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NEUE ZÜRCHER ZEITUNG ZÜRCHER LOKALCÜRONIK Samstag, 37. Oktober 1962 Blatt 9 Morgenausgabe Nr. 4164 Zeltlagerleben auf der Sechseläutenwiese Die Wohnungsnot der Studenten wsp. Früher Freitagnachmittng: Bei der Schreitenden am Band der Sechseläutenwiese steht ein Auto mit amerikanischen Kennzeichen und laufendem Motor. Am Auspuff ist ein Schlauch mit Filter angeschlossen, und der Schlauch mündet in eine Luftmatratze, deren Wulste sich mählich runden. Auf der Sechseläutenwiese selber sind Zelte aufgebaut, große und kleine, Strohballon und Schlafsäcke sind darin schon verstaut, und ein junger Mann ist eben daran, Armeewolldecken ZU verteilen. Tm Vorraum eines großen Zelts sind Brote und Weggen aufgestapelt, zwei runde Käse- laibe liegen da, und ein Haraß mit Mineral Wasser- flaschen ist schon nicht mehr unangegriffen. In der Mitte der Wiese baut einer aus Backsteinen ein kleines Mäuerchen. Was das gebe, wollen die Zuschauer wissen. Einen Raclette-Ofen, wird ihnen Bescheid. Und wie man rätselt, wo wohl das Feuer brennen und wo der Wind hineinblasen werde, und wie man zweifelt an der Sachkenntnis des Mauerbauers, da schneidet dieser allen Kritikern das Wort ab mit der Erklärung: «Ich bin Wal- liser!» Der Walliser ist Präsident der diesjährigen Polyballkommission, und auf hohen Stangen be- festigte Transparente tun kund, daß der Polyball, ' Jahresfest der ETH-Studcnteu< am 17. Novem- ber stattfinde. Das Zeltlager zwischen Stadt- theater und Bellevue ist aber nicht einfach eine ausgefallene Reklame für einen Studentenball, sondern hinter heiterer Maske eine Demon- stration auswegloser Hilfesuchender. Denn nicht nur das Datum des Polyballs wird von den Trnns- parenten herab bekanntgegeben, sondern gleicher- weise der Titel zum Zeltlager: «Studenten ohne Unterkunft». Die 20 bis 30 Polystudenten, die nun vom Freitagnaehmittng bis in den frühen Sonn- tagmorgen hinein auf der Sechseläutenwiese arbei- ten, kochen, essen, und schlafen das milde Herbstwetter kommt ihnen sehr gelegen , sind nur ein Symbol für jene Hundertschaften^ die, sich von Jahr zu Jahr vermehrend, immer wieder zu Beginn eines neuen Semesters vergeblich nach geeigneten Unterkünften Ausschau halten. Der Mangel an Studentenziminern hat in Zürich längst unerträgliche Formen angenommen. Wenn man früher etwa in den Außenquartieren oder Vororten der Stadt noch einen kaum versiegbaren Vorrat an vermietbaren Einzelräumcn linden konnte, so denken heute schon die in Schaffhausen, Luzern, St. Gallen und Aarau wohnhaften Studen- ten Hingst nicht mehr daran, sich in «ler Univer- sitätsstadt eine Unterkunft ZU suchen. Wer für die Studienmöglichkeit nur die täglichen weiten Reisen in Kauf nehmen muß, wird heute glücklich ge- schätzt; vielen, vor allem vielen Schweizern aus entfernteren Kantonen und vielen Ausländern, ist das Studium in Zürich geradezu verwehrt, weil das Unterkunftsproblem nicht gelöst werden kann. Die Studenten selber tun, was in ihrer Kraft steht, um die Schärfe des Problems zu mildern. Eine Wohnbaukommission hat zusammen mit den eid- genössischen Planungsstellen die Studentenwohn- siedlung projektiert, die zusammen mit der Anßen- station der ETH auf dem Hönergerberg entstehen soll. Bis dahin hält die Kommission nach verfüg- baren Häusern (Abbruchobjekten), Wohnungen und Zimmern Ausschan, sie mietet, richtet eia und vermietet weiter an Studenten; aber das genügt nicht. Noch immer sind die Studenten beider Hoch- schulen darauf angewiesen, daß während der Semester Einzelzimmer gegen angemessene Mieten abgegeben werden. Die Studenten erhoffen sich von ihrer Zelt- lageraktion zweierlei. Erstens eine vermehrte An- meldung von Zimmern, die an Studenten vermie- tet werden können: die Anmeldungen nimmt die Studentische Zimmervermittlung, Dr. Faust-Gasse 9 (Gebäude der Universität), Tel. 32.0287, sehr gerne entgegen. Und zweitens einen guten Besuch des Polyballs, dessen Reingewinn seit Jahren der stu- dentischen Wohnbaukommission zur Verfügung ge- stellt wird. Beiden Wünschen der Studenten ist eine Erfüllung zu gönnen. Abbruch und Neubau in Alt-Letten fcs. Die Stadt Zürich besitzt im Letten eine Anzahl älterer Liegenschaften, die bis ins 17. Jahr- hundert zurückreichen, als das lehmhalt ige Gebiet nur spärlich überbaut war. Mit einigen ebenso tapprigen Kleinhiiusern