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Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg 09/10.2012 THEATERFEST 2012 MACHTSPIELE! SCHAUSPIEL-PREMIERE MINNA VON BARNHELM MUSIKTHEATER-PREMIERE MACBETH KONZERTE 1. SINFONIEKONZERT

Zanni 09/10 2012

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Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg

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Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg 09/10.2012

TheaTerfesT 2012 machtSPIELE!

schauspiel-premiere mInna von BarnhELm

musikTheaTer-premiere macBEth

konzerTe 1. SInfonIEkonzErt

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der Begriff „Macht“ ist sprachgeschichtlich zunächst neutral: im Althochdeutschen verbirgt sich schlicht das magan, also Ver­mögen oder Können, dahinter. Wie selbstverständlich assoziieren wir mit diesem Wort den Gedanken einer Herrschaft, die implizit Gewalt enthält. Das Spiel als eine scheinbar freie Handlungsform ist dieser Begriffswelt vielleicht fremd. Und doch erleben wir in Alltag, Politik, Geschichte und Gesellschaft, dass Macht ein Spiel ist. Beiden gemeinsam ist die Handlungsform der Strategie.

In Shakespeares Macbeth geht es um die Verführung zur Macht. Hier wird eine Wirklichkeit manipuliert durch Mord und Tot­schlag, Vision und Lüge, aber auch eine Wirklichkeit verloren im Wahnsinn der Lady. Stephan Suschkes Inszenierung der gleich­namigen Verdi­Oper zeigt sozusagen die mythisch­psychologi­sche Initiation zur Macht als Auftakt zu unserem diesjährigen Spielzeit­Thema. Es dirigiert Generalmusikdirektor Enrico Calesso.

Wobei wir bereits in Lessings Komödie Minna von Barnhelm mit heiterer Melancholie die Verwerfungen einer Gesellschaft, eines Wertesystems und vor allem einer Liebesbeziehung nach dem großen Machtspiel „Krieg“ sozusagen als Anti­Utopie vorweg­nehmen.

Freuen Sie sich auf ebenso heitere wie nachdenkliche Variatio nen zum Thema machtSPIELE! in der kommenden Spielzeit.

In diesem Sinne grüßt Sie Ihr

Hermann Schneider

liebe Theaterfreunde, 3

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06 Leute, Leute! Neue Gesichter in der Spielzeit 2012/2013

09 Außerdem Mitmachen leicht gemacht – der Jugendclub Literatur in den Häusern der Stadt 1. Kammerkonzert

11 zanni spezial Interview mit Falk von Traubenberg

12 Theaterfest 2012 machtSPIELE!

14 Schauspiel Premiere: Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück

16 Musiktheater Premiere: Macbeth

18 Wiederaufnahmen Pressestimmen zu den Stücken

20 Konzerte 1. Sinfoniekonzert: Nachtzeit

23 Rosenkavaliere

24 Spielplan / Impressum

26 zanni spezial Theatersanierung V

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6 leute, leute! Kai Markus BrecklinghausDaniel Fiolka

Daniel fiolkaVom Gast zum festen Ensemblemitglied im Musiktheater

Der Bariton wurde in Hagen geboren und studierte an der Musikhochschule Köln, Abteilung Aachen, Gesang und Gesangs ­pädagogik. Daniel Fiolka besuchte Meister­kurse unter anderem bei Reinhard Leisen­heimer, Julia Hamari und Kurt Moll. Nach Stationen am Opernstudio Meran, dem Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein und dem Landestheater Detmold war er von 2001 bis 2007 am Theater Vorpommern engagiert. Von 2007 bis 2012 gehörte er zum festen Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Zahlreiche Gast­auftritte führten ihn unter anderem an das Staatstheater Wiesbaden, Staatstheater Schwerin, Theater Lübeck, Volkstheater Rostock, Landestheater Detmold und die Deutsche Oper am Rhein. Am Mainfranken Theater Würzburg feierte er 2010/2011 in der Rolle des Dandini in der Oper La Cene-rentola sein Debüt. In dieser Spielzeit stand er als Graf Danilo in Die Lustige Witwe von Franz Lehár und als Graf von Eberbach in Albert Lortzings Oper Der Wildschütz auf der Bühne. Daniel Fiolka gehört ab der Spielzeit 2012/2013 fest zum Ensemble des Main franken Theaters Würzburg.

kai markus BrecklinghausVerstärkung im Schauspielensemble

Der gebürtige Düsseldorfer absolvierte sein Schauspielstudium an der Staatlichen Hoch­schule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Kai Markus Brecklinghaus spielte am Stadttheater Lübeck, am Wilhelma The­ater Stuttgart, am Nationaltheater Mann­heim und am Staatstheater Stuttgart, bevor er 2005 ein Engagement am Mainfranken The­ater Würzburg annahm. Von 2006 bis 2010 war er festes Ensemblemitglied des Würzbur­ger Thea ters. Hier konnte er unter anderem in der Erfolgskomödie der Spielzeit 2006/2007 Der Diener zweier Herren von Carlo Goldoni als Silvio mit seiner Paolo Conte­Imitation in waschechtem Düsseldorferisch das Publi­kum für sich gewinnen. Als Sekretär Wurm in Friedrich Schillers Kabale und Liebe oder als Franz Moor in Die Räuber bediente er das klassische Fach und war als Gott Apollon ein­drucksvoll in Aischylos’ Eumeniden, dem drit­ten Teil der Würzburger Orestie, zu erleben. Die Spielzeit 2009/2010 beschloss er in der Rolle des Slim in John Steinbecks Von Mäu-sen und Menschen. Seit dem Sommer 2010 widmete er sich vermehrt Lesungen und mu­sikalischen Projekten. Er unternahm eine filmi­sche Reise nach New York, wo er unter ande­rem das Actors Studio besuchte. Aufenthalte in Berlin, München und Hamburg inspirierten seine künstlerische Arbeit. Nun kehrt er zur Spielzeit 2012/2013 zurück an das Würzbur­ger Ensemble, wo er unter anderem in Minna von Barnhelm als Wirt zu sehen sein wird.

Tomáš ibrmajer

Tomáš ibrmajerBallettrepetitor am Mainfranken Theater Würzburg ab der Spielzeit 2012/2013

Schon während seiner Ausbildung an der Janácek­Akademie der musischen Künste (JAMU) in seiner Geburtsstadt Brünn/Tsche­chische Republik, betrieb Tomáš Ibrmajer Privatstudien in den Fächern Klavier­ und Orgelspiel, Klavier­ und Orgelimprovisationen sowie Komposition an verschiedenen Musik­schulen. Nach seinem mit „Auszeichnung“ bestandenen Examen 2001, schließt er mit 37 Jahren das Doktorstudium (PhD.) erfolg­reich ab.

Parallel arbeitet Tomáš Ibrmajer als Musik­lehrer und Schulchorleiter an der „Slovans­ké námestí“­Schule in Brünn. Bei der jährlich stattfindenden „Belotíner Sängerwoche“ ist er von 2005 bis 2012 Lektor und Leitender Dirigent. Zudem übernimmt er an der JAMU einen Lehrauftrag im Fach Dirigieren, ist als Ballettrepetitor am Nationaltheater Brünn tätig und leitet verschiedene Kammer­ und Männerchöre – unter anderem den Gemisch­ten Chor der St.­Jakobs­Kirche, den Brünner Akademischen Chor, den Männerchor „APS Moravan Brünn“, den Kammerchor „Canti­cum Camerale“ in Zlín und den Kammerchor

„Capella Moraviae“.

Tomáš Ibrmajer war unter anderem beim Brünner Kammerorchester, beim Orchester Tschechische Virtuosen und beim Orchester ZUŠ als Gastdirigent verpflichtet. Ebenso dirigierte er beim Kammerorchester Tišnov, bei der Kammeroper der Musikfakultät der JAMU und beim Bohuslav Martinu Philhar­monic Orchestra in Zlín.

