Public AffairsWege und Strategien der Interessenvertretung
Dr. Hans Bellstedt,
Hans Bellstedt Public Affairs (hbpa) GmbH
Berlin, 04. November 2013
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Deutschland hat gewählt…• Wahlausgang: Union und SPD verhandeln über „Große Koalition“
• Rahmenbedingungen für die nächsten 4 Jahre werden jetzt festgelegt
• Welches werden die Prio-Themen? Energie, Verkehr, Forschung, Bildung…?
• Wer werden die key-player? Wer wird Minister, Sprecher …
Phase einer Regierungsbildung = „Hochkonjunktur“ für Public Affairs
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Was ist Public Affairs?• Public Affairs ist ein…
» strategisch ausgerichteter Prozess
» zur Artikulation und Durchsetzung von Unternehmens- oder
Organisationsinteressen
» gegenüber dem politischen und öffentlichen Umfeld
• Ausgangspunkt sind Themen („issues“) mit strategischer Relevanz für den
jeweiligen PA-Akteur.
• Diese „issues“ werden durch Anwendung spezifischer PA-Methodik an die
definierten Ansprechpartner (Stakeholder) herangetragen: Issue
Management.
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Warum Public Affairs?
• Politik beeinflusst zunehmend die Handlungsspielräume von Unternehmen,
Wissenschaft, Institutionen; Krise erhöht Regulierungsdruck
• Aktuelle Beispiele: Energiewende, Mindestlohn, Bankenregulierung, EU-
Datenschutz-Grundverordnung, Forschungsförderung
• Public Affairs verfolgt den Anspruch, Rahmenbedingungen mitzugestalten.
• Immer mehr Akteure machen sich diesen Anspruch zu eigen:
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Wer lobbyiert?
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Käuflichkeit der Politik?
• Aktuelle Debatte um große Spenden der Wirtschaft an (Regierungs-)
Parteien hat Diskussion um Verhältnis Interessenvertreter - Politik neu
entfacht.
• Auslöser:
» 690 000 Euro-Spende der Familie Quandt (= BMW) an die CDU
» BM P. Altmaier blockierte kurz zuvor den Kompromiss einer EU-Regelung
über strengere Abgasnormen
Vorwurf der Beeinflussung von Entscheidungen…
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Transparenz: So kann es gehen
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www.ulrich-kelber.de
Der Abgeordnete Ulrich
Kelber (SPD) legt auf seiner
website sämtliche Kontakte
mit Lobbyisten
chronologisch offen.
PA in gesellschaftlicher Verantwortung
• Um ihre Legitimation nachhaltig abzusichern, sollten Interessenvertreter aller
Couleur (einschl. NGO, Wissenschaft etc.)
» einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen (statt nur „Partikularinteresse“)
» der Politik Lösungsvorschläge für die Herausforderungen der Gesellschaft
anbieten Koalitionsvertrag als gemeinsame Agenda
» … vom corporate/science lobbyist“ zum „corporate/scientifical citizen“
mutieren.
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Neue Allianzen – neues Lobbying?
• EDEKA/WWF: „Nachhaltiger Fischfang“
• Greenpeace Energy/Stadtwerke: „Strengere Ökostromkriterien“
• Kaiser‘s Tengelmann/Coop/EDEKA /Deutscher Tierschutzbund: „Gütesiegel
bei Fleisch für mehr Tierschutz“
• NABU (Naturschutz Bund Bawü)/IG BAU (Industriegewerkschaft Bauen-
Agrar-Umwelt) / ISTE (Industrieverband Steine und Erden Baden-
Württemberg): „Nachhaltige Rohstoffnutzung in Baden-Württemberg“
• VW/Greenpeace: CO2-Grenzwerte für Neuwagen; Gemeinsame Erklärung
zu 95g-Ziel
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Vielen Dank!
Hans Bellstedt
www.hbpa.eu
www.linienloft.com
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