A company of
#61Information der Lahmeyer Gruppe
Februar 2018
aktuell
Naher Osten
Tractebel & Lahmeyer
Erfahrung & Kompetenz
EN
ER
GIE
Indien
18 Jahre Wasser-
kraftanlage Baglihar
Deutschland
Lahmeyer vereint
Kompetenzen
BA
U &
VE
RK
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ASS
ER
KR
AF
T
STROM FÜR ANGOLA
Größtes Wasserkraft-
projekt in Afrika
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2
04 | Lahmeyer – Ein Unternehmen von Tractebel
05 | ENR Ranking: Tractebel mit Lahmeyer an der Spitze der Energiewende
05 | Qualität sichert unsere Zukunft
06 | Unter neuer Führung: GKW Consult, Tractebel Türkei
06 | German Halcour tritt zurück
06 | Wechsel bei Lahmeyer Hydroprojekt
07 | Niederlassung im Oman gegründet
07 | Kurznachrichten
08 | Lahmeyer Deutschland vereint Kompetenzen
10 | Naher Osten: Erfahrung und Kompetenz in der traditionellen und jungen Region
12 | Global: Cyber-Sicherheit im Kraftwerk durch Informationssicherheits-Managementsystem
13 | Mali: Hybridsysteme (PV/Diesel/Batterie) für die ländliche Elektrifizierung
14 | Pakistan: Drei Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke für Gasturbinen der neuen H-Klasse
15 | Kuwait: Masterplan mit Building Information Modelling (BIM)
16 | Ägypten: Strategische Umweltbewertungen für Erneuerbare Energien
17 | Global: Gruppenbetrieb von Batteriegroßspeicher und Pumpspeicheranlage
18 | Tunesien: Brackwasserentsalzung mit erneuerbaren Energien für Tunesiens Süden
20 | Angola: 2.070 MW Wasserkraftwerk Laúca in Betrieb
21 | Deutschland: Ökologisch durchgängiges Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz
22 | Indien: 18 Jahre Wasserkraftanlage Baglihar
23 | Türkei: Wehranlage und Wasserkraftwerk Doğançay
24 | Sudan: Mehrzweck-Projekt am Upper Atbara für Bewässerung, Energie und Trinkwasser
26 | Deutschland: Sanierung am Flughafen Frankfurt – Flugbetrieb läuft weiter
27 | Deutschland: Lahmeyer steuert den Bau von 216 Wohnungen in Berlin
ENERGIE
WASSER &
WASSERKRAFT
UNTERNEHMEN
BAU & VERKEHR
Impressum
Das Magazin „aktuell“ mit Beiträgen der Lahmeyer
Gruppengesellschaften erscheint ein- bis zweimal
jährlich auf Deutsch und Englisch.
Nachdruck und elektronische Verbreitung, auch
auszugsweise, sind nur mit Genehmigung der
Redaktion möglich.
Titelbild
Die Wasserkraftanlage Laúca in Angola ist derzeit das größte
Wasserkraftprojekt Afrikas. Ende 2017 gingen die ersten
beiden Maschineneinheiten des 2070 MW Wasserkraftwerks
in Betrieb.
Herausgeber
Lahmeyer International GmbH
Friedberger Str. 173, 61118 Bad Vilbel, Deutschland
Verantwortlich: Sabine Wulf
Gestaltung und Lithografie
magenta Kommunikation, Design und Neue Medien GmbH & Co.
KG, Mannheim, Deutschland
Druck
Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH, Ottweiler, Deutschland
© Lahmeyer International GmbH, Februar 2018
Inhalt
Editorial
3
Liebe Leserinnen und Leser,heute halten Sie die neue Ausgabe
unseres Magazins „aktuell“ in den
Händen. Seit der letzten Ausgabe ist
einige Zeit vergangen. Inzwischen hat
frischer Wind einige Veränderungen
und neue Geschäftsideen in unser
Unternehmen geweht. Lahmeyer ist
nunmehr als wichtiger Bestandteil in
die Tractebel Gruppe integriert und
somit auch Mitglied der weltweiten
ENGIE Familie.
Ich bin sehr stolz darauf, dass ich
unserem Unternehmen als CEO seit
November 2016 vorstehen und das
Dreier-Team der Geschäftsführung
leiten darf. Michael Stephan ist seit
Mai 2016 Lahmeyer CFO und
kaufmännischer Geschäftsführer und
bringt seine langjährigen ENGIE
Erfahrungen in unsere Arbeit ein.
Dr. Thomas Brandstätt leitet seit März
2017 als Geschäftsführer für Strategie
und M&A unseren Strategieprozess,
um uns als Teil von ENGIE, dem welt-
weit größten unabhängigen Energie-
konzern, für die Zukunft fit zu machen.
Die Veränderungen im Energiesektor
sind für uns alle Tag für Tag spürbar.
Unser Unternehmen stellt sich dem
Wandel und gestaltet ihn mit Blick
auf die Zukunft aktiv mit. Dabei
verbinden wir innovative Konzepte
mit der Erfahrung aus Bewährtem.
In unserem Fokus stehen die drei Ds
der modernen Energiewelt:
Dekarbonisierung, Digitalisierung
und Dezentralisierung!
Als Teil der Tractebel sind wir ein
starker Partner unserer Kunden, der
die Energiewende weltweit aktiv
vorantreibt. Dass wir hierbei ein
Global-Player sind, zeigen unsere
Spitzenplätze im ENR Ranking (Seite 5).
Insbesondere unsere marktführende
Position im Bereich Wasser und
Wasserkraft möchte ich hervorheben.
Warum wir diese schon seit Jahren
halten, demonstriert eindrucksvoll das
Wasserkraftprojekt in Laúca (Titel und
Seite 20).
Unsere Aktivitäten auf dem Gebiet der
Offshore Windanlagen verstärken wir
weiter. Bei Themen wie Cyber-Security,
Batteriespeicher-Systemen oder
Wasserstofftechnologie bringen wir
neue, zukunftsweisende Projekte auf
den Weg.
Die Landwirtschaft steht angesichts
einer wachsenden Weltbevölkerung
vor der Aufgabe, immer mehr Lebens-
mittel mit immer weniger Wasser zu
produzieren. Nachhaltiges Wasser-
management ist und bleibt weltweit
eine der zentralen Herausforderungen
für die Ernährungssicherung. Hierbei
leistet unser Unternehmen einen
aktiven Beitrag in wichtigen internatio-
nalen Projekten in Afrika und Asien.
Mit der Gründung der Lahmeyer
Deutschland GmbH (Seite 8/9) setzen
wir ein Zeichen für die Bedeutung
unseres Heimatmarktes für unser
Unternehmen. So ist beispielsweise
auch in Deutschland der Klimawandel
LAHMEYER
Martin Seeger
Vorsitzender der Geschäftsführung & CEO
spürbar. Daraus ergibt sich unter
anderem die Aufgabe, für den
präventiven Hochwasserschutz zu
sorgen. Hierbei verfügen wir über
hervorragende Kompetenzen, die wir
kontinuierlich weiter ausbauen.
Wie Sie sehen, haben wir bereits
einiges auf dem Weg gebracht und
werden auch in naher Zukunft noch
vieles bewegen. Unsere Wachstums-
ziele wollen wir dabei sowohl durch
organisches Wachstum als auch durch
Akquisitionen erreichen.
Die nachfolgenden Beiträge im Heft
zeigen in beeindruckender Weise
sowohl die hohe fachliche Kompetenz
als auch die Leidenschaft unserer
Mitarbeiter bei der Realisierung
unserer Vision.
Fordern Sie uns heraus, wir freuen
uns darauf!
Ihr Martin Seeger
Lahmeyer – Ein Unternehmen von Tractebel
MANAGEMENT
UNTERNEHMEN
Das Tractebel Management-team stellt sich vor:
1 HEIN DIRIX
CHIEF OFFICER INFRASTRUCTURE
AND ENVIRONMENT
2 RICHARD WILHELM
CHIEF OFFICER POWER & GAS
3 BERNARD GILLIOT
CHIEF OFFICER GLOBAL BUSINESS
DEVELOPMENT
4 SABIEN VERMEULEN
CHIEF LEGAL, ETHICS AND COMPLI-
ANCE OFFICER
5 MARTIN SEEGER
CHIEF EXECUTIVE OFFICER GERMANY
AND ASSOCIATED TERRITORIES
4
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6 CLAUDIO MAIA
CHIEF EXECUTIVE OFFICER LATIN
AMERICA
7 BRIGITTE BOCQUÉ
CHIEF HUMAN RESOURCES AND QHS
OFFICER
8 SAMY BENOUDIZ
CHIEF EXECUTIVE OFFICER FRANCE
AND ASSOCIATED TERRITORIES
9 MARC FRANCHIMONT
CHIEF FINANCE OFFICER
10 DANIEL DEVELAY
CHIEF EXECUTIVE OFFICER
11 MICHAEL MARIQUE
MANAGING DIRECTOR LABORELEC
12 ANNE HARVENGT
CHIEF STRATEGY,
COMMUNICATIONS & CSR OFFICER
13 CHRISTIAN PIERLOT
CHIEF OFFICER NUCLEAR
14 GILLIAN-ALEXANDRE HUART
CHIEF OFFICER ENERGY TRANSITION
15 MARC LEPIÈCE
CHIEF EXECUTIVE OFFICER BELGIUM
AND ASSOCIATED TERRITORIES
16 ERKAN TEKIRDAGLIOGLU
CHIEF OFFICER HYDRO
Als Unternehmen von Tractebel spielen die Aktivitäten der Lahmeyer Gesellschaften eine wichtige Rolle im Leistungsportfolio der Gruppe. Im Managementteam von Tractebel wird Lahmeyer von Martin Seeger vertreten.
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www.tractebel-engie.com
QUALITÄTSMANAGEMENT
Qualität sichert unsere ZukunftLahmeyer nach neuer Norm DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert
An der Gruppenzertifizierung.
sind Lahmeyer International,
Lahmeyer Deutschland, Lahmeyer
München und GKW Consult beteiligt.
Alle Gruppengesellschaften orien-
tieren sich an einer einheitlichen
Qualitätspolitik und gemeinsamen
Qualitätszielen, die in der Lahmeyer
Qualitätsmanagement-Dokumentation
beschrieben werden.
Hohe Qualität ist eine tragende Säule des Erfolgs bei Lahmeyer. Das Unternehmen hat vor vielen Jahren ein prozessorientiertes Qualitätsmanagementsystem eingeführt und nach der Norm DIN EN ISO 9001:2008 durch den TÜV Hessen zertifizieren lassen. Jetzt wurde diese weltweit etablierte Norm komplett überarbeitet und durch die neue DIN EN ISO 9001:2015 abgelöst. Lahmeyer hat die Zertifizierung nach der neuen Norm nun erfolgreich abgeschlossen.
„Die aktuelle Norm stellt neue Anforderungen.
Mit der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 sichern wir unsere Qualität nach den heutigen
internationalen Standards – ein wichtiger Schritt für uns und
die Zukunft des Unternehmens.“Volker Rühl, Qualitätsbeauftragter von
Lahmeyer International
ZER TIFIK ATDIN EN ISO 9001:2015
für das Managementsystem nach
Der Nachweis der regelkonformen Anwendung wurde erbracht und wird gemäß TÜV PROFiCERT-Verfahren bescheinigt für
Zertifikat-Registrier-Nr. 73 100 1244
Auditbericht-Nr. 4326 9893
Zertifikat gültig von 2017-11-27 bis 2020-11-15
Geltungsbereich:
SEITE 1 VON 6.Diese Zertifizierung wurde gemäß TÜV PROFiCERT-Verfahren durchgeführt und wird regelmäßig überwacht.
Die aktuelle Gültigkeit ist nachprüfbar unter www.proficert.com. Originalzertifikate enthalten ein aufgeklebtes Hologramm. TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH, Robert-Bosch-Straße 16, D-64293 Darmstadt, Tel. +49 6151/600331 Rev-DE-1711
Darmstadt, 2017-11-27 Zertifizierungsstelle des TÜV Hessen
– Der Zertifizierungsstellenleiter –D-ZM-14137-01-00
Ingenieurgesellschaft für Energie,Wasser und Wasserkraft sowie Bau und Verkehr
Lahmeyer International GmbHFriedberger Straße 173, D-61118 Bad Vilbel
einschließlich der Standorte gemäß Anhang
5
Im Jahr 2017 klettert Tractebel im ENR Ranking der weltweit führenden internationalen Designfirmen für Wind- und Solarprojekte auf Platz Drei und Platz Vier und festigt seine Position als Nummer Zwei für Wasserkraft. Auch im Bereich Stromübertragung und -verteilung nimmt das Unternehmen als fünftplatzierter eine starke Position ein.