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Timothy Szepkowski­CollinsSilke Evers

Silke Evers ist Trägerin verschiedener Aus­zeichnungen und Preise – von Ehrungen beim Bundeswettbewerb Gesang über den Bay­erischen Förderpreis bis zum Theaterpreis Würzburg, den sie im vergangenen Dezember 2011 erhalten hat. Seit dem Wintersemes­ter 2010/2011 hat sie eine Dozentur an der Hochschule für Musik Mainz im Studiengang Gesang für zwei Semester inne.

In der Spielzeit 2012/2013 ist Silke Evers un­ter anderem als Euridice in Christoph Willibald Ritter von Glucks Oper Orfeo ed Euridice zu erleben.

cara hopkinsNeues festes Ensemblemitglied in der Ballett compagnie

Die Australierin Cara Hopkins verstärkt ab der Spielzeit 2012/2013 die Ballettcompag­nie des Mainfranken Theaters Würzburg und wird unter anderem in der Rolle der Titania in Ein Sommernachtstraum zu sehen sein. In der Spielzeit 2011/2012 war sie als Gast in Othello in der Rolle der Desdemona zu erleben, nachdem sie in der Spielzeit zuvor als Elevin die Würzburger Ballettcompagnie bereicherte. 2005 nahm sie an einem Inter­state Junior Program der Australian Ballet School teil und anschließend an dieser Ein­richtung bis 2009 Tanzunterricht. Von 2008 bis 2009 wirkte sie an verschiedenen Produk­tionen des Australian Ballets mit und tanzte unter anderem Choreografien von George Balanchine und Jirí Kylián.

Timothy szepkowski-collinsNeues festes Ensemblemitglied in der Ballett compagnie

Der Australier Timothy Szepkowski­Collins ist ab der Spielzeit 2012/2013 festes Mitglied der Ballettcompagnie des Mainfranken Thea­ters Würzburg. 2011 hatte er unter anderem Engagements beim Ballett Dortmund und tanzte Choreografien von Xin Peng Wang, Mauro Bigonzetti, Christian Spuck und George Balanchine. 2010 war Szepkowski­Collins Mitglied der Ballettcompagnie des Australian Ballets in Melbourne. Von 2008 bis 2010 studierte er Tanz an der Australian Ballet School und schloss mit dem erweiterten Diplom ab. Von 2005 bis 2009 absolvierte er eine Tanzausbildung am Victorian College of the Arts, für das er von 2005 bis 2007 ein Stipendium erhielt, und schloss 2009 dort seine Ausbildung ab mit dem „Victorian Certificate of Education“.

Cara Hopkins

silke eversZurück am Mainfranken Theater

Nach Engagements bei den Salzburger Festspielen und der Staatsoper Berlin ist die Sopra nistin Silke Evers ab Herbst 2012 wie­der auf der Bühne des Mainfranken Theaters Würzburg zu erleben. Sie gehört bereits seit der Spielzeit 2003/2004 zum festen Ensemble des Würzburger Theaters. Hier gestaltete sie unter anderem in Wolfgang Amadé Mozarts Opern Die Zauberflöte die Rolle der Pamina, die Susanna in Die Hochzeit des Figaro und Fiordiligi in Così fan tutte.

Evers studierte an den Musikhochschulen in Köln und in Düsseldorf, wo sie 2005 ihr Kon­zertexamen ablegte. Schon während ihres Studiums wurde die Sopranistin als Gast an verschiedene Opernhäuser eingeladen. Als Konzert­ und Liedsängerin ist Evers in großen Sälen wie der Kölner Philharmonie, der Ton­halle Zürich, dem Konzerthaus Berlin oder dem Bonner Beethovenhaus aufgetreten. Neben der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Spezialensembles für Alte Musik, wie dem Concerto Köln, beschäftigt sich Evers intensiv mit zeitgenössischer Musik. Sie konzertierte unter anderem mit dem Arditti Quartett, dem Ensemble Contrechamps und dem Kairos Quartett. 2011 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen und stand 2012 in Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore unter der Leitung von Ingo Metzmacher auf der Bühne der Berliner Staatsoper im Schiller­theater.

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nele neitzkeNeue Leiterin des Kinder- und Jugend-theaters

Die bekennende Hannoveranerin studierte an der Universität Hannover Literatur­ und Erzie­hungswissenschaften und arbeitete parallel als Regieassistentin und in diversen theaterpäd­agogischen Jugendprojekten am schauspiel­hannover des Niedersächsischen Staatsthea­ters. Nach Abschluss des Magisterstudiums arbeitete Nele Neitzke als Produktionsassis­tentin und theaterpädagogische Beraterin bei musikalischen Kinderstücken in Hildes­heim, Bamberg und Paris. Seit 2007 war sie als Thea terpädagogin, Schauspieldramatur­gin und Regisseurin am Theater Ulm fest en­gagiert. Dort hat sie vielfältige Jugend­ und Schulprojekte ins Leben gerufen und insze­niert bzw. dramaturgisch begleitet, die das Theater zu einem Anziehungspunkt für krea­tive und motivierte junge Menschen gemacht haben.

Mit ihrer ersten Regiearbeit, dem Monolog Jungfrau fast forward nach Friedrich Schil­lers Jungfrau von Orleans, wurde sie 2011 zur Hessischen Kinder­ und Jugendtheaterwoche Kuss nach Marburg eingeladen. Am Theater Ulm inszenierte sie außerdem das Jugend­stück Filmriss und die Kaurismäki­Adaption I hired a contract killer. Ferner erarbeitete sie dort das Stück Nichts. Was im Leben wichtig ist. Am Mainfranken Theater Würzburg be­ginnt sie ab der Spielzeit 2012/2013 als Thea­terpädagogin und übernimmt die Leitung des Kinder­ und Jugendtheaters. Das Klassenzim­merstück Miriam, ganz in schwarz ist die ers­te Jugendtheaterproduktion, die sie am Main­franken Theater inszeniert.

Nele Neitzke

leute, leute! roland marzinowskiNeuer Schauspieldramaturg

Roland Marzinowski wechselt nach drei Spiel­zeiten am Theater Augsburg an das Main­franken Theater Würzburg. Neben seiner Theaterarbeit in der Fuggerstadt engagierte er sich auch als Lehrbeauftragter an der Uni­versität Augsburg.

Im Laufe seines Wirkens an mehreren Thea­tern arbeitete er mit Regisseuren wie Nicolas Stemann, Peter Kastenmüller, Thomas Bischoff, Thomas Ostermeier und Anne Lenk zusammen.

Roland Marzinowski studierte Theaterwissen­schaft, Kulturwissenschaft und Publizistik in Leipzig und Berlin. Noch während des Stu­diums arbeitete er als VHS­Dozent für den Fachbereich Theater in Berlin. 2005 absol­vierte er eine halbjährige Dramaturgiehospi­tanz am schauspielhannover, anschließend hospitierte er an der Schaubühne Berlin. Von 2006 bis 2008 war Marzinowski als Regie­assistent am Deutschen Theater in Göttingen engagiert. Dort erarbeitete er mehrere eige­ne Inszenierungen und Theaterprojekte. Seine selbstverfasste Version von Robert Louis Stevensons Dr. Jekyll und Mr. Hyde wurde 2007 zum Kaltstartfestival in Hamburg, einem Thea terfestival für junge Regisseure, eingela­den. Erste dramaturgische Arbeiten leistete er am Theater Halle 7 in München vor allem für moderne Dramatik.

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Roland Marzinowski

rebecca Bernhard1. Violine tutti im Philharmonischen Orchester Würzburg

Rebecca Bernhard, in Tübingen geboren, erhielt im Alter von sechs Jahren ersten Gei­genunterricht. Ihr Studium führte sie nach Stuttgart an die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in die Klasse von Profes­sor Ingolf Turban. Nach ihrem Diplom wech­selte sie nach London an die renommierte Guildhall Scholl of Music and Drama, die sie mit einem Master of Music absolvierte. An der Musikhochschule Trossingen komplet­tierte die Geigerin ihre künstlerische Aus­bildung in der Solistenklasse von Profes sor Winfried Rademacher. Erste Orchestererfah­rungen sammelte Rebecca Bernhard in der Orchesterakademie des Schleswig­Holstein Musikfestivals sowie im Gustav Mahler Jugendorchester unter der Leitung von Claudio Abbado. Ein Engagement als stell­vertretende Stimmführerin in den 2. Vio li nen führte sie zum Tiroler Symphonie Orches­ter Innsbruck. Bevor Rebecca Bernhard mit Spielzeitbeginn als 1. Violine tutti zum Philharmonischen Orchester Würzburg wechselt, musizierte sie bei den Bremer Philharmonikern.

