A ^S ^GANIntemationale Zeitschrift
fur das Orgelwesen
HERAUSGEGEBEN VON DER
GESELLSCHAFT DERORGELFREUNDE e. V.
gdo
Schriftleitung:DR. MARTIN BALZ
Postfach 2148, D-64359 MuhltalHugelstraBe 14, D-64367 MuhltalTelefon:+49 6151 147259E-Mail: <martin. balz@gdo. de>
Herstellung:Media-Design Frank, Walter FrankKirchstraBe 14, D-54314 Greimerath
E-Mail: <briefkasten@dtpbuero. de>
Anzeigen und Beilagen:ROLAND BEHRENSJosefstraBe 8, D-66693 MettlachTelefon: +49 6864 7478Fax: +49 6864 93500E-Mail: <roland. behrens@gdo. de>
ISSN0004-2919 Auflage: 6. 500
ARS ORGANI erscheint viermaljähriich, im März, Juni, September, Dezember. Fur Mitglieder der Gesellschaft der Orgelfreunde ist der Verkaufspreisdurch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Einzelstucke sind zum Freis von 9,50 zuzuglich Versandkosten bei der Geschäftsstelle der GdO erhältlich. DieMitglieder erhalten aufierdem die Bände der Reihe ,,Acta Organologica" öder entsprechende andere Veröffentlichungen m Buchform.
Redaktionsschluss:
15. November fur das März-Heft15. Februar Silr das Juni-Heflt
15. Mai fur das September-Heft15. August fur das Dezember-Heft
Anzeigenschluss:15. Januar fur das März-Heft
15. AprilfiirdasJuni-Heft15. Juli fur das September-Heft15. Oktober fiir das Dezember-Heft
Aufsatzmanuskripte, Berichte, Mitteilungen und Besprechungsexemplare von Buchern, Noten und Tonträgern sowie alle den redaktionellenTeil von Ars Organi betreffende Korrespondenz werden nur an die Adresse der Schriftleitung erbeten. Fiir unverlangt eingesandte Manuskripte(Aufsätze, Berichte, Rezensionen) wird keine Gewähr ubemommen (bitte Ruckporto beilegen).Bitte richten Sie Korrespondenzen in keinem Fall an die Druckerei. Wenden Sie sich in allén Angelegenheiten, die nicht Ars Organi betreffen,an die Geschäftsstelle der GdO (Administratives), an den Präsidenten (Vereinsangelegenheiten, Tagungen) bzw. an den Referenten furVeröffentlichungen (Veröffentlichungen allgemein, Acta Organologica). Siehe die Anschriftenliste aufder Umschlagseite 3.
Die Bilder auf den Umschlagseiten sind Anzeigen von Orgelbaufirmen. Ihre Auswahl erfolgt nicht durch die Schriftleitung öder die GdO. Sie stelltkeinerlei Wertung der Orgeln und ihrer Erbauer dar. Die Bilder werden von den inserierenden Orgelbaufirmen eingereicht und in der Reihenfolge desEingangs beriicksichtigt
Beilagen zu diesem Heft:GdO: Bestellzettel.
Sonstige: St. Michaelis, Hamburg; Diisseldorfer Kantorenkonvent.
Die Gesellschaft der Orgelfreunde wurde 1951 anlässlich der Barock-, Orgel- und Musiktagung in Ochsenhausen gegrilndet und hat ihren Sitz inEsslingen/N. Sie tritt fur den hochwertigen Pfeifenorgelbau und die Pflege der Orgelmusik ein, insbesondere auch fur die Erhaltung wertvoller alterOrgehi (Weilheimer Regulativ 1957) und fur die intensive Erforschung der Geschichte des Orgelbaus und der Orgelmusik. Sie hat derzeit etwa 6.000Mitglieder (Kirchenmusiker, Orgelbauer, Orgelsachverständige und Orgelwissenschaftler, Pfarrer, Architekten, Lehrer an Universitäten, Hochschulenund Schulen, Studenten, Lokal- und Regionalforscher sowie Liebhaber der Orgel, des Orgelbaus und des Orgelspiels).Die Gesellschaft veranstaltet alljährlich Intemationale Orgeltagungen m verschiedenen Ländem Europas, femer Spezialtagungen fur Wissenschaftlerund Organisten. Sie gibt die Periodica Ars Organi und Acta Organologica sowie Noten und Literatur heraus.DerMindestbeitragbeträgtjährlich 35,- (Schuler, Studenten, Auszubildende 15,- ).
