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Lambert Heller Personalweiterbildung Leibniz Universität Hannover Hannover, 22.02.2010 Einführung in die Literaturverwaltung Funktionen, Werkzeuge und Trends

Einführung in die Literaturverwaltung

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Folien zu einem Tagesseminar im Rahmen der Personalweiterbildung, Leibniz Universität Hannover

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Page 1: Einführung in die Literaturverwaltung

Lambert HellerPersonalweiterbildung Leibniz Universität Hannover

Hannover, 22.02.2010

Einführung in die LiteraturverwaltungFunktionen, Werkzeuge und Trends

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1. Agenda

1. Agenda, Vorstellungs- und Erwartungsrunde2. Finden und Übertragen bibliographischer Daten3. Literaturverwaltung – Anwendungsszenarien4. Programme im Vergleich:

Citavi, EndNote und EndNote Web, CiteULike, Zotero und Mendeley

5. Auswertung und Abschlußdiskussion

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2. Finden & Übertragen bibliographischer Daten

a) Literaturverwaltung, redefinedb) Wo und wie fängt „Literaturverwaltung“ an?c) 40 Jahre digitale Literaturangaben…d) Zwischenfazit und ein Tipp

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a) Literaturverwaltung, redefined

Vorschlag zur Definition von Literaturverwaltung: Prozeß, in dem ein (?) Anwender

1. bibliographische Daten zusammenstellt, 2. diese Daten ggf. korrigiert, strukturiert und anreichert, und3. verwendet (meist im Kontext von Textverarbeitung),

mittels einer (?) dazu geeigneten Software.

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b) Wo und wie fängt „Literaturverwaltung“ an?

• Anblick beim Öffnen traditioneller Literaturverwaltungs- Programme: Die leere Eingabemaske.

• Inzwischen irreführend, da weit überwiegender Teil des Sammelns durch Kopieren digital vorhandener Metadaten geschieht.

• Woher kommen diese Daten?• Entdeckungs-Werkzeuge (Beispiel CiteULike)• Digitale Publikationen mit eigenen Metadaten (z.B.

Websites, oder PDFs im Falle von Mendeley)• Metadaten-Repositories (dazu am Ende des Seminars)• Hier zunächst der klassische, normale Fall:

Bibliothekskataloge und bibliographische Datenbanken.

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c) 40 Jahre digitale Literaturangaben…

• An Bibliotheken kommen maschinenlesbare Datenaustausch- Formate auf: MARC (bis heute in anglophoner Welt), deutscher „Sonderweg“ MAB (und RAK)

• Einschränkungen: „Regeln der Katalogisierung“ (One Way), „Austauschformat für Bibliotheken“ (institutionen-zentriert)

• Einfache Nachnutzbarkeit in Datenbanken war nicht bezweckt, bis heute viele abweichende Interpretationen etc.

• Stärke: Sehr detailliert; gut auffindbare Datensätze, wenn man weiß, wie man suchen muß.

• Literaturverwaltung: Daten auf Karteikarten abtippen bzw. abschreiben.

• Beispiel: http://opac.tib.uni- hannover.de/DB=1/PPNSET?PPN=593153081

1970er Jahre

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c) 40 Jahre digitale Literaturangaben…

• BibTeX, EndNote, Reference Manager (RIS) und Co. – Literaturverwaltung am PC.

• Portable bibliographische Daten: Einmal eingeben, danach als Textdatei kopierbar; Integration mit Textverarbeitung.

• Pragmatischer Informationsaustausch zwischen Anwendern• Entstehung eigener Infrastrukturen, z.B.

http://liinwww.ira.uka.de/bibliography/• Kataloge/DB mit Textdateien-/E-Mailausgabe, z.T. bis heute• (Vgl. meinen Aufsatz http://dx.doi.org/10.1515/bfup.2007.162)

1980er Jahre

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c) 40 Jahre digitale Literaturangaben…

• Z39.50 – ein Protokoll für bibliographischen Datenaustausch mit dedizierten Clients verbreitet sich.

• Bis heute populärstes Beispiel: EndNote.• Jedoch im selben Zeitraum: Aufkommen webbasierter

Suchoberflächen, zunehmende Konzentration der Anbieter auf diese eine Mensch-Maschine-Schnittstelle.

