dung von Motorschlitten im freien Gelände innerhalb kurzer Frist im Sinne der obengenannten Prämissen zu re-geln.“ Ist das zulässig? Also: „die Verwendung von Motorschlitten im freien Gelände innerhalb kurzer Frist zu re-geln.“ Ich möchte also eine Verkürzung vornehmen. Der zweite Absatz sollte heißen: „die Verwendung von Mo-torschlitten in freiem Gelände innerhalb absehbarer Frist zu regeln.“ Ist das möglich?

DURNWALDER (Landeshauptmann – SVP): (unterbricht – interrompe) PRESIDENTE: Consigliere Heiss, Lei continui, poi facciamo formalizzare ufficialmente la proposta. Ha

chiesto la parola l'assessore Laimer sull'ordine dei lavori, prego. LAIMER (Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie – SVP): Zum Fortgang der Arbeit. Es gibt

ein Gesetz und das Gesetz ist klar! Es gibt Schwierigkeiten bei dessen Umsetzung, weil, wie beschrieben, es schwierig ist, die Strafen und Kontrollen durchzuführen.

Ob es in diesem Zusammenhang vielleicht andere Lösungsansätze gibt, soll untersucht werden und inso-fern ist zum ersten Satz des beschließenden Teiles zu sagen, dass die Materie unter diesem Aspekt aufgrund der Berichte der Forstbehörde eingehend zu untersuchen ist. Daraus werden dann die entsprechenden Lösungsan-sätze resultieren. Das Gesetz ist aber schon da. Es wäre sinnlos zu schreiben, dass wir ein neues Gesetz erlas-sen sollen, wenn es das Gesetz schon gibt. Ein solcher Beschluss würde im Umkehrschluss bedeuten, dass wir derzeit kein Gesetz haben.

HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Zum Fortgang der Arbeiten. Herr Präsident, ich

möchte um eine kurze Unterbrechung ersuchen, damit wir auch innerhalb der Landesregierung den nötigen Kon-sens herstellen.

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PRESIDENTE: Accolgo la richiesta e sospendo brevemente la seduta.

ORE 11.59 UHR ----------

ORE 12.02 UHR PRESIDENTE: Riprendiamo la seduta. È stata trovata questa soluzione: viene stralciato il secondo punto della parte impegnativa, che inizia con "a

disciplinare" ecc. Il primo punto viene così modificato: "a studiare attentamente la materia della guida delle moto-slitte negli spazi aperti e di regolamentarla". Il testo tedesco viene così modificato: "die Materie der Motorschlit-tenfahrten in freiem Gelände zu untersuchen und zu regeln". Viene chiesta la votazione separata fra premesse e il punto 1 della parte impegnativa.

Metto in votazione le premesse: respinte con 11 voti favorevoli e 17 voti contrari. Metto in votazione il punto 1 della parte impegnativa, così come modificato: approvato all'unanimità. Torniamo al punto 01 dell'ordine del giorno, ovvero ai provvedimenti di surroga al consigliere provinciale

Seppl Lamprecht. Ieri abbiamo trattato la lettera a). Dobbiamo fare le lettere b) e c), l'elezione di un nuovo compo-nente rispettivamente della seconda e terza commissione legislativa.

Ha chiesto la parola il consigliere Pichler Rolle sull'ordine dei lavori, prego. PICHLER ROLLE (SVP): Zum Fortgang der Arbeiten. Herr Präsident, ich bitte Sie diesen Punkt auf die Sit-

zung vom 1. Februar zu vertagen. Die 2. und 3. Gesetzgebungskommission wird bis dahin nicht einberufen und die Entscheidung kann also am 1. Februar getroffen werden.

Vorsitz des Präsidenten | Presidenza del presidente: Dr. Dieter Steger

PRÄSIDENT: Ich gebe dem Antrag statt. Die Behandlung der Buchstaben b) und c) des Tagesordnungs-

punktes 01 sind vertagt. Wir fahren nun mit den institutionellen Punkten fort. Punkt 2 der Tagesordnung: "Kenntnisnahme des Abschlussberichtes der mit Dekret des Landtags-

präsidenten Nr. 53/10 vom 30. Juni 2010 eingesetzten Untersuchungskommission sowie des vorgelegten Minderheitenberichtes."

Punto 2 dell'ordine del giorno: "Presa d'atto della relazione finale della commissione d'inchiesta isti-

tuita con decreto del presidente del Consiglio provinciale n. 53/10 del 30 giugno 2010 nonché della rela-zione minoranza presentata."

Die Vorgangsweise wird nun so sein, dass die beiden Berichte vorgelesen werden, zunächst der Kommis-

sionsbericht und dann der Minderheitenbericht. Jeder Landtagsabgeordnete hat 10 Minuten Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Es ist eine Debatte vorgesehen. Dann hat die Landesregierung 10 Minuten Zeit, dieses Thema zu er-läutern und dann werde ich die Diskussion abschließen.

Herr Abgeordneter Pichler Rolle, ich bitte Sie somit um die Verlesung des Berichtes der Sonderkommis-sion.

PICHLER ROLLE (SVP): Auf Antrag von 14 Abgeordneten sowohl der politischen Minderheit als auch der Mehrheit hat Landtagspräsident Dr. Dieter Steger mit Dekret Nr. 53/10 am 30. Juni d. J. laut Geschäftsordnung einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der aus den Landtagsabgeord-neten Dr. Thomas Egger, Elena Artioli, Donato Seppi, Sven Knoll, Dr. Maurizio Vezzali, Ing. Roberto Bizzo, Andreas Pöder, Dr. Riccardo Dello Sbarba und Elmar Pichler Rolle zusammengesetzt war. Der Ausschuss hatte die Aufgabe, jene Vorfälle beim Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol (kurz WOBI genannt) zu überprüfen, welche Polizei und Justiz auf den Plan gerufen haben. Gemäß Punkt 2 des Dekretes Nr. 53/10 war Gegenstand der Untersuchung insbesondere die Über-prüfung, Aufarbeitung und Bewertung

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a) der angeblich systematischen Vorgänge von Bestechung, Betrug und Erpressung im WOBI;

b) der Auswirkungen dieser Vorgänge auf die Institutsmieter und die Steuerzahler; c) der erfolgten Kontrolltätigkeit durch die zuständigen Stellen; d) der vom Verwaltungsrat des Institutes bzw. von der Landesregierung vorgeschlagenen

künftigen Kontrolltätigkeit. Am 7. Juli fand die konstituierende Sitzung des Ausschusses statt, bei welcher der Abg. Elmar Pich-ler Rolle zum Vorsitzenden, der Abg. Thomas Egger zum stellvertretenden Vorsitzenden und der Abg. Dr. Maurizio Vezzali zum Schriftführer gewählt wurden. In der Folge tagte der Untersuchungsausschuss am 16. Juli, am 24. August, am 13. September, am 1. und 15. Oktober, am 5. und 26. November sowie am 3. Dezember. Dabei wurden zwölf Personen angehört: Albert Pürgstaller, Präsident des WOBI, Dr. Renzo Caramaschi, Vizepräsident des WOBI, Wohnbau-Landesrat Dr. Christian Tommasini, WOBI-Generaldirektor Dr. Franz Stimpfl, die Abtei-lungsdirektoren des WOBI, Ing. Bruno Gotter und Dr. Hansjörg Alber, die Direktoren der WOBI-Mie-terservice-Stelle in Meran, Geom. Erhard Schwellensattel, und in Brixen, Dr. Barbara Tschenett, der Personalchef des WOBI, Dr. Kurt Mair, sowie die WOBI-Mitarbeiter Oskar Ruele, Peter Gummerer und Mauro Ziviani. Es wurden sämtliche im Landtag eingebrachten Anfragen zur WOBI-Affäre gesammelt ebenso wie alle Medienberichte über diese Geschehnisse. Weiters erhielten die Mitglieder des Untersuchungs-ausschusses alle angeforderten Unterlagen zum Statut, zur Organisation und über den Haushalt des WOBI. Auch Unterlagen, welche der Generaldirektor und andere sowohl leitende als auch nicht lei-tende Mitarbeiter zur Verfügung gestellt haben, wurden den Mitgliedern des Ausschusses zugeleitet. Die umfangreiche Dokumentation liegt diesem Bericht bei. Am 18. August trafen sich die Mitglieder des Untersuchungsausschusses zudem informell mit dem ermittelnden Staatsanwalt, Dr. Axel Bisignano, und dem Oberst der Carabinieri, Dr. Michael Senn, um nähere Details über die Vorfälle im WOBI in Erfahrung zu bringen. All dies vorausgeschickt, stellt der Untersuchungsausschuss fest: zu a) Überprüfung, Aufarbeitung und Bewertung der angeblich systematischen Vorgänge von Beste-chung, Betrug und Erpressung im WOBI: Die Ermittlungen von Polizei und Justiz sind nach wie vor im Gange. Laut Auskunft der ermittelnden Polizei- und Justizbehörden gegenüber dem Untersuchungsausschuss soll es im WOBI in der Mie-terservicestelle Bozen im Zeitraum der letzten beiden Jahre zu einer Reihe von strafrechtlich rele-vanten Vorgängen gekommen sein. Es ist bis heute aber noch keine Anklageerhebung erfolgt. Auch daher liegen dem Ausschuss keine endgültigen Erkenntnisse vor, ob und inwieweit die Vorfälle im WOBI „systematisch“ waren. Eine Bewertung kann daher erst nach dem Justizverfahren vorgenom-men werden. zu b) Überprüfung, Ausarbeitung und Bewertung der Auswirkungen dieser Vorgänge auf die Insti-tutsmieter und Steuerzahler: Die Möglichkeit finanzieller Schäden, welche den Steuerzahlern oder den Institutsmietern entstanden sein könnten, lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen. Es muss hierzu der Abschluss der Ermittlungen und des Gerichtsverfahrens abgewartet werden. zu c) Überprüfung, Ausarbeitung und Bewertung der erfolgten Kontrolltätigkeit durch die zuständigen Stellen: Die interne Kontrolltätigkeit im WOBI hat sich im Verlauf der Anhörungen als nicht vorhanden oder unzureichend erwiesen. Es sei jedoch klargestellt, dass dieser Ausschuss nur den Bereich der or-dentlichen und außerordentlichen Instandhaltungsarbeiten von bestehenden Mietwohnungen geprüft hat, nicht aber die Neubauten oder den Ankauf von Wohnungen. Diese Bereiche waren nicht Ge-genstand der Untersuchung. Zu jenen Bereichen, die Gegenstand der Arbeiten des Untersuchungsausschusses waren: Bei den kleinen Instandhaltungsarbeiten gab es nach Erkenntnissen des Ausschusses gar keine Kontrollen, auch keine stichprobenartigen. Als Beispiel sei ein Mitarbeiter angeführt, welcher im Be-reich Bozen in den letzten 14 Jahren die kleine Instandhaltung von insgesamt weit mehr als 1.000 Wohnungen geleitet und dabei knapp 8.000 Rechnungen an Firmen ausbezahlt hat. Es wurde nicht ein einziges Mal überprüft, ob diese Arbeiten in der Tat auch durchgeführt und ordnungsgemäß aus-

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geführt worden sind. Hingegen wurden bei der Totalsanierung von Institutswohnungen zumindest stichprobenartige Kontrollen durchgeführt, und zwar auf Anweisung des zuständigen Abteilungsdi-rektors Ing. Bruno Gotter. Der Untersuchungsausschuss sah sich öfters solchen Situationen gegenüber. Die Kontrollen bei den Totalsanierungen gehen, wie erwähnt, auf eine persönliche Initiative des genannten Abteilungsdi-rektors zurück. Andere Direktoren ergriffen hingegen keinerlei Maßnahmen für eine Kontrolltätigkeit und wurden hierzu auch von niemand angehalten. Es gab keinerlei Vorgaben des Verwaltungsrates oder der Generaldirektion. Insgesamt waren die Zuständigkeiten innerhalb der Organisationsstruktur des WOBI nicht eindeutig verteilt und die Aufgaben nicht klar voneinander abgegrenzt, sodass keine effiziente Kontrolle mög-lich war. Die Zusammenlegung von Verwaltungs-, Finanz- und technischen Aufgaben (unterteilt in or-dentliche und außerordentliche Instandhaltung) in einer Abteilung, die vom vorherigen für den Wohn-bau zuständigen Landesrat durchgesetzt worden war, hat zu einer Verwischung zwischen Ausschrei-bungsdurchführung und -kontrolle bzw. zwischen Auftragserteilung, Kontrolle der Leistungserbrin-gung und -abgeltung geführt. Die gesamte Abwicklung der Instandhaltung befand sich in den Händen der einzelnen Leiter der Mieterservicestellen, die als einzige einen Überblick über die Ausschreibungen haben und über ei-nen breiten Ermessensspielraum verfügen. Diese Aufgabenkonzentration auf eine Person galt auch für die EDV des WOBI: So hatte z. B. nie-mand außer den Leitern der Mieterservicestellen direkten Zugriff auf die Ausschreibungsunterlagen. Auch der Leiter der Finanzabteilung hatte keine direkte Einsicht in den Verlauf der Ausschreibungen und der tatsächlich durchgeführten Arbeiten. All das hat zu Grauzonen geführt, die jegliche Behörde dieser Art der Gefahr von unrechtmäßigen oder jedenfalls sehr unterschiedlichen Vorgehensweisen aussetzt. Diese Unzulänglichkeiten spiegeln den Ablauf in einem Institut wider, das schnell angewachsen ist und mittlerweile rund 13.000 Wohnungen und Tausende von Wohngeldempfängern betreut. Es wurde verabsäumt, die Organisationssysteme und -modelle an dieses Wachstum anzupassen. Die Abwicklung der Institutstätigkeit blieb somit zum Teil der Bereitwilligkeit der Mitarbeiter überlassen. Konkrete Beispiele hierfür stellen die Vorgänge dar, die sich vor zwei Jahren bzw. im Vorjahr zuge-tragen haben. So haben aufgrund neuer Sicherheitsauflagen und neuer gesetzlicher Bestimmungen bei der Vergabe öffentlicher Arbeiten einige Direktoren die Ausschreibung öffentlicher Arbeiten - ei-genhändig - vorübergehend gestoppt, andere hingegen haben diese - eigenhändig - dennoch durch-geführt und wiederum andere haben - eigenhändig - aufgrund von alten Wettbewerben provisorisch weitergearbeitet (was möglicherweise dazu beigetragen hat, der vermeintlichen Korruption Vorschub zu leisten). Bei den Ausschreibungen für die Totalsanierungen von Institutswohnungen hatte die Rechtsunsicherheit hingegen dazu geführt, dass über einen längeren Zeitraum keine Arbeiten mehr durchgeführt werden konnten. Über 80 Wohnungen blieben für einen Zeitraum von über einem Jahr ungenutzt, wodurch dem WOBI beachtliche Mieteinnahmen entgingen. Die neuen Mieter mussten deutlich länger auf den Einzug in die ihnen zugewiesene Wohnung warten. Eine einheitliche Linie oder ordnende Hand seitens der Generaldirektion war in diesen Fällen nicht erkennbar. zu d) Überprüfung, Ausarbeitung und Bewertung der vom Verwaltungsrat des Institutes bzw. von der Landesregierung vorgeschlagenen künftigen Kontrolltätigkeit: Das Erfordernis einer organisatorischen Reform des WOBI war bereits aus Studien hervorgegangen, die in den 90er Jahren durchgeführt worden waren. Jedoch waren weder die Führungsstruktur des WOBI noch die Landesregierung dieses Problem ganzheitlich angegangen. Es wurden stets nur Teilanpassungen vorgenommen. So hat der Verwaltungsrat des WOBI der Landesregierung zuletzt bereits vor dem Bekanntwerden der vermeintlichen Korruptionsaffäre eine Änderung des Organigramms vorgeschlagen, und zwar die Errichtung einer dritten Abteilung. Die Landesregierung hat diesem Vorschlag zugestimmt. Erst Ende des Jahres 2011 soll hingegen entschieden werden, ob das WOBI weiterhin über ein eigenes EDV-, Personal- und Rechtsamt verfügen wird oder ob diese drei Dienste direkt vom Land für das WOBI durchgeführt werden.

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Der Generaldirektor hat dem Untersuchungsausschuss die Kopie eines Vorschlages (ohne Datum) für die künftige interne Kontrolltätigkeit übermittelt, welchen er demnächst auch dem Verwaltungsrat vorlegen will. Laut dem Vizepräsidenten des WOBI, Dr. Renzo Caramaschi, wird zudem bereits intensiv an einer Umstellung der EDV-Programme gearbeitet, die es allen Führungskräften ermöglichen soll, auf alle für die Arbeit erforderlichen Daten des WOBI jederzeit Zugriff zu haben. All diese Maßnahmen bzw. Vorschläge dienen zweifelsfrei dazu, die Kontrolltätigkeit zu verankern bzw. zu stärken, sie müssen aber erst noch umgesetzt werden. Zur Stärkung der Kontrolltätigkeit insgesamt empfiehlt der Ausschuss die Einführung des sog. Orga-nisationsmodells 231 in Anwendung des gesetzesvertretenden Dekretes vom 8. Juni 2001, Nr. 231. Zusätzliche Anmerkungen

1. Mehrmals wurde im Verlauf der Anhörungen deutlich, dass das WOBI unter einer sehr schlechten logistischen Situation leidet. Das Institut ist in Bozen in vier verschiedenen, teils weit auseinander liegenden Gebäuden untergebracht. Dies hat sich in der täglichen Arbeit als nachteilig erwiesen. Die elektronische Datenübermittlung funktioniert zudem nicht wunschgemäß. Das WOBI braucht endlich einen eigenen, den stetig wachsenden Aufgaben angemessenen Sitz.

2. Die wachsenden Aufgaben des WOBI wurden nicht von einer entsprechenden Ausstattung mit Personal begleitet. Dies hat zu einer Arbeitsüberlastung der einzelnen Ämter geführt, die ein Mitgrund für die Unregelmäßigkeiten und Schwierigkeiten des Instituts ist. Der Untersu-chungsausschuss ist der Ansicht, dass die erwogene Auslagerung von verschiedenen Aufgaben, die heute vom WOBI abgewickelt werden (z.B. die Auszahlung des Wohngeldes, die EDV, die Personalverwaltung), in andere Körperschaften zur Lösung dieses Problems beitragen könnte, das im Laufe der Anhörungen festgestellt wurde, vorausgesetzt, dass auf diese Weise Personal gewonnen und anderen Aufgaben des Instituts zugeteilt werden könnte, um die Effizienz der Institutstätigkeit zu verbessern, die Aufgaben richtig zu verteilen und die Kontrolle zu steigern.

3. Mehrmals im Zuge der Untersuchungstätigkeit und auch während der langen Anhörung des Betroffenen hat der Ausschuss feststellen müssen, dass der Generaldirektor des WOBI sei-ner Aufgabe nicht gerecht geworden ist. In verschiedenen für das WOBI brenzligen Situatio-nen verfügte der derzeitige Generaldirektor über keine sicheren Informationen, übernahm nicht die ihm obliegende Verantwortung und überließ die verschiedenen Ämter häufig sich selbst.

4. Empfohlen wird eine stärkere Einbeziehung des Personals und ein regelmäßiger Kontakt zwi-schen der Führungsstruktur des WOBI und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei wel-chem die Probleme offen angesprochen werden können, ist anzustreben.

5. Die Aufgaben und die Komplexität des Wohnbauinstituts dürfen auf keinen Fall unterschätzt werden. Eine Neuordnung des Organigramms und der internen Abläufe ist, wie erwähnt, auf jeden Fall erforderlich. Es muss aber auch gut überlegt werden, wie das WOBI künftig ge-leitet werden soll. Der Präsident des WOBI, dessen Zuständigkeiten im Zuge einer Reorga-nisation durchaus aufgewertet werden könnten, soll sein Amt künftig vollzeitmäßig ausüben.

Schlussbemerkung Sollten im Zuge der noch laufenden Ermittlungen wesentliche neue Erkenntnisse zu Tage treten, empfiehlt der Ausschuss dem Landtag die neuerliche Einsetzung des Untersuchungsausschusses. Der vorliegende Bericht wurde vom Ausschuss in der Sitzung vom 3. Dezember 2010 im Rahmen einer Abstimmung mit gewichteten Stimmrecht mit 31 Jastimmen (des Vorsitzenden Pichler Rolle und der Abg.en Artioli, Dello Sbarba, Egger, Knoll und Vezzali) und 1 Enthaltung (des Abg. Pöder, der sich, ebenso wie der entschuldigt abwesende Abg. Seppi, das Recht der Vorlage eines Minder-heitenberichtes vorbehalten hat) genehmigt.

