Zinssätze im HGB und IFRS-System – am Beispiel
der betrieblichen Altersversorgung und der
Unternehmensbewertung
IFRS-Forum 2017
21. Juli 2017
Inhaltsübersicht
Vorbemerkungen 3
Zinssätze bei Bewertungsanlässen 7
Zinssätze bei der Bilanzierung von
Altersversorgungsverpflichtungen 12
Sonderfall: Negative Zinsen 20
Fazit 22
Seite 2 17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017
Vorbemerkungen
Auswirkungen des Kapitalmarktumfelds und der Niedrigzinspolitik
Auswirkungen der Finanzkrise: seit 2007/2008 konstant sinkendes Zinsniveau, insbesondere motiviert
durch die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken
Leitzins der EZB seit Mitte 2014 praktisch bei 0%
Neue Phänomene: Negative Zinsen (z.B. bei Bundesanleihen)!
Auch der Basiszinssatz ist seit Januar 2013 negativ
Auseinanderfallen von Kapitalisierungszins und Unternehmensrenditen
Forschungsprojekt beim IASB zu Abzinsungssätzen (vor dem Hintergrund unterschiedlicher Konzeptionen
in einzelnen Standards)
Zinssätze haben für die Rechnungslegungszwecke erheblichen Einfluss; die Bedeutung steigt
insbesondere infolge der geldpolitisch motivierten Entscheidungen der Zentralbanken
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 3
Vorbemerkungen
Die Entwicklung ausgewählter Zinsen
Basiszins: sehr geringes Niveau
Bundesanleihe mit Laufzeit von 10 Jahren:
• Negative Realverzinsung
• Teilweise negative Nominalverzinsung
EZB-Leitzins: seit 2014 nahe Null
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Rendite der jeweils
jüngsten Bundesanleihe
mit einer vereinbarten
Laufzeit von 10 Jahren
Ausgewählte Leitzinsen
Basiszins
Quelle: Deutsche Bundesbank
Vorbemerkungen
Beispiele für die Rolle des Zinses in der Rechnungslegung
HGB
§ 253 Abs. 2: Abzinsung langfristiger Rückstellungen
§ 255 Abs. 3: Zinsen für Fremdkapital als Herstellungskosten
IDW S 1: Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen
IDW St/HFA 1/1986: Bewertung von Zero-Coupon-Anleihen
…
IFRS
IAS 19: Abzinsung von Leistungsverpflichtungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
IAS 23: Aktivierungsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen bei qualifizierenden Vermögenswerten
IAS 36: Barwertermittlung des erzielbaren Betrages
IFRS 9: Effektivzinsmethode und Wertminderung mittels Barwertkalkül
IFRS 13: Fair Value-Ermittlung durch Modelle
…
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Inhaltsübersicht
Vorbemerkungen 3
Zinssätze bei Bewertungsanlässen 7
Zinssätze bei der Bilanzierung von
Altersversorgungsverpflichtungen 12
Sonderfall: Negative Zinsen 20
Fazit 22
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Zinssätze bei Bewertungsanlässen
Bewertungsanlässe – „Bewertung ist kein Selbstzweck, sondern erfolgt immer anlassbezogen“
Interne Anlässe
Unternehmensverkäufe
Gesellschafterauseinandersetzungen
Purchase Prize Allocation
Impairment Testing
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Externe Anlässe
Unternehmensübernahmen (Squeeze Out)
vertragliche Konzernstrukturierungen
(Beherrschungs- und Ergebnisabführungs-
verträge)
Zinssätze bei Bewertungsanlässen
Bestimmung des Kapitalisierungszinses
Im Rahmen des wertorientierten Managements und bei bilanziellen Aspekten wird zur Ermittlung des Kapitalisierungs-
zinses regelmäßig auf das Konzept der gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) zurückgegriffen.
Der Kapitalisierungszinssatz ergibt sich als Summe der Kosten des (Marktwerts des) Eigenkapitals und der Kosten des
(Marktwerts des) Fremdkapitals.
Die Ermittlung der Eigenkapitalkosten erfolgt gewöhnlich durch das CAPM:
Zur Bestimmung des angemessenen Fremdkapitalkostensatzes (Zinssatz) werden die zum Stichtag geltenden
durchschnittlichen Fremdkapitalkonditionen herangezogen.
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𝑾𝑨𝑪𝑪 =𝑬
𝑲 × 𝐫𝐞 +
𝑫
𝑲 × 𝒃 𝟏 − 𝒕
𝒓𝒆 = 𝒓𝒇 + 𝜷 × 𝒓𝒎 − 𝒓𝒇
Basiszins (nach St.) + Betafaktor x
Marktrisikoprämie (nach St.)
