Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 1
1. Einleitung
Im Jahr 2013 präsentierte der chinesische Präsident Xi
Jinping zum ersten Mal seine Vision einer tiefergehen-
den Kooperation zwischen den Ländern entlang der
bereits in der Antike existierenden Handelswege, be-
kannt als „Seidenstraße“. De facto handelt es sich hier-
bei um mehrere Seidenstraßen, die China sowohl über
Land als auch per Seeweg über Zentralasien mit Indien
und Europa verbanden. Bis in das 19. Jahrhundert hin-
ein waren diese Wege von einem regen kommerziellen
und kulturellen Austausch geprägt. Erst mit der über
Jahrzehnte andauernden russischen kolonialen Expan-
sion nach Zentralasien (Barisitz, 2016) – vorwiegend in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – schwand ihre
Bedeutung als West-Ost-Verbindung.
Die Vision des chinesischen Präsidenten ist die Wieder-
belebung dieser Handelsnetzwerke im Zuge der „One
Belt, One Road“-Initiative, die später in „Belt and Road
1 Für eine detailliertere chronologische Übersicht siehe Xinhua, „Chro-
nology of China’s Belt and Road Initiative“ – http://news.xinhua-
net.com/english/2016-06/24/c_135464233.htm (zuletzt aktualisiert: 24.
Juni 2016).
Initiative“ (BRI) umbenannt wurde.1 Dieses Projekt ist of-
fen gestaltet und erlaubt allen Ländern entlang der Sei-
denstraße der Initiative zu folgen.
Zu den ersten konkreten Schritten für die Umsetzung der
BRI gehörte die Gründung der „Asiatischen Infrastruk-
turinvestmentbank“ (AIIB), welche seit 16. Jänner 2016
tätig ist und auf Infrastrukturinvestitionen im asiatisch-
pazifischen Raum abzielt. Österreich zählt zu einem der
57 unterzeichnenden Parteien. Diese setzen sich aus 37
regionalen und 20 nicht-regionalen Staaten zusam-
men. Zu letzteren zählen 14 EU-Mitgliedstaaten. Zusam-
men mit neun weiteren AIIB-Mitgliedern bildet Öster-
reich im Direktorium eine Stimmrechtsgruppe. Mit ei-
nem Zeichnungskapital von 500,8 Millionen US-Dollar
stellt Österreich 0,56% des Kapitals zur Verfügung und
hält ein Stimmgewicht von 0,79% (AIIB, 2016).
Das Programm wird von Handelsabkommen mit den
betroffenen Partnerstaaten sowie einer diplomati-
schen Offensive begleitet.
Die chinesische Investitionsoffensive „One Belt, One Road”
Wirtschaftliche Potenziale für Österreich? Julia Grübler und Robert Stehrer Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw)
Die Motive Chinas für eine Wiederbelebung der historischen Seidenstraßen sind vielseitig und sowohl
von handels- als auch geopolitischer Bedeutung. Die „One Belt, One Road“-Initiative sieht den Ausbau
von Straßen- und Zugverbindungen sowie von maritimer Infrastruktur vor. Dafür kommen mehrere Rou-
ten in Frage, die rund 40 Länder einschließen. Durch die chinesische Übernahme von 67 Prozent der
Anteile am größten griechischen Hafen in Piräus im Juli 2016 liegt aktuell der geographische Fokus chi-
nesischer Infrastrukturinvestitionen in Europa im Westbalkan. Durch Verträge oder Absichtserklärungen
bekannte Projekte belaufen sich für diese Region auf über 10 Milliarden Euro. Kurzfristig könnten sich für
Österreich Potenziale durch die für Infrastrukturprojekte gefragte heimische Expertise z.B. im Tunnelbau
oder in der Forschung, sowie über bestehende Handelsverflechtungen mit Zentral- und Osteuropa er-
geben. Eine Analyse mittels internationaler Input-Output-Tabellen zeigt leicht positive Effekte für Öster-
reich. Aktuelle, durch China finanzierte Projekte im Westbalkan könnten demnach das österreichische
Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufgrund von Handelsverflechtungen um 0,03 Prozent erhöhen. Mittelfristig
könnte auch die Erhöhung des Einkommens in den Westbalkanstaaten die Nachfrage nach österreichi-
schen Produkten steigern. Zudem verkürzen die anvisierten Infrastrukturprojekte Transportzeiten entlang
der Seidenstraßen erheblich. Österreich könnte diese Entwicklungen nutzen, um Exporte nach Asien zu
erhöhen.
2. Motive und Entwicklungen
2 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
2. Motive und Entwicklungen
Dieses Kapitel beschäftigt sich zunächst mit den öko-
nomischen und geopolitischen Motiven Chinas für eine
Wiederbelebung der Seidenstraße. Danach folgt ein
kurzer Abriss über die historische Entwicklung der Sei-
denstraße bis zum heutigen Stand, und die Länder ent-
lang der Seidenstraße werden in Perspektive gesetzt.
2.1. Vielseitige chinesische Motive für eine
Wiederbelebung der Seidenstraße
Aus chinesischer Sicht gibt es mehrere Gründe für eine
solche Großinitiative. Zunächst spielen allgemeine han-
dels- bzw. geopolitische Ziele eine Rolle. Eine engere
wirtschaftliche Beziehung zu Ländern entlang der Sei-
denstraße, insbesondere in Zentral- und Südostasien,
kann durchaus als Gegeninitiative zu den neuen
mega-regionalen Handelsabkommen TPP (Transpazifi-
sches Partnerschaftsabkommen) und TTIP (Transatlanti-
sches Handels- und Investitionsabkommen) gewertet
werden. TPP ist eine Initiative von 12 Ländern2, welche
sich derzeit im Ratifizierungsprozess befindet. TTIP ist ein
umfassendes Abkommen zwischen den USA und der
EU. Dieses Abkommen befindet sich noch in der Ver-
handlungsphase3.
Die Schwerpunktsetzung auf Infrastrukturprojekte birgt
sowohl kurz- als auch mittel- und langfristige Vorteile für
China. Aufgrund der Restrukturierung der chinesischen
Wirtschaft zu mehr heimischer Nachfrage und Konsum-
gütern einerseits, und der vor allem für stark exportori-
entierte Ökonomien schmerzhaften Verlangsamung
des Weltwirtschaftswachstums andererseits, haben
sich erhebliche Überkapazitäten in Sektoren wie der
Stahl- oder Zementindustrie, in der Bauwirtschaft oder
im Bereich Maschinenbau aufgebaut. Kurz- und mittel-
fristig können diese Überkapazitäten im Zuge von Infra-
strukturprojekten abgebaut werden.
Gleichzeitig können viele Projekte im Transportbereich
zu kürzeren, sichereren und damit auch kostengünsti-
geren Handelsrouten nach Europa führen. Unter ande-
rem kann China auch auf die Expertise chinesischer Fir-
men im Bau von Hochgeschwindigkeitszügen zurück-
greifen, die ebenfalls ausländische Absatzmärkte su-
chen. Der Ausbau von Straßen-, Zug- und Schiffsverbin-
dungen erlaubt zudem die Erschließung neuer Märkte
und eine Stärkung des chinesischen Renminbi als inter-
nationale Transaktionswährung.
Des Weiteren spielt der erhoffte Zugang zu natürlichen
Ressourcen (insbesondere Erdöl und Erdgas) als auch
Mineralien eine Rolle, der vor allem durch die „21st
Century Maritime Silk Road“ gesichert werden soll.
Auch versucht China damit die inländischen Entwick-
lungsziele zu verfolgen. Bereits seit dem Jahr 2000 – kurz
bevor China im Dezember 2001 Mitglied der Welthan-
delsorganisation (WTO) wurde – versucht China die
wirtschaftlichen Diskrepanzen zwischen den weit entwi-
ckelten Küstenregionen im Osten und den weniger ent-
wickelten Regionen in Zentral- und Westchina (Abbil-
dung 1) zu schließen.
Xi’an (oder auch Chang’an), die Hauptstadt der zent-
ralchinesischen Provinz Shaanxi, gilt als der Startpunkt
der antiken Seidenstraße. Sie ist zudem eine der drei
größten Städte Zentralchinas, die zusammen mit
Chongqing und Chengdu den bedeutendsten Wirt-
schaftsraum Westchinas – das sogenannte „Westliche
Dreieck“ – bilden.
Xinjiang, ein im Nordwesten Chinas gelegenes autono-
mes Gebiet mit acht angrenzenden Nachbarstaaten4,
soll das Tor nach Zentralasien werden. Die südwestliche
Provinz Yunnan (angrenzend an Myanmar, Laos und Vi-
etnam) dagegen soll das Zentrum für den Handel mit
Süd- und Südostasien bilden.
2 Mitgliedstaaten des Transpazifischen Partnerschaftsabkommens (TPP
– Trans-Pacific Partnership) sind Australien, Brunei Darussalam, Kanada,
Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur, die USA
und Vietnam. Mit dem neuen Präsidenten der USA, Donald Trump, hat
sich die USA am 23. Jänner per Erlass aus TPP zurückgezogen.
3 Mit dem neuen Präsidenten der USA ist auch ein (baldiger) Abschluss
von TTIP unwahrscheinlich geworden. Umso mehr könnte China, das in
beiden Abkommen nicht inkludiert war, auf stärkere Handelsverflech-
tungen im asiatischen Raum (unter chinesischer Führung) drängen.
4 Von Nordost nach Südwest: Mongolei, Russland, Kasachstan, Kirgisis-
tan, Tadschikistan, Afghanistan, sowie Pakistan und Indien über das
umstrittene Kaschmir-Gebiet.
2. Motive und Entwicklungen
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 3
Abbildung 1: Regionale Entwicklung Chinas (BIP pro Kopf, 2014)
Datenquelle: National Bureau of Statistics of China. Anmerkung: wiiw-Visualisierung.
2.2. Wie verlaufen die neuen
Seidenstraßen?
Was heute durch den deutschen Geologen Ferdinand
Freiherr von Richthofen (1833-1905) als Seidenstraße
bekannt ist, war und ist eher ein Handelsnetz, das sich
quer über Eurasien erstreckt. Bis in das sechste Jahrhun-
dert – als schlussendlich auch im Westen Seidenpro-
duktionstechniken angewandt werden konnten – war
chinesische Seide ein zentrales Handelsprodukt ent-
lang der Seidenstraße. Aber auch danach wurde bis
ins 19. Jahrhundert reger Handel entlang der Seiden-
straßen betrieben, da zunehmend mehr Produkte, wie
etwa andere Textilien, Gewürze, Getreide oder Kunst-
handwerk, nachgefragt wurden.
Die Vielfalt der Handelsrouten ergab sich durch verän-
derte Umweltbedingungen und geopolitische Überle-
gungen. Alternativrouten mussten beispielsweise ge-
wählt bzw. erschlossen werden, wenn Flüsse in zentral-
asiatischen Steppen austrockneten. Ähnlich wie heute
versuchten Handelsleute auch damals Routen durch
von Krisen erschütterte Länder zu meiden. Beispiels-
weise entwickelte sich die Handelsroute vom Römi-
schen Reich nach China über den Kaukasus und das
Kaspische Meer, da Römer das damals befeindete
Partherreich (ein nördliches Gebiet des heutigen Iran)
meiden wollten.
Im Gegensatz zu heute konnten Güter nicht über den
Seeweg bis nach Europa transportiert werden, sehr
wohl jedoch nach Südostasien, Indien und über den In-
dischen Ozean bis nach Afrika. Seit der Eröffnung des
Suezkanals im Jahr 1869, der das Rote Meer mit dem
Mittelmeer verbindet, ist ein durchgehender Seetrans-
port zwischen Europa und China möglich. Der Suez-Ka-
nal wurde in den letzten Jahren ebenfalls ausgebaut,
was zu einer Erhöhung der Kapazität führte.
Auch heute kommen für die „One Belt, One Road“-Ini-
tiative mehrere Routen und damit auch unterschiedli-
che teilnehmende Länder infrage (Abbildung 2). Land-
wege durchkreuzen jedenfalls Länder Zentralasiens
(Kasachstan, Kirgisistan, Turkmenistan, Usbekistan). Eine
nördlich verlaufende Route schließt Russland, Weißruss-
land sowie die Ukraine und Moldau bis nach Rumänien
ein. Eine mögliche südliche Route verläuft durch Zent-
ralasien, den Iran (möglicherweise auch den Irak und
Syrien) und die Türkei bis nach Bulgarien. Bereits heute
besteht eine direkte 13.052 Kilometer lange Eisenbahn-
verbindung zwischen Madrid in Spanien und Yiwu im
Osten Chinas1, die Güter innerhalb von drei Wochen
durch sechs Länder (Frankreich, Deutschland, Polen,
Weißrussland, Russland, Kasachstan) transportiert. Mit
chinesischen Investitionen der China Ocean Shipping
Company (COSCO) in den Hafen von Piräus ist Grie-
chenland das zentrale Verbindungsstück zwischen
dem Seetransport nach Europa und weiteren Trans-
portwegen in die EU durch den Westbalkan (Mazedo-
nien, Albanien, Kosovo, Serbien, Bosnien und Herzego-
wina) als auch der Knotenpunkt für den weiteren See-
transport im Mittelmeerraum.
1 Es kursieren Gerüchte, dass erwogen wird, diese Spanien-China-Bahn-
strecke in der Zukunft auch für den Tourismus zu nutzen.
2. Motive und Entwicklungen
4 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
Abbildung 2: Die Seidenstraßen der Moderne
Quelle: Economist.com.
2.3. Zunehmende Bedeutung der
Transportwirtschaft bei anhaltender
Dominanz des Energiesektors
Im Seidenstraßenprojekt liegt der Fokus auf dem Aus-
bau von Infrastruktur, insbesondere im IT-Bereich, Trans-
portwesen und für die Wasser- und Energieversorgung.
In der China Global Investment Tracker Datenbank des
American Enterprise Institutes werden Investitionen im
Umfang von mindestens 100 Millionen US-Dollar erfasst
und elf Sektoren zugeordnet (Scissors, 2016).
Vergleicht man die Struktur von Greenfield Investitio-
nen – unter welchen die Errichtung neuer Betriebsstät-
ten und entsprechender Infrastruktur zu verstehen ist –
über die Zeit, ist ersichtlich, dass der Energiesektor noch
immer eine zentrale Rolle spielt, obgleich seine Bedeu-
tung seit 2011 abnehmend ist. Für die Periode 2009-
2012 belief sich der Anteil chinesischer Greenfield In-
vestitionen im Energiesektor noch auf 47%, während er
für den Zeitraum 2013-2016 (bis inklusive Juni) auf 28%
schrumpfte.
Chinesische Greenfield Investitionen in der Metallin-
dustrie erreichten ein Hoch in den Jahren 2013 und
2014, gefolgt von einem starken Rückgang. Auch In-
vestitionen in Immobilien, die seit 2008 stetig anwuch-
sen, gingen ab 2014 sichtlich zurück. In den letzten Jah-
ren wurden dafür erstmals Greenfield Investitionen im
Tourismusbereich und in der Unterhaltungsbranche ver-
bucht. Ein klarer Aufwärtstrend ist auch für die Trans-
portwirtschaft beobachtbar. Ihr Anteil ist von etwa 4%
im Zeitraum 2009-2012 auf knappe 8% für die Zeit nach
Ankündigung der „One Belt, One Road“-Initiative (Ab-
bildung 3) angewachsen.
Der Anteil der Greenfield Investitionen ist leicht rückläu-
fig und belief sich für die Periode 2013-2016 auf 28%.
Andere Arten chinesischer Investitionen im Ausland –
sogenannte Brownfield Investitionen – umfassen
u.a. Unternehmensübernahmen bzw. Anteilskäufe, o-
der Renovierungen bestehender Betriebsstätten, wie
beispielsweise die Investitionen in den Hafen von Piräus.
Hier ist der Strukturwandel chinesischer Investitionen
noch stärker ausgeprägt. Während der Energie- und
Metallsektor im Zeitraum 2009-2012 noch 72% der ge-
samten Brownfield Investitionen ausmachten, waren
diesen Industrien ab 2013 nur noch 31% zuzurechnen.
Dafür vervielfachten sich die Anteile der Investitionen
in die Transport- und Technologiesektoren.
Für die Analyse der Effekte der Silk Road Initiative auf
Österreich greifen wir auf zwei Datenquellen zurück.
Zum einen schlüsseln Levitin et al. (2016) in einem Pa-
pier der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Ent-
wicklung (EBRD) aktuelle und geplante Infrastrukturpro-
jekte im Rahmen der Seidenstraßeninitiative in der Bal-
kanregion auf. Zudem listet der Report der Investitions-
förderagentur des chinesischen Handelsministeriums
zur Kooperation zwischen China und Zentral- und Ost-
europa eine Auswahl von Projekten auf (CIPA, 2016).
Für Länder entlang der Seidenstraße außerhalb dieser
Region greifen wir auf die China Global Investment Tra-
cker Datenbank zurück und fokussieren Greenfield In-
2. Motive und Entwicklungen
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 5
vestitionen und Bauverträge in den Industrien (i) Was-
ser- und (ii) Energieversorgung, (iii) Technologie und
(iv) Transport.
Abbildung 3: Struktur der chinesischen Greenfield Investitionen in der
Periode Jan. 2013 – Jun. 2016
Datenquelle: China Global Investment Tracker (Juli 2016). Anmerkung:
wiiw-Berechnung.
2.4. Pakistan, Russland, Indien und Iran
bedeutende Investitionsstandorte
Beim 3. CEE-China-Gipfel in Belgrad im Jahr 2014 wurde
die „16+1“-Initiative ins Leben gerufen. Sie umfasst elf
zentral- und osteuropäische EU-Mitgliedstaaten (Bulga-
rien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumä-
nien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, kurz: EU
11) und fünf Länder außerhalb der EU im Westbalkan
(Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Maze-
donien und Montenegro). Österreich hat bei der
„16+1"-Initiative vorerst nur Beobachterstatus. Aller-
dings ist Österreich aktiv am Berlin-Prozess beteiligt, der
europäische Investitionen in Ländern der Westbalkan-
region koordiniert.
Wie im Abschnitt 2.2 beschrieben, kommen startend
vom Westbalkan verschiedene Transportrouten nach
Asien in Erwägung. Auf europäischer Seite ist Griechen-
land der bedeutendste Knotenpunkt für den Seeweg
nach Indien und China. Die Türkei ist die Andockstelle
für den südlich verlaufenden Landtransportweg über
den Mittleren Osten und Westasien nach China. Eine
nördlich verlaufende Route schließt Russland und mög-
licherweise Weißrussland und die Ukraine ein.
Abhängig von der Wahl der Route wird der Handels-
weg durch ein oder mehrere zentralasiatische Länder
(Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan,
Usbekistan) über den Mittleren Osten und Südasien (Sy-
rien, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan) nach China füh-
ren. Letzterer wäre der kürzere Weg. Mögliche Investiti-
onsvorhaben sind allerdings durch politische Instabilität
und Kriege einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Das be-
trifft zum einen den Mittleren Osten, zum anderen aber
auch die zwischen Pakistan und Indien umstrittene Re-
gion Kaschmir, die direkt an China grenzt.
Tabelle 1 listet die Bauverträge in den oben genannten
Regionen auf. Dabei beschränken wir uns auf Indust-
rien, die für die Silk Road Initiative relevant sind (Wasser-
und Energieversorgung, Technologie und Transport).
Diese Sektoren decken über 80% der gesamten Bau-
verträge ab; in den EU-11 und im Westbalkan sogar
96% bzw. 100%. In der Türkei richten sich Bauverträge
auch auf die Chemieindustrie und in Russland auf die
Metallindustrie und Immobilien.
Chinesische Investitionen richten sich vor allem an asi-
atische Länder. Hier sticht insbesondere Pakistan ab
dem Jahr 2013 hervor. Allein für den Aufbau des Pakis-
tan-China Wirtschaftskorridors werden 46 Milliarden US-
Dollar zur Verfügung gestellt (Bloomberg 2016; PIIE
2016). Aber auch für Indien und den Iran werden regel-
mäßig Bauverträge verzeichnet.
Sowohl Greenfield als auch Brownfield Investitionen in
die EU-11 waren in den Jahren 2011 und 2012 am stärks-
ten ausgeprägt. Seither haben sich Investitionsvorha-
ben vermehrt auf andere Länder in Europa verscho-
ben, insbesondere auf Griechenland, die Türkei, Russ-
land und den Westbalkan, für den die Bauverträge in
den Jahren 2013 und 2014 jene der EU-11 um vieles
überstiegen.
Tabelle 1: Bauverträge Chinas in Silk-Road-Industrien (2009-2016), in Millionen US-Dollar
Region/Länder 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
EU-11 100
2.290 1.290 130 1.330 110
Westbalkan
1.310
2.580 2.180 460
Weitere Länder (Asien) 8.090 7.620 4.720 3.330 11.370 12.160 11.380 3.600
davon Indien 1.010 1.850 300 2.700
davon Iran 3.350 1.790 1.250 500 500 330
davon Pakistan 600 3.250 820 500 7.160 7.150 10.480 3.000
Weitere Länder (Europa)
1.760 7.070 1.340 3.080 3.630 380 660
davon Russland 460 600 3.630 380
davon Türkei 360 3.080 660
Summe 8.190 10.690 11.790 6.960 18.320 18.100 13.550 4.370
Datenquelle: China Global Investment Tracker (Juli 2016). Anmerkung: wiiw-Berechnung. 2016 umfasst nur das erste Halbjahr.
28%
25%22%
8%
3%
14%Energie
Metalle
Immobilien
Transport
Tourismus
Übrige Sektoren
2. Motive und Entwicklungen
6 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
2.5. Aktuelle Projekte übersteigen
10 Milliarden Euro in Südosteuropa
Die angekündigten chinesischen Infrastrukturprojekte
entlang der neuen Seidenstraße umfassen den Neu-
und Ausbau von Eisenbahnen, Straßen und Häfen,
aber auch die Verbreitung moderner IT-Infrastruktur
und Transportlogistik sowie die Einrichtung von Sonder-
wirtschaftszonen (z.B. in Zentralasien).
In der Vergangenheit wurde von China bereits in Ver-
kehrsverbindungen und Kraftwerke in Ost- und Südost-
europa investiert (CIPA, 2016). Aktuell ist der Großteil
chinesischer Investitionen in den Visegrád-Staaten (Po-
len, Slowakei, Tschechien, Ungarn) Industriebeteili-
gungsprojekten zuzurechnen. Im Gegensatz dazu liegt
der Fokus chinesischer Infrastrukturprojekte, für die be-
reits Verträge oder Absichtserklärungen bekannt ge-
macht wurden, in Europa geographisch in der Balkan-
region, mit einer Investitionssumme von über 10 Milliar-
den Euro (Abbildung 4).1
Laut einem EBRD-Bericht von Levitin et al. (2016) kom-
men in etwa 6,1 Milliarden Euro dem Energiesektor zu.
Weitere 4,6 Milliarden Euro betreffen den Transportsek-
tor, insbesondere die Hochgeschwindigkeitsbahnstre-
cke zwischen Belgrad und Budapest. Dieses Projekt
stellt die einzige Überlappung mit den Kern-Netzwerken
dar, die im Berlin-Prozess definiert werden. Dieser im Au-
gust 2014 von der deutschen Bundeskanzlerin Merkel
initiierte Prozess ist als eine Initiative für mehr Koopera-
tion zwischen der EU und der Westbalkanregion und für
eine Verbesserung der Beitrittsvoraussetzungen für Län-
der dieser Region zu verstehen. Unter anderem unter-
stützt der Berlin-Prozess den Ausbau von Transportinfra-
struktur. Damit sind die chinesischen Investitionsvorha-
ben mit einer Ausnahme komplementär zu den im Ber-
lin-Prozess angedachten Infrastrukturinvestitionen zu se-
hen.
Die Hochgeschwindigkeitsverbindung über Skopje und
Saloniki bis Athen/Piräus würde das Rückgrat einer
neuen Nord-Süd-Verbindung bilden. COSCO ist bereits
seit 2009 am Hafen von Piräus beteiligt. Am 1. Juli 2016
wurde vom griechischen Parlament der Vertrag, mit
dem COSCO 67 Prozent der Anteile am größten grie-
chischen Hafen erhält, mit einem Volumen von 368,5
Millionen Euro besiegelt. Der Transportweg zwischen
Schanghai und Piräus dauert etwa 22 Tage. Das ent-
spricht 10 Tagen weniger Transportzeit im Vergleich zur
Verbindung zwischen Schanghai und nordeuropäi-
schen Häfen wie Rotterdam oder Hamburg. Weitere
Projekte zum Ausbau des regionalen Straßen- und
Bahnnetzes sollen das Andocken an diese Hauptachse
ermöglichen.
In Albanien investiert China 200 Millionen Euro in die Ar-
ber-Autobahn für den Teil zwischen Albanien und Ma-
zedonien. Auch ein Industriepark in der Küstenstadt
1 Wir danken Mario Holzner für Hilfe bei der Datenaufbereitung.
Durres ist im Gespräch, für welchen jedoch keine ge-
nauen Angaben zu Investitionssummen gemacht wur-
den. In Mazedonien werden 580 Millionen Euro für den
Bau von Autobahnstrecken zwischen Kicevo und Ohrid
sowie zwischen Miladinovci und Stip über Kredite der
chinesischen Exim Bank finanziert. Ob das Eisenbahn-
netz im Zuge der Budapest-Belgrad-Verbindung mo-
dernisiert wird, obliegt noch einer Projektstudie.
Die Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung zwischen
Budapest und Belgrad umfasst 350 Kilometer. Mit 166
Kilometern entfallen von der Gesamtprojektsumme 700
Millionen Euro auf Ungarn und weitere 800 Millionen
Euro auf Serbien, dessen Teilstrecke 184 Kilometer misst.
Weitere 900 Millionen Euro werden für die Autobahn-
verbindung zwischen Rumänien und Montenegro über
Serbien investiert. Für den Bau einer 450 MW-
Wärmekraftwerkseinheit in Kostolac wurde an Serbien
ein Kredit über 595 Millionen Euro von der chinesischen
Exim Bank vergeben. Ein bereits erfolgreich abge-
schlossenes Projekt ist die im Dezember 2014 eröffnete
Donaubrücke in Belgrad, mit einer Investitionssumme
von 170 Millionen Euro.
Die Investitionssumme für den Autobahnabschnitt in
Montenegro beläuft sich auf 809 Millionen Euro. Zudem
stehen fünf Projekte im Energiesektor im Raum, sowie
der Bau einer Autobahn entlang der östlichen Küste
des Adriatischen und des Ionischen Meeres von Italien
bis Griechenland. Bereits seit Erreichung der Unabhän-
gigkeit im Jahr 2006 investierte Montenegro etwa 100
Millionen Euro in den Wiederaufbau einer Handels-
schiffflotte mit Schiffen aus chinesischer Produktion mit
Krediten von Chinas Exim Bank.
Investitionen in der Höhe von 1,7 Milliarden Euro für Bos-
nien und Herzegowina ergibt sich aus drei Projekten: (i)
dem 93 Kilometer langen Autobahnabschnitt zwischen
Banja Luka und der kroatischen Stadt Split, (ii) einer 450
MW-Wärmekraftwerkseinheit in Tuzla, und (iii) einer
350 MW-Wärmekraftwerkseinheit in Banovici. Ein be-
reits abgeschlossenes Projekt ist die 300 MW-Einheit des
Wärmekraftwerks in Stanari, für welches von der chine-
sischen Entwicklungsbank ein Kredit über 350 Millionen
Euro zur Verfügung gestellt wurde.
Für Bulgarien liegen aktuell keine konkreten Investitions-
pläne vor. Potenzielle Projekte wären der Bau von Au-
tobahnen zwischen den Städten Warna und Burgas so-
wie zwischen Ruse und Vilengrad. Außerdem wird ver-
sucht, chinesische Investoren für den Bau von zwei
neuen Reaktoren für das Atomkraftwerk Kozlodury zu
gewinnen. Für Rumänien finden sich aktuell vier lau-
fende Projekte mit einer Gesamtinvestitionssumme von
4,2 Milliarden Euro. Dazu zählt eine 500 MW-
Wärmekraftwerkseinheit in Rovinari (EUR 1 Mrd.), die
Modernisierung der Minitia-Deva-Wärmekraftwerksan-
lage (EUR 250 Mio.), die Erweiterung des Tarnita-Lapus-
testi-Wasserkraftwerks (EUR 1 Mrd.) sowie der Bau von
zwei neuen Reaktoren des Cernavoda-Atomkraftwerks
(EUR 2 Mrd.).
2. Motive und EntwicklungenAuswirkungen für Österreich über Handelsverflechtungen
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 7
Abbildung 4: Aktuelle chinesische Investitionsvorhaben in Südosteuropa
Datenquelle: Intellinews via EBRD 2016 und Forbes.com. Anmerkung: wiiw-Visualisierung.
3. Auswirkungen für Österreich
über Handelsverflechtungen
Das Potenzial der BRI für Österreich liegt vornehmlich in
seiner langjährigen Erfahrung und intensiven Handels-
beziehung mit Zentral- und Osteuropa und weniger in
direkten Beschäftigungseffekten1 durch Infrastruktur-
projekte, insbesondere aufgrund der abzubauenden
Überkapazitäten Chinas.
Mittelfristig sollten chinesische Investitionsvorhaben in
Infrastrukturprojekte – z.B. Straßen, Zugverbindungen,
Häfen – die Wirtschaft in diesen Ländern beleben, zu-
mal die Eisenbahn- und Autobahndichte in diesen Län-
dern noch sehr gering ist (Holzner, 2014). Österreich
könnte als kleine, offene Volkswirtschaft von seinen en-
gen Handelsbeziehungen zu den CESEE-Ländern und
längerfristig günstigeren Transportmöglichkeiten nach
Asien profitieren.
Im Folgenden wird daher kurz die Entwicklung der di-
rekten Handelsbeziehungen Österreichs mit China so-
wie mit Handelspartnern entlang der neuen Seidenstra-
ßen dargestellt.
3.1. Direkte Handelsbeziehungen
Österreichs mit China
Die Entwicklung des neuen Seidenstraßennetzwerks
hat potenziell Auswirkungen auf Transportkosten. Auch
wenn Österreich und China kaum miteinander ver-
gleichbar sind, haben sie doch eine bedeutende Ge-
meinsamkeit: In beiden Volkswirtschaften machen Ex-
porte einen wesentlichen Anteil des Einkommens aus.
Mehrwertschaffende Exporte in Prozent des Bruttoin-
landsprodukts beliefen sich im Jahr 2014 für Österreich
auf 32% und für China auf 19%. Damit ist es sowohl für
Österreich als auch China von Interesse, kürzere West-
Ost-Transportwege nutzen zu können.
Tabelle 2 zeigt die Import- und Exportflüsse (in Millionen
Euro) zwischen Österreich und China für das Jahr 2015.
Österreichische Importe aus China beliefen sich auf
EUR 8 Mrd. Damit positionierte sich China auf Rang 3 al-
ler österreichischen Handelspartner, nach Deutschland
und Italien und gefolgt von der Schweiz, Tschechien
und den USA. Im selben Jahr war China der zehnt-
größte Absatzmarkt für österreichische Produkte. Die
Top 3 bildeten Deutschland, die USA und Italien, ge-
folgt von der Schweiz und weiteren fünf EU-
Mitgliedstaaten.
Tabelle 2: Aktuelles Handelsvolumen mit China (2015)
Österreichische Importe im Jahr 2015 Österreichische Exporte im Jahr 2015
in Mio. EUR Anteil in % Rang in Mio. EUR Anteil in % Rang
CN 7.956,9 5,96 3 CN 3.304,7 2,51 10 Datenquelle: Statistik Austria. Anmerkung: Ohne Macau und Hongkong.
1 Siehe dazu unter anderem den EBRD-Bericht von Levitin et al. (2016).
3. Auswirkungen für Österreich über Handelsverflechtungen
8 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
Abbildung 5 stellt die Bedeutung der österreichischen
Importe aus China jener der österreichischen Exporte
nach China für die Periode 1995-2015 gegenüber.
Während der Anteil chinesischer Importe (in Prozent
der gesamten österreichischen Importe) seit 1998 stetig
zunahm, bis zu einem Niveau von 6 Prozent im Jahr
2015, verlor China als Absatzmarkt österreichischer Pro-
dukte zwischenzeitlich etwas an Bedeutung und ist seit
2011 relativ stabil bei rund 2,5 Prozent.
Abbildung 5: Handelsflüsse von und nach China (1995-2015)
Datenquelle: Statistik Austria. Anmerkung: Ohne Macau und Hongkong. Anmerkung: wiiw-Visualisierung.
Unabhängig vom Ausbau der Seidenstraße ist ein An-
stieg der österreichischen Exporte durch den Zuschlag
für die Olympischen Winterspiele 2022 an Peking zu er-
warten. Bereits die Bewerbung löste einen Boom im chi-
nesischen Wintersortsektor aus (WKO, 2015a). Die öster-
reichische Expertise in der Planung, Organisation und
Abwicklung von Wintersportveranstaltungen, sowie die
jahrzehntelange Erfahrung mit spezieller Infrastruktur für
Skigebiete (Schachinger et al, 2015) eröffnet Ge-
schäftsmöglichkeiten in der Beratung und Belieferung
von Skigebieten, beispielsweise mit Beschneiungsanla-
gen und Pistenausstattung.
Mit einem Wachstum von 15 Prozent pro Jahr birgt
auch der Umwelttechnikmarkt in China Exportpotenzial
für Österreich (WKO, 2016).
Auch im Rahmen der „One Belt, One Road“-Initiative
könnte Österreich auf eine seiner speziellen Expertisen
zurückgreifen. Da sich das Seidenstraßenprojekt durch
groß angelegte Infrastrukturinvestitionen auszeichnet,
könnte Österreich sich mit seiner Erfahrung beispiels-
weise im Tunnelbau profilieren und damit direkt von der
chinesischen Initiative profitieren.
Das Beispiel der China Electronics Technology Group
(CETC), die im Jahr 2016 entschied, eine Europazent-
rale in Österreich aufzubauen, zeigt sowohl den inter-
nationalen Stellenwert der österreichischen Forschung,
als auch die Bedeutung von Forschungskooperationen
für die Attraktivität Österreichs als Investitionsstandort.
Das österreichische AußenwirtschaftsCenter in Hong-
kong berichtete zudem nach der 2. China-Österreich
Investoren Konferenz von einem Umschwung Chinas in
der Investitionsstrategie, weg von Großfirmen hin zu
kleinen und mittleren Unternehmen, wovon Österreich
profitieren könnte (WKO, 2015b).
3.2. Österreichische Handelsbeziehungen
mit den „16+1“
Teil der „16+1“-Initiative ist – wie oben beschrieben –
die Verbesserung der Überlandroute vom griechischen
Hafen Piräus über den Westbalkan bis nach Westeu-
ropa. Ein Kernstück ist die Hochgeschwindigkeitsbahn-
verbindung zwischen Belgrad in Serbien und Budapest
in Ungarn, welche sich bereits im Bau befindet. Weitere
Infrastrukturprojekte sollen eine Anbindung an diese
Nord-Süd-Verbindung ermöglichen. Der Bedarf an Inf-
rastrukturinvestitionen ist in allen osteuropäischen Staa-
ten sehr hoch, insbesondere auf dem Balkan. Daher
wurde die Initiative von den betroffenen Staaten sehr
positiv aufgenommen.
Die Entwicklung der österreichischen Handelsbeziehun-
gen mit den Ländern der „16+1“-Initiative zwischen
1995 und 2015 wird in Abbildung 6 dargestellt. Öster-
reich ist ein Nettoexporteur sowohl in die EU-11-Staaten
(linke vertikale Achse) als auch in die Westbalkanstaa-
ten (rechte vertikale Achse). Der Anteil der Importe aus
den EU-11-Ländern wuchs stetig von 7 Prozent im Jahr
1995 bis auf 14,3 Prozent im Jahr 2015. Der Anteil der
österreichischen Exporte in diese Region steigerte sich
von 12,1 Prozent im Jahr 1995 auf 18,8 Prozent im Jahr
2008. Seither liegt der Anteil bei rund 17 Prozent, mit ei-
nem leichten Aufwärtstrend seit 2013.
Die Bedeutung der Westbalkanregion für den österrei-
chischen Handel ist derzeit wesentlich geringer als jene
der osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten. Sowohl Ex-
porte in die als auch Importe aus der Region entwi-
ckeln sich jedoch ab 2000 sehr dynamisch. Exporte in
den Westbalkan brachen erstmals mit der Finanzkrise
ein und waren abermals seit dem Jahr 2012 leicht rück-
läufig, scheinen sich aber seit 2013 wieder zu erholen.
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Importe aus China Exporte nach China
3. Auswirkungen für Österreich über Handelsverflechtungen
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 9
Abbildung 6: Handelsflüsse von und nach „16+1“-Länder (1995-2015)
Datenquelle: Statistik Austria. Anmerkung: wiiw-Visualisierung.
Für Österreich ist die Westbalkanregion im Zuge der
„One Belt, One Road“-Initiative aus mindestens drei
Gründen von Interesse: Zum einen werden Transport-
kosten für den internationalen Handel durch die direkte
Anbindung an den Hafen von Piräus reduziert. Des Wei-
teren besteht die Möglichkeit, die österreichische Ex-
pertise im Tunnelbau bei Transportinfrastrukturprojekten
einzubringen. Zu guter Letzt kann Österreich auch von
einem zu erwartenden steigenden Einkommen in der
Region profitieren. So zeigten Analysen zum Berlin-Pro-
zess, dass umfassende Investitionen in die Transportinf-
rastruktur von über 7,7 Milliarden Euro über einen Zeit-
raum von 15 Jahren zu einem Wachstumsschub in den
Westbalkanländern von bis zu einem Prozentpunkt füh-
ren können (Holzner et al, 2015). Da Österreich Netto-
exporteur in diese Region ist, kann mit einem durch In-
vestitionen vorangetriebenen Einkommensschub auch
von einer erhöhten Nachfrage und damit auch mit ei-
nem steigenden Exportvolumen gerechnet werden.
Handelsdaten für einzelne Länder der Region für das
Jahr 2015 sind in Tabelle 3 dargestellt. Sie zeigt das Han-
delsvolumen (in Millionen Euro) sowie den länderspezi-
fischen Anteil am österreichischen Außenhandel und
die Bedeutung der einzelnen Länder im Vergleich zu al-
len Handelspartnern Österreichs durch ein Länderran-
king auf.
Die Tabelle zeigt sehr deutlich die dominierende Rolle
der direkten (östlichen) Nachbarstaaten Österreichs,
mit Tschechien und Ungarn an der Spitze. Die jüngsten
EU-Mitglieder sowie Bosnien und Herzegowina und Ser-
bien befinden sich im Mittelfeld. Etwas abgeschlagen
bilden die baltischen Staaten sowie Albanien, Mazedo-
nien und Montenegro den unteren Teil der Liste. In
Summe stammten im Jahr 2015 knapp 15 Prozent aller
österreichischen Importe aus der „16+1“-Region.
Gleichzeitig bildete diese Region den Markt für über
18 Prozent aller österreichischen Exporte.
Tabelle 3: Aktuelles Handelsvolumen mit „16+1“-Ländern (2015)
Österreichische Importe im Jahr 2015 Österreichische Exporte im Jahr 2015
in Mio. EUR Anteil in % Rang in Mio. EUR Anteil in % Rang
CZ 5.577,3 4,18 5 CZ 4.726,6 3,59 6
HU 3.457,2 2,59 9 HU 4.318,0 3,28 7
PL 2.985,4 2,24 10 PL 4.156,4 3,16 9
SK 2.967,9 2,22 11 SK 2.713,1 2,06 11
SI 1.724,7 1,29 17 SI 2.690,2 2,05 12
RO 1.233,6 0,92 19 RO 1.994,4 1,52 15
HR 539,1 0,40 28 HR 1.375,9 1,05 20
BA 461,8 0,35 35 BG 643,6 0,49 30
BG 414,1 0,31 37 RS 550,6 0,42 33
RS 394,6 0,30 38 BA 336,0 0,26 42
LT 92,9 0,07 58 LT 174,8 0,13 53
MK 69,6 0,05 63 LV 134,9 0,10 59
EE 48,3 0,04 69 EE 121,8 0,09 61
LV 33,3 0,02 73 MK 121,3 0,09 62
AL 17,8 0,01 83 AL 59,8 0,05 78
ME 3,2 0,00 101 ME 31,6 0,02 86
Gesamt 20.020,8 14,99
Gesamt 24.149,2 18,36
Datenquelle: Statistik Austria.
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Importe aus EU-11 Exporte in die EU-11
Importe aus dem Westbalkan Exporte in den Westbalkan
3. Auswirkungen für Österreich über Handelsverflechtungen
10 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
3.3. Zunehmende Bedeutung Osteuropas
und Zentralasiens
Abbildung 7 zeigt die Entwicklung der österreichischen
Handelsbeziehungen mit weiteren Ländern Osteuro-
pas und Zentralasiens entlang der neuen Seidenstra-
ßen auf. Wir unterscheiden geographisch zwischen
Ländern in Europa (linke vertikale Achse) und jenen im
Mittleren Osten sowie in West-, Süd- und Zentralasien,
die unter „Asien“ (rechte vertikale Achse) zusammen-
gefasst werden. Für beide Regionen ist ein stetiger An-
stieg sowohl der Export- als auch der Importflüsse bis
2008 beobachtbar.
Der Einbruch der Importe aus den europäischen Län-
dern entlang der Seidenstraße ist zu einem großen Teil
den Sanktionen gegen Russland zuzurechnen. Han-
delsflüsse von und nach Asien entwickeln sich beson-
ders seit dem Jahr 2003 sehr dynamisch. Ihre Bedeu-
tung ist im Vergleich zu europäischen Ländern entlang
der Seidenstraße jedoch noch gering. Eine verbesserte
Transportinfrastruktur könnte eine Chance für Öster-
reichs Exporte in wachsende asiatische Märkte
(z.B. Iran) darstellen, ist allerdings gleichzeitig aufgrund
der politischen Instabilität entlang der südlichen Land-
route mit mehr Risiko behaftet.
Abbildung 7: Handel entlang der neuen Seidenstraßen außerhalb der „16+1“ (1995-2015)
Datenquelle: Statistik Austria. Anmerkung: wiiw-Visualisierung.
Tabelle 4 zeigt die österreichischen Importe und Ex-
porte für das Jahr 2015 nach Handelspartner (in Millio-
nen Euro). Zudem werden der Anteil dieser Länder im
österreichischen Handel und die Wichtigkeit der Han-
delspartner mit einem Länderranking dargestellt.
Insgesamt kommen knapp 5 Prozent der österreichi-
schen Importe aus dieser Region. Russland, die Türkei
und Kasachstan stellen die Top 3 dar. Gleichzeitig ma-
chen sie mehr als 4 Prozent der österreichischen Ex-
porte aus, wobei hier Russland die wichtigste Rolle ein-
nimmt, gefolgt von der Türkei und Indien.
Tabelle 4 Aktueller Handel entlang der neuen Seidenstraße außerhalb der „16+1“ (2015)
Österreichische Importe im Jahr 2015 Österreichische Exporte im Jahr 2015
in Mio. EUR Anteil in % Rang in Mio. EUR Anteil in % Rang
RU 2.436,0 1,82 13 RU 1.977,7 1,50 16
TR 1.462,2 1,10 18 TR 1.403,3 1,07 19
KZ 865,4 0,65 21 IN 700,6 0,53 28
IN 711,1 0,53 23 GR 377,5 0,29 39
UA 477,2 0,36 33 UA 335,3 0,25 43
IQ 211,2 0,16 48 IR 248,2 0,19 47
GR 203,7 0,15 49 KZ 220,5 0,17 50
PK 124,3 0,09 55 BY 145,0 0,11 56
BY 21,7 0,02 79 IQ 141,0 0,11 57
IR 16,2 0,01 84 PK 113,4 0,09 67
TM 3,9 0,00 98 UZ 80,9 0,06 72
ZU 2,8 0,00 104 TM 51,0 0,04 80
SY 0,8 0,00 115 KG 10,5 0,01 104
TJ 0,2 0,00 123 AF 8,6 0,01 108
KG 0,2 0,00 124 SY 7,3 0,01 112
AF 0,2 0,00 129 TJ 6,7 0,01 113
Gesamt 6.537,1 4,90 Gesamt 827,6 4,43
Datenquelle: Statistik Austria.
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Asi
en
Eu
rop
a
Importe aus Europa Exporte nach Europa Importe aus Asien Exporte nach Asien
3. Auswirkungen für Österreich über Handelsverflechtungen
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 11
3.4. Österreich profitiert über indirekte
Handelseffekte
Welche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwick-
lung der Länder bzw. Österreichs sind durch die ge-
planten Infrastrukturmaßnahmen in Ost- und Südosteu-
ropa zu erwarten? Unmittelbare Effekte ergeben sich
aufgrund der Investitionstätigkeit, die zu erhöhter
Nachfrage und somit (i) erhöhten Importen der Länder
aus Österreich und (ii) weiteren Exporten Österreichs
aufgrund von Handels- und Produktionsverflechtungen
führen (zum Beispiel bewirkt die Nachfrage nach italie-
nischen Gütern im Zuge der Investitionstätigkeit am
Westbalkan auch Exporte Österreichs zur Herstellung
dieser Güter).
Eine derartige Produktionsverflechtung wird mittels in-
ternationaler Input-Output Tabellen dargestellt. Diese
gibt Auskunft über die von einer Industrie – in diesem
Fall der Bauwirtschaft – zur Produktion benötigten Vor-
leistungen aus anderen Industrien und Ländern. Zur Be-
rücksichtigung der oben erwähnten indirekten Effekte,
wird aus der technischen Koeffizienten-Matrix (die die
Vorleistungen jeder Industrie pro Produktionseinheit an-
gibt) die sogenannte Leontief-Inverse berechnet (für
Details siehe Miller und Blair, 2009). Multipliziert man
diese mit der jeweiligen Investitionsnachfrage ergibt
sich die dafür benötigte Bruttoproduktion in den einzel-
nen Industrien. Diese lässt sich mit Information über die
jeweilige Wertschöpfung pro Produktionseinheit auch
in Einkommenseffekte umrechnen. Dies entspricht for-
mal der Berechnung von Produktions- bzw. Einkom-
mensmultiplikatoren (siehe Miller und Blair, 2009). Als
Datengrundlage dient eine um weitere europäische
Länder, insbesondere aus der Westbalkanregion, er-
weiterte World Input-Output Database (WIOD).1
Weitere Effekte würden sich aus den dadurch steigen-
den Einkommen und der damit verbundenen höheren
Nachfrage ergeben, was jedoch in der folgenden
Analyse nicht berücksichtigt wird.
Die oben genannte Summe an Projekten in Südosteu-
ropa beläuft sich auf etwa 10 Milliarden Euro, verteilt
auf einzelne Länder (wie in Abschnitt 2.5 dargestellt).
Durch diese Investitionen würden aufgrund der interna-
tionalen Verflechtungen die österreichischen Exporte
um etwa 260 Millionen Euro ansteigen (was etwa 0,2
Prozent der gesamten österreichischen Exporte ent-
spricht). Umgerechnet in österreichische Wertschöp-
fung ergibt sich ein Effekt von etwa 100 Millionen Euro,
was in etwa 0,029 Prozent des österreichischen BIP ent-
spricht.
Berücksichtigt man zudem Greenfield Investitionen und
Bauverträge in den Bereichen Wasser- und Energiever-
sorgung, Technologie und Transport für die Periode
2013-2016 für Russland und die Türkei im Ausmaß von
7,2 bzw. 3,7 Milliarden Euro laut China Global Invest-
ment Tracker, erhöht sich der Effekt auf 0,033 Prozent.
1 Für Details siehe Stehrer und Timmer (2016), Timmer et al. (2016) und
Reiter und Stehrer (2017).
Somit sind die Effekte der Investitionsvorhaben über
vermehrte Exporte, die durch die Seidenstraßeninitia-
tive initiiert werden könnten, als eher gering aber posi-
tiv einzuschätzen.
Die Schätzungen könnten sich durch die lange Laufzeit
von vielen Infrastrukturprojekten und ggf. durch starke
Involvierung von chinesischen Firmen als zu hoch her-
ausstellen.
Andererseits ist zu berücksichtigen, dass keinerlei indu-
zierte Effekte (über höhere Einkommen und somit hö-
heren Konsum) miteinbezogen wurden. Ein Exportpo-
tenzial könnte sich jedoch auch aufgrund der höheren
Nachfrage nach (eventuell technologieintensiven) Ka-
pitalgütern und qualifizierten Arbeitskräften ergeben
(was in diese Berechnungen nicht eingeht).