Rebecca Bernhard

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Wenn Töne duften …1. kammerkonzerte 07. Oktober 2012 | 11 Uhr Toscanasaal der Residenz

Wie der Soziologe Niklas Luhmann in seiner Theorie erklärt, reduzieren Erwartungen Kom­plexität in sozialen Systemen. Erwartungser­wartungen sind solche Erwartungen, die sich auf die Erwartungen eines Gegenübers bezie­hen. Ganz technisch ausgedrückt, ist Musik die organisierte Form von Schallereignissen. Dementsprechend geht man als Besucher eines Konzerts auch davon aus, dass, wenn Musiker das Podium betreten, Musik erklingen wird. Als David Tudor am 29. August 1952 John Cages neueste Komposition aufführt, vernimmt das anwesende Publikum während der vier Minuten und 33 Sekunden Spieldauer keinen einzigen Ton des Klaviers, vor welchem Tudor Platz genommen hatte. Ist es das Erleben der Stille, das die Musik ausmacht, oder wird hier nur mit einer Erwartungshaltung des Zuhörers gespielt?

In der modernen Klangkunst haben sich viele Komponisten mit Erwartungen an Musik be­schäftigt. Gerhard Stäbler verlässt in der Kon­zeption seiner Werke häufig den Rahmen des Üblichen. Er greift Elemente auf, die die her­kömmliche Aufführungssituation aufheben. Gesten, Bewegungen im Raum, Licht und Düf­te oder das aktive Einbeziehen des Publikums sind Bestandteil seiner Kompositionen. Es stellt sich dann nicht mehr nur die Frage, was die Zu­hörer vom Konzert erwarten, sondern was der Anteil des Auditoriums an der Musik ist. Musik mit allen Sinnen aufzusaugen, zu sensibilisieren für unerwartete Wahrnehmungs­ und Denk­muster ist sein Anliegen. „Es geht mir darum, Wahrnehmungen zu schaffen, wobei Wahrneh­mung nicht die Wiederholung von Bekanntem ist“, formuliert auch der Komponist Kunsu Shim. Was kann man von Musik erwarten? Kann Stille klingen? Kann Musik gefühlt werden? Können Töne duften …?

Jugendclub (Szene aus iDentity, Spielzeit 2010/2011)

Literatur in den Häusern der Stadt

außerdemDer Jugendclub des main-franken Theaters WürzburgMitmachen leicht gemacht

e Erstes Infotreffen: 8. Oktober 2012 18 Uhr | Kammerspiele

Der Jugendclub des Mainfranken Theaters richtet sich an Spielwütige und solche, die es werden wollen. Theaterinteressierten jungen Leuten ab 15 Jahren bietet sich die Möglich­keit, sich – angeleitet durch Profis – spielerisch auszuprobieren. Eine Spielzeit lang setzen sich die Mitglieder des Jugendclubs mit einem Thema auseinander und erarbeiten gemein­sam eine Inszenierung, die unter professionel­len Bedingungen in den Kammerspielen her­ausgebracht wird.

Die einzige Voraussetzung ist, dass alle Teil­nehmer genügend Zeit mitbringen, um ein­ bis zweimal pro Woche zu proben, zu Work­shops und Veranstaltungen ins Theater zu kommen und bereit sind, in den letzten zwei Wochen vor der Premiere ihren Lebensmittel­punkt quasi ins Theater zu verlegen. Denn: So viel Spaß es auch machen wird (und wir werden gemeinsam sicher viel zu lachen ha­ben) – Theater ist auch Arbeit.

Anmeldungen ab Anfang September unter [email protected]

literatur in den häusern der stadt„machtSPiELE!” in Würzburger Wohnungen mit Mitgliedern des Schauspielensembles

e 12. Oktober 2012 I 19.30 Uhr Würzburger Privatwohnungen

Die Lesungsreihe „Literatur in den Häusern der Stadt“ erfreut sich schon immer größter Beliebtheit. Das Besondere daran ist, dass die Lesungen in ausgewählten Würzburger Pri­vatwohnungen und ­häusern stattfinden. In diesem intimen Rahmen lesen Schauspie­lerinnen und Schauspieler des Mainfranken Theaters Würzburg aus verschiedenen litera­rischen Werken: Das Spielzeitmotto „macht­SPIELE!“ stellt den thematischen Rahmen für diese Lesungsreihe her. Bekannte historische Romane stehen ebenso auf dem Programm wie aufregende Abenteuerbücher oder span­nungsreiche Kriminalgeschichten. Hier ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas da­bei. Nicht zuletzt garantiert die einzigartige Stimmung in familiärer Atmosphäre, die viel Raum für persönliche Begegnungen bietet, ei­nen unvergesslichen Literaturabend der Ext­raklasse.

Die diesjährigen Programme und Veranstal­tungsorte erfahren Sie an der Theaterkasse oder entnehmen Sie dem Programmfolder.

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Theaterfest 2012zanni spezial 15. September 2012, ab 12 Uhr Text: Jenifer Gabel

Theaterfest 2012Auch beim diesjährigen Theaterfest des Mainfranken Theaters Würz-burg, das traditionell den Auftakt zur neuen Spielzeit bildet, haben Theaterbegeisterte und solche, die es werden wollen, wieder Gelegen-heit, in die drei Sparten Musiktheater, Schauspiel und Ballett hineinzu-schnuppern, einen Einblick in die Produktionen der Saison zu erhalten und das Ensemble kennenzulernen. Daneben gibt es jede Menge In-formatives rund um das Theater – auch zur bevorstehenden Sanierung – vor allem aber rundum gute Unterhaltung!

Am 15. September 2012 öffnet das Mainfranken Theater ab 12 Uhr seine Pforten: Das Ballettensemble lädt ein zu einer Öffentlichen Pro-be mit einem Potpourri der kommenden Stücke. Auch das Schauspiel-ensemble lässt sich bei den Proben zu Minna von Barnhelm über die Schultern blicken. Der Chefmaskenbildner Wolfgang Weber und sein Team begeistern in einer großen Schminkshow mit ihren Fähigkeiten, und in einer exklusiven Ausstellung zeigen die Kostümbildner und Re-quisiteure ihre schönsten und originellsten Arbeiten. „Mitmachen!“ heißt es bei vielen spannenden Workshops in den Bereichen Orchester, Tanz, Schauspiel oder Bühnenbild … Hier gilt es einfach auszuprobie-ren und vielleicht noch unbekannte Talente zu entdecken.

Im Halbstundentakt finden den ganzen Tag über – kompetent und unterhaltsam begleitete – Führungen hinter den Kulissen statt. Details über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche im größten Drei-spartenhaus Unterfrankens verraten die Mitarbeiterin nen und Mitar-beiter in der Gesprächsrunde „Inside Out“. An verschiedenen Info-ständen werden umfassende, persönliche Beratung zu Abo-Angebo-ten, zum Theater- und Orchesterförderverein, zum Jugendclub und zu den vielfältigen Ausbildungs angeboten in einem Theater.

Die kleinen Besucher können eine Aufführung des Kinderballetts be-suchen, zusammen mit der Damenschneiderei tolle Kopfbedeckungen basteln, beim Zuhören einer Märchenlesung entspannen oder sich im Spiel&Spaß-Bereich in der Hüpfburg austoben.

In der Fotoausstellung „theater(t-)räume” von Falk von Traubenberg haben Interessierte die Möglichkeit, sich ein Bild von dem Großpro-jekt Theatersanierung zu machen. Zudem stehen Intendant Hermann Schneider und seine am Planungsprozess beteiligten Gäste in einer of-fenen Gesprächsrunde zum Thema „Sanierung“ Rede und Antwort. Auf der großen Außenbühne begrüßen wir die „Ballbearing Jazz-band”, „Ulmer and Friends“, die Schulband „The Waste“ und den Musical-Chor „Sotto Voce” des WuF-Zentrums. Ein musikalischer Leckerbissen findet in diesem Jahr im Unteren Foyer statt: Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg verwöhnen in wechseln-der Besetzung die Ohren mit Kaffeehausmusik – der Gaumen erfreut sich derweil an Kuchen und anderen Leckereien! Aber keine Sorge: Wer es (kulinarisch) etwas deftiger mag, kommt sicher an der Grill-station im Außenbereich auf seine Kosten.

Während am Nachmittag das „Kleine Theaterfestkonzert” auf die Produktionen in den Kammerspielen und andernorts einstimmt, präsentiert das „Große Theaterfestkonzert” am Abend die Spielzeit- Höhepunkte im Großen Haus – ein krönender Abschluss eines hoffentlich wunderbaren Festes.

Einen detaillierten Überblick finden Sie auf unserer Homepage www.theaterwuerzburg.de/theaterfest2012!

Wir freuen uns auf Ihr und euer Kommen!

Die drei Sparten des Hauses präsentieren sich unter dem Spielzeitmotto „machtSPIELE!”

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Foto: Falk von Traubenbergzanni spezial: Theaterfest 2012

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Das Motto der Spielzeit 2012/2013 ist „machtSPiELE!“. Sie hatten einen wesentlichen Anteil an der visuellen Umsetzung und im Alma-nach mit ihren Fotografien ein klares Statement gesetzt. Wie haben Sie sich dem Thema „machtSPiELE!“ genähert?

In der vergangenen Spielzeit spielte der jeweilige Ort, an dem die En­semblemitglieder fotografiert wurden, eine tragende Rolle. Wir sind mit den Darstellern durch das gesamte Haus gezogen, an Plätze, die für sie eine ganz besondere Bedeutung haben. Der Ort und die Person verbanden sich in den Bildern zu einer Einheit. Die Bilder für die kom­mende Spielzeit hingegen stellen die Person in den Vordergrund. Wir haben entschieden, die Fotos nur an einem Ort zu machen – vor einer rauen Betonwand, die lediglich als Hintergrund dient: Der Fokus liegt ganz auf den Köpfen der Darsteller.

Die Bildsprache hat sich entscheidend verändert. Das Ensemble steht zwar erneut im Vordergrund, diesmal jedoch konkreter, purer und noch direkter. Welche idee verbirgt sich hinter diesem Ansatz?

Seit einer Weile arbeite ich mit der Hipstamatic­App, die, wie ich fin­de, eine extrem spannende Oberflächenästhetik hat. Die entstande­nen Bilder sind eine maximale Reduktion auf das Individuum, gleich­zeitig wird in der Kombination mit den QR­Codes nicht auf den ersten Blick sichtbare Information jederzeit und weltweit verfügbar gemacht. So bewegen sich die Bilder im Spannungsfeld zwischen Person und In­formation.

Sie haben ihr Profigerät zur Seite gelegt und auf ein eher ungewöhn-liches technisches Hilfsmittel zurück gegriffen. Warum?

Ob ich dieses Mal mit ungewöhnlichen technischen Hilfsmitteln fotografiert habe, ist eine Frage des Blickwinkels. Ich würde eher sagen, dass ich ein alltägliches Hilfsmittel eingesetzt habe: mein Smartphone. In der Entscheidung, das Profigerät im Schrank zu las­sen, liegt auch ein Statement. Das Fotografieren mit dem Smartphone spielt im privaten Bereich eine immer größere Rolle. Die stetig verbes­serte Kameraqualität, eine Vielzahl von günstigen Kamera­Apps und die quasi ständige Bereitschaft führen zu einem ganz anderen Um­gang mit dem Medium als noch vor 20 Jahren. Hinzu kommt, dass auch unser Umgang mit Bildern gleichzeitig lockerer geworden ist – siehe facebook, twitpict. Die Zeichen der Zeit – und damit auch ihre Bilder – sind gerade im Umbruch.

Sie arbeiten bereits seit mehreren Jahren für das Würzburger Theater. Was macht für Sie den Unterschied zwischen der Theaterwelt und anderen „Kunden“ aus?

(lacht) Viele meiner Kunden begleite ich nun schon über mehrere Jah­re, aber bei kaum einem bin ich vom Planungsprozess bis zum fertigen Produkt so eng in die Entstehung eingebunden. Das eröffnet mir vie­le neue Blickwinkel auf meine Bilder, gleichzeitig aber auch Einblicke in das Leben und Wirken anderer Künstler auf anderen Gebieten – ein absolut spannender Mix!

im Theaterfoyer ist derzeit eine andere Arbeit von ihnen, die instal-lation „schwarz rot gold“, zu bewundern, die schon fast ein Teil des Gebäudes geworden zu sein scheint. Was ist ihre Philosophie als Künstler?

„schwarz rot gold“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie ich mich als Künst­ler im Alltag im wahrsten Sinne des Wortes verorte. Die Gläser, deren Anordnung die Proportionen der deutschen Flagge einnimmt, sind ge­füllt mit Dias, die mir über die Jahre von Freunden, Bekannten, aber auch Fremden zur Verfügung gestellt wurden. Die Kombination mit den Leuchtstoffröhren steht zum Einen für das Licht, das zur Entste­hung der Bilder zwingend notwendig ist. Gleichzeitig drückt dies die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft aus, aber auch die Erleuchtung des Raums, in dem sich die Arbeit jetzt befindet: Meine Arbeiten entstehen immer an der Schnittstelle zwischen dem Ort, mei­nem Umfeld und mir selbst. Ich meine, dass Arbeiten nur durch den direkten Bezug zwischen diesen drei Themenfeldern entstehen kön­nen, die nicht beliebig sind, sondern den Betrachter zur Auseinander­setzung anregen. Diese Auseinandersetzung kann sich direkt in die­sem Rahmen bewegen, aber auch aus diesem ausbrechen oder voll­kommen singulär und allumfassend im Betrachter­Ich stattfinden.

Und wo finden Sie ihre inspirationen?

Die Antwort ist so einfach wie genial und banal: Im Leben. Sei es im Supermarkt, beim Bahn fahren, am Schreibtisch, mit Kollegen – be­dingt durch die permanente Auseinandersetzung mit eigenen Themen, die ich mir stelle oder die an mich herangetragen werden. Manche mit größerer Wucht, andere ganz leise: Antworten geben Fragen. Vielen Dank und alles Gute für ihre nächsten Projekte.

zanni spezial: Fotograf Falk von Traubenberg

Das Interview führte Daniela Bell Nächstes Projekt von Falk von Traubenberg: Die Fotoausstellung „theater(t­)räume“, ab September 2012 im Mainfranken Theater Würzburg, Oberes Foyer

machtspiele!interview mit dem fotografen falk von Traubenberg, der seit mehreren Jahren das mainfranken Theater Würzburg künstlerisch begleitet.