Geschäftsstelle der GdO: JosefstraBe 8 . D-66693 Mettlach, Telefon: +49 6864 7478 . Fax: +49 6864 93500E-Mail: <[email protected]>
Konten der GdO:
Kreissparkasse Esslingen-Niirtingen Konto-Nr. 977195 (BLZ 61150020) IBAN: DE82 6115 0020 0000 9771 95 BIC/Swift: ESSLDE66XXX
Postbank Stuttgart
Postfinance Basel
BAWAG PSK Wien
ING Leeuwarden
Konto-Nr. 47011702 (BLZ 60010070) 1BAN: DE90 6001 0070 0047 0117 02 BIC/Swift: PBNKDEFFXXX
Konto-Nr. 82-4031-0
Konto-Nr. 7.507. 111
Konto-Nr. 4069120
1BAN: CH63 0900 0000 8200 4031 0
IBAN: AT79 6000 0000 0750 7111
IBAN: NL89 WGB 0004 0691 20
BIC/Swift: POFICHBEXXX
BIC/Swift: BAWAATWW
BIC/Swift: INGBNL2A
ARS ORGANI 66. JAHRGANG HEFT 2 JUNI 2018
Autoren dieses Hefts: InhaltBernhard Buchstab
Prof. Dr. Gerhard Aumiiller, Editorial . ..... . 67Am Möhrengarten l, D-35117 Miinchhausen-Simtshausen. Orgelbau und Orgelmusik auf der UNESCO-Liste
Dr. Klaus Beckmann, des Immateriellen Kulturerbes ................. 69Weizenkamp 7, D-45701 Herten.
Pro£Di:Chris^phBossert, " """"' ^ vonBusch, _,__ ,., _.,, ".. _", ."RehweUerT67D -96160 Geiselwind-Rehweiler. Die untergegangene Schreiber-Orgel m Koldenbuttel^
Dr. Bernhard Buchstab. und ihre »rgelbauenden Organisten ............. 73Landesamt fur Denkmalpflege Hessen, ^Aarc SchaeferKetzerbach 10, D-35037 Marburg. ^gy entdeckt: Ein Foto von 1897 mit der Silbermann-
JanyonBusch, ^^ ,o^. ^ _., ".. Orgel der Kirche Jung St. Peter in StraBburg ...... 83
LagerstraBe 44-45, D-18055 Rostock.Dr. Michael Dierks, Christoph Bossert
Tyska Skolgränd 2, SE-111 31 Stockholm, Konzeption und Disposition der neuen Klais-OrgelSchweden. in der Hochschule fur Musik Wurzburg ......... . 87
Dr. Markus Frank Hollingshaus,HauptstraBe 59a, D-65344 Eltville-Martinsthal. Mads KJersgaard
Mads Kjersgaard, zur Temperierung von Orgeln aus praktischer undGunstvägen 27, SE-75597 Uppsala, Schweden. denkmalpflegerischer Sicht........... . ... 94
Albrecht Lobenstein,7ostetraB78,T99094 Erfurt. SLBecSl.an^.Prof: Dr:MarcSchaefer:' ' """" Bartholomäus Weisthoma (1639-1721),
'25, me'desOrph'eTms, F-67000 Strasbourg, HoforganistinEichstätt. ............. ... 97Frankreich.
Joachim Schreiber, TEXTE ZU DEN UMSCHLAGBILDERNMarktstraBe 55, D-55469 Simmem. Franz-Josef Vogt und Frank Weimbs
Dr. Franz-JosefVogt, Die Koch-&-Höhmann-Orgel der ev.AmHeidberglA, D-51588Numbrecht- Christuskirche in Ratingen-Homberg. .... . 102Harscheid.
Frank Weimbs. Michael DierksIm Kröpsch 5, D-53940 Hellenthal. Die Orgeln der Deutschen St. Gertruds Kirche zu
Stockholm, insbesondere die restaurierte
Orgel von Åkerman & Lund. .. .. .... . . . Ill
ALTE UND NEUE ORGELN
Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau (Hollingshaus) 117
KLEINE BEITRÄGE, BERICHTE
UND NACHRICHTEN .. .. . 122
UMSCHLAGBILDER(Anzeigen, dazu gehören die >Texte zu den Umschlagbildem<)
Vorderseite: Ratingen-Homberg, evang. Christuskirche: Orgelvon Koch & Höhmami, Ronsdorf, 1912, restauriert 2017 durchOrgelbau Weimbs GmbH, Gewerbegebiet Kröpsch 5, D-53940Hellenthal.
Foto: Orgelbau Weimbs
Ruckseite: Stockholm, Deutsche St. Gertmds Kirche: Orgel vonÅkerman & Lund, 1887, Wiederaufstellung und Restaurierung2017-2018 durch Bergenblad & Jonsson, Orgelbyggeri AB,Farstorp, SE-574 98 Nye (Schweden).
Foto: Dirk Thomas
BESPRECHUNGENBiicher, Noten, Tonträger ....
NEUERSCHEINUNGENBucher, Noten, Tonträger . . .
NACHRUFEErnst Bittcher (Gerhard Aumuller)
MITTEILUNGENPersonalia, Mitteilungen der GdO
VERANSTALTUNGENVeranstaltungen der GdO -Weitere Veranstaltungen .