Jedes Jahr veröffentlicht das Magazin Engineering News-Record (ENR) die Rankings der größten Bau- und Ingenieur-
büros weltweit, gemessen an den Bruttoumsätzen, die durch Projekte außerhalb des jeweiligen Heimatlandes eines
Unternehmens erzielt werden. Die Zahlen zeigen die starke Position von Tractebel im Bereich der erneuerbaren
Energien und unterstreichen die Vision des Unternehmens, die Energiewende aktiv mitzugestalten.
Tractebel mit Lahmeyer an der Spitze der Energiewende
ENR RANKING
3 4 2 5Wasserkraft Stromübertragung & -verteilungSolarenergieWindkraft
UNTERNEHMEN
6
GKW Consult
Zum 1. Januar 2018 sind
Dr. Christoph Theune (links) und
Patrick Kaminsky die neuen
Geschäftsführer der GKW Consult
mit Sitz in Mannheim,
Deutschland. Der bisherige
Geschäftsführer Dr. Ralf Bufler
hat eine Position außerhalb des
Unternehmens eingenommen.
Der neue Vorsitzende der
Geschäftsführung Dr. Christoph
Theune ist seit 24 Jahren im
Unternehmen tätig, in den letzten
6 Jahren als Bereichsleiter.
Patrick Kaminsky ist seit 10
Jahren bei GKW Consult und war
zuletzt als Kaufmännischer Leiter
im Einsatz.
Tractebel Türkei
Seit dem 1. Januar 2018 ist
Ugur Aytuna Geschäftsführer für
Tractebel Turkey. In seiner neuen
Position betreut Ugur Aytuna die
türkische Tractebel Niederlassung
dabei, Projekte zur Energie-
erzeugung zu gewinnen und zu
realisieren. Tractebel Turkey ist seit
über 18 Jahren im türkischen Markt
aktiv. Die Türkei mit ihrer zentralen
Lage zwischen Asien, Europa
und dem Mittleren Osten soll ein
Knotenpunkt für die zukünftige
Energieerzeugung werden. Tractebel
Turkey will das Land in diesem
Bestreben mit hochwertigen
Ingenieurleistungen unterstützen.
Lahmeyer Deutschland ging im April
2017 aus den beiden Gesellschaften
Lahmeyer Berlin und Lahmeyer
Rhein-Main hervor. Nachdem
German Halcour bereits 2001 die
Funktion des Geschäftsführers in
Rhein-Main übernommen hatte,
wurde er 2017 als Sprecher der
Geschäftsführung für das fusionierte
Am 1. Januar 2018 ist Dr. Ulrich
Kanzow in die Geschäftsführung der
Lahmeyer Hydroprojekt eingetreten.
Er wird das Unternehmen zusammen
mit Michael Werner als Geschäftsfüh-
rer leiten. Damit tritt er die Nachfolge
von Michael Heiland an, der sich nach
mehr als 43 Jahren bei Lahmeyer in
den Ruhestand verabschiedet.
Michael Heiland war seit 2006 bei
Lahmeyer Hydroprojekt, nachdem er
Jahrzehnte für Lahmeyer International
weltweit tätig war. Daneben engagierte
er sich in der Verbands- und
Gremienarbeit für ICOLD, DWA, HTG
und VBI. Als anerkannter Talsperren-
Experte übernahm er von 2010 bis
2013 die Präsidentschaft des
Deutschen TalsperrenKomitee e.V.
(DTK).
Nachdem Dr. Ulrich Kanzow 12 Jahre
bei zwei Ingenieurgesellschaften in
Wasserbau, Wasserwirtschaft, Infra-
struktur und Anlagenbau in leitender
Funktion gewirkt hatte, kam er 2015
zu Lahmeyer Hydroprojekt und war
seitdem für den Geschäftsbereich
Weimar verantwortlich. Das Projekt-
geschäft mit seinen Herausforderungen
ist seine Leidenschaft.
Unternehmen berufen. Er startete
bereits 1982 bei Lahmeyer und
begleitete bis 1992 nationale und
internationale Industrie- und Infra-
strukturprojekte als Projektleiter.
Nach einer Unterbrechung von
1992 bis 1999 war er in verschiede-
nen leitenden Funktionen bei
Lahmeyer tätig.
Lahmeyer CEO Martin Seeger würdigte
die Leistungen von German Halcour
bei der strategischen Unternehmens-
ausrichtung und der Entwicklung von
Standards und Prozessen bei der
Abwicklung von Großprojekten.
German Halcour tritt zurück
Wechsel bei Lahmeyer Hydroprojekt
Zum 1. Januar 2018 hat German Halcour sein Amt als Sprecher der Geschäftsführung der Lahmeyer Deutschland niedergelegt. Er wird im Unternehmen als Berater zunächst weiter tätig sein. Die Aufgaben von German Halcour übernehmen Michael Bergmann, Geschäftsführer am Standort Berlin, sowie Michael Lebsanft, Geschäftsführer am Standort Bad Vilbel.
Neu: Dr. Ulrich KanzowVerabschiedet: Michael Heiland
UNTERNEHMEN
7
Verkauf der Anteile an der LAyE
Lahmeyer hat mit Wirkung vom 3.
Mai 2017 seinen 50 %-igen Anteil in
die LAHMEYER AGUA Y ENERGÍA
S.A. in Lima, Peru, verkauft. Das
Unternehmen heißt jetzt AGUA Y
ENERGÍA INGENIEROS CONSULTORES
S.A. und gehört nicht mehr zur
Lahmeyer Gruppe oder zu Tractebel.
Kurznachrichten
An der festlichen Eröffnungsveran-
staltung haben die Geschäftsführer
der wichtigsten Kunden teilgenom-
men. “Unsere Einweihungsfeier war
ein großer Erfolg, um die Wichtigkeit
der Region zu demonstrieren. Wir
konnten unser Engagement für die
Energiewende aufzeigen und
gleichzeitig interessante Diskussio-
nen mit den lokalen Kunden führen”
sagte Alain Vannerum, Regionalleiter
für den Mittleren Osten bei
Tractebel.
Mit der Neugründung der Gesell-
schaft vor Ort wird das
internationale Ingenieurunterneh-
men zu einem noch stärkeren
lokalen Partner im Oman sowie in
Niederlassung im Oman gegründet
der weiteren Region. Durch die
zunehmende Zahl regionaler
Ingenieurprojekte war die Gründung
einer lokalen Niederlassung ein
logischer Wachstumsschritt der
Tractebel Unternehmensgruppe.
Die Projekte decken einen weiten
Bereich an Aktivitäten im Energie-,
Wasser- und Infrastruktursektor ab.
Dazu gehören die Erarbeitung eines
Masterplans zur landesweiten
Energie-Erzeugung und Übertragung
bis zum Jahr 2030, technische
Beratung wie auch Owner’s
Engineering-Leistungen für verschie-
dene unabhängige Energieanlagen
und Windpark-Projekte einschließlich
Studien zur Netzanbindung.
Am 12. Dezember 2017 hat die neu gegründete Gesellschaft Lahmeyer and Tractebel Engineering Consultancy LLC im Sultantat Oman ihre Einweihung gefeiert. Das Joint Venture mit der Al-Sulaimi Gruppe wird die Position von Tractebel vor Ort stärken.
Gruppenbild der Teilnehmer während der Einweihungsfeier
Eröffnung der Niederlassung im Oman: v.l.n.r.: Alain Vannerum (Tractebel Regionalleiter
Naher Osten), Martin Seeger (Lahmeyer CEO), Eng. Omar Al Wahaibi (CEO der
NAMA Gruppe), Michael Wünnemann (Lahmeyer Geschäftsbereichsleiter Energie)
Martin Seeger im NUMOV Vorstand
Lahmeyer CEO Martin Seeger wurde
2017 in den Vorstand des Nah- und
Mittelost-Vereins (NUMOV) gewählt.
Der Nah- und Mittelost-Verein NUMOV
mit Sitz in Berlin ist Deutschlands
älteste und größte Fachorganisation
für die Region des Nahen und
Mittleren Ostens. Er unterstützt seit
über 80 Jahren Mitgliedsfirmen beim
Auf- und Ausbau von Geschäftskon-
takten in der Region.
Die China Overseas Infrastructure
Development & Investment Corporation
(COIDIC) und Lahmeyer International
haben im Juli 2017 in Peking eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Der stellvertretende CEO der COIDIC
Jiafu Yuan und Lahmeyer CEO
Martin Seeger sowie der Leiter des
Lahmeyer Geschäftsbereiches
Wasser und Wasserkraft Bernhard
Stabel unterzeichneten die Verein-
barung. Sie umfasst die Kooperation
für die vorläufige Projektentwicklung
bis hin zu bankfähigen Machbarkeits-
studien, bei der die Projekte vor allem
im Bereich Energie (Wasserkraft,
Thermische Kraftwerke, Erneuerbare
Energien, Energieübertragung u.a.)
sowie im Wasser-Sektor liegen.
Kooperation mit COIDIC
WACHSTUM
DEUTSCHLAND
UNTERNEHMEN
Lahmeyer Deutschland vereint Kompetenzen
8
Unter gemeinsamer RegieViele Jahre lang waren die beiden
Unternehmen Lahmeyer Rhein-Main
und Lahmeyer Berlin bereits im
Projektmanagement und in der
technisch-wirtschaftlichen Beratung
für die Bereiche Hochbau, Industrie-
bau sowie bei komplexen
Infrastrukturmaßnahmen in ganz
Deutschland erfolgreich. Aufgrund
des ähnlichen Leistungsportfolios
und vergleichbarer Aufgabenstellung
arbeiteten beide Unternehmen schon
seit Jahren eng zusammen.
Mit der Gründung von Lahmeyer
Deutschland wurden die Aktivitäten
unter eine gemeinsame Regie
gestellt, um Prozesse zu
vereinfachen, Synergieeffekte zu
schaffen und den Aufwand zu senken.
Die Kompetenzen wurden gebündelt.
Die Projektbearbeitung übernimmt
ein gemeinsamer Pool an Bau-
ingenieuren, Architekten und
Wirtschaftsingenieuren. Damit
können die Vorhaben künftig noch
spezifischer und effizienter realisiert
werden. Zudem kann Lahmeyer
Deutschland bei Ausschreibungen
und Angebotsanfragen flexibler
agieren.
Lahmeyer Deutschland verbindet die
gewohnten Stärken mit neuen
Vorteilen. Mit 50 Mitarbeitern agiert
das neue Unternehmen weiterhin
von beiden Standorten aus.
Gemeinsam von individuellen Stärken profitieren, Synergien nutzen und Prozesse optimieren – es gab viele gute Gründe, die Kompetenzen der Lahmeyer Berlin GmbH und der Lahmeyer Rhein-Main GmbH zu bündeln. Mit Wirkung vom 24. April 2017 wurden die beiden Unternehmen verschmolzen. Das neue Unternehmen Lahmeyer Deutschland GmbH hat seinen Unternehmenssitz in Bad Vilbel. Das Geschäft führt Lahmeyer Deutschland wie gewohnt von beiden Standorten Berlin und Bad Vilbel aus weiter und ist damit in beiden Metropolregionen weiterhin vertreten. Den Kurs der gemeinsamen Gesellschaft steuert die Geschäftsführung mit Michael Lebsanft aus Bad Vilbel und Michael Bergmann aus Berlin. German Halcour hat sein Amt als Sprecher der Geschäftsführung zum 1. Januar 2018 niedergelegt, steht dem Unternehmen aber als Berater zur Seite.
Aktuelle Projekte in ganz DeutschlandZu den aktuellen Projekten von
Lahmeyer Deutschland gehören:
Der Neubau des 7-geschossigen
Gebäudes der Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit
(GIZ) in Bonn. Lahmeyer unterstützt
den Auftraggeber bei der Kontrolle
von Qualität, Kosten, Terminen und
Zahlungsfreigaben sowie bei der
Bauabnahme.
Das Deutsche Institut für Ernäh-
rungsforschung errichtet im Nuthetal
einen Forschungsneubau mit
Studienzentrum, Bio-Bank, Labor-
und Büroräumen. Lahmeyer
Deutschland übernimmt die
Projektsteuerung.
„Durch die Bündelung unserer Kompetenzen
können wir noch gezielter auf die Anforderungen
unserer Kunden eingehen.“Michael Lebsanft
Geschäftsführer
Lahmeyer Deutschland, Bad Vilbel
„Die zahlreichen Synergien und optimierten Prozesse
bringen uns und unseren Auftraggebern
wertvolle Vorteile.“German Halcour
ehemaliger Sprecher der Geschäfts-
führung Lahmeyer Deutschland
„Mit unseren beiden Standorten Bad Vilbel und
Berlin sind wir auch weiterhin nahe bei unseren
Kunden.“Michael Bergmann
Geschäftsführer
Lahmeyer Deutschland, Berlin
9
Ready for Take off Lahmeyer Deutschland führt am
Terminal 1 des Frankfurter
Flughafens die Projektsteuerung
für die Sanierung der Brandschutz-
systeme bei laufendem Betrieb
durch. Lahmeyer sichert die
termin- und kostengerechte
Durchführung des Projektes.
(Siehe auch Seite 26)
Nach der Schließung des Flughafens
Berlin Tegel wird dort auf dem
ca. 220 Hektar großen Areal ein
Forschungs- und Industriepark,
ein Wohnquartier sowie eine
„Smart City“ entstehen. Lahmeyer
Deutschland unterstützt den
Bauherrn bei der Koordination und
Projektsteuerung.
Infrastruktur für Energie Im Rahmen der Energiewende
besteht in Deutschland in den
kommenden Jahren ein erheblicher
Netzausbau- und Modernisierungs-
bedarf. Lahmeyer Deutschland reali-
siert Projektmanagementleistungen
für die Onshore-Netzausbauprojekte
des Übertragungsnetzbetreibers
TenneT.
Auf dem Gelände der Wieder-
aufarbeitungsanlage Karlsruhe
Rückbau- und Entsorgungs-GmbH
(WAK) sollen ein Lagergebäude
und eine Logistikhalle zur
Zwischenlagerung radioaktiver
Abfälle errichtet werden.
Lahmeyer Deutschland betreut
das Projekt.
Wir sichern ZukunftMit dem Zusammenschluss der
beiden regionalen Unternehmen zu
Lahmeyer Deutschland stellen wir
unsere deutschlandweiten Aktivitä-
ten auf eine breite, solide Basis – für
die erfolgreiche Zukunft unseres
Unternehmens und den Erfolg
unserer Kunden.
www.lahmeyer-deutschland.de
Lahmeyer MünchenDie Lahmeyer Tochtergesellschaft
bietet als eigenständiges Office in
München ein vielfältiges Angebot an
Projektmanagement-, Planungs- und
Beratungsleistungen in den Berei-
chen der Verkehrsinfrastruktur.
www.lahmeyer-muenchen.de
Nachnutzung des Flughafenareals Berlin Tegel
Terminal 1 am Flughafen Frankfurt am Main
(Foto: Fraport AG)
7-geschossiger Neubau für die GIZ in Bonn
LAHMEYER DEUTSCHLAND
Lahmeyer Deutschland und München:
Mitarbeiter ca. 70Umsatz 2017in Mio Euro 6,8
BAD VILBEL
MÜNCHEN
BERLIN
NAHER OSTEN
Erfahrung und Kompetenz in der traditionellen und jungen Region Nahost
10
Eine WachstumsregionIm Nahen Osten kostet ein Liter
Trinkwasser immer noch mehr als
ein Liter Erdöl. Die Wirtschafts-
systeme in Nahost und Nordafrika
(MENA) stehen durch die Aus-
wirkungen von Krieg und Gewalt
in manchen Gebieten sowie durch
niedrige Erdölpreise weiter unter
Druck. Und dennoch ist diese
Region ein Wachstumsmarkt.
Die Größenordnung der Investitionen
demonstrieren rekordverdächtige
Infrastrukturprojekte wie der
Jeddah Tower, große Solaranlagen
wie der Sheik Mohammed Solar-
park in Dubai oder der Benban
Solarkomplex nahe Assuan in
Ägypten und die Erweiterung
von Katars Stromübertragungs-
netz.
Lahmeyer konnte im Nahen Osten in
den letzten 10 Jahren mit einem multi-
nationalen Team mehr als 100 Projekte
in den Bereichen Stromübertragung
und -verteilung, fossile Kraftwerks-
technik, erneuerbare Energien und
Infrastruktur erfolgreich umsetzen.
Stark im Nahen OstenFür die Bearbeitung seines breiten
Leistungsspektrums hat Tractebel mit
seiner Tochtergesellschaft Lahmeyer
International ein starkes Team aus
hochqualifizierten Mitarbeitern und
erfahrenen Spezialisten in der Region
gebildet.
Die Organisation umfasst hier neben
der neuen Gesellschaft in Muskat im
Oman auch Gesellschaften und
Niederlassungen in Dubai, Riad,
Al-Khobar, Doha und Abu Dhabi.
Der Nahe Osten ist eine der anspruchsvollsten und sich am schnellsten entwickelnden Regionen der Welt. Lahmeyer und Tractebel sind seit über 40 Jahren im Nahen Osten tätig. Über 28 % der Bevölkerung sind hier zwischen 15 und 29 Jahren alt. In der Geschichte der Golfstaaten ist dies mit über 108 Millionen Einwohnern die höchste Anzahl von Menschen, die sich im Übergang zum Erwachsenenalter befinden. Der Nahe Osten ist eine sehr reiche Region mit einer vergleichsweise jungen Bevölkerung. Dies ist möglicherweise ein Indiz dafür, dass sich die Golfstaaten weiterhin so schnell entwickeln werden wie in den letzten Jahrzehnten. Vor diesem Hintergrund gestaltet sich das Geschäft von Lahmeyer International seit vielen Jahren positiv, was zahlreiche erfolgreiche Projekte belegen.
Projekte belegen KompetenzLahmeyer International ist im
Nahen Osten für seine Kompetenz
in komplexen Megaprojekten
bekannt. Ein Beispiel hierfür ist
das Kombikraftwerk Qurayyah,
das im Sommer 2017 eine
Spitzenleistung von 3.800 MW
lieferte.
Bei der regenerativen Stromerzeu-
gung war Lahmeyer insbesondere in
der Solartechnik seit Beginn des
jüngsten Booms beteiligt. Eines
der wichtigsten Solarprojekte
weltweit ist der Sheik Mohammed
Solar Park in Dubai. Bereits 2011
erstellte Lahmeyer International
die Machbarkeitsstudie einschließ-
lich der Rahmenplanung für
die Gesamtentwicklung des
Solarparks.
Autor: Michael Wünnemann
Kombikraftwerk Qurayyah II in Saudi Arabien
Tractebel und Lahmeyer gemeinsam im Nahen Osten:
120 Mitarbeiter
60 Projekte Stromerzeugung
90 Projekte Stromüber-
tragung und -verteilung
100 Projekte Energiesystem-
beratung
20 Projekte Infrastruktur
ENERGIE
11
Als technischer Berater für das
Versorgungsunternehmen DEWA in
Dubai waren Lahmeyer-Ingenieure für
die erste kommerzielle
Umsetzungsphase des Solarparks
tätig, der mit einem damaligen
Einspeisepreis von weniger als
6 US-Cent/kWh bahnbrechend war.
Dieses Ergebnis ebnete den Weg für
den Ausbau der Kapazität um weitere
800 MW PV und 700 MW CSP
Leistung. Das Projekt wird in Kürze
am gleichen Standort umgesetzt.
Stromübertragung und -verteilungBesonders stark ist Lahmeyer auf dem
Gebiet der Stromübertragung und
-verteilung. Mit seinen Spezialisten hat
das Unternehmen in den Jahren 2016
und 2017 in Abu Dhabi und Katar
umfangreiche Programme verwirklicht.
Dazu gehört die erfolgreiche
Unterstützung von Katars Versor-
gungsunternehmen KAHRAMAA
bei Phase 13 seines Investitions-
programms. Dieses Projekt
unterstreicht das Vertrauen des
Kunden in die Lahmeyer Kompetenz.
Masterplan für EnergiewendeDie Vereinigung der Teams von
Tractebel und Lahmeyer in der
Region verstärkt die gemeinsamen
Kompetenzen. Dazu zählt das
Know-how in der Stromerzeugung,
wie die Experten bei der Realisie-
rung der Kombikraftwerke Barka
und Tihama unter Beweis gestellt
haben. Das Tractebel Power System
Beratungsteam vor Ort unterstützt
zudem tatkräftig die Umsetzung der
Energiewende in der Region. Mit
dem Wachstum der regenerativen
Stromerzeugung und deren Einfluss
auf vorhandene Versorgungs- und
Übertragungssysteme gewinnt dieser
Bereich an Bedeutung. Der Master-
plan für Versorgungsunternehmen
wie ADWEC in Abu Dhabi zeigt, wie
stark Lahmeyer und Tractebel ihre
Kunden beim Aufbau der Basis für
die Entwicklung des zukünftigen
Energiesystems der Region unterstüt-
zen werden.
Tractebel Infrastrukturprojekte Die Tractebel Niederlassung Dubai
bietet zusätzlich Planungsleistungen
für Infrastrukturprojekte. Der Schwer-
punkt liegt hier auf komplexen Gebäu-
den, wie z.B. dem Al-Wakrah-Stadion,
sowie auf Projekten in Häfen und an
Wasserstraßen. Beispiele sind die Ver-
längerung der Promenade in Dubais
Festival City sowie die Strandprome-
nade und Piers in Palm Jumeirah.
Durch die jüngsten Aktivitäten von
Lahmeyer, Tractebel Dubai sowie RED
bei einem gemeinsamen Gebäude-
projekt wurde die Zusammenarbeit
ausgebaut. So konnten zwei Projekte
im Bereich Energieeffizienz gewonnen
werden – ein Bereich, der künftige
Potentiale bietet.
Neue Präsenz im OmanDie neu gegründete Gesellschaft
Lahmeyer and Tractebel Engineering
Consultancy LLC im Sultanat Oman
– ein Joint Venture mit der Al-Sulaimi
Gruppe – wird die Position von
Lahmeyer und Tractebel vor Ort
stärken (siehe Seite 6). Die Koopera-
tionen bei zwei Umspannwerken in
Dubai, das Kraftwerk Fadhili und
die Auftragserteilung für zwei
Masterpläne in Kuwait zeigen die
gemeinsame Leistungsfähigkeit im
Nahen Osten.
Mit diesen Projekten unterstützen
Lahmeyer und seine Muttergesell-
schaft Tractebel erfolgreich ihre
Kunden und tragen gleichzeitig zur
Energiewende in diesem anspruchs-
vollen Markt bei.
Uferpromenade und Pier in Palm
Jumeirah, Vereinigte Arabische Emirate
Erweiterung des KAHRAMAA Stromüber-
tragungssystems, 400 kV, Phase 10, Katar
Taweelah Stromübertragungssystem,
400 kV, Vereinigte Arabische Emirate
Photovoltaik-Anlagen Shams Ma‘an,
Jordanien
GLOBAL
Cyber-Sicherheit im Kraftwerk durchInformationssicherheits-Managementsystem (ISMS)
Kritische Infrastrukturen rücken
immer mehr ins Visier der Angreifer.
Der Vernetzungsgrad sowie die
Datenmenge zum Austausch von
Informationen steigen dank
Digitalisierung und Internet weiter
exponentiell an. Damit erhöht sich
auch die Anzahl der Sicherheitslücken
in Kraftwerken und Energieversor-
gungsnetzen. Die Folgen eines
längeren Ausfalls der Strom- oder
Wasserversorgung wären katas-
trophal – für die Bevölkerung und
für die Betreiber.
Alltägliche GefährdungenNeben vorsätzlichen Handlungen
wie Ausnutzung von Schwachstellen,
Phishing und Schadprogrammen
können menschliche Fehlhandlungen
zu Ausfällen führen. Fehlende
Backups, der unbedachte Einsatz
von mobilen Datenträgern oder
unvollständige Konfigurationen
öffnen die Türen für Cyberattacken
jeglicher Art. Auch organisatorische
Mängel wie uneingeschränkte
Fernwartungen, unvollständiges
Patch Management und vor allem
oft fehlendes Gefahrenbewusstsein
der Mitarbeiter bieten den Angreifern
Sicherheitslücken.
Lahmeyers Beitrag zu mehr Cyber-SicherheitMit Maßnahmen wie Firewalls,
Virenscanner o. ä. ist nur ein kleiner
Schritt in Richtung Sicherheit getan.
Hier bietet ein Informationssicher-
heits-Managementsystem nach
ISO/IEC 27001 das geeignete
Werkzeug, um mit Hilfe von Leitlinien,
Verfahren und Regelungen
die Einhaltung der Sicherheitsziele
Vertraulichkeit, Integrität und
Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Im ersten Schritt werden in einer
systematischen Herangehensweise
die eigenen Sicherheitsrisiken
gefunden. Dabei unterstützt
Lahmeyers Informationssicherheits-
Team aus Informationssicherheits-,
IT und OT-Experten mit geführten
Gap- und Risikoanalysen.
Anschließend können entsprechende
Maßnahmen ergriffen werden, um
die Sicherheitslücken zu schließen.
Die Normen ISO/IEC 27002 und ISO/
IEC 27019 bieten eine Hilfestellung
für die Auswahl geeigneter Maßnah-
men. Diese sind nicht immer von
technischer Natur. So können u. a.
Richtlinien für den Einsatz von
Nahezu täglich hört man von Cyberattacken, Hackerangriffen und Internetkriminalität. Wie die jüngste Vergangenheit zeigt, sind auch Industrie und Energieversorger davon betroffen: Stuxnet, NotPetya oder der Hackerangriff auf das ukrainische Energienetz sind nur einige Beispiele. Lahmeyer International nimmt sich diesem Thema an.
ENERGIE
Hauptkomponenten eines ISMS
Management-Verantwortung
Risikobasierter Ansatz
Inventarisierungder Werte
Audits & Management-Reviews
ISMS- Leitlinie
Kontinuierliche Verbesserung
A
DP
C
Bewusstsein, Training,Kommunikation
Maßnahmen,Umsetzung
12
Mobilgeräten oder Sensibilisierungs-
kampagnen für die Mitarbeiter zum
Einsatz kommen.
Um Wirksamkeit und fortlaufende
Verbesserung zu gewährleisten, sind
regelmäßige Audits und eventuell
daraus folgende Korrekturmaßnahmen
gefordert. Lahmeyers Lead Auditoren
führen zum Beispiel Probeaudits
durch, um Kunden optimal auf eine
Zertifizierung vorzubereiten.
Mit gutem Beispiel voranLahmeyer International unterstützt
seine Kunden als Berater und
Lieferant und trägt zur Informations-
sicherheit bei. Dazu implementiert
das Unternehmen derzeit am
Standort Bad Vilbel ein ISMS nach
ISO/IEC 27001.
Autorin: Sabrina Heiser
MALI
Hybridsysteme (PV/Diesel/Batterie) für die ländliche Elektrifizierung in Mali
Um die Elektrifizierung der ländli-
chen Gegenden in Mali zu fördern,
plant die AMADER die Entwicklung
und Realisierung von 50 Hybrid-
kraftwerken (Photovoltaik/Diesel/
Batterie) in entlegenen Dörfern.
Die AusganssituationBis dato werden die 50 Dörfer über
Dieselgeneratoren mit einer Leistung
zwischen 30 und 500 kVA versorgt.
Diese werden von privaten Gesell-
schaften betrieben und liefern nur
sporadisch Strom. Lahmeyer erhielt
den Auftrag, die Möglichkeiten der
Hybridisierung der vorhandenen
Generatorsysteme über Photovoltaik
(PV) und Batterien zu prüfen, um die
Kraftstoffabhängigkeit bei der
Stromerzeugung (und damit die
Preise für die Verbraucher) zu senken
und gleichzeitig die Stromlieferung
und die Stromqualität zu optimieren.
Projekte zur Elektrifizierung ländli-
cher Gegenden stützen sich in der
Regel auf Subventionen für die
Investitionen (bis zu 90 %). Gleichzei-
tig wird der Betrieb der Anlagen für
die gesamte Lebensdauer eines
Projektes (15-20 Jahre) privaten
Betreibern oder Gemeinden übertra-
gen. Dieses Konzept sorgt für eine
hohe Attraktivität der Hybridanlagen.
Lahmeyer hat mit seinen lokalen
Partnern alle Dörfer besichtigt, um
mögliche Engpässe zu ermitteln und
festzustellen, ob sich Hybridsysteme
integrieren lassen. Dabei wurden die
sozial-ökonomischen Daten
(Verbrauch pro Haushalt und Gewerbe)
erhoben, um den Bedarf zu ermitteln.
Der erste Schritt zur Auslegung
solider Hybridsysteme besteht in der
Erstellung täglicher Lastprofile auf
Grundlage gesicherter Daten.
Lahmeyer International war als technischer Berater für die staatliche Behörde für ländliche Elektrifi-zierung von Mali (AMADER) tätig und erstellte in dieser Funktion eine Machbarkeitsstudie für Hybridsysteme für Mini-Netze zur Versorgung von 50 entlegenen Dörfern. Zudem erstellte Lahmeyer die Ausschreibungsunterlagen für die Vergabe von EPC-Aufträgen. Die Umsetzung dieses Programms wurde von der Weltbank finanziert.
ENERGIE
13
Die UmsetzungLahmeyer verwendete die Software
HOMER Energy, um die verschiede-
nen Szenarien und technischen
Konfigurationen der Hybridsysteme
zu simulieren. So konnte die Aus-
legung technisch-ökonomisch
optimiert werden. Anschließend
wurde eine Finanzanalyse durchge-
führt, um die Mindestsubventionen
zu ermitteln, die bezahlbare
Verbraucherpreise und die Rentabili-
tät für private Betreiber sicherstellen.
Die Ausschreibungsunterlagen nach
dem EPC-Prinzip wurden auf
Grundlage der Machbarkeitsstudie
erstellt, um die Auswahl geeigneter
Auftragnehmer und die Definition
der technischen Spezifikationen zu
ermöglichen. Zudem wurden an die
ausführenden Unternehmen strenge
Anforderungen zur Schulung der
lokalen Betreiber gestellt.
Die Lebensdauer solcher Projekte
hängt in hohem Maße von der
Wartung und dem Betrieb der
Hybridsysteme ab – eine entschei-
dende Herausforderungen für den
nachhaltigen Erfolg.
Bestehendes Hybridkraftwerk mit PV,
Diesel und Batterie in Mali
Tägliche Betriebsphasen eines Hybridsystems in ländlichen Gegenden
Niedrige Nachfrage nachtsgeliefert von der Batterie
Abendliche Nachfrage- spitze vorwiegend durch
Aggregate geliefert
Mittlere Tagesnachfragedirekt von PV geliefertÜberschuss wird in der
Batterie gespeichert
8:002:00 4:00 6:00 18:0010:00 12:00
Typische Lastkurve ländlicher Elektrifizierungsprojekte
14:00 16:00 24:0020:00 22:00
Typische Photovoltaik-Produktion
0:00
Stro
m (St
rom
aggr
egat
)
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Autor: François Botreau
14
Lahmeyer unterstützt die NESPAK
und zwei staatliche Projektgesell-
schaften bei der Umsetzung der drei
Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks-
projekte Balloki, Haveli Bahadur
Shah und Bhikki, die in der Provinz
Punjab realisiert werden.
In intensiver Zusammenarbeit haben
die Spezialisten von Lahmeyer und
der NESPAK das Projekt von der
Ausschreibung der Spezifikationen
bis hin zur Auswertung der Angebote
in nur sieben Monaten durchgeführt.
Anspruchsvolles ProjektNeben dem Brennstoffpreis (Flüssig-
gas) ist die kurze Projektlaufzeit
die größte Herausforderung. Die
Single-Cycle-Phase sollte innerhalb
von 18 Monaten (erste Anlage) und
die Combined-Cycle-Phase innerhalb
von 27 Monaten fertiggestellt
werden. Dieser Zeitplan und die
neuen Leistungszahlen der chinesi-
schen EPC-Auftragnehmer mit
Wirkungsgraden zwischen 61 % und
63 % sind anspruchsvoll. Daher
werden alle drei Projekte mit
Gasturbinen der H-Klasse von
General Electric, Modell 9HA.01
ausgestattet – erstmalig in Pakistan.
InbetriebnahmeEnde Juli 2017 wurden alle sechs
Gasturbinen der H-Klasse an den drei
Standorten dem ersten Befeuerungs-
test unterzogen. Vier der Turbinen
gingen anschließend in den kommer-
ziellen Betrieb. Im Februar 2018 sind
alle drei Kraftwerke in den vollen
kommerziellen Betrieb gegangen.
Punjab ist mit 100 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Provinz Pakistans und umfasst 60 % der gesamten Industrie Pakistans mit einer Wachstumsrate von 2,9 Prozent. Es wird damit gerechnet, dass in der Provinz ein Strombedarf zwischen 3.000 und 5.000 MW derzeit nicht gedeckt werden kann. Angesichts dieser Herausforderungen arbeiten Lahmeyer und die Beratergesellschaft National Engineering Services Pakistan (Pvt) Limited (NESPAK) seit Februar 2015 eng im Bereich des Ausbaus der Stromerzeugungskapa-zitäten in der Provinz Punjab zusammen.
Höchster WirkungsgradDurch zusätzliche angekündigte
Maßnahmen der Hersteller von
H-Klasse Gasturbinen ist eine
weitere Erhöhung des Wirkungs-
grades über 63 % für künftige
Kombikraftwerke erreichbar. Zudem
wird u.a. die Gasturbinen-Kapazität
größer, der Eigenbedarf geringer und
die Ausführungsdauer im Bereich
EPC insgesamt kürzer.
Pakistan arbeitet nachhaltig am
Ausbau der Stromerzeugung auf
Grundlage regasifizierten Flüssiggases.
Dabei werden Gasturbinen der
neuesten Generation eine bedeutsame
Rolle spielen. Das neue Projekt Jhang,
das in der gleichen Konstellation mit
der NESPAK bearbeitet wird, wurde
kürzlich ebenfalls an Lahmeyer
vergeben. Auch in diesem Projekt
werden H-Klasse Turbinen der Firma
Siemens eingesetzt.
PAKISTAN
Drei Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke für Gasturbinen der neuen H-Klasse
ENERGIE
Autor: Piotr Sputo
η 63 %Weltweit höchster Wirkungsgrad
Projekt Haveli Bahadur Shah, Juli 2017
15
Prognosenen zeigen Bedarf Der Start der Zusammenarbeit mit
dem Ministerium war die gemein-
same Erarbeitung einer Prognose
für die Bedarfsentwicklung für
Elektrizität und Wasser auf der
Grundlage von statistischen Daten.
Mit dieser Voraussage sowie den
aktuell installierten Kapazitäten, der
geplanten und im Bau befindlichen
Anlagen und der bis 2040 stillzule-
genden alten Anlagen wurde eine
Bedarfslücke ab 2026 festgestellt.
Für diese Bedarfslücke erstellen
Lahmeyer Spezialisten nun fünf
technische Machbarkeitsstudien für
Kraftwerke und Entsalzungsanlagen,
welche die für die Zukunft prognosti-
zierte Bedarfslücke bis 2040 mit
neuen Kapazitäten abdecken.
Bei den fünf geforderten Machbar-
keitsstudien beziehen sich zwei auf
vorhandene Kraftwerksstandorte, an
denen neue Anlagen errichtet werden
sollen. Für drei neue Standorte werden
geeignete Baufelder in Abstimmung
mit örtlichen Behörden eruiert.
Effizient, umweltverträglich, wirtschaftlichParallel zur Ermittlung des zukünf-
tigen Bedarfs erarbeiteten die
Spezialisten von Lahmeyer
International im Vorfeld eine Auswahl
der geeigneten Technologien für
die Kraftwerke und Entsalzungs-
anlagen. Bei den Kriterien dieser
Technologieauswahl geht es darum,
maximale Effizienz und beste
Umweltverträglichkeit der Anlagen
mit optimaler Wirtschaftlichkeit zu
vereinen.
Building Information Modeling – BIMDie Lahmeyer Experten führen die
Berechnungen und Auslegungen der
Anlagen mit dem BIM-Prozess durch.
BIM ist eine hochmoderne Methode
der optimierten Planung, Ausführung
und Bewirtschaftung von Gebäuden
und Anlagen mittels Software. Dabei
werden alle relevanten Anlagendaten
digital modelliert, kombiniert und
erfasst. Das Bauwerk ist als virtuelles
Modell auch geometrisch visualisiert
(Computermodell).
