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Page 1: Heisse Reifen auf der Insel

Reisen18 www.blickamabend.ch

thomas.benkö @ringier.ch

Von deutschen Rentnern kann man lernen. Die

wissen schon lange, dass die Kanaren im Winter der einzige warme Fleck Euro-pas sind. Jetzt sind auch die Mountainbiker auf den Geschmack gekommen: Te-neriffa lockt sie. «Klar, als grösste Kanaren-Insel bietet Teneriffa auch die grösste Abwechslung», sagt Bike-guide Ralf Petrovskis. Seit neun Jahren bietet der Deutsche auf der Insel Tou-ren an. «Von Cross-Country bis zu Free riden und Down-hillen ist alles möglich.»

Karg und trocken im Sü-den, üppig und feucht im Norden. Hier schwarze Lava, dort rote Erde. Unten Kakteen, oben Kiefern. Dazu dramatische Atlantik-küsten mit tollen Surfwel-len, flache Sandstrände und der 3718 Meter hohe El Teide – Spaniens höchster Berg.

Lokale szene wächstPraktisch alle paar Kilome-ter ändert sich die Land-schaft komplett und präsen-tiert ein völlig anderes Bike-terrain. Und das ist jetzt kein PR-Gefasel – der Autor und seine Bikekollegen vom

Team-Endorphin waren schon x-mal auf der Insel. Das einzige Problem am Bi-ken auf Teneriffa ist das Fin-den der Trails – jedenfalls für Erstbesucher. Darum lohnt es sich, anfangs in ei-nen Bikegui-de wie Ralf zu investie-ren. «Ich musste die Wege auch erst mit den Einheimischen erkunden», erzählt er.

Ja, richtig gelesen. Es gibt eine lokale Bikeszene. «Am Wochenende kommt es nicht selten vor, dass 50 Locals mit ihren Bikes am Busbahnhof stehen und auf den Berg wollen», sagt Ralf. Und weil es eine Szene hat, sind auch genügend Velo-mechaniker für Reparatu-

ren da. Da klappt sogar das Flicken hydraulischer Schei-benbremsen.

Ach ja, und noch etwas sollte der Teneriffa-Neuling wissen: «Eigentlich ist das Biken auf Wanderwegen ver-

boten; Spanien halt», sagt Ralf. «Die Natur-schutzbehörde stellt sich manchmal quer,

die Tourismusbehörde ist aber voll auf unserer Seite.»

Noch dieses Jahr sollen die ersten vier offiziellen Trails entstehen und aus-geschildert sein. So eng müsse man aber alles nicht sehen, meint Ralf. «Manch-mal setzt es eine Verwar-nung, ich kenne jedoch niemanden, der eine Busse hätte zahlen müssen.»

→ Reisetipps

Hinkommenmit dem FlugzeugAir Berlin fliegt dreimal pro Woche direkt ab Zürich nach Teneriffa, einmal pro Woche ab Ba-sel. Die Airline ist die Nachfolgegesellschaft der Belair, darum sind Schweizer-Crews an Bord. Die Sitzreihen sind eng bestuhlt. Preis rund 700 Franken. www.airberlin.com

WoHnensüd oder nord?Wer es landschaftlich karg, touristisch und warm liebt, wohnt im Sü-den in Los Cristianos. Wer es grün liebt und regen-fest ist, wohnt im Norden bei Puerto de la Cruz. Aber eigentlich ists egal, denn mit dem Auto sind alle Orte auf der Insel in einer Stunde erreichbar.

mietautoGibts am FlughafenTeneriffa ohne Auto ist verschenkte Zeit. Am Flughafen stehen zig Vermietungen parat, beispielsweise Cicar.www.cicar.com

Bikentouren & parkDer Deutsche Ralf Petrovskis bikt wie ein kanarischer Inselgott und bietet auf Teneriffa seit neun Jahren Touren an – von easy bis krass. Preis: 50 bis 80 Franken pro Tag. Er hilft auch bei der Unterkunftssuche.www.mtb-active.com Tel: +34 656406264

Der Spanier Zeno Zren-ner (spricht deutsch) baute im Norden der Insel einen lässigen Bike-park – von Freitag bis Sonntag offen. Tickets kosten 30 Franken.www.bikeparktenerife.com

VuLkanel teide (3718m)Einmal auf dem Gipfel des El Teide stehen ist ein Muss. Rauf gehts entweder per Gondel-bahn oder zu Fuss.

Heisse Reifen auf der Insel

paRadies → Statt sich hier die Füsse abzufrieren, überwintern Schweizer Biker auf Teneriffa.

Jetzt entstehen erste offizielle

Bike-trails.

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19Mittwoch, 25. Februar 2009

Foto

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«Wo ist der Weg» Team-Endorphin-

Biker Pippo Ternigg über der Costa Adeje.

Knirsch, knirsch Autor Thomas Benkö

auf dem Lava-Trail.

Grüne Hänge, blaues Meer

Anaga-Gebirge im Norden.

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