1990er Jahre

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c) 40 Jahre digitale Literaturangaben…

• COinS – bibliographische Strukturen in (X)HTML integriert• SRU und OAI-PMH – in XML eingebettete Daten via

HTTP/GET• BIBO (Bibliographic Ontology) – Nachnutzung semantischer

Strukturen im Web, HTTP-URIs. Negotiation, z.B. unAPI.• Beispiel: http://libris.kb.se/bib/11733014• Beispiel:

http://www.loc.gov/standards/sru/resources/servers.html• Sehenswerte Präsentation:

http://www.slideshare.net/brocadedarkness/libris-linked-library- data

2000er Jahre

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d) Zwischenfazit und ein Tipp

• Tendenz: Literaturverwaltung als dedizierte Software, Programmfunktion etc. „verschwindet“ – z.B. im Browser, in der Textverarbeitung, in Cloud-Anwendungen.

• Beobachten wir unsere Benutzer: Wie finden und übernehmen sie bibliographische Daten am Liebsten? Welche Medientypen und Quellen sind jeweils wichtig und typisch, welche Wege sind jeweils möglich?

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3. Literaturverwaltung – Anwendungsszenarien

a) Arbeiten schreiben b) (Kleine) Literaturbestände repräsentierenc) Gemeinsam Literatur entdecken und sammelnd) Ein paar Tipps für den Einstieg

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a) Arbeiten schreiben

• 80% der Fälle: Word (aber: auch LaTeX, OpenOffice etc., zukünftig auch Online-Umgebungen)

• Zitat und Verweis, fast immer plus Literaturliste im Anhang• Zitationsstil, der möglichst exakt eingehalten werden soll

(manchmal nicht trivial, z.B. Quellentypen der Juristen)• 2-3 Quellen bibliographischer Angaben, denen man vertraut• Korrektheit gerade bei Qualifikationsaufgaben wichtig• Möglichst nahtlos integrierter Workflow: Die Angaben finden,

per Mausklick übernehmen und in Word einfügen• Sofort sehen, wie formatiertes Zitat aussieht• Prinzipiell lassen sich Stile anpassen (EndNote, Citavi etc.)

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b) (Kleine) Literaturbestände repräsentieren

• Regelmäßiger Bedarf an Lehrstühlen, Instituten, Projekten• Früher: Allegro, Excel etc. als Mittel der Wahl• Heute: Barcode-Scanner, Open-Source-Optionen für MARC-

Daten – und eben Literaturverwaltungs-Anwendungen• Lock-in zu vermeiden hier besonders relevant, da oft viel

(freiwillige) Arbeit in Erfassung fließt• Frühzeitig Workflow absichern, der Online-Listen zuläßt

(RefShare, CiteULike…)

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c) Gemeinsam Literatur entdecken und sammeln

• Auch als Unterfall von 1. (Arbeiten schreiben)• Noch kaum bekannte Strategie, da Werkzeuge unbekannt sind• Vgl. später im Seminar bei CiteULike und Mendeley

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d) Ein paar Tipps für den Einstieg

• Wichtiger Tipp für die Gestaltung von Schulungen: Lassen sie Ihre Teilnehmenden die eigenen Rechner mitbringen! Der Integrationsaspekt ist entscheidend, also „wie klappt bei mir die Integration mit Browser, Word…?“

• Beim Sammeln kann man intellektuell filtern, was man wirklich benötigt (kein pauschales Abspeichern ganzer Suchergebnislisten)

• Backups erlauben spielerisches Entdecken von Anwendungseigenschaften („es kann nichts kaputt gehen“)

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4. Programme im Vergleich

a) Übungen – Vorschläge zum Ausprobieren

Literaturverwaltung auf dem Desktopb) Citavic) EndNote und EndNote Web

Reine Online-Literaturverwaltungd) CiteULike

Hybridee) Zoterof) Mendeley

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a) Übungen – Vorschläge zum Ausprobieren

A. Finden und importieren Sie Metadaten zu: 1. dem Buch „Programming the World Wide Web 2009“ von

Robert W. Sebesta2. dem Aufsatz „Data publication: towards a database of

everything“ von Vincent Smith 3. der Website der Library of Congress über SRU.B. Bitte erstellen Sie ein Word-Dokument, in dem Sie 4. auf das Buch von Sebesta verweisen, 5. aus dem Aufsatz von Smith zitieren, und 6. auf die Website zum Thema SRU verweisen – letzteres, wenn

möglich, mit einem Screenshot von der Website!