zweier privater Grund- eigentümer säumen sie in buntem Durcheinander die Westseite des Imfeidsteigs, der von der Imfeld- straße senkrecht zur Wasserwerkstraße hinunter- läuft, zum ehemaligen Gäßchen nach Wipkingen. Dieses altertümliche Konglomerat soll nun abgeris- sen werden, damit an seiner Stelle eine einheitliche Wohnsiedlung nach modernen Gesichtspunkten erstellt werden kann. Das Projekt des Architekten Dr. Justtis Dahinden verdient lebhaftes Interesse. Die Wasserwerk- und die Imfoldstraßo sind l>eidc parallel zur Limmat in den Hang gelegt worden. Zwischen ihnen besteht ein Abstand von 90 m und eine Höhendifferenz von 15 m. Das war für den Architekten eine Herausforderung, die Neubauten zu terrassieren und sie dem Relief an- zuschmiegen. Er entwarf zwei mehrfach ab- getreppte, gegeneinander verschobene Terrassen- bauten, und fast zwangshaft stellt sich da die gedankliche Verbindung zu den orientalischen «Hängenden Gärten» ein. Alle zehn Stufen, die sich in den beiden Bauten jeweils limmatwärts nnch Süden vorschicl)eii, erhalten in ihrem Vorder- teil entweder Wohnungstcrrn.ssen mit Blumen- schutz oder, etwas größer, Atrien. Diese Planung mit terrassierten Stockwerken ist um so beacht- licher, als sie nicht in einem ringsum freien Gelände der Umgebung, sondern mitten in der Stadt Zürich realisiert werden soll. Ihre Verwirk- Die alte Hättsergruppe an der Ecke Inrfeldsteig-Imfeldstraße Hebung im Letten bedeutete zweifellos einen weg- weisenden Vorstoß des neuzeitlichen Bauens. Der untere Treppenbau bildet im Grundriß ein Rechteck von 24X30 in, dessen Längsachse sich südwärts erstreckt. Er bekommt sieben Geschosse. Im untersten wird allein eine Unterflurgarage eingebaut, die andern enthalten vorn die Terras- sonwohnungen und im Berginnern je nach der Gegebenheit Wohuungsdielen, einen Unterstand für 128 Mann der Kriegsfeuerwehr, eine zweite. Garage, Bastelräume, Waschküchen, Trocken- räume und Schutzrüume. Alle Wohnungen werden einem 4,5 m breiten Rechteck eingeschrieben, das sich gegen das Berginncre zu erstreckt. Meistens sind Einzimmerwohnungen vorgesehen, die aus einer Terrasse von 4,5X2,5 m, einem 20 m* großen Wohnzimmer, einer 4 m- messenden Kleinküche, dem Bad/WC und einem Vorplätzchen bestellen. Im zweitobersten Geschoß worden innen noch die Unterteile von zweistöckigen Wohnungen ein- gebaut, die im obersten Stock dann nach außen greifen. Der obere Treppeiibau ist mit nur vier gestuf- ten Wohnungsgeschosscn parallel der Imfeidstraße vorgesellen. Den untersten Wohnungen wird ein Atrium von je 4,2X(i m vorgebaut. Darunter ent- halten zwei weitere Geschosse die Heizung und eine größere Garage. Außerdem werden auf der Höhe der Inifeldstraße einige gewerbliche und dar- über Bureauräume gebaut. Zuoberst sind wiederum zweistöckige «Maisonettli» geplant. Das Ganze bildet den Basisbau für ein punktartiges Hoch- haus von 14 und 15,5 in Seitenlange, das ab Erd- geschoßboden eine Höhe von 27 m erreicht. Es ist mit Rücksicht auf das recht sonnenarme Schulhaus Letten etwas aus der Mitte nach Westen geschoben worden und hat nun seinen Platz gerade da, wo der Altbau mit dem ehemaligen Restaurant Letten verkehrsgefährdend in die Imfeldstraßc tritt. Das Punkthaus steht frei auf dem Basisbau. Das Baugelände, 4(J25 in* groß, läßt noch Platz für einen kleineren, dritten Wohnbau von 12X14 m Seitenlänge, der viergeschossig in einer mittleren Höhenlage neben die beiden Terrassen- bauten gestellt wird. Damit steigt die Zahl der Wohnungen auf insgesamt !)0. Weitaus die meisten Wohnungen, 02. sind als Einzimmertypen vor- gesehen, 17 als Dreizimmer- und (i als Zwoizimmcr- typen. 5 weitere Wohnungen enthalten 4. 5 oder (i Zimmer. In den unterirdischen Garagen können insgesamt 5(i Autos eingestellt werden. Es wird ein Kaum von total 25 000 m* umbaut. Die Stadt Zürich, A. Scheider und F. Eggimann bilden ge- meinsam die Bauherrschaft. Die Gefährdung unserer Kinder Zu einem neuen «Praesens»-Film h. m. Dieser Tage wurde die Presse über Sinn und Zweck eines neuen, dokumentären Spielfilms der «Praesens» orientiert, dessen Dreharbeiten so- eben im Zürcher Schwurgerichtsgebäude begonnen haben. Wie Regisseur Frau: Schni/der zu Beginn erklärte, soll dieser Film als geformt© Spielhand- lung.mit dokumentärem Charakter.