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„Ganz neu ist das letzte stück, minna von Barnhelm…” Johann Joachim Eschenbach über Minna von Barnhelm (Hamburg, 1767)

Ganz neu ist das letzte Stück, Minna von Barnhelm; ein wahres Ori­ginal, worinn alles deutsch ist, nicht allein die Namen, sondern auch Handlung und Charaktere. Die letzteren haben uns, wie überhaupt in allen Stücken des Herrn Verfassers, sehr vorzüglich gefallen. Sie sind aus der Natur genommen, und von allen Seiten, auch nach ihren kleinsten Zügen, sehr richtig geschildert; sie zeigen sich in Handlun­gen noch mehr als in Reden, und erheben einander durch einen Kon­trast, der seine ganze Wirkung thut, weil er nicht ängstlich gesucht ist. […] Doch Kenntnis der menschlichen Seele verräth sich durchgehends. Ein besonderes Lob verdient noch der Dialog des Herrn Lessings. Es herrscht darinn allenthalben der wahre ungekünstelte Ton des Um­gangs; er hat die verschiednen Redensarten des höhern und niedern Standes, die eigenthümlichen Wendungen der Sprache überhaupt, und die besonderen Inversionen und Ausdrücke der Leidenschaft und der Laune vollkommen in seiner Gewalt; seine Personen reden bestän­dig munter, unterhaltend, charakteristisch; alles, was sie sagen, hängt ohne ängstliche Verbindung, in der verschönerten Unordnung wirk­licher Gespräche, an einander; sie locken sich die Antworten ab, un­terbrechen sich oft, und zwar beständig da, wo sie sollen; und endlich die episodischen Einfälle, die zum Hauptzweck der Scene entbehrlich wären, aber die Charaktere nach ihren feinsten Zügen auszubilden dienen, sind sehr natürlich ins Ganze hineingeflochten.

„es ist die glücklichste Vorbedeutung für das Theater“ Anonyme Rezension aus den Neuen Critischen Nachrichten Greifs-wald (4. Juli 1767)

Es ist die glücklichste Vorbedeutung für das Theater der Deutschen, dass Herr Lessing wieder anfängt für dasselbe zu arbeiten. Nach einer langen Abwesenheit bereichert er es mit einem Stücke, dass ziemlich in Diderots Geschmack einschlägt, das aber darum nicht weniger originel ist, und noch immer die Stärke und Naivität im Dialog, noch

immer die Natur und Schattierung in den Charakteren enthält, wo­durch sich der Verfasser einen vorzüglichen Platz unter unsern theat­ralischen Dichtern, sonderlich aber für das Lustspiel erworben hat.

„Wahrste ausgeburt des siebenjährigen krieges“ Johann Wolfgang Goethe über Lessings Minna von Barnhelm in Dichtung und Wahrheit

Eines Werkes aber, der wahrsten Ausgeburt des Siebenjährigen Krie­ges, von vollkommen norddeutschen Nationalgehalt muß ich hier von allen ehrenvoll erwähnen; es ist die erste aus dem bedeutenden Le­ben gegriffene Theaterproduktion, von spezifisch temporärem Ge­halt, die deswegen auch eine nie zu berechnende Wirkung tat: Minna von Barnelm. Lessing, der, im Gegensatze von Klopstock und Gleim, die persönliche Würde gern wegwarf, weil er sich zutraute, sie in je­dem Augenblicke wieder ergreifen und aufnehmen zu können, ge­fiel sich in einem zerstreuten Wirtshaus­ und Weltleben, da er gegen sein mächtig arbeitendes Innere stets ein gewaltiges Gegengewicht brauchte, und so hatte er sich auch in das Gefolge des Generals Tau­entzien begeben. Man erkennt leicht, wie genanntes Stück zwischen Krieg und Frieden, Haß und Neigung erzeugt ist. Diese Produktion war es, die den Blick in eine höhere, bedeutendere Welt aus der litera­rischen und bürgerlichen, in welcher sich die Dichtkunst bisher bewegt hatte, glücklich eröffnete.

Die gehässige Spannung, in welcher Preußen und Sachsen sich wäh­rend dieses Krieges miteinander befanden, konnte durch die Beendi­gung desselben nicht aufgehoben werden. Der Sachse fühlte nun erst recht schmerzlich die Wunden, die ihm der überstolze Preuße geschla­gen hatte. Durch den politischen Frieden konnte der Friede zwischen den Gemütern nicht sogleich hergestellt werden. Dieses aber sollte gedachtes Schauspiel im Bilde bewirken. Die Anmut und Liebenswür­digkeit der Sächsinnen überwindet den Wert, die Würde, den Starr­sinn der Preußen, und sowohl an den Hauptpersonen als den Subal­ternen wird eine glückliche Vereinigung bizarrer und widerstrebender Elemente kunstgemäß dargestellt.

Premiere: 22. September 2012, Großes Haus

Schauspiel: „Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück”

Team: Schneider, Franke, Fischer, Marzinowski

Textzusammenstellung: Hermann Schneider

„sie locken sich die antworten ab”

zeitgenössische rezensionen zu Minna von Barnhelm im 18. Jahrhundert

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Maria Brendel ist Minna von BarnhelmSchauspiel: „Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück”

Foto: Falk von Traubenberg

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Karen Leiber ist Lady MacbethMusiktheater: Macbeth Foto: Falk von Traubenberg

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Was haben eine antike Titanin, die gerne mit drei Gesichtern und fackelschwingend dargestellt wird, eine rotäugige, steinalte Frau mit Krückstock, die sich bestens aufs Backen versteht, und ein zwölf­jähriges blondes Mädchen, das in einem Ort namens Neustadt für manche Verwirrung sorgt, gemeinsam? Nun, die genannten drei Da­men haben alle denselben Beruf, ist doch jede von ihnen eine Hexe. Dabei handelt es sich bei der Erstgenannten um die Göttin Hekate, die quasi die Urmutter aller Hexen der westlichen Kultur ist. Die Zwei­te hier Aufgelistete entstammt der Geschichte von Hänsel und Gretel der Gebrüder Grimm und repräsentiert so etwas wie die klassische Märchenhexe. Bei der dritten Vertreterin der bewussten Zunft handelt es sich um Bibi Blocksberg, die sich in die Herzen vieler Kinder gehext hat. Die antike Gottheit Hekate, die Grimmsche Märchenfigur und die kleine, liebenswerte, mit magischen Fähigkeiten ausgestattete Göre sind dabei einige der wenigen Zauberschwestern, die sich etwa als Gegenstand der Altertumsforschung, als Märchen­ und Opern figur oder als der Star einer Hörspielreihe in die heutige Zeit retten konn­ten. Dabei verweisen sie gleichzeitig auf einen der spannendsten, aber auch auf einen der wirklich dunkelsten Aspekte der Kultur­ bzw. der Unkulturgeschichte.

Äußerst interessant ist natürlich die Frage, wie das Phänomen, das man später als Hexe bezeichnen wird, überhaupt entstanden ist. Dafür muss man tief in die Menschheitsgeschichte abtauchen bis zu jenen Urzeiten, in denen der Mann zum Jagen auszog, während die Frau in der Höhle oder in der einfachen Behausung, in der man lebte, zurückblieb. Schon damals fand also eine geschlechtermäßige Ausdifferenzierung der verrichteten Tätigkeiten und Fertigkeiten statt. Während nämlich die Herren der Schöpfung sich auf die zweifelhaf te Kunst des Tötens konzentrierten, hatten die Frauen Zeit, sich in der näheren Umgebung umzusehen. Sie konnte Pflanzen und Kräu ter, deren Geschmack und deren Wirkung untersuchen. Und so konnte die Frau, die von ihrer natürlichen Disposition her zwangsweise er­kannt hat, dass das Leben von zyklischen Mechanismen bestimmt wird, sehr schnell erkennen, welche Auswirkungen etwa der Gang des Mondes auf Mensch und Umwelt hat oder welche Kreisläufe in der Natur generell wirksam sind. Dadurch erwuchs den Frauen ein Wissen über kosmische Zusammenhänge, Heilkunst und auch über

die drogenartige Wirkung mancher Pflanze oder manches Rezeptes, das sie vor ihren keulenschwingenden Männern auszeichnete. Die alten Germanen zollten diesen Fähigkeiten noch den notwendigen Respekt, indem sie viele Frauen zu Priesterinnen erhoben. Doch als die ebenso männlich geprägte wie lustfeindliche Religion des Chris­tentums sich in Europa ausbreitete, wurde nicht nur die mit magi­schem Wissen ausgestattete und im Bund mit den Göttern stehende Schamanin, sondern die Frau als solche verdammt. Schließlich war es ja Eva gewesen, die angeblich mit dem Apfel alles Übel in die Welt ge­bracht hatte, wofür alle ihre weiblichen Nachkommen büßen sollten.