131
134
138
139
140
68 Ars Organi 66. Jllg. . Heft 2 . Juni 2018
ZUM BILD AUF DER UMSCHLAG-RUCKSEITE DIESES HEFTS
Die Abbildungen aufden Umschlagseiten von »Ars Organi« sind bezahlte Anzeigen. Die Inserenten stellen dazu Beiträge zur Verfilgung, dieentweder von ihnen öder vonAutoren verfasst sind, die sie selbst ausgewählt haben. Die Instrumente werden in dieser Rubrik aus der Sicht derOrgelbauer in sachlicher Fomi unter Vermeidung von Werbeaussagen vorgestellt und beschrieben.
MlCHAEL DlERKS
Die Orgeln der Deutschen St. Gertruds Kirche zu Stockholm, insbesondere dierestaurierte Orgel von Åkerman & Lund
Die Deutsche St. Gertruds Kirche in Stockholm zeichnet
sich durch eine wechselvolle, oft kuriöse Orgelgeschichteaus. Sie hatte im Prinzip vier gröfiere und teilweise sehrbedeutende Orgeln, wobei sich die Gemeinde jeweils desersten und driften Instruments entledigte, als diese ausder Mode gekommen waren. Gerade diese beiden einst-mals ungeliebten Instmmente sind nun innerhalb wenigerJahre in ihre ursprungliche Kirche zuriickgekommen: dieBarockorgel aus dem 17. Jahrfiundert als Rekonstmktionim Jahre 2004, und im Sommer 2018 - nach 44 JahrenDornröschenschlaf - die restaurierte Åkerman-&-Lund-Orgel von 1887.
Die Orgelgeschichte chronologisch
1608/09Erste groBe Orgel, erbaut auf der Westempore von PaulusMuller (Spandau, 11/21), erweitert und verändert 1621/22von Peer Johnsson (Riickpositiv), umgebaut 1625-28 vonGeorge Herman und Philip Eysenmenger (Rostock) und1648-51 durch George Herman. Skulpturen und Orna-mente von Mårten Redtmer. 1779 verkauft nach Övertomeå
(Haupt- und Oberwerk) und Hietaniemi (Ruckpositiv).
1779-81Zweite Orgel: Olof Schwan (Stockholm, 11/33). 1859Umbau durch A. G. Nygren (11/28) und 1867/68 durch F. G.Anderssohn (11/22). Zerstört 1878.
1887Dritte Orgel: Åkerman & Lund (11/31), 1959 durch OlofRydén umdisponiert, 1972-2016 magaziniert.
1972/73Vierte Orgel: Willi Peter (Köln, III/43), 2016 an die Deut-sche St. Petri Gemeinde zu St. Petersburg verkauft.
2003/04Fiinfte Orgel (sög. Diiben-Orgel): Rekonstruktion des ers-ten Instmments der Kirche, jetzt aufder Sudempore, erbautvon Grönlunds Orgelbyggeri (Gammelstad).
2017/18Restauriemng und Wiederaufbau der magazinierten Åker-man-&-Lund-Orgel (sög. Juno-Orgel) durch Bergenblad &Jonsson (Nye), Intonation Åkennan & Lund (Knivsta).
Eine Darstellung des Brändes von 1878, bei dem die vor-handene Olof-Schwan-Orgel zerstört wurde.
Die Åkerman-&-Lund-Orgel von 1887
In der Nacht auf den 7. Oktober 1878 schlug ein Blitzin den Turm der Deutschen Kirche ein. Dieser stiirzte insolcher Weise in sich zusammen, dass er das Feuer durchsein Eigengewicht erstickte. Da das Gewölbe der Kirchedem Dmck der herabfallenden Trummer standhielt, bliebzwar das Kircheninnere weitgehend unversehrt, aber mitdem Turm wurden die Schwan-Orgel und ein beruhmtesGlockenspiel der Gebriider Pieter und Fran?ois Hemonyaus Amsterdam vemichtet. Einige Jahre zuvor hatte man,vermutlich in Zusammenhang mit der Griindung einerBemfsfeuerwehr in Stockholm 1875, eine Brandversi-chemng abgeschlossen, die sich jetzt als ausgesprochenerGlucksfall herausstellen sollte. Die Police ermöglichte dieRenovierung der Kirche, den Wiederaufbau des Tunnesdurch den Architekten Julius RaschdorfF (Berliner Dom),und die Anschaffung dreier neuer Musikinstmmente: derdrei Läuteglocken des Dresdener GieBers Hermann Grosse
ArsOrgani-66. 3bg. -Heft2 Juni 2018 Ill
Der Orgelbauer Per Larsson Åkerman, 1826-1876.
(l 51, 1882), eines Carillons von Ohlsson aus Ystad (25Glocken, 1888), sowie einer neuen Orgel der Firma Åker-man & Lund.
