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Foliensatz 2 - Grundlagenmodul "Vernetzte IT-Systeme" zum Kurs: https://www.youtube.com/playlist?list=PLUmJBq0_Gyrj2Bgnx_MoL37oFTj3KlQpR
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Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.1 Betriebs- und Übertragungsarten
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Prinzipieller Übertragungsablauf
Übertragungstechnische Grundlagen
Analog-quelle
Digital-quelle
A/D Wandler
Digital-senke
D/A Wandler
Analog-senke
Digital-Kanal
Quellenkodierungggf. Komprimierung
Rahmenbildung
KanalcodierungFehlererkennungFehlerkorrektur
Leitungskodierung
Übertragungskanal
Leitungsdekodierung
Quellendekodierung ggf. Dekomprimierung
Entpacken
Demodulation
Entwürfler(Descrambler)
Modulation
Verwürfler(Scrambler)
Fehlersicherung Fehlererkennung Fehlerkorrektur
Daten der Anwendung(ASCII Zeichen, …)in Binärformat
optional
Zerlegung in Datenblöcke
Hinzufügen von Synchronisations-informationen
Hinzufügen von Redundanz
4
Betriebsarten
Übertragungstechnische Grundlagen
Betriebsarten
Übertragungstechnische Grundlagen Seite 6
Simplexbetrieb sx (Richtungsbetrieb):
Halbduplexbetrieb hx (Wechselbetrieb):
Duplex- od. Vollduplexbetrieb dx (Gegenbetrieb):
Sender Empfänger
Empfänger
Sender Sender
Empfänger
Sender/Empfänger
Sender/Empfänger
6
nur eine Richtungz.B. TV; Radio
abwechselnd beide Richtungen z.B. Funksprechverkehr
gleichzeitig beide Richtungenz.B. IT-Netzwerke
Übertragungsarten
Übertragungstechnische Grundlagen
Asynchron Synchron
Grundsätzlich ist eine Synchronisationzwischen Sender und Empfänger notwendig!
Seite 8
asynchrone Übertragung
synchroneÜbertragung
paralleleÜbertragung
Handshake-Betrieb
gemeinsame Taktleitung
serielleÜbertragung
Start-Stop-Verfahren
geeigneter Leitungscode oder Scrambler
(gemeinsame Taktleitung)
Übertragungsarten
Übertragungstechnische Grundlagen
Unterscheidung asynchron/synchron: wie diese Synchronisation, d.h. die Erzeugung eines Gleichlaufs zwischen
Sender und Empfänger hergestellt wird
wie lange dieser Gleichlauf gesichert ist, bzw. in welchen Abständen neu synchronisiert werden muss
9
Asynchrone Übertragung
Übertragungstechnische Grundlagen
Ein System arbeitet asynchron, wenn die zeitliche Folge der einzelnen Operationen …
gesteuert wird!
Start-Stop-Betriebgetrennte Taktgeneratoren bei Sender und Empfänger jedes Zeichen beginnt mit einem Startbit und endet mit einem oder
mehreren StoppbitsStartschritt Stoppschritte
Pause Nächstes Zeichen
Nutzschritte
Zeichenrahmen
Zeit
10
unabhängig von einem zentralen Takt
Synchrone Übertragung
Übertragungstechnische Grundlagen
Blockorientiertes Verfahren: Informationen werden in Blöcken übertragen, d.h. es …
Die eigentliche Synchronisation erfolgt …
Übertragung erfolgt auch hier innerhalb eines Steuerrahmens
Blocksynchronisation (Synchronbetrieb)
Zeit
Zeichen des Blocks
Block
Block-start-muster 1. 2. n.
Block-ende-muster
Zeichen
…
11
besteht eine Synchronisation über einen längeren Zeitraum
zu Beginn durch spezielle Sync-Zeichen
Block-/Paketgröße
Kritische Parameter:– mit zunehmender Blocklänge steigen die Anforderungen an den …
Übertragungstechnische Grundlagen
[1] Kap.4
12
- Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger
Gleichlaufschwankungen
- Fehlerkorrektur wird zunehmend aufwendiger
- Zwischenspeicherung/Puffergröße
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.2.1 Übertragungsmedien und -strategien
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Klassifikation der Medien
Übertragungstechnische Grundlagen
Funk
Richtfunk terrestrischer Rundfunk
Satelliten-Direktfunk Satelliten-Rundfunk
„Medien“
leitungsgebunden nicht leitungsgebunden
Stromleiter Wellenleiter gerichtet ungerichtet
verdrillte Kupfer Doppellader
geschirmt(shielded)
ungeschirmt (unshielded)
Koaxialkabel
Hohlleiter
Lichtwellenleiter(Glasfaser)
Laserstrecke
15
Medien im elektromagnetischen Spektrum
Übertragungstechnische Grundlagen
leitungsgebundene Übertragungstechniken
verdrillte Adern Koaxialkabel
10³
nicht-leitungsgebundene Übertragungstechniken
Hohlleiter
optische Fasern
Langwellen- Radio
Mittelwellen- Radio
KurzwellenFernsehen
Mikrowellen Infrarotsichtbares Licht
105 107 109 1011 1013 1015
Hz
17
Kupfer-Doppelader (DA)
• vielfältiger Einsatz in Telefon- und Datennetzen
• Leiterdurchmesser: 0,4 - 0,9 mm• Bandbreite: einige 100 kHz bis ca. 600 MHz• Fachbezeichnung:
Unshielded Twisted Pair (UTP)• verschiedene Qualitätsklassen, z. B. UTP 3,
4, 5, 6 bis zu 2,5 Gbit/s• vollduplex (z.B. CAT 5)• unterschiedliche Bauformen
Übertragungstechnische Grundlagen
KupferleiterKunststoffisolation
verdrillt
18
Warum verdrillt?
Kompensation der Induktion
Bauformen Twisted Pair im Querschnitt
Übertragungstechnische Grundlagen
Twisted-pair-Kabel
UTP S/UTPSTP/FTP
S/STP/S/FTP
Kupferader
Kunststoff-isolation
UTP-Kabel
Kunststoff- aussenmantel
S/UTP-Kabel
Kupferader
Kunststoff-isolation
Kunststoff- aussenmantel
Gesamtschirm (Metallgeflecht)
Kupferader
Kunststoff-isolation
Kunststoff- aussenmantel
Metallfolien-schirm
FTP-Kabel
Kupferader
Kunststoff-isolation
Metallfolien-schirm
Kunststoff- aussenmantel
Gesamtschirm (Metallgeflecht)
S/FTP-Kabel
19
Warum Abschirmung?
Kompensation elektromagn. Einflüsse von außen!
CAT 7 S/FTP Kabel
Übertragungstechnische Grundlagen
Kupferleiter
MetallFolienschirm
Metallgeflecht „Screened“
20
Koaxialkabel
Außenleiter umgibt Innenleiter koaxial
Isolation dient als Dielektrikum (aus Kunststoff oder Gasen)
Signalausbreitung erfolgt im Dielektrikum zwischen den beiden Leitern (Wellenleitung)
Bandbreite: bis ca. 900 MHz
Übertragungstechnische Grundlagen
Bild von Tkgd2007, http://bit.ly/17JAcdn , 21.08.2013
21
Lichtwellenleiter (Glasfaser)
• dünne Faser aus Glas (halber Ø eines menschlichen Haares)• Kabel bestehen aus bis zu 2000 Fasern• Wellenlängen 850nm, 1300 nm oder 1550nm• hoher Durchsatz 40 Gbit/s (bis zu 160 Gbit/s)• Repeaterabstand 10 – 100 km
Übertragungstechnische Grundlagen
Faserkern (core)
Fasermantel (cladding)
Primäre Kunststoffisolierung
22
Prinzip der LWL
Übertragungstechnische Grundlagen
Bild von Gringer (talk), http://bit.ly/1av8I08, 21.08.2013
Totalreflexion
Brechung
23
Verlust
verlustfrei
α
α: Akzeptanzwinkel
LWL-TypenPulsverformung durch Dispersion
Übertragungstechnische Grundlagen
Monomode – Faser
Multimode – Faser (Stufenindex)
Multimode – Faser (Gradientenindex)
Ein
gan
gssi
gnal
Aus
gan
gssi
gna
l
24
optische Dispersion
LWL-Steckverbinder im LAN
Übertragungstechnische Grundlagen
ST Connector
LC Connector
25
Funk- und Satellitentechnik
• Funk: elektromagn.Welle• Frequenzbereich: 104 – 109 Hz• eingeschränkte Reichweite, je nach
Ausgangsleistung der Sender und örtlichen Gegebenheiten
• Datenrate: einige 10…100.000 kbit/s
Übertragungstechnische Grundlagen
• Satellitenfunk: elektromagn. Welle• Frequenzbereich: 109 – 1011 Hz• Transponder im Satellit empfängt auf
einem Kanal, sendet auf einem anderen
• mehrere Transponder pro Satellit• hohe Bandbreite (>500 MHz/Kanal)
uplin
k
downlink
26
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.2.2 Übertragungsmedien und -strategien
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Strukturierte Verkabelung
Übertragungstechnische Grundlagen
Strukturierte Verkabelung
Übertragungstechnische Grundlagen
DIN EN 50173-1:2011-09
Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen
Deutsche Fassung EN 50173-1:2011
Strukturierung in Form von Hierarchieebenen
Ebenen gehören topologisch oder administrativ zusammen!
Strukturierte Verkabelung
Übertragungstechnische Grundlagen
By Guml1966 (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Drei Bereiche:
Primär = Gebäude zu Gebäude
Sekundär = Etagen zu Etagen
Tertiär = Verteiler zu Endgeräten
900 – 1500m
≤ 500m
100m
Strukturierte Verkabelung - Medien
Übertragungstechnische Grundlagen
By Alexander Stohr [CC-BY-SA-3.0 (www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
x
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.3.1 Signalübertragung und Codierung
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
A(z)
Daten und Signal
Ein Signal ist die physikalische Darstellung durch räumliche und zeitliche Veränderung physikalischer Größen (elektromagnetische Welle).
Übertragungstechnische Grundlagen 36
t
A(t)
Zeitdiskrete Quantisierung
Betrachtung an einem bestimmten Ort zu bestimmten Zeiten
Übertragungstechnische Grundlagen 38
t
A(t)
zeitdiskrete Abtastung = äquidistante Zeitintervalle
Wertdiskrete Quantisierung
Übertragungstechnische Grundlagen 39
t
A(t)
Betrachtung an einem bestimmten Ort mit bestimmten Werten
wertdiskrete Abtastung = äquidistante Wertintervalle
Signalklassen
Übertragungstechnische Grundlagen 41
zeitdiskretzeitkontinuierlich
wer
tko
nti
nu
ierl
ich
wer
tdis
kret
Analogsignal
Digitalsignal
Kenngrößen periodischer Signale
• Amplitude A(t)• Periodendauer T• Frequenz f = 1/T• Phase
Übertragungstechnische Grundlagen 43
t
A(t)
t
A(t)
T
ᵠ
A(t) = A0 sin(2πf t)
A(t) = A0 sin(2πf t + )
= 2 πf : Kreisfrequenz
W(t, x) = W0 sin (t - x/c) + : Wellenfunktion
Wellengeschw. c
Ortskomponente x
Prinzip der DatenübertragungCodierung und Dekodierung
Übertragungstechnische Grundlagen 45
Störeinflüsse, Rauschen, Burst usw.
Transmit T(t) Receive R(t)
Wichtige Eigenschaften von Codierungsverfahren
• Gleichstromanteil …möglichst gering, wg. R[]
• Übertragungsreichweite …frequenzabhängige Dämpfung D = D()
• Taktrückgewinnung …R(t) sollte Taktrückgewinnung ermöglichen
• Packungsdichte: Anzahl simultan codierter Zeichen …in einem „Schritt“ > 1 Zeichen übertragen
(Baudrate erhöhen)• Fehlererkennung
…möglichst auf Signalebene – schnell!
Übertragungstechnische Grundlagen 46
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.3.2 Signalübertragung und Codierung
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Signalübertragung und Codierung
48Übertragungstechnische Grundlagen
Transmit T(t) Receive R(t)
Return-to-Zero
• Funktion/Eigenschaften: – Rechteckimpuls nur für „1“ in 1. Hälfte des Bit-/Taktintervalls– Rückkehr in den Grundzustand=Nullsignal
• Bewertung:
– …hoher Gleichstromanteil!
– …keine Taktrückgewinnung bei R(t)
49Übertragungstechnische Grundlagen
t
T(t) Bit-intervall
1 1 0 1 0 1 0Daten
Non-Return-to Zero
• Funktion/Eigenschaften: – „1“=hoher Pegel; „0“=niedriger Pegel ≠ 0– Signalwechsel an Intervallgrenzen– NRZ ist Standard innerhalb digitaler Systeme
• Bewertung:– …einfach– …keine Taktrückgewinnung– …hoher Gleichstromanteil
50Übertragungstechnische Grundlagen
t
T´(t) Bit-intervall
1 1 0 1 0 1 0Daten
Manchester Codierung
• Funktion/Eigenschaften: – Mindestens ein Signalwechsel/Bitintervall– einfache Realisierung: XOR-Verknüpfung zwischen Taktsignal und NRZ-
codierten Daten• Bewertung:
– …Gleichstromanteil gering– …einfache Taktrückgewinnung aus R(t)– …Signalwechsel einfach zu verarbeiten
51Übertragungstechnische Grundlagen
XORNRZ-codierteDaten
Taktsignal Manchester-codiertes Signal
Manchester Codierung
52Übertragungstechnische Grundlagen
1 0 1 1 1 0 0 1 0 1Daten
Taktsignal
Manchestervgl. G.E. Thomas
Manchestervgl. IEEE 802.3
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.3.3 Signalübertragung und Codierung
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Basisband- vs Breitbandübertragung
• Basisbandübertragung– digitale Übertragung– gesamtes Frequenzspektrum wird für eine
Übertragung benutzt– Zeitmultiplex– einfache Technik– Beispiel: Ethernet (variable Zuteilung)
• Breitbandübertragung– analoge Übertragung– Unterteilung in mehrere Frequenzkanäle– Frequenzmultiplex– große Distanzen können überbrückt werden
(>10km)– Beispiel: Kabelfernsehen
56Übertragungstechnische Grundlagen
Ban
dbre
ite
t
Kanal 1
Kanal 2
Kanal 3
Kanal n
…
Ban
dbre
ite
t
Basisband
Prinzip der Modulation
57Übertragungstechnische Grundlagen
Modulator
Digitalsignal
Trägersignal
Amplituden-moduliertesSignal
Modulationsarten
58Übertragungstechnische Grundlagen
1 0 1 1 1 0 0 1 0 1Daten
AM
FM
PM
∆ = = 180o
Digitale Signalübertragung – Schritt- vs Übertragungsgeschwindigkeit
• Schrittgeschwindigkeit: Zahl der Signalparameter-Zustandswechsel• Einheit: baud (1/s) …• Übertragungsgeschwindigkeit: Anzahl der übertragenen
Bitstellen/Zeiteinheit• Einheit: bit/s …
Achtung!! Nur für binäre Signale gilt:Schrittgeschwindigkeit=Übertragungsgeschwindigkei
t 60Übertragungstechnische Grundlagen
t
T(t) Bit-intervall
1 1 0 1 0 1 0Daten
Beispiel: 1s
Baudrate
Übertragungsrate
6 bit/s = 6 baud
Mehrwertiges Digitalsignal
Quaternäres Signal
61Übertragungstechnische Grundlagen
t
T(t)
2Bit-intervall
10 00 11 10 01 11 00Daten
2
1
-1
-2
Schritt
1 baud = 2 bit/s
Modem/DSL - QAM
• QAM: Quadratur-Amplituden-Modulation• Signalparameter: Amplitude A(t) + Phase
ᵠ • abhängig vom Signal/Rausch-Abstand!• QAM bei DSL:
– QAM-16: 1baud = 4bit/s– QAM-64: 1baud = 6bit/s
• QAM bei DVB-C– QAM-256: 1 baud = 8bit/s
62Übertragungstechnische Grundlagen
ᵠ
A(t)
II
III IV
I
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.4 Erzeugung von Frames
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Übertragung in Datenblöcken (frames)
Zur Erinnerung: kritische Länge der Übertragung!
Übertragungstechnische Grundlagen 65
vgl. Kap. 2.1
Gleichlaufschwankungen
Fehlerkorrektur
Zwischenspeicherung
Bestandteile von Datenblöcken (frames)
• Festlegung eines Rahmenformats (PDU = Packet Data Unit oder einfach frame)
• Festlegung von Kontrollinformationen, die von der Sicherungsschicht benötigt werden.– Adressen– Fehlererkennung und -korrektur
Übertragungstechnische Grundlagen
Kopf Nutzdaten Nachspann
66
…werden eingerahmt!
Byte-Count-Methode
• Frame-Header enthält Länge des Datenteils– Beispiel: Frame im DDCMP-Protokoll, DECNET:
• Problem: was passiert, wenn Byte-Count fehlerhaft übertragen wird?
Übertragungstechnische Grundlagen
8 88
SY
N
SY
N
Cla
ss14 42
Count Header Body
16
CRC
68
Frame-Ende wird nicht erkannt!
Bsp. erstes Ethernetprotokoll
Sentinel-Methode
• Frame-Ende wird durch spezielles Zeichen markiert– Beispiel: Frame im BISYNC-Protokoll (IBM):
• Problem: Das ETX-Zeichen kann auch im Datenteil (Body) vorkommen
Übertragungstechnische Grundlagen
SY
N
SY
N
SO
H
Header ST
X
Body ET
X CRC
88888 16
69
!
Bsp.: aktuelles Ethernetprotokoll
Bitstopfen
• Beispiel (HDLC-Protokoll):
• Anfangs- und Endesequenz ist 0 1 1 1 1 1 1 0– wenn z.B. 01111110 im Datenteil erscheint, dann wird grundsätzlich nach 5
aufeinanderfolgenden 1-Bits vom Sender ein 0-Bit eingeschoben (gestopft)!
Übertragungstechnische Grundlagen
01111110 Adress 8 Bit Control 8 Bit Daten =>0 01111110
71
STX ETX
011111100111110001111110….01111110 Übertragungsrichtung
... 010111110 000111110 01111110
Flag
StopfbitSender Empfänger
wie ETX
01111110….011111100111110001111110
Bitstopfen, engl. Bitstuffing
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.5.1 Fehlererkennung und Reaktion
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Typische Fehlerarten bei der Übertragung
• Physikalische Grenzen des Mediums
– verschiedene Arten der Dämpfung
– Bandbreitenbegrenzung
– thermisches Rauschen
– Übersprechen
– …
• Fehler in Vermittlungseinrichtung• Sabotage von Daten• …
Übertragungstechnische Grundlagen 74
Dämpfung
• Amplitude des gesendeten Signals T(t) wird reduziert• gedämpftes Signal R(t)< T(t)• Verhältnis R(t)/T(t) ist abhängig von Eigenschaften des
Mediums und der Distanz
Übertragungstechnische Grundlagen 75
t
T(t)
t
R(t)
Dämpfungswiderstände
R = U/I
Z = R2+X2
X = XL – XC = L – 1/(C)
Verstärkung und Dämpfung
• Verstärkung:
• Dämpfung:
[5] S.211
Übertragungstechnische Grundlagen 76
Ua
Pa
Ia
>Ue
Pe
Ie
Ua
Pa
Ia
<Ue
Pe
Ie
Verstärkung und Dämpfung
• P/U/I-Verstärkung/Dämpfung
Übertragungstechnische Grundlagen 77
bei – 20 dB: Ua = 10% Ue
Bandbreitenbegrenzung
Signaldämpfung ist abhängig von der Frequenz
Übertragungstechnische Grundlagen 78
t
T(t)
t
R(t)
f
A0
f
A (f)
Bandbreite
∆f = fo - fu
Thermisches Rauschen
• „Hintergrund“-Rauschen = additives Störsignal S(t)• zufällige Verformung des ursprünglichen Signals T(t)• weitere Signalverformung neben Bandbreitenbegrenzung
Übertragungstechnische Grundlagen
t
S(t)
t
T(t)
t
R(t)
79
Impulsrauschen - Bursts
• Bursts = additives Störsignal mit ggf. hohen Pegeln und/oder hoher Frequenz
• Signal wird zufällig verformt, neben Bandbreitenbegrenzung
Übertragungstechnische Grundlagen 80
t
S(t)
t
T(t)
t
R(t)
Impuls, EMP
kritisch
Theoretische Kapazität des Übertragungsmediums
Wie hängen Bandbreite und Übertragungsrate zusammen?
Nyquist-Theorem– die max. Datenrate eines rauschfreien Mediums mit dem
Kodierungslevel n und der Bandbreite B ist begrenzt:
C = 2·B·log2(n) [bit/s]
– Bsp.: Telefonleitung B = 3kHz; höherwertiges Signal n=16;
Übertragungstechnische Grundlagen 81
C = 2 3 kHz log2(16) bit = 24000 bit/s
Reale Kapazität des Übertragungsmediums
Durch welchen Faktor wird die Bandbreite in realen Medien begrenzt?
Shannon-Theorem– die max. Datenrate eines realen Mediums ist durch Bandbreite B
und Signal-/Rauschverhältnis S/N begrenzt:
» C = B·log2(1+S/N) [bit/s]
– Bsp.: Telefonleitung B = 3kHz; S/N=30dB; mit S/N=10·log10(S/N) [dB]
Übertragungstechnische Grundlagen
[1] Kap. 4.1
82
S/N = 1000/1
C = 3 kHz log2(1+1000/1) bit = 29.900 bit/s
Vernetzte IT-Systeme2. Übertragungstechnische Grundlagen
2.5.2 Fehlererkennung und Reaktion
Prof. Dr. Volkmar Langer
Florian Schimanke
Fehlererkennung
Übertragungstechnische Grundlagen 85
Datenverfälschung
zeichenorientierte Sicherungsverfahren
z.B. Paritätsprüfung
blockorientierte Sicherungsverfahren
z.B. CRC
Datenverlust
eigenständige Quittierung
integrierte Quittierung
Maßnahmen – Reaktion auf erkannte Fehler
Ignorieren:– Echtzeitübertragung z.B. Video-/Audiostream– Bsp.: natürlich sprachliche Texte (ohne Zahlen) mit hoher
Redundanz; Empfänger kann ohne Schwierigkeiten korrigieren (Bitfehlerrate 10-6 3 falschen Buchstaben im 600-Seiten-Buch)
Fehlerkorrektur:1. fehlererkennende Kodierung: Bsp: Hamming-Verfahren
2. Korrektur durch Wiederholung: Bsp: nach CRC-Prüfung
Fehlererkennung: Grundsätzlich durch Redundanz in den übertragenen Nutzdaten
Übertragungstechnische Grundlagen 86
Prinzip der CRC-Blocksicherung
• CRC: „cyclical (oder cyclic) redundancy check“, „zyklische
Redundanz-Überprüfung“. • nach einem „zyklischen“ (od. Polynom-Code) Verfahren wird eine
Prüfsumme gebildet, die an die eigentlichen Nutzdaten angehängt u. zusammen mit diesen verschickt wird.
• Sender u. Empfänger einigen sich auf ein sog. Generatorpolynom G(x), mit dessen Hilfe die Prüfsumme codiert und decodiert werden kann.
• die Qualität des Verfahrens hängt entscheidend von der Wahl des Generatorpolynoms ab.
Übertragungstechnische Grundlagen 87
Prinzip der CRC-Blocksicherung
CRC-Kontrolle beim Empfänger:Sei R(x) die empfangene Bitfolge, dann gilt:
R(x) = T(x), wenn rem{ R(x)/G(x) } = 0 (fehlerfrei!)
R(x) ¹ T(x), wenn rem{ R(x)/G(x) } ¹ 0 (Fehler!)
R(x) = T(x), wenn rem{ R(x)/G(x) } = 0 (fehlerfrei!)
R(x) ¹ T(x), wenn rem{ R(x)/G(x) } ¹ 0 (Fehler!)
Bekannte CRC-Standards:
CRC-16: x16+x15+x2+x+1 (Bsp. XMODEM)CRC-CCITT: x16+x12+x5+x+1 (Bsp: Harddisks)CRC-32: x32+x26+x23+x22+x16+x12+x11
+x10+x8+x7+x5+x4+x2+x+1 (LAN: Ethernet IEEE 802)
Prinzip der CRC-Blocksicherung
Übertragungstechnische Grundlagen Seite 88
Qualität der Fehlersicherung - Restfehlerrate
Grundlegendes Problem: Störungen durch Fehler können sowohl Nutzdaten
als auch Kontrolldaten betreffen!
Es verbleibt immer eine
Restfehlerrate (rer: residual error rate) ist definiert als das Verhältnis der
Anzahl fehlerhaft empfangener Bits, deren Fehler nicht festgestellt wurden, zur
Gesamtzahl der gesendeten Bits!
Typische Restfehlerraten:– Übertragungstechnik: Deutsche Telekom: rer 10-7
durchschnittlich kann ca. alle 10 MBit übertragener Daten ein fehlerhaftes Bit auftreten
– DATEX-P (HDLC-Deutsche Telekom): rer 10-12
• durchschnittlich kann ca. alle 1 TBit übertragener Daten ein fehlerhaftes Bit auftreten
– CRC-32 (Ethernetprotokoll): rer 10-18
durchschnittlich kann ca. alle 106 TBit übertragener Daten ein fehlerhaftes Bit auftreten
Übertragungstechnische Grundlagen 89
Restfehlerwahrscheinlichkeit
Sicherungsmechanismen gegen Datenverlust
Zur Sicherung gegen Datenverlust muß grundsätzlich eine Quittierung (acknowledgement) der einzelnenKommunikationsschritte durchgeführt werden.
Sender Empfänger
Zeitdiagramm
Zei
t
Daten
Quittung
Stop- and WaitVerfahren
Übertragungstechnische Grundlagen Seite 90
Erkennung durch Quittierung
Sender Empfänger
separate Quittung
Zei
t
Daten
NAKNAK
Daten
ACK
Blockprüfung
Wiederholung
NAK: negativeacknowledgementACK: positivacknowledgement
Problem: Verlust der Quittung!
Übertragungstechnische Grundlagen Seite 91
Quittierung mit Zeitüberwachung
Sender Empfänger
Zei
tüb
erw
ach
un
g
DB1
ACK1
DB3
ACK2
DB2
Fehlerfreie Übertragung
Sender Empