Stadt-Umland-Regionen - Stadt-Umland-Regionen - Entwicklungsdynamik und Entwicklungsdynamik und
Steuerungsprobleme Steuerungsprobleme
Von Karin Broscha, Gerald Hanzlik und Andreas Von Karin Broscha, Gerald Hanzlik und Andreas RathRath
Ein Blick zurückEin Blick zurück
„„Besiedelung des Umlandes“Besiedelung des Umlandes“ der der KernstädteKernstädte Befestigungsanlagen verloren BedeutungBefestigungsanlagen verloren Bedeutung Zunächst nur bestimmte soziale GruppenZunächst nur bestimmte soziale Gruppen Selektiver DezentralisierungsprozessSelektiver Dezentralisierungsprozess Ansiedelung an zuvor scharf Ansiedelung an zuvor scharf
abgegrenztem Stadtrand bewirkte abgegrenztem Stadtrand bewirkte Aufweichung desgleichenAufweichung desgleichen
„„Vor der Stadt“Vor der Stadt“ zu wohnen zu wohnen bedeutete bedeutete
AusgliederungAusgliederung und und Diskriminierung!Diskriminierung!
Suburbanisierung – Was ist Suburbanisierung – Was ist das?das?
Es existiert Es existiert keine unumstrittene keine unumstrittene DefinitionDefinition des Begriffes des Begriffes Suburbanisierung!Suburbanisierung!
DaherDaher:: Prozessbeschreibung – Prozessbeschreibung – Gesamtheit der Gesamtheit der Wirkungszusammenhänge Wirkungszusammenhänge
und und Prozesse nennen wir Prozesse nennen wir Suburbanisierung!Suburbanisierung!
Suburbanisierung – Was ist Suburbanisierung – Was ist das?das?
Wir verwenden die Begriffe vorläufig Wir verwenden die Begriffe vorläufig intuitivintuitiv.. VorstellungVorstellung: : „innerregionale „innerregionale Dekonzentration“Dekonzentration“
Wir differenzieren sie zusätzlich hinsichtlich Wir differenzieren sie zusätzlich hinsichtlich ihrer ihrer WirkungsbereicheWirkungsbereiche aus. aus.
Wir behandeln jeweils:Wir behandeln jeweils: MerkmaleMerkmale:: beobachtbare beobachtbare „Fakten“„Fakten“
beziehungsweise beziehungsweise „Vorgänge“„Vorgänge“ GründeGründe:: „Ursachen“„Ursachen“ und und
„Vorraussetzungen“„Vorraussetzungen“ davon! davon!
Modell der StadtregionModell der Stadtregionnach BOUSTEDT (1970)nach BOUSTEDT (1970)
Kerngebiet:
Kernstadt
Ergänzungsgebiet
Umlandzonen:
Verstädterte Zonen
Engere Randzonen
Weitere Randzonen
Umland
Stadttypen außerhalb des Kerngebiets
Satellit
Trabant
Selbständige Nachbarstadt
Nebenstadt
BevölkerungssuburbanisieruBevölkerungssuburbanisierungng
Umverteilungs- und Umverteilungs- und Segregationsprozesse der Bevölkerung: Segregationsprozesse der Bevölkerung: „„Bevölkerungsverschiebung von der Bevölkerungsverschiebung von der
Kernstadt in das Umland“Kernstadt in das Umland“ Ermöglicht durch:Ermöglicht durch:
Verbesserungen der Verbesserungen der TelekommunikationsmöglichkeitenTelekommunikationsmöglichkeiten
Verbesserungen der Verbesserungen der VerkehrsmittelVerkehrsmittel und und VerkehrswegeVerkehrswege
MerkmaleMerkmale der der BevölkerungssuburbanisierungBevölkerungssuburbanisierung
Ausweitung der SiedlungsflächenAusweitung der Siedlungsflächen Landwirtschaftliche Nutzfläche, Erholungs- Landwirtschaftliche Nutzfläche, Erholungs-
und Freiraum sowie ökologische und Freiraum sowie ökologische Ausgleichsflächen gehen verloren!Ausgleichsflächen gehen verloren!