---------- Su richiesta di 14 consiglieri appartenenti sia alla minoranza che alla maggioranza politica, il presi-dente del Consiglio provinciale, dott. Dieter Steger ha instituito ai sensi del regolamento interno, in data 30 giugno c.a. una commissione d’inchiesta con il decreto n. 53/10, composta dai consiglieri

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provinciali dott. Thomas Egger, Elena Artioli, Donato Seppi, Sven Knoll, dott. Maurizio Vezzali, ing. Roberto Bizzo, Andreas Pöder, dott. Riccardo dello Sbarba ed Elmar Pichler Rolle. La commissione aveva il compito di esaminare i fatti verificatisi presso l’Istituto per l’edilizia sociale (IPES) della Provincia autonoma di Bolzano e oggetto di un’indagine giudiziaria. Ai sensi del punto 2 del decreto n.53/10, oggetto dell’indagine erano in particolare la verifica, la rico-struzione e una valutazione

a) della presunta prassi di corruzione, truffa e concussione presso l’IPES; b) delle ripercussioni di questi fatti sugli inquilini e sui contribuenti; c) dei controlli effettuati da parte degli organi preposti; d) della futura attività di controllo proposta dal consiglio di amministrazione dell’IPES e dalla

Giunta provinciale. Il 7 luglio si è tenuta la seduta costitutiva della commissione, durante la quale il cons. Elmar Pichler Rolle è stato eletto presidente, il cons. Thomas Egger vicepresidente e il cons. Maurizio Vezzali se-gretario. Successivamente, la commissione d’inchiesta si è riunita il 16 luglio, il 24 agosto, il 13 settembre, il 1° e il 15 ottobre, il 5 e il 26 novembre nonché il 3 dicembre. Nel corso di queste sedute sono state sentite 12 persone: Albert Pürgstaller, presidente dell’IPES, il dott. Renzo Caramaschi, vicepresi-dente dell’IPES, l’assessore all’edilizia dott. Christian Tommasini, il direttore generale dell’IPES, dott. Franz Stimpfl, i direttori di ripartizione dell’IPES, ing. Bruno Gotter e dott. Hansjörg Alber, i direttori dei servizi inquilinato di Merano, geom. Erhard Schwellensattel, e di Bressanone, dott.ssa Barbara Tschenett, il capo del personale dell’IPES, dott. Kurt Mair nonché i dipendenti IPES Oskar Ruele, Peter Gummerer e Mauro Ziviani. Sono state raccolte tutte le interrogazioni presentate in Consiglio sul caso IPES nonché tutti gli arti-coli apparsi sulla stampa. Inoltre, ai componenti della commissione d’inchiesta è stata consegnata tutta la documentazione richiesta relativa a statuto, organizzazione e bilancio dell’IPES. Anche la do-cumentazione messa a disposizione dal direttore generale e da altri collaboratori dell’IPES, dirigenti e non, è stata trasmessa ai componenti della commissione. L’esaustiva documentazione è allegata alla presente. Inoltre, il 18 agosto i componenti della commissione d’inchiesta si sono incontrati in modo informale con il p.m. incaricato dell’inchiesta, dott. Axel Bisignano nonché con il colonnello dei Carabinieri, dott. Michael Senn, per ottenere ulteriori informazioni su quanto accaduto all’IPES. Tutto ciò premesso, la commissione d’inchiesta constata quanto segue. In riferimento ad a) verifica, ricostruzione e valutazione della presunta prassi di corruzione, truffa e concussione presso l’IPES: Le indagini giudiziarie sono tuttora in corso. Secondo le informazioni fornite alla commissione d’inchiesta dalle autorità giudiziarie, presso il servizio inquilinato dell’IPES di Bolzano negli ultimi due anni si è verificata una serie di fatti di rilevanza penale. Finora non è stato però richiesto al-cun rinvio a giudizio. Anche per questo motivo la commissione non dispone di elementi definitivi per valutare se quanto è accaduto presso l’IPES avvenisse in modo sistematico. Una valuta-zione può quindi essere solo fatta a seguito del procedimento giudiziario. In riferimento al punto b) verifica, ricostruzione e valutazione delle ripercussioni di questi fatti sugli inquilini e sui contribuenti: Al momento non è possibile valutare eventuali danni ai contribuenti o agli inquilini IPES. A questo fine si dovrà attendere la conclusione delle indagini e del procedimento giudiziario. In riferimento al punto c) verifica, ricostruzione e valutazione dei controlli effettuati da parte degli or-gani preposti: Nel corso delle audizioni, il controllo interno all’IPES si è rivelato assente o insufficiente. Sia però chiaro che questa commissione ha verificato solo l’aspetto riguardante la manutenzione ordinaria e straordinaria di alloggi esistenti, e non si è occupata delle nuove costruzioni o dell’acquisto di alloggi. Questi aspetti non erano oggetto dell’indagine. In riferimento ai settori che sono stati oggetto dei lavori della commissione d’inchiesta: Secondo quanto appreso dalla commissione, i piccoli lavori di manutenzione non erano soggetti a controlli, nemmeno a campione. A titolo di esempio si consideri un dipendente che negli ultimi 14 anni ha diretto i lavori di piccola manutenzione in ben più di 1000 alloggi nell’area di Bolzano, sal-

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dando quasi 8000 fatture di varie imprese. Neanche una sola volta è stato verificato se questi lavori siano effettivamente stati fatti ed eseguiti in modo regolare. Invece per quel che riguarda la ristruttu-razione totale di alloggi IPES, sono almeno stati eseguiti dei controlli a campione su incarico del di-rettore di ripartizione responsabile, l’ing. Bruno Gotter. La commissione d’inchiesta ha constatato più volte situazioni analoghe. I controlli relativi alle ristrut-turazioni totali venivano seguiti, come già detto, su iniziativa privata del direttore di ripartizione di cui sopra. Altri direttori invece non prendevano alcun provvedimento di controllo e non sono nemmeno stati esortati a farlo. Non sussisteva alcuna indicazione del consiglio di amministrazione o della dire-zione generale. Tutto sommato, i ruoli all’interno della struttura organizzativa dell’IPES non erano chiari e le funzioni non adeguatamente divise per consentire un efficace controllo. La fusione in un’unica ripartizione di funzioni amministrative, finanziarie e tecniche (manutenzione ordinaria e straordinaria), imposta dal precedente assessore competente per l’edilizia abitativa, ha prodotto una commistione tra chi faceva le gare di appalto e chi le doveva controllare, tra chi dava gli incarichi, chi doveva verificare la cor-rettezza dei lavori e chi liquidava le fatture. Tutto il processo che riguardava i lavori di manutenzione era nelle mani dei singoli direttori dei Centri servizio inquilinato, che sono i soli ad avere il quadro dell’andamento degli appalti e a godere di lar-ghi margini di discrezionalità. Tale carico di funzioni in capo a una sola persona era radicato anche nel sistema informatico dell’IPES: ai tabulati degli appalti, infatti, potevano accedere direttamente solo i direttori dei singoli centri servizi e nessun altro. Nemmeno il direttore della ripartizione Finanze aveva un accesso diretto agli atti riguardanti il procedimento degli appalti e i lavori effettivamente eseguiti. Tutto ciò ha creato ampie “zone grigie” che mettono qualsiasi amministrazione di questo tipo a rischio di comportamenti scorretti o comunque fortemente disomogenei. Queste inadeguatezze rispecchiano la realtà di un Istituto che è rapidamente cresciuto arrivando a dover gestire quasi 13.000 alloggi e migliaia di sussidi casa. Tale crescita non è stata accompagnata da un adeguamento dei sistemi e dei modelli organizzativi, per cui l’attività dell’Istituto è stata in parte affidata alla buona volontà delle persone. Lo dimostrano i fatti verificatisi due anni fa ovvero l’anno scorso. Così alcuni direttori hanno, a se-guito di una nuova normativa sulla sicurezza e di nuove disposizioni relative all’affidamento di lavori pubblici, bloccato provvisoriamente i lavori di propria iniziativa; altri, di propria iniziativa, continua-vano con i lavori, mentre altri ancora continuavano, sempre di propria iniziativa, a lavorare tempora-neamente sulla base di vecchi contratti (cosa che probabilmente ha contribuito a favorire i presunti casi di corruzione). L’incertezza giuridica per quanto riguarda gli appalti per i lavori di ristrutturazione totale degli alloggi IPES ha fatto sì che per un periodo piuttosto lungo non sia più stato possibile ese-guire i lavori. Oltre 80 alloggi sono rimasti vuoti per più di un anno, il che ha comportato per l’IPES una notevole perdita di canoni di affitto. Per i nuovi inquilini i tempi di attesa prima di poter entrare nell’abitazione a loro assegnata sono stati molto più lunghi. In questi casi non è riconoscibile una linea unitaria delineata dalla direzione generale. In riferimento a d) verifica, ricostruzione e valutazione della futura attività di controllo proposta dal consiglio di amministrazione dell’IPES e dalla Giunta provinciale: L’esigenza di una riforma organizzativa dell’IPES era già emersa da studi effettuati negli anni ‘90, ma né la dirigenza IPES né la Giunta provinciale hanno affrontato in modo organico questo problema, limitandosi a aggiustamenti parziali. Già prima che scoppiasse il presunto scandalo del giro di corruzione, il consiglio di amministrazione dell’IPES aveva proposto alla Giunta provinciale una modifica dell’organigramma, consistente nell’introduzione di una terza ripartizione. La Giunta provinciale aveva approvato questa proposta. Solo entro la fine del 2011 si deciderà invece se l’IPES continuerà a disporre di un proprio ufficio in-formatico, di un ufficio personale e di un ufficio legale o se questi tre servizi verranno espletati dall’amministrazione provinciale per conto dell’IPES. Il direttore generale ha inoltrato alla commissione d’inchiesta copia di una proposta (senza data) per la futura attività di controllo interno, che a breve intende sottoporre anche al consiglio di amministra-zione.

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Secondo il vicepresidente dell’IPES, dott. Renzo Caramaschi, si sta già lavorando intensamente a un adeguamento dei programmi informatici per consentire a tutti i dirigenti di accedere in qualsiasi mo-mento a tutti i dati dell’IPES necessari allo svolgimento dei lavori. Entrambi i provvedimenti sono indubbiamente atti a istituzionalizzare e rafforzare l’attività di controllo, ma devono dapprima essere implementati. Al fine di rafforzare l’attività di controllo nel suo complesso, la commissione raccomanda l’introduzione del cosiddetto modello organizzativo 231 in applicazione del decreto legislativo 8 giu-gno 2001, n. 231. Osservazioni aggiuntive

1. Più volte nel corso delle audizioni la commissione ha constatato che la situazione logistica dell’IPES è pessima. A Bolzano l’Istituto è suddiviso in quattro sedi diverse, in parte molto di-stanti tra loro. Ciò si è rivelato svantaggioso per l’attività quotidiana. Inoltre, la trasmissione dati non funziona come dovrebbe. L’IPES ha finalmente bisogno di un’unica sede che sia adeguata al costante incremento dei suoi compiti.

2. Ai compiti crescenti cui l’IPES si è trovato a far fronte non è corrisposta una dotazione ade-guata di personale. Ciò ha portato a un sovraccarico di lavoro sui singoli uffici che è certo una concausa delle anomalie e delle difficoltà dell’Istituto. La Commissione ritiene che le pro-poste di spostamento in capo ad altri enti di diverse funzioni oggi affidate all’IPES (eroga-zione del sussidio casa, CED, ufficio personale) possano dare un contributo alla soluzione di questo problema emerso dall’indagine svolta se consentiranno di recuperare personale da impiegare in altri compiti dell’Istituto e di aumentare l’efficienza del suo lavoro, la corretta ri-partizione delle funzioni e un’accresciuta attività di controllo.

3. Più volte nel corso della sua inchiesta, e anche durante la lunga audizione dell’interessato, la Commissione ha dovuto constatare che il direttore generale dell’IPES non si è mostrato all’altezza del compito affidatogli. Su diversi problemi scottanti che l’Istituto si è trovato ad af-frontare, l’attuale direttore generale ha dimostrato di possedere una incerta informazione e scarsa volontà di assumersi le dovute responsabilità, lasciando spesso a se stessi i diversi uffici.

4. Si raccomanda infine un maggiore coinvolgimento del personale e un continuo contatto tra la struttura dirigenziale dell’IPES e i dipendenti, affinché gli eventuali problemi vengano affron-tati apertamente.

5. I compiti e la complessità dell’IPES non vanno assolutamente sottovalutati. Un riordinamento dell’organigramma e dell’organizzazione interna è, come già detto, in ogni caso necessario. Va tuttavia valutato attentamente come dirigere l’IPES in futuro. Il presidente dell’IPES, le cui competenze potrebbero essere valorizzate nell’ambito di una riorganizzazione, dovrà eserci-tare in futuro le proprie funzioni a tempo pieno.

Conclusioni Se a seguito delle indagini attualmente in corso dovessero emergere nuovi elementi, la commissione raccomanda al Consiglio provinciale di istituire nuovamente la commissione d’inchiesta. La presente relazione è stata approvata dalla commissione nella seduta del 3 dicembre 2010 con il sistema del voto ponderato con 31 voti favorevoli (del presidente Pichler Rolle e dei conss. Artioli, Dello Sbarba, Egger, Knoll e Vezzali) e 1 astensione (cons. Pöder che si è riservato la facoltà – come anche il cons. Seppi, assente giustificato – di presentare una relazione di minoranza). PRÄSIDENT: Ich ersuche den Abgeordneten Pöder um Verlesung des Minderheitenberichtes. PÖDER (UFS): Ich habe dem Abschlussbericht der Kommission nicht zugestimmt, weil ich der Meinung bin, dass die Bewertungen über die Verantwortlichkeiten und die entsprechenden Konse-quenzen zu kurz greifen und sowohl die Landesregierung als auch den Präsidenten des Wohnbauin-stitutes und den Verwaltungsrat von ihrer Verantwortung für die Situation im Wohnbauinstitut entlas-ten. Eine Reihe von Bewertungen in den Buchstaben c) und d) sowie im Sektor "Zusätzliche Anmer-kungen" teile ich und bestätige ich. Grundsätzlich zu den Arbeiten in der Kommission Die Kommissionsarbeiten wurden zügig und konkret durchgeführt.

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Der Präsident der Untersuchungskommission hat die Arbeiten der Kommission vorbildhaft koordiniert und geleitet. Aufgrund der bereitgestellten Unterlagen und der Anhörungen konnte ein Gesamtbild der Situation im Wohnbauinstitut erstellt werden. Grundsätzlich zum Wohnbauinstitut Das Wohnbauinstitut ist (juridisch und faktisch auch nach eigenem Verständnis und dem Verständnis der Landesregierung) eine Hilfskörperschaft des Landes Südtirol, welche vom Wohnbau bis zur Ver-waltung von rund 13.000 Wohnungen bis hin zur Auszahlung des Wohngeldes eine Reihe von Auf-gaben ausführt. Das Wohnbauinstitut ist eine öffentliche Körperschaft aber gleichzeitig als Wirtschaftskörperschaft den Steuerbestimmungen der privaten Unternehmen unterworfen. Das Institut ist Bauträger und Verwalter von Mietshäusern und Mietwohnungen. Das Wohnbauinstitut verwaltet ein beachtliches Jahresbudget, laut dem Präsidenten des Wohnbau-instituts jährlich über 90 Millionen Euro (65 Millionen Euro für Neubauprogramme, 35 Millionen für das Wohngeld, 4 Millionen Euro für die Instandhaltung, Wiederinstandsetzung und Sanierung von Wohnungen). Hinzu kommen die Mieten der Wobi-Mieter. Kontrollinstanzen sind:

- der Aufsichtsrat - die Aufsicht des Landes (Landesregierung und Landesverwaltung) - die Steuerpolizei - Rechnungshof

Die interne Kontrolle der Verwaltungsabläufe (Beauftragungen von Lieferanten, Freiberufler, Baube-trieben, Überprüfung von Lieferungen und Leistungen, Rechnungsstellungen, Inkasso der Mieten, Auszahlungen usw.) ist – so kommt auch der Abschlussbericht der Untersuchungskommission zum Schluss, mangelhaft bis nicht vorhanden. Zum Buchstaben a) des Untersuchungsgegenstandes Unabhängig davon, ob es letztlich zu Anklageerhebungen und Verurteilungen im Rahmen als Folge der Korruptionsermittlungen kommt, ist festzustellen, dass die mangelhafte Wahrnehmung der Füh-rungsaufgabe durch Präsident, Verwaltungsrat und Generaldirektion, durch mangelnde Kontroll- und Aufsichtstätigkeit des Aufsichtsrates, durch strukturelle und organisatorische Mängel und durch eine fehlende klare Kontrollinstanz und Kontrollkoordination die Gefahr des Missbrauchs der Wobi-Struk-tur durch einzelne Mitarbeiter absolut gegeben war bzw. ist. Es hatte sehr wohl "System" im Wohn-bauinstitut, dass einzelne Bereiche und leitende Mitarbeiter völlig autonom ihr eigenes "Reich" ver-walteten und mangels klarer Richtlinien hinsichtlich der Ausschreibungen bzw. der Vorgangsweise bei den fehlenden Ausschreibung willkürlich handeln konnten und dies auch taten. Wie aus Anhörungen hervorgegangen ist, gab es intern sehr wohl Hinweise darauf, dass immer die-selben Unternehmen zum beauftragt wurden und dass die Zahl der abgerechneten Stunden für Ar-beiten in Wohnungen künstlich in die Höhe getrieben wurde. Auch gab es intern sehr wohl Mitarbeiter, die sich über die "häufigen Besuche gewisser Firmen in der Mieterservicestelle" ihre Gedenken gemacht haben. (Siehe Protokoll der Anhörungen). Zum Buchstaben b) des Untersuchungsgegenstandes Ob finanzielle Schäden durch die den Ermittlungen unterzogenen Mitarbeiter des Wobi entstanden sind, lässt sich tatsächlich, wie im Untersuchungsbericht angegeben, derzeit nicht konkret nachvoll-ziehen. Dass es allerdings finanzielle Schäden durch die systembedingte unterschiedliche Vorgangsweise im Wohnbauinstitut gegeben hat, steht für mich außer Zweifel. Wenn es stimmt- wie mehrmals im Verlauf der Anhörungen konkretisiert – Stundenabrechnungen aufgrund fehlender Ausschreibungen von Betrieben willkürlich nach oben "korrigiert" und gleichzeitig intern solche Stundenabrechnungen akzeptiert wurden, dann dürfte allein durch diesen Umstand Schaden entstanden sein. Wie auch der Vizepräsident des Wobi im Zuge der Anhörung auf Nachfrage bestätigt hat, gehen die Ermittler davon aus, dass Betriebe willkürlich Aufschläge anhand der für die Instandhaltung aufge-

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wendeten Stunden berechnet haben, weil – wie der Vizepräsident bestätigt – die Vergabe der Ar-beiten aufgrund fehlender Ausschreibungen auf der Grundlage der "alten Preise" erfolgte. Ein Schaden ist wohl auch dadurch entstanden, dass der Begriff "ordentliche Instandhaltung" in Bo-zen völlig anders definiert wurde als in Meran und Brixen: Im Zuge der Anhörungen wurde klar, dass es erhebliche Unterschiede in der Verwaltung der Wohnungen des Wobi zwischen den ländlichen Gebieten und dem Gebiet Bozen und Umgebung gibt: In Bozen und Umgebung wird der Begriff "Or-dentliche Instandhaltung" wesentlich großzügiger im Sinne der Institutsmieter ausgelegt als in den anderen Gebieten. Es werden ordentliche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, die in den ländlichen Gebieten von den Mietern selbst durchgeführt bzw. organisiert und bezahlt werden müs-sen. Hier hat sich ein "Zweiklassensystem" von Mietern innerhalb der Institutswohnungen im Wobi ent-wickelt, mit dem die vielen Mieter im Bereich Bozen klar gegenüber den Mietern im restlichen Lan-desgebiet bevorteilt wurden. Weitere Bemerkungen und Bewertungen Einer der Dreh und Angelpunkte sind also die fehlenden Ausschreibungen, welche die teilweise sehr unkoordinierte und fast schon willkürliche Vorgangsweise einzelner Bereiche im Wobi noch ver-stärkten. Jeder der Angehörten verweist auf das Inkrafttreten des Gesetzes Nr. 626 hinsichtlich der Sicher-heitsbestimmungen als Grund für die fehlenden Ausschreibungen. Weder die Landesregierung noch der Wobi-Verwaltungsrat noch die Generaldirektion haben sich um eine rasche konkrete Lösung dieser Problematik bemüht und eine einheitliche Vorgangsweise auf-grund der fehlenden Ausschreibungen im Wohnbauinstitut vorangetrieben bzw. organisiert. Die Führungsebene im Wobi wusste sowohl über die strukturellen als auch über die organisatori-schen und rechtlichen Problematiken innerhalb des Wobi Bescheid. Wie aus den Anhörungsproto-kollen der Kommission hervorgeht, wurde die Problematik mit den fehlenden Ausschreibungen und der Problematik in der Vergabe der Arbeiten sehr wohl bei den Direktorenkonferenzen, an denen laut Aussagen von Angehörten auch der Präsident – wenngleich nur selten – teilnahm, angesprochen. Dieser Umstand lässt zwei Interpretationsmöglichkeiten zu:

1. Entweder der Präsident im Zuge der Direktorenkonferenz von den Problematiken gehört und keinerlei Entscheidungen durch den Verwaltungsrat herbeigeführt bzw. keinen Entschei-dungsfindungsprozess eingeleitet

oder 2. Er wusste über diese doch für das Wohnbauinstitut wesentliche Problematik deshalb nicht

Bescheid, weil er nur selten an den Sitzungen der Direktoren teilnahm. Beide dieser Möglichkeiten wären gleichermaßen schwerwiegend. Aus dem Protokoll der Sitzung der Koordinatoren der Widerinstandsetzungs- und Instandhaltungsar-beiten vom 19. Februar 2009 geht hervor, dass die Koordinatoren hinsichtlich der Wider-instandset-zungs- und Instandhaltungsarbeiten eine Aussprache mit dem Präsidenten wünschten und dafür konkret eine Sitzung am 6. März 2009 forderten. Dieser Umstand lässt dann wiederum die Interpretation zu, dass es sehr wohl einen Informations-fluss Richtung Präsidenten gegeben hat und dass trotzdem keine Konsequenzen in Richtung koordi-nierte Vorgangsweise gezogen wurden. Die Vorgangsweise beispielsweise hinsichtlich der Ausschreibungen und die Problematik mit der Vergabe der Arbeiten waren also im Wohnbauinstitut sehr wohl Gegenstand der Diskussion und es kann aufgrund der vorliegenden Informationen davon ausgegangen werden, dass die Führungs-ebene informiert war. Es hat hier weder vom Präsidenten/Verwaltungsrat noch von der Generaldirektion eine klare Wei-sung hinsichtlich der Handhabung der Problematik und der Vorgangsweise gegeben. Auch dadurch wurde der mutmaßliche Missbrauch der Wobi-Struktur durch einzelne Mitarbeiter möglich. Niemand hat bei den Anhörungen letztlich der Verantwortung für die fehlende Koordination, fehlende Kontrolle und teilweise völlig unterschiedliche Arbeitsweise in ähnlichen Arbeitsbereichen des Wobi übernom-men.

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Trotz regelmäßiger Treffen mit Diensten und Personal des Wobi (die es laut Landesrat Tommasini regelmäßig gab – siehe Protokoll über die Anhörung des Landesrates), wurde die Problematik der fehlenden Ausschreibungen und der fehlenden koordinierten Vorgangsweise nicht gelöst. An einer anderen Stelle im Protokoll über die Anhörung des Landesrates Tommasini wird klar, dass die Ausschreibungen – auch aufgrund von Landtagsanfragen – sehr wohl Gegenstand auch von In-formationsaustausch zwischen Wobi-Präsidentschaft und Landesregierung waren, allerdings ohne Konsequenzen herbeizuführen. Laut Landesrat Tommasini (siehe Protokoll über seine Anhörung) habe das Wobi (Präsident) ihm stets erklärt, dass Ausschreibungen durchgeführt werden und somit rechtmäßig gehandelt wird. Auch die "großen Freiheiten von Herrn Grando, der eigenmächtig Ausschreibungen verlängert hat und willkürlich Mitarbeiter versetzen konnte, ohne dass eine Vorgesetzten eingeschritten sind" (siehe Anhörung- und Sitzungsprotokolle) waren bekannt. Abschließend Die Abschlussbemerkungen des Untersuchungsberichtes hinsichtlich der Verstärkung der Kontrollen werden auch von mir geteilt. Zusätzlich muss jedoch präzisiert werden: Es war ein Fehler der Landesregierung, einen Präsidenten einzusetzen, der sich aufgrund seiner an-spruchsvollen Verpflichtung als Bürgermeister einer Stadt nicht in ausreichendem Maße seiner Auf-gabe im Wobi gewidmet hat. Künftig ist bei der Besetzung der Wobi-Führungsspitze auf jeden Fall ein Interessenkonflikt auszu-schließen. Die Landesregierung ist ihrer Aufsichtspflicht über die Hilfskörperschaft des Landes, Wohnbauinsti-tut, nicht ausreichend nachgekommen. Es braucht nicht nur den Austausch des Präsidenten sondern auch des gesamten Verwaltungsrates. Bei der Besetzung der Präsidentschaft ist auf eine Vollzeitpräsidentschaft zu achten (wie im Untersu-chungsbericht ebenfalls angegeben) – gleichzeitig allerdings sind klare Kriterien zur Vermeidung von Interessenskonflikten zu erlassen und einzuhalten – politische Mandatsträger sollten keinesfalls Posten in der Führung des Wobi besetzen dürfen. Die Neubesetzung der Funktion des Generaldirektors ist baldmöglichst vorzunehmen. Neustrukturierung und Reorganisation – damit bei aller erforderlichen Flexibilität doch eine einheitli-che Vorgangsweise hinsichtlich der Handhabung der Ausschreibungen, so wie der ordentlichen und außerordentlichen Instandhaltungs- bzw. Wiederinstandsetzungsarbeiten garantiert wird. Aufteilung des Bereiches Bozen in zwei gebietliche Zuständigkeitsbereiche

----------- Non ho votato a favore della relazione finale della commissione perché sono dell'avviso che le valutazioni sulle responsabilità e sulle rispettive conseguenze non vadano abbastanza in profondità per permettere di scagionare sia la Giunta provinciale che il presidente e il consiglio di amministra-zione dell'Istituto per l'edilizia sociale dalla loro responsabilità per quanto accaduto presso l'Ipes. Condivido e confermo una serie di valutazioni alle lettere c) e d) nonché alcune delle osservazioni aggiuntive. Osservazioni sul lavoro della commissione I lavori in commissione sono stati portati avanti in modo celere e concreto. Il presidente della commissione d'inchiesta ha coordinato e diretto i lavori della commissione in modo ineccepibile. Sulla base della documentazione fornita e delle audizioni è stato possibile ottenere un quadro com-plessivo della situazione all'interno dell'Ipes. Osservazioni sull'Istituto per l'edilizia sociale L'IPES è (da un punto di vista giuridico e, di fatto, anche secondo la propria interpretazione e quella della Giunta provinciale) un ente ausiliare della Provincia autonoma di Bolzano, che adempie a una serie di compiti, dall'edilizia abitativa alla gestione di ca. 13.000 alloggi fino all'erogazione del sussi-dio casa. L'Ipes è un ente pubblico, ma allo stesso tempo, in quanto ente economico, è soggetto alle disposi-zioni fiscali applicabili alle imprese private. L'istituto è committente e amministratore di condomini e alloggi in affitto.

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L'Ipes gestisce un budget annuale ingente, secondo le informazioni fornite dal presidente dell'Ipes più di 90 milioni di euro l'anno (65 milioni di euro per la costruzione di nuovi alloggi, 35 milioni per il sussidio casa, 4 milioni di euro per la manutenzione, la ristrutturazione e il risanamento degli alloggi). A questi importi si aggiungono i canoni di locazione degli affittuari Ipes. Gli organi di controllo sono:

- il collegio dei sindaci - il controllo esercitato dalla Provincia (Giunta provinciale e amministrazione provinciale) - la Guardia di Finanza - la Corte dei Conti

Il controllo interno dei processi amministrativi (affidamento di incarichi a fornitori, liberi professionisti, imprese edili, verifica di forniture e prestazioni, contabilità, incasso dei canoni di locazione, eroga-zioni etc.) è, come afferma anche la relazione finale della commissione d'inchiesta, insufficiente o addirittura non esistente. In riferimento al punto a) dell'oggetto dell'inchiesta A prescindere dal fatto che alla fine si vada in giudizio e che ci siano delle condanne per corruzione, si constata che le carenze rilevate nello svolgimento del compito dirigenziale da parte di presidente, consiglio di amministrazione e direzione generale, le carenze nell'attività di controllo e sorveglianza da parte del collegio dei sindaci, le carenze strutturali e organizzative e la mancanza di un'istanza di controllo e del relativo coordinamento hanno comportato e comportano un rischio di abuso della struttura dell'Ipes da parte di singoli collaboratori. Effettivamente presso l'Ipes era diventato sistema-tico che singole ripartizioni e dirigenti amministrassero in completa autonomia il proprio "regno" e che in mancanza di chiare direttive relativamente a bandi e su come procedere una volta esauriti gli im-porti, agissero in modo arbitrario o comunque potessero farlo. Come è emerso nel corso delle audizioni, all'interno dell'Ipes era stato notato che gli incarichi veni-vano sempre affidati alle stesse imprese e che le ore contabilizzate per lavori eseguiti negli alloggi venivano gonfiate artificialmente. Altresì alcuni collaboratori dell'Ipes si stupivano delle frequenti visite di alcune imprese presso il ser-vizio inquilinato (vedi verbale delle audizioni). In riferimento al punto b) dell'oggetto dell'inchiesta Come indicato nella relazione della commissione d'inchiesta, al momento non è effettivamente possi-bile constatare se i collaboratori dell'Ipes sotto inchiesta abbiano provocato un danno economico. A mio avviso è però indubbio che i diversi modi di procedere, dovuti al sistema in essere presso l'Ipes, hanno arrecato un danno economico. Se è vero quanto affermato più volte nel corso delle audizioni, e cioè che una volta esauriti gli importi di gara le ore contabilizzate venivano arbitrariamente gonfiate dalle imprese e al contempo venivano accettate dall'Ipes, questo aspetto di per sé è sufficiente per comprovare un danno economico. Come confermato nel corso delle audizioni anche dal vicepresidente dell'Ipes, gli inquirenti ipotiz-zano che le imprese avessero applicato arbitrariamente dei supplementi sulle ore contabilizzate per la manutenzione, perché avendo esauriti gli importi di gara i lavori venivano affidati sulla base dei vecchi prezzi. Un danno economico deriva sicuramente anche dal fatto che la definizione di "manutenzione ordina-ria" a Bolzano era completamente diversa da quella in uso a Merano e Bressanone. Nel corso delle audizioni è emerso che sussistono delle notevoli differenze di gestione tra gli alloggi Ipes nelle zone rurali e nell'area di Bolzano e dintorni. A Bolzano e dintorni l'interpretazione di "manutenzione ordina-ria" è nettamente più favorevole agli inquilini che in altre zone. Si eseguono lavori di manutenzione ordinaria che nelle zone rurali devono essere eseguiti o organizzati e pagati dagli inquilini stessi. Di conseguenza si è sviluppato un sistema di inquilini IPES "a due classi" che avvantaggiava chia-ramente i numerosi inquilini nell'area di Bolzano rispetto agli inquilini nel resto della provincia. Ulteriori osservazioni e valutazioni Uno dei cardini della questione sono gli importi di gara esauriti, che in parte hanno rafforzato il modo di procedere molto poco coordinato e quasi arbitrario di singole ripartizioni Ipes. Ciascuna delle persone invitate alle audizioni ha indicato l'entrata in vigore della legge n. 626 sulla sicurezza come causa del blocco dei bandi di gara.

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Né la Giunta provinciale, né il consiglio di amministrazione e tanto meno la direzione generale dell'I-pes hanno cercato di trovare una rapida e celere soluzione a questo problema, p.es. portando avanti o organizzando un modo di procedere uniforme in considerazione del blocco delle gare. I dirigenti dell'Ipes erano al corrente sia delle problematiche strutturali che di quelle organizzative e di tipo legale. Come si evince dai verbali delle audizioni della commissione d'inchiesta, la problematica degli importi esauriti e degli affidamenti dei lavori era stata affrontata in occasione delle conferenze dei direttori, alle quali, secondo quanto affermano le persone sentite, ha partecipato anche il presi-dente, sebbene solo di rado. Questo fatto lascia spazio a due ipotesi:

1. il presidente era venuto a conoscenza delle problematiche durante la conferenza dei direttori e non ha provveduto affinché il cda prendesse una decisione o venisse avviato un processo decisionale

oppure 2. ignorava questa problematica fondamentale per l'Ipes perché partecipava solo di rado alle

riunioni dei direttori. Entrambe queste ipotesi sarebbero di pari gravità. Dal verbale della riunione dei coordinatori dei lavori di ristrutturazione e manutenzione del 19 feb-braio 2009 si evince che in riferimento ai lavori di ristrutturazione e manutenzione i coordinatori chie-devano di interloquire con il presidente e che a questo fine avevano concretamente chiesto una riu-nione da tenersi il 6 marzo 2009. Questa circostanza indica invece che il presidente veniva informato ma che ciononostante non è stato fatto niente per introdurre un modo di procedere coordinato. La questione su come gestire i bandi di gara e la problematica dell'affidamento dei lavori erano sì og-getto di discussione presso l'Ipes, e in base alle informazioni disponibili si può desumere che i diri-genti erano al corrente. In questo caso né il presidente, né il cda e tanto meno la direzione generale hanno dato delle indica-zioni precise su come affrontare la questione e su come procedere. Ciò ha facilitato il presunto abuso della struttura dell'Ipes da parte di singoli collaboratori. Nel corso delle audizioni nessuno si è assunto in via definitiva la responsabilità per la mancanza di coordinamento e di controllo e per i modi di procedere in parte completamente diversi in ambiti di lavoro simili. Nonostante i numerosi incontri con i servizi e il personale dell'Ipes (che a dire dell'assessore Tomma-sini avvenivano regolarmente – vedi verbale sull'audizione dell'assessore) il problema degli importi di gara esauriti e la mancanza di coordinamento non sono stati risolti. In un'altra parte del verbale sull'audizione dell'assessore si indica che i bandi di gara – anche a se-guito delle interrogazioni fatte in Consiglio provinciale - erano sì oggetto di uno scambio di informa-zioni tra la presidenza dell'Ipes e della Giunta provinciale, senza però avere delle conseguenze di qualsiasi tipo. Secondo le informazioni fornite dall'assessore Tommasini (vedi verbale della sua audizione) l'Ipes (ossia il presidente) ha sempre eseguito bandi di gara e quindi agito in modo legittimo. Anche l'ampia libertà del sig. Grando, che poteva prorogare bandi e arbitrariamente trasferire collaboratori, erano note senza che nessun superiore sia intervenuto (vedi i verbali delle audizioni e delle sedute). Conclusioni Condivido le conclusioni della relazione finale sulla necessità di rafforzare i controlli. Inoltre bisogna però precisare quanto segue: La Giunta provinciale ha sbagliato a scegliere un presidente che dovendo adempiere all'impegnativo compito di sindaco di una città non aveva abbastanza tempo per dedicarsi al compito affidatogli in seno all'Ipes. In futuro si dovrà in ogni caso cercare di evitare un conflitto di interesse relativamente alla persona che ricoprirà questa carica. La Giunta provinciale non ha adempiuto all'obbligo di controllo nei confronti di un ente ausiliario della Provincia, ovvero l'Ipes. Non bisognerà sostituire solo il presidente, ma l'intero consiglio di amministrazione. La carica di presidente dovrà essere ricoperta a tempo pieno (come altresì indicato nella relazione della commissione d'inchiesta), ma a tal fine si dovranno definire e rispettare dei criteri chiari onde

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evitare un conflitto di interessi – chi detiene una carica politica non dovrà in alcun caso poter ricoprire una carica dirigenziale presso l'Ipes. Si dovrà nominare al più presto un nuovo direttore generale. Occorre una ristrutturazione e una riorganizzazione, affinché la gestione dei bandi di gara nonché dei lavori di manutenzione ordinaria e straordinaria e di ristrutturazione sia comunque uniforme, pur ga-rantendo la necessaria flessibilità. Suddivisione dell'area di Bolzano in due zone di competenza territoriale. Abgeordneter Seppi hat das Wort zum Fortgang der Arbeiten. SEPPI (Unitalia – Movimento Iniziativa Sociale): Volevo scusarmi per non aver potuto presentare la mia

relazione di minoranza come avevo fatto annunciare, ma nelle ultime due riunioni di questa commissione ero rico-verato in ospedale, poi il mio stato di salute non mi ha consentito di arrivare in tempo a presentarla. Devo però dire che mi riconosco sia nella relazione di minoranza presentata dal collega Pöder che in quella della commissione. Forse non sarebbe nemmeno servito aggiungere altro, comunque mi scuso. Se ne avessi avuto la possibilità, l'avrei fatta.

EGGER (Die Freiheitlichen): Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wir sollten nicht vergessen, dass

diese Kommission zum einen auf Vorschlag der Freiheitlichen Landtagsfraktion zustande gekommen ist. Dass dieser dann von so vielen mitgetragen worden ist, ist umso positiver, aber ausgegangen ist der Vorschlag von uns fünf Abgeordneten. Ich hatte die Ehre, stellvertretender Vorsitzender dieser Kommission zu sein. Ich darf mich heute öffentlich beim Kollegen Pichler Rolle bedanken. Ich glaube, Elmar, du hast eine sehr korrekte, sehr gute Arbeit in der Kommission geleistet. Du hast die Sitzungen gut organisiert und du hast vor allem den Zeitrahmen, innerhalb dessen wir ein Ergebnis abliefern konnten, sehr eng gehalten, was sehr positiv war. Es hilft nicht, wenn man drei Jahre lang untersucht und dann zum Schluss zu irgendeinem Ergebnis kommt. Es war positiv, nach einem halben Jahr einen Bericht abgeben zu können. In diesem Sinne Respekt und Hochachtung für deine Amtsführung.

Wir waren uns klar darüber, dass wir kein Gericht darstellen, das sollte auch erwähnt werden. Wir hatten die Aufgabe, die Vorgänge politisch zu werden und vernünftige Vorschläge für die Zukunft auszuarbeiten. Ich glaube, das haben wir alle gemeinsam in diesen zehn Sitzungen, zwischen Juli und Dezember 2010, auch recht fleißig gemacht. Dass es zum Abschluss dann zu einem Mehrheitsbericht und einem Minderheitenbericht gekom-men ist, kann man bedauern. Ich nehme es zur Kenntnis, wenn ein Mitglied meint, er müsse einen eigenen Bericht vorlegen, dies ist zu respektieren. Mir persönlich war es aber ein großes Anliegen, dass zumindest ein Großteil der Kommission – bis auf den Kollegen Pöder waren es alle – diesen Bericht mitträgt, auch wenn man nicht mit jedem Satz einverstanden ist. Auch wir von der Opposition hätten Manches gerne noch offensiver gesehen, aber insgesamt ist es wichtig, einen gemeinsamen Bericht zu haben, weil das politische Gewicht ein ganz anderes ist.

Gespießt hat es sich in der Kommission auch zur Thematik des Vollzeit-Präsidenten, das gebe ich unum-wunden zu, aber es wurde schlussendlich eine recht vernünftig Lösung gefunden, wonach man sich wünscht, einen Vollzeit-Präsidenten zu haben und unter Umständen dessen Zuständigkeiten zu erweitern.

Der Präsident hat den Bericht vorgelesen. Zum Inhaltlichen möchte ich nur zwei wesentliche Punkte auf-greifen, weil mir die Zeit davonläuft. Zum einen ist gravierend, dass es bei den Ausschreibungen betreffend die ordentlichen Instandhaltungen gravierende Unterschiede in den Servicestellen Bozen, Brixen und Meran gegeben hat. Es hat auch Unterschiede bei den Ausschreibungen für Generalsanierungen gegeben. Das heißt, eine unter-schiedliche Handhabung von Ausschreibungen, und das alles unter den Augen eines Generaldirektors, eines Verwaltungsrates und natürlich auch unter den Augen der Gesetze, die im Prinzip für alle gleich sind. Nicht um-sonst hat Herr Stimpfl zugegeben, von den Unterschieden nichts gewusst zu haben, allerdings habe er gewusst, dass es Probleme mit den Ausschreibungen gäbe. Das ist ein schwaches Eingeständnis, meiner Meinung nach, für einen Generaldirektor.

Wir haben auch Vorschläge erarbeitet, unter anderem erwähne ich die Notwendigkeit der Zusammenlegung der derzeit auf vier Gebäude verteilten Büros des Institutes. Hier gilt es, diese strukturbedingten Probleme zu lö-sen, auch um die Arbeit der sehr fleißigen, ca. 220 Mitarbeiter des Institutes weiterhin zu fördern und deren Mög-lichkeiten zu verbessern.