- das Problem der Gefährdung unserer Kinder durch Sittlich- keitsverbrecher aufzeigen und vor allem die Eltern zu einer besseren Beaufsichtigung der Kinder und zu einem größeren Vertrauen gegenüber der Poli- zei anhalten. Einen Querschnitt durch den viel- schichtigen Problemkomplex will Franz Schnyder (der zusnmmen mit Riehard Schweizer auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet) in einzel- nen Episoden geben. Wie man den einleitenden Ausführungen von Produktionsleiter Max Dora entnehmen konnte, geht der Plan dieses Films auf eine von langer Hand vorbereitete Initiative des Produzenten Lazar Wcehsler zurück. Die Gestaltung der einzelnen Episoden wurde wie Franz Schnyder erklärte in Zusammen- arbeit der Filmautoren mit einem Psychiater, Prof. Dr. Glaus vom «Burghölzli», und Vertretern der Polizei und der Staatsanwaltschaft, Dr. W. Hubatka und Dr. H. Walder, erarbeitet. Aus einer Fülle von Beispielen wurden drei Fälle von Sitt- lichkeitsvergehen an Kindern herausgegriffen, die der Film veristisch ins Bild setzen will. Um den Eindruck des Konventionellen zu vermeiden, wur- den die meisten Rollen mit unbekannten, neuen Darstellern besetzt. p]ine wesentliche Rolle indes- sen hat der heknnnte deutsche Theater- und Filmschauspieler Mathias Wiemann übernommen. Interessant waren die Angaben, die Staats- anwalt Dr. IFans Wakler und Dr. W. Hubatka, der Chef der Kriminalpolizei der Stadt Zürich, über den Themenkreis des Films machten. Nach Dr. Walder .handelt es sich bei 4000 der jährlich strafrechtlich erfaßten 30 000 Delikte in der Schweiz um Vergehen gegen die Sittlichkeit. Drei Viertel der Sittlichkeitsdelinquenten machen sich dabei der Unzucht mit Kindern strafbar. Diese Zahlen sind infolge des Bevölkerungszuwachses und der früheren Geschlechtsreife ständig im Steigen begriffen, wobei die sogenannte «Dunkel- zahl» (Bezeichnung für nicht angezeigte und daher nicht aufgedeckte Fälle) ein Mehrfaches aus- machen dürfte. Von den jährlichen Abtreibungen kann die Strafl>ehördc keine 5 Prozent erfassen. Die Strafverfolgungsbehörde vervollkommnet selbstverständlich ihren Apparat laufend. Sie ist jedoch in vermehrtem Maße auf die Mitarbeit der Eltern selbst angewiesen, die sich noch allzuoft aus einem falschen Schamgefühl heraus wei- gern, die Verführung ihrer Kinder l>ei der Polizei zur Anzeige zu bringen. Es mutet wahrhaft er- schreckend an, daß in 50 Prozent der Unzucht- fiille der Täter im Bekanntenkreis des Kindes in der Kategorie der freundlichen Nachbarn, der Zimmerherren, der Familien freunde zu suchen ist. Die zunehmende Kriminalität auf diesem Gebiet stellt, wie Dr. W. Hubatka ausführte, die Polizei vermehrt vor das Problem, die Oeffentlich- keit wirksam anzusprechen. Während ent- sprechende Aufklärungsvorträge kirchlicher , Stel- len zumeist mir einen beschränkten interessierten Elternkreis aufzuklären vermögen, kann der Film mit seiner Suggestivkraft die Abwehrmethoden der Polizei einer breiten Ocffentlichkeit nahebringen. Die zuständigen Stellen boten aus diesem Grunde gerne und bereitwillig Hand zur Realisation dieses Filmes, der ja auch das so wesentliche Problem der Akzeleration (Frühreife im Geschlechtlichen mit gleichzeitiger Vcrlangsamung der geistigen Entwicklung) behandelt. Die Dreharbeiten zum neuen «Praesons»-Film sollen Ende November beendet sein, so daß das Der kleine Kommentar Gcnicinxchaflsantennen für da» Fernsehen ms. Die Stimmbürger der Sfadt Baden haben vor kurzem einen Kredit in der Höhe von 100 000 Franken für die Errichtung einor einzigen, ge- meinsamen Fernsehantenne in der Altstadt ihres Gemeinwesens bewilligt. Dieser Entscheid ver- dient zweifellos nicht nur Anerkennung, stellt er doch einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Schutz einer Altstadt und ihrer unersetzlichen baukünstlerischen und menschlichen Werte dar, sondern er verdient auch die Nachahmung in anderen Städten, vor allem in Zürich. Das Fernsehen gehört zu den Erscheinungen des modernen Lebens, es ist gewichtiges Mittel der Information, der Unterhaltung, der Ausbreitung von Kultur geworden. Seine Funktion als dio eines die Massen erreichenden Vermittlers aner- kennen heißt nun freilich nicht, daß man sich mit der Erscheinung der dem Fernsehen dienenden Antennen auf den Dächern unserer Städte und Dörfer einfach abzufinden hat. Es gibt wohl nie- manden, der bestreiten würde, daß die auf den Dächern allenthalben aufragenden Antennen einen