Marktrisikoprämie: erwartete Marktrendite –
risikolose Rendite (Basiszins)
Zinssätze bei Bewertungsanlässen
Eigenkapitalrendite
Niedriger Basiszins = hoher Unternehmenswert?
Empirisch bewegen sich die beobachtbaren impliziten Gesamtrenditeforderungen in einem engen Korridor
• Die Annahme einer langfristig stabilen Gesamtrenditeforderung wird damit gestützt
• Die Kapitalmarktsituation weist auf eine erhöhte Risikoaversion der Kapitalmarktteilnehmer hin
Bei konstanten erwarteten realen Renditen des Marktportfolios führt jede Erhöhung des Basiszinssatzes zu einer
gleichzeitigen Reduzierung der Marktrisikoprämie und umgekehrt
• Im Ergebnis führt dies zu einer schwankenden Marktrisikoprämie
Empfehlung FAUB (IDW): Marktrisikoprämie innerhalb einer Bandbreite von 5,5 – 7,0 % (vor Steuern)
Deutschen Bundesbank (vgl. Monatsbericht April 2016):
Hinweis, dass die gegenwärtige Höhe der Aktienrisikoprämie als relatives Bewertungsmaß von Aktien im Vergleich zu
Bundesanleihen durch das derzeit niedrige Zinsniveau bedingt sei
Seit dem Absinken des Basiszinssatzes ist ein Anstieg der impliziten Marktrisikoprämie ersichtlich
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 9
(Weitestgehende) Kompensation des eigenkapitalkostensenkenden Effekts aus dem Rückgang des
Basiszinssatzes durch die gestiegene Marktrisikoprämie
Zinssätze bei Bewertungsanlässen
Fremdkapitalkosten
Bei den Fremdkapitalkosten lässt sich ein ähnliches Phänomen beobachten
Die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten sind nach der Finanzkrise zwar signifikant gesunken
Insbesondere in den letzten beiden Jahren verbleiben die Fremdkapitalkosten allerdings auf gleichem Niveau
Es ist davon auszugehen, dass die von den Fremdkapitalgebern verlangten Risikoprämien im Durchschnitt
zugenommen haben.
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 10
Fazit: Die Kapitalkosten sind für die Unternehmen (beinahe) gleich geblieben
Inhaltsübersicht
Vorbemerkungen 3
Zinssätze bei Bewertungsanlässen 7
Zinssätze bei der Bilanzierung von
Altersversorgungsverpflichtungen 12
Sonderfall: Negative Zinsen 20
Fazit 22
Seite 11 17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017
Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Auswirkung auf die Bewertung von Rückstellung für Altersversorgungsverpflichtungen nach HGB
Rückstellungen sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
geschätzten Erfüllungsbetrag anzusetzen (§ 253 Abs. 1 HGB)
Diskontierungszinssatz für die Ermittlung des geschätzten
Erfüllungsbetrages:
• Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen:
Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre (bis zum
17.03.2016; Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie)
durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre
(ab zum 17.03.2016)
• sonstige Rückstellungen: dem der Restlaufzeit entsprechenden
Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre
• Erleichterung: bei Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen
oder vergleichbaren, sehr lang laufenden Verpflichtungen kann ein
einheitlicher Marktzinssatz auf Basis einer durchschnittlichen Restlaufzeit
von 15 Jahren verwendet werden
• Ermittlung und Bekanntgabe der Abzinsungszinssätze durch die Deutsche
Bundesbank
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 12
Quelle: mercer
Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Auswirkung auf die Bewertung von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach HGB
Niedrigzinsphase und Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie
Die aktuelle Niedrigzinsphase führte aufgrund des historisch niedrigen EZB-Leitzinses zu einem ständigen Absinken des
Abzinsungszinssatzes auf Basis des Sieben-Jahres-Durchschnitts
→ Folge: der Erfüllungsbetrag der langfristigen Rückstellungen stieg an und belastete das HGB-Ergebnis
Durch die im Rahmen des Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie erfolgte Verlängerung der
Jahresanzahl (nunmehr 10 Jahre), über die der Zinsdurchschnitt zu bilden ist, sind (noch) Jahre zu berücksichtigen, in
denen relativ hohe Zinssätze herrschten
→ Folge: Die Ergebnisbelastung wird (zunächst) abgemildert
→ In den Folgejahren ergeben sich allerdings entsprechende Erhöhungen (geschätzt auf Basis des
gegenwärtigen Zinsniveaus)
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Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Auswirkung auf die Bewertung von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach HGB
Probleme
Es ist bei der Bewertung eine genaue Abgrenzung zwischen Rückstellungen von Altersversorgungsverpflichtungen und
