Newsletter Nr. 16/2012, Oktober
SCHWERPUNKTTHEMA
Was gibt es Neues beim Regionalen Entwicklungskonzept
der DG? Wie geht es mit dem REK weiter?
Zweiter Fortschrittsbericht veröffentlicht - Vorbereitungen
für die nächste Umsetzungsphase (REK II) sind
angelaufen
Mit der Regierungserklärung vom 18. September 2012 wurde
eine Aktualisierung der Arbeitsschritte in den 16
Zukunftsprojekten und 48 Teilprojekten des REK veröffentlicht.
Auch zu den „Best Practices“, den guten Beispielen aus anderen
Regionen, wurde zu diesem Anlass der Stand der Dinge
dokumentiert.
In dieser Ausgabe:
S. 2 Regionales Entwicklungskonzept: Fortschrittsbericht 2012 und Ausblick
S. 5 Neue Struktur im Ministerium der DG
S. 6 Ostbelgische Holzbaubetriebe informieren sich zu den Forschungsaktivitäten des
Holzbaulehrstuhls in Trier
S. 7 Verkehrssicherheitskampagne zum Schulstart
S. 8 Baubeginn an Pater-Damian-Sekundarschule Eupen
S. 9 DG-Junghandwerker kämpften in Spa um EM-Titel
S. 10 Die neuen Weiterbildungen für Jugendarbeiter und Verantwortliche der Jugendtreffs
starten im November
S. 10 LEADER-Initiative zur „Innenentwicklung der Dörfer“ im Süden der DG
S. 12 Startschuss zur Erstellung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes
Verantwortlicher Herausgeber
Norbert Heukemes
Generalsekretär
Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Gospertstr. 1, 4700 Eupen
[email protected], Tel.: 087 596 300
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Fotos: Copyright PIXELIO.de, communauté européenne 2007, Naturpark, Willi Filz
k
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Die erste Umsetzungsphase des REK geht in die
letzte Runde – ein guter Anlass, eine Zwischen-
bilanz zu ziehen und mit Überlegungen für die
Fortführung dieses langfristigen Strategieplans zu
beginnen.
Die Entstehung des REK
Schon im Jahr 2008 wurden erste Ideen
entwickelt, um ein Regionales Entwicklungs-
konzept für die Deutschsprachige Gemeinschaft zu
erarbeiten. Damals wurden mit professioneller
Unterstützung eine Bestandsaufnahme der DG
erstellt und in einem breit angelegten
Partizipationsprozess erste strategische Über-
legungen entwickelt. In 19 Foren mit über 350
Teilnehmern konnten die Bürger sich einbringen,
um bei der Entwicklung eines ersten REK-
Umsetzungsplans mitzuwirken. Beim „Gesamt-
forum“ im Sommer 2010 wurden erneut Ideen
gesammelt und im darauffolgenden Frühjahr
erschien der dritte Band des REK, der im Detail die
erste Umsetzungsphase bis 2014 beschreibt.
Fortschrittsberichte 2011 und 2012
Nachdem im Herbst 2011 der erste Fortschritts-
bericht veröffentlicht wurde, sind Arbeitsschritte
und „Best Practices“ im Rahmen der
Regierungserklärung im September 2012 erneut
aktualisiert worden. 172 der insgesamt 413
Arbeitsschritte waren zu diesem Zeitpunkt bereits
umgesetzt - bis zum Ende des Jahres werden es
223 sein und damit mehr als die Hälfte. Auch bei
den „Best Practices“ hat sich einiges getan: Viele
Kontakte wurden intensiviert, da immer deutlicher
wird, wie wichtig der Austausch mit Anderen ist,
um aus deren Erfahrungen zu lernen und nicht
„das Rad ständig neu zu erfinden“.
Deshalb sind auch neue Beispiele von gut
funktionierenden Initiativen in anderen Regionen,
die den Projekten des REK ähneln, hinzu-
gekommen – wiederum andere haben sich als
nicht tauglich für unsere Vorhaben in der DG
herausgestellt und wurden gestrichen.
Fortschrittsbericht 2013: Ergänzung von
Wirkungsindikatoren und Messgrößen
Auch im nächsten Herbst wird wieder ein
Fortschrittsbericht erstellt. Im Jahr 2013 kommen
zu den beiden oben genannten Themen die
Messgrößen und Wirkungsindikatoren hinzu.
Schon seit Beginn der Überlegungen zum REK
stellen die Entscheidungsträger und Projektleiter
sich regelmäßig die Frage: Wie kann man den
Erfolg eines solchen Entwicklungskonzeptes
messen? Welche statistischen Daten haben wir
dafür bereits und welche müssen wir noch
erheben? Ein sehr komplexes Unterfangen, das
Ergebnis wird sich im nächsten Herbst zeigen.