Zum Vergleich, eine Abschätzung der Effekte eines po-
tenziellen EU-China Freihandelsabkommens in Pelkman
et al. (2016) durch ein CGE-Modell ergibt einen (lang-
fristigen) Niveaueffekt auf das gesamte Einkommen in
der EU im Ausmaß von 0,43 Prozent und auf Österreich
von 0,44 Prozent im ‚gemäßigten‘ Szenario.2 Vergleicht
man trotz der unterschiedlichen Methoden diese er-
rechneten Effekte, zeigt sich, dass die Infrastrukturinves-
titionen im Rahmen der Seidenstraßeninitiative etwas
weniger als ein Zehntel der Effekte eines potenziellen
EU-China Freihandelsabkommens ausmachen.
Nach Sektoren zeigen sich überdurchschnittliche Ef-
fekte in der Sachgüterproduktion, insbesondere für
Gummi- und Kunststoffwaren (+0,24 Prozent der Wert-
schöpfung dieser Industrie), chemische Erzeugnisse
(+0,18 Prozent), sowie Metallerzeugung und -bearbei-
tung (+0,15 Prozent). Auch wissenschaftliche, techni-
sche und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen ver-
zeichnen ein Plus von 0,04 Prozent.
Die Effekte für die direkt betroffenen Länder sind natür-
lich höher und reichen von bescheidenen 0,5 Prozent
des BIP in Ungarn bis zu sogar 14 Prozent in Mon-
tenegro. Die Länder mit den potenziell stärksten Effek-
ten (in Prozent des heimischen BIP) sind Montenegro,
Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und Serbien.
Dies liegt einerseits an der geringen Größe der Länder,
wodurch die oben genannten Investitionsbeträge
doch einen beträchtlichen Anstieg der gesamten
Nachfrage in diesen Ländern ausmachen. Andererseits
sind dies auch genau jene Länder, in denen konkrete
Investitionsvorhaben getätigt werden sollten. Aber
auch hier gilt wieder, dass sich diese Investitionen über
einen längeren Zeitraum verteilen werden bzw. der An-
teil der Projekte, die von chinesischen Unternehmen
und Arbeitskräften umgesetzt werden, schwierig abzu-
schätzen ist.
Längerfristige positive Effekte könnten sich durch die
Senkung der Transportkosten ergeben, die allen Län-
dern entlang der neuen Seidenstraßen (bzw. über die
2 Im ‚ambitionierten‘ Szenario liegen diese Werte bei 0,76 für die EU und
0,75 Prozent für Österreich.
4. Wirtschaftspolitische Implikationen
12 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
internationalen Produktionsverflechtungen auch wei-
teren Ländern) helfen könnte, die Exporte für Absatz-
märkte in Eurasien zu steigern.
4. Wirtschaftspolitische
Implikationen
Durch die chinesische Beteiligung am größten griechi-
schen Hafen im Juli 2016 liegt aktuell der geographi-
sche Fokus chinesischer Infrastrukturinvestitionen in Eu-
ropa im Rahmen der BRI im Westbalkan. Durch beste-
hende Handelsverflechtungen mit der Region sind für
Österreich positive, aber der physischen und ökonomi-
schen Größe dieser Länder entsprechend kleine Ef-
fekte zu erwarten.
Da jedoch für die Länder des Westbalkans (bzw. für die
Länder der „16+1“-Initiative) allgemein positive Einkom-
menseffekte zu erwarten sind, wird Österreich als Net-
toexporteur für diese Region jedoch durch die allge-
meine wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern
profitieren, was durch einen Ausbau der Handelsbezie-
hungen verstärkt werden könnte.
Potenziale könnten sich außerdem beim Bedarf für spe-
zialisierte Investitionsgüter bzw. Technologien (z.B. Tun-
nelbau, Steuerungssysteme) ergeben, die eventuell in
Kooperation mit chinesischen Firmen angeboten wer-
den könnten. Dafür wäre es empfehlenswert, die Prä-
senz österreichischer Unternehmen nicht nur in China
selbst (z.B. über die österreichischen Außenwirtschaft-
sCenter) sondern auch in den Zielländern der chinesi-
schen Infrastrukturinvestitionen zu verstärken.
Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass
der Standort Österreich attraktiv für chinesische Investi-
tionen und Kooperationen ist. Gemeinsame For-
schungsvorhaben in den für die „One Belt, One Road“-
Initiative bedeutenden Bereichen könnten weiter for-
ciert werden.
Langfristig könnte Österreich auch von der Reduktion
der Transportkosten zu Absatzmärkten in zentral- und
südostasiatischen Ländern sowie nach China profitie-
ren, die sich durch den Ausbau der neuen Seidenstra-
ßen ergibt.
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Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 13
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6. Appendix
14 Policy Brief Nr. 33, Februar 2017
6. Appendix
Land ISO-2 Region
China CN China
Bulgarien BG 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Tschechien CZ 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Estland EE 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Kroatien HR 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Ungarn HU 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Litauen LT 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Lettland LV 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Polen PL 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Rumänien RO 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Slowenien SI 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Slowakei SK 16+1 (Zentral-, Ost- und Südosteuropa)
Albanien AL 16+1 (Westbalkan)
Bosnien und Herzegowina BA 16+1 (Westbalkan)
Montenegro ME 16+1 (Westbalkan)
Mazedonien MK 16+1 (Westbalkan)
Serbien RS 16+1 (Westbalkan)
Afghanistan AF Weitere Länder (Asien)
Indien IN Weitere Länder (Asien)
Irak IQ Weitere Länder (Asien)
Iran IR Weitere Länder (Asien)
Kirgisistan KG Weitere Länder (Asien)
Kasachstan KZ Weitere Länder (Asien)
Pakistan PK Weitere Länder (Asien)
Syrien SY Weitere Länder (Asien)
Tadschikistan TJ Weitere Länder (Asien)
Turkmenistan TM Weitere Länder (Asien)
Usbekistan UZ Weitere Länder (Asien)
Weißrussland BY Weitere Länder (Europa)
Griechenland GR Weitere Länder (Europa)
Russland RU Weitere Länder (Europa)
Türkei TR Weitere Länder (Europa)
Ukraine UA Weitere Länder (Europa)
6. Appendix
Policy Brief Nr. 33, Februar 2017 15
AutorInnen:
Julia Grübler und Robert Stehrer
Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw)
Telefon: +43 1 533 66 10-86
Email: [email protected]
Impressum:
Die Policy Briefs erscheinen in unregelmäßigen Abständen zu aktuellen
außenwirtschaftlichen Themen. Herausgeber ist das Kompetenzzent-
rum „Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft“ (FIW). Das
Kompetenzzentrum FIW ist ein Projekt von WIFO, wiiw und WSR im Auf-
trag des BMWFW. Die Kooperationsvereinbarungen des FIW mit der
Wirtschaftsuniversität Wien, der Universität Wien und der Johannes
Kepler Universität Linz werden aus Hochschulraumstrukturmitteln geför-
dert. Es bietet den Zugang zu internationalen Außenwirtschafts-Daten-
banken, eine Forschungsplattform und Informationen zu außenwirt-
schaftsrelevanten Themen.
Für die Inhalte der Policy Briefs sind die AutorInnen verantwortlich.
Kontakt:
FIW-Projektbüro
c/o WIFO
Arsenal, Objekt 20
1030 Wien
Telefon: +43 1 728 26 01 / 335
Email: [email protected]
Webseite: http://www.fiw.at/