Demographische EntwicklungDemographische Entwicklung Wanderungsverluste der KernstädteWanderungsverluste der Kernstädte Zuzüge in den suburbanen Raum von Zuzüge in den suburbanen Raum von
außerhalb und aus der Kernstadtaußerhalb und aus der Kernstadt DaherDaher: Umlandgemeinden wachsen stärker: Umlandgemeinden wachsen stärker
MerkmaleMerkmale der der BevölkerungssuburbanisierungBevölkerungssuburbanisierung
Demographische und sozioökonomische Demographische und sozioökonomische SegregationSegregation Friedrichs, 1977: Friedrichs, 1977: „Soziale Ungleichheit „Soziale Ungleichheit
bedingt räumliche Ungleichheit.“bedingt räumliche Ungleichheit.“ „„Entmischung“Entmischung“ der Bevölkerungsgruppen der Bevölkerungsgruppen Wohngebiete mit vergleichbarem Status, Wohngebiete mit vergleichbarem Status,
Lebensstil und Verhalten entstehenLebensstil und Verhalten entstehen Probleme zwischen Neuansässigen und Probleme zwischen Neuansässigen und
AltbewohnernAltbewohnern
MerkmaleMerkmale der der BevölkerungssuburbanisierungBevölkerungssuburbanisierung
Unausgewogene InfrastrukturauslastungUnausgewogene Infrastrukturauslastung Überkapazitäten – UnterversorgungÜberkapazitäten – Unterversorgung Bereiche: Kindergärten, Schulen, Sportanlagen, Bereiche: Kindergärten, Schulen, Sportanlagen,
VersorgungseinrichtungenVersorgungseinrichtungen Steigende Investitionen sind von Nöten Steigende Investitionen sind von Nöten
Zunahme der Pendlerwege, des Verkehrs- Zunahme der Pendlerwege, des Verkehrs- und Transportvolumensund Transportvolumens
Unausgewogene FinanzausstattungUnausgewogene Finanzausstattung Kernstädte verlieren – suburbane Räume Kernstädte verlieren – suburbane Räume
gewinnengewinnen
Gründe der Gründe der BevölkerungssuburbanisierungBevölkerungssuburbanisierung
Gründe für den Fortzug aus der KernstadtGründe für den Fortzug aus der Kernstadt:: Unzureichendes WohnungsangebotUnzureichendes Wohnungsangebot
Veränderter Wohnungsbedarf: hinsichtlich Größe, Veränderter Wohnungsbedarf: hinsichtlich Größe, Ausstattung, Lage – Wunsch: „Wohnen im Grünen“Ausstattung, Lage – Wunsch: „Wohnen im Grünen“
Menge und Art des Wohnungsangebot decken Menge und Art des Wohnungsangebot decken Nachfrage schlecht ab.Nachfrage schlecht ab.
Mängel der Bausubstanz und WohnumweltMängel der Bausubstanz und Wohnumwelt Unzureichende InstandhaltungUnzureichende Instandhaltung Verkehr, Ausländer, Umwelt, keine Grünflächen, …Verkehr, Ausländer, Umwelt, keine Grünflächen, …
GründeGründe der der BevölkerungssuburbanisierungBevölkerungssuburbanisierung
Gründe für Zuzug in suburbane Gebiete:Gründe für Zuzug in suburbane Gebiete: WohnungsangebotWohnungsangebot
Günstige Bodenpreise (eventuell Förderungen)Günstige Bodenpreise (eventuell Förderungen) EinkommensentwicklungEinkommensentwicklung
Anspruche verändert: Lage, Größe, AusstattungAnspruche verändert: Lage, Größe, Ausstattung Höhere Einkommen: Wünsche werden leistbarHöhere Einkommen: Wünsche werden leistbar Gestiegene Motorisierung: Distanzen leichter Gestiegene Motorisierung: Distanzen leichter
überwindbarüberwindbar
GründeGründe der der BevölkerungssuburbanisierungBevölkerungssuburbanisierung
Bindung an VerdichtungsraumBindung an Verdichtungsraum „„Eine Wohnung im suburbanen Raum ist ein Eine Wohnung im suburbanen Raum ist ein
Kompromiss.“ (Gaebe, 1987)Kompromiss.“ (Gaebe, 1987)
zwischenzwischen: Wohnungsangebot – Erreichbarkeit : Wohnungsangebot – Erreichbarkeit – Infrastruktur – räumliche Bindungen– Infrastruktur – räumliche Bindungen
Der Der MakrostandortMakrostandort wird wird meist meist beibehaltenbeibehalten. .
StandortpräferenzenStandortpräferenzen Wunsch nach Wunsch nach „Wohnen in einer schönen Lage“„Wohnen in einer schönen Lage“ Wohnstandort mit hohem StatusWohnstandort mit hohem Status
IndustriesuburbanisierungIndustriesuburbanisierung
Reorganisation der IndustriefaktorenReorganisation der Industriefaktoren „„Innerregionale Dekonzentration der Innerregionale Dekonzentration der
Industrie“ (Gaebe, 1987)Industrie“ (Gaebe, 1987) „„Niedrige Informationskosten“Niedrige Informationskosten“
Verbesserungen im Verbesserungen im TelekommunikationsbereichTelekommunikationsbereich
„„Niedrige Transportkosten“Niedrige Transportkosten“ Ausbau und Weiterentwicklung der Ausbau und Weiterentwicklung der
TransportmöglichkeitenTransportmöglichkeiten
MerkmaleMerkmale der der IndustriesuburbanisierungIndustriesuburbanisierung
TätigkeitssegregationTätigkeitssegregation In Kernstädten:In Kernstädten: AbnahmeAbnahme des Anteils des Anteils
sekundärer Tätigkeitensekundärer TätigkeitenAnstiegAnstieg tertiärer tertiärer
TätigkeitenTätigkeiten Wenn Trends extrem: „Entindustrialisierung“Wenn Trends extrem: „Entindustrialisierung“
Funktions- und BranchensegregationFunktions- und Branchensegregation TätigkeitenTätigkeiten mit mit besonderem Wertbesonderem Wert für die für die
WettbewerbsfähigkeitWettbewerbsfähigkeit verbleiben in verbleiben in Kernstadt an Kernstadt an repräsentativen Standortenrepräsentativen Standorten!!
GründeGründe der der IndustriesuburbanisierungIndustriesuburbanisierung
Gründe für die Stilllegung und Gründe für die Stilllegung und Verlagerung aus den KernstädtenVerlagerung aus den Kernstädten:: Neue Produkte und FertigungsverfahrenNeue Produkte und Fertigungsverfahren
DaherDaher: neuartige Anforderungen an Standorte : neuartige Anforderungen an Standorte (Lage, Gebäude, Betriebsorganisation,…)(Lage, Gebäude, Betriebsorganisation,…)
Hohe GrundstückskostenHohe Grundstückskosten Nutzungskonkurrenz (Flächenproduktivität)Nutzungskonkurrenz (Flächenproduktivität) Dekonzentrationsprozesse:Dekonzentrationsprozesse: Ausdruck Ausdruck
der der BodenknappheitBodenknappheit
GründeGründe der der IndustriesuburbanisierungIndustriesuburbanisierung
Steigender Steigender FlächenbedarfFlächenbedarf Nimmt allgemein pro Beschäftigtem zu (neue Nimmt allgemein pro Beschäftigtem zu (neue
Produktionsweisen, Verkehr, Parkplätze, …)Produktionsweisen, Verkehr, Parkplätze, …) Verschlechterte Verschlechterte ErreichbarkeitErreichbarkeit für Kunden, für Kunden,
Lieferanten und ArbeitskräfteLieferanten und Arbeitskräfte Hohe innerstädtische Verkehrsdichte, enge StraßenHohe innerstädtische Verkehrsdichte, enge Straßen
Abnehmender Bedarf an zentralem StandortAbnehmender Bedarf an zentralem Standort Neue Verkehrs- und KommunikationstechnologienNeue Verkehrs- und Kommunikationstechnologien
Nutzungs- und InvestitionsbeschränkungenNutzungs- und Investitionsbeschränkungen
GründeGründe der der IndustriesuburbanisierungIndustriesuburbanisierung
Gründe für Zuzüge und Ansiedlungen Gründe für Zuzüge und Ansiedlungen im suburbanen Raumim suburbanen Raum:: Gewerbe- und IndustrieflächenGewerbe- und Industrieflächen
Oftmals preisgünstig, gut erschlossen, gut Oftmals preisgünstig, gut erschlossen, gut erreichbar und gut erweiterbarerreichbar und gut erweiterbar
SteuersystemeSteuersysteme Gemeinden an Ansiedelungen interessiertGemeinden an Ansiedelungen interessiert
Nähe zum alten StandortNähe zum alten Standort Es wird versucht bestehendes zu erhaltenEs wird versucht bestehendes zu erhalten
Gründe der Gründe der IndustriesuburbanisierungIndustriesuburbanisierung
Abnehmende Bedeutung der Abnehmende Bedeutung der TransportkostenTransportkosten
Standortunabhängigkeit durchStandortunabhängigkeit durch
Kommunikations- und InformationstechnologieKommunikations- und Informationstechnologie
Transport- und VerkehrstechnologienTransport- und Verkehrstechnologien
