Fachbereich Stadtplanung - Stadterneuerung Bereich Stadtentwicklung - Verkehrsentwicklung
Stadtentwicklungskonzept Verkehr für die Landeshauptstadt Potsdam
Präsentation für Pressetermin am 18.11.2013
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Verfahren
Fachbereich Stadtplanung - Stadterneuerung Bereich Stadtentwicklung - Verkehrsentwicklung 2
Nach Abstimmung der Aufgabenstellung zum neuen Verkehrskonzept mit den politischen Gremien im Herbst 2009, Beginn der Bearbeitung Anfang 2010. Bearbeitung erfolgte parallel und in enger Abstimmung mit der Erarbeitung des Luftreinhalteplans der Stadt Potsdam, dazu gab es eine begleitende Arbeitsgruppe mit Vertretern der Nachbargemeinden und Vertretern von Vereinen und Verbänden sowie 2 öffentlichen Veranstaltungen. Im Jan. 2012 wurde der 1. Entwurf zum „Stadtentwicklungskonzept Verkehr“ in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Nach umfassender Diskussion in den Ausschüssen und Ortsbeiräten wurde im Mai und Juni 2012 eine erneute Bürgerbeteiligung mit insgesamt 4 Veranstaltungen in 4 verschiedenen Stadtgebieten durchgeführt. Mit Berücksichtigung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und der Stellungnahmen der Fraktionen gab es im Nov. 2012 eine Verständigung auf weitere zu untersuchende Maßnahmen. Nach Abschluß dieser Untersuchungen (Modellrechnungen) und Diskussion aller betrachteten Maßnahmen konnte im Aug. 2013 ein Maßnahmenpaket für die künftige Verkehrsentwicklung in Potsdam abgestimmt werden. Daraufhin erfolgte im Sept. und Okt. dieses Jahres die Erarbeitung des 2. Entwurfs des „Stadtentwicklungs- konzept Verkehr“, der nun erneut der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorliegt.
Ausgangslage
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Aufgabe StEK Verkehr:
• Leitbild für die Stadt- und Verkehrsentwicklung und Investitionsplanung
• Maßnahmebündel zur Optimierung des Systems aller Verkehrsarten
Herausforderungen:
• Potsdam wächst weiter (= Zunahme des Verkehrs).
• Erhöhte Belastungen (Luft, Lärm) in mehreren Bereichen der Stadt
(ausschließlich Hauptverkehrsstraßen).
Ziele:
• Verringerung der verkehrsbedingten Umweltbelastung (Luft, Lärm, CO2)
• Gleichzeitig: Sicherung der Mobilität
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Wichtiges Handlungsfeld: Quell-/Ziel-Verkehr
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Problem Durchgangs- verkehr?
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Pendlerverflechtung
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• Einpendler: 45.200 • Auspendler: 27.700 -> Pendlerüberschuss (= 17.500)
Hauptrichtungen: • Einpendler vor allem aus Berlin,
Werder, Brandenburg, Michendorf, Nuthethal, Schwielowsee, Beelitz, Stahnsdorf, Teltow, Ludwigsfelde
• Auspendler vor allem in Richtung Berlin, Teltow, Stahnsdorf, Werder, Kleinmachnow, Ludwigsfelde
• dabei (fast) ausgeglichene Bilanz mit Berlin, Stahnsdorf, Kleinmachnow
+ Hauptpendler-verbindung von/ nach Berlin (26.000)
Quelle: LBV (Datenstand 2010)
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• Mehrere Szenarien mit unterschiedlichen Maßnahmebündeln wurden
untersucht: Basisszenario (als Vergleichsszenario), Szenario
Fortschreibung (des VEP 2001), Szenario Nachhaltige Mobilität.
• Nur das Szenario „Nachhaltige Mobilität“ sichert die Mobilität und
Lebensqualität (Luftreinhaltung, Lärm) in ausreichendem Maße durch
stadt- und umweltgerechten Verkehr u.a. mit Hilfe:
− Der Schaffung multimodaler Angebote mit einer klaren Ausrichtung
auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes.
− Der Steigerung des Anteils des ÖPNV im Stadt- und
Regionalverkehr um 3 % und des Radverkehrsanteils mit der
Radverkehrsstrategie um 7 %.
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Maßnahmen: Szenario „Nachhaltige Mobilität“
Maßnahmen: Szenario „Nachhaltige Mobilität“
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Wesentliche Maßnahmen zur Erreichung der Zielstellung einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung sind: • Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur (z.B. Tram-Nordast, Busspuren, Prüfung von Netzerweiterungen) • Anpassung des Verkehrsangebotes des ÖPNV insbesondere in Entwicklungs- bereichen der Stadt • Ausbau des Radverkehrsnetzes (z.B. Radschnellwege) • Verbesserung der Radabstellmöglichkeiten (z.B. Fahrradstation am Hbf.) • Einrichtung einer Mobilitätsagentur - Mobilitätsmanagement für Bürger, Betriebe, Institutionen und Verwaltungen • Qualifizierung bestehender und Schaffung weiterer P+R-Anlagen • Umweltorientiertes Verkehrsmanagement zur Reduzierung der Umweltbelastungen • Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung • Straßennetzumgestaltungen zur Entlastung stark belasteter Abschnitte (z.B. Umbau Leipziger Dreieck)
Entwicklung des Personenverkehrs (Binnenverkehr)
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109.