häßlichen Anblick bieten. Und es gibt wohl eben- falls niemanden, der es nicht bedauern würde, daß gerade in den Altstadtquartieren, in deren vertrau- tem und traditionsreichem Bild die Dächer ein bedeutsames Element für das Zustandekommen eines ästhetischen Wohlbehagens sind, die Fern- sehantennen sich störend fremd ausnehmen. Gegen die Flut der Antennen gibt es ein Mittel der Abwehr; die Technik selbst, die uns die An- tenne beschert hat, hat auch dieses Mittel ge- schaffen: die Gemeinschaftsantenne. Nicht nur die Gemeinschaftsantenne, die auf dem Dach eines großen Mehrfamilienhauses zu sehen ist und an welche alle Fernsehapparate in diesem Haus an- geschlossen sind, sondern eben auch die Gemein- schaftsantenne, die so ausgerüstet ist, daß sie dio Anschlüsse einer ganzen Straße, einn ganzen Quartiers, einer ganzen Siedlung aufzunehmen imstande ist. Diese Antennen stehen dann freilich nicht mehr auf einem Dach, sondern sind Bauten, die an geeigneter Stelle auf ebener Erde errichtet sind und in gleicher Weise wie etwa-Transforma- torenstationen für den elektrischen Strom als tech- nische Bauwerke inmitten der Wohnbauten er- kennbar sind. Es gibt bereits verschiedene Gemeinden, dio eine spezielle Verordnung über die Errichtung von Fernsehantennen und von Gemeinschafts- antennen für Altstadtquartierc und bestimmte Siedlungseinheiten erlassen haben. Es sind das Verordnungen, wie sie vom Heimatschutz in Zu- sammenarbeit mit den Behörden der Po8t seit langem angeregt worden sind. Dem Beispiel etwa Kilchbergs und Küsnachts, auch Schaffhausens, das seine Altstadt in vorbildicher Weise schützt, ist nun auch Baden gefolgt. Es ist zu wünschen, daß sich auch Zürich, dem seine Altstadt so teuer sein sollte wie jeder anderen gesehichtsverbun- denen Stadt die ihre, dieses Beispiel nicht aus- schlagen wird. Die zu Beginn dieses Jahres vom Gemeinderat erlassene Denkmalschutzvorordnung bietet den Rahmen, innerhalb welchem eine Maß- nahme getroffen werden könnte, wie Baden sie nun in die Wege geleitet hat. Aber mehr noch sollte getan werden: dort, wo in unserer Stadt heute Wohnkolonien entstehen, sollte verfügt wer- den, daß eine für die ganze Kolonie ausreichende Gemeinschaftsantenne errichtet wird, so wie man ja auch verfügt, daß ausreichende Abstellplätze für die Automobile vorhanden sein müssen. Ge- legenheiten, zur Verschönerung des Bildes unserer Stadt beizutragen, sollte man nicht verpassen. Werk im kommenden Februar seine Uraufführung erleben kann. Der ganze Film wird in Original- dekors und schwarzweiß hergestellt. Eine rege Diskussion, die sich der eigentlichen Presseorientie- rung anschloß und an der sich auch der Vorstand des Schulamtes, Stadtrat J. Jiaur, betei- ligte, wies auf die Notwendigkeit der Aufgabe hin, der sich dieser Film annehmen will. Ueber das Gelingen wird man anläßlich der Erstaufführung zu entscheiden haben. Verband schweizerischer Krankenpfleger-Organisationen ag In Zürich fand die 17. Delegierten versamm- lung der Dachorganisation der Krankenpfleger- Organisationen statt. Der Tätigkeitsbericht, für das Jahr 1901 rief einer eingehenden Diskussion über alle Berufsprobleme der Krankenpfleger. Die Be- rufsausbildung stand im Mittelpunkt der Diskus- sion, weil diese Frage eng im Zusammenhang mit «lern Berufsnachwuchs steht. Auch die wirtschaft- lichen und sozialen Bedingungen sind noch nicht überall so, daß man sagen könnte, sie entsprächen fortschrittlichen Lösungen. Dem Vorstand wurden diverse Aufträge hinsichtlich einer Revision des Normalarbeitsvertrages für das diplomierte Kran- kenpflegepersonal und die Regelung der wöchent- lichen Arbeitszeit im Zusammenhang mit dem kommenden Arbeit-sgesetz erteilt. Anschließend hörten die Delegierten einen Vor- trag von Dr. Karl Martin Met/er, Stadtspital Waid, Zürich, über das Thema «Moderne Medi- kation, ihre gefährlichen und ihre heilbringenden Möglichkeiten» an. Filmgilde, irinweise auf gute oder interessante Filme. Apollo: «West Side Story»; Bellevue: «Der blaue Engel», «Der letzte Mann»; Capitol: «Para- dino Case»; City: «La guerre des boutons»; Corso: «Traumstraße der Welt, II»; Nord-Süd: «Jules et Jim»; Palaee: «L'eelissc» ; Piccndilly: «A Kind of Loving»; Rex: «Der längste Tag»; Studio 4: «Phädra»; Wellenberg: «The Absent-Mindod Pro- fessor»; Zentrum: «Rocoo e suoi fratelli*. Neue Zürcher Zeitung vom 27.10.1962

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  • NEUE ZRCHER ZEITUNG ZRCHER LOKALCRONIK Samstag, 37. Oktober 1962 Blatt 9Morgenausgabe Nr. 4164

    Zeltlagerleben auf der SechselutenwieseDie Wohnungsnot der Studenten

    wsp. Frher Freitagnachmittng: Bei derSchreitenden am Band der Sechselutenwiese stehtein Auto mit amerikanischen Kennzeichen undlaufendem Motor. Am Auspuff ist ein Schlauchmit Filter angeschlossen, und der Schlauch mndetin eine Luftmatratze, deren Wulste sich mhlichrunden. Auf der Sechselutenwiese selber sindZelte aufgebaut, groe und kleine, Strohballonund Schlafscke sind darin schon verstaut, undein junger Mann ist eben daran, ArmeewolldeckenZU verteilen. Tm Vorraum eines groen Zelts sindBrote und Weggen aufgestapelt, zwei runde Kse-laibe liegen da, und ein Hara mit Mineral Wasser-flaschen ist schon nicht mehr unangegriffen. Inder Mitte der Wiese baut einer aus Backsteinenein kleines Muerchen. Was das gebe, wollen dieZuschauer wissen. Einen Raclette-Ofen, wird ihnenBescheid. Und wie man rtselt, wo wohl das Feuerbrennen und wo der Wind hineinblasen werde,und wie man zweifelt an der Sachkenntnis desMauerbauers, da schneidet dieser allen Kritikerndas Wort ab mit der Erklrung: Ich bin Wal-liser!

    Der Walliser ist Prsident der diesjhrigenPolyballkommission, und auf hohen Stangen be-festigte Transparente tun kund, da der Polyball,' Jahresfest der ETH-Studcnteu< am 17. Novem-ber stattfinde. Das Zeltlager zwischen Stadt-theater und Bellevue ist aber nicht einfach eineausgefallene Reklame fr einen Studentenball,sondern hinter heiterer Maske eine Demon-stration auswegloser Hilfesuchender. Denn nichtnur das Datum des Polyballs wird von den Trnns-parenten herab bekanntgegeben, sondern gleicher-weise der Titel zum Zeltlager: Studenten ohneUnterkunft. Die 20 bis 30 Polystudenten, die nunvom Freitagnaehmittng bis in den frhen Sonn-tagmorgen hinein auf der Sechselutenwiese arbei-ten, kochen, essen, und schlafen das mildeHerbstwetter kommt ihnen sehr gelegen , sindnur ein Symbol fr jene Hundertschaften^ die,sich von Jahr zu Jahr vermehrend, immer wieder

    zu Beginn eines neuen Semesters vergeblich nachgeeigneten Unterknften Ausschau halten.

    Der Mangel an Studentenziminern hat in Zrichlngst unertrgliche Formen angenommen. Wennman frher etwa in den Auenquartieren oderVororten der Stadt noch einen kaum versiegbarenVorrat an vermietbaren Einzelrumcn lindenkonnte, so denken heute schon die in Schaffhausen,Luzern, St. Gallen und Aarau wohnhaften Studen-ten Hingst nicht mehr daran, sich in ler Univer-sittsstadt eine Unterkunft ZU suchen. Wer fr dieStudienmglichkeit nur die tglichen weiten Reisenin Kauf nehmen mu, wird heute glcklich ge-schtzt; vielen, vor allem vielen Schweizern ausentfernteren Kantonen und vielen Auslndern, istdas Studium in Zrich geradezu verwehrt, weildas Unterkunftsproblem nicht gelst werden kann.Die Studenten selber tun, was in ihrer Kraft steht,um die Schrfe des Problems zu mildern. EineWohnbaukommission hat zusammen mit den eid-genssischen Planungsstellen die Studentenwohn-siedlung projektiert, die zusammen mit der Anen-station der ETH auf dem Hnergerberg entstehensoll. Bis dahin hlt die Kommission nach verfg-baren Husern (Abbruchobjekten), Wohnungenund Zimmern Ausschan, sie mietet, richtet eia undvermietet weiter an Studenten; aber das gengtnicht. Noch immer sind die Studenten beider Hoch-schulen darauf angewiesen, da whrend derSemester Einzelzimmer gegen angemessene Mietenabgegeben werden.

    Die Studenten erhoffen sich von ihrer Zelt-lageraktion zweierlei. Erstens eine vermehrte An-meldung von Zimmern, die an Studenten vermie-tet werden knnen: die Anmeldungen nimmt dieStudentische Zimmervermittlung, Dr. Faust-Gasse 9(Gebude der Universitt), Tel. 32.0287, sehr gerneentgegen. Und zweitens einen guten Besuch desPolyballs, dessen Reingewinn seit Jahren der stu-dentischen Wohnbaukommission zur Verfgung ge-stellt wird. Beiden Wnschen der Studenten isteine Erfllung zu gnnen.

    Abbruch und Neubau in Alt-Letten

    fcs. Die Stadt Zrich besitzt im Letten eineAnzahl lterer Liegenschaften, die bis ins 17. Jahr-hundert zurckreichen, als das lehmhalt ige Gebietnur sprlich berbaut war. Mit einigen ebensotapprigen Kleinhiiusern zweier privater Grund-eigentmer sumen sie in buntem Durcheinanderdie Westseite des Imfeidsteigs, der von der Imfeld-strae senkrecht zur Wasserwerkstrae hinunter-luft, zum ehemaligen Gchen nach Wipkingen.Dieses altertmliche Konglomerat soll nun abgeris-sen werden, damit an seiner Stelle eine einheitlicheWohnsiedlung nach modernen Gesichtspunktenerstellt werden kann. Das Projekt des ArchitektenDr. Justtis Dahinden verdient lebhaftes Interesse.

    Die Wasserwerk- und die Imfoldstrao sindl>eidc parallel zur Limmat in den Hang gelegt

    worden. Zwischen ihnen besteht ein Abstand von90 m und eine Hhendifferenz von 15 m. Das warfr den Architekten eine Herausforderung, dieNeubauten zu terrassieren und sie dem Relief an-zuschmiegen. Er entwarf zwei mehrfach ab-getreppte, gegeneinander verschobene Terrassen-bauten, und fast zwangshaft stellt sich da diegedankliche Verbindung zu den orientalischenHngenden Grten ein. Alle zehn Stufen, diesich in den beiden Bauten jeweils limmatwrtsnnch Sden vorschicl)eii, erhalten in ihrem Vorder-teil entweder Wohnungstcrrn.ssen mit Blumen-schutz oder, etwas grer, Atrien. Diese Planungmit terrassierten Stockwerken ist um so beacht-licher, als sie nicht in einem ringsum freienGelnde der Umgebung, sondern mitten in derStadt Zrich realisiert werden soll. Ihre Verwirk-

    Die alte Httsergruppe an der Ecke Inrfeldsteig-Imfeldstrae

    Hebung im Letten bedeutete zweifellos einen weg-weisenden Vorsto des neuzeitlichen Bauens.

    Der untere Treppenbau bildet im Grundriein Rechteck von 24X30 in, dessen Lngsachse sichsdwrts erstreckt. Er bekommt sieben Geschosse.Im untersten wird allein eine Unterflurgarageeingebaut, die andern enthalten vorn die Terras-sonwohnungen und im Berginnern je nach derGegebenheit Wohuungsdielen, einen Unterstand fr128 Mann der Kriegsfeuerwehr, eine zweite.Garage, Bastelrume, Waschkchen, Trocken-rume und Schutzrume. Alle Wohnungen werdeneinem 4,5 m breiten Rechteck eingeschrieben, dassich gegen das Berginncre zu erstreckt. Meistenssind Einzimmerwohnungen vorgesehen, die auseiner Terrasse von 4,5X2,5 m, einem 20 m* groenWohnzimmer, einer 4 m- messenden Kleinkche,dem Bad/WC und einem Vorpltzchen bestellen.Im zweitobersten Gescho worden innen noch dieUnterteile von zweistckigen Wohnungen ein-gebaut, die im obersten Stock dann nach auengreifen.

    Der obere Treppeiibau ist mit nur vier gestuf-ten Wohnungsgeschosscn parallel der Imfeidstraevorgesellen. Den untersten Wohnungen wird einAtrium von je 4,2X(i m vorgebaut. Darunter ent-halten zwei weitere Geschosse die Heizung undeine grere Garage. Auerdem werden auf derHhe der Inifeldstrae einige gewerbliche und dar-ber Bureaurume gebaut. Zuoberst sind wiederumzweistckige Maisonettli geplant. Das Ganzebildet den Basisbau fr ein punktartiges Hoch-haus von 14 und 15,5 in Seitenlange, das ab Erd-geschoboden eine Hhe von 27 m erreicht. Es istmit Rcksicht auf das recht sonnenarme SchulhausLetten etwas aus der Mitte nach Westen geschobenworden und hat nun seinen Platz gerade da, woder Altbau mit dem ehemaligen Restaurant Lettenverkehrsgefhrdend in die Imfeldstrac tritt. DasPunkthaus steht frei auf dem Basisbau.

    Das Baugelnde, 4(J25 in* gro, lt nochPlatz fr einen kleineren, dritten Wohnbau von12X14 m Seitenlnge, der viergeschossig in einermittleren Hhenlage neben die beiden Terrassen-bauten gestellt wird. Damit steigt die Zahl derWohnungen auf insgesamt !)0. Weitaus die meistenWohnungen, 02. sind als Einzimmertypen vor-gesehen, 17 als Dreizimmer- und (i als Zwoizimmcr-typen. 5 weitere Wohnungen enthalten 4. 5 oder(i Zimmer. In den unterirdischen Garagen knneninsgesamt 5(i Autos eingestellt werden. Es wirdein Kaum von total 25 000 m* umbaut. Die StadtZrich, A. Scheider und F. Eggimann bilden ge-meinsam die Bauherrschaft.

    Die Gefhrdung unserer KinderZu einem neuen Praesens-Film

    h. m. Dieser Tage wurde die Presse ber Sinnund Zweck eines neuen, dokumentren Spielfilmsder Praesens orientiert, dessen Dreharbeiten so-eben im Zrcher Schwurgerichtsgebude begonnenhaben. Wie Regisseur Frau: Schni/der zu Beginnerklrte, soll dieser Film als geformt Spielhand-lung.mit dokumentrem Charakter.- das Problemder Gefhrdung unserer Kinder durch Sittlich-keitsverbrecher aufzeigen und vor allem die Elternzu einer besseren Beaufsichtigung der Kinder undzu einem greren Vertrauen gegenber der Poli-zei anhalten. Einen Querschnitt durch den viel-schichtigen Problemkomplex will Franz Schnyder(der zusnmmen mit Riehard Schweizer auch frdas Drehbuch verantwortlich zeichnet) in einzel-nen Episoden geben. Wie man den einleitendenAusfhrungen von Produktionsleiter Max Doraentnehmen konnte, geht der Plan dieses Films aufeine von langer Hand vorbereitete Initiative desProduzenten Lazar Wcehsler zurck.

    Die Gestaltung der einzelnen Episoden wurdewie Franz Schnyder erklrte in Zusammen-

    arbeit der Filmautoren mit einem Psychiater,Prof. Dr. Glaus vom Burghlzli, und Vertreternder Polizei und der Staatsanwaltschaft, Dr. W.Hubatka und Dr. H. Walder, erarbeitet. Aus einerFlle von Beispielen wurden drei Flle von Sitt-lichkeitsvergehen an Kindern herausgegriffen, dieder Film veristisch ins Bild setzen will. Um denEindruck des Konventionellen zu vermeiden, wur-den die meisten Rollen mit unbekannten, neuenDarstellern besetzt. p]ine wesentliche Rolle indes-sen hat der heknnnte deutsche Theater- undFilmschauspieler Mathias Wiemann bernommen.

    Interessant waren die Angaben, die Staats-anwalt Dr. IFans Wakler und Dr. W. Hubatka,der Chef der Kriminalpolizei der Stadt Zrich,ber den Themenkreis des Films machten. NachDr. Walder .handelt es sich bei 4000 der jhrlichstrafrechtlich erfaten 30 000 Delikte in derSchweiz um Vergehen gegen die Sittlichkeit. DreiViertel der Sittlichkeitsdelinquenten machen sichdabei der Unzucht mit Kindern strafbar. DieseZahlen sind infolge des Bevlkerungszuwachsesund der frheren Geschlechtsreife stndig imSteigen begriffen, wobei die sogenannte Dunkel-zahl (Bezeichnung fr nicht angezeigte und dahernicht aufgedeckte Flle) ein Mehrfaches aus-machen drfte. Von den jhrlichen Abtreibungenkann die Strafl>ehrdc keine 5 Prozent erfassen.Die Strafverfolgungsbehrde vervollkommnetselbstverstndlich ihren Apparat laufend. Sie istjedoch in vermehrtem Mae auf die Mitarbeit derEltern selbst angewiesen, die sich noch allzuoftaus einem falschen Schamgefhl heraus wei-gern, die Verfhrung ihrer Kinder l>ei der Polizeizur Anzeige zu bringen. Es mutet wahrhaft er-schreckend an, da in 50 Prozent der Unzucht-fiille der Tter im Bekanntenkreis des Kindesin der Kategorie der freundlichen Nachbarn, derZimmerherren, der Familien freunde zu suchenist.

    Die zunehmende Kriminalitt auf diesemGebiet stellt, wie Dr. W. Hubatka ausfhrte, diePolizei vermehrt vor das Problem, die Oeffentlich-keit wirksam anzusprechen. Whrend ent-sprechende Aufklrungsvortrge kirchlicher , Stel-len zumeist mir einen beschrnkten interessiertenElternkreis aufzuklren vermgen, kann der Filmmit seiner Suggestivkraft die Abwehrmethoden derPolizei einer breiten Ocffentlichkeit nahebringen.Die zustndigen Stellen boten aus diesem Grundegerne und bereitwillig Hand zur Realisation diesesFilmes, der ja auch das so wesentliche Problemder Akzeleration (Frhreife im Geschlechtlichenmit gleichzeitiger Vcrlangsamung der geistigenEntwicklung) behandelt.

    Die Dreharbeiten zum neuen Praesons-Filmsollen Ende November beendet sein, so da das

    Der kleine KommentarGcnicinxchaflsantennen fr da Fernsehen

    ms. Die Stimmbrger der Sfadt Baden habenvor kurzem einen Kredit in der Hhe von 100 000Franken fr die Errichtung einor einzigen, ge-meinsamen Fernsehantenne in der Altstadt ihresGemeinwesens bewilligt. Dieser Entscheid ver-dient zweifellos nicht nur Anerkennung, stellt erdoch einen wichtigen Schritt auf dem Weg zumSchutz einer Altstadt und ihrer unersetzlichenbauknstlerischen und menschlichen Werte dar,sondern er verdient auch die Nachahmung inanderen Stdten, vor allem in Zrich.

    Das Fernsehen gehrt zu den Erscheinungen

    des modernen Lebens, es ist gewichtiges Mittel derInformation, der Unterhaltung, der Ausbreitung

    von Kultur geworden. Seine Funktion als dioeines die Massen erreichenden Vermittlers aner-kennen heit nun freilich nicht, da man sich mitder Erscheinung der dem Fernsehen dienendenAntennen auf den Dchern unserer Stdte undDrfer einfach abzufinden hat. Es gibt wohl nie-manden, der bestreiten wrde, da die auf denDchern allenthalben aufragenden Antennen einenhlichen Anblick bieten. Und es gibt wohl eben-falls niemanden, der es nicht bedauern wrde, dagerade in den Altstadtquartieren, in deren vertrau-tem und traditionsreichem Bild die Dcher einbedeutsames Element fr das Zustandekommeneines sthetischen Wohlbehagens sind, die Fern-sehantennen sich strend fremd ausnehmen.