Per Larsson Åkerman' war Schtiler von Samuel Strandund hat fiir den schwedischen Orgelbau eine beinahe epo-chale Bedeutung. Er wurde 1826 in Vingåker geborenund legte 1850 vor der Königl. Musikalischen Akademiein Stockholm die Meisterpriifung mit Auszeichnung ab.Wenige Jahre später erhielt er ein staatliches Reisestipen-dium, um bei Eduard und Carl Wilhelm Meyer in Hannoverund Franz Wilhelm Sonreck in Köln studieren zu können.Von dort zog er weiter zu Merklin-Schiitze und arbeitete inderea Werkstätten in Briissel und Paris, wo er wohl mafi-geblich seine klanglichen Vorstellungen entwickelte, ins-besondere bei der Intonation der Orgeln fur St. Eugéne inParis (1855) und fiir das seinerzeit riesige Instmment derKathedrale von Murcia/Spanien (1857). Es ist bekannt,dass Åkerman in Frankreich auch Bekanntschaft mit denFirmen Stoltz & SchafT und Cavaillé-Coll machte. 1857kehrte er mit den erworbenen Kenntnissen des deutschenund vor allem französischen Orgelbaus å la Merklin inseine Heimat zuriick. Dort fiihrte er iiberblasende Flöten,Cornette und durchschlagende Zungen ein und arbeiteteals erster mit einer Reihe technischer Neuerungen, wiebeispielsweise Schwellwerken mit veritablem Crescendo-effekt, fi-eistehenden Spieltischen und getrennten Magazin-und Regulatorbälgen.
Aussprache: ,, 0hkermann"
Der Orgelbauer Carl Johan Lund, 1831-1914. Bild nacheinem Druck.
1866 wurde sein Werkmeister Carl Johan Lund Teil-haber der Firma, der den Betrieb nach dem Tod Åkermans1876 iibernahm. Auch Lund hielt sich immer wieder zuStudienzwecken auf dem Kontinent auf. Er reichte Patenteein und studierte bei Weigle die Röhrenpneumatik, die erallerdings ihrer mangelhaften Zuverlässigkeit wegen nurwenige Male baute. Bedeutung fur Schweden erlangte erinsbesondere durch die Einffihrung der sehr beliebten pneu-matischen Rooseveltlade.
Mit der Fertigstellung der allseits gelobten Orgel inStockholms Hauptkirche Storkyrkan (1878, 50 Register,nicht erhalten) erlangte Lund den Ruf, die Firma wiirdigweiterfflhren zu können. Während der 25 Jahre seiner Fir-menleitung wurden ca. 250 neue Orgeln gebaut, und seineaufiergewöhnliche Stellung lässt sich allein schon däranablesen, dass zwischen 1865 und 1905 in Stockholm neueInstrumente ausschlieBlich von seiner Werkstatt erbaut wur-den.
Die Orgel der Deutschen Kirche repräsentiert dieSchlussphase von Lunds erster Schaffensperiode, in derman (mit wenigen Ausnahmen) auch fur gro6e Kirchensehr reich disponierte zweimanualige Orgeln baute. DieserTyp wurde nach 1890 in fast allén Kirchen um ein drittesManual erweitert, oft verbunden mit einer Umintonationdes Pfeifenmaterials. Die Orgel der Deutschen Kirche istdas gröBte und in der Region einzige erhaltene Beispiel deszweimanualigen Grundtyps von Åkerman und hat damiteinen besonderen musik- und kulturhistorischen Wert.
Zwar wurde auch sie 1959 durch Olof Rydén umgebaut,aber glucklicherweise aur im Hinblick auf die Disposition,ohne wesentliche Veränderungen an den Pfeifen. ZweiStreicher wurden abgeschnitten, und acht Register wurden
112 Ars Organi . 66. Jhg. Heft 2 Juni 2018
s
Der Spieltisch der Äkermann-Orgel (Ausschnitt, bedingtdurch den beengten Raum).
ersetzt und gingen verloren: Borduna 16', Flute harmonique8', Trompete 8' und die Mixtur ,,Comette" im Hauptwerk;im Schwellwerk Angelica 8', die Zungen Euphone 8' undTuba 8', sowie im Pedal Quinta 12'.
Es hat sich gezeigt, dass die Voraussetzungen ftir eineWiederherstellung des Originalzustandes von 1887 gutwaren, da Pfeifenwerk, Intonation und Holzhandwerk von
bemerkenswert hoher Qualität sind - wie eigentlich immerbei Åkerman & Lund. Fur den Wiederaufbau konnten feh-lende Stimmen gröBtenteils gebraucht aus anderen Bestän-den gekauft werden. Tuba und Comette wurden nach Vor-bildem rekonstmiert, bei der Angelica wurde abweichendvon der vermutlichen Originalbauweise eine Wienerflötedes norwegischen Orgelbauers Jörgensen von 1927 ein-gebaut. Man weiB nur von einer einzigen anderen Ange-lica Åkermans (St. Jacob, 1866): ausgerechnet uber diesesOrgelregister wird in August Strindbergs Erzählung ,,Derromantische Kuster auf Rånö" phantasiert. Die Rekon-struktion der Tuba mirabilis erwies sich als vertrackt.Einerseits wird sie in der Fachliteratur als Schwedenserstes Hochdmckregister beschrieben, andererseits fandensich weder Pfeifen noch Windlade öder Traktur, so dassman sich entschlossen hatte, eine Tuba auf Normaldmck
einzubauen. Erst nach dem Auffinden zweier Zeitungs-artikel aus dem Jahre 1887, die die enorme Kraft einesZungenregisters betonten, wurde buchstäblich in letzterSekunde beschlossen, jetzt auf der letzter Schleife imSchwellwerk eine Kegellade mit erhöhtem Winddmck undeigenem Gebläse einzubauen. C. J. Lund hatte 1887 ver-mutlich nachträglich und auf eigene Kosten in der Deut-schen Kirche Sehwedens erste Tuba mirabilis realisiert.