Produkt- und ProzessinnovationenProdukt- und Prozessinnovationen ArbeitsmarktArbeitsmarkt
Viele qualifizierte Mitarbeiter siedeln sich anViele qualifizierte Mitarbeiter siedeln sich an Breiter und ergiebiger ArbeitsmarktBreiter und ergiebiger Arbeitsmarkt
SuburbanisierungSuburbanisierungdes tertiären Sektorsdes tertiären Sektors
„„Innerregionale Dekonzentration des Innerregionale Dekonzentration des tertiären Sektors (Gaebe, 1987)“tertiären Sektors (Gaebe, 1987)“
Tätigkeitsverschiebung in das UmlandTätigkeitsverschiebung in das Umland „„Niedrige Informationskosten“Niedrige Informationskosten“
Verbesserungen im Verbesserungen im TelekommunikationsbereichTelekommunikationsbereich
„„Niedrige Transportkosten“Niedrige Transportkosten“ Ausbau und Weiterentwicklung der Ausbau und Weiterentwicklung der
TransportmöglichkeitenTransportmöglichkeiten
MerkmaleMerkmale der der Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors Funktions- und BranchensegregationFunktions- und Branchensegregation
In KernstädtenIn Kernstädten:: CitybildungCitybildung:: hier werden hier werden höherrangige höherrangige
TätigkeitenTätigkeiten konzentriertkonzentriert
informations-, kontakt-, informations-, kontakt-, beratungs- beratungs- und flächenintensivund flächenintensiv
Nutzungsvielfalt nimmt abNutzungsvielfalt nimmt ab
commercial blightcommercial blight
Unterschiede Tag- Unterschiede Tag- NachtbevölkerungNachtbevölkerung
MerkmaleMerkmale der der Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors In suburbane Räumen:In suburbane Räumen:
Angebot für kurz- und mittelfristigen Bedarf wird Angebot für kurz- und mittelfristigen Bedarf wird immer breiterimmer breiter
Flächenextensive und verkehrsintensive Flächenextensive und verkehrsintensive Tätigkeiten orientieren sich an VerkehrsachsenTätigkeiten orientieren sich an Verkehrsachsen
Funktions- und BranchensegregationFunktions- und Branchensegregation Verlagerung von Kunden- und KaufkraftströmenVerlagerung von Kunden- und Kaufkraftströmen Umverteilung der Arbeitskräfte im tertiären Umverteilung der Arbeitskräfte im tertiären
SektorSektor
Veränderungen im InfrastrukturbedarfVeränderungen im Infrastrukturbedarf
GründeGründe für die für die Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors Gründe für die Stilllegung und Gründe für die Stilllegung und
Verlagerung aus der KernstadtVerlagerung aus der Kernstadt:: Hohe GrundstückskostenHohe Grundstückskosten
Allgemein steigender Flächenbedarf und Allgemein steigender Flächenbedarf und steigende Grundstückskosten bzw. Pacht- und steigende Grundstückskosten bzw. Pacht- und MietzahlungenMietzahlungen
Sinkende Realumsätze je FlächeneinheitSinkende Realumsätze je Flächeneinheit Höherrangige, flächenintensivere Tätigkeiten Höherrangige, flächenintensivere Tätigkeiten
verdrängen niederrangige, flächenextensiveverdrängen niederrangige, flächenextensive
GründeGründe für die für die Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors Sinkendes Kunden- KaufkraftpotentialSinkendes Kunden- Kaufkraftpotential
Bevölkerungsabnahme bewirkt sinkenden Bevölkerungsabnahme bewirkt sinkenden Bedarf (vor allem kurz- und mittelfristiger Bedarf (vor allem kurz- und mittelfristiger Bedarf)Bedarf)
Verschlechterte Erreichbarkeit für Verschlechterte Erreichbarkeit für Kunden, Lieferanten und ArbeitskräfteKunden, Lieferanten und Arbeitskräfte
Betrifft vor allem Tätigkeiten mit hohen Betrifft vor allem Tätigkeiten mit hohen Transportkosten (z.B. Speditionen)Transportkosten (z.B. Speditionen)
Verringerter Bedarf an einem zentralen Verringerter Bedarf an einem zentralen StandortStandort
Verkehrs- und InformationstechnologienVerkehrs- und Informationstechnologien
GründeGründe für die für die Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors Gründe für eine Ansiedlung im Gründe für eine Ansiedlung im