    Gegen die Flut der Antennen gibt es ein Mittelder Abwehr; die Technik selbst, die uns die An-tenne beschert hat, hat auch dieses Mittel ge-schaffen: die Gemeinschaftsantenne. Nicht nur dieGemeinschaftsantenne, die auf dem Dach einesgroen Mehrfamilienhauses zu sehen ist und anwelche alle Fernsehapparate in diesem Haus an-geschlossen sind, sondern eben auch die Gemein-schaftsantenne, die so ausgerstet ist, da sie dioAnschlsse einer ganzen Strae, einn ganzenQuartiers, einer ganzen Siedlung aufzunehmenimstande ist. Diese Antennen stehen dann freilichnicht mehr auf einem Dach, sondern sind Bauten,die an geeigneter Stelle auf ebener Erde errichtetsind und in gleicher Weise wie etwa-Transforma-torenstationen fr den elektrischen Strom als tech-nische Bauwerke inmitten der Wohnbauten er-kennbar sind.

    Es gibt bereits verschiedene Gemeinden, dioeine spezielle Verordnung ber die Errichtungvon Fernsehantennen und von Gemeinschafts-antennen fr Altstadtquartierc und bestimmteSiedlungseinheiten erlassen haben. Es sind dasVerordnungen, wie sie vom Heimatschutz in Zu-sammenarbeit mit den Behrden der Po8t seitlangem angeregt worden sind. Dem Beispiel etwaKilchbergs und Ksnachts, auch Schaffhausens,das seine Altstadt in vorbildicher Weise schtzt,ist nun auch Baden gefolgt. Es ist zu wnschen,da sich auch Zrich, dem seine Altstadt so teuersein sollte wie jeder anderen gesehichtsverbun-denen Stadt die ihre, dieses Beispiel nicht aus-schlagen wird. Die zu Beginn dieses Jahres vomGemeinderat erlassene Denkmalschutzvorordnungbietet den Rahmen, innerhalb welchem eine Ma-nahme getroffen werden knnte, wie Baden sienun in die Wege geleitet hat. Aber mehr nochsollte getan werden: dort, wo in unserer Stadtheute Wohnkolonien entstehen, sollte verfgt wer-den, da eine fr die ganze Kolonie ausreichendeGemeinschaftsantenne errichtet wird, so wie manja auch verfgt, da ausreichende Abstellpltzefr die Automobile vorhanden sein mssen. Ge-legenheiten, zur Verschnerung des Bildes unsererStadt beizutragen, sollte man nicht verpassen.

    Werk im kommenden Februar seine Urauffhrungerleben kann. Der ganze Film wird in Original-dekors und schwarzwei hergestellt. Eine regeDiskussion, die sich der eigentlichen Presseorientie-rung anschlo und an der sich auch derVorstand des Schulamtes, Stadtrat J. Jiaur, betei-ligte, wies auf die Notwendigkeit der Aufgabe hin,der sich dieser Film annehmen will. Ueber dasGelingen wird man anllich der Erstauffhrungzu entscheiden haben.

    Verband schweizerischerKrankenpfleger-Organisationen

    ag In Zrich fand die 17. Delegierten versamm-lung der Dachorganisation der Krankenpfleger-Organisationen statt. Der Ttigkeitsbericht, fr dasJahr 1901 rief einer eingehenden Diskussion beralle Berufsprobleme der Krankenpfleger. Die Be-rufsausbildung stand im Mittelpunkt der Diskus-sion, weil diese Frage eng im Zusammenhang mitlern Berufsnachwuchs steht. Auch die wirtschaft-lichen und sozialen Bedingungen sind noch nichtberall so, da man sagen knnte, sie entsprchenfortschrittlichen Lsungen. Dem Vorstand wurdendiverse Auftrge hinsichtlich einer Revision desNormalarbeitsvertrages fr das diplomierte Kran-kenpflegepersonal und die Regelung der wchent-lichen Arbeitszeit im Zusammenhang mit demkommenden Arbeit-sgesetz erteilt.

    Anschlieend hrten die Delegierten einen Vor-trag von Dr. Karl Martin Met/er, StadtspitalWaid, Zrich, ber das Thema Moderne Medi-kation, ihre gefhrlichen und ihre heilbringendenMglichkeiten an.

    Filmgilde, irinweise auf gute oder interessanteFilme. Apollo: West Side Story; Bellevue: Derblaue Engel, Der letzte Mann; Capitol: Para-dino Case; City: La guerre des boutons; Corso:Traumstrae der Welt, II; Nord-Sd: Juleset Jim; Palaee: L'eelissc ; Piccndilly: A Kindof Loving; Rex: Der lngste Tag; Studio 4:Phdra; Wellenberg: The Absent-Mindod Pro-fessor; Zentrum: Rocoo e suoi fratelli*.

    Neue Zrcher Zeitung vom 27.10.1962