Die doppelt labiierte Flöte 8' des Hauptwerks war genausowie die konische Waldflöte 2' seinerzeit eine Neuheit inSchweden. Die Mixtur ,, Cornette" wurde rekonstmiert als
Progression harmonique anhand von Referenzregistera,des Abnahmeprotokolls von Wilhelm Heintze 1887 undnach Untersuchung der Bohrungen, mit einer Terz ab derkleinen Oktave und eher prinzipalischen Mensuren.
Zeichnung der von Olof Schwan 1779-81 erbauten und1878 untergegangenen Orgel.
Der Orgelprospekt ist auBergewöhnlich aufwändig nachEntwiirfen der Stockholmer Architekten Magnus Isseus undCarl Leonard Sandahl gestaltet und nimmt deutlich Bezugauf den Hochaltar der Kirche. Die Bemalung erfolgte inBrauntönen, die Omamente und das Schnitzwerk sind gröB-tenteils vergoldet öder mit Schlagmetall versehen. Letzteresind in neobarockem Stil gehalten und stellen beispiels-weise Löwenköpfe dar. Auch sind zwei Skulpturen vonCarl Johan Dyfverman aus dem Jahre 1885 wieder aufge-taucht, sie stellen die Götter Apollo mit Lyra und Pan mitder Flöte dar. Alle Pfeifen der Passade sind stumm, ausdunnem Material, ohne Kem. Der Spieltisch befand sich insehr guten Zustand, die Seitenteile fflr die Registratur sindin exklusivem Walnussholz und mit Schelllack ausgeflihrt.Zwischen den Manualen befinden sich zwei einander aus-
lösende Dmckknöpfe, um die stärkeren Register in ManualI und Pedal auszuschalten. Die urspriingliche Orgelbank istauch erhållen, mit origineller, verstellbarer Ruckenstutzeand gepolstertem Sitz.
Infolge der unterschiedlichen klimatischen Verhältnissebei der Einlagerung waren die Teile der Orgel in unter-schiedlich gutem Zustand. Sowohl Registratur als auchTraktur sind mechanisch, letztere mit Barkermaschine ffirManual I und Manualkoppel. Hauptwerk und Pedal weiseneine Doppelmechanik flir die Kanzellen der starken Regis-ter auf. Diese wird mit einem pneumatisch betriebenenKoppelbaum (mit Winkeln) in der Barkermaschine einge-schaltet. Dieses technische Detail ist in Schweden gänzlichunbekannt und macht die Orgel der Deutschen Kirche nochein bisschen interessanter. Infolge der Doppeltraktur hat dieOrgel ungewöhnlich ausladende Wellenbretter. Es gibt fiinfWindladen, ausgefiihrt als Schleiflade, die sehr gut und imOriginalzustand erhalten sind. Manual I hat zwei doppelte
Ars Organi . 66. Jhg. . Heft 2 . Juni 2018 113
Stockholm, Deutsche St. Gertruds Kirche
Åkerman & Lund, Stockholm, 1887
I. HAUPTWERK . C-g3 II. SCHWELLWERK . C-g3Borduna'
PrincipalGamba2
Flute harmonique'Dolce
Fleute double
Flute octaviante
Octava
Octava
Comette 4-chörig'TrumpetTmmpet1
16'8'8'8'8'8'4'4'2'
16'8'
GedacktBasetthom
Violin2SalicionalRörfleutAngelica3FugaraEchofleutWaldfleutEuphone'Tuba mirabilis'
-g36'8'8'8'8'8'4'4'2'
PEDAL. C-P
PrincipalSubbasQuinta'VioloncelleBorduna*0ctava*Basun*Tmmpet
16'16'12'
4'16'
(*) Pedalregister an/ab
' Rekonstmiert. 2 1959 abgeschnitten, angelängt. 3 Wienerflöte 8' von Jörgensen (1927).Barkerhebel fur Manual I. Koppeln: II-I, II4'-I, Man II 16', I-Ped, II-Ped, II4'-Ped. Tuba 8' an/ab. Tremulant (Rydén,1959).