Ich erlaube mir auch, zum bisherigen WOBI-Präsidenten Pürgstaller einiges zu sagen. Wenn ich gestern die Sendung „Pro und Contra“ beobachtet habe, wo es um die Ämterhäufung ging, und wo auch unser Landes-

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hauptmann dem Kollegen Munter nahelegt, sein Amt als Direktor des Handwerkerverbandes zurückzulegen, muss ich sagen: Kollege Munter war ein Teil des Systems Südtirol. Ein anderer Teil war bisher der WOBI-Präsident, dort hat der Landeshauptmann aber nichts dagegen unternommen. Ganz im Gegenteil! Dort haben damals der Lan-deshauptmann und die Landesregierung einen Bürgermeister zum WOBI-Präsidenten gemacht. Das ist auch ein-deutig eine Unvereinbarkeit, auch zeitlich. Ich bin der Meinung, dass ein Brixner Bürgermeister – und als ehemali-ger Sterzinger Bürgermeister habe ich eine Ahnung – ein Vollzeit-Bürgermeister zu sein hat. Eine Stadt wie Brixen verdient sich einen Bürgermeister, der sich den ganzen Tag mit den Problemen seiner Großgemeinde beschäftigt. Es ist ganz bitter und ein wenig traurig, und es ist ein schlechter Abgang des WOBI-Präsidenten, wenn er zum Abschluss sagt – ich zitiere aus dem offiziellen WOBI-Mitteilungsbüchlein -: „Vielleicht sollten wir grundsätzlich weniger großzügig die Wohnungen ausstatten und nicht die höchste Qualität anstreben.“ Warum will er die Quali-tät verringert und verschlechtert sehen? Weil, so sagt Pürgstaller, „weder die Politik noch das Institut hierfür einen Dank ernten“ Das ist der Gipfel eines frustrierten Abganges! Also meint er, wenn ihr mir nicht dankbar seid, liebe Bürger, liebe Bewohner der Mietwohnungen des Institutes, dann können wir in Zukunft auf anders, dann können wir auch die Qualität reduzieren. Eine unglaubliche Entgleisung, die man so nicht stehen lassen kann!

Auch der Landeshauptmann hat sich in den letzten Wochen einiges geleistet. Ich kann es mir nicht ver-hehlen, es zu erwähnen. Es scheint, er wolle es nicht verstehen. Er versteht es aber sicher, denn er ist ja intelli-genter als ich. Er versteht sicher, dass wir hier die Legislative sind und dass er die Exekutive darstellt, d.h. im Prinzip, bis auf den Beweis des Gegenteiles, hat er das auszuführen, was wir hier beschließen und nicht umge-kehrt. Wenn die WOBI-Kommission einen Bericht abfasst, dann hat der Landeshauptmann diesen Bericht in der Öffentlichkeit nicht zu zerfetzen und unter anderem zu sagen, die Kommission habe das wohl nur geschrieben, weil ihr nichts anderes eingefallen sei. Das hat er wohl gemeint, im Hinblick auf Generaldirektor Stimpfl und un-sere Kritik an dem Generaldirektor. Also, solche Urteile in der Öffentlichkeit über die Arbeit einer Landtagskom-mission - wir sind kein Wattverein oder Schachclub - solche Schlussfolgerungen kann sich der sonst so ge-schätzte Landeshauptmann wirklich ersparen. Das ist eine Abwertung des Landtages, liebe Kolleginnen und Kol-legen! Wir arbeiten hingegen immer daran, dieses Gremium aufzuwerten. Meiner Meinung nach liegt hier der Lan-deshauptmann mit seinem Kommentar völlig daneben. Er widerspricht sich auch selber, denn er kritisiert unsere Kritik am Generaldirektor, aber im zweiten Satz sagt er dann, dass der neue Präsident einen anständigen Gene-raldirektor suchen solle, dann würde es passen und dann bräuchten wir auch keinen Vollzeit-Präsidenten. Also sagt er selber, dass der bisherige nicht anständig war, und widerspricht sich somit selbst.

Das unsägliche Kapitel geht schon wieder weiter mit dem neuen Präsidenten, der wieder das richtige „Par-teikartl“ – wie in Südtirol halt üblich – hat und haben muss, der ein ausgewiesener „Volksparteiler“ sein muss, einer der momentan nicht viel Arbeit hat, usw. Ich habe nichts gegen die Person Konrad Pfitscher selbst, ich kenne ihn persönlich kaum, aber es geht um das System. Es wurde wiederum jemand ernannt, offensichtlich im Alleingang des Landeshauptmannes, die Regierung schaut immer nur zu, - so hat es auch die „FF verstanden, und so verstehe auch ich es -, dass also wieder jemand ernannt wurde als Nachfolger des eher traurig ausge-schiedenen früheren Kollegen Pürgstaller, wieder ein SVP-Parteisoldat, der momentan nur in einigen Verwal-tungsräten, die sich mit Strom befassen, arbeitet und vielleicht einen Nebenverdienst gut gebrauchen kann. Das System setzt sich also fort und es wird nur durch die Wähler zu ändern sein! Selbst der alte Verwaltungsrat des Wohnbauinstitutes - ich nehme an unter dem Vorsitz von Pürgstaller - nimmt Stellung zum Bericht der Untersu-chungskommission und ich glaube, dass man den Bericht nicht gelesen hat, ansonsten hätte man eine solche Stellungnahme nicht abgeben können. Man führt hier lange aus, dass es nicht nur die ordentliche Instandhaltung gäbe und die Wiederinstandhaltung usw., sondern dass es auch Neubauten gäbe und dass es auch Generalsa-nierungen gäbe. Das wissen wir alles! Wir haben aber, Kollege Pichler Rolle, explizit im Bericht festgehalten, dass sich unsere Tätigkeit nur auf die Untersuchung von frei gewordenen Wohnungen, die wieder instand zusetzen sind, bevor sie dann wieder vergeben werden, und auf die ordentlichen bzw. die kleineren Sanierungsarbeiten beschränkt. Wenn uns jetzt mitgeteilt wird, dass man auch noch ganz andere Sachen mache, dann scheint es so, als ob man unseren Bericht nicht gelesen hätte.

Auch gewisse Formulierungen und Aussagen der Untersuchungskommission, man würde als Spielball oder Aschenputtel einiger politisch Verantwortlicher benutzt werden, geben mir zu denken. Auch der Verwaltungsrat des Wohnbauinstitutes nimmt anscheinend den Südtiroler Landtag nicht sehr ernst nimmt. Wie ich diesen Bericht gesehen habe, war mir eines klar: die Forderung, die erhebe ich heute und hier. Der gesamte Verwaltungsrat führt sich mit solchen Stellungnahmen ad absurdum auf. Meine Forderung, die ich heute hier mündlich anschließe, - sie wird wahrscheinlich ohne Ergebnis bleiben, sie kommt ja „nur“ von der Opposition – ist ganz klar: Wer solche Be-richte verfasst, wer den politisch Verantwortlichen mit solchen lächerlichen Aussagen noch ans Bein tritt, der soll

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gehen! Ich muss schon sagen, eine solche Stellungnahme vom amtierenden Verwaltungsrat - ich wiederhole, es scheint, dass noch der alte Präsident, der schon ein bisschen WOBI-frustriert scheint, den Vorsitz geführt hat – lehne ich kategorisch ab. Deswegen kann man hier nur noch ergänzend und mündlich anfügen, Kollege Pöder hat in diesem Sinne völlig recht, dass der gesamte Verwaltungsrat, der solche Stellungnahmen abgibt, meiner Mei-nung nach seine Tätigkeit schlecht ausgeübt hat und gehen soll.

DELLO SBARBA (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Anch'io volevo sottolineare il lavoro

positivo della commissione e ringraziare il presidente Pichler Rolle per la gestione dei lavori. Io per esempio ho un ricordo particolarmente positivo dei momenti finali, quando lui ha presentato una bozza di relazione e, al contrario di quanto succede di solito, è stato disponibile a discuterla, modificarla, integrarla con nostri suggerimenti, tanti dei quali sono entrati nella relazione finale che ho votato con convinzione. Credo che questa sia una pagina positiva e nuova del Consiglio provinciale, perché non era mai successo. È la prima volta che c'è una collaborazione fra diverse forze politiche anche collocate in maggioranza e in opposizione, credo motivata anche dal senso di re-sponsabilità verso un Istituto che ha 13 mila famiglie a cui dà un alloggio, più 10 mila famiglie a cui dà un sussidio casa. Quindi a tutti noi era chiaro che l'Ipes è una parte fondamentale del nostro sistema sociale e può diventare, se gestito male o soggetto ad errori, anche una bomba sociale nella nostra provincia. Questo era un po' il clima nel momento in cui si è aperta l'inchiesta ecc.

Non ripeto le cose dette dalla relazione, la mancanza dei controlli non tanto come elemento soggettivo quanto come elemento strutturale dell'organizzazione complessiva dell'Ipes. Io ho l'impressione che noi abbiamo un Istituto che è partito con piccole dimensioni, che era gestito con stile forse anche troppo familiare. Io per esem-pio non sono uno di quelli che appartengono al culto di "santa Rosa Franzelin", credo che la ex presidente abbia avuto moltissimi meriti ma abbia avuto il difetto di impostare una gestione personalistica, familiare, di un Istituto che quando ha raggiunto una certa dimensione già sotto la sua gestione doveva essere radicalmente riformato, una gestione quindi che non aveva i sistemi di controllo efficaci, oggettivi. Addirittura il vicepresidente Caramaschi ci ha spiegato come la mancanza di controllo fosse radicata nella geografia, nel concetto costruttivo del sistema informatico, per cui non erano possibili controlli incrociati perché, per esempio, i tabulati degli appalti erano in mano solo al direttore d'ufficio di riferimento e non si poteva accedere con facilità da parte di direttori amministra-tivi ecc. Tutto ciò ha aperto quelle zone grigie in cui noi non sappiamo ancora cosa è successo, lo dirà la Magi-stratura.

Detto questo, quindi, ribadito il mio consenso alla relazione del collega Pichler Rolle che costituisce la no-stra comune piattaforma, vorrei, visto che siamo in sede politica, parlare di alcune questioni che riguardano la politica. Iin questo documento che citava il consigliere Egger, che ci ha mandato l'Ipes - credo che l'invio di questo documento al Consiglio provinciale sia il primo atto del nuovo presidente Konrad Pfitscher che firma e dunque si assume la responsabilità di quanto c'è scritto, di trasmissione - si vede che qui c'è un conflitto latente tra l'Ipes e la politica, in particolare l'esecutivo. Questo conflitto latente l'ho notato in tanti aspetti, per esempio l'ho notato dal fatto che l'assessore Tommasini risponde alle interrogazioni sull'Ipes dicendo: "Vi trasmetto in allegato la risposta che mi ha mandato Pürgstaller alle vostre domande", che non succede sempre, in questo caso così delicato sal-tava agli occhi. Io leggo che il Consiglio di amministrazione dell'Ipes ci segnala il fatto di essere stato abbandonato a se stesso, come Istituto, dalla politica. Quando nella relazione del consigliere Pichler Rolle c'è scritto che una riforma dell'Ipes era consapevolmente matura già negli anni 90 e non è stata portata avanti - l'Ipes ci dice questo, ci dice che più volte ha segnalato il problema della sede ma né la Giunta provinciale né il Consiglio hanno reagito - che il personale non corrisponde alle esigenze e che se queste delibere non sono state approvate dalla Giunta provinciale ciò non è responsabilità dell'Istituto. In più dice anche che una serie di proposte che io credo che i cittadini pensano che siano già state attuate, perché i giornali dicono così: non sono ancora state attuate. Per i giornali se c'è una discussione in Giunta provinciale su alcune proposte, le presentano già come fatte, quindi tutti i cittadini pensano che le riforme sono già fatte invece alcune sono da fare. L'Ipes ribadisce che "per esempio lo scorporo di alcuni servizi come EDP, ufficio personale e legale richiesto dall'assessorato è attualmente al vaglio, anche se a nostro avviso appare poco sensato". Questo scrivono nero su bianco. Ora al di là del fatto se abbia ragione il consiglio di amministrazione dell'Ipes o se abbia ragione la Giunta provinciale a volere questo scorporo, mi sembra evidente che c'è un conflitto fra la Giunta provinciale e la struttura dirigente dell'Ipes, che va segnalato.

Credo che sia vero che la Giunta provinciale dagli anni 90 in poi doveva mettere mano ad una riforma strutturale e non l'ha fatto. Invece ha utilizzato l'Ipes ai fini politici attraverso la nomina di presidenti, la cui fonda-mentale caratteristica è quella di avere la tessera di un partito in tasca, quella della Volkspartei, e di una corrente, quella degli Arbeitnehmer, anche se mi pare che all'ultimo presidente, per giustificare che lui è un Arbeitnehmer gli

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sia stata postdatata la sua appartenenza agli Arbeitnehmer. Tutti sapevano che lui ormai non frequentava più le riunioni ecc., che aveva fatto una carriera politica in altri campi, energia, Sel, e viene riscoperto come Arbeitne-hmer postdatando la sua iscrizione a questa corrente. Però il problema è che la presidenza dell'Ipes viene consi-derata una carta dentro un gioco tutto esclusivo del partito di maggioranza di questa provincia e, all'interno di quel partito, di una corrente che va soddisfatta.

Questo è stato il senso della nomina del sig. Pürgstaller e questa è la caratteristica della nomina del nuovo direttore, che in questo senso non corrisponde ad una svolta, e questo lo dico con il massimo rispetto sia per il sig. Pürgstaller che per il sig. Pfitscher. Non è questa la questione, ma non si può andare avanti con il fatto che no-mine vengano utilizzate come equilibrio politico interno e non come servizio alla società, scelta del migliore ecc. Questo utilizzo dell'Ipes a fini politici l'ha fatto anche l'ex assessore Cigolla, che per far fuori un concorrente poli-tico che era direttore di un ufficio dell'Ipes ha fatto fuori l'intero ufficio nella scorsa legislatura.

Mi chiedo anche chi nomina il presidente dell'Ipes, perché la legge dice che il presidente viene nominato dalla Giunta provinciale che è un organo collegiale. Nelle ultime settimane abbiamo letto che i colloqui li faceva il presidente Durnwalder, che la rosa dei nomi ce l'aveva in tasca lui, che piano piano avrebbe scelto, tutti davano per scontato che fosse Dellemann, tanto è vero che gli Arbeitnehmer ci sono cascati e hanno fatto un, a questo punto, "ironico" comunicato per quasi congratularsi a priori della sua nomina. Poi il presidente Durnwalder ha tirato fuori all'ultimo momento il sig. Pfitscher che si sapeva che bisogna sistemarlo. Il vicepresidente sorride, ma lui quando l'ha saputo? Ho l'impressione che l'abbia saputo poco prima di quando l'ho saputo io dai giornali, quindi mi chiedo, se questa è l'epoca nuova che va aperta con l'Ipes, in che condizioni siamo! Io faccio i migliori auguri al nuovo presidente, ma l'imprinting della sua nomina è in perfetta continuità con il passato.

Credo che la politica debba assumersi una responsabilità nel momento in cui noi come Consiglio facciamo una critica molto dura all'Ipes, e di questo coraggio do merito al presidente della commissione Pichler Rolle, deve assumersi la responsabilità di dare una svolta ai suoi rapporti con questo Istituto come ai rapporti con qualsiasi ente o amministrazione di questa provincia.

PÖDER (UFS): Ich habe alles schon im Minderheitenbericht niedergeschrieben. Es ist ein weichgespülter

Untersuchungsbericht der Kommission, dabei bleibe ich. Es nützt nichts, hier in der Debatte, die Landesregierung, den Verwaltungsrat, den Präsidenten zu kritisieren, wenn wir in einem offiziellen Untersuchungsbericht der Unter-suchungskommission diese alle aus der Verantwortung entlassen haben. Dort wird explizit nur die Verantwortung des Generaldirektors angesprochen und nicht einmal der Austausch des Generaldirektors gefordert, sondern er wird nur als „grenzkompetent“ bezeichnet. Es nützt nichts, wenn wir in einem Untersuchungsbericht, in dem des um die Verantwortung der Landesregierung geht, in dem es um die Verantwortung des Verwaltungsrates, einer Hilfskörperschaft des Landes, die gewaltige Summen verwaltet, die eine gewaltige Anzahl an Immobilien, an öf-fentlichem Besitz verwaltet, geht, diese aus der Verantwortung entlassen. Teilweise hat es ein Chaos im Wohn-bauinstitut gegeben, das zu möglichen Missbräuchen geführt hat. „Möglichen“ muss man sagen, denn es hat keine Anklage gegeben. Der Präsident war entweder nicht anwesend oder, wenn er anwesend war, dann hat er geschlafen, um es einmal ganz klar zu sagen. Wenn er sich schon aus dem Amt verabschiedet hat und dabei fast einen Rundumschlag gemacht hat, dann muss man auch deutlich sagen, dass er seiner Aufgabe nicht gerecht geworden ist. Wenn das Wohnbauinstitut in einer sehr schwierigen Situation war aufgrund fehlender Ausschrei-bungen und aufgrund der neuen gesetzlichen Situation, dann hätten alle verantwortlichen Kräfte dazu beitragen müssen, diese Situation zu beheben. Das wurde aber nicht getan! Man kann nicht nur dem Generaldirektor al-leine, der ein Angestellter, natürlich ein verantwortlicher Angestellter. des Wohnbauinstitutes ist, die gesamte Ver-antwortung übertragen, ihn als Bauernopfer benutzt und alle anderen aus der Verantwortung entlassen. Man hätte in dem Untersuchungsbericht auch klar und deutlich feststellen müssen, was aus den Sitzungsprotokollen hervor-geht, dass wohl alle informiert waren, dass wohl alle weggeschaut und nichts gesagt haben, und dass wohl alle nicht einmal imstand waren, in der Untersuchungskommission anlässlich der Anhörungen eine Verantwortung zu übernehmen. Ich halte das für nicht in Ordnung, dass wir hier als Untersuchungskommission diese Funktionsträ-ger aus der Verantwortung entlassen haben, denn ein Präsident ist verantwortlich. Wenn er es nicht wäre, dann bräuchte es keinen Präsidenten, der im Jahr - ich weiß es nicht genau – ca. 60.000 Euro brutto verdient. Präsident Pürgstaller hat zwar darauf verzichtet, mir wäre aber lieber gewesen, er hätte nicht darauf verzichtet und wäre seiner Aufgabe gerecht geworden. Eine Landesregierung, ein Landesrat ist verantwortlich für eine Hilfskörper-schaft des Landes. Auch der Verwaltungsrat ist verantwortlich. Sonst brauchten wir das alles nicht, sonst setzen wir einen Generaldirektor ein und alle anderen Funktionen werden abgeschafft. Der Präsident des Landtages ist verantwortlich für das was im Landtag passiert, selbstverständlich! Er kann die Verantwortung nicht dem General-

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sekretär des Landtages überantworten, wenn irgendetwas schief läuft. Im Wohnbauinstitut ist wirklich etwas schief gelaufen. So geht es nicht, dass wir uns zusammensetzen und feststellen, dass wirklich einiges schief gelaufen ist, und dann sagen, dass nur der Generaldirektor dafür verantwortlich ist. Im Untersuchungsbericht ist mit keinem Wort erwähnt, dass der Präsident oder der Verwaltungsrat Fehler gemacht hat und die Landesregierung Ver-säumnisse begangen hat. Im Übrigen muss auch ich abschließend feststellen, dass die Arbeit der Kommission, die Anhörungen, mit der Bewertung der Unterlagen, mit der Bereitstellung der Informationen, sehr flüssig und sehr konkret vonstatten gegangen sind und dass der Präsident der Kommission, Elmar Pichler Roller, die Kommission in hervorragender Art und Weise geleitet hat.

PRÄSIDENT: Die Sitzung ist bis 15.00 Uhr unterbrochen.

ORE 13.00 UHR ----------

ORE 15.06 UHR Namensaufruf – appello nominale PRÄSIDENT: Die Sitzung ist wieder aufgenommen. Wir fahren mit der Behandlung des Punktes 2 der Tagesordnung fort. Abgeordneter Knoll, Sie haben das

Wort, bitte. KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Ich war Mitglied dieser Untersuchungskommission und muss voraus-

schicken, dass es für mich die erste Untersuchungskommission war. Daher habe ich auch keine Vergleiche, wie es in anderen Untersuchungskommissionen abgelaufen ist. Eines muss man aber doch feststellen. Der Ruf - um es zu präzisieren – bzw. der schlechte Ruf, den manche öffentliche Einrichtungen haben, ist in diesem Fall, denke ich, wirklich bestätigt worden. Wir haben immer wieder den Eindruck bekommen, dass im Wohnbauinstitut, zumin-dest in einigen Bereichen, die eine Hand nicht wusste, was die andere tat. Ich möchte hier auch etwas anbringen, das mich persönlich während dieser Anhörungen sehr schockiert hat. Es war diese mangelnde Kontrolle und auch die fehlende Bereitschaft zur Kontrolle, die manches Mal fast schon als Misstrauen gewertet wurde. Wir hatten den konkreten Fall, dass, wenn es um ordentliche Instandsetzungsarbeiten ging, die Vermutung im Raum stand, dass die Arbeitszeiten falsch veranschlagt worden sind. Auf meine Frage hin - bei diesen ordentlichen Instand-haltungsarbeiten handelt es sich mehr oder weniger um wiederkehrende Tätigkeiten, die mehr oder weniger die-selbe Zeit in Anspruch nehmen -, ob nicht kontrolliert wurde, ob beispielsweise für ein und dieselbe Tätigkeit plötz-lich mehr Stunden verrechnet worden sind, haben wir zur Antwort bekommen, dass man dies nicht getan habe und es auch nicht zu tun gedenke, weil dies ein Anzeichen des Misstrauens gewesen wäre. Ich frage mich schon, was man sich eigentlich denkt, wenn eine öffentliche Einrichtung nicht bereit ist, Kontrollen innerhalb ihrer eigenen Organisation und der Tätigkeiten, die innerhalb dieser gemacht werden, vorzunehmen, zumal es sich dabei immer auch um Steuergelder handelt!