suburbanen Raumsuburbanen Raum:: FlächenangebotFlächenangebot
Große, günstige Grundstücke gesucht von Große, günstige Grundstücke gesucht von flächenextensiven Tätigkeiten (z.B. flächenextensiven Tätigkeiten (z.B. Einkaufszentren, Lager, Parkplätze, …)Einkaufszentren, Lager, Parkplätze, …)
Steigendes Nachfrage- und Steigendes Nachfrage- und KaufkraftpotentialKaufkraftpotential
Einzelhandel, Gastronomie, persönliche Einzelhandel, Gastronomie, persönliche DienstleistungenDienstleistungen
GründeGründe für die für die Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors ErreichbarkeitErreichbarkeit
Immer besser erschlossen (Straßennetz und Immer besser erschlossen (Straßennetz und öffentliche Verkehrsmittel)öffentliche Verkehrsmittel)
Haltestellen und Ausfallsstraßen bieten die Haltestellen und Ausfallsstraßen bieten die am besten zu erreichenden Standorteam besten zu erreichenden Standorte
Neue AngebotsformenNeue Angebotsformen Z.B. Ausrichtung auf PKW, ebenerdige Z.B. Ausrichtung auf PKW, ebenerdige
BauweiseBauweise Lage und UmweltqualitätLage und Umweltqualität
Geringe Umweltbelastung, lockere Bebauung, Geringe Umweltbelastung, lockere Bebauung, … vor allem für F&E – Einrichtungen… vor allem für F&E – Einrichtungen
GründeGründe für die für die Suburbanisierung des tertiären Suburbanisierung des tertiären
SektorsSektors AgglomerationsvorteileAgglomerationsvorteile
Stärkere StandortunabhängigkeitStärkere Standortunabhängigkeit durch durch neue Medien, Kommunikationstechnologien neue Medien, Kommunikationstechnologien und Verkehrsmittel und -wegeund Verkehrsmittel und -wege
Auch für Einrichtungen mit hohem Bedarf an Auch für Einrichtungen mit hohem Bedarf an Information, Kontakten und ErreichbarkeitInformation, Kontakten und Erreichbarkeit
Neue geplante ZentrenNeue geplante Zentren Für Handel, Verwaltung und Dienstleistung Für Handel, Verwaltung und Dienstleistung
finden sich dort Ansiedlungsmöglichkeitenfinden sich dort Ansiedlungsmöglichkeiten
Ursachen und Ursachen und Hintergründe für die Hintergründe für die
SuburbanisierungSuburbanisierungStrukturwandel
Veränderte Raumansprüche
Flächenknappheit
BodenpreiseSoziale BrennpunkteRegionale Verflechtungen
Innerregionale Konkurrenz
StrukturwandelStrukturwandel
Problem: Enorme Defizite in der Koordination von Siedlungsentwicklung und Standortplanung auf regionaler Ebene
Im Umland entstehen attraktive Siedlungswohngebiete Anstieg der Wohnbevölkerung und der Arbeitsplätze
Städtische Funktionen weichen auf des Gebiet der Umlandgemeinden aus (Gewerbe, Industrie, Dienstleistungseinrichtungen) „Phänomen des Speckgürtels“
FlächenknappheitFlächenknappheit
Heute: Wachstum durch Auslagerung
Starke räumliche Ausdehnung der funktionalen Kernstadt Kernstadt wächst auf dem Territorium der Umlandgemeinden
Früher: Wachstum der Städte durch Eingemeindungen
Veränderte Veränderte RaumansprücheRaumansprüche
In den Regionen München, Frankfurt, Dortmund und Leipzig Siedlungs- und Verkehrsflächen-zuwüchse von zwischen 15% und 34% von 1991 bis 2010
Stark gestiegene Raumansprüche für Wohnen, Produktion, Verkehr, Dienstleistungen und Einzelhandel Verschärfung des Problems der FlächenknappheitIm Raum Salzburg Verdopplung der Flächenerfordernisse für die Wohnfunktion seit den 60er Jahren
Veränderte Veränderte RaumansprücheRaumansprüche
Entwicklungen im Bereich des Einzelhandels:
Immer modernere, aufwendigere und riesigere Einkaufszentren („Einkaufen als Erlebnis“)
„Factory-Outlet-Centers“ (z.B. in Parndorf)
Gründe:WohnsiedlungsentwicklungAusbau der Verkehrsinfrastruktur („sperrige Infrastruktur“)
Die Kernstadt ist diesen Ansprüchen immer weniger gewachsen
BodenpreiseBodenpreiseEnorme Anstiege der Bodenpreise in den Großstadtregionen in den letzten 15 Jahren
Beispiel Region Stuttgart: Preissteigerungen von mehr als 50% im Zeitraum 1988 bis 1994, besonders in peripheren Gemeinden und Gemeinden mit geringer zentralörtlicher Bedeutung