Wiederaufstellung und Restauriemng 2017-2018:Restauriemng der Windanlage, Mechanik und Spieltisch durch Bergenblad & Jonsson (Nye).Pfeifenwerk und Intonation durch Åkerman & Lund (Knivsta), Hans-Petter Schröder und Helmuth Gripentrog.Restauriemng der Passade durch Jonny Hammar und Hans-Peter Hedlund (Stockholm).Orgelsachverständiger: Anders Johnsson (Malmö), denkmalpflegerische Kontrolle durch Axel Unnerbäck (Stockholm).
Windladen, Trompete 16' und 8' sowie Coraette und Prin-cipal 2' stehen auf eigenen Kanzellen. Das Manual II hatnur eine Windlade, und die tiefsten Pfeifen des Gedackt 16'sind verfuhrt und stehen aufien vor den Schwellklappen.1959 sind die Pfeifenstöcke flir die neuen Register umge-arbeitet worden.
Das Pfeifenwerk von 1887 ist von höchster Qualitätund aufwändig aus hochprozentigem Orgelmetall herge-stellt. An der originalen Intonation von C. J. Lund wurdekeine wesentliche Veränderung vorgenommen. Die Zungenhaben die fur Åkerman & Lund typischen Messingringeam oberen Rand der Zinnstiefel. Die Streicherstimmen sind
in abgeschnittenem Zustand erhalten, so dass alle Mensu-ren rekonstruiert werden konnten. Mit der Einfuhrung derelektrischen Beleuchtung im Jahre 1906 wurde auch dieWindversorgung der Orgel elektrifiziert, das Instrumentkänn heute aber wieder durch Kalkanten getreten werden.Der Winddmck beträgt 95 mm WS fur die Manuale und115 mm fur das Pedal.2
Die Orgel war uber 44 Jahre in einem Quartier der Alt-stadt eingelagert, welches nach der Göttin Juno benannt ist;Juno stellt in den allegorischen Darstellungen der Vier-Ele-mente-Lehre die Luft bzw. den Wind dar. Man hat sich des-halb entschlossen, das neue alte Instmment ,,Juno-Orgel" zunennen, insbesondere um dessen wechselvolle Geschichte
2 Das ausflihrliche Gutachten von Anders Johnsson (Malmö), dieRestaurierungsberichte sowie weiteres Material sind unter <www.svenskakyrkan. se/deutschegemeinde>abmfbar.
zu wiirdigen. Die Restaurierung wird Ende Juni 2018 abge-schlossen sein. Fur den 29. September 2018 ist die Einwei-hung und anschliefiend ein ,,Wieder-Da-Festival" geplant.
Die Willi-Peter-Orgel 1972-2016
Die 1960er Jahre waren in Stockholm durch eine Viel-
zahl von Orgelneubauten geprägt, die die Ideen der Orgel-bewegung umsetzten. Damit einhergehend gingen vielebedeutende romantische Orgeln verloren. In der DeutschenKirche entstand der Eindmck, dass intemationale Konzert-organistlnnen die Kirche ihrer unmodemen Orgel wegenmeiden wiirden, und auch dass das romantische Instmment
nicht dem ,,Charakter und Temperament der Gemeinde"[sic] entsprechen wurde. In den Jahren vor dem 400-jäh-rigen Jubiläum der Gemeinde 1971 kam deshalb die Ideeauf, den Anlass mit einer neuen Orgel zu feiern, und eskonnte schnell eine sehr groBzugige finanzielle Förderungdurch das Auswärtige Amt in Bonn verhandelt werden.Doch erste Anträge an die Denkmalbehörde mit dem Ersu-chen, die Åkemian-Orgel ersetzen zu durfen, wurden abge-lehnt. Mit Hilfe des Bundespräsidenten Gustav Heinemann,der auf Staatsbesuch in Stockholm war, konnte uber dasKirchenministerium erheblicher Drack auf das Denkmal-amt ausgeiibt werden, so dass dieses schliefilich gezwun-gen war nachzugeben. Versuche, wenigstens die Passadein der Kirche zu erhalten und die neue Orgel dahinter zubauen, scheiterten der beengten Platzverhältnisse wegenan den Einwänden der angefragten Orgelbaufirmen. Diessollte sich später als Glucksfall herausstellen, weil wohl nurdurch diesen Umstand die gesamte Orgel erhalten wurde.
114 Ars Organi . 66. Jhg. . Heft 2 . Juni 2018
Der Denkmalpfleger Axel Unnerbäck setzte sich mit derfur die Gemeinde damals ärgeriichen und abwegigen, abereigentlich visionären Forderung durch, dass das roman-tische Instrument fiir einen eventuellen späteren Wieder-aufbau eingelagert werden musse. Mindestens dreimalversuchte die Gemeinde fast verzweifelt und vergeblich,das Instrument loszuwerden, zuletzt 1990 als Ersatz fur diedurch einen Kirchenbrand zerstörte Åkerman-Orgel in derKatharinenkirche in Stockholm.