580
52.2
40
86.5
00
118.
800
131.
180
51.9
20
97.4
50 111.
130
130.
900
48.2
90
105.
750
106.
730
136.
700
60.1
90
108.
400
96.2
10
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
140.000
160.000
Fußwege ÖPNV Rad MIV
Per
sone
nfah
rten
und
Weg
e/W
erkt
ag
Analyse 2008 Basisszenario 2025 Szenario Fortschreibung 2025 Szenario Nachhaltige Mobilität 2025
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Verkehrsmittelanteile 2008 und 2025 (Binnenverkehr)
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Ergebnis: Luftschadstoffe NO2
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2010 EU-Grenzwert
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Ergebnis: Luftschadstoffe NO2
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2025
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Fazit
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Bei Umsetzung der Maßnahmen des Szenarios Nachhaltige Mobilität: • nimmt der Kfz-Verkehr in Potsdam nicht weiter zu; • sinkt der Anteil des MIV von derzeit 32 % auf 24 % im Binnenverkehr; • werden die Grenzwerte der Luftschadstoffbelastung eingehalten.
• werden die CO2-Emissionen um 9 % reduziert (entspricht 13.600 t/a)
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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Vorläufiger Finanzierungs- und Investitionsplan
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Gesamtkosten: ca. 163 Mio €, davon LHP ca. 68 Mio €1
1) davon abzuziehen sind noch z.Zt. nicht bezifferbare Drittmittel und Förderzuweisungen
Kosten
Maßnahmenbereich
Kosten in Tsd. €
2010-2015 2016-2020 2021-2025
Verkehrsreduzierende Raumstruktur (RS) Keine Direktfinanzierung
Öffentlicher Personenverkehr (ÖV) 56.450 17.800 11.450
Radverkehr (RV) 6.030 7.910 7.910
Fußgängerverkehr (FG) 2.530 2.500 2.500
Straßenverkehr (SV) 355 19.890 20.065
Mobilitätsmanagement (MB) 2.965 2.390 2.515
Wirtschaftsverkehr (WV) 30 0 0
Ausbau Fahrradinfrastruktur • Umsetzung innerstädtisches Radroutennetz • Verbesserung der Verbindungen zu den Nachbargemeinden (z.B.
Radschnellwege) • Radwegweisung Verknüpfung Radverkehr und ÖPNV • z.B. Fahrradstation Hauptbahnhof • Abstellmöglichkeiten an Haltestellen Fußgängerverkehr • fußgängerfreundliche Umgestaltung von Straßenräumen • Verbesserung Querungsmöglichkeiten an Hauptstraßen Öffentlichkeitsarbeit
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Einzelmaßnahmen: Rad- und Fußverkehr
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Zielnetz Rad (Hintergrundkarte) mit prioritären Routen (A - D und 1 - 3)
Maßnahmen Radverkehr
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Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur • Straßenbahnneubaustrecke Verlängerung bis Campus am Jungfernsee weiterer Prüfbedarf: • Straßenbahnneubaustrecke vom Stern über Großbeerenstraße bis Hbf. • Straßenbahnneubaustrecke nach Krampnitz • ergänzende Buserschließung insbesondere in den nördlichen Entwicklungsgebieten Trassenfreihaltung: • Straßenbahnneubaustrecke nach Stahnsdorf – Teltow Verbesserung der Qualität des ÖPNV • Fahrzeugneubeschaffung Straßenbahn und Bus • Verbesserung der Haltestellenausstattung
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Einzelmaßnahmen: ÖPNV
Neubau von Straßenverkehrsanlagen • Verkehrslösung Wetzlarer Straße Anbindung Industriegebiet • Umbau Leipziger Dreieck • Abfahrt von der Nuthestraße zur Friedrich-Engels-Straße (aus Richtung Teltow) Neubau und Erweiterung des Potsdamer P+R-Systems • neu: Wetzlarer Str./Nuthestr. + Prüfung weiterer Anlagen • erweitern: Pirschheide + Kirschallee Ruhender Verkehr Innenstadt/Babelsberg • Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung • weitere zentrale Stellplatzanlagen (als Ersatz für Stellplätze im Straßenraum) Wirtschaftsverkehr • Publizierung Vorrangrouten des Lkw-Verkehrs • Punktuelle Lösungen zur Reduzierung der negativen Auswirkungen des
Schwerverkehrs (z.B. Potsdamer Str. bereits umgesetzt)
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Einzelmaßnahmen: MIV
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Mobilitätsmanagement • Betriebliches Mobilitätsmanagement und Mobilitätsberatung • Förderung von Carsharing-Angeboten + E-Mobilität • Einrichtung einer Mobilitätsagentur Verkehrsmanagement • Umweltorientiertes Verkehrsmanagement in hoch belasteten
Straßenabschnitten mit Zuflussdosierung • Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung • Straßenraumgestaltung
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Einzelmaßnahmen: Mobilitäts- und Verkehrsmanagement