sonstigen Rückstellungen (bspw. Altersteilzeit) vorzunehmen
Der Entlastungseffekt durch den höheren Durchschnittszinssatz wird c.p. im weiteren Zeit- bzw. Bewertungsverlauf
umgekehrt. Entlastungen in der Gegenwart bedingen höhere Aufwendungen in den Folgejahren
Der Zehnjahresdurchschnittswert wird bei dem auf absehbare Zeit sehr niedrigen allgemeinen Zinsniveau weiter
absinken und damit zu entsprechenden GuV-Belastungen führen. In den Folgejahren ergeben sich geschätzt auf Basis
des gegenwärtigen Zinsniveaus folgende Rechnungszinssätze:
• 31.12.2017: 3,69%
• 31.12.2018: 3,23%
• 31.12.2019: 2,82%
Bei einem Anstieg von Zins/Inflation ergeben sich über den Anstieg von Anwartschafts- und Gehaltstrends bei
gleichzeitig nahezu unverändertem (Durchschnitts-) Zins eine kumuliert höhere Belastung
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Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Auswirkung auf die Bewertung von leistungsorientierten Plänen (IFRS)
Arten von Altersversorgungszusage
Beitragsorientierte Pläne (DCP): Unternehmen entrichtet festgelegte Beträge an eine eigenständige Einheit, hat aber
weder rechtlich noch faktisch die Verpflichtung weitere Zahlungen zu leisten, wenn die Einheit nicht über ausreichende
Vermögenswerte verfügt, um die Ansprüche von Arbeitnehmern aus Leistungen nach Beendigung des Arbeits-
verhältnisses zu erfüllen
Leistungsorientierte Pläne (DBP): Pläne, in deren Rahmen das Unternehmen die versicherungsmathematischen Risiken
sowie das Investitionsrisiko übernehmen
Bestimmung des Barwertes einer leistungsorientierten Verpflichtung
Der Zinssatz ist gemäß der Fristigkeit der Verbindlichkeit auf Basis von „high quality corporate bonds“ zu ermitteln
Dafür wurden bisher von Standardsettern, Wirtschaftsprüfern und Aktuaren üblicherweise Firmenanleihen mit AA-
Ratings herangezogen
Grund: im langjährigen Mittel lagen diese Zinssätze nur um rund 0,5 Prozentpunkte über den Zinssätzen für (quasi
sichere) Staatsanleihen mit AAA-Rating
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 15
Zinsverlauf
Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Auswirkung auf die Bewertung von leistungsorientierten Plänen (IFRS)
Folgen der Finanzmarktkrise und Niedrigzinsphase
Der Abstand zwischen der Rendite von Staatsanleihen mit AAA-
Rating und der Rendite von Firmenanleihen mit einem AA-Rating
hatte sich von 0,5 Prozentpunkten auf bis zu über 2 Prozent-
punkten erhöht
Der Kreis der AA-gerateten Unternehmensanleihen hat sich
zwischenzeitlich erheblich reduziert
Diskussionspunkte:
• Gelten Anleihen mit einem Rating unter AA als „high quality
corporate bonds“?
• IFRS IC: es handelt sich um keinen relativen, sondern um
einen absoluten Qualitätsmaßstab, dabei ist eine konsistente
Vorgehensweise notwendig
• Wann sind Anleihen als nicht mehr liquide anzusehen?
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 16
Der durchschnittliche Diskontierungszinssatz ist niedrig, aber positiv
• Nach IAS 19 ist eine “yield curve” zu konstruieren und sind Zinssätze für jede Duration zu ermitteln. Der
durchschnittliche Diskontierungssatz beinhaltet auch negative Sätze für sehr kurze Durationen
→ Soll für solche kurzen Durationen, für die der Zins negativ ist, der Diskontierungssatz null sein oder den
tatsächlichen Zins wiedergeben?
Quelle: mercer
Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Spezialfall: Bilanzierung von mittelbaren Versorgungszusagen nach IAS 19 in der Niedrigzinsphase
Deutsche Bilanzierungspraxis:
Bilanzierung von Versorgungszusagen unter Einbeziehung von Versicherungspolicen (u. a. Direktversicherungen,
(rückgedeckte) Unterstützungskassen) entweder als
• DCP klassifiziert oder
• als DBP klassifiziert und wie ein DCP buchhalterisch behandelt („DBP mit DCP Accounting“)
Begründung: das Haftungsrisiko/die Einstandspflicht des Arbeitgebers nach § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG wurde als sehr
unwahrscheinlich („remote“) eingeschätzt
Auswirkungen des aktuellen Niedrigzinsumfelds:
eingeschränkte Anlagemöglichkeiten der zwischengeschalteten Versicherungen mit der Folge, dass
Versorgungseinrichtungen ihre Zusagen teilweise nicht mehr erfüllen und Erhöhung der Prämien oder Kürzungen der
Leistungen
das Haftungsrisiko/die Einstandspflicht des Arbeitgebers kann nicht mehr als „remote“ eingestuft werden
Welche bilanziellen Folgen entstehen, wenn die Inanspruchnahme des Arbeitgebers aufgrund der
Niedrigzinsphase nicht mehr als „remote“ eingestuft werden kann?
