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Bundesteilhabegesetz
Reform der Eingliederungshilfe
Die Ausgaben der Eingliederungshilfe sind im Zeitraum von 1994 bis 2012 um 8,8 Mrd. Euro gestiegen.Dies entspricht einer Steigerungsrate von rund 130 Prozent.
Ausgaben der EinglierungshilfeBrutto-Ausgaben in Mrd. Euro
Ausgabenblöcke der Eingliederungshilfe in 2012 in Mrd. Euro (gesamt 15,1 Mrd.)
Fallausgaben für Empfänger von Eingliederungshilfe in 2012 in Euro
Steigerung der Ausgaben zum Vor-Vorjahr in Prozent
6,37,1
7,9
9,1
10,2
11,5 11,812,5
13,8
15,1
+8,8
12,7 11,315,2 12,1 12,7
2,6 5,910,4 9,4
1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012
7,5
3,9
1,2
1,1
0,5
Hilfen zum Leben in betreuten
WohnmöglichkeitenLeistungen in WfBM
Heilpädagogische Leistungen für Kinder
Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung
Sonst. Leistungen der Eingliederungshilfe
29.217
14.306
7.395
14.710
11.931
8.365
Hilfen zum Leben in betreuten Wohneinrichtungen
Leistungen in WfBM
Heilpädagogische Leistungen für Kinder
Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung
Hilfen zum Erwerb prakt. Kenntn./ Fähigkeiten
Hilfen zum Leben in einer eigenen Wohnung
Ausgangslage – Eingliederungshilfe
Quelle: BMAS
Die Zahl der Empfänger von Eingliederungshilfe ist im Zeitraum 2007 bis 2012 um 139.000 (+25 Prozent) gestiegen.Dies entspricht einer jahresdurchschnittlichen Steigerungsrate von rund 5 Prozent.
Empfänger von Eingliederungshilfe in Tausend
Jahresdurchschnittliche Steigerung der Empfängerzahlen
von ausgwählten Hilfearten in Prozent
Jahresdurchschnittliche Steigerung der Fallkosten
von ausgewählten Hilfearten in Prozent
Steigerung der Empfängerzahlen zum Vorjahr in Prozent
541565
590630
651680
+139
4,4 4,46,8
3,3 4,5
2007 2008 2009 2010 2011 2012
3,6
13,2
2,8
5,0
4,1
Hilfen zum Leben in betreuten Wohneinr.
Hilfen zum Leben außerhalb betreuter Wohneinr.
Leistungen in WfBM
Heilpädagogische Leistungen für Kinder
Hilfen zu einer angem. Schulbildung
1,5
0,8
1,1
1,2
0,6
Hilfen zum Leben in betreuten Wohneinr.
Hilfen zum Leben außerhalb betreuter Wohneinr.
Leistungen in WfBM
Heilpädagogische Leistungen für Kinder
Hilfen zu einer angem. Schulbildung
Ausgangslage – Eingliederungshilfe
Quelle: BMAS
Leistungen für Menschen mit Behinderung: Systeme und Zuständigkeiten
SGB XII
EingliederungshilfeSGB II, SGB XII
Lebensunterhalt, Vertragsrecht
SGB III
Arbeitsförderung
SGB V
Krankenversicherung
SGB VI
Rentenversicherung
SGB IX
Koordination und Zusammenarbeit
SGB XI
PflegeversicherungKultusbereich
Leistungen für Schul- und Hochschulbesuch
SGB VIII
Kinder- und Jugendhilfe
Quelle: BMAS
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Koalitionsvertrag Bund 2013
1. Herauslösen der Eingliederungshilfe aus dem bisherigen Fürsorgesystem
2. Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe zu einem modernen Teilhaberecht
4. Berücksichtigung des Wunsch- und Wahlrechts von Menschen mit Behinderungen nach Maßgabe der UN-BRK
3. Personenzentrierte Bedarfsfeststellung an Hand eines bundeseinheitlichen Verfahrens
5. Prüfung der Einführung eines Bundesteilhabegeldes
6. Finanzielle Entlastung der Kommunen
7. Keine neue Ausgabendynamik
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Anforderungen an ein Bundesteilhabegesetz: NRW - Positionen
Grundsatz:Aus sozialpolitischer Sicht ist es für ein gelingendes Bundesteilhabegesetz für Menschen mit Behinderungen unabdingbar,
die fiskalischen Interessen der kommunalen Familie
und
die gleichermaßen berechtigten Interessen der betroffenen Menschen miteinander in Einklang zu bringen.
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Bundesteilhabegesetz – Teilhabemöglichkeiten stärken!
Anforderungen der UN-BRK umsetzen
Die Beteiligungsrechte von Menschen mit Behinderungen müssen gestärkt werden.
Die Leistungen der Eingliederungshilfe müssen aus dem „Fürsorgesystem“ der Sozialhilfe herausgetrennt werden.
Die Einkommens- und Vermögensgrenze muss überprüft werden.
Bundesteilhabegesetz soll das selbständige Wohnen stärken.
Bundesanteil soll über ein Bundesteilhabegeld gezahlt werden
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Bundesteilhabegesetz –
Kommunen finanziell entlasten
Derzeitiger Diskussionsstand – Wege einer Bundesbeteiligung:
Maßstab: 26,3 % Anteil für NRW
Bundesteilhabegeld
Kostenblöcke aus dem Bereich der Eingliederungshilfe (Kostenübernahme der Pflegversicherung für Leistungen in vollstationären Einrichtungen, der Länder im Bereich der (Hoch-)schulbildung und des Bundes für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Höherer Bundesanteil an den KdU („Scholz-Schäuble“)?
Direkte Bundesbeteiligung
10. Juli 2014
1. Einführung
2. Selbstverständnis
3. Ziele
4. Arbeitsplanung
5. Daten und Fakten
17. September 2014
1. Personenkreis – Behinderungsbegriff
2. Abgrenzung Fachleistungen zu existenzsichernden Leistungen
3. Bedarfsermittlung und –feststellung
4. Unabhängige Beratung
4. Oktober 2014
Teilhabe am Arbeitsleben
19. November 2014
1. Soziale Teilhabe
2. Bedürftigkeits-un-/abhängigkeit der Fachleistungen
3. Pauschalierte Geldleistung /Prüfung Bundesteil-habegeld, Blinden- und Gehörlosengeld
10. Dezember 2014
1. Mögliche Änderungen im SGB IX
2. Aufgaben und Verantwortung der Länder und Träger
3. Leistungserbringungs-/Vertragsrecht im SGB XII und SGB IX
20. Januar 2015
1. Kinder- und Jugendhilfe (SGB VII) – Große Lösung SGB VIII
2. Kultusbereich: inklusive Bildung (einschließlich Hochschule)
19. Februar 2015
1. Krankenversicherung (SGB V)
2. Pflegeversicherung (SGB XI)
3. Hilfe zur Pflege
12. März 20151. Finanzielle Bewertung der vorgeschlagenen Maßnahmen
2. Kommunale Entlastung
3. Gegenfinanzierung Leistungsverbesserungen
4. Finanzierungstableau
14. April 2015
1. Übergangsregelungen – Inkrafttreten
2. Abschluss
Termin- und Themenplanung
Quelle: BMAS
Zeitplanung BMAS
Abschluss-bericht der
Expertenrunde Mitte 2015
GesetzentwurfEnde 2015
In-Kraft-Treten2017
Mögliche Auswirkungen eines Bundesteilhabegesetzes auf NRW
Zuständigkeiten müssen neu übertragen werden.
Teilhabeplanung ist über Hilfeplanverfahren bereits
etabliert, muss ggf. auf stationären Bereich noch
angepasst werden.
Teilhabe am Arbeitsleben:• Beibehaltung bisheriges
Sondermodell NRW für Werkstätten?
• Andere Anbieter• Budget für Arbeit/
unterstützte Beschäftigung
Umsetzung Bundesbeteiligung.
Im teilstationären und stationären Bereich liegen
bei den personenzentrierten
Leistungen keine Erfahrungen vor. Das BthG
sieht Trennung von Fachleistung und
existenzsichernden Maßnahmen vor.
Vertragsrecht wird neu verhandelt werden müssen.
Personenzentrierte Leistungen sind im
ambulanten Bereich durch die Fachleistungsstunde
bereits umgesetzt.