Beispiel Region München: Verdopplung der Bodenpreise seit 1980
BodenpreiseBodenpreiseBodenpreise für Wohnbauland auf der Ost-Achse Kirchheim – Markt Schwaben – Dorfen 1994:
Quelle: Jürgen Aring „Suburbia – Postsuburbia – Zwischenstadt“
BodenpreiseBodenpreiseBodenpreise für Wohnbauland auf der Nordost-Achse Oberschleißheim – Freising – Moosburg von 1988-1994:
Quelle: Jürgen Aring „Suburbia – Postsuburbia – Zwischenstadt“
BodenpreiseBodenpreise
Allgemeiner Entwicklungstrend:
Bodenpreisstrukturen und –entwicklungen wirken sich zentrifugal auf die Wohnsiedlungsentwicklung aus
Bodenpreise fallen vom Zentrum weg nicht in einer kontinuierlichen Kurve, sondern eher in Form von Terrassen auf denen das gleiche Preisniveau herrscht
Soziale BrennpunkteSoziale BrennpunkteHohe Überalterung in der Kernstadt relativ geringe Erwerbsquote
Bevölkerungswachstum in den jüngeren und mittleren Altersgruppen v.a. im Stadt-Umland-Bereich
Überdurchschnittliche Ansiedlung sozial Schwacher
Besondere Nachfrage nach sozialer Betreuung und Pflege in den Stadtzentren
besondere Lasten im Sozialhilfebereich
Soziale BrennpunkteSoziale Brennpunkte
Dingende Maßnahme:
finanzieller Ausgleich zwischen den unterschiedlich belasteten und unterschiedlich leistungsfähigen Kommunen eines Verdichtungsraumes
Konsequenz aus den Konsequenz aus den angesprochenen Punktenangesprochenen Punkten
Schwächung der zentralen Standorte durch die andauernden EntleerungsprozesseEinseitige Inanspruchnahme innerstädtischer Dienstleistungen erhöhte Finanzbelastung der Kernstädte
Langfristige Gefährdung der Funktion der Kernstädte
Konsequenz aus den Konsequenz aus den angesprochenen Punktenangesprochenen Punkten
Probleme der Freiraumsicherung und NaherholungProbleme des Naturschutzes
Probleme der Wirtschaftsförderung und des Standortmarketings
Probleme der Beschäftigungspolitik
Probleme der Steuerung der Siedlungs-schwerpunkte
Regionale VerflechtungenRegionale VerflechtungenVeränderung der Beziehungen zwischen Wohn- und Arbeitsplätzen durch:
Stadt-Umland-Wanderung
Einsatz moderner Verkehrsmittel
Wirtschaftliche Verflechtungen zwischen Stadt und Umlandgemeinden
Intensivierung tagesrhythmischer Interaktionen zwischen Kernstadt und Umland Entwicklung einer neuen Siedlungsstruktur („funktionale Kernstadt“)
Regionale VerflechtungenRegionale Verflechtungen
Beispiel Region Salzburg:
Erhebung der Häufigkeit der privaten Besuche der Stadt Salzburg von Bewohnern aus 246 Gemeinden im weiteren Umland 1994/95: Österreichische Staatsgrenze Barriere für häufige
Besuche Höchste Interaktionsdichte zwischen
Umlandgemeinden und der Kernstadt Salzburg
Regionale VerflechtungenRegionale Verflechtungen
Beispiel Region Salzburg: Erhebung 1994/95
Quelle:
Peter Weichhart,
„Europaregion Salzburg“
Regionale VerflechtungenRegionale Verflechtungen
Beispiel Region Salzburg:
Nacherhebung dieses Merkmals 2001:
Infolge des EU-Beitritts Erhöhung der Interaktionshäufigkeit
Besonders stark davon betroffen war der Außenrand und die bayrischen Gemeinden
Veränderung der Zwecke der Besuche: Anstelle von „Bummeln“ und „Ausgehen“
nun „Einkaufen“ und „kulturelle Aktivitäten“
Regionale VerflechtungenRegionale Verflechtungen
Beispiel Region Salzburg: Nacherhebung 2001
Quelle: Peter Weichhart, „Europaregion Salzburg“
Regionale VerflechtungenRegionale VerflechtungenBeispiel Region Salzburg: Zwecke der Besuche
Quelle: Peter Weichhart, „Europaregion Salzburg“
Raumordnung in ÖsterreichRaumordnung in Österreich
Dezentralisierter Staat
3 Ebenen
1954 VerfassungsgerichtsurteilZuständigkeit des Bundes
Bund
Länder
Gemeinden
Raumordnung in ÖsterreichRaumordnung in Österreich
Raumordnung auf Bundesebene
Eisenbahn
Denkmalschutz
Überregionales Straßennetz
ForstwesenWasserrecht
Raumordnung in ÖsterreichRaumordnung in Österreich
Raumordnung auf Länderebe
Raumordnungsgesetze