Der Vertrag uber eine neue Orgel wurde mit der KölnerFinna Willi Peter geschlossen. Die romantische Orgel wurdeabgebaut und an ihrer Stelle ein neobarockes Instrumentmit mechanischer Schleiflade und Seilzugtraktur errichtet.Disposition und Mensuren wurden von E. K. RöBler ent-
worfen, aber diese fanden nicht die volle Zustimmung vonPeter. In einem Brief an die Gemeinde beklagte sich dieFirma, dass RöBler u. a. die zum Teil extremen Mensuren- eine fehldisponierte Septade 4' und eine viel zu hohe ',4'Buntcimbel - ohne Diskussion vorgeschrieben hatte.
Der Weg zur neuen Prospektgestaltung war äufierstbeschwerlich, und auch wenn das damalige Abnahmegut-achten zu einer vollkommen gegenteiligen Beurteilung kam,so ist man sich heute weitgehend einig, dass die Orgel mitihrem funktionalen, modemen Aussehen wie ein Fremd-körper im hochbarocken Kirchenraum wirkte. AuBerdemerwies es sich, dass der Platz im Tunn fur diesen Typ vonOrgel klanglich ungunstig ist - eine Tatsache, die schon im17. und 18. Jahrhundert beklagt worden war.
2016 wurde die Peter-Orgel an die Deutsche St. PetriKirche nach St. Petersburg verkauft und dort durch dieOrgelbaufinna Beckerath aufgebaut. Die Qualität der Orgel,besonders des Pfeifenmaterials, erwies sich als sehr gut,und durch einige Veränderungen an der Intonation unddurch eine deutlich vorteilhaftere, freiere Platzierung klingtsie heute wesentlich besser als in Stockholm, auch wenn sie
etwas zu klein fiir den dortigen, deutlich gröBeren Raum ist.
Die Barockorgel 1608-1779
Eine erste musikalische Bliitezeit erlebte die DeutscheKirche im 17. Jahrhundert während der Zeit schwedischer
Hegemonie in Europa. Sie ist eng verbunden mit dem Wir-ken der Familie Duben in Stockholm. Bereits der zweite unsheute bekannte Musiker dieser Familie wurde als Thomas-kantor nach Leipzig berufen und war damit ein VorgängerBachs in dieser Position. Daraus ergaben sich Kontakte zuangesehenen Komponisten und Musikern; vor allem aberstudierten die Briider Martin und Andreas Duben mehrereJahre beim ,, 0rganistenmacher" Jan Pieterszoon Sweelinckin Amsterdam, bevor sie Anfang der 1620er Jahre nachStockholm ubersiedelten. Andreas wurde zunächst Hofor-ganist, wenig später Organist der Deutschen Kirche undHofkapellmeister. Er ist Hauptschreiber der LubbenauerTabulaturen - einer der bedeutendsten Quellen von Musikfur Tasteninstrumente aus der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts. Diese Handschrift ist zugleich wichtigste Quellefiir die Clavierwerke Sweelincks. Neben Hamburg (mit den
Die 2016 abgegebene Peter-Orgel von 1972.Foto: Dirk Thomas
^Ill'niy,
^
Die 2004 eingeweihte Rekonstruktion der Barockorgel derDeutschen Kirche.
Foto: Dirk Thomas
Sweelinck-Schiilem Jacob und Johann Praetorius. Heinrich
Scheidemann und Ulrich Cemitz), Halle (Samuel Scheidt)und Danzig (Paul Siefert) war Stockholm somit lebendigePflegestätte der Kunst des Niederiänders.
Die Barockorgel der Deutschen Kirche spiegelte inbesonderer Weise die klangliche Ästhetik Sweelincks widerund war ohne Zweifel zu ihrer Zeit eines der beriihmtestenInstrumente Skandinaviens.
ArsOrgani 66. Jhg. Heft 2 Juni 2018 115
Stockholm, Deutsche St. Gertmds Kirche, Diiben-OrgelGrönlunds Orgelbyggeri, Gammelstad, 2004
WERCK(Manual II)PrincipalQuintadenaGro: Spiel flöteGedacteOctava
Spitz flottQuinta l -2f.Super Octava lMixtur
Dussanen
Trommeten
Starck Regal(Bmstwerck)
OBERWERCK(Manual III)
QuintadenaZap: flöiteNassat
Octava
Spitz QuinteZimballSchallmeijen
-2f.
8FuB16Fu68FuB8Fufi4FuB4FuB3FuB2FuB6fach
16FuB8FuB
8FuB
8FuB4FuB3FuB2FuB
ll/2Fu62fach8FuB
RUCKPOSITIEFF(Manual I)
Principal 4 FuBFlott 8 FufiFlott 4 FuBOctava 2 FuBWaltpfeiffen 2 FuBSexquealtra 2fachCimball 3fachDulcian 16 FuBKrumbhom 8 FuB
Geigen Regall 4 FuB
PEDAL
Under Bass 16 FuB
Gedacter Bass 8 FuB
Octava Bass 4 FuB
Posaunen Bass 16 FuB
Trommeten Bass 8 FuB
Dulcian Bass 8 FuB
Cometen Bass 4 FuB
Koppeln: OW-W, W-Ped, RP-Ped.Tremulandt (Hauptkanal), Vogell Gesang, Stem.Manualumfang C,D,E-c3. Pedal C,D,E- d1.
