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Nachrichten aus dem Hickenlande Hans-Martin und die Galloways

Hans Martin Und Die Galloways

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Nachrichten aus dem Hickenlande

Hans-Martin und die Galloways

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Neues aus dem...

König Hans-Martin und seine Familie interessieren sich natürlich auch für die Landwirtschaft der Region - und biologisch muss sie auf jeden Fall sein.

Ist es doch das Ziel, die Gastwirte der umliegenden Orte auf kurzem Wege mit gutem Rindfleisch zu versorgen und das liebe Vieh nicht noch hunderte von Kilometern durch die Lande zu karren. Zudem legt der König selbst auch größten Wert auf besonders gutes Fleisch vom Rind.

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So kam es, dass im Orte Lützeln im rauen Hickengrund ein junger Bauer wunderschöne schottische Galloways auf seinen Wiesen zog. Diese Rinder kann man im Sommer und Winter draußen auf der Wiese lassen, sie sind anspruchslos und haben ein dickes Fell zum Schutz gegen jedwede Witterung.

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Die stolzen Rinder mit dem langen Fell wurden täglich von den Kindern des Ortes besucht und waren die Freude aller Spaziergänger, die an den Weiden vorbei kamen.

Der Bauer musste sich allerdings redlich mühen, die vielen Wiesen und Felder im Tal zu bewirtschaften und abzuernten, denn für den Winter brauchte er viel Heu und Stroh, um seine wachsende Herde zu versorgen.

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In diesem Sommer machte ihm seine Landwirtschaft besondere Sorgen, denn das Wetter war immerzu nass und häufig gewittrig.

Wenn die Sonne dann wirklich einmal warm schien, kam im Nu schon wieder ein neues Gewitter daher und wollte den ganzen Tag nicht aus dem Tale weichen.

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Ein Teil der wunderschönen Galloway-Rinder stand auf einer Weide in der Nähe des Ortes und durch diese Weide floss ein kleiner Bach, so dass die Tiere immer mit Wasser gut versorgt waren.

Da der Bauer sich aber stets große Sorgen um seine Tiere machte, fuhr er bei Gewitter oft zur Weide, um die aufgeregten Tiere zu beruhigen.

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Doch dann geschah eines Sommertages ein großes Unglück:

An diesem Tage waren die Gewitter wieder sehr heftig und mit großen Knall schlug der Blitz in der Nähe des Ortes ein.

Als der Bauer nun kam, um nach seinen Tieren zu sehen, waren drei der Rinder vom Blitz erschlagen.

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Große Trauer herrschte im Ort und König Hans-Martin eilte herbei, um dem Bauern Beistand zu leisten und diesen zu trösten. Doch was sollte nun mit den toten Tieren geschehen?

„Mach Dir mo kee Sorje, Henner “, sprach König Hans-Martin, „Ich kafe Dir de Diere ab. So e bissche Blitz ka doch bi em goode Broore net schade und wovor ha mir da die große Vorratskammern.„

Der Bauer war’s zufrieden.

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Nun mag man sich wirklich nicht vorstellen, was die liebliche Königin Heidrun beim Anblick von gleich sechs halben Rinderhälften empfunden haben mag...

So würde denn der Speiseplan in den nächsten Wochen nur noch aus phantasievoll variierten Rindfleischgerichten bestehen...

Rinderbraten, Rindergeschnetzeltes, Rindergehacktes, Rindersteak, Rindfleischsuppe, Rindfleischsülze usw. usw.

Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr schon ganz schwindelig...

So kam es, dass umgehend der Metzger herbei zitiert wurde, dieser die Tiere flugs zerteilte und zum Abhängen des Fleisches in die königlichen Vorratskammern brachte.

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Naja, und die wunderschönen Felle der Galloways zieren nun den großen Speisesaal des Schlosses als Wandschmuck...

Da sage nun noch einer, der staatliche König Hans-Martin habe keine praktische Ader...