Entwicklungsprogramm für Sachbereiche
Instrumente (Steiermark)Landesentwicklungsprogramm
Regionalentwicklungsprogramm
Raumordnung in ÖsterreichRaumordnung in Österreich
Raumordnung auf Gemeindeebene
Eigenständige Raumordnung
Bebauungsplan
Instrumente (Steiermark)Örtliches Entwicklungskonzept
Flächenwidmungsplan
Innerregionale KonkurrenzInnerregionale Konkurrenz
Innerhalb der Region konkurrieren Gemeinden und Städte um:
Zuzug von einkommensstarken Bevölkerungs-gruppen
Attraktive Gewerbegebiete
Können dadurch über ein höheres Gemeindebudget verfügen (österr. Finanzausgleich)
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Vier Gruppen von Steuerabgaben:
Gemeinschaftliche Bundesabgaben (z.B. Lohnsteuer, Umsatzsteuer)
Ausschließliche Bundesabgaben (z.B. Körperschaftssteuer, Tabaksteuer)
Ausschließliche Länderabgaben (z.B. Verwaltungsabgaben der Länder, Feuerschutzsteuer) Ausschließliche Gemeindeabgaben (z.B. Gewerbesteuer, Grundsteuer B, Grundsteuer A)
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Ausschließliche Gemeindeabgaben:
Durch zusätzliche Einwohner und Gewerbebetriebe höhere Einnahmen bei:
Gewerbesteuer
Lohnsummensteuer
Grundsteuer B
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Gemeinschaftliche Bundesabgaben:
1.Vertikale Aufteilung auf Bund, Länder, Gemeinden
2.Länderweise Vorverteilung der Gemeindeanteile
3.Horizontale Aufteilung der länderweise vorverteilten Gemeindeanteile auf die Gemeinden gemäß eines abgestuften Bevölkerungsschlüssels
Höhere Einwohnerzahl wirkt sich auch auf gemein-schaftliche Bundesabgaben aus
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Abgestufter Bevölkerungsschlüssel:
Gemeindegröße Gewichtungsfaktor
Gemeinde bis 10 000 Einwohnern 1 1/3Gemeinde mit 10 001 bis 20 000 Einwohnern
1 2/3
Gemeinde mit 20 001 bis 50 000 Einwohnern, sowie Stadt mit eigenem Statut und höchstens 50 000 Einwohnern
2
Gemeinde mit über 50 000 Einwohnern, sowie die Stadt Wien
2 1/3
Quelle: ÖROK, Schriftenreihe Nr. 98
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Gemeindeertragsanteile an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben in Österreich 1989:
Quelle: IFIP, TU Wien
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Summe der ausschließlichen Gemeindeabgaben in Österreich 1989:
Quelle: IFIP, TU Wien
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Gemeindebudget der Gemeinde Vösendorf
Quelle: Statistik Austria
Österreichischer Österreichischer Finanzausgleich Finanzausgleich
Gemeindebudget der Gemeinde Phyra im Bezirk St. Pölten Land
Quelle: Statistik Austria
Innerregionale KonkurrenzInnerregionale Konkurrenz
Auswirkungen:
Regionale Anliegen werden nur auf dem jeweiligen kleinsten gemeinsamen Nenner realisiert
Widerstände bei der regionalen Wirtschaftsförderung Gegenseitige negative Stellungnahmen zu regionalen Großprojekten
Raumordnung in ÖsterreichRaumordnung in Österreich
Ebenenübergreifende Raumordnung
Regionalplanung
Österreichische Raumordnungskonferenz ( ÖROK)
Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung von Salzburg und von Salzburg und
UmgebungUmgebung
Quelle: STATISTK AUSTRIASAGIS
1951 - 19611951 - 1961
1961 - 19711961 - 1971
1971 - 19811971 - 1981
1981 - 19911981 - 1991
1991 - 20011991 - 2001
1961 - 20011961 - 2001
Europaregion SalzburgEuroparegion Salzburg
ArbeitsbezeichnungArbeitsbezeichnung für ein für ein „„interkommunales interkommunales KooperationsmodellKooperationsmodell““ Mittels freiwilliger Selbstbindung und Mittels freiwilliger Selbstbindung und
privatrechtlichen Verträgen privatrechtlichen Verträgen KonsensKonsens Geeignete Geeignete LenkungsinstrumenteLenkungsinstrumente Erfolgreich sein Erfolgreich sein deckungsgleich mit der deckungsgleich mit der
aktuellen, potentiellen Funktionalregionaktuellen, potentiellen Funktionalregion
Europaregion SalzburgEuroparegion Salzburg