Mehr als die Hälfte aller Arbeitsschritte bis Ende des Jahres umgesetzt – Vorbereitungen für die zweite
Umsetzungsphase ab 2014 laufen an
Regionales Entwicklungskonzept: Fortschrittsbericht 2012 und Ausblick
REK
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Endbericht der ersten Umsetzungsphase in 2014
und Ideen für die Fortsetzung des REK
Zum Abschluss der ersten Umsetzungsphase wird
es Anfang 2014 einen Endbericht geben. Darüber
hinaus haben Regierung, Projektkoordination und
Projektleiter angefangen, Ideen für die nächste
Umsetzungsphase zu sammeln. Wie auch im
Untertitel „Ostbelgien leben 2025“ deutlich wird,
handelt es sich beim REK um einen langfristig
angelegten Strategieplan. Verschiedene Quellen
für eine Fortsetzung des Regionalen Entwicklungs-
konzepts stehen bereits fest:
• Nicht alle Ideen aus den strategischen
Überlegungen in Band 2 wurden genutzt
und einige sind es sicherlich wert, noch
einmal „aus der Schublade“ geholt zu
werden.
• Bei einigen der Projekte aus der ersten
Umsetzungsphase ist bereits abzusehen,
dass sie auch nach 2014 noch eine
wichtige Rolle spielen werden. So kann ein
komplexes Unterfangen wie die Reform
der Sekundarschule sicherlich nicht
innerhalb der nächsten anderthalb Jahre
„übers Knie gebrochen werden“ und im
Bereich „erneuerbare Energien und
Energieeffizienz“ kann zwar ein Leitbild
erstellt und eine Strategie entwickelt
werden - die eigentliche Umsetzung der
Maßnahmen wird aber erst danach
stattfinden.
• Einige Projekte, die derzeit im laufenden
Arbeitsprogramm stehen haben sich zu
größeren strategischen Projekten ent-
wickelt. So wird die Erarbeitung eines
familienpolitischen Gesamtkonzeptes sehr
wahrscheinlich in ein REK-Projekt über-
gehen. Wie bei anderen Themen auch
werden hier die Anregungen von Bürgern
der Gesellschaft aufgenommen, denen
beispielsweise das Thema Kinderbetreu-
ung bisher im REK fehlte.
• Einige neue Ideen fürs REK ergeben sich
zwangsläufig aus der Staatsreform und
der damit verbundenen Kompetenz-
erweiterung. Darüber hinaus haben
andere äußere Umstände die erste
Umsetzungsphase beeinflusst: Durch
Finanzkrise und Wirtschaftslage wurden
neue Herausforderungen geschaffen, die
sich auch auf die Fortführung des REK
auswirken werden.
• Die Ergebnisse aus den bereits oben
erwähnten Konzertierungen während der
ersten Umsetzungsphase sowie die Ergeb-
nisse der Runde durch die Gemeinden
Anfang 2013 und Ideen aus Experten-
gesprächen, Workshops und anderen
Veranstaltungen werden ebenfalls in die
Ausarbeitung der nächsten Umsetzungs-
phase einfließen.
• Seit Beginn der ersten Umsetzungsphase
des REK gibt es regelmäßige Treffen der
Projektleiter, bei denen immer wieder
Querverbindungen zwischen den
Zukunftsprojekten festgestellt wurden.
Diese thematischen Anknüpfungspunkte
bieten großes Potenzial, das ebenfalls für
die nächste Umsetzungsphase heraus-
gearbeitet werden soll.
Das REK und die Bevölkerung der DG: Bürger-
dialog wird fortgesetzt
Bei der Umsetzung des REK wurde dem
Bürgerdialog eine wichtige Rolle zugeschrieben.
Auch in den nächsten Monaten wird in
verschiedenen Themenbereichen immer wieder
der Kontakt mit der Bevölkerung gesucht, um das
REK an den Bedürfnissen der Bürger zu
orientieren. Das in diesem Newsletter vorgestellte
seniorenpolitische Gesamtkonzept sieht ebenfalls
eine partizipative Projektphase vor. Auch im
Projekt zu erneuerbaren Energien sind Anfang
2013, wenn erste Ergebnisse der Bestands-
aufnahme vorliegen, Veranstaltungen für die
breite Öffentlichkeit in Eupen und Sankt Vith
geplant.
REK
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Darüber hinaus gibt es bei der Runde durch die
Gemeinden und beim Gesamtforum im nächsten
Jahr Gelegenheit, über die 16 Zukunftsprojekte
und den gesamten REK-Prozess auszutauschen.
Der Blick von außen: Einberufung eines externen
REK-Begleitausschusses
Um das REK so sinnvoll wie möglich umzusetzen
und weiterzuentwickeln beziehen wir nach einer
ersten Phase der internen Koordination und der
Umsetzung der Projekte nun auch wieder externe
Experten in den Prozess ein, um einen „Blick von
außen“ auf das REK zu werfen und uns
Anregungen zu geben. Ende Oktober 2012 wird
das erste Treffen eines externen Begleit-
ausschusses stattfinden, das wichtige strategische
Fragen wie den Einbezug der Gemeinden in die
Regionalentwicklung, Möglichkeiten und Formen
der Bürgerbeteiligung und die Messbarkeit von
Strategiekonzepten aufgreift.
„Ostbelgien leben 2025“ - Machen Sie mit!
Die Entwicklung und Umsetzung des REK ist ein
dynamischer Prozess. Die Kleinheit der DG bietet
darüber hinaus die Möglichkeit, sich einzubringen
und sie zu einer echten „Mitmachgemeinschaft“
zu entwickeln. Melden Sie sich bei uns mit Ihren
Ideen!