Hinzu kam, dass die Männer ihre ureigene Domäne des Waffen­schwingens so weit perfektioniert und sich in zahlreichen Kriegen ge­genseitig derart dezimiert hatten, dass sie sich auf einmal mit einem enormen Frauenüberschuss konfrontiert sahen. Ganz zu schweigen, dass die Frauen in den Männern permanent Begierden weckten, die sich nicht mehr kontrollieren ließen, was auf männlicher Seite eine ge­wisse Verunsicherung, wenn nicht gar Angst auslöste. Um dieser Herr zu werden, wurde quasi die Hexe erfunden. Man dämonisierte die Frau, namentlich die sexuell attraktive und aktive Frau, und meinte, so das Recht zu haben, sie zu strafen. Die zahlreichen lodernden Schei­terhaufen, auf denen unzählige unschuldige weibliche Opfer hinge­mordet wurden, markieren dabei – wie gesagt – eines der dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte. Es dauerte einige Jahrhunder­te, bis der Geist der Aufklärung endlich auch diesem bestia lischen Un­wesen ein Ende bereiten konnte. Doch zu spät: Die Männer hatten es geschafft, die weisen Frauen auszurotten. Nur noch im Märchen oder in der Literatur konnten sie überleben und – als kleine Genug tuung – mit ihrem Wissen über den Lauf der Dinge und die Zukunft wie etwa in Shake speares Macbeth die Männerwelt weiter zutiefst verunsichern. e Die Katholische Akademie Domschule Würzburg lädt zu einer Be­gleitveranstaltung der Inszenierung Macbeth ein. Unter dem Titel „Gründe und Abgründe“ referieren am 27. Oktober 2012 ab 15 Uhr in der Palliativakademie im Juliusspital GMD Enrico Calesso und der Theologe Prof. Dr. Thomas Weißer über das Verhältnis von Individuen zu den Mächtigen und den Wirkungsmechanismen der Macht. Nähere Informationen unter www.domschule­wuerzburg.de

Premiere: 14. Oktober 2012, Großes Haus

Musiktheater: Macbeth Team: Calesso, Suschke, Röhrbein, Rieck, Blitt

Text: Christoph Blitt

Glanz und elend der weisen frauDer kampf der männer gegen die hexen

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Garderobe Nr. 1Eine Musicalrevue für zwei Sängerinnen

„Garderobe Nr. 1“ heißt die Musicalrevue für zwei Sängerinnen in den Kammerspielen des Würzburger Mainfranken Theaters, die man sich auch gut auf der großen Bühne vorstellen könnte und die das Premierenpublikum immer wieder zu Zwischenapplaus hinreißt. Denn was Barbara Schöller als scheinbar am Ende ihrer Karriere angekom-mene Diva Paola Fraschetti und Anja Gutgesell als Sylvie Dorn ablie-fern, ist Emotion pur, ist neben Humor und süffiger Ironie hochkaräti-ger Gesang, fetziger Tanz, gut abgestimmtes Spiel des feinsinnig be-gleitenden Pianisten Jeremy Atkin – wunderbare Unterhaltung also. […] (Main-Post)

Das Premierenpublikum, das schon nach den einzelnen Nummern be-geistert geklatscht hatte, geriet am Ende schier aus dem Häuschen: ein unvergesslicher Abend mit zwei tollen Darstellerinnen. […](Tauber-Zeitung)

WA-Premiere: 22. September 2012 I 20.00 Uhr I Kammerspiele

Christoph Willibald Ritter von Gluck

Orfeo ed EuridiceOper in drei AktenText von Raniero de Calzabigi

Bernhard Stengele hat die 1762 uraufgeführte Oper von Schwulst be-freit, hat ablenkendes Beiwerk konsequent entfernt. Er hat die Hand-lung extrem verdichtet und fokussiert, was das Werk aus den fernen Gefühlslagen des Spätbarock mitten ins Herz des 21. Jahrhunderts katapultiert. […] (Main-Post)

Eine umjubelte Premiere mit stehenden Ovationen für eine Liebes-erklärung an die Musik, gesangliche Höhepunkte in Soli wie Chor-passagen und ansprechende Kreativität in der Umsetzung. […] Anrührend und leidenschaftlich, sehnsüchtig und innig – in Würzburg gelingt, was Gluck anstrebte: eine Oper, die in ihrer Einfachheit be-rührt […] (Main-Echo)

WA-Premiere: 30. September 2012 I 19.30 Uhr I Großes Haus

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Barbara Schöller als Paola Fraschetti in „Garderobe Nr. 1” (Foto: Gabriela Knoch) Anja Gutgesell als Amore in „Orfeo ed Euridice” (Foto: Falk von Traubenberg)

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Youri Vàmos

Ein SommernachtstraumBallett nach der gleichnamigen Komödie von William Shakespeare

Auf wunderbare Weise verzauberte „Ein Sommernachtstraum“ […] die restlos begeisterten Premierenzuschauer. Minutenlang feierten sie das von Michael Scott heiter bunt ausgestattete Märchen, die träumerische Fantasie um Liebe und Herzensverwirrungen im Elfenreich der Nacht, die witzige, frech-frivole Komödie mit den tap sigen Handwerkern und den koboldhaften Wesen Puck und Robin, vor allem aber die tänzerische Umsetzung in fein ausgewogenen Ensembles und oft überraschenden Figuren und Bewegungsabläufen zu Kompositionen von Mendelssohn-Bartholdy. […] (Leporello)

[…] Die Inszenierung ist bis in die letzten Details ausgefeilt und man muss kein Prophet sein, um der Aufführung schon jetzt das Prädikat „Publi kumsrenner“ uneingeschränkt verleihen zu können.(Fränkische Nachrichten)

WA-Premiere: 20. Oktober 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus

Mona Becker / Daniela Scheuren

Der Fischer und seine FrauFür alle ab 5 Jahren. Nach dem Märchen der Brüder Grimm

Die lehrreiche Geschichte vom Fischer und seiner Frau, die das Para-dies auf Erden jetzt und sofort will, kommt nicht mit erhobenem Zei-gefinger. […] Schon zu Beginn gibt es zum Thema Meer und Fische ein lebendiges Frage- und Antwort-Spiel, das die Erfahrungen des jungen Publikums […] geschickt in die Parabel von Größenwahn und der maßlosen Verschwendung einbezieht. […] Für jung und alt ein besonderes Vergnügen. (Fränkische Nachrichten)

[…] Schön an dieser Märchenversion ist, dass sie nicht belehrend an-kommt. Leichtfüßig, spielerisch und kindgerecht ist die Aufführung, obwohl oder gerade, weil sich die Sprache und Musik nicht anbiedert. Da wird es poetisch oder platt, traditionell oder modern, für große und kleine Zuschauer gleichermaßen – also tatsächlich ein Stück für alle ab fünf Jahren. (Main-Post)

WA-Premiere: 30. September 2012 I 15.00 Uhr | Kammerspiele

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WiederaufnahmenIvan Alboresi und Marius Krisan in „Ein Sommernachtstraum” (Foto: Lioba Schöneck)Rainer Appel als Butt in „Der Fischer und seine Frau” (Foto: Gabriela Knoch)

W E I N H A U SEcke Theater- / Semmelstraße

Mo. 9 –18 Uhr, Di .–Sa. 9 –24 Uhr, So. 11–24 Uhr Te le fon +49 931 3503-403

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Foto: Falk von TraubenbergKonzerte: 1. Sinfoniekonzert Nachtzeit

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aus dem leben eines künstlers

Text: Beate KröhnertKonzertsaal der Hochschule für Musik Würzburg, Hofstallstraße

Konzerte: 1. Sinfoniekonzert Nachtzeit 25. und 26. Oktober 2012, 19.30 Uhr

Draußen auf dem Vorplatz des Konzertsaals des „Conservatoire natio nal de musique et de déclamation“ ist es Abend geworden. Im gelben Licht der Gaslaternen funkeln die Brillantgeschmeide der feinen Damen beinahe heller als der Polarstern am Himmel. Galant reicht ein Gentleman seiner Begleiterin die Hand, als sie aus der Pferdekutsche steigt. Der Widerhall dreier Glockenschläge ermahnt zur Eile. Nur noch wenige Minuten verbleiben, bis das neue Werk von Monsieur Berlioz zum ersten Mal erklingen wird. Eine prickelnde Spannung liegt in der Luft, als endlich die Musiker des Orchesters das Podium betreten. In einer Loge im Rang gestikuliert ein rot ge­lockter junger Mann. Vor lauter Exaltation blähen sich seine Nasen­flügel, hektisch blättert er in einer Partitur, sein Blick durchsucht panisch den Bühnenraum … Es kann beginnen. Alle Musiker sind da und der Maestro wird mit einem freundlichen Applaus begrüßt.