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b) Citavi

• Deutschsprachige Software für Windows, seit 2004• Verbreitung in D durch Campus-Lizenzen, u.a. Uni Hannover• Plugins u.a. für Mozilla-Browser und MS Internet Explorer• Recherche auch integriert mittels Z39.50 und XML• Alle üblichen Import- und Exportformate• Gut konfigurierbare Listenansichten und -exporte• Dynamisch in Benutzeroberfläche integrierte Hilfetexte • Relativ komplizierte Integration in Textverarbeitung• Verwaltung verknüpfter PDFs ohne Extras• Keine synchronisierbare Online-Komponente• Zusätzliche Programmbestandteile zur Wissensorganisation

sowie zur Aufgabenplanung

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c) EndNote und EndNote Web

• Von Adept Science (Thomson Reuters), für Windows und Mac • „Klassiker“, zweit- oder drittälteste Literaturverwaltungssoftware• Datenimport/export: BibTeX, RIS, CSV und benutzerdefiniert• Anpassungsfähig Z39.50-Suche, OpenURL, „Find Fulltext“• Zahlreiche, anpassungsfähige Zitierstile; diese lassen sich „in

Echtzeit“ innerhalb von Word (nicht: OpenOffice) anwenden• Zitate bleiben „Links“, dynamisches Korrigieren möglich• Verwaltung verknüpfter PDFs, allerdings nur offline• EndNote Web: Auch Z39.50-Suche; Synchronisation zum

Desktop; keine Freigaben; Toolbar nicht „state of the art“• Campuslizenzen teurer als Mitbewerber – wenige Hochschulen

bieten Vollversion kostenlos, für Studierende meist 50 €

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d) CiteULike

• Kostenlose reine Online-Literaturverwaltung• Seit 2004 von Richard Cameron in Anlehnung an delicious.com • Heute Online-Marktführer, finanziert durch Springer• Bookmarklet sowie alle üblichen Import- und Exportformate• Synchronisation etc. mit Software Dritter durch API möglich• Kostenlose Registrierung, private und öffentliche Listen• Betonung auf Gruppenarbeit, Empfehlungsdienst sowie

einfaches Darstellen und Ausgeben von Literaturlisten

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e) Zotero

• Plugins für den Browser Mozilla Firefox sowie für MS Word und OpenOffice Writer, ansonsten plattformunabhängig

• Freie Software des Center for History and New Media of George Mason University, seit 2007

• Dynamisches Erkennen und Anzeigen von Metadaten im Web durch COinS, unAPI und Screen Scraping; Mausklick-Import

• Import aus BibTeX, RIS, aber auch MARC, MAB2, MODS• Export auch nach Wikipedia, Google Docs, MODS• EndNote-Zitierstile in Zotero nachnutzbar• Weiterentwicklung von freier Citation Scripting Language (CSL)• PDF-Verwaltung offline und in Online-Gruppen, Volltextsuche

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f) Mendeley

• „Freemium“-Software, seit 2008, für Windows, Mac und Linux• Offline- und Online-Komponente• Bookmarklet für Browser und Plugin für Textverarbeitung• Synchronisation mit BibTeX-Datei, Zotero und CiteULike• Funktionsreiche Offline- und Online-PDF-Verwaltung• Dynamische Word/OO-Integration mit CSL (ähnlich Zotero)• Betonung auf Gruppen, Empfehlungsdienst (ähnlich CiteULike)• Online-Autorenprofil mit Freigabe eigener PDFs• (Noch) erkennbar als Beta-Software, gelegentliche Fehler

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5. Auswertung und Abschlußdiskussion

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Weitere Informationen

• eLearning Helpdesk: http://www.tib.uni- hannover.de/de/tibub/lernraum-tibub/elearning-helpdesk.html

• Literaturverwaltung: http://www.tib.uni- hannover.de/de/tibub/lernraum-tibub/literaturverwaltung.html

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!