Aktuelle Informationen zum REK finden Sie
jederzeit unter www.dglive.be/rek.
Die Veröffentlichungen (Band 1-3, Zusammen-
fassung des REK - erhältlich auf Deutsch,
Französisch, Niederländisch und Englisch,
Fortschrittsberichte 2011 und 2012) stehen zum
Download auf der REK-Webseite zur Verfügung
oder können direkt beim Ministerium angefragt
werden.
Für einen direkten Kontakt steht Ihnen dort gerne
auch Frau Inga Klawitter zur Verfügung:
087 789 651, [email protected].
REK
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Im ersten Halbjahr 2012 hat die Regierung der
DG in Zusammenarbeit mit dem Direktionsrat
des Ministeriums eine Reform der Verwaltungs-
struktur auf den Weg gebracht, die seit dem
1. September schrittweise umgesetzt wird.
Hierdurch soll die DG-Verwaltung für die
kommenden Herausforderungen gerüstet und
ihre Effizienz weiter gesteigert werden.
Ein zentrales Element der erneuten Verwaltungs-
reform besteht in der Stärkung der Fachbereiche,
welche künftig über wesentlich größere Hand-
lungsspielräume verfügen und entsprechend mehr
Verantwortung übernehmen werden. So werden
die Fachbereiche neu gegliedert und die
Vollmachten ihrer jeweiligen Leiter neu definiert.
Die Reform setzt somit die Entwicklung der
vergangenen Jahre fort, in deren Verlauf sich die
Fachbereiche zum Rückgrat des Ministeriums der
DG entwickelten.
Verkürzung der Dienstwege
Die Zwischenstruktur der drei Abteilungen wird im
Zuge der Reform abgeschafft, um einen unmittel-
bareren Kontakt zwischen den Fachbereichen und
dem jeweils zuständigen Minister zu fördern.
Folglich werden in Zukunft die Verwaltungswege
immer kürzer und die Entscheidungsfindung
beschleunigt, was sich sowohl auf die Kommuni-
kation innerhalb des Ministeriums als auch mit der
Regierung positiv auswirken soll. Hierdurch wird
nicht zuletzt auch eine effizientere Kommuni-
kation der DG mit dem Bürger gewährleistet.
Auch die Positionen des Generalsekretärs und
seiner Stellvertreter werden den neuen Gegeben-
heiten angepasst. Sie versammeln sich regelmäßig
im Direktionsrat, um Fragen der strategischen
Ausrichtung und der inneren Führung des
Ministeriums zu erörtern.
So soll der Direktionsrat mehr Verantwortung bei
den Funktionen übernehmen, die alle Bereiche
innerhalb des Ministeriums betreffen, wie
beispielsweise Personalwesen, Informatik und
Finanzwesen. Diese transversale Aufgabe kann das
Gremium nun verstärkt wahrnehmen, da der
bisherige Gang vom Minister über die
Ministeriumshierarchie zum zuständigen Sach-
bearbeiter durch die Stärkung der Fachbereiche
deutlich vereinfacht wird.
Vorbereitung neuer Zuständigkeiten
„Diese Strukturreform im Ministerium war nicht
zuletzt auch deswegen nötig, um eine möglichst
effiziente Übernahme neuer Zuständigkeiten zu
ermöglichen“, so Ministerpräsident Lambertz.
„Bislang sind oftmals durch zu geringe Fallzahlen
relativ hohe Kosten pro Einheit entstanden.
Dadurch haben wir auf vertikaler Ebene viel
Effizienz einbüßen müssen, die nun jedoch, durch
die bessere horizontale Vernetzung, ausgeglichen
werden kann“, so der Ministerpräsident weiter.
Lambertz kündigte zudem an, dass die Regierung
die Umsetzung der Reform immer wieder
kontrollieren und bei Bedarf an der einen oder
anderen Stelle anpassen werde. Mitte nächsten
Jahres solle die Umsetzung größtenteils abge-
schlossen sein.
Effizienzsteigerung und Verkürzung der Dienstwege
Neue Struktur im Ministerium der DG
REK
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Im Zuge der Internationalisierung der Märkte
sind viele Unternehmen mehr denn je einem
harten Konkurrenzdruck ausgesetzt. Ins-
besondere KMU aus dem ländlichen Raum sind
von dieser Problematik betroffen. Deshalb ist
gerade für diese Unternehmen die Zusammen-
arbeit mit Hochschulen und Forschungs-
einrichtungen und somit der Zugang zu neuen
Forschungsergebnissen von zentraler Bedeutung.
Die Grenzregionen zur DG verfügen über
zahlreiche sehr renommierte Universitäten und
Forschungseinrichtungen, deren Potenzial und
internationale Bedeutung in Zukunft noch deutlich
zunehmen werden. Trotz dieser günstigen
Voraussetzungen findet ein grenzüber-
schreitender anwendungsorientierter Techno-
logietransfer in der DG, aber auch zum Beispiel in
der gesamten Euregio Maas-Rhein oder in den
Nachbarregionen, bislang nur in ungenügendem
Maße statt. Dies gilt sowohl für den
Technologietransfer zwischen Firmen und
Technologieeinrichtungen als auch für den
Technologietransfer zwischen den Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund organisierten das
Impulszentrum Holz & nachhaltiges Bauen sowie
die Abteilung Innovation der WFG Ostbelgien im
Rahmen des Projektes TeTRRA („Technology
Transfer & Recruiting in Rural Areas”) am 13.