Stimmung mitteltönig (1A pythagoreisches Komma).3 Subsemitonia: es°/dis°, esVdis1, es2/dis2.
Stimmton a* hat 467 Hz, Winddmck 67 mm WS.
Intonation: Anders Grönlund und Andreas Krischer.
1662 wurde Andreas Dubens zweitältester Sohn Gus-
tav Nachfolger des Vaters als Hofkapellmeister und Orga-nist der Deutschen Kirche. Er erstellte im Laufe seiner
Tätigkeit die gewaltige Duben-Sammlung mit fiber 30000handgeschriebenen Seiten höfischer Musik. Während deretwa 65-jährigen Tätigkeit der Dubens an St. Gertrud istdie Kirche zu ihrer heutigen Gestalt vergröBert und ausge-schmiickt worden, damit verbunden erfuhr auch die Orgelviele Erweiterungen und Verzierungen. Das Instrumentrepräsentierte Musik und Geschichte aus einer fiir dieGemeinde glanzvollen Zeit.
Diese Periode und damit das Interesse an Orgelmusikbrach bald nach dem Tode Gustav Dubens 1690 ab, understaunlich schnell wurde die Orgel als unmodem und feh-leranfällig angesehen. Sie bereitete nachweislich ab den1720er Jahren klanglich wie technisch viel Kummer. Alsein Testament 1779 die Anschaffung einer neuen Orgelvon Olof Schwan ennöglichte, musste die alte einer Klau-sel wegen innerhalb kiirzester Zeit aus der Kirche entfemtwerden. Ein nordschwedischer Pfarrer, der sich zufalligin den Wochen des Abbaus in Stockholm aufhielt, kaufte
das Instmment fur seine Gemeinde und organisierte dessenabenteuerlichen Transport nach Overtorneå nördlich desPolarkreises. Aus Platzgriinden wurde das Ruckpositiv insbenachbarte Hietaniemi weiterverkauft, das Pedalwerk gingverioren.
In den 1990er Jahren wurden auf Initiative von Prof.
Hans-Ola Ericsson diese jetzt aufgeteilten Orgeln doku-mentiert und restauriert, und schlieBlich eine Kopie desurspriinglichen Instruments in seiner Gänze als Resultateines Forschungsprojektes der Universität Luleå gebaut.Aufgrund glucklicher Umstände konnte 2004 eine zweiteRekonstmktion, angefertigt mit historischen Fertigungs-methoden, fur die Deutsche Kirche in Stockholm en-ichtetwerden; allerdings jetzt auf der Siidempore, um den Platzauf der Westempore freizuhalten fur den dann nicht mehrvöllig befremdlichen Gedanken, die Åkerman-&-Lund-Or-gel eines Tages eraeut zu errichten.
Mit der Auferstehung dieser Åkerman-&-Lund-Orgelvon 1887 besitzt die St. Gertmds Gemeinde nun zwei sehrunterschiedliche, charaktervolle Instrumente - die bestenszu ihrem Temperament und Wesen und zu dem ihrer Orga-nisten passen. Und zum zweiten Mal schlieBt sich der Kreiseiner etwas besonderen Orgelgeschichte in der DeutschenKirche in Stockholm.
Bibliographie
Dierks, Michael: The Untouched Organ Works ofthe LynarB3 Tablature and their Context in the History of theNorth German Praeambulum, Diss. McGill UniversityMontreal, 2011
Edholm, Dag: Stockholm orgelstaden, Verbum Stockholm,1997
Ericsson, Hans-Ola: Overtorneåprojekt - orgeln i Tyskakyrkan återuppstår, in: Overtorneåprojektet, Musik-högskolan Piteå, 1997
Jacob, Gerd: Die Orgeln und Organisten der Deutschen St.Gertruds Kirche zu Stockholm, Stockholm, 1993
Johnsson, Anders: Restaurering och åtemppsättning avÅkerman&Lund-orgeln från 1887 i Tyska Sankta Ger-truds Kyrkan Stockholm, Malmö, 2013
Locher, Carl: Orgels tämmorna och deras klangfärger, Nor-stedt Stockholm, 1909
Lund, Carl Johan: https://sok.riksarkivet.se/sbVartikel/9734,Svenskt biografiskt lexikon (Artikel von Bengt Kyhl-berg), besucht 2018-03-15
Norlind, Nils Peter: Orgelns allmänna historia. LindbladUppsala, 1912
Unnerbäck, Axel: Orgeln i Tyska kyrkan - Orgeln i Over-torneå, in: Overtomeåprojektet, Musikhögskolan Piteå,1997
Vagel, Harald: Die Deutsche Kirche in Stockholm als Zent-rum europäischer Orgelkultur; in: Festschrift zur Ein-weihung der Duben-Orgel, Stockholm 2004
116 ArsOrgani 66. Jhg. Heft 2 Juni 2018
M
^