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Zucker – Lebensenergie aus der Natur… …von der Gewinnung bis zum Endprodukt

Zucker – Lebensenergie aus der Natur… Südzucker Zuckergewinnung Zuckerbildung in der Pflanze Zucker entsteht auf natürlichem Wege in vielen Pflanzen und auch in Früchten. Aus

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Zucker – Lebensenergie aus der Natur…

…von der Gewinnung bis zum Endprodukt

Südzucker Zuckergewinnung02

Zuckerbildung in der Pflanze

Zucker entsteht auf natürlichem Wege in vielen Pflanzen und auch in Früchten.

Aus dem Wasser, das die Pflanzen aus dem Erdboden aufnehmen, und dem

Kohlendioxid der Luft wird unter Einwirkung der Energie des Sonnenlichts und

mit Hilfe des Blattgrüns (Chlorophyll) das Kohlenhydrat Zucker gebildet. Dabei

entsteht als Nebenprodukt Sauerstoff, der an die Luft zurückgegeben wird.

Diesen Vorgang nennt der Wissenschaftler „Fotosynthese“. Dabei werden die

anorganischen Stoffe Wasser und Kohlendioxid in die organische Substanz

Zucker umgewandelt. Die chemische Gleichung dafür lautet:

C12

H22

O11

ist die Formel für Saccharose = Zucker, ein Disaccharid, das aus den beiden Monosacchariden Fructose

(Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker) aufgebaut ist.

Kohlendioxid Wasser Sauerstoff Saccharose

C12

H22

O11

+ 12 O2

12 CO2 + 11 H

2O Lichtenergie,Chlorophyll

Der in den Blättern auf natürliche Weise gebildete Zucker

wandert in alle anderen Pflanzenorgane und wird dort für

das Wachstum genutzt oder als Energiereserve eingelagert.

In der Zuckerrübe und im Zuckerrohr wird er dabei unver-

ändert als Disaccharid (Zweifachzucker) gespeichert. In den

meisten anderen Pflanzen, z. B. in Kartoffeln oder Getreide,

wird er dagegen in eine langkettige Verbindung, in der viele

Einfachzuckermoleküle miteinander verbunden sind, z. B.

Stärke, umgebildet. (siehe Abb. 1)

O2

Zucker

C12

H22

O11

H2O

CO2

Abb. 1 Abb. 2

O2

CO2

H2O

Über die menschliche Ernährung schließt sich der Kreislauf

der Natur. In den Körperzellen wird die Energie des Zuckers

für alle wichtigen Lebensvorgänge genutzt. Dabei wird

Sauerstoff aus der Atemluft aufgenommen und Wasser und

Kohlendioxid, die Ausgangsstoffe des Zuckers, werden wieder

an die Umwelt abgegeben. (siehe Abb. 2)

Rübenschnitzel

Anlieferung von Rüben

Das Reinigen

Ernte, Anlieferung und Reinigung

der Zuckerrüben

Zerkleinern, Erhitzen und

Entzuckerung der Rüben

1.

Südzucker Zuckergewinnung 03

Zuckergewinnung aus der Pflanze

Die Zuckerrübe bildet in der Vegetationsperiode von Frühjahr bis Ende September

ihren Wurzelkörper aus, der den Zucker speichert. Der Zuckergehalt schwankt je

nach Wachstumsbedingungen zwischen 14 und 20 % (zum Vergleich: Das Zucker-

rohr hat einen Zuckergehalt von 11 bis 16 %). Die Gewinnung des Zuckers aus der

Pflanze erfolgt in mehreren Schritten.

1. Rübenanlieferung

Von September bis November werden die Zuckerrüben gerodet und zur Zuckerfabrik

angeliefert. Hier werden die Rüben durch Abkippen oder mit Hilfe von Wasser ent-

laden, vom Erdanhang gereinigt und sofort oder nach einer Zwischenlagerung ver-

arbeitet. Das Schwemm- und Waschwasser wird nach einer Aufbereitung wieder

verwendet.

2. Saftgewinnung

Die gewaschenen Rüben werden in Schneidmaschinen zerkleinert. Die erhaltenen

Schnitzel gelangen in eine Maische, ein mit Extrakt gefülltes Gefäß mit einem Rühr-

werk, und werden auf ca. 70 °C erwärmt. Bei dieser Temperatur werden die Zellwän-

de durchlässig, so dass der Zucker aus den Schnitzeln herausgelöst werden kann.

Dies geschieht in Extraktionstürmen, in denen die Schnitzel im Gegenstromverfah-

ren mit heißem Wasser entzuckert werden (Rohsaft). Die entzuckerten Schnitzel

werden abgepresst, getrocknet, pelletiert und zur Viehfütterung verwendet.

2.

Südzucker Zuckergewinnung04

Typischer Extraktionsturm (links) und Kalkofen (rechts)

Reinigung des Rohsafts

3.

Moderne Verdampfstation

Safteindickung durch

Wasserverdampfung

Dicksaft aus Zuckerrüben

4.