Im Januar 2017 erteilte das Ministerium für Energie und Wasser den Auftrag an Lahmeyer International, einen Masterplan für Kuwaits Bedarf an Elektrizität und Wasser bis zum Jahr 2040 zu erstellen. Die zu erwartende Bedarfslücke soll mit geeigneten Maßnahmen geschlossen werden. Damit erfolgte der Projekt-start von fünf technischen Machbarkeitsstudien für Kraftwerke und Entsalzungsanlagen, die als BIM-Prozess erstellt werden. Die Layouts der Kraftwerke und der Entsalzungsanlagen werden als 3-D-Modelle geplant.
AnlagenkonfigurationenDie umfangreichen Prozessberech-
nungen ergaben folgende Anlagen-
konfigurationen als standardisierte
Blöcke:
• Für Kraftwerke: 1.400 MW mit
2 Gasturbinen H-Klasse, 2 Abhitze-
kessel und eine Dampfturbine.
• Für Entsalzungsanlagen: 70 MIGD
als Seewasser-Umkehrosmose-
Anlage
Zur Deckung der errechneten
Bedarfslücke ergeben sich nach
heutigem Stand der Zubau von circa
20 Kraftwerksböcken mit je 1.400
MW und circa 8 Entsalzungsanlagen
mit je 70 MIGD.
Zurzeit laufen Abstimmungen mit
der Kuwait Petroleum Company
(KPC), die für die Brennstoff-
versorgung der Kraftwerke
zuständig ist. Dabei geht es darum,
den zukünftigen Gasbedarf für die
neuen Kraftwerke bis 2040
sicherzustellen.
KUWAIT
Kuwait-Masterplan mit Building Information Modelling (BIM)
ENERGIE
BIM Engineering for Life Time Cycle BIM Engineering for Conceptual Engineering
Autor: Armin Mölderink
16
ENERGIE
Vogelbeobachtung im Projektgebiet
EGYPT
Lahmeyer International erarbeitet für erneuerbare Energieprojekte in Ägypten strategische und kumulative Umwelt- und Sozialbewertungen (SESA). Dabei führen die Experten unter anderem Beobachtungen vor Ort durch und beurteilen die umweltrelevanten und sozialen Aspekte in den Entwicklungsplänen, die als Grundlage für die Genehmigung und Finanzierung von Wind- und Solarenergieprojekten dienen.
ÄGYPTEN
Strategische Umweltbewertungen für Erneuerbare Energien
Die Rolle strategischer Umwelt- und
Sozialstudien im Bereich erneuerbarer
Energien wächst. Sie unterstützen die
Entscheidungsfindung bei Umweltzu-
lassungen und spiegeln oft die
Anforderungen der internationalen
Finanzierungsorganisationen im
Hinblick auf Umweltthemen wieder.
In den letzten Jahren war Lahmeyer
vermehrt an solchen Studien beteiligt.
Studie im Gebiet Golf von SuezIn einem Joint Venture mit ecoda
Umweltgutachten GbR erstellte
Lahmeyer ein Umweltgutachten am
Golf von Suez. Auftraggeber war das
Regionalzentrum für Erneuerbare
Energien und Energieeffizienz in
Ägypten, welches für die beteiligten
Interessensgruppen NREA, EEAA, EETC
und die Projektentwickler tätig ist.
Ziele der Studie:
Feststellung wahrscheinlicher
Auswirkungen von Windenergiepro-
jektentwicklungen in einem Gebiet
von bis zu 797 km2 auf der Basis von
Brut- und Rastvogelerfassung sowie
Zugplanbeobachtungen
Untersuchte Projektgebiete östlich des Nils
die komplette Scoping-Phase, ebenso
wie die Koordination beteiligter
Interessensgruppen bis hin zur
Organisation und Durchführung des
Erörterungstermins im Rahmen der
Öffentlichkeitsbeteiligung. Ziel ist es,
die besten Standorte für den Ausbau
von Wind- und Solarenergieanlagen
zu identifizieren.
Außerdem beinhaltet das Projekt
Schulungen für das Personal des
Auftraggebers. Diese reichen von der
technischen Unterweisung in Wind-
und Solartechnologie bis hin zu
speziellen Workshops, die sich auf
Umwelthemen und die sozialen
Auswirkungen der Projekte
konzentrieren.
Beurteilung, ob diese Auswirkungen
gemildert werden können oder ob
der Windenergieausbau einge-
schränkt oder eingestellt werden
muss
Definition von notwendigen
Maßnahmen sowie umweltrelevanten
und sozialen Anforderungen
Beurteilung von erforderlichen
Linderungs- sowie Umwelt- und
Sozialmanagementmaßnahmen in
Bezug auf die Machbarkeit des
Windenergieausbaus in diesem
Gebiet
Östliche NilregionZusammen mit den Kollegen von
Tractebel analysieren die Spezialisten
von Lahmeyer in einer weiteren
Studie ein Gebiet von 2.200 km2 am
östlichen Nil auf ähnliche Weise. Die
ägyptische Behörde für Neue und
Erneuerbare Energien (NREA) führt
diese Studie durch, die die EBRD
finanziert.
Neben Windenergievorhaben
fokussiert sie auch Photovoltaik-
Solarprojekte. Die Arbeit umfasst
Solarenergie
Nil
Windenergie
Die Autoren: Dr. Patric Kleineidam,
Matthias Drosch, Vasil Rashev
Batteriespeicher zur Netz- stabilisierungENGIE Deutschland entwickelt am
Standort der Kraftwerksgruppe
Pfreimd ein innovatives Batterie-
speicherprojekt (Battery Energy
Storage System - BESS). Es soll
zusätzliche Regelleistung zur
Netzstabilisierung bereitstellen.
Die Batteriespeicheranlage wird die
bestehenden Anlagen des Pumpspei-
cherkraftwerks ergänzen, das mit der
Erbringung von Primär- und Sekundär-
regelleistung sowie Minutenreserve-
leistung bereits heute zu einer
sicheren Energieversorgung beiträgt.
Den Auftrag für die Lieferung des
Batteriespeichers hat ENGIE
Deutschland an die Siemens AG
vergeben.
Der Lithium-Ionen-Speicher mit einer
Leistung von 12,5 MW und einer
Kapazität von 13,5 MWh soll für die
Erbringung von Primärregel-
energie präqualifiziert werden.
Die Minimalanforderungen für die
Teilnahme am R1 Primärregel-
leistungsmarkt sind in der Grafik
unten rechts aufgeführt.
Vorteile von BESSDurch das Wachstum des globalen
Lithium-Ionen-Batteriemarktes
im Rahmen der Entwicklung
der Elektromobilität und der
damit zusammenhängenden
Kostensenkungseffekte werden
Batteriesysteme am Primär- und
Sekundärregelleistungsmarkt
zunehmend wettbewerbsfähig.
BESS zeichnen sich durch ihre
schnelle Regelfähigkeit aus
und eignen sich damit bestens
zur Stabilisierung von Strom-
netzen mit hohen Anteilen
erneuerbarer Energie.
Erzeugungs- und Nachfrage-
schwankungen können lokal
kompensiert werden, womit
ansonsten notwendige Maßnah-
men zum Netzausbau begrenzt
werden können.
Die zunehmend komplexen Energienetze bedingen den Einsatz schneller und leistungsfähiger Speicher. Getrieben durch die weltweit hohen Investitionen im Bereich der Elektromobilität sind die Preise für Lithium-Ionen-Akkus in den letzten Jahren massiv gesunken und Großspeicheranlagen zur Netzstabi-lisierung konkurrenzfähig geworden. Lahmeyer International erhielt den Auftrag, die Implementierung des ersten Batteriespeichersystems von ENGIE in Deutschland zu unterstützen.
Ingenieur-Beratungsleistungen Lahmeyer Ingenieure beraten ENGIE in
der Implementierungs- und Testphase
der Anlage. Zu den Leistungen unserer
Experten gehören die Bewertung des
technischen Gesamtkonzepts, die
Prüfung der Elektro-, Leit- und Schutz-
technik sowie der elektrochemischen
Komponenten im Hinblick auf den
Einsatz zur Regelenergieerbringung.
Weiterhin untersuchen die Spezialisten
Sicherheitsfunktionen zur Vermeidung
von Umweltauswirkungen und arbeiten
bei Werksabnahmen und Lasttests
während des Testbetriebes mit.
Fachvortrag auf der HYDRO Im Rahmen einer Untersuchung zu
den Eigenschaften und Vorteilen
des Zusammenlegens von Batterie-
speicher- und Pumpspeicheranlagen
haben Lahmeyer Spezialisten auf
Europas größter Wasserkraftmesse
HYDRO in Sevilla im Oktober 2017
hierzu einen Fachvortag gehalten.
Download unter:
www.lahmeyer.de /Downloads
GLOBAL
Gruppenbetrieb von Batteriegroß- speicher und Pumpspeicheranlage
ENERGIE
17
Konzeptdesign für 12,5 MW Batteriespeicher (Bild: Siemens) Grafik: EU energy trends to 2020
Betriebsregime BESS im Primärregelleistungsmarkt
% Pmax
75
50
25
0
-25
-50
-75
-100t1 t1+30 s t2 t2+30 s t3 t3+30 s t4 t4+30 s
Minimum requirementAdmissible operation
Po
we
r O
utp
ut
Time
Die Autoren:
Ralf Bucher & Achim Schreider
18
Trinkwasser für ein Dürregebiet Im wachsenden Bewusstsein für die
vom Menschen verursachte Klima-
veränderung und den damit einher-
gehenden negativen Auswirkungen
wie Dürre, Unwetter- und sonstigen
Klimakatastrophen tritt die Nutzung
erneuerbarer Energien immer stärker
in den Vordergrund.
Tunesien ist durch ein trockenes
Klima gekennzeichnet. Die ungleiche
geografische Verteilung der Frisch-
wasser-Ressourcen stellt das
nationale Wasserversorgungsunter-
nehmen SONEDE vor besondere
Herausforderungen. Nur 54 % der
Wasservorkommen im Land haben
einen Salzgehalt von weniger als
1,5 g/l.
Im Süden nimmt die Versalzung der
knappen Grundwasservorkommen
immer stärker zu. Um 11 Millionen
Menschen mit Trinkwasser zu versor-
gen, muss SONEDE entweder große
Frischwassermengen vom Norden in
den Süden transportieren oder
Entsalzungsanlagen bauen.
Die Entsalzungsanlagen in Tunesien
erreichten 2011 eine Produktionsleis-
tung von 73.500 m³ aufbereitetem
Wasser pro Tag für fast 430.000
Einwohner. Nach dem Landesentwick-
lungsplan soll diese Leistung bis 2030
auf 300.000 m³/Tag erhöht werden
und die Versorgung von insgesamt
2,4 Millionen Einwohnern ermöglichen.
Landesprogramm zur Verbesse-rung der WasserqualitätDie erste Phase des Landesprogramms
zur Verbesserung der Wasserqualität
bezog sich auf Regionen mit einer
Wasserqualität, deren Salzgehalt über
2 g/l beträgt. Die Entsalzung sollen
10 Entsalzungsanlagen mit einer
Gesamtleistung von 36.200 m³/Tag
erbringen. Diese Anlagen befinden
sich derzeit im Bau. GKW Consult
wurde mit der Auswertung der ersten
Phase des PNAQ sowie mit der
Durchführung einer Machbarkeitsstu-
die für die zweite Phase beauftragt.
Gegenstand der zweiten Phase ist
die Verbesserung der Wasserqualität
in Regionen mit Salzgehalten von
1,5 – 2,0 g/l. Wie sich während der
97,5 % des weltweiten Wasservorkommens stammen aus dem Ozean oder sind salzhaltige Grundwässer. Gemäß der UN werden 2025 14 % der Weltbevölkerung auf entsalztes Wasser angewiesen sein. Derzeit sind mehr als 18.000 Entsalzungsanlagen in 150 Ländern in Betrieb. Lediglich 0,02 % der Anlagen werden mit erneuerbaren Energien betrieben. Im niederschlagsarmen Süden von Tunesien setzt der Wasserver-sorger SONEDE auf nachhaltige Entsalzungsanlagen. Mit Hilfe des Landesprogramms zur Verbesserung der Wasserqualität (Programme Nationale d’Amélioration de la Qualité d’Eau Potable/PNAQ) soll der Salz-gehalt des Trinkwassers auf höchstens 1,5 g/l reduziert werden. GKW Consult wurde mit der Evaluierung der Ergebnisse der Phase 1 und der Machbarkeitsstufe für Phase 2 des Programms beauftragt.
Brackwasserentsalzung mit erneuerbaren Energien für Tunesiens Süden
TUNESIEN
Jendouba
Kef
Béja
Bizerte
Manouba
ArianaTunis
B. Arous
Nabeul
ZaghouanSiliana
Kairouan
Sousse
Monastir
Mahdia
SfaxSidi Bouzid
Gafsa
TozeurGabès
Ben Guerdane
Mednine
Tataouine
Kébili
Kasserine
Phase 1
Phase 2
LANDESPROGRAMM ZUR VERBESSERUNG DER WASSERQUALITÄT – REGIONEN UND PROJEKTPHASEN
WASSER & WASSERKRAFT
19
Studie herausstellte, lagen die tatsäch-
lichen Salzgehalte bei bis zu 10 mg/l.
Aufgrund der Ergebnisse der Studie ist
nun der Bau von sechs Brackwasser-
Entsalzungsanlagen für 20 Standorte
und über 500.000 Einwohner in
5 Regierungsbezirken geplant. Neben
den Entsalzungsanlagen umfasst das
Programm auch die notwendige
Infrastruktur wie Bohrungen, Wasser-
speicher, Überleitungssysteme und
Fernverarbeitungssysteme.
Um die verfügbaren Wasserressourcen
in Hinsicht auf den Bedarf zu bewerten,
führte GKW Consult eine hydrogeolo-
gische Studie durch. Die Studie
identifizierte auch neue Brackwasser-
vorkommen, die zur Deckung des
Bedarfs bis 2035 ausreichen.
Nutzung erneuerbarer EnergienAufgrund der Knappheit konventionel-
ler Energiequellen wie Öl und Gas und
deren Einfluss auf den Klimawandel
wurde die Nutzung erneuerbarer
Energiequellen wie Solarenergie,
Windkraft und Erdwärme überprüft.
GKW analysierte die unterschiedlichen
Technologien mit dem Ziel, erneuer-
bare Energie optimal mit den
verschiedenen Entsalzungsprozessen
zu kombinieren. Dabei stellten sich
Photovoltaik- und Windanlagen als
die geeigneten Alternativen heraus.
Die Analyse der Klimadaten (Global-
strahlung und durchschnittliche
Windgeschwindigkeit) zeigten starke
Abweichungen zwischen den einzel-
nen Standorten. Die Auswertung der
für diese Studie vorliegenden Daten
und die berechneten Stromgeste-
hungskosten (Levelized Energy Costs,
LEC) ergaben, dass der Standort Ben
Gaerdane im Gouvernement Medenine
sich am besten für die Installation
erneuerbarer Energien eignet:
• Die Strahlungsintensität ist die
höchste aller untersuchten Stand-
orte (1.875 - 1.970 kWh/m²/a).
• Die durchschnittliche Windge-
schwindigkeit ist die höchste aller
untersuchten Standorte (6,51 -
7 m/s auf einer Höhe von 100 m).
• Die LEC der Windanlagenoption in
Ben Gaerdane sind die geringsten
an allen untersuchten Standorten.
Es zeigte sich, dass es hinsichtlich
der Investition wie auch in Bezug auf
die Kosten (LEC) am vorteilhaftesten
ist, die Grundlast der Entsalzungsan-
lage durch Windenergie, und
Spitzenlasten über das nationale
Stromnetz zu decken. Mögliche
Überkapazitäten in der Stromerzeu-
gung könnten im Gegenzug in das
Stromnetz eingespeist werden.
Im Fall von Ben Gaerdane ist der
Stromverbrauch wegen des relativ
hohen Salzgehalts des Brackwassers
(9 g/l) in Kombination mit den großen
zu erzeugenden Trinkwassermengen
(im Sommer 9.000 m3/Tag) am
höchsten. Deswegen kann der
Großteil der Elektrizität lokal
verbraucht werden.
Kosten und PreiseIn Tunesien werden die Energiepreise
stark subventioniert. Mit nur
0,063 €/kWh (2014) sind sie daher
im Vergleich zu europäischen Preisen
sehr gering. Dies ist einer der Gründe,
warum der Markt für erneuerbare
Energien noch relativ klein ist.
Die Wasserpreise in Tunesien hängen
vom Wasserverbrauch ab und
betragen zwischen 0,200 DT/m³
(kleine Verbraucher bis zu 20 m³ je
Trimester) und 1,315 DT/ m³
(Verbraucher von mehr als 500 m³ je
Trimester).
Die Machbarkeitsstudie ergab
dennoch, dass die Erzeugung von
entsalztem Trinkwasser mit erneuer-
baren Energien zu wettbewerbsfähigen
Kosten möglich ist. Die Ergebnisse
überzeugten den Auftraggeber
SONEDE, den eingeschlagenen Weg
weiter zu beschreiten, auch wenn die
Kosten für Energie aus erneuerbaren
Quellen jetzt noch gleich oder sogar
geringfügig höher sind, als die aus
konventionellen Quellen.
Um die theoretischen Annahmen der
Machbarkeitsstudie zu belegen und
genauere Daten zu erhalten, werden
am ausgewählten Standort Ben
Gaerdane Einstrahlungs- und Wind-
messungen durchgeführt. Derzeit ist
eine Messanlage am Standort im
Betrieb, um über einen Zeitraum von
mindestens 12 Monaten die Windge-
schwindigkeiten festzustellen. Diese
Daten werden die Grundlage für ein
Windzertifikat sein. Dieses Zertifikat
wird zur Entscheidung über die
Nennwindgeschwindigkeit der
Windanlage beitragen.
Das Anschlussprojekt mit der
abschließenden Auslegung, dem Bau
und der technischen Unterstützung
für die sechs Entsalzungsanlagen hat
bereits begonnen. Die Inbetriebnah-
me der Anlagen ist für 2022 geplant.
„Sobald der Preis für „konventionelle“ Energie steigt, werden erneuerbare Energien für den Entsalzungs-
markt immer attraktiver, insbesondere in Ländern mit begrenzten fossilen Ressourcen, die von den großen
Ölstaaten weniger abhängig sein möchten.“Autorin Julia Seitter, Projektleiterin GKW Consult
20
2.070 MW Wasserkraftwerk Laúca in Betrieb
Als Mitglied eines internationalen
Konsortiums zeichnet Lahmeyer
International unter anderem für die
vollständige Planprüfung und
Bauüberwachung des Triebwasser-
systems verantwortlich - vom
Einlauf über die Druckstollen bis
zum Untertagekrafthaus - sowie für
die Überwachung der Montage und
Inbetriebsetzung der kompletten
elektromechanischen Ausrüstung.
Durch die 132 m hohe Staumauer
aus Walzbeton entsteht ein 188 km2
großes Wasserreservoir mit einem
Stauvolumen von etwa 5,5 x 109 m3.
Sechs je etwa 2 km lange Druck-
stollen leiten das Wasser zum
Untertagekrafthaus, das mit sechs
Francis-Turbinen mit einer Nenn-
kapazität von je 340 MW ausgerüstet
ist. Zusätzlich befindet sich am Fuße
der Staumauer ein separates, in
offener Bauweise errichtetes
Krafthaus, welches den geforderten
ökologischen Mindestdurchfluss des
Flusses Kwanza von 60 m3/s zur
Stromerzeugung nutzt.
Um in den Monaten März und April
die erwarteten Höchststände zu
nutzen, galt dieser Zeitraum als
fester Termin für den Beginn des
Einstaus. Der Grundauslass des
Dammes sowie die Einlassbauwerke
mussten geschlossen und funktions-
fähig sein, obgleich die endgültige
Dammhöhe noch nicht erreicht war.
Die Tests der Inbetriebnahme
begannen, während an den anderen
Druckstollen noch weitergearbeitet
wurde. Die Arbeiten im Krafthaus
waren zu diesem Zeitpunkt noch
nicht abgeschlossen. Dies machte
gleichzeitig die Reorganisation der
Zufahrten zu den Baustellen und die
Umplanung der Bauabläufe
notwendig.
Ende Juli 2017 startete die
Energieerzeugung der ersten
Maschineneinheit. Die Inbetriebnahme
und der Anschluss der zweiten
340 MW-Maschineneinheit an das
Das Wasserkraftprojekt Laúca in Angola ist derzeit eines der größten Wasserkraftprojekte Afrikas. Nach der erfolgreichen Abwicklung der ersten Projektphase, der Flussumleitung (Schließen der Flussumleitungsstollen und Beginn des Aufstaus im März 2017), wurden nun, fünf Jahre nach Baubeginn im Juni 2012, die ersten beiden Maschineneinheiten des 2.070 MW Wasserkraftwerks in Betrieb genommen.
angolanische Energienetz erfolgten
Mitte Oktober 2017, um den
benötigten Energiebedarf des
Landes zu decken. Die Hälfte der
angolanischen Energieproduktion
wird nun vom Wasserkraftwerk
Laúca erzeugt. Dies unterstreicht die
enorme Bedeutung dieses Projekts
für die Energieerzeugung in Angola.
Der Abschluss des gesamten
Projekts ist für Herbst 2019 geplant.
ANGOLA Autor: Dr. Jürgen Horn
Blick auf den aufgestauten Fluss Kwanza
(links: Schwergewichtsdamm, rechts: Einlaufbauwerk)
WASSER & WASSERKRAFT
21
DEUTSCHLAND
Neubau des ökologisch durchgängigen Hochwasserrückhaltebeckens Neuwürschnitz
Am 20. Juni 2017 wurde nach dreijähriger Bauzeit das Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz in Sachsen feierlich eingeweiht. Die Besonderheit dieses Projektes bestand darin, dass das Dammbauwerk ökologisch durchgängig sein musste. Tiere aller Art sollten es jederzeit passieren können. Lahmeyer Hydroprojekt hatte seit 2008 die wesentlichen Planungs- und Bauoberleitungsaufgaben für das 20 Mio. Euro Projekt erbracht. Auftraggeber war die Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen.
Lage und BauteileDer nach der Analyse des Extrem-
hochwassers 2002 festgelegte
Beckenstandort des Hochwasserrück-
haltebeckens liegt im oberen
Einzugsgebiet der Würschnitz am
Beuthenbach nahe der Stadt Chemnitz.
Das Absperrbauwerk ist ein Stein-
schüttdamm mit Asphaltinnen-
dichtung. Das Dammbauwerk besteht
zudem aus den Komponenten
Herdmauer, Untergrundinjektion und
Dammschüttung. Das in den Damm
integrierte Durchlassbauwerk ist ein
Massivbauwerk mit Raugerinne-
beckenpass, Tosmulde und dem
Abgabepegel.
Ökologische DurchgängigkeitZur Durchleitung des Beuthenbachs
plante Lahmeyer Hydoprojekt das
Durchlassbauwerk großzügig als nach
oben offene Öko-Schlucht, um die
Durchgängigkeit für die aquatische,
amphibische, terrestrische und
fliegende Tierwelt sowie für das
Makrozoobenthos sicherzustellen.
Dies war auch der Grund, sich bei der
Energieumwandlungsanlage für die
Sonderkonstruktion einer Tosmulde
zu entscheiden.
In die Stauwand aus Stahlbeton
wurden zwei ölhydraulisch angetrie-
bene Betriebsauslässe und die
Hochwasserentlastungsanlage integ-
riert. Als erstes Hochwasserrückhalte-
becken mit Öko-Schlucht dieser
Größenordnung in Sachsen ist das
Projekt in Neuwürschnitz in Planung
und Bau richtungsweisend.
MeilensteineEinzelne Anlagenbestandteile
wurden 2010/2011 an der TU
Dresden im Modellversuch hydrau-
lisch optimiert. Nach der Erteilung
des Planfeststellungsbeschlusses im
Juli 2012 begannen im Februar
2014 die Bauarbeiten des Absperr-
bauwerkes und der Nebenanlagen.
Sie konnten im Frühjahr 2017
fertiggestellt werden. Geplant ist
ein Probestau bei passenden
hydrologischen Verhältnissen.
FazitMit der umgesetzten Lösung wurde
ein gelungener und ausgewogener
Kompromiss zwischen Hochwasser-
schutz und den Zielen der
EU-Wasserrahmenrichtlinie erreicht.
Der durch das Bauwerk zu verzeich-
nende Eingriff in Natur und
Landschaft konnte durch Kompen-
sationsmaßnahmen ausgeglichen
werden. Die Zusammenarbeit der
Lahmeyer Spezialisten mit dem
Auftraggeber und dem ARGE-Partner
ARCADIS verlief sehr fruchtbar.