September 2012 ein Treffen zwischen
ostbelgischen Betrieben aus dem Holzsektor und
Herrn Professor Becker, dem Leiter des
Holzbaulehrstuhls an der Fachhochschule Trier.
Ziel war es, den Kontakt zwischen ostbelgischen
Betrieben aus dem Holzsektor und dem Lehrstuhl
für Holzbau der Fachhochschule Trier herzustellen
und vor allem durch ein konkretes Beispiel einer
erfolgreichen Kooperation zwischen einer Hoch-
schule und einem kleineren Unternehmen die
hiesigen Betriebe zum Technologietransfer zu
stimulieren.
Der Informationsnachmittag begann mit dem
Besuch zweier ostbelgischer Unternehmen aus
dem Holzsektor: Peter Müller PGmbH und Hedach
AG. Herr Professor Becker und die anderen
teilnehmenden Betriebe erhielten einen genauen
Einblick in die Historie, die Entwicklung und die
Tätigkeitsfelder der besuchten Unternehmen. Bei
Peter Müller lag der Schwerpunkt eher auf der
Rundholzverarbeitung, dem zweiten Standbein
des Unternehmens, während bei Hedach Abbund-
techniken und die Vorbereitung von Wand-
elementen für den Holzbau im Zentrum des
Interesses standen.
Peter Müller PGmbH - Pfähle für Obst- & Weinanbau
Im Anschluss an die Besichtigungen präsentierte
Herr Professor Becker ein aktuelles Forschungs-
projekt, das er in Kooperation mit einem
mittelständischen Unternehmen aus der Region
Trier leitet. In diesem Forschungsprojekt geht es
um Einsatzmöglichkeiten von Rundhölzern und
von Rundholzknoten. Durch die Präsentation
konnte dargestellt werden, dass auch für kleinere
Betriebe die Zusammenarbeit mit Hochschulen
und Forschungseinrichtungen zum Erfolg führen
kann.
Ostbelgische Holzbaubetriebe informieren sich zu den Forschungsaktivitäten des
Holzbaulehrstuhls in Trier
REK
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Zusätzlich stellten Mitarbeiter der WFG mögliche
Fördermittel für Kooperationsprojekte zwischen
Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor
(sowohl auf nationaler als auch auf grenzüber-
schreitender Ebene).
Das Fazit der Unternehmen bezeichnete der WFG-
Berater Yannick Grosch als äußerst positiv: „Auch
kleinere Betriebe sollten nicht davor zurück-
schrecken, Kooperationen mit Experten aus
Forschungseinrichtungen und Hochschulen anzu-
streben. Der Kontakt kann schnell hergestellt
werden und die Experten sind offen für solche
Anfragen und praxisbezogene Forschungsprojekte.
Es besteht zusätzlich für die Unternehmen die
Möglichkeit, bei solchen Vorhaben von
Begleitstrukturen wie der WFG unterstützt zu
werden“, so Yannick Grosch weiter. Diese
Unterstützung könne sowohl in Form einer
Beratung oder Begleitung erfolgen, als auch
finanzieller Art sein.
Peter Müller PGmbH - Holzhäcksler
„Früher da, kein Trara!“
Verkehrssicherheitskampagne zum
Schulstart
Mit Beginn des Schuljahres begeben sich mehr
als 7000 Kinder zwischen 3 und 12 Jahren wieder
täglich auf den Schulweg. In ihrem Namen bat
der Unterrichtsminister in bewährter Zusammen-
arbeit mit der Polizei im September wiederum
um erhöhte Vorsicht, sowohl im direkten Umfeld
der Schulgebäude, als auch überall dort, wo die
Autofahrer plötzlich mit Kindern konfrontiert
werden könnten.
Das Leitmotiv der diesjährigen Kampagne „Früher
da, kein Trara!“ spricht für sich. Wenn es vor den
Schulen am Morgen
und auch zum
Schulende leider
noch allzu oft zu
kritischen Verkehrs-
situationen kommt,
dann ist dies auch
darauf zurück-
zuführen, dass sich
innerhalb kurzer
Zeiträume zahl-
reiche Verkehrs-
teilnehmer gleich-
zeitig dort ein-
finden. Halten und
Parken in doppelter Reihe, auf Bürgersteigen, auf
Zebrastreifen, ungesichertes Aussteigen der
Kinder,… führen dann mitunter zu Gefahren-
situationen für die schwächsten Verkehrs-
teilnehmer: Unsere Schülerinnen und Schüler.
Eine entscheidende Negativrolle spielt hierbei
sicherlich der Zeitdruck, der zu Hektik führt und
der einige Verkehrsteilnehmer immer wieder auch
vergessen lässt, wie wichtig ein defensives
Fahrverhalten ist, gerade und vor allem im
direkten Umfeld von Schulen.
Wie bereits in den vergangenen Jahren erhielten
alle Grundschüler/innen einen Aufkleber mit dem
Motiv unserer Kampagne. Für unsere „ABC-
Schützen“ gab es darüber hinaus eine
fluoreszierende Kappe, die sie auf dem Schulweg
sichtbarer macht und damit zu ihrer besseren
Sicherheit beiträgt.