Der Saal verdunkelt sich. Wie ein Vorhang aus Klängen eröffnen die sanften Holzbläserakkorde den ersten Satz der Sinfonie. Der Rotschopf in der Loge lehnt sich zurück und schließt die Augen. Die Melodie der einsetzenden Streicher zaubern ein zartes Lächeln in sein Gesicht, das nun so verletzlich und empfindsam wirkt.

Es sind die Gedanken an sie, seine Ophelia, seine Julia, die ihm dieses Strahlen verleihen. Als elfengleiches Wesen in ihrem weißen Chiffonkleid hatte er sie auf der Bühne in Shakespeares Werken erlebt. Diese Musik war sein Appell an sie, dass er ein Künstler und sie ein Teil seiner Kunst war. Ohne je ein Wort miteinander gewech-selt zu haben, hatte sie in ihm jene Liebe entfacht, die rasch wie ein Gedanke entsteht, die wie Lava brennt, die gebieterisch, unwider-stehlich, rein und schön wie eines Engels Lächeln ist. Gleichzeitig hatte sie das größte Drama in seinem Leben verursacht, die Melan-cholie und Schmerzen der verzweifelten Liebe, die finsteren Grübe-leien, den Wahnsinn in sein Dasein gebracht […] Sie war das Abbild seines Ideals und nun wandelt sie in seiner Musik. Mit den Klängen dieses ersten Satzes seiner fantastischen Sinfonie erwachten in ihm

all diese Leidenschaften, die er glaubte, längst überwunden zu haben. Nun erst nimmt er wahr, wohin ihn seine Fantasie geführt hatte. Es eröffnet sich ein weitläufiger, goldglänzender, von Kron-leuchtern festlich illuminierter Ballsaal. Wie schillernde Wasserfäl-le rahmen leuchtend blaue Samtvorhänge die Eingänge der Logen rings um die Tanzfläche. Als ein Wanderer in einer anderen Dimen-sion steht er inmitten tanzender Debütantinnen. Für einen Moment glaubt er, sein Ideal gesehen zu haben. In Gedanken versunken und im Wahn, sie zu finden, läuft er aus dem Saal, läuft die nächtliche Straße hinab und findet sich unvermittelt in einer ländlichen Szene wieder. In dieser Einsamkeit flammen in seinem Inneren zunehmend Zweifel auf. Sein schwärmerisches Sehnen, seine bedingungslose Faszina tion, seine glühende Leidenschaft: Es drängt die Erkenntnis in sein Bewusst sein, dass sie all dies nie für ihn empfand. Erschöpft sinkt er zu Boden und verfällt in einen tiefen Schlaf. Ihm träumt, er habe sein Ideal ermordet, er sei zum Tode verdammt und werde zum Richtplatz geleitet. Es gibt kein Entrinnen vor seiner Schuld, der Hen-ker wartet auf ihn. Ein letztes Mal hebt sich sein Blick und streift suchend durch die Menge der schwarz gekleideten Menschen, die das Spektakel seiner Hinrichtung verfolgen. Da steht sie. Ihr elfen-gleiches weißes Chiffonkleid blutrot gefärbt. Nächtliche Dunkelheit umgibt ihn im nächsten Augenblick. Die feinen Gesichtszüge der Geliebten verfinstern sich zu einer wahnwitzigen Fratze. Schreck-liches Grauen lässt ihn aus dem Grunde seiner Seele erzittern. Der Rothaarige Monsieur krallt sich an seiner Partitur fest. Er öffnet die Augen und blickt in die Runde im Konzertsaal des „Conservatoire national de musique et de déclamation“. Die Sekunden dieser erwar­tungsvollen Stille, nachdem der letzte Akkord des Orchesters ver­klungen ist, erscheinen wie eine Ewigkeit. Dann endlich durchbricht Applaus die lautlose Spannung. Seiner infernalischen Liebe zu Hen­riette Smithson hatte er in der Symphonie fantastique ein musikali­sches Gewand verliehen.

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Das 1. sinfoniekonzert Nachtzeit

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Die Rosenkavaliere 2011/2012 des Theater­ und Orchesterfördervereins des Mainfranken Theaters Würzburg

rosenkavaliere

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programm 09/10.201224

Ballett ein Sommernachtstraum Ballett von Youri Vàmos nach William Shakespeare Großes Haus WA-Premiere: 20.10.2012 I 19.30 Uhr 15.00 Uhr: 28.10.2012

musiktheaterGarderobe nr. 1 Eine Musicalrevue für zwei Sängerinnen Kammerspiele WA-Premiere: 22.09.2012 I 20.00 Uhr 20.00 Uhr: 29.09., 07.10., 13.10.2012

orfeo ed euridice Oper von Christoph Willibald Ritter von Gluck Großes Haus WA-Premiere: 30.09.2012 I 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr) 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 06.10., 11.10., 19.10.2012

Macbeth Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi Großes Haus Premiere: 14.10.2012 I 19.30 (EF 19.00) 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 21.10., 27.10., 31.10.2012

konzerteTheaterfestkonzert 15.09.2012 I 19.30 Uhr I Großes Haus

1. Kammerkonzert Werke von Cage, Shim und Stäbler 07.10.2012 I 11.00 Uhr | Toscanasaal

1. Sinfoniekonzert „nachtzeit” Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Igor Strawinski, Alban Berg und Hector Berlioz 20.00 Uhr (EF 19.30 Uhr): 25. und 26.10.2012 Konzertsaal der Hochschule für Musik

außerdemTheaterfest 15.09.2012 I 12.00 Uhr I Gesamtes Haus

Matinee: Minna von barnhelm oder das Soldatenglück Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing 16.09.2012 I 11.00 Uhr I Oberes Foyer

Lehrervorschau: Minna von barnhelm oder das Soldatenglück Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing 20.09.2012 I Oberes Foyer Anmeldung: [email protected]

Spaziergang hinter den Kulissen 29.09.2012 I 15.00 Uhr I Bühneneingang

Gastspiel Bockshorn: dieter Hildebrandt Ich kann doch auch nichts dafür 23.09.2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus

Matinee: Macbeth Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi 30.09.2012 I 11.00 Uhr I Oberes Foyer

schauspieldas Interview Theodor Holman, basierend auf dem Film von Theo van Gogh Kammerspiele Premiere: 16.09.2012 I 20.00 Uhr 20.00 Uhr: 23.09., 26.09., 28.09., 10.10., 18.10., 20.10., 27.10.2012

Minna von barnhelm oder das Soldatenglück Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing Großes Haus Premiere: 22.09.2012 I 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr) 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 26.09., 29.09., 09.10., 13.10., 17.10., 24.10., 26.10.2012 15.00 Uhr (EF 14.30 Uhr): 07.10.2012 11.00 Uhr: 25.10.2012

kinder- und Jugendtheater der Fischer und seine Frau Ein Stück für alle ab 5 Jahren von Mona Becker und Daniela Scheuren Kammerspiele WA-Premiere: 30.09.2012 I 15.00 Uhr 15.00 Uhr: 06.10, 14.10., 21.10.2012