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 17
Zinssätze bei der Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen
Spezialfall: Bilanzierung von mittelbaren Versorgungszusagen nach IAS 19 in der Niedrigzinsphase
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 18
IDW RS HFA 50: Modul IAS 19
Neueinschätzung
bei unveränderter Klassifizierung als DBP
Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme aus einer
Versorgungszusage stellt bei einem DBP eine versiche-
rungsmathematische Annahme dar
Aus einer Änderung dieser versicherungsmathematischen
Annahme resultiert ein versicherungsmathematischer
Gewinn/Verlust, der im sonstigen Ergebnis (OCI) zu
erfassen ist (IAS 19.120 (c))
Wurde ein DBP bislang wie ein DCP behandelt, ist die
Versorgungszusage aufgrund der gestiegenen Wahr-
scheinlichkeit einer Inanspruchnahme in der Folge nach
den Regeln leistungsorientierter Plan zu bilanzieren
Die Nettoverbindlichkeit aus dem Plan ist gegen OCI
einzubuchen
Umklassifizierung
von DCP zu DBP
Versorgungszusagen werden in Abhängigkeit von ihrem
wirtschaftlichen Gehalt als DCP oder DBP klassifiziert.
Dabei muss geschätzt werden, wer im Wesentlichen die
versicherungsmathematischen Risiken trägt (IAS 19.30)
Eine Schätzung ist zu überarbeiten, wenn sich die
Umstände ändern, auf deren Grundlage die Schätzung
erfolgt ist, oder als Ergebnis von neuen Informationen
oder zunehmender Erfahrung (IAS 8.34)
Wird die Einschätzung dahingehend geändert, dass die
Zusage (bislang als DCP qualifiziert), aufgrund der
gestiegenen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme
in einen DBP umzuklassifizieren ist, ist die Netto-
verbindlichkeit erfolgswirksam einzubuchen (IAS 8.36)
Inhaltsübersicht
Vorbemerkungen 3
Zinssätze bei Bewertungsanlässen 7
Zinssätze bei der Bilanzierung von
Altersversorgungsverpflichtungen 12
Sonderfall: Negative Zinsen 20
Fazit 22
Seite 19 17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017
Negative Zinsen
Ausweis negativer Zinsen
Seite 20
Fall: Finanzielle Vermögensgegenstände resp. Vermögenswerte mit einem negativen Zinskupon
IFRS – IFRIC IC
Bei negativen Zinsen für Vermögensanlagen handelt es
sich mangels Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens
um keine Erträge i. S. d. IAS 18
Negative Zinsen sind daher nicht als negativer
Zinsertrag auszuweisen
• Ausweis in einem „geeigneten Aufwandsposten“
• Soweit es zum Verständnis des Abschlusses
erforderlich ist, sind zusätzliche Erläuterungen zu
machen
Ausweis dieses gesonderten Posten im Zinsergebnis
wird als zulässig betrachtet
HGB – BFA des IDW
Nach § 29 RechKredV sind in den Zinsaufwendungen
Aufwendungen zu erfassen, die im Zusammenhang mit
der Mittelherkunft, d. h. der Passivseite, entstanden
sind, unabhängig von ihrer Berechnung
Gemäß § 30 Abs. 2 RechKredV sind im
Provisionsaufwand u. a. Aufwendungen für
Dienstleistungsgeschäfte und Provisionen im
Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen
auszuweisen
Für den Ausweis von negativen Zinsen sieht daher das
IDW die Position „Zinserträge“ als angemessen an
Soweit es zum Verständnis des Abschlusses
erforderlich ist, sind zusätzliche Erläuterungen zu
machen
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Inhaltsübersicht
Vorbemerkungen 3
Zinssätze bei Bewertungsanlässen 7
Zinssätze bei der Bilanzierung von
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Sonderfall: Negative Zinsen 20
Fazit 22
Seite 21 17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017
Fazit
17TG_001D.pptx • HGB IFRS Zinsen • TG • Juli 2017 Seite 22
Zinssätze haben einen maßgeblichen Einfluss innerhalb der Rechnungslegung und beeinflussen
Bewertungsergebnisse z.T. in erheblichem Ausmaß
Die (geld-)politisch motivierten Entscheidungen der Zentralbanken seit der Finanzkrise verstärken diesen
Effekt.
Gesetzgeber, Standardsetter und Rechnungsleger bemühen sich um angemessene Lösungen, um den
Effekten der Niedrigzinspolitik zu begegnen
Angesichts der jüngsten Verlautbarungen der EZB werden sich die Rahmenbedingungen wohl nicht in
absehbarer Zeit ändern
Kontakt
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