REK
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Mit mehr als 1.100 Schüler/innen ist die Pater-
Damian-Sekundarschule - neben der Musik-
akademie - die größte Unterrichtseinrichtung in
der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Akuter
Platzmangel prägt derzeit noch den schulischen
Alltag am Eupener Kaperberg, wo die PDS, die
1996 aus einer Fusion des Collège Patronné und
des Heidberg-Insituts hervorging, seit jeher
angesiedelt ist.
Doch die Schulgemeinschaft darf bald aufatmen -
durch den im kommenden Jahr anstehenden
Umzug des benachbarten Parlaments in das
ehemalige Sanatoriumsgebäude am Kehrweg und
den Standortwechsel des ebenfalls am Kaperberg
ansässigen Staatsarchivs wird endlich der Weg frei
für die dringend erforderlichen Ausbauarbeiten.
Im August haben die Bauunternehmen ihre Arbeit
aufgenommen, um das 5,5 Millionen EUR teure
Projekt zu verwirklichen. Die DG trägt den
überwiegenden Teil dieser Kosten (80%), wie sie
dies auch bei Bauprojekten der Gemeindeschulen
handhabt.
Nach Beendigung des umfangreichen Bau-
vorhabens - dies dürfte im Frühjahr 2014 der Fall
sein - wird die PDS über eine 750 Plätze bietende
Aula verfügen und damit in der Lage sein, größere
Veranstaltungen der Schulgemeinschaft wie z.B.
Diplomverleihungen, für die man bislang
regelmäßig gezwungen war auf auswärtige Hallen
auszuweichen, innerhalb der Schulmauern
abzuhalten. Diesem Saal angegliedert sein werden
dann auch eine angemessene und moderne
Schulküche sowie ein Schulrestaurant, das auf
zwei Ebenen insgesamt 250 Personen
beherbergen kann. Die bisherige Aula wird
grundsaniert und künftig die Schulmediothek
beinhalten.
Ebenfalls neu gebaut wird ein Turnsaal (12 x 20
Meter), für den zum Teil das Gelände des
Schulhofes, zum Teil der ehemalige Parlaments-
parkplatz genutzt werden. Trotzdem dürfen sich
die Schüler/innen nach den Umbauarbeiten auf
einen um ein Drittel gewachsenen Schulhof
freuen, da zu der derzeitigen Fläche der aktuelle
Parkplatz des Parlamentes hinzukommt.
Die Schulleitung geht davon aus, dass durch den
Wegzug der Parlamentsfraktionen und des
Staatsarchivs darüber hinaus 15-20 neue
Klassenräume entstehen werden, die den Bedarf
an weiteren Großprojekten - so PDS-Direktor Karl-
Heinz Pluymen gegenüber der Presse - für 20 bis
30 Jahre decken werden.
Bald für die Zukunft gerüstet
Baubeginn an Pater-Damian-Sekundarschule Eupen
REK
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Dort, wo im August noch die Formel-I-Piloten um
den Sieg rangen, trugen vom 4. bis 6. Oktober
407 Junghandwerker aus Europa ihre eigene
Meisterschaft aus: Die Rennstrecke von Spa-
Francorchamps fungierte als Gastgeberin der
dritten Ausgabe der EUROSKILLS, der Europa-
meisterschaften der Handwerker.
In der belgischen Mannschaft waren die
Teilnehmer aus der Deutschsprachigen Gemein-
schaft - 4 von insgesamt 36 Qualifizierten -
überproportional gut vertreten, schrammten sie in
der Endwertung auch leider ganz knapp am
Treppchen vorbei.
Während Cédric Schlenter (20 J, Eupen, Verputzer)
und Christian Schlenter (20 J, Raeren, Steinmetz)
sich in ihren Berufsgruppen toll aus der Affäre
zogen, erreichten Kevin Ballmann (17 J,
Deidenberg, Schreiner) und Benjamin Trost (21 J,
Schönberg, Heizungsinstallateur) im Team sogar je
ein "Medaillon of Excellence" und erzielten damit
große Achtungserfolge!
Insgesamt belegte Belgien mit 15 Medaillen
(darunter viermal Gold) hinter Finnland und
Österreich den dritten Platz im Medaillenspiegel,
was sicherlich als Spitzenergebnis gewertet
werden kann.
Bedeutender noch als das Resultat des Wettstreits
dürfte jedoch zweifellos der Beitrag zum Positiv-
Image von Handwerk und technischen Berufen
sein, den die jungen Lehrlinge und Gesellen durch
ihre Einstellung und ihr professionelles Geschick
vermitteln konnten. So war es denn auch ein
besonderes Anliegen des für Unterrichts- und
Ausbildungsfragen zuständigen Ministers Oliver
Paasch, möglichst viele Kinder und Jugendliche
aus der DG zu einem Besuch der EUROSKILLS zu
motivieren, wo ihnen und ihren Eltern bei dieser
wohl für die Region einmaligen Gelegenheit die
breite Palette der Ausbildungsmöglichkeiten und
der damit verbundenen beruflichen Perspektiven
vor Augen geführt wurde.