Absperrbauwerk Luftseite mit Öko-Schlucht, Raugerinnebeckenpass und Tosmulde
Blick von der Dammkrone ins
Unterwasser mit Tosmulde und
Abgabepegel
Kenngrößen:
Mit einer Dammhöhe über der
tiefsten Gründung von 18,9 m
und einer Kronenlänge von ca.
530 m kann bei Vollstau ein
Volumen von 923.000 m³
zurückgehalten werden.
Die Bemessungshochwasser-
zuflüsse an der Sperrstelle:
HQ100 = 14,1 m³/s (BHQ3),
HQ500 = 20,8 m³/s (BHQ1),
HQ5.000 = 32,2 m³/s (BHQ2)
und HQmax = 47,4 m³/s.
Der Einstau beginnt ab einem
Zufluss von 5 m³/s (ca. HQ5).
Autor: Dr.-Ing. Holger Haufe
Blick auf den aufgestauten Fluss Kwanza
(links: Schwergewichtsdamm, rechts: Einlaufbauwerk)
WASSER & WASSERKRAFT
22
18 Jahre Wasserkraftanlage Baglihar
Rückblick: Stage 1 Vor nunmehr 18 Jahren im Jahr
1999 startete im Auftrag der Jammu
& Kashmir State Power Development
Corporation (JKPDC), Srinagar, die
Bauarbeiten für die Wasserkraftan-
lage Baglihar am Fluss Chenab.
In den Folgejahren errichteten die
beteiligten Unternehmen unter der
Bauleitung von Lahmeyer eine 143 m
hohe Beton-Schwergewichtsmauer
mit diversen Spillways, ausgelegt für
einen maximalen Durchfluss von
16.500 m³/s.
Parallel dazu entstand ein Kavernen-
kraftwerk mit einer Kapazität von
450 MW, verteilt auf 3 Maschinen.
Im Jahr 2008 nahm die Wasserkraft-
anlage ihren Betrieb auf und läuft
seitdem stabil.
Widrige UmständeDoch während der Bauphase der
Betonsperre traten wegen extremer
klimatischer und besonderer
geologischer Bedingungen Probleme
auf, die gelöst werden mussten:
Im Winter 2005/2006 kam es in den
Bergen des indischen Bundesstaates
Jammu & Kashmir zu ungewöhnlich
starken Schneefällen. Die folgende
Schneeschmelze lies die Pegel des
Chenab überdimensional anschwel-
len. Erschwerend kam hinzu, dass
beide Umleitungsstollen durch einen
Hangrutsch verschlossen wurden,
sodass das Wasser über die niedri-
gere, sich noch im Bau befindliche
Sperre floss.
Um die Sperre weiterbauen zu
können, wurde ein tiefer liegender
Durchlass von ca. 6 m Durchmesser
und einer Länge von 100 m von der
Unterwasserseite in Richtung
Reservoir gesprengt. Das durch den
Auslass schießende Wasser verur-
sachte jedoch eine Unterspülung der
Betonplatte des sich ebenfalls noch
im Bau befindlichen Tosbeckens.
Nachdem der Durchlass wieder mit
einem Rolltor verschlossen und das
nachströmende Wasser von der
ersten fertiggestellten Maschine
genutzt werden konnte, wurde in der
Trockenperiode 2008/2009 der
entstandene Kolk mit Beton aufgefüllt
und das Tosbecken wiederhergestellt.
Stage 2 Der zweite Bauabschnitt der WKA
besitzt wie in Stage 1 ebenfalls eine
Kapazität von 450 MW bei 3
Maschinen. Die Arbeiten dazu
begannen 2012.
Der Baukörper, als Verlängerung der
bestehenden Maschinenhalle
geplant, konnte aus geologischen
Die nahe dem nordindischen Chanderkote gelegene Wasserkraftanlage Baglihar ist das zur Zeit am längsten laufende Projekt im Bereich Hydropower & Water Resources bei Lahmeyer International. Be-reits 1999 übernahm Lahmeyer als Consultant die Bauüberwachung und die Entwurfsgenehmigung für Stage 1. Im Jahr 2012 begannen die Arbeiten an Stage 2. Voraussichtlich bis März 2018 wird Lahmeyer noch als Consultant vor Ort sein.
Gründen so nicht ausgeführt werden.
Nach der Umplanung wurde eine 1:1
Kopie der Kavernen und Tunnel von
Stage 1 etwas oberwasserseitig dazu
errichtet.
Im November 2015 erfolgte die
Einweihung durch den amtierenden
indischen Ministerpräsidenten
Narendra Modi.
AusblickDas Projekt wurde letztendlich im
Mai 2016 fertiggestellt, doch
Lahmeyer ist weiterhin in Chander-
kote präsent. Lahmeyer Spezialisten
unterstützen den Kunden in der
Gewährleistungsphase von Stage 2
sowie beim Betrieb von Stage 1.
Nach mehreren Verlängerungen ist
derzeit ein Projektende im März
2018 geplant.
Doch ob das Engagement von
Lahmeyer am Chenab nach mehr als
18 Jahren dann tatsächlich beendet
sein wird? Es gibt bereits Gespräche
mit dem Kunden über die Fortset-
zung der Zusammenarbeit während
des Betriebs – A Neverending Story!?
INDIENAutor: Jürgen Berndt
WASSER & WASSERKRAFT
23
Wehranlage und Wasserkraftwerk Doğançay
Das Wasserkraftwerk Doğançay
befindet sich in der östlichen Mittel-
meerregion am gleichnamigen Fluss
in der türkischen Provinz Adana.
Es liegt 15 km östlich vom Bezirk
Aladağ und 500 m flussabwärts zum
Wasserkraftwerk Kavşakbendi.
Das Projekt besteht aus einer
Wehranlage mit einer Höhe von
30 m, einem Triebwasserstollen von
ca. 6.860 m Länge, einer Fallhöhe
von 305 m Höhe, einem Druckstollen
von 514 m Länge und einem unter-
irdischen Krafthaus. Die Bauzeit
wird insgesamt 5,5 Jahre betragen.
Außer der Wehranlage selbst wurden
die gesamten Projektbauwerke
unterirdisch erstellt. Anstelle
klassischer Methoden kommt eine
Tunnelbohrmaschine für die Errich-
tung des Druckstollens zum Einsatz.
Mit einer installierten Kapazität von
62,6 MW und einer jährlichen
Produktionskapazität von 169 GWh
wird das Projekt den Jahresbedarf an
Strom der etwa 50.000 Einwohner der
Region abdecken. Die kommerzielle
Erzeugung begann am 31. März dieses
Jahres.
Hidro Dizayn wurde mit der Beratung
und Planung des der Wehranlage
beauftragt, nachdem die rechte
Uferböschung zu rutschen begann. In
der Regenzeit kann die Wasserhöhe
bis zu 4 – 5 m erreichen.
Bei der Planung wurden verschiede-
ne Optionen zur Stabilisierung der
Uferböschung und zur Fertigstellung
der Wehranlage Doğançay betrachtet.
Letztendlich fiel die Entscheidung auf
die Konstruktion eines “Überfüllten
Damms”.
Das Projekt Wehranlage und Wasserkraftwerk Doğançay wurde für die Stromerzeugung geplant. Es besteht aus einer Wehranlage, einem 6,9 km langen Druckstollen und einem unterirdischen Krafthaus. Die Spezialisten der Lahmeyer Gesellschaft Hidro Dizayn stehen dem Kunden als Berater und Planer für das Projekt zur Seite.
Für dieses Konzept sprach vor allem,
dass die Projektziele Stabilisierung
der rechten Uferböschung und Bau
des Staudamms mit dem gleichen
Arbeitsprozess erfüllt werden
können. Beide Projektziele sind für
die erfolgreiche Umsetzung der
Doğançay Wehranlage gleichermaßen
wichtig.
Hidro Dizayn erstellt zudem Gutach-
ten hinsichtlich der Sicherheit
während der Umsetzung des
Projekts sowie der Wirtschaftlichkeit
des langfristigen Betriebs der Anlage.
TÜRKEIDie Autoren: Seda Sopacı & Faruk Çetin
Nennkapazität (MW) 62,6Tunnel Länge (km) 6,86Tunnel Durchmesser (m) 3,50
Doğançay Wehranlage und Überfüllter Damm Doğançay Überlauf
WASSER & WASSERKRAFT
SUDAN
24
Mehrzweck-Projekt am Upper Atbara fürBewässerung, Energie und Trinkwasser
Das Mehrzweck-Projekt DCUAP im Nordsudan dient der Bewässerung, dem Hochwasserschutz, der elektrischer Energieerzeugung und der Trinkwasserversorgung der Großstadt Gedaref mit 450.000 Einwohnern. Nach erfolgreichem Testlauf zweier 80 MW-Maschinensätze stehen dem Kunden bereits 50 % der Kraftwerkskapazität zur Verfügung. Lahmeyer International war mit weitreichenden Design- anpassungen beauftragt und überwacht die Bauausführung. Eine nun im Bau befindliche Pipeline erschließt den Speichersee zur Wasserversorgung der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates Al-Qadarif. Die Lahmeyer Tochter GKW Consult begleitet die technische Ausrüstung des Vorhabens „Gedaref Water Supply Project“ GWSP.
Der Atbara stellt den nördlichsten
Hauptzustrom des Nils dar. Er wird
von den beiden in der vollen
Projektbezeichnung „Upper Atbara
and Setit Dam Complex“ genannten
Flüssen gespeist, die den Hoch-
ländern Äthiopiens und Eritreas
entspringen. Im engeren Sinn be-
zieht sich „Dam Complex“ dabei auf
die etwa 13 km lange Einheit des
DCUAP-Damms, welche etwa
20 Kilometer oberhalb der Mündung
von Upper Atbara und Setit beide
Gewässer zu einem gemeinsamen
Reservoir staut.
Der örtlichen Topographie angepasst
überspannt der Dammkomplex beide
Flusstäler und weist dabei entlang
seines gewundenen Verlaufs
abschnittsweise ganz unterschiedliche
Konstruktionsmerkmale auf. Im
weiteren Sinn spiegelt sich aber
auch die wasserwirtschaftlich enge
Verzahnung mit dem etwa 80 km
flussab gelegenen Staudamm von
Kashm El Girba und seiner Bewässe-
rungssysteme wider.
Landbewässerung und Hoch-wasserschutzZusammen bilden beide Dämme den
„Atbara Dams Complex“. Das nach
mehr als 40-jähriger Betriebszeit
durch Sedimentierung stark einge-
schränkte Rückhaltevermögen
Kashm El Girbas wird durch das
aktive Volumen von 2,5 Milliarden
Kubikmeter des DCUAP-Reservoirs
in einer Weise kompensiert, die
nicht nur eine Erweiterung des
existierenden Bewässerungssystems
von New Halfa zulässt, sondern
darüber hinaus eine Neuerschlie-
ßung von 300.000 ha bewässertem
Land im Rahmen des „Upper Atbara
Irrigation Project“ ermöglicht.
Gleichzeitig wird der Hochwasser-
schutz wesentlich verbessert.
WasserkraftwerkDas Herzstück der energiewirt-
schaftlichen Facette stellt hingegen
das 320 MW-Wasserkraftwerk des
DCUAP-Projekts dar. Der erste von
vier Kaplan-Maschinensätzen in
Semi-Umbrella-Anordnung absol-
vierte den einmonatigen Testlauf
Anfang dieses Jahres und läuft
seither im regulären Betrieb.
Auch der Testlauf der zweiten
80 MW-Maschine wurde erfolgreich
abgeschlossen.
Damit stehen dem Bauherrn DIU, ein
Organ des sudanesischen Ministry of
Water Resources, Irrigation &
Energy, bereits 50 % der Kraftwerks-
kapazität zur Verfügung, was eine
weitere Dezentralisierung des
nationalen Stromnetzes unterstützt.
Ausführend sind die beiden chinesi-
schen Unternehmen HEI
(Maschinenausrüstung) und CWE
(Bauausführung).
WASSER & WASSERKRAFT
25
TurbinenwelleReservoir Dammkomplex
Optimiertes KonzeptLahmeyer International überprüfte
bestehende Ausschreibungsunterlagen
und erstellte das technische Design
des daraufhin in wesentlichen Teilen
stark optimierten Konzepts. Die
Lahmeyer Ingenieure sind weiterhin
verantwortlich für die Bauüberwa-
chung und vertragliche Begleitung
des Projekts.