3. Saftreinigung

Der gewonnene Rohsaft enthält neben ca. 15 % Zucker

auch weitere natürliche Inhaltsstoffe der Rübe, die zum

größten Teil bereits in der Saftreinigung abgetrennt werden.

Zur Reinigung wird der Rohsaft mit Kalkmilch versetzt.

Durch Einleiten von kohlensäurehaltigem Kalkofengas

werden die Nichtzuckerstoffe zusammen mit dem Kalk aus-

gefällt. Der entstehende Carbokalk wird abgepresst und als

Düngekalk genutzt. Zurück bleibt eine klare, hellgelbe

Flüssigkeit – der Dünnsaft.

4. Safteindickung

In einer mehrstufigen Verdampfstation wird der Dünnsaft

auf einen Trockensubstanzgehalt von 70 bis 75 % eingedickt

(Dicksaft). Der dabei entstehende Wasserdampf (Brüden)

wird für die Saftanwärmung und die Kristallisation weiter-

verwendet, so dass die eingesetzte Primärenergie in

äußerst rationeller Weise genutzt wird. Der Dicksaft

ist hochviskos, zähfließend, klar und goldgelb.

Südzucker Zuckergewinnung 05

5. Kristallisation

Die weitere Konzentrierung des Dicksaftes wird in brüden-

beheizten Kochapparaten bis zur Kristallbildung fortgesetzt.

Dieser Vorgang findet bei starkem Unterdruck und ent-

sprechend niedriger Temperatur statt, wodurch eine

Verfärbung des Zuckers verhindert wird.

Wenn die Zuckerkristalle eine bestimmte Größe erreicht

haben, wird die Kochmasse zur Abkühlung und weiteren

Kristallisation in Maischen abgelassen. In Zentrifugen erfolgt

die Trennung des Sirups von den Zuckerkristallen. Der ge-

wonnene Weißzucker wird getrocknet und in Großsilos

gelagert.

Der abgetrennte Sirup wird noch zwei weiteren Kristalli-

sationsstufen unterzogen; als Ablaufsirup der letzten Stufe

fällt Melasse an, die den nicht auskristallisierbaren Zucker

und die restlichen aus der Zuckerrübe stammenden Nicht-

zuckerstoffe enthält und vorwiegend zur Herstellung von

Hefe und Alkohol sowie als Futtermittel verwendet wird.

Durch Auflösen von kristallisiertem Zucker, Filtrieren der

Lösung und erneute Kristallisation entsteht Raffinade von

besonders hoher Reinheit. Über weitere Verarbeitungs- und

Veredelungsschritte werden bei Südzucker zahlreiche

Zuckersorten und Spezialitäten mit spezifischen Produkt-

merkmalen und Verarbeitungseigenschaften hergestellt.

Kristallisationsprüfung

Kristallisation in mehreren Stufen

Kochstation

Zentrifuge

5.

Saftgewinnung

Extrahierte

Schnitzel

Extraktions-

turm

Schnitzel-

maische

Schneid-

maschine

Wäsche

Rübenlager

Biologische

AbwasseraufbereitungAbsetzbecken

Rübenerde

Entladung

Frischwasser

SafteindickungBrüden zur Safterwärmung und Kristallisation

Dicksaf

Verdampf-Dünnsaft von der Saftreinigung

Abdampf

Vorfluter

vollständig gereinigtes

Überschusswasser

Rohsaft

Rübenentladung

Rücknahmewasser

Dampf- undStromerzeugung

Brennstoff

Dampfkessel

Turbogenerator

Wasser/Kondensat

Dampf

Säfte/Abläufe

Brennstoff

Rübenerde/Carbokalk

Kochmasse

Rüben/Schnitzel

Zucker

Kohlendioxid

Kalkmilch

Luft

Mehrstufige station

Kondensat Kondensate zur Safterwärmung (Dicksaftkampa

Presswasser

Strom

Südzucker Zuckergewinnung

Das Zuckergewinnungsschema

06

Pelletpressen

Pellets Carbokalk

Dünnsaft zur Safteindickung

Luft

Kalkofen +

Kalkmilchauf-

bereitungEindickfilter

Filterpressen

KohlendioxidCarbonatation

KalkmilchSaftreinigung

SchnitzeltrocknungPress-Schnitzel

MelasseSchnitzel-Pressse

Kalkung

Trockentrommel

Trockentrommeln

Weiß-

zuckerRaffinade Rohzucker

Nach-

produkt

Konden-sator

Kristallisation

Weißzucker Raffinade

Trockentrommeln

Melasse

Ablauf

Zentrifugen

Maischen

ft

Klärefilter

Auflösung

Ablauf

Brüden

Verdampfungs-kristalli-satoren

Dicksaftfilter

Rückkühlung

BiologischeAbwasseraufbereitung

Kühlwasser

Kondensat

Ablauf

Dicksaft-tank

Presswasser

agne)

Kalkstein, Koks

Wasser

Südzucker Zuckergewinnung 07

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