Eine Rechnung, die zweifellos aufging, wurden die
durch den Minister hierfür bereitgestellten
Transport-Busse durch die hiesigen Sekundar-
schulen doch massiv in Anspruch genommen.
Großen Zuspruch hatte auch eine Konferenz zur
„Einführung nationaler Qualifikationsrahmen
(NQR) in europäischen Ländern und Regionen“,
die der wachsenden Bedeutung von Kompetenz in
der europäischen Bildung und den bisherigen
Erfahrungen der belgischen Landesteile und
anderer europäischer Staaten mit der Einführung
des NQR gewidmet und durch das IAWM
organisiert worden war.
Insgesamt verzeichneten die EUROSKILLS in Spa
mehr als 40.000 Zuschauer. Der Abschluss-
zeremonie in Pepinster wohnten mehr als 2.500
Menschen bei.
EUROSKILLS
DG-Junghandwerker kämpften in Spa um EM-Titel
REK
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Die neuen Weiterbildungen für
Jugendarbeiter und Verantwortliche
der Jugendtreffs starten im November
Die Jugendkommission organisiert erstmals vom
12.-14. November 2012 im Jugendheim Raeren
eine Weiterbildung zum Praktikumsbegleiter.
Diese Weiterbildung richtet sich an Verant-
wortliche, die Jugendliche während ihres
Praktikums im Jugendtreff begleiten.
Das Praktikum ist Teil der Grundausbildung der
Jugendlichen, das zum Anerkennungsnachweis
„ehrenamtlicher Jugendleiter“ der DG führt.
Die 20stündige Weiterbildung vermittelt den
Praktikumsbegleitern eine Übersicht über den
theoretischen Teil der Grundausbildung und weist
sie in ihre Aufgabe ein. Schwerpunkte liegen auf
Kommunikation, Auswertung und Lernzielen
während des Praktikums. Diese Weiterbildung
wird jährlich angeboten. Im Jahr 2013 richtet sie
sich an die Verantwortlichen der Jugend-
organisationen.
Durchführung von Sozialraumanalysen
In jeder Gemeinde, in der die DG Jugendtreffs
fördert, muss einmal pro Legislaturperiode eine
Sozialraumanalyse von den Verantwortlichen der
Offenen Jugendarbeit durchgeführt werden. Um
sie dabei zu unterstützen, bietet die DG eine
Begleitung dieses Prozesses an.
Diese Begleitung startet am 27. November 2012
im Ministerium mit dem Weiterbildungstag
„Planung und Durchführung von Sozialraum-
analysen“. Themen wie Chancen einer Sozialraum-
analyse, Erwartungen, Aufbau werden be-
sprochen. In Workshops werden Leitfragen
ausgearbeitet und verschiedene Methoden
erörtert. Nach dieser Tagung wird den
Verantwortlichen der Offenen Jugendarbeit bei
der Durchführung der Sozialraumanalysen eine
professionelle Unterstützung angeboten. Hier
finden sie Antworten auf ihre Fragen sowie
diverse Hilfestellungen wie z.B. Moderations-
angebote oder einen externen Blick über ihre
Arbeit. Zudem wird vor der Sommerpause 2013
von der Jugendkommission ein zweiter Weiter-
bildungstag zum Thema „Aufarbeitung und
Interpretation der Resultate der Sozialraum-
analyse“ angeboten.
Zukunftsprojekt „Landschaft
bewahren“ des Regionalen
Entwicklungskonzeptes (REK): LEADER-
Initiative zur „Innenentwicklung der
Dörfer“ im Süden der DG
Das Zukunftsprojekt „Landschaft bewahren“
befasst sich in seinen ersten beiden Teilprojekten
damit, Landschaft sowohl zu erfassen, zu
bewerten und bewusst zu machen als auch
Landschaft konkret zu planen und zu gestalten.
Dabei spielt die Zersiedelung und das Aussterben
der Dorfkerne eine wichtige Rolle. Dem soll
durch „Dorfinnenentwicklung“ entgegen gesteu-
ert werden.
Dorfinnenentwicklung bedeutet in einem ersten
Schritt den Dorfkern zu stärken, durch Umnutzung
oder Umgestaltung von Leerständen im Ort sowie
die Neubebauung möglichst auf das Zentrum zu
konzentrieren. Dorfinnenentwicklung bedeutet
dabei auch, den Blick auf das Zusammenleben im
Dorf mit all seinen Aspekten zu richten,
bestehende soziale Strukturen zu festigen und bei
Bedarf neue zu schaffen.
REK
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© Naturpark
Im Januar 2012 ist in diesem Rahmen das LEADER-
Projekt „Innenentwicklung der Dörfer“ der
Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „100 Dörfer - 1
Zukunft“ gestartet. Anhand beispielhafter
Pilotprojekte in 5 Ortschaften des LAG-Gebietes
wird die WFG Ostbelgien mit Unterstützung des
Lehrstuhls und Instituts für Städtebau und
Landesplanung der Technischen Hochschule in
Aachen Lösungsvorschläge für die Stärkung der
Ortschaften und visionäre Konzepte und
Masterpläne erarbeiten. Folgende Orte aus dem
Süden der DG wurden in Zusammenarbeit mit der
RWTH Aachen und den Gemeinden für das Projekt
ausgesucht: Mürringen, Herresbach, Schönberg,
Reuland und Nidrum.