Der Kommissionsbericht wurde mit Ausnahme eines Abgeordneten von allen anderen unterzeichnet. Wir waren der Ansicht, dass es wichtig wäre, auch hier mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen. Wir haben aber keinesfalls das Gefühl gehabt, dass irgendetwas weichgespült worden wäre, im Gegenteil, jedem Abgeordneten steht es natürlich frei, eine persönliche Bewertung der Sachlage vorzunehmen. Ich denke, dass jeder die Möglich-keit haben sollte, seine Punkte einzubringen, und diese wurden auch eingebracht. An Kritik fehlt es in diesem Bericht in keinster Weise.

Ein Verweis sei mir allerdings erlaubt, und das ist diese Möglichkeit, die wir uns vorbehalten haben, nämlich bei weiteren Entwicklungen und weiteren Erkenntnissen die Arbeit der Untersuchungskommission, wenn man es auch nicht "wiederaufnehmen" nennen kann, zumindest wieder "neu aufzunehmen". Wenn man sich ansieht, was in den letzten Tagen rund um das Amt des Präsidenten des Wohnbauinstitutes geschehen ist, dann wird man nicht umhinkommen zu befürchten, dass wir bald wieder unsere Arbeit aufnehmen können, denn es ist – dies hat Kollege Egger in seiner Aussage ganz richtig gesagt – eigentlich ein Trauerspiel, das hier wieder vonstatten ge-gangen ist. Hier werden aufgrund der Parteizugehörigkeit Postenrochaden gemacht, und das ist ein Vorwurf, den ich hier leider den Vertretern der Südtiroler Volkspartei machen muss. Wieso soll das Wohnbauinstitut eine Job-Börse für SVP-Funktionäre sein? Mit welcher Logik erklärt man dies der Bevölkerung draußen? Zuerst war Otto von Dellemann im Gespräch. Als dann aufgrund der Rochade im Landtag zu befürchten war, dass dieser irgend-

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wann einmal in den Landtag nachrücken könnte, zaubert man einen Konrad Pfitscher aus dem Hut - immer fleißige SVP-Soldaten -, und dann wundert man sich, wenn in der Bevölkerung draußen der Eindruck entsteht, dass hier Postenschacher betrieben wird.

Ich möchte nur an eines erinnern, was die Person Konrad Pfitscher und seine Arbeitsweise anbelangt. Kon-rad Pfitscher hat vor den Landtagswahlen in seiner Funktion als Bürgermeister Amtsmissbrauch betrieben. Ich habe diesen Zeitungsausschnitt noch hier, denn wir haben dies damals auch öffentlich kritisiert. Konrad Pfitscher hat zwei Tage vor den Landtagswahlen als Bürgermeister eine Wahlwerbung unterzeichnet und ist mit Falschaus-sagen an die Bevölkerung herangetreten – ich möchte dies zitieren -, in der er Folgendes geschrieben hat: "Wenn die Südtiroler Volkspartei unter die 50-Prozentmarke fällt, müssen wir, laut Autonomiestatut, mit der italienisch-sprachigen Opposition und nicht mit der deutschsprachigen Opposition zusammenarbeiten und werden von dieser abhängig." Ich frage die Landesregierung, mir den Passus im Autonomiestatut zu zeigen, wo dies drinnen steht, denn das hat Konrad Pfitscher in seiner Funktion als Bürgermeister – hier ist das Papier – unterschrieben. Und so jemand wird jetzt zum Vorsitzenden des Wohnbauinstitutes gemacht! Ich weiß nicht, ob dies der beste Start für einen neuen Präsidenten ist. Ich weiß auch nicht, was die Kollegen hier im Landtag zu so etwas sagen. Ich denke, man sollte sich über solche Dinge, wenn man jemanden einen neuen Posten verschafft, auch einmal Gedanken machen und schauen, was er bisher geleistet, welche Funktionen er ausgeübt und welche Tätigkeiten er bisher vorzuweisen hat, welche ihn dafür qualifizieren würden, diese Tätigkeit auszuüben. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er nicht in der Lage wäre, das Wohnbauinstitut zu führen, aber ich unterstelle, dass es in Südtirol bestimmt viele andere Personen geben würde, die zwar vielleicht nicht Mitglieder der Südtiroler Volkspartei sind, aber viel-leicht für das Amt des Präsidenten des WOBI besser geeignet wären. Dass man automatisch meint, einen solchen Posten nur mit einem Funktionär der Südtiroler Volkspartei besetzen zu können, dagegen verwehre ich mich ein-fach, denn das Wohnbauinstitut ist keine Vorfeldorganisation der Südtiroler Volkspartei! Es ist eine öffentliche Einrichtung, die von allen Bürgern durch deren Steuergelder finanziert wird, egal welche Partei sie wählen, egal welcher Partei sie angehören. Dass man die wichtigsten Ämter automatisch einem Vertreter der Südtiroler Volks-partei zugesteht, ist deshalb in dieser Form nicht in Ordnung. Wir werden dann sehen, wie er sein Amt, wenn er ernannt wird, ausüben wird, denn ich denke, dass es im Wohnbauinstitut viel zu tun gibt. Das haben auch eindeu-tig die Ergebnisse der Untersuchungen gezeigt, und mit diesen Missständen gilt es aufzuräumen.

Ich denke, dass man bei diesen pauschalen Aussagen, die getätigt wurden, manches Mal schon den Ein-druck hat, als ob die Mieter zu faul wären, gewisse Tätigkeiten selber auszuüben. Hier ist der Spruch gefallen, dass sie sich die Glühbirnen gefälligst selbst austauschen sollten. Es hat jetzt leider diesen tragischen Fall eines Mannes gegeben, der beim Austauschen der Glühbirne gestorben ist. Es gibt diese Sicherheitsbestimmung, die in mancher Hinsicht vielleicht übertrieben ist oder übertrieben schein mag, aber sie ist nun einmal da. Das ist eine Tatsache, die zu berücksichtigen ist. Ich denke, diesbezüglich können nicht die Mieter verantwortlich gemacht und als zu faul dargestellt werden, selber gewisse Tätigkeiten auszuüben, auch wenn es vielleicht, bei oberflächlicher Betrachtung, so aussehen mag, als ob man alles durchaus selber machen könnte. Ich denke, dass es in einer Organisation wie dem Wohnbauinstitut, das derart kapillar auf das Land aufgeteilt ist, gewisse Strukturen, gewisse Funktionsebenen gibt, die für diese Aufgaben zuständig sind. Hier ist einfach dafür Sorge zu tragen, dass diese Strukturen lückenlos und transparent arbeiten und dass Arbeiten, die vergeben werden, auf ihre qualitative Aus-führung, auf ihre Rechtfertigung, was die Anzahl der Stunden anbelangt, die für eine Arbeit verrechnet werden, kontrolliert werden. Ich denke, dass es hier notwendig sein wird, zukünftig ganz klar und transparent zu arbeiten, denn wie es im Verlauf der Kommissionsarbeiten geheißen hat, nämlich dass man keine Fragen stelle und keine Überprüfungen durchführe, weil dies im Grunde genommen ein Misstrauensbeweis wäre, so etwas darf in einem Institut, das sich mit Steuergeldern finanziert, einfach nicht geschehen.

SEPPI (Unitalia – Movimento Iniziativa Sociale): Comincerò dalla fine perché, in maniera anche del tutto

scorretta politicamente, ieri il nuovo presidente che ha sicuramente maturato una grande esperienza nella sua vita per dirigere l'Istituto per l'edilizia abitativa in quanto maestro di scuole e poi sindaco di un paese di qualche centi-naio di abitanti, firma una lettera, chiaramente non scritta da lui, che ritengo gravemente offensiva nei confronti della commissione stessa, non solo dal punto di vista politico ma anche personale ed umano, che è inaccettabile. L'ultima parte dice: "Concludendo, si fa presente che sussiste la sensazione che la commissione d'inchiesta abbia dato più ascolto a quanto riportato dai giornali in merito alla questione piuttosto che all'attenzione prestata ai re-sponsabili, rispettivamente ai dipendenti dell'Istituto". Cioè noi saremmo un branco di imbecilli che facciamo una commissione prendendo i dati dai giornali e non assumendo invece, come è stato fatto con la massima diligenza e intelligenza politica da parte di tutti, la situazione in esame tale e quale come stava e prendendo giustamente atto

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di tutto ciò che ci è stato dato atto e della deduzioni fatte in modo quasi perfetto da parte del capogruppo della SVP, al quale vanno i miei complimenti, perché effettivamente ha detto in maniera diplomatica tutto ciò che an-dava detto, e siccome non si può dire tutto quello che si dovrebbe in questa situazione, l'unica cosa che può fare il nuovo presidente è offendere dei commissari dando loro degli emeriti imbecilli. Questo non lo accetto e pretendo, assessore, e mi scuso se lo faccio a nome della commissione, che Lei chieda le scuse ufficiali da parte del nuovo presidente dell'Ipes, che vengano fatte a tutti i membri della commissione, perché non sono imbecilli e hanno svolto il loro lavoro con la massima diligenza, andando a vedere ciò che è accaduto all'interno dell'Ipes e non sicu-ramente leggendo i giornali! Assessore, Lei se ne deve fare carico, perché riteniamo che i membri di quella com-missione abbiano il diritto di essere riconosciuti come persone che hanno svolto il loro lavoro nella massima one-stà intellettuale. Il fatto che questa relazione sia stata sottoscritta da tutti, da destra e da sinistra, e proposta dal presidente capogruppo della SVP sta a dimostrare quanto questo lavoro sia stato proficuo e condiviso. Chiaro che questo dà fastidio, e lo si legge fra le righe, perché non mi si dica che questa risposta alla nostra relazione che è stata fatta sulla base di una relazione ufficiale non ancora discussa in aula, non è stata mostrata al presidente della Giunta provinciale ancora prima di essere presentata, perché se ciò fosse quello che penso, e ne sono si-curo – attendo conferma – sarebbe un'offesa non solo del presidente dell'Ipes ma anche del presidente della Giunta provinciale. Non mi si dica che il nuovo presidente dell'Ipes scelto dal presidente Durnwalder prima di pre-sentare questa lettera non ne ha parlato con lui e non gliel'ha fatta vedere, perché se ciò fosse accaduto le giusti-ficazioni per un atteggiamento di questo tipo devono venire anche dal presidente della Giunta.

Andiamo avanti. Il presidente di questo Istituto dice che il direttore è una brava persona. Che sia bravo non lo mettiamo in discussione, ma non bravo a fare il direttore generale dell'Ipes, perché le cose nella vita funzionano in un certo modo. Quando l'assessore Tommasini, faccio un esempio che non c'entra, è stato eletto a ricoprire la carica di assessore, ha giustamente richiesto e voluto che i suoi responsabili fossero scelti da lui, mi riferisco alla sua segretaria particolare. È giusto, perché io svolgo il mio lavoro al massimo delle mie capacità se sono seguito da persone scelte da me, di cui conosco vita, morte e miracoli. Anche se non è la "Santa Rosa" come dice il col-lega Dello Sbarba, non è la Santa Teresa di Calcutta, ma la signora Franzelin aveva un grande senso di accen-trare su di lei il potere di presidente che ha svolto lavorando 22 ore al giorno, anzi si potrebbe dire 25, perché si alzava un'ora prima. Lo ha svolto con un filo diretto con la presidenza della Giunta, come accade sempre qua, lo ha svolto in maniera familiare ma anche corretta sotto tutti i punti di vista, e per fare ciò ha scelto e nominato un direttore generale che si confaceva a questo suo scopo. La signora Franzelin nel coprire la casella del corollario dei dipendenti, dove è previsto per forza il direttore generale, la ha riempita con uno che facesse ciò che le andava bene a lei, praticamente nulla. Poi cambia il presidente, metto uno a tempo perso, le cui qualità e le sue capacità si esplicano nel fatto di aver partecipato a delle cene con delle persone implicate poi anche nella questione giudi-ziaria, ma ciò non centra, perché sarebbe disumano e poco onorevole da parte mia prendere questo come una ragione, no, dal momento in cui l'hanno invitato lui è andato a cena o a merenda con questa gente, non sapeva e non dubitava sicuramente di ciò che gli stava intorno, perché sull'onestà intellettuale e materiale del sig. Pürgstaller non c'è nulla da dire. Ma quando avete mai visto voi un generale che va "a marenda", come si suol dire, con i militari semplici? Non è una questione di "avere la puzza sotto il naso", non è una questione di mancata volontà di abbassarsi verso il popolo, è una questione di stile, per la quale nell'ambito militare c'è il circolo ufficiali, il circolo sottufficiali e c'è il circolo della truppa, perché un generale se si mette a discutere con un militare, non sarà poi in grado di comandarlo il giorno dopo come va comandato. Allora il concetto è questo: se ha fatto queste cose significa che non aveva nemmeno idea di cosa volesse dire fare il presidente di un istituto qual è l'Ipes. Quindi il sig. Pürgstaller, che a differenza della signora Franzelin che a "marenda" non c'è mai andata con nes-suno, aveva bisogno di un direttore che facesse il direttore, non un direttore che non doveva fare altro che riem-pire una casella per dire che il direttore ce l'abbiamo. È un po' come il presidente Durnwalder con i suoi assessori. Fate conto che la signora Franzelin sia Durnwalder e gli assessori sono i suoi direttori, devono solo fare degli "yes-man", non devono mica fare gli assessori! Se al posto di Durnwalder però ci va qualcun altro, gli "yes-man" non servono più a nessuno, perché si spera che chi lo sostituisce abbia una concertazione di giunta che vada al di là di questo concetto.

Invece ci troviamo in questa situazione, perché questo teatro deve chiudersi con una condizione reale ed un'analisi approfondita. Succede che c'è un direttore generale che non è in grado di fare il direttore generale, e lo dice chiaramente la relazione, perché è stato chiamato da qualcuno che di tutto aveva bisogno fuori che di un direttore generale. Ma quando questo qualcuno se ne va, rimane uno che non è abituato a fare il suo lavoro, non è in grado di farlo e si ritrova un presidente che non è capace di fare il presidente, o meglio, lo fa a mezzo turno e va a "marenda" con i suoi sottoposti. Il pesce puzza sempre dalla testa! E allora quando alla testa di questo pesce c'è

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uno che va a "marenda" e l'altro non sa fare il direttore, è chiaro che se ci fossero dei disonesti, questi andrebbero a nozze con chiunque si possa sposare con loro e rendere più ricco il banchetto. Non si può mica sperare che su 227 dipendenti siano tutti onesti e cristallini! Ci sarà qualcuno, lo stabilirà la Magistratura, non Seppi né uno di noi, se c'è o no, ma sicuramente il sospetto c'è. Cosa facciamo allora? Mettiamo un presidente che firma carte senza sapere cosa sono! A questo punto si deve dimettere pure questo presidente, per aver affermato questa aberra-zione, questa offesa nei nostri confronti, ma si deve dimettere, come ha chiesto la commissione, come abbiamo chiesto noi, il direttore generale, il quale andava bene con la signora Franzelin, ma non va più bene con chiunque altro.

PICHLER ROLLE (SVP): Vielleicht noch einige kurze Anmerkungen auch meinerseits. Zuerst möchte ich

mich bei den Kollegen für die Zusammenarbeit in der Kommission bedanken und ganz kurz auf einige Dinge ein-gehen. Ich denke nicht, dass es ein weichgespülter Bericht ist, wie es medienmäßig sehr effizient gesagt worden ist, sondern dass es ein sachlicher Bericht ist. Ich habe als Präsident, unterstützt von den Kollegen und von der Frau Kollegin, Wert darauf gelegt, dass all das, was in diesem Bericht geschrieben steht, auch belegbar ist, das heißt, dass wir dazu entweder eine protokollierte Aussage oder entsprechende Unterlagen haben und dass wir uns nicht in den Bereich der Schlussfolgerungen aufgrund von Vermutungen, aufgrund von irgendwelchen ande-ren Spekulationen begeben. Deshalb ist der Bericht ohne politische Spitzen formuliert worden und zustande ge-kommen und ganz einfach in sehr sachlicher Art und Weise gehalten.

Ich möchte dem Landtag, dem dieser Bericht zugeht, aber noch viel mehr dem zuständigen Landesrat und der Landesregierung vielleicht einige Dinge, vor allem die Anregungen, die gemacht worden sind, mit auf den Weg geben. Es ist unbestritten, geschätzte Mitglieder der Landesregierung, dass das Wohnbauinstitut sich in einer logistisch sehr schwierigen Situation befindet, die sich bereits über Jahre hinzieht. Diese Schwierigkeit in der Lo-gistik hat auch dazu geführt, dass das Personal sehr schlecht aufeinander abgestimmt werden konnte, denn wenn man auf vier Sitze verteilt ist, dann ist die Kommunikation schon sehr schwierig. Wenn man auch glaubt, mit Da-tenübermittlung einiges wettmachen zu können, dann ist dem nicht ganz so. Deshalb, glaube ich, sollte die erste Konsequenz jene sein, dass man sich um diesen neuen Sitz bemüht und dort auch die Mitarbeiter und Mitarbeite-rinnen gut unterbringen kann.

Die zweite Geschichte betrifft den Personalstand. Wir haben in der Kommission darüber beraten und da-hingehend diskutiert, ob die Aufgaben vielleicht entflochten werden könnten, ob die Ausbezahlung des Wohngel-des anderweitig organisiert und dadurch vielleicht Ressourcen gewonnen werden könnten. Sicher ist aber auch, dass wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angetroffen haben, die arg unter Druck standen, und dass man bekannt-lich unter Druck ab einem bestimmten Zeitpunkt auch Fehler macht. Wenn die Aufgaben einem über den Kopf wachsen und man nicht mehr die nötige Zeit und nicht mehr die nötige Kraft hat, Kontrollen zu machen, etwas ordentlich zu organisieren, die Abrechnungen entsprechend in die Wege zu leiten und dann ein Fehler passiert, der dann aufkommt, dann wird man natürlich für alles verantwortlich gemacht und der Frust schlägt sich sozusa-gen in den Mitarbeitern nieder. Wir haben erlebt, dass Mitarbeiter – ich könnte hier auch Namen nennen, ich tue dies aber aus Respekt vor diesen Personen nicht öffentlich –, die zehn, zwanzig und mehr Jahre im Wohnbauin-stitut vorbildlich gearbeitet haben, ganz einfach vorzeitig in den Ruhestand getreten sind oder um Versetzung angesucht haben, weil sie über diese Situation, die sich da ergeben hat, sehr frustriert waren. Ich denke, man sollte auf diese Alarmsignale sehr wohl hören. Hier ist es so, dass das Wohnbauinstitut in der Tat darauf verwie-sen hatte, dass beim Personalstand etwas geschehen muss.

Umgekehrt muss man aber auch sagen, weil es sich auch hier erwiesen hat – dies betrifft nicht nur das Wohnbauinstitut, sondern es gilt generell für den öffentlichen Dienst –, dass es ein Faktum ist - ich sage es dem Landeshauptmannstellvertreter Tommasini und auch in Richtung Personallandesrat – und man sich fragen muss, wieso man die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst nicht mehr in das Geschehen ein-bezieht. Wieso wendet man sich nicht an jene Personen, die das Wohngeld ausbezahlen, die am Schalter stehen und mitbekommen, was abläuft? Es muss doch irgendwann, einmal oder zweimal im Jahr, die Möglichkeit geben, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem höher gestellten Vorgesetzten berichten können, was gerade abläuft, dass diese aus erster Hand erzählen, was sie erleben, dass zum Beispiel die Büros ungenügend einge-richtet sind, die Organisation in dieser Form nicht so funktioniert, wie sie funktionieren sollte, wobei dieses Feed-back ungemein wichtig ist. Es nützt nichts, in der Führungsfunktion zu stehen und dann nicht zu wissen, was draußen passiert. Ein guter Betrieb und ein guter Betriebsleiter zeichnen sich dadurch aus, dass er nicht nur füh-ren kann, sondern ab einem bestimmten Zeitpunkt auch weiß, wo das einzelne Problem liegt, weil er sich ab und zu zumindest die Mühe genommen hat, einmal vorbeizuschauen und diesen Menschen auch zuzuhören. An-

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sonsten bleibt man in seinem Elfenbeinturm und plant Organigramme und kluge Dinge und die Mitarbeiter, die dann dem Antragsteller gegenüberstehen, haben keine Möglichkeit, ihre Dinge weiterzugeben.