Der Fischer und seine Frau Ein SommernachtstraumDas Interview

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programm 09/10.2012

Garderobe Nr. 1

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Gastspiel Bockshorn:Viva Voce „Commando a capella“Mundgemachter „Vox­Pop” von Zeitgeistern, Kartoffelhelden und SmallTalkCheckern03.10.2012 I 19.30 Uhr I Großes Haus

Infoveranstaltung: Jugendclub08.10.2012 I 18.00 Uhr I Kammerspiele

Lehrervorschau: Macbeth Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi10.10.2012 | Oberes Foyer

Öffentliche LesungenLiteratur in den Häusern der Stadt12.10.2012 I 19.30 Uhr I Würzburger Privatwohnungen

Lehrervorschau: Spielzeit 2012/201316.10.2012 I 18.00 Uhr I Oberes Foyer

Treffpunkt Musiktheater: orfeo ed euridiceOper von Christoph Willibald Ritter von Gluck22.10.2012 I 19.00 Uhr I Oberes Foyer

Gastspiel: 11. Improtheaterfestival26.10.2012 I 20.30 Uhr I Kammerspiele

Spaziergang hinter den Kulissen27.10.2012 I 15.00 Uhr I Bühneneingang

„Gründe und Abgründe“Eine Veranstaltung zu Giuseppe Verdis Macbeth 27.10.2012 | 15.00 Uhr | Palliativakademie im Juliusspital

Matinee: Refidim JunctionKammeroper von Magret Wolf 28.10.2012 I 11.00 Uhr I Shalom Europa

Improtheater-ShowAbschlussshow des 11. Würzburger Improtheaterfestivals28.10.2012 I 20.30 Uhr I Kammerspiele

Orfeo ed Euridice

15.09. Thomas Schreckenberger Wir haben uns verdient

18.09. Vince ebert Freiheit ist alles

19.09. django Asül Paradigma

21.09. Cloozy Haber Cloozy und Konsorten – Zirkus im Gehirn

22.09. Arnulf Rating Stresstest Deutschland

23.09. dieter Hildebrandt Ich kann doch auch nichts dafür Mainfranken Theater Würzburg

27.09. Hans Klaffl28.09. Restlaufzeit: Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt

29.09. Jens neutag Schön scharf

03.10. Viva Voce Commando a cappella Mainfranken Theater Würzburg

03.10. erstes deutsches zwangs- ensemble Die letzte Tour

05.10. Tilman birr On se left you see se Siegessäule

06.10. Sigi zimmerschied Lachdichter – Kabarett­Fetzen aus unerhörten Texten

12.10. Claus von Wagner Theorie der feinen Menschen

13.10. Simone Solga Bei Merkels unterm Sofa

14.10. Carrington-brown Mit Schirm, Charme und Cellone

19.10. Sebastian Pufpaff Warum!

20.10. Sascha Korf Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam

23.10. Uwe Steimle Authentisch – Ein Stück weit

26.10. Florian Schroeder Offen für alles und nicht ganz dicht

27.10. Holger Paetz Ganz fest loslassen

31.10. Henning Venske & Kai Magnus Sting Gegensätze

impressum:Herausgeber: Mainfranken Theater WürzburgTheaterstraße 21, 97070 Würzburg intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Karten: 0931 / 3908­124 Web: www.theaterwuerzburg.deSocial Media: facebook, twitter, YouTube, Google+ Projektleitung: Daniela Bell Titelfoto: Falk von Traubenberg (Szene aus „Orfeo ed Euridice”) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob­Sans GbR – Marjorie Koob­Sans Mobil: 0172 / 6684 604 | kosa.werbepartner@t­online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare

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Text: Hermann Schneiderzanni spezial Theatersanierung Fotos: Nico Manger

Wir haben viel über die Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen nachgedacht, die eine künftige Theatersanierung mit sich bringen sollte: Größere, adäquate Probenräume für die Künstlerinnen und Künstler, damit wir unsere Produktionen für Sie besser vorbereiten können, wodurch unsere Bühne in erster Linie ein Spiel­ und kein Probenort sein kann. Was sich auch in einem erhöhten Vorstellungs­angebot niederschlägt.

Das gilt auch und insbesondere für das Orchester, das vor allem in den Sommermonaten bei unzumutbaren klimatischen Bedingungen seine Konzertprogramme einstudiert. Auch hier muss dringend Ab­hilfe geschaffen werden; und das nicht nur aus probentechnischen Gründen, sondern aus der Fürsorgepflicht gegenüber unseren Kol­leginnen und Kollegen. Auch unsere Werkstätten bedürfen einer deutlichen Verbesserung der räumlichen Situation. Arbeitsprozes­se und – neudeutsch – „workflow“ würden uns ein qualitativ und ökonomisch effizienteres Arbeiten ermöglichen, was sogar unseren Gastbühnenbildnern neue Perspektiven eröffnen kann.

Doch das Theater ist ja nicht nur ein Arbeitsplatz, das ist sozusagen nur unser Mittel. Der Zweck sind die Zuschauer. Und hier gibt es ebenfalls dringenden, konkreten Handlungsbedarf: Das fängt mit der Bestuhlung im Großen Haus an, setzt sich fort über die mehr als

unbefriedigende Situation für Behinderte – das Haus, insbesondere die Kammerspiele (!), ist nicht barrierefrei – und zeigt sich ferner in den in jeder Hinsicht renovierungsbedürftigen Sanitäranlagen. Apropos Barrierefreiheit: Ein Aufzug ins Obere Foyer bzw. in den Rang fehlt ebenso wie überhaupt die Eingangstüren hier keinerlei heutigem Standard mehr genügen.

Generell sollte das Foyer verbessert werden: Durch die Einrichtung einer ständigen Gastronomie sollte das Haus auch tagsüber belebt werden, die Verweildauer auch nach Vorstellungen erhöht werden und uns und Ihnen neue Möglichkeiten der Begegnung und „Unter­haltung“ im Wortsinn ermöglichen.

Und unsere Theaterkasse bedarf einer neuen, zeitgemäßen archi­tektonischen Lösung: Besucherservice sieht anders aus als ein Fahr­kartenschalter aus den 1960er Jahren, der eine Kommunikation eher behindert als erleichtert. Hier denken wir an ein großzügiges, offe­nes Büro, wo man von Angesicht zu Angesicht beraten werden oder sich auch nur informieren kann. Bookshop, Theaterpublikationen, Ausschnitte aus laufenden oder gewesenen Inszenierungen, CDs unseres Philharmonischen Orchesters, Abo­Beratung und Theater­Card­Service, so sollte es einmal sein, damit unsere Zu schauer rund ums Theater informiert und versorgt werden können.

Theatersanierung VDer Zahn der Zeit nagt an allen Ecken und Enden – es besteht dringender Handlungsbedarf für eine grundlegende Sanierung des gesamten Gebäudes.

Stumpfes Glas im Unteren Foyer

Fahrkartenschalter aus den 1960er Jahren?

Marode Böden – hygienisch und optisch nicht mehr zu vertreten

Platz ist in der kleinsten Hütte...

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www.gut-fuer-mainfranken.de

Wann ist ein Geldinstitutgut für Mainfranken?

Wenn sein Engagement für die Kultur so vielfältig ist, wie die Region selbst.

Die Sparkasse Mainfranken Würzburg fördert Kunst und Kultur in unserer Region – und macht sie für viele Menschen zugänglich. Kunst und Kultur setzen schöpferische Kräfte frei, öffnen Geist und Sinne für Überliefertes und Ungewöhnliches. Das ist gut für den Einzelnen und gut für die Gesellschaft. www.gut-fuer-mainfranken.de

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Eintauchen. Abschalten. Rundum wohl fühlen.

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F i t n e s s A r e n a

T h e r m e n L a n d s c h a f t

S a u n a P a r k

W e l l n e s s P a v i l l o nÖffnungszeiten: täglich von 9 bis 22 Uhr, freitags und samstags bis 24 UhrTelefon (0971) 826-600 www.kisssalis.de

Freitag und Samstag

baden und saunieren

bis Mitternacht.