Wasserversorgung sichern DCUAP liegt in einer Region
heiß-semiariden Klimas. Einer etwa
dreimonatigen sommerlichen
Regenzeit mit nicht selten extremen
Niederschlags- und Hochwasserer-
eignissen steht eine praktisch völlig
niederschlagsfreie Periode einher-
gehend mit Trockenfallen der Flüsse
während des verbleibenden Jahres
gegenüber.
Die Kapazität örtlicher Tiefbrunnen-
felder der etwa 75 km westlich
gelegenen Stadt Gedaref und einer
im Jahr 1970 in Betrieb genomme-
nen Pipeline, die Wasser über circa
100 km vom Atbara heranführt,
reicht nicht aus, um den Wasserbe-
darf von derzeit ungefähr 450.000
Einwohnern zu decken.
Eine Erschließung des DCUAP-Reser-
voirs für eine ganzjährig gesicherte
Wasserversorgung lag daher nahe.
Der Entwurf des Bauunternehmens
CWE sieht im Rahmen eines
EPC-Turnkey-Vertrags zwei
Bauphasen vor, jeweils mit einer
ganzjährigen Kapazität von
75 000 m³ pro Tag nach WHO-Stan-
dards aufbereitet. Wie DCUAP wird
auch das angeschlossene Gedaref
Water Supply Project GWSP
hauptsächlich von arabischen
Förderorganisationen finanziert.
Bauherr ist ebenfalls DIU.
Lahmeyer International ist neben
der vertraglichen Administration und
der Bauüberwachung mit der
Validierung des technischen Designs
beauftragt. GKW Consult analysierte
den Prozess der Wasseraufbereitung
und die Hydraulik der Anlage.
WasseraufbereitungNeben der Rohrleitung stellt die
Wasseraufbereitungsanlage die
Hauptkomponente des Vorhabens
dar. Diese befindet sich auf dem
DCUAP-Gelände nahe dem Entnah-
mebauwerk für den Kashm El
Girba-Bewässerungskanal, welches
gleichzeitig als Einlass für das
Rohwasser dient.
Nach Durchlaufen verschiedener
Misch-, Flokkulierungs- und Filter-
stufen sowie der Desinfektion wird
das fertig aufbereitete Wasser durch
die Primärpumpstation in die
Pipeline eingespeist. Etwa auf halber
Strecke befindet sich eine weitere
Pumpstation, die ebenfalls vier
Kreiselpumpen beherbergt. Die zu
überwindende Höhendifferenz bis
13 kmLänge des Dammkomplexes
2,5 MrdKubikmeter Volumen des Reservoirs
320 MWKapazität des Wasserkraftwerks
zu einem auf einer Erhebung nahe
der Stadt liegenden Reservoir
beträgt etwa 150 m.
Verlegung der Pipeline gestartetIn der ersten Jahreshälfte 2017
wurden die ersten Kilometer
der Pipeline verlegt. Sie besteht aus
beweglich verbundenen
DN1000-Kugelgraphitrohren, um
eine dauerhafte Anpassungs-
fähigkeit an das ausgeprägte
Schwellverhalten des vorherrschen-
den „Black Cotton Soil“ zu
gewährleisten.
Die Inbetriebnahme der ersten
Phase des Gedaref Water Supply
Projects wird für die erste Hälfte des
Jahres 2018 erwartet. Das Leitungs-
netz innerhalb Gedarefs wird derzeit
in großem Umfang ausgebaut, um
die Kapazität der neuen Pipeline
effektiv nutzen zu können.
Autor: Dr. Frank Zöllner
DEUTSCHLAND
26
Der Flughafen Frankfurt am Main ist der größte Verkehrsflughafen Deutschlands. Im Jahr 2016 nutzten 60,8 Millionen Passagiere das Drehkreuz in der Metropolregion Rhein-Main. Viele davon starteten und landeten am Terminal 1, das zur Zeit im laufenden Betrieb saniert wird. Lahmeyer Deutschland wurde von der Fraport AG mit der Steuerung des umfassenden Projektes „Weiße Flächen“ beauftragt.
Sanierung am Flughafen Frankfurt – Flugbetrieb läuft weiter
Airport der ZukunftDas Terminal 1 des Flughafens
Frankfurt am Main mit den
Fluggastbereichen A, B und C wurde
bereits 1970 zur Abfertigung des
stetig steigenden Passagierauf-
kommens errichtet. Die Baukosten
für das Projekt „Airport der
Zukunft“ betrugen damals rund
1 Milliarde D-Mark. Zahlreiche
Innovationen flossen in das
Großprojekt mit über 200.000
Quadratmetern überbauter Fläche
ein. Das neue visuelle Erscheinungs-
bild und das Leitsystem für
Passagiere wurden richtungs-
weisend für die Flughäfen der Welt.
Fokus Brandschutz Gestiegene gesetzliche Anforderungen
und neue Nutzungsbedingungen
erfordern eine umfassende
Sanierung weiter Teilbereiche des
Terminals. Dazu gehört in erster
Linie der Brandschutz. Das
Sanierungsprojekt „Weiße Flächen“
umfasst die Optimierung
sämtlicher Brandschutzmaßnahmen
auf der Ebene 0 zwischen den
Einzelprojekten der Flugsteige A,
B und C. Dazu kommen die
angrenzenden Werkstattbereiche
und Lagerflächen. Die Brutto-
grundfläche beträgt 19.230 m2.
Zu den Aufgaben der dafür
beauftragten Unternehmen
gehören u.a. die Ausweisung,
Bemessung und Vorhaltung der
Flucht- und Rettungswege und
der Einbau aufwendiger
technischer Brandschutzsysteme.
Koordination bei laufendem BetriebDurch eine optimale Projekt-
steuerung gewährleistet Lahmeyer
Deutschland die Koordination der
sehr vielen Schnittstellen mit den
angrenzenden Bauprojekten – und
das bei laufendem Betrieb. Dies
erfordert ein besonders hohes
Maß an exakter Organisation der
Baumaßnahmen und Koordination
aller Projektbeteiligten.
Um den reibungslosen Projekt-
ablauf sicherzustellen, nutzt
Lahmeyer die von Fraport
vorgegebene Projektkommuni-
kationsplattform AWARO.
Bei dem Projekt „Weiße Flächen“
sichert Lahmeyer Deutschland
durch straffe Terminplanung und
umfassendes Controlling die
termin- und kostengerechte
Durchführung des anspruchsvollen
Vorhabens.
BAU & VERKEHR
Autorin: Henriette Wenderlein
19.230 m2Bruttogrundfläche
67 Mio €Investitionskosten
12/2019 Geplantes Projektende
Die Lahmeyer Leistungen:
Projektsteuerung nach AHO
- Organisation / Information /
Koordination / Dokumentation
- Qualitäten / Quantitäten
- Besprechungsmanagement
- Komplexe Schnittstellenkoordi-
nation mit zahleichen
angrenzenden Bauprojekten
- Rechnungs- und
Nachtragsprüfung
- Terminplanung und -controlling
© F
raport
AG
DEUTSCHLAND
27
Die fürstenwalder seewinkel am Dämeritzsee OHG entwickelt und realisiert in bevorzugter Wohnlage im Bezirk Treptow-Köpenick ein attraktives Wohnquartier. Auf einer Gesamtfläche von 12.885 Quadratmeter entstehen 216 WE. Lahmeyer Deutschland wurde mit der Steuerung des Projektes betraut.
Urbanes Wohnen am See – Lahmeyer steuert den Bau von 216 Wohnungen in Berlin
Gut gestartetDas Wohnbauprojekt fürstenwalder
seewinkel am Dämeritzsee (fsD)
hatte ein wichtiges Etappenziel
erreicht: Mit dem festlichen Ersten
Spatenstich am 26. Juni 2017
starteten die Baumaßnahmen des
ersten Bauabschnitts.
Den feierlichen Festakt vollzogen
die Senatorin für Stadtentwickung
und Wohnen, Katrin Lompscher, der
Bezirksbürgermeister von Treptow-
Köpenick, Oliver Igel, und der
Geschäftsführer der landeseigenen
Wohnungsbaugesellschaft Stadt
und Land, Ingo Malter sowie die
Geschäftsführer der fsD, Rene Staud
und Gustav Moritz. Sie alle verhalfen
dem Projekt zu einem guten Start.
Das ProjektDas Areal ist Bestandteil eines
7,74 ha großen Quartiers, das auf
einer ehemaligen Konversionsfläche
in unmittelbarer Lage am Dämeritz-
see entsteht. Es besticht durch seine
landschaftlich reizvolle Lage mit
kurzen und direkten Verkehrsanbin-
dungen an die Berliner Innenstadt
via Regional- und S-Bahn sowie
über den Autobahnring.
Die hier im ersten Bauabschnitt ent-
stehenden fünf Gebäude, mit jeweils
drei Vollgeschossen und einem
Staffelgeschoss bieten Raum für
216 Wohnungen. Errichtet werden
die Gebäude für die landeseigene
Wohnungsbaugesellschaft Stadt und
Land nach Plänen von wiechers
beck Architekten. Die zukunftsori-
entierte Planung integriert das
Konzept der erneuerbaren Energie-
versorgung. Die Fertigstellung ist
für Mitte 2019 geplant.
Das Investitionsvolumen für das
Bauvorhaben liegt bei 31 Millionen €.
Über 30 Prozent der Wohnungen
werden öffentlich gefördert.
Ein guter BaugrundIm Vorfeld erfolgte die Baufeld-
freimachung. Diese beinhaltete
Fäll- und Rodungsarbeiten, die
Tiefenenttrümmerung, Altlastenunter-
suchungen, die Kampfmittelräumung,
vorgezogene Ersatz- und Ausgleichs-
maßnahmen sowie archäologische
Prospektionen. Denn nicht nur heute
ist der Standort attraktiv. Bereits vor
mehr als 4.000 Jahren befand sich
hier ein Siedlungsgebiet, wie meso-
lithische Funde am Seeufer belegen.
Anspruchsvolle AufgabeLahmeyer Deutschland, Standort
Berlin, steuert das Bauvorhaben.
Zunächst wurde das Bebauungsplan-
verfahren bis zur Beschlussfassung
gebracht. Parallel dazu steuerte
Lahmeyer die vielschichtigen und
zeitintensiven Untersuchungen im
Rahmen der Baufeldfreimachung.
Lahmeyer unterstützte die Vermark-
tung des weiteren Areals und führte
die diversen Verfahren wie die
Ausschreibung der Generalunterneh-
mer-Leistungen und das Interessen-
bekundungsverfahren für die Kita
durch.
Bei dem anspruchsvollen und vielsei-
tigen Projekt geht es darum, neben
der Einhaltung von Terminen insbe-
sondere Finanzierungs- und
Kostenaspekte sicherzustellen. Das
Lahmeyer Projektteam freut sich auf
die bevorstehende Realisierungsphase.
BAU & VERKEHR
Autorin: Karina Köhler
Lahmeyer International GmbH
Friedberger Str. 173
61118 Bad Vilbel, Deutschland
T: +49 6101 55-0
F: +49 6101 55-2222
www.lahmeyer.de
Globale Expertise – Made in Germany
WELTWEIT
Lahmeyer International bietet als international führendes Ingenieurunternehmen
ein breites Spektrum an Planungs- und Beratungsleistungen. Die Schwerpunkte
unserer Leistungen liegen in komplexen Infrastrukturprojekten auf den Gebieten
Energie, Wasser und Wasserkraft.
Der Name Lahmeyer steht für Erfahrung, Qualität und Kompetenz, die wir
sowohl in Entwicklungs- und Schwellenländern Afrikas, Asiens und Südamerikas,
als auch in Deutschland und Europa unter Beweis stellen. Bei der erfolgreichen
Verwirklichung der Projektideen orientieren wir uns an deutschen und inter-
nationalen Qualitätsstandards.
Lahmeyer – Ein Unternehmen von TractebelSeit Dezember 2014 gehört Lahmeyer zu Tractebel und ist damit Teil der
ENGIE Gruppe.
LAHMEYER GESELL-SCHAFT
LAHMEYER PROJEKT
LAHMEYERNIEDER-LASSUNG
Lahmeyer Projekterfahrung in 165 Ländern, 12 konsolidierte Beteiligungsgesellschaften, Niederlassungen in 27 Ländern.