Was letztlich die Präsidentschaft des Wohnbauinstitutes anbelangt, waren wir uns in der Kommission - es ist gesagt worden - nicht einig. Es gibt unterschiedliche Präsidentschaften. Ich habe immer das Beispiel der Bren-nerautobahn gebracht. Dort hatten wir einen Präsidenten, der wohl auch geschäftsführender Verwalter war. Er hat es sozusagen rund um die Uhr gemacht und war auch mit den entsprechenden Funktionen ausgestattet, ähnlich wie Frau Rosa Franzelin. Albert Pürgstaller hat dieses Amt anders verstanden. Er hat sich auf den Generaldirektor und auf die Abteilungsdirektoren verlassen und hat somit die Sitzung des Verwaltungsrates zu leiten gehabt, in-dem er Zielvorgaben gegeben hat, die dann von gut bezahlten Funktionäre dementsprechend umgesetzt wurden.

Wenn wir, alle gemeinsam, festgestellt haben, dass zumindest bei der Anhörung … Ich habe mich bewusst schwer getan, eine richtige Formulierung zu finden, warum? Weil ich gesagt habe, dass wir nur einen Teilaspekt geprüft haben, aber nicht geprüft haben, wie das Wohnbauinstitut insgesamt aufgestellt ist. Wir haben gesagt, dass wir uns auf jenen Teil beschränken, der die Sanierung von bestehenden alten Mietwohnungen betrifft. Dies ist, wie wir wissen, ein ganz kleiner Teil, nämlich 4 Millionen Euro Budget pro Jahr. In diesem Bereich hat der Di-rektor auf die verschiedenen Fragen, die gestellt worden sind, entweder keine Antworten geben können oder hat ganz einfach nicht die Verantwortung übernommen, sich sozusagen für nicht zuständig erklärt. Ich denke, dass es uns alle sehr verwundert hat. Ich habe auch nichts dagegen, wenn auf eine Rede eines Landtagsuntersuchungs-ausschusses eine Widerrede folgt, bei Gott nicht, nur sollte die Widerrede ähnlich sachlich wie die Rede sein. Wir können uns jederzeit auch stellen, die Akten, die Aussagen der zwölf angehörten Personen hervorziehen und auf die verschiedenen Aussagen verweisen. Wir haben keine Vermutungen und Spekulationen angestellt, sondern anhand der Anhörungen schlicht und ergreifend versucht aufzuzeigen, wie sich die Situation ergeben hat. Diesbe-züglich, Herr Landesrat, komme auch ich nicht umhin, zumindest für die Arbeit des Untersuchungsausschusses Respekt zu verlangen. Es kann nicht sein, dass eine Einrichtung des Landes Südtirol einen Direktor hat, der dann letztendlich hergeht und sagt, dass der Untersuchungsausschuss nicht zuständig, nicht kompetent sei und nur einen Schuldigen gesucht hätte, wobei es ihn sowieso nicht treffen würde. Er muss sich wennschon die Fragen gefallen lassen, warum er nicht Bescheid gewusst hat, warum er keine Auskunft geben konnte und warum er die Situation nicht besser im Griff hat. Ich denke, das müssen Sie klären und das sollten Sie auch im Interesse des Betriebes klären.

Letztlich noch eine auch etwas politische Anmerkung, um den Kollegen Pürgstaller gegenüber dem, was Andreas Pöder gesagt hat, einen Augenblick in Schutz zu nehmen. Ich denke nicht, dass die Bemerkung von Albert Pürgstaller, so wie es Kollege Pöder hingestellt hat, ein Rundumschlag gegen die Mieter gewesen ist, son-dern er hat vielmehr die Aussage getroffen – ich kann mich an die Fragestellung erinnern -, dass manchmal die Menschen nicht zu schätzen wissen, was man ihnen über Steuermittel finanziert. Er hat nämlich das Beispiel ge-bracht, dass manche Mieter sich sozusagen weigern, eine auf relativ hohem Qualitätsstandard stehende Woh-nung anzunehmen und zu akzeptieren, wenn es nicht so quasi das Beste vom Besten ist. Ich denke, Albert Pürgstaller hat gesagt, dass es manchmal vielleicht etwas Bescheidener sein kann, damit nicht unbedingt die Ansprüche in den Himmel wachsen.

Was den neuen Präsidenten anbelangt, wird der Landesrat, so denke ich, auch klarstellen, was es mit der Übermittlung dieser Stellungnahme an den Landtag zu tun hat.

Ich möchte dazu noch etwas sagen. Es ist sicherlich nicht so, dass, wenn jemand Mitglied der Südtiroler Volkspartei ist, er deshalb nicht die Voraussetzung hat, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Ich denke, dass Konrad Pfitscher Verwaltungserfahrung und auch Erfahrung in der Leitung von Betrieben mitbringt und glaube, dass er zumindest eine Chance verdienen und zunächst einmal 100 Tage im Amt sein sollte. Dann wird er uns erklären, was seine Vorstellungen sind, wie er gedenkt, das Wohnbauinstitut in eine gute und positive Zukunft zu führen. Wir sollten alles Politische beiseite lassen und uns auf die Sachthemen konzentrieren und sollten versuchen … Das haben wir getan, Frau Klotz, denn wir haben mit diesem Untersuchungsbericht versucht aufzuzeigen, wo mögliche Schwachstellen liegen. Wir haben Empfehlungen gegeben und wenn diese umgesetzt werden können, dann geschieht dies sicherlich zum Wohle des Landes. Ich denke, dies sollte die Landesregierung eiligst angehen.

TOMMASINI (Assessore alla scuola italiana, alla cultura italiana e all'edilizia abitativa – Partito De-

mocratico/Demokratische Partei): Innanzitutto voglio ringraziare i membri della commissione e il presidente per il lavoro svolto. Penso che sia stato un lavoro importante, portato avanti in maniera veloce e con grande impegno da parte di tutti. Voglio veramente ringraziarvi per l'ottimo esempio di collaborazione. Io come assessore compe-

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tente, ma anche tutta la giunta, prendono molto sul serio questo lavoro. Infatti siamo qui a parlarne, ma anche i contenuti di questa relazione sono importanti e vanno presi sul serio.

Colgo anche l'occasione per ringraziare pubblicamente tutti i dipendenti dell'Ipes che in questi mesi che sono stati sicuramente difficili per l'Istituto, hanno continuato a lavorare e a fare il loro lavoro in maniera positiva. L'Ipes che conta più di 200 collaboratori, in questi mesi è stato sottoposto ad un ciclone sia dal punto di vista giu-diziario che mediatico. Quindi dobbiamo ringraziare tutti i collaboratori che lavorano bene e continuano a fare il loro lavoro per aver portato avanti tutti i servizi che l'Ipes eroga quotidianamente. In questo periodo abbiamo an-che consegnato degli alloggi, abbiamo continuato a programmare e progettare e sicuramente per i dipendenti non è stato facile.

Dobbiamo sempre ricordarci, come ha detto l'ex presidente lasciando il suo incarico, che l'Ipes svolge un lavoro molto importante per la nostra comunità, amministra quasi 13 mila alloggi, li gestisce, altri sono in progetta-zione ed in costruzione, quindi è un ente strumentale della Provincia che svolge un'importante funzione sociale. Proprio per questo, proprio perché noi riconosciamo all'Ipes un'attività centrale, importantissima anche, nelle poli-tiche sociali ed abitative della provincia, è giusto e importante riformare questa struttura quando, come in questo caso, ce n'è bisogno. La gestione dell'Ipes demandata all'Istituto è cresciuta molto negli ultimi anni, perché c'è stato un investimento pubblico importante sulla casa, sul sussidio affitto, su tutta una serie di servizi sociali. Con-testualmente probabilmente la struttura organizzativa non si è adeguata in maniera corrispondente a quella che è stata la crescita di gestione del numero degli appartamenti e delle pratiche. Come è scritto nella relazione della commissione, bisogna riconoscere che accanto ad una funzione sociale fondamentale, accanto ad un tessuto fondamentalmente sano, vitale, capace di lavorare dell'ente, ci sono sicuramente alcuni punti deboli che sono stati valutati in questa situazione dalla commissione ma vengono monitorati anche dal Dipartimento e vanno modificati. Le indicazioni della commissione verranno prese molto sul serio, perché molti di questi punti vanno nella direzione in cui noi dell'assessorato e in Giunta stiamo lavorando da tempo, questo al di là dell'inchiesta giudiziaria, al di là di quello che sarà compito dell'autorità giudiziaria accertare, ma proprio perché a noi interessa un funzionamento di questa struttura che sia sempre più adeguato ad un compito centrale della nostra società. Noi riconosciamo quindi l'importanza, la centralità dell'Ipes e delle politiche abitative. Quindi dicevamo di un bisogno di adegua-mento della struttura.

Il Dipartimento, in questi due anni di lavoro che ho seguito direttamente, ha portato avanti un dialogo co-stante con l'Ipes nella persona, in particolare, del direttore generale, e sono state rilevate alcune criticità che sono quelle rilevate anche dalla commissione, per cui si è lavorato ad una riforma strutturale che è stata avviata e por-tata avanti quest'anno e che in questo momento è in corso di realizzazione. Sono state ricreate tre ripartizioni, perché effettivamente l'accorpamento, avvenuto in precedenza, delle due ripartizioni degli alloggi, della gestione degli alloggi e delle finanze non ha dimostrato, mettendo insieme compiti molto diversi, di essere adeguata ad un funzionamento efficiente della struttura. Quindi è stata ripristinata la terza ripartizione. In questo momento è in corso la procedura di reperimento del nuovo direttore della ripartizione. In realtà l'Ipes avrà due nuovi dirigenti, per cui ci sarà un potenziamento della dirigenza. È stato rafforzato il controllo interno, altro punto critico, è stato creato un nucleo di valutazione con la delibera approvata dalla Giunta provinciale quest'estate. Oltre a questo occorre una riforma procedurale all'interno dell'Istituto. Ho già indicato quali sono, secondo me, i punti centrali di questa riforma amministrativa e strutturale: sono la certificazione Iso 9001, quindi sostanzialmente la standardizzazione di alcune procedure che sono molto importanti, la creazione di una carta dei servizi per avere un rapporto più traspa-rente con i cittadini e l'introduzione del codice etico. Esso è importante perché tutti i dipendenti devono sapere quali sono i comportamenti da tenere anche verso la committenza privata, in modo da avere un rapporto traspa-rente verso l'esterno. Quindi certificazione Iso, carta dei servizi e codice etico sono i tre punti della riforma delle procedure interne che debbono essere assolutamente portate avanti dal nuovo presidente.

In questa fase l'Ipes ha anche avuto, oltre ad un dirigente in più, l'aumento di personale, in particolare per quanto riguarda i ruoli amministrativi e i ruoli tecnici, perché è vero che il numero delle pratiche è aumentato for-temente ma la struttura in una certa fase è rimasta la stessa. Quindi riforma strutturale e riforma procedurale sono necessarie, esattamente la stessa conclusione a cui è arrivata la commissione, ma se voi ricordate, io ho espresso questi giudizi già prima che scoppiasse la bufera giudiziaria.

Un punto importante riguarda la sede. È importante che l'Ipes abbia una sede adeguata. La Giunta provin-ciale già nella scorsa legislatura aveva esperito una ricerca di mercato per trovare la sede dell'Ipes. Nessuna delle sedi trovate è stata giudicata adeguata dalla commissione quindi la procedura è stata sostanzialmente fermata. Ci sono stati dei ricorsi, l'ufficio patrimonio attende l'esito di quei ricorsi per avviare una nuova procedura, però il tema della sede è un tema molto presente alla Giunta provinciale.

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Due questioni ulteriori su cui è importante rispondere sono, uno il nuovo presidente. Quello che a me ri-sulta, ma approfondirò e porterò al nuovo presidente anche il dibattito che si è svolto in questa sede, la relazione è stata spedita dal nuovo presidente come una trasmissione tecnica, nel senso che lui non ha avuto il tempo, lo ha dichiarato anche lui, per rendersi conto dei rapporti interni, pur conoscendo il ruolo e le finalità dell'Ipes, e quindi l'ha firmata come trasmissione tecnica. Però condividendo molte delle perplessità che sono state esposte dai con-siglieri rispetto alla risposta che è arrivata, a me non era arrivata e l'ho ricevuta come tutti voi in Consiglio provin-ciale, riporto anche il senso del dibattito che è stato fatto, perché non credo assolutamente che il nuovo presidente intendesse esprimere dei giudizi rispetto all'operato della commissione che io stesso considero, come vi ho detto, positivo. Mi faccio carico di trasmettergli quello che è emerso, come dico anche che il nuovo presidente, che ha un curriculum di tutto rispetto, deve oggi essere messo nelle condizioni di portare avanti questa riforma che sarà sicu-ramente un punto centrale per noi, e contemporaneamente deve essere messo nelle condizioni di operare avendo fiducia nel proprio management. Secondo l'art. 17 della legge è il presidente dell'Ipes che propone al consiglio di amministrazione la figura del direttore generale e che può, con atto motivato, anche eventualmente cambiarlo, quindi dobbiamo dare in questo momento al nuovo presidente, secondo quanto prevede la legge, che si assume la responsabilità di questa nuova fase, anche la facoltà di scegliere il management e di avere con esso un rap-porto di fiducia.

L'ultima questione riguarda il rapporto con i cittadini. Aspettiamo di vedere quale sarà il risultato delle inda-gini, ma sicuramente i cittadini anno trattati tutti nello stesso modo. Stiamo ragionando anche su un rapporto, at-traverso la carta dei servizi, trasparente con i singoli cittadini. Allo stesso tempo va detto che qualcosa va modifi-cato anche nel rapporto con i cittadini verso l'ente pubblico, se è vero come è vero che nell'ultima assegnazione al quartiere Casanova abbiamo avuto 16 appartamenti che sono stati rifiutati per esigenze varie. Noi dobbiamo an-dare a vedere per quale ragione e fare un'analisi più approfondita del bisogno sociale.

Ritengo il lavoro della commissione importante, che debba essere preso sul serio, e lo sarà da parte mia anche nella trasmissione al nuovo presidente al cda. Il resto del cda, come sapete, non lo nomina la Giunta pro-vinciale ma viene nominato da vari soggetti previsti dalla legge. Il nuovo cda era in gran parte rinnovato, quindi è stato già nominato con un'opzione di portare avanti una riforma di questo ente. Questa riforma andrà avanti e sicuramente questa rielezione servirà anche nel proseguo della riforma che abbiamo intrapreso.

SEPPI (Unitalia – Movimento Iniziativa Sociale): Sull'ordine dei lavori. Ringrazio l'assessore, ma vorrei

sottolineare che ho fatto una richiesta che mi sembra condivisa dagli altri membri della commissione. Il nuovo presidente ha firmato un documento, speriamo che non sia questo che lo qualifica, il quale è da considerarsi, in quella parte che ho sottolineato prima, gravemente offensivo delle capacità, dell'onestà intellettuale e comunque della nostra intelligenza umana e del lavoro svolto. Le chiedo, assessore, che su questo passaggio esiga delle chiare prese di posizione da parte del presidente e delle scuse ai membri della commissione e ai componenti di questo Consiglio e della Giunta, perché l'Ipes deve cominciare a capire che non è un ente autonomo nel senso che fa quello che vuole e ciò che Lei o la Giunta prevede o questo Consiglio crea sia un fastidio. Mi sembra che il presidente l'abbia già capito, e questo me lo rende un "po' così".

Assessore, le chiedo di nuovo che sottoponga al presidente la richiesta di scuse. Al limite possiamo anche organizzare un incontro con i membri della commissione e il nuovo presidente dell'Ipes e Lei per chiarire questa cosa, ma le scuse devono arrivare, perché senza scuse io personalmente ritengo che questa persona non sia in grado non solo di fare il presidente dell'Ipes ma nemmeno di scrivere una lettera.

TOMMASINI (Assessore alla scuola italiana, alla cultura italiana e all' edilizia abitativa – Partito De-

mocratico/Demokratische Partei): Mi metterò in contatto con il presidente per chiarire questo aspetto. Ho già detto che quello che è avvenuto lo ritengo solo un passaggio, una trasmissione tecnica di una relazione, però riporterò questo passaggio al presidente.

PRÄSIDENT: Ich stelle fest, dass damit die förmliche Kenntnisnahme seitens des Landtages der Arbeit der

Untersuchungskommission abgeschlossen ist.

Punkt 15 der Tagesordnung: Landesgesetzentwurf Nr. 66/10: "Änderung von Landesgesetzen in ver-schiedenen Bereichen und andere Bestimmungen" - (Fortsetzung).

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Punto 15) dell'ordine del giorno: Disegno di legge provinciale n. 66/10: "Modifiche di leggi provinciali in vari settori e altre disposizioni" - (continuazione).

Ich erinnere daran, dass in der Landtagssitzung vom 3.12.2010 die Behandlung des Artikels 16 und des

dazu von Landesrat Laimer eingebrachten Änderungsantrages Nr. 1 unterbrochen und die Sitzung daraufhin ge-schlossen wurde. Somit wird die Debatte zum Änderungsantrag Nr. 1, der auf die Hinzufügung eines neuen Ab-satzes 2 abzielt, wieder aufgenommen.

Das Wort hat der Abgeordnete Heiss, bitte. HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Die inzwischen seit der letzten Behandlung des

Omnibus-Gesetzes abgelaufene Zeit ist natürlich über uns hinweggegangen. Inzwischen ist über ein Monat ver-strichen, seit dieser Gesetzentwurf in seinem letzten Abschnitt behandelt wurde. Inzwischen ist auch einiges ge-schehen. Der Haushalt ist verabschiedet worden und es hat auch tragische personelle Veränderungen im Landtag gegeben. Deshalb lässt das Gedächtnis einzelner Abgeordneter natürlich nach, aber das muss man mit in Kauf nehmen. Es ist ganz gut, dass wir jetzt abschließend diese Debatte fortführen können.

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir haben allen Kollegen sehr zu danken, die beim letzten Mal in die De-batte eingegriffen, sich zu Wort gemeldet und damit es ermöglicht haben, dass dieser Omnibus-Gesetzentwurf nicht bis zum Abschluss behandelt werden konnte; dies ist sehr begrüßenswert gewesen. Wir denken vor allem mit Dankbarkeit an den besonderen Einsatz des Kollegen Vezzali, der sich bis zum Debattenschluss sehr gut und auch qualifiziert eingebracht hat.

Collega Vezzali, mi riferivo al Suo intervento dell’ultima volta, che apprezzo particolarmente. Non si ricorda che era intervenuto?

Es ist wirklich ein "azzerramento" dieser Debatte gewesen, offenbar im Gedächtnis, aber bei der Norm, um die es geht, geht es auch um ein "azzerramento". Wie Ihr Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, erinnern könnt, behandelt der Änderungsantrag zu Artikel 16 des Omnibus-Gesetzentwurfes, der hier vorliegt, das Gesetz über die Landesenergiegesellschaft SEL vom 10. Oktober 1997 und darin sollen die Artikel 1, Absätze 2, 3 und 4 usw. aufgehoben werden. Kollege Dello Sbarba hat damals haarklein vorgerechnet, dass von diesem Gesetz, das 100 oder 115 Zeilen umfasst, eigentlich nur mehr eineinhalb Seiten, nämlich ein ganz bescheidener Rest übrig bleibt. Es ist das Landesgesetz vom 10. Oktober 1997, Nr. 14 "Maßnahmen zur Durchführung des Dekretes des Präsi-denten der Republik vom 26. März 1977, Nr. 235, über die Erzeugung und Verteilung von elektrischer Energie", sprich das SEL-Gesetz (Südtiroler Elektrizitäts-Aktiengesellschaft) und von diesem soll eigentlich nur mehr Artikel 2 Absatz 1 stehen bleiben, mit dem die autonome Provinz Bozen ermächtigt wird, die Gründung einer Aktienge-sellschaft mit der Bezeichnung SEL AG (Südtiroler Elektrizitäts-Aktiengesellschaft) zu fördern und sich an deren Gesellschaftskapital zu beteiligen. Dies ist nur mehr der schmale Rest, der vom Ganzen übrig bleibt. Wie Landes-rat Laimer darauf hingewiesen hat, soll es hier vor allem darum gehen, das Gesetz an die europäischen Normen anzupassen. Dies ist sozusagen ein wichtiger Moment, wobei es, aus unserer Sicht, natürlich auch ein wesentli-ches Stück weit darum gegangen ist, die Rechtsnatur der SEL zumindest gesetzlich zu tilgen und damit die Betei-ligung des Landes, die Aufgabenstellung der SEL in bestimmter Weise sehr zu reduzieren, sozusagen eine Art von einem "Salva-SEL"-Artikel, wie es geheißen hat, und dieses Vorhaben haben wir versucht hinauszuziehen, was wohl auch gelungen ist.