November 2000:November 2000: Initiative Europaregion Initiative Europaregion SalzburgSalzburg
Entwicklungskooperativen in Bayern, Salzburg Entwicklungskooperativen in Bayern, Salzburg und Oberösterreich und Oberösterreich „Dachverband“ „Dachverband“
Eigene Teilregion Eigene Teilregion „Salzburg Zentral“„Salzburg Zentral“ aus Salzburg aus Salzburg und funktional zugehörigen Gemeinden: und funktional zugehörigen Gemeinden: KernstadtKernstadt
Regionalkonferenz:Regionalkonferenz: Leitbildentwicklung & Ziele Leitbildentwicklung & Ziele Alle gesellschaftlichen Kräfte darin vertretenAlle gesellschaftlichen Kräfte darin vertreten RegionalmanagementRegionalmanagement und und RegionalmarketingRegionalmarketing
Europaregion SalzburgEuroparegion Salzburg
Andere MöglichkeitAndere Möglichkeit: : Nutzung der EuRegioNutzung der EuRegio „Salzburg – Berchtesgadener Land „Salzburg – Berchtesgadener Land Traunstein“Traunstein“ Konzeptionelle und organisatorische Konzeptionelle und organisatorische
Weiterentwicklung notwendigWeiterentwicklung notwendig Erweiterung auf den Gesamtbereich der Erweiterung auf den Gesamtbereich der
VerflechtungsregionVerflechtungsregion Alle gesellschaftlich relevanten Kräfte Alle gesellschaftlich relevanten Kräfte
einbeziehend, sowie einbeziehend, sowie Marketing- und Marketing- und ManagementstrukturenManagementstrukturen
„„Positionierung der GesamtregionPositionierung der Gesamtregion im Konzert im Konzert der europäischen Regionen!“der europäischen Regionen!“
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Zur Region Stuttgart zählen die Stadt Stuttgart, die Landkreise Böblingen, Ludwigsburg, Rems-Murr, Esslingen und Göppingen
Traditionell polyzentrischer Raum
Funktional stark verflochtene Region
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Abbildung der Region Stuttgart: Die Zentralität der Gemeinden
Quelle: IFIP, TU Wien
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Abbildung der Region Stuttgart: Gemeindetypen
Quelle: IFIP, TU Wien
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Davor waren verschiedene Zweckverbände für den planerischen, baulichen und technischen Bereich zuständig
Die wichtigsten unter diesen waren: Regionalverband Stuttgart (RVS): war für die
Regional- und Landschaftsrahmenplanung verantwortlich
Nachbarschaftsverband Stuttgart (NVS): für die Flächennutzungsplanung und Landschaftsplanung zuständig
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
RVS hatte nur eine geringe Steuerungswirkung Finanzierungs- und Umsetzungskompetenz fehlte Zwischen RVS und NVS bestand eine enge Zusammenarbeit
RVS und NVS reichten aber für die Lösung der Probleme in der Region nicht aus Zur Verbesserung der regionalen Struktur in
der Region wurde am 1. Oktober 1994 der „Verband Region Stuttgart“ (VRS) gegründet
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Seine Pflichtaufgaben: Die Trägerschaft der Regionalplanung, Die Aufstellung und Fortschreibung des
Landschaftsrahmenplans, Die Regionalverkehrsplanung, Regionalbedeutsamer öffentlicher
Personennahverkehr, Abfallentsorgung, Trägerschaft und Koordinierung
regionalbedeutsamer Wirtschaftsförderung, Trägerschaft und Koordinierung des regionalen
Tourismus-Marketings
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Vorteile des VRS:
Höheres Gewicht des Verbandes durch Bündelung von Zuständigkeiten
Erleichterung der Koordination von inhaltlich zusammengehörigen Arbeitsfeldern
Ausweitung der Kompetenzen des VRS im Bereich der Regionalplanung (kann Planungsgebot aussprechen) Stärkere demokratische Legitimation durch eine direkt vom Volk gewählte Regionalversammlung
Verband Region StuttgartVerband Region Stuttgart
Finanzierung:
Erfolgt nach dem Prinzip der ehemaligen Zweckverbände
Das bedeutet unter anderem eine Finanzierung über eine Verbandsumlage
Ausgangspunkt für ständig neue Reibungen mit den Kommunen