Aktivitäten im Rahmen des Projektes
„Innenentwicklung der Dörfer“:
• Auftaktveranstaltung am Donnerstag,
den 25. Oktober 2012, 19.30 Uhr im Saal
„An Terres’e“, Martinusstrasse 98 in
Meyerode. Diese Veranstaltung ist eine
Informationsversammlung und richtet sich
an die breite Öffentlichkeit.
• Bürgerworkshops: In diesen Dorfwerk-
stätten können interessierte Bürger der
fünf Orte gemeinsam mit den Mit-
arbeitern der WFG, sowie mit den
Studenten und den Lehrbeauftragten der
RWTH Aachen die Stärken und Schwächen
des Dorfes analysieren, ihre Ideen und
Wünsche für das Projekt äußern und die
Zukunft ihrer Ortschaft mitgestalten.
Einige Werkstätten finden parallel statt.
Nidrum:
Freitag, den 9. November 2012
von 16.00 – 18.00 Uhr
Saal Herbrand (Warchestraße 5, Nidrum)
Herresbach:
Samstag, den 10. November 2012
von 10.00 – 12.00 Uhr
Café „On Knoll“ (Ins Flostal 36)
Mürringen:
Samstag den 10. November 2012
von 10.00 – 12.00 Uhr
Café "Köneks" (Hölstrich 21, Mürringen)
Schönberg:
Samstag, den 10. November 2012
von 14.00 – 16.00 Uhr
Saal „Zum Burghof“ (K.F. Schinkelstraße
11, Schönberg)
Reuland:
Samstag, den 10. November 2012
von 14.00 – 16.00 Uhr
Kulturhaus (Reuland 135)
REK
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Wir laden Sie herzlich zu diesen Veranstaltungen
ein.
Zusätzliche Infos unter www.leader-eifel.be
„Innenentwicklung der Dörfer“
oder unter 087 568 201
(Ansprechpersonen: Anne Weisshaupt
oder Sabine Mennicken)
Startschuss zur Erstellung eines
seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes
Was benötigen wir
im Alter? Welche
Angebote gibt es
bereits in der
Deutschsprachigen
Gemeinschaft und
welche müssen
noch geschaffen
werden, um die teil-
weise grundverschiedenen Bedürfnisse der
hiesigen Seniorinnen und Senioren auch in
Zukunft abzudecken? Die Regierung der Deutsch-
sprachigen Gemeinschaft möchte auch den
Senioren von morgen möglichst gute Lebens-
bedingungen zur Verfügung stellen. Mit diesem
Ziel vor Augen will sie im Rahmen des
Zukunftsprojektes „Sozialdienste Hand in Hand“
ein umfassendes Konzept erstellen: Das
seniorenpolitische Gesamtkonzept.
Anlässlich des Internationalen Tages der älteren
Menschen lud die Regierung der Deutsch-
sprachigen Gemeinschaft am 1. Oktober zur
Auftaktveranstaltung zur Erstellung dieses
Konzeptes ein. Den zahlreichen Gästen wurde ein
rundes Programm geboten, bei dem der
Schwerpunkt die detaillierte Vorstellung der
verschiedenen Arbeitsschritte bis zur Fertig-
stellung des Konzeptes war. Bereichert wurde der
Abend mit einem Impulsreferat über die
verschiedenen Wohnformen im Alter.
Zudem präsentierte eine Gruppe ehrenamtlicher
Senioren der Compagnie Irene K. ihr Tanz-Projekt
„Weißt du was? Dann tanze jetzt“, das im Rahmen
des Projektaufrufes der DG zur Förderung
von Initiativen bezüglich des Europäischen Jahres
des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen
den Generationen im Juli 2012 prämiert wurde.
Ehrenamtliche Senioren des Projektes "Weißt du was?
Dann tanze jetzt" der Compagnie Irene K.
Das Alter und das Altern ist vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels nicht nur ein
Schlüsselthema für die Politik, sondern für die
gesamte Gesellschaft. Die Prognosen bestätigen
es: Durch allgemeinen medizinischen Fortschritt,
gesündere Ernährung und ein größeres
Bewusstsein für einen vitalen Lebensstil werden
auch die Menschen in der Deutschsprachigen
Gemeinschaft immer älter. Statistisch gesehen
kann ein heute 65-jähriger Mann im Durchschnitt
mit 18 verbleibenden Lebensjahren rechnen, eine
65-jährige Frau mit etwa 21 Jahren. Wer im Jahre
2060 das 65. Lebensjahr erreicht hat, wird den
Prognosen zufolge noch 23 Jahre (Mann) bzw. 27
Jahre (Frau) leben. So wird es beispielsweise
schon 2025 genauso viele 20- bis 59-Jährige wie
Kinder und Rentner geben.
REK
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Heute sind es in der DG noch zwei Personen im
Erwerbsalter, die für ein Kind oder einen Rentner
aufkommen. Die Anzahl der über 85-jährigen
steigt ebenso sprunghaft an. Sie explodiert
förmlich von aktuell 1.400 auf 3.300 Personen in
2040.
Mit dieser Entwicklung entstehen neue Bilder des
sogenannten dritten und vierten Lebensalters. Im
Unterschied zu früheren Generationen erfreuen
sich die Senioren von heute und morgen häufig
einer besseren Gesundheit, haben mehr Zeit, Geld
und Energie, um alte und neue Träume zu
verwirklichen. Damit einhergehend sind auch die
Bedürfnisse der Menschen dieser Alterskategorie
dem Wandel der Zeit unterworfen. Und genau
hier soll das seniorenpolitische Gesamtkonzept
ansetzen.
Mit einer durchschnittlich älter werdenden
Bevölkerung möchte die Regierung sich in ihrer
Politik nicht nur auf das Stadium des
Alterungsprozesses konzentrieren, in dem Hilfe
und Pflege eine große Rolle spielen. Sie möchte
sich auch der aktiven Seite des Alterns zuwenden.
Es soll allen Lebensphasen des Alters Rechnung
getragen werden.
Die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und
Altersforschung aus München wurde von der
Regierung mit der Erarbeitung eines auf die DG
zugeschnittenen Konzepts beauftragt. Aufgrund
ihrer vielzähligen Erfahrung in der Erstellung
ähnlicher Konzepte in mehreren bayrischen
Landkreisen mit vergleichbarer Größe und
Bevölkerungsstruktur stellt sie für die DG einen
sehr kompetenten Begleiter und Partner dar. Sie
wird den kompletten Ablauf federführend
koordinieren. Die Geschäftsführerin dieser
Arbeitsgruppe, Frau Sabine Wenng, präsentierte
zur Auftaktveranstaltung detailliert die unter-
schiedlichen Handlungsfelder des Konzeptes und
die verschiedenen Arbeitsschritte des sich über
ein Jahr erstreckenden Prozesses. Wenng erklärte,
Ziel sei ein ganzheitlicher, auch kommunal
orientierter Ansatz zur Verbesserung der Wohn-
und Lebenssituation älterer Bürgerinnen und
Bürger in der DG. Die insgesamt 14 aufgegriffenen
Themen reichen von der Gesundheitsförderung
und Prävention über bürgerschaftliches
Engagement für und von Senioren bis hin zum
Arbeitsmarkt 50+.
Minister Mollers mit Sabine Wenng der Arbeitsgruppe
für Sozialplanung und Altersforschung
Für die jeweiligen Handlungsfelder sollen in den
kommenden zwölf Monaten Bestandserhebungen
und Bedarfsabschätzungen durchgeführt werden.
In einer ersten Phase wird der Pflegebedarf in der
DG anhand der demografischen Ist-Situation und
deren Prognosen ermittelt. Außerdem werden die
verschiedenen Akteure aus dem Seniorenbereich
einbezogen, um die vorhandenen Angebote,
Einrichtungen und Hilfen zu erfassen und zu
bewerten. Im November wird eine schriftliche
Bürgerbefragung starten, bei der insgesamt 2.500
Personen ab 60 Jahren nach ihrer Wohn- und
Lebenssituation sowie nach ihren Bedürfnissen
befragt werden.
Im Rahmen des einjährigen Erstellungsprozesses
wird am 29. Januar 2013 eine weitere
Abendveranstaltung mit dem Titel: „Kleine
Gemeinden im demografischen Wandel“ statt-
finden.
REK
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Nach diesem Einblick in die Sammlung von Best-
Practice-Beispielen folgt im Februar die Befragung
der neun Gemeinden der DG zur kommunalen
Seniorenarbeit. Mit der Einbindung der
Gemeinden sollen nicht nur die vorhandenen
kommunalen Angebote für Senioren erfasst
werden, sondern sie dient auch dazu, Grundlagen
für die Umsetzung des seniorenpolitischen
Gesamtkonzeptes auf der lokalen Ebene zu
schaffen.
Unabdingbar für den Erfolg des Vorhabens ist die
Einbeziehung von örtlichen Fachexpertinnen und
Fachexperten.
Mit Hilfe eines Begleitgremiums, in dem hiesige
Akteure aus dem Seniorenbereich vertreten sind,
und durch moderierte Workshops im Februar und
März 2013 können der Sachverstand und die
lokalen Kenntnisse der hiesigen Experten in das
Konzept mit einfließen.
Anhand der gesammelten Erkenntnisse werden
Vorschläge zu Leitlinien und Maßnahmen
erarbeitet, die als Basis für den Konzeptentwurf
dienen. Im Herbst 2013 soll die Konzeptarbeit des
seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes abge-
schlossen sein.
Die 14 Handlungsfelder des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts auf einen Blick:
1. Gesundheitsförderung und Prävention
2. Gesellschaftliche Teilhabe und Mobilität
3. Bürgerschaftliches Engagement für und von Senioren
4. Freizeit-, Sport-, Bildungs-, Kultur- und Begegnungsangebote
5. Arbeitsmarkt 50+
6. Wohnen zu Hause
7. Neue Wohnformen im Alter
8. Öffentlicher Raum und Nahversorgung
9. Zusammenhalt der Generationen
10. Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit
11. Kooperation und Koordination von Angeboten
12. Betreuung und Pflege
13. Unterstützung pflegender Angehöriger
14. Angebote für besondere Zielgruppen (Menschen mit Demenz, Migranten)