Wir glauben auch, dass es wichtig war, dass diese Frist genommen wurde, denn letzte Woche hat es ein wichtiges Urteil, nämlich das Urteil des Verwaltungsgerichtes vom Jänner 2011 gegeben, das uns alle, liebe Kol-leginnen und Kollegen, hier im Saale betrifft, denn in diesem Verfahren ist es darum gegangen, uns Abgeordneten die Einsichtnahme in die Verträge zwischen SEL, EDISON, ENEL und verschiedenen anderen Trägern zu ermög-lichen, eine Einsicht, die uns, wie wir wissen, verwehrt wurde. Es haben mehrere Kollegen darum angefragt, dar-unter auch die Grünen, und diese Einsicht wurde nicht gewährt, mit dem Hinweis, dass es sich um privates bör-sennotiertes Unternehmen handeln würde, und auf diesem Beweggrund heraus wurde die Einsichtnahme verwei-gert. Darauf haben die Grünen, vor allem durch den Veranlassungskollegen Dello Sbarba, die entsprechenden rechtlichen Schritte eingeleitet und der Verwaltungsgerichtshof hat dann im Jänner des Jahres 2011 die schriftli-che Begründung hinterlegt, in der klar und eindeutig festgestellt wurde, dass wir als Abgeordnete in der Ausübung unseres Amtes gemäß Artikel 109 der Geschäftsordnung aufgrund unseres öffentliches Auftrages sehr wohl die Möglichkeit haben, in die besagten Verträge Einsicht zu nehmen, die das Urteil lückenlos auflistet. In diesem Urteil ist auch der Charakter der SEL eindeutig festgeschrieben, der mit diesem Streichungsantrag zu tilgen versucht wird.

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Ich darf nur kurz darauf hinweisen, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass wir in diesem Verfahren darauf Bezug genommen haben, dass es sich um eine öffentliche Gesellschaft handelt. Deshalb unser öffentliches Ein-sichtsrecht, wobei das Gericht ganz klar unterschieden bzw. klar entschieden und es wörtlich ausgeführt hat. Ent-scheidend für die Frage, ob die Rekurssteller den Anspruch auf Aktenzugang mit Erfolg geltend machen konnten, ist, laut Gericht, nur der Umstand, ob die vom zitierten Artikel 109 der Geschäftsordnung vorgesehenen Erforder-nisse vorlagen, nämlich ob sie gehandelt haben, um für die Ausübung ihres Mandates nützliche Informationen zu erhalten und ob die Gesellschaft SEL AG als eine der Provinz unterstellte Körperschaft oder Betrieb angesehen werden kann, was in den Einlassungsschriftsätzen der Gegenseite immer wieder bestritten wurde. Dieser Cha-rakter der Öffentlichkeit, der auch mit diesem Gesetzesartikel getilgt werden soll, wird im Urteil sehr klar heraus-gearbeitet und aufgrund des Aktienbesitzes von Seiten des Landes usw. sehr klar begründet. Das Gericht fügt dann schließlich an, dass es demnach – ich zitiere es wörtlich – offensichtlich ist, dass die Gesellschaft SEL AG zumindest in Hinblick auf die Anwendbarkeit des Artikels 109 der Geschäftsordnung als ein der Provinz unter-stellter Betrieb zu betrachten ist.

Von daher hat dieses Urteil zweierlei Erkenntnisse erbracht, zum einen dass wir als Abgeordnete sehr wohl ein Einsichtsrecht haben in die Verträge und zugleich, dass die SEL ein öffentlich vom Land kontrollierter Betrieb ist, was hier mit diesem Artikel getilgt werden soll. Wir glauben, dass es wichtig ist, dass es dieses Urteil noch einmal bekräftigt hat, auch in Hinblick auf die Rekurse, die möglicherweise im März behandelt werden.

Wir sind fest davon überzeugt, dass der Änderungsantrag von Landesrat Laimer, der bereits in den zustän-digen Gesetzgebungskommissionen im Oktober nicht akzeptiert wurde, auch von uns, vom Plenum nicht geneh-migt werden sollte. Deshalb hier mit Nachdruck nochmals die entsprechende Aufforderung. Wenn das Gesetz über die Landesenergiegesellschaft geändert werden sollte, dann im Wege einer organischen Gesetzgebung und nicht mit dieser beinahe restlosen Streichung des Landesgesetzes Nr. 14/1977, mit dieser Reduktion des Geset-zes auf einen einzigen Bonsai-Satz. Wir glauben, dass zwar eine organische Gesetzgebung stattfinden sollte, aber nicht mit diesem handstreichartigen sogenannten "Salva-SEL"-Artikel. Deswegen ersuchen wir nicht nur die Kollegen der politischen Minderheit, sondern auch jene der politischen Mehrheit eindringlich, dem Änderungsan-trag des Landesrates nicht zuzustimmen.

MAIR (Die Freiheitlichen): So wie ich es vorhin im Scherz gesagt habe, möchte ich es natürlich nicht ste-

hen lassen. Nachdem mich letztes Mal einige Dinge sehr wohl interessiert haben, möchte ich jetzt einige Fragen an den Landesrat stellen. Ich werde es kurz machen, denn es handelt sich hauptsächlich um Fragen in Hinblick auf die aktuelle Strompolitik. Welche Pläne hat die SEL in Hinblick auf die Strom- und Energiepolitik? Eines ist die Wasserkraft, aber wie sieht es mit Alternativenergien aus? Derzeit gibt es eine große und aktuelle Diskussion über die Windräder, aber auch im Bereich der Photovoltaik, Geothermik, Biomasse usw. Wie sieht es mit der Versor-gungssicherheit aus? Ich weiß nicht, ob der Landesrat diesbezüglich vielleicht schon mehrfach Auskunft gegeben hat, aber ich möchte wissen, ob eventuell eine Kooperation mit der TIWAG Tirol angedacht ist. Heute ist in der Tageszeitung Folgendes zu lesen: Titel "Die Zerstörung des Eisacks geht weiter". Es geht um die Verbauung des Eisacks zwischen Freienfeld und Fanzensfeste, wo die Bürgerinitiative "SOS Eisack" beklagt, dass das Natur-denkmal Eisack trotz Unterschutzstellung weiter zerstört wird, wobei wir hier mehrmals diese Unterschutzstellung angeregt haben. Dort geht hervor, dass laut Landesregierung die vier bestehenden Kraftwerke erweitert werden können. In welchem Ausmaß können diese erweitert werden und kann damit garantiert werden, dass es zu keiner weiteren Zerstörung des Naturdenkmals kommt? Liegen bereits Gesuche auf? Welche Leistung haben die beste-henden vier Kraftwerke? Eine letzte Frage: Wie steht der Landesrat zur Forderung der Bürgerinitiative "SOS Ei-sack", die lautet, dass kein neues Werk entstehen darf und die bestehenden privaten E-Werke keinen Liter mehr Wasser und keinen Meter mehr an Ableitungsstrecke erhalten dürfen?

PICHLER ROLLE (SVP): In diesen abzuschaffenden Artikel ist sehr viel hineininterpretiert worden, aber,

Kollege Heiss, hier handelt es sich nur um eine formelle Korrektur, denn es ist sehr leicht nachvollziehen - ich bin wirklich kein Fachmann auf diesem Gebiet -, dass die SEL mittels Landesgesetz zu einem Zeitpunkt gegründet worden ist, an dem die Liberalisierung und Trennung der Stromwirtschaft auf europäischer Ebene noch nicht be-schlossen worden war. Nachdem einige Jahre später beschlossen worden ist, dass man zwischen Produktion, Verteilung und Handel aufteilen muss, haben dies drei getrennte Gesellschaften tun müssen und konnte es nicht mehr eine Gesellschaft tun. Dies ist das wesentliche Merkmal der europäischen Energiepolitik und der Auflagen. Dis hat in Südtirol für die Etschwerke gegolten, die ihren Betrieb umrüsten und dementsprechend aufteilen mussten, und das hat auch für die Landesenergiegesellschaft SEL gegolten und ist von dieser auch so umgesetzt

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worden. Die SEL hat de facto mehrere Gesellschaften, die sich heute getrennt um diese Bereiche kümmern. Dem Gesetz ist Genüge getan. Nur wenn man jetzt hergeht und sagt, wir nehmen den Gründungsakt und das Landes-gesetz her, dann entspricht das, was im Landesgesetz steht, nicht mehr dem, was heute in Europa Pflicht ist. Wenn es zu einem Gerichtsverfahren kommen würde und man in der Lage wäre, darauf zu verweisen, dass das Landesgesetz eine alte juridische Situation wiedergibt und somit eine gewisse Illegalität besteht, dann könnte vielleicht, rein vom Formellen her, dem Antragsteller auch Recht gegeben werden. Schlimm wäre es, meines Er-achtens, wenn es in der Praxis so wäre, das heißt, wenn die Landesenergiegesellschaft heute diese Trennung, die wesentlich ist, noch nicht vorgenommen hätte. Das hat aber, soweit ich es verstehe, mit dem öffentlichen Cha-rakter rein gar nichts zu tun. Wenn das Land die Mehrheit der Aktien besitzt, das heißt, wenn das Land die Gesell-schaft kontrolliert, dann ist sie vom Land abhängig. Dies erachte ich als einen ganz normalen Fall, wobei man in diesem Fall sogar einen Schritt weitergehen könnte. Selbst wenn es nicht 51 Prozent wären, würde ich die Gesell-schaft im Wesentlichen als von der öffentlichen Hand abhängig halten, und dies wäre dann ein etwas kniffliger Fall.

Worin ich sehr konform gehe, und da schaue ich zum Energielandesrat hinüber, ohne es bös zu meinen, ist die geäußerte Meinung, dass den Abgeordneten die Einsichtnahme in die Verträge zusteht. Das habe ich von allem Anfang an wirklich vermutet, und zwar schon allein deshalb, weil wir das sogenannte Transparenzgesetz haben, in dem wir 1993 die Offenlegung sämtlicher Verwaltungsabläufe, Beteiligungen und dergleichen mehr fest-geschrieben haben, denn dies war damals richtungsweisend und hat alle betroffen. Früher konnte ein Verwalter die Auskunft erteilen – es war wesentlich einfacher -, dass es so ist und heute muss man auch sagen, dass es halt so ist, weil usw., sodass alles dementsprechend dokumentiert werden muss. Wenn diese Auskunfts- und Offenle-gungspflicht besteht, dann kann sie höchstens gezielt eingeschränkt werden, aber dann müsste dies festgeschrie-ben werden. Wenn es nicht festgeschrieben ist, so verstehe ich es, besteht die Pflicht zur Offenlegung. Ein Land-tagsabgeordneter müsste ebenso wie ein Parlamentarier die Möglichkeit haben, in Verträge Einsicht nehmen zu können, in denen öffentliches Geld steckt. Diesbezüglich hat es bereits einige richtungsweisende Urteile gegeben. Ich erinnere an einen Fall, wenn ich mich richtig entsinne, im Ahrntal. Deshalb, glaube ich, war es auch nicht die Absicht der Landesregierung – soweit ich es verstanden habe – die Verträge den Abgeordneten nicht zur Verfü-gung zu stellen. Wir erinnern uns alle daran, dass Landesrat Laimer vor einiger Zeit hier in diesem Saale eigens eine Besprechung für die Landtagsabgeordneten angesetzt und dabei gesagt hat, dass er alles, so gut es geht, offenlegen würde, was die Abmachungen und Vereinbarungen zwischen SEL, EDISON, ENEL und verschiedenen anderen Unternehmen betrifft, dass es sich allerdings um börsennotierte Unternehmen handelt, die in den Vertrag hineingeschrieben haben - dies wäre jetzt auch interessant zu wissen, denn das ENEL ist ein Staatsbetrieb und ist wie die EDISON, börsennotiert, aber dahinter steckt, wie wir wissen, ein französisches Unternehmen - , dass Ver-schwiegenheitspflicht besteht und die Verträge nicht offengelegt werden dürfen. Das Land ist ein wenig in diese Zwickmühle geraten, aber bei diesem abzuschaffenden Artikel handelt es sich einzig und allein darum, dass das, was mittlerweile Realität und Fakt ist, einfach dem Ganzen angepasst werden muss; zumindest sehe ich es und sehen wir es so.

LEITNER (Die Freiheitlichen): Die letzte Wortmeldung hat mich ein bisschen gejuckt, jetzt auch zwei

Sätze zu sagen. Ich möchte den Kollegen Clubobmann Pichler Rolle daran erinnern, dass er seinerzeit bei der Behandlung unseres Antrages auf Offenlegung der Verträge dagegen gestimmt hat. Wenn er plötzlich der Mei-nung ist, dass die Offenlegung sehr wohl notwendig ist, dann soll es uns recht sein. Es ist immer schade - ich sage es ganz bewusst -, dass in dieser Legislaturperiode so viele politische Entscheidungen mittlerweile von den Gerichten getroffen werden - das ist eigentlich unglaublich -, nicht nur was die Nichtwählbarkeit von Abgeordne-ten, sondern auch andere Angelegenheiten wie die Volksanwaltschaft anbelangt. Durch diese Sturheit, durch diese Rechthaberei, durch diese Betonkopfmentalität, ich muss sie so bezeichnen, machen wir eine jämmerliche Figur. Diese könnte man sich ersparen, wenn man sich an ganz normale demokratische Spielregeln halten würde. Wenn eine öffentliche Verwaltung einen Vertrag abschließt, dann werden doch diejenigen, die die Verwaltung zu kontrollieren haben, das Recht haben, die Verträge zu sehen! Wie sollen sie sonst eine Kontrolle ausüben? Jetzt, wie gesagt, hat ein Gericht darüber entschieden, und es ist schade, dass wir unsere Aufgaben nicht selber wahr-nehmen, sondern immer mehr Bereiche an die Gerichte delegieren.

LAIMER (Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie – SVP): Wir haben bei der letzten Sitzung

und auch heute über diesen Artikel recht ausführlich gesprochen. In der Tat ist es so - Fraktionssprecher Pichler Rolle hat es gesagt -, dass das Gesetz aus dem Jahre 1997 in einer Zeit entstanden ist, in der es auf europäischer

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Ebene eine völlig andere Regelung gegeben hat. In der Folge sind dann insgesamt drei Richtlinien verabschiedet worden, die den Energiemarkt auf europäischer Ebene vollständig neu gestaltet haben. Die erwähnte Trennung zwischen Produktion, Transportverteilung und Handel ist durchgeführt worden. In Südtirol hat man dieses Gesetz zurecht nicht vollinhaltlich umgesetzt, weil dann die Umsetzung EU-rechtswidrig gewesen wäre. Infolge der ver-schiedenen Konflikte, die ausgetragen worden sind, Anfragen, die gestellt worden sind und Antworten, die gege-ben worden sind, sind wir darauf hingewiesen worden, dass wir jene Passagen aus dem Gesetz herausnehmen sollten, die diesen Richtlinien widersprechen. Das ist der einzige Grund dieses Änderungsantrages. Diese Passa-gen sind nicht angewandt worden, hätten nicht angewandt werden können und jetzt werden sie aus formalen Gründen auf Nachdruck der EU-Behörde aus dem Gesetz herausgenommen, damit wir ein Gesetz haben, das auch formal den Vorgaben der EU entspricht. Ich möchte auch sagen, dass das Urteil des Verwaltungsgerichtes mit dem Gesetz gar nichts zu tun hat.

Ganz kurz zu den Fragen, die Frau Mair gestellt hat. Die Windkraft ist sicherlich kein großes Thema in Süd-tirol. Es wird einige Orte geben, in denen sie auch unter dem landschaftsästhetischen Aspekt vertretbar ist, aber ich glaube nicht, dass die Windkraft in Südtirol ein großes Potential hat. Das große Potential liegt generell in der Einsparung und in den heimischen Ressourcen wie Biomasse, Holz, Wasserkraft, auch Geothermik. In letzterem Bereich gibt es, wie Sie wissen, sechs genehmigte Projekte, die sich jetzt aber relativ schwer tun, auch die ent-sprechende Finanzierung sicherzustellen, weil der Bereich risikoreich und kostenintensiv ist.

Die Photovoltaik haben wir streng geregelt, wofür wir auf staatlicher Ebene große Anerkennung gefunden haben. Im Gegensatz zu anderen Provinzen gibt es bei uns in der freien Landschaft keine Photovoltaik-Anlagen.

Zurecht haben Sie hier im Landtag auch einmal das Wort "Versorgungssicherheit" erwähnt. Das wird völlig unterschätzt, sodass es ein großes Thema werden wird. Deshalb ist es auch gut, dass wir jetzt das Leitungssys-tem über eine Tochtergesellschaft der SEL übernehmen können, um damit auch vernachlässigte Infrastrukturen zu modernisieren. Das Leitungsnetz des ENEL braucht große Investitionen, damit es auf dem Standard der Etschwerke und Stadtwerke ist. Im Laufe der nächsten Jahre wird es jährlich zwischen 10 und 15 Millionen Euro brauchen, um den Standard auf dieses bereits bestehende Niveau der anderen Betriebe zu heben.

Es gibt Zusammenarbeitsmöglichkeiten und Potentiale mit der TIWAG, ganz konkret die Brennerleitung, die zwischen den beiden Ländern Nord- und Südtirol eine Verbindung herstellt, die es bis zu den 60er-Jahren, bis zu den Zeiten der Feuernacht, gegeben hatte. In der Folge hat man dann die bestehende Leitung gekappt und jetzt soll es nach diesen Jahrzehnten wieder eine Verbindungsleitung geben, um auch die Versorgung und Sicherheit in diesem Raum gewährleisten und Stromaustausch ermöglichen zu können.

Der Eisack ist im Wassernutzungsplan zweigeteilt worden. Der obere Teil ist für die Wasserkraft völlig ge-sperrt und der untere Teil ist, in Abstimmung mit den Gemeinden, für Großkraftwerke gesperrt worden. Es können also bestehende Kraftwerke erweitert, zusammengelegt werden, aber immer unterhalb der Grenze der Großkraft-werke, nämlich unterhalb der Dreimegawatt-Nennleistung. Darüber hinaus ist eine Zusammenlegung nicht mög-lich.

Ich ersuche unter der Optik, dass wir in unserer Gesetzgebung Klarheit schaffen wollen, um Zustimmung zu diesem Änderungsantrag.

PRÄSIDENT: Wir stimmen über den Änderungsantrag Nr. 1 ab: mit 17 Ja-Stimmen, 10 Nein-Stimmen und

5 Stimmenthaltungen genehmigt. Wer wünscht das Wort über den so abgeänderten Artikel 16? Das Wort hat der Abgeordnete Dello Sbarba, bitte. DELLO SBARBA (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Molte cose sono state dette ma "re-

petita iuvant". Il collega Pichler Rolle e l'assessore Laimer hanno argomentato il fatto che soprattutto sulla que-stione della separazione delle diverse attività, produzione e distribuzione la legge non sarebbe in ordine con le norme europee, ma non sarebbe neanche mai stata applicata. L'assessore Laimer in commissione ci ha spiegato che dalla legge dovevano essere tolte tutte le cose che non erano in ordine. Su 2.200 battute le cose che non erano in ordine sono 2.100 battute, perché ne rimangono solo 100, spazi compresi. Non era in ordine niente di questa legge? Se non erano in ordine alcuni punti, perché non avete proposto di eliminare oppure di modificare quei punti? Per esempio la questione della divisione fra attività di produzione e attività di distribuzione è uno dei punti della legge, non tutta. Voi invece togliete praticamente tutta la legge. Vi leggo solo un comma che voi can-cellate, che con le cose che avete detto non ha niente a che vedere, ma ha qualcosa a che vedere con altri tipi di irregolarità, per esempio il comma 4 dell'art. 2: "La società potrà porre in essere qualsiasi attività al fine o con-

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nessa, anche assumendo interessenze e partecipazioni in altre imprese, società, consorzi od enti in genere, com-piendo tutte le operazioni immobiliari, mobiliari e finanziarie utili e opportune al raggiungimento dello scopo so-ciale". Perché lo togliete? Non ha niente a che vedere con le cose che diceva il collega Pichler Rolle né con le cose che diceva l'assessore. E potrei citare altri punti della legge che non hanno niente a che vedere con la divi-sione dei vari ambiti di attività, ma hanno a che vedere con il conflitto di interessi che la SEL - azienda, ha detto il TAR, dipendente della Provincia - che produce energia dimostra, manifesta, crea, con il ruolo della Provincia come arbitro del mercato idroelettrico. Con la SEL la Provincia gioca contemporaneamente il ruolo di arbitro e giocatore nella produzione idroelettrica. Ed è questo che voi cercate di nascondere, anche per battere il nostro ricorso al TAR. Collega Pichler Rolle, Le potrei fornire tutto lo scambio di lettere che noi abbiamo avuto con il presidente della Giunta provinciale Durnwalder quando abbiamo chiesto di poter accedere ai contratti che la SEL ha fatto con Edison ed Enel. Il presidente Durnwalder non ci ha risposto che c'era la clausola di segretezza imposta da Enel ed Edison, purtroppo. Il presidente Durnwalder per iscritto, come l'avvocato Brandstätter - il Ghedini dell'Alto Adige - ha ribadito davanti al TAR, che non ci potevano dare i contratti della SEL perché la SEL agisce con una forma giuridica privata, anche se partecipata al 93% dalla Provincia. Questa logica difende la Provincia! E il TAR ha detto che non importa la forma giuridica privata o pubblica della società a impedire l'accesso ai contratti ai consi-glieri o no, ma importa il fatto che la società è finanziata pubblicamente e che su 286 milioni di azioni ordinarie la Provincia ne detenga 268,5 milioni. Questa è la struttura della SEL che qui si cerca di nascondere. Comunque questa struttura è ben fotografata dal giudizio di un tribunale e a questo punto questa norma "salva SEL" certo degli effetti li ha su molti punti che voi ci dovreste spiegare e non l'avete mai fatto, ma se Dio vuole questo giudizio è stato dato in tempo grazie al fatto che abbiamo prolungato il dibattito e questo comma non è stato ancora votato. Altrimenti i vostri avvocati l'avrebbero fatto presente davanti al TAR, il quale ha potuto con tutta serenità dare il suo giudizio che fotografa la natura della SEL come società di proprietà della Provincia e dipendente dalla stessa e a tutti i cui atti hanno diritto i consiglieri provinciali, salvo naturalmente poi mantenere la riservatezza sugli stessi.

Sono contento del discorso che ha fatto il collega Pichler Rolle, nella speranza che una parte più grande del gruppo SVP, e non solo i colleghi Noggler e Schuler, che per il loro voto ringrazio, si sia convinta che noi 35 con-siglieri abbiamo diritto all'accesso agli atti della SEL, perfino a contratti con aziende private. Questo significa che la clausola di riservatezza che la SEL ha concordato con Enel ed Edison non impedisce l'accesso, semmai impedi-sce, per alcuni aspetti, la divulgazione di questi contratti. Adesso però, assessore Laimer, Le chiedo quando ce li date questi contratti. Il giudizio porta la data 4 gennaio. Entro 30 giorni voi, secondo l'articolo 109 del regolamento interno, li dobbiamo chiedere all'assessore competente oppure al presidente della Provincia. Non diteci, come avete detto ai giornali, che non li avete perché, essendo la SEL un'azienda dipendente dalla Provincia, ha scritto il TAR, la Provincia ha tutto il diritto di chiedere alla SEL i contratti. Del resto ci proponete ogni anno nella legge finanziaria di finanziare il debito che la SEL ha contratto per entrare nell'affare con Enel ed Edison, quindi ci chie-dete ogni anno 22 milioni circa di finanziamento. Credo che sappiate cosa c'è scritto, almeno voi, in questi con-tratti. Sarebbe il colmo che ci chiediate di finanziare questa operazione senza sapere cosa contengono questi contratti! Chiedo quando ci date questi contratti, se è vero o no che rinunciate a fare ricorso, perché un modo per perdere tempo sarebbe anche fare ricorso, e dico qui ufficialmente che domani, attraverso i nostri avvocati, scrive-remo al presidente della Giunta provinciale una lettera di diffida per avere la consegna di questi contratti in copia conforme, perché il problema è che noi pretenderemo che questi contratti ci vengano consegnati corrispondenti agli originali e in versione integrale. Non vorremmo dover discutere se i contratti che ci verranno consegnati sono quelli che corrispondono all'integralità della loro versione oppure no. Invito tutti i colleghi e colleghe di questo Con-siglio provinciale di fare la stessa richiesta anche loro, perché vincendo questa causa al TAR noi abbiamo conqui-stato un diritto per ciascuno dei componenti di questo Consiglio provinciale. Quindi spero che nei prossimi giorni arrivino 33 lettere di richiesta di accesso agli atti, perché è giusto che tutti noi sappiamo che cosa andiamo a fi-nanziare.

LAIMER (Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie – SVP): Sie haben jetzt wieder nicht zum

Inhalt des Artikels gesprochen. Wir können die Debatte auch fortsetzen, aber mir wäre es lieber, wenn wir über das, was hier aufliegt, sprechen würden.

Zur Akteneinsicht ist Folgendes zu sagen. Es ist wirklich üblich, wenn man Verhandlungen mit großen Ge-sellschaften führt erst recht, wenn sie an der Börse notiert sind, dass zu Beginn der Aufnahme von Verhandlungen Vertraulichkeitsklauseln unterschrieben werden. Dies ist bei solchen Verhandlungen normal, das heißt, es ist nichts Neues, nichts Besonderes, sondern der Normalfall. Solche Vertraulichkeitsklauseln werden auch mit einer Pönale versehen. Es ist wohl klar, dass sich jene Partei, die das unterschrieben hat, daran hält. Wir sollten, glaube

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ich, auch anerkennen, dass sich eine Gesellschaft, die einen solchen Vertrag unterschreibt, an die Vertraulich-keitsklauseln hält, und dies hat die Gesellschaft auch gemacht.

Wenn jetzt ein Gericht zu einem anderen Schluss kommt und nicht der Gesellschaft, sondern dem Land diese Akteneinsicht vorschreibt, dann ist dies etwas eigenartig, weil wir die Verträge nicht unterschrieben haben. Dies ist etwas sonderbar vom Urteil her. Sie haben in Ihrer Stellungnahme auch eigenartig reagiert, weil Sie da-mals von 14 Anwälten, was absurd ist, gesprochen haben, denn die SEL hat einen Anwalt und das Land hat ei-nen Anwalt. Alle beklagten Parteien hatten einen oder zwei Vertreter, ich weiß es nicht, auf jeden Fall hat man hier allerhand hineininterpretiert. Auch die Abgeordneten sind zur Vertraulichkeit verpflichtet, was Sie aber nicht er-wähnt haben. Deshalb muss man schon die ganze Wahrheit sagen.

Ich komme jetzt zum Artikel zurück. Hier geht es um die Bereinigung von EU-rechtswidrigen Passagen aus diesem Gesetz, um nicht mehr und um nicht weniger. Insofern sollten wir diese Diskussion für beendigt erklären. Wir haben über die Gesellschaft der SEL und über die Kooperationsverträge seit Beginn dieses Jahres fast alle Großkraftwerke in diesem Lande in den Händen von heimischen Betrieben. Dies sollte eigentlich der Gegenstand dieses Themas sein und nicht solche Diskussionen, die jetzt wohl der Geschichte angehören sollten.

PRÄSIDENT: Ich möchte darauf hinweisen, dass eine getrennte Abstimmung über die beiden Absätze des

geänderten Artikels 16 erforderlich ist, weil die in Absatz 1 vorgesehene Aufhebung bereits im Finanzgesetz 2011 enthalten ist. Aus diesem Grund ist es notwendig, Absatz 1 im Rahmen einer getrennten Abstimmung abzulehnen.

Wir stimmen über den ersten Absatz von Artikel 16 ab: einstimmig abgelehnt. Wir stimmen über den zweiten Absatz von Artikel 16 ab: mit 17 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen und 3

Stimmenthaltungen genehmigt. Wir kommen zu den Stimmabgabeerklärungen. Das Wort hat der Abgeordnete Dello Sbarba, bitte. DELLO SBARBA (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Decidere che cosa votare alla fine

su una legge omnibus di questo genere è molto difficile, perché c'è un articolo molto importante che noi abbiamo condiviso, presentato dall'assessore Berger, che riguarda il divieto degli OGM nella nostra provincia,e poi ci sono articoli che abbiamo strenuamente combattuto come l'articolo 16 che abbiamo chiamato "salva SEL". Abbiamo combattuto anche la proposta dell'assessore Tommasini di sottrarre alla Corte dei Conti il controllo sui regolamenti di attuazione del sussidio casa e molti altri articoli.

È una legge che ci ha messo un anno per attraversare le commissioni. E’ partita come tutti gli autobus con alcuni passeggeri, poi ci sono le fermate, alcuni passeggeri scendono, altri ne entrano, ad un certo punto è pieno e non c'è più posto per nessuno. Poi arriva la Giunta provinciale e sfoltisce di nuovo, caccia a pedate alcuni pas-seggeri e non altri. Questo della omnibus è un modo di fare le leggi che è arrivato al paradosso. Il modello omni-bus si affacciò come soluzione nel momento in cui dovevano essere eliminate norme anomale dalla legge finan-ziaria, è vero che norme anomale sono in parte rimaste anche in quest'ultima legge finanziaria, ed è vero che allora fu una soluzione di emergenza. Fu la prima volta che dicemmo di toglierle tutte e affidarle ad una legge omnibus, ma questo può andare bene per una, due volte. Non è possibile che questa legge speciale diventi prassi normale della nostra legislazione, perché comporta alcuni paradossi. Per esempio comporta l'impossibilità di dare un giudizio finale omogeneo, quando siamo chiamati a dare il voto finale, sì, no o astenuto. Questo tipo di voto è pensato per una legge che ha un'organicità, la scuola, la riforma sanitaria, la legge urbanistica ecc. e io posso in maniera omogenea esprimere un sì, un no o un'astensione. Sulla legge omnibus non posso nel merito esprimere nessun giudizio, perché ci sono alcune questioni che considero molto gravi e contro cui ho combattuto ed altre questioni che considero molto positive e che ho sostenuto.

Il nostro giudizio si orienta nel complesso al tipo di legge. Noi esprimeremo un voto negativo non per i sin-goli contenuti della legge, ma perché vogliamo protestare contro la legislazione straordinaria rappresentata dalle leggi omnibus. Vogliamo chiedere alla Giunta provinciale che questa sia l'ultima legge omnibus, che le leggi ven-gano presentate per argomenti. Si possono fare anche leggi molto brevi, così vengono trattate più velocemente in commissione, e su queste noi veniamo poi chiamati a discutere sia nella commissione, sia in aula, ed ad espri-merci nella votazione finale.

Vogliamo protestare contro la forma della legge omnibus, in particolare contro questa legge omnibus che è stata una delle peggiori, più tormentate, più lunghe e trascinate leggi omnibus che abbiamo conosciuto. Il nostro no ha questo significato, non entra nel merito delle questioni perché alcuni articoli sono estremamente positivi e

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altri estremamente negativi, ma ciò che resta di estremamente negativo è questa forma di legge omnibus che speriamo venga archiviata con il nuovo anno e la seconda metà della legislatura.

LEITNER (Die Freiheitlichen): Im Zuge der Gesetzgebung ist es normal, dass man draufkommt, dass die-

ses oder jenes so oder anders besser gehen würde. Wir haben im Laufe der letzten Jahre mehrere Omnibus-Ge-setze gemacht, und zwar aus dem Grund, weil wir als Opposition nicht wollten, dass alles am Ende des Jahres in das Finanzgesetz hineinkommt und zwischen Tür und Angel große Dinge beschlossen werden, die man eigentlich zuerst in der jeweils zuständigen Gesetzgebungskommission behandeln müsste. Wir haben uns grundsätzlich auf die Möglichkeit geeinigt, ab und zu ein sogenanntes Omnibus-Gesetz zu machen, aber ich habe den Verdacht bzw. die Sorge, dass dies ein wenig zur Praxis wird, und anhand von diesem Beispiel muss ich sagen, dass dieser Omnibus-Gesetzentwurf ein Kraut- und Rübengesetz ist. Ein solches Gesetz zu lesen oder in einem solchen nachzuschauen, in dem von Bildung über Gentechnik, Torfstiche, Sanität und weiß Gott was alles enthalten ist, ist dem Bürger nicht zuzumuten. Das ist meine Einstellung.

Wir haben verschiedenen Themen auch unsere Zustimmung gegeben, was zum Beispiel die Skilehrerord-nung, die Gentechnik und was den Punkt anbelangt, dass für Behinderte mehr Wohnraum geschaffen wird. Wir haben aber auch unsere Gegenstimme geäußert, und zwar was den letzten Punkt von Artikel 16 anbelangt. Ich habe vorhin schon gesagt, dass ich einfach nicht bereit bin bzw. wir als Fraktion nicht bereit sind, solche Art von Demokratie zur Kenntnis zu nehmen. Ich sage es noch einmal. Wir können nicht zulassen und, ich denke, wir müssen uns alle dagegen wehren, dass die Gerichte an die Stelle der Politik treten, denn wir geben viele Dinge aus der Hand oder fordern geradezu Rekurse heraus und der Schaden, den wir insgesamt für die Politik auf diese Art und Weise anrichten, ist, aus unserer Sicht, riesengroß. Wir stimmen insgesamt gegen diesen Gesetzentwurf.

HEISS (Grüne Fraktion – Gruppo Verde – Grupa Vërda): Dem, was Kollege Dello Sbarba ausgeführt hat,

ist wenig hinzuzufügen. Es ist ein im höchsten Maß durchwachsenes Gesetz, wobei es einige gute Normen, wie im Bereich der Filmförderung, enthält, was wir ausdrücklich anerkennen. Wir sehen aber auch die Probleme, die in anderen Bereichen wie zum Beispiel in jenem der Ausübung des Skilehrerberufes vorliegen. Diese Form der Ge-setzgebung sollte künftig auf jeden Fall vermieden werden.

Ich glaube, dass wir heute mit diesem Gesetz die Arbeiten des Landtages abschließen. Es liegt dann an Ihnen, Herr Präsident, dies zu sagen, aber erlauben Sie mir ein Wort an Sie persönlich zu richten. Es ist, glaube ich, doch die letzte Sitzung, die Sie heute leiten werden. Wir sind natürlich auf dem Standpunkt des Rechtsstaates gestanden, denn wir haben in dieser, wenn wir es so wollen, Klageserie als Grüne doch einen wichtigen Part ge-spielt. Wir haben mit dem Kollegen Egartner die entsprechenden gerichtlichen Verfahren durchgezogen und ste-hen auf dem Standpunkt "Dura lex, sed lex". Das Gesetz hat also eine Berechtigung, es ist durchzuziehen und so zu respektieren, keine Frage. Deswegen ist Ihr Ausscheiden aus dem Landtag auch ein Akt des Gesetzesvollzu-ges, aber trotzdem möchten wir uns oder möchte ich mich persönlich für die Amtsführung in diesen zwei Jahren ausdrücklich bedanken. Sie haben nach einem etwas turbulenten Start unsere Anliegen quer durch alle Fraktionen sehr ausgewogen vertreten. Dies ist ausdrücklich anzuerkennen und dafür sind wir Ihnen zu Dank verbunden, ganz unabhängig von der Gesetzeslage, und das möchten wir ausdrücklich anmerken. Dafür unser ausdrücklicher Dank, verbunden auch mit den Wünschen für Ihr künftiges persönliches und politisches Wohlergehen. Es gibt dann vielleicht ein Wiedersehen für Sie, für mich vielleicht weniger.

PRÄSIDENT: Herzlichen Dank, Herr Abgeordneter Heiss. Das Wort hat der Abgeordnete Egger, bitte. EGGER (Die Freiheitlichen): Zum einen ein paar Worte zum Gesetzesentwurf. Die beiden Artikel, die mich

persönlich am meisten zu einem Ja bewegen, genauso wie meine gesamte Fraktion, ist der Artikel 1, in dem es um die sogenannte Filmförderung, und der Artikel 16, in dem es um die SEL geht, nicht weil ich etwas gegen die Filmförderung hätte, sondern weil ich der Meinung bin, dass man es nicht immer hinnehmen kann, dass, wenn man soziale Maßnahmen fordert, es dann heißt, dass kein Geld vorhanden sei. Für die Filmförderung, sprich für die Wirtschaftsförderung – ich betone es, denn grundsätzlich bin ich sogar dafür -, ist dieses Geld da. Während soziale Maßnahmen nicht finanzierbar sind, findet man für die Filmförderung offensichtlich ohne Schwierigkeiten die Geldmittel.

Zum zweiten Punkt Folgendes. Ich schließe mich den Worten meines Kollegen an, wobei auch ich die Ge-legenheit am Ende der Sitzung, kurz bevor Sie sie schließen, genützt hätte. Nachdem bereits Kollege Heiss zum

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Thema gesprochen hat, möchte auch ich mich, Herr Präsident, bedanken. Es sind Ihnen – das wissen Sie viel-leicht selber – am Anfang einige Fehler unterlaufen, denn diese passieren jedem an Anfang, aber insgesamt darf ich Ihnen meine persönliche Wertschätzung entgegenbringen. Sie waren ein guter und gerechter Präsident. Vielen Dank!

PRÄSIDENT: Danke! Nachdem es keine Wortmeldungen mehr gibt, kommen wir zur Abstimmung über den Landesgesetzentwurf

Nr. 66/10. Ich ersuche um Verteilung der Stimmzettel.

(Geheime Abstimmung – votazione a scrutinio segreto) Ich gebe das Wahlergebnis bekannt: abgegebene Stimmzettel 34, Ja 17, Nein 15, weiße Stimmzettel 2. Der

Landesgesetzentwurf Nr. 66/10 ist genehmigt Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Erlauben Sie mir bitte zwei Worte an Sie zu richten. Heute

ist hier in diesem Hohen Haus meine letzte Plenarsitzung. Ich werde mit 25. Jänner aus meinem Amt ausschei-den. Es ist mir wirklich ein Herzensanliegen, Ihnen allen, den Vertretern und Vertreterinnen der politischen Mehr-heit, meiner Partei und den Vertretern und Vertreterinnen der politischen Minderheit zu danken. Ganz besonders möchte ich mich bei den Mitarbeitern im Landtag, allen voran Herrn Generalsekretär Dr. Peintner bedanken, den ich bitte, meine Grüße und meinen Dank den übrigen Mitarbeitern auszurichten. Ich habe gern für Sie gearbeitet und mit Ihnen zusammengearbeitet. Ich möchte mich zunächst noch einmal bei allen bedanken und bei all jenen entschuldigen, deren Anliegen und Vorstellungen ich vielleicht nicht gerecht geworden bin. Dies war ganz gewiss nicht bewusst, denn ich wollte – es war meine Bemühung, mein Ziel - ein fairer Präsident sein. Ich wünsche die-sem Hohen Haus in den nächsten drei Jahren gute Arbeit, fruchtbringende Beschlüsse und Entscheidungen zum Wohle der Allgemeinheit, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Ich wünsche mir, dass die politi-schen Debatten, die es braucht und die das Salz in der Suppe einer parlamentarischen Tätigkeit sind, die somit durchaus stattfinden sollen, auch in Zukunft im gegenseitigen Respekt stattfinden. Die politische Minderheit möge die politische Mehrheit respektieren und die politische Mehrheit die politische Minderheit, denn nur so kann ein demokratisches System funktionieren. Ich bin überzeugt, dass dies auch in den nächsten Jahren gelingen wird. Alles, alles Gute für die nächsten Jahre und gute Arbeit zum Wohle der Südtiroler Bevölkerung!

Bevor ich die Sitzung schließe, gebe ich Vizepräsidenten Minniti das Wort. MINNITI (Vicepresidente - Il Popolo della Libertà): È con particolare sentimento che, penso, a nome di

tutta l'aula, in qualità di vicepresidente di questo Consiglio, voglio ringraziare il presidente Steger che per due anni ha presieduto questa assemblea, evidenziando in ogni circostanza le sue non comuni doti di equilibrio, imparzialità e massima comprensione. Da vicepresidente ammiro nel suo percorso la Sua capacità di essere stato uomo delle istituzioni onorando il ruolo che Le era stato assegnato. Mi si permetta di aggiungere che da esponente delle op-posizioni mi preme sottolineare la Sua imparzialità con la quale ha saputo comprendere le necessità anche delle minoranze riuscendo, quando dovuto, a rappresentarne le istanze. Tengo quindi a ringraziarLa, a nome dell'aula, per come ha saputo, anche nelle situazioni più difficili, tenere saldamente nelle mani quest'aula, cercando di far sempre prevalere il buon senso da parte di tutti.

Mi sento di augurarLe, con vera gratitudine, sincerità e serenità, fortuna e successo nelle nuove attività che sicuramente intraprenderà e nelle quali, ne siamo tutti sicuri, saprà far valere le Sue doti umane oltre che politiche, come pure mi sento di augurare a nome dell'aula un sereno proseguo nella Sua vita personale e familiare, con-vinto, non è solo un auspicio, che quest'aula La rivedrà serio e valido protagonista. Grazie ancora, presidente!

PRÄSIDENT: Danke! Die Sitzung ist geschlossen. ORE 16.58 UHR

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Es haben folgende Abgeordnete gesprochen: Sono intervenuti i seguenti consiglieri/le seguenti consigliere: DELLO SBARBA (32, 44, 46) EGGER (30, 47) HEISS (15, 16, 17, 41, 47) HOCHGRUBER KUENZER (2, 11) KLOTZ (16) KNOLL (34) LAIMER (12, 16, 17, 43, 45) LEITNER (15, 43, 47) MAIR (42) MINNITI (48) PICHLER ROLLE (18, 37, 42) PÖDER (1, 8, 13, 24, 33) SCHULER (10) SEPPI (30, 35, 40) TINKHAUSER (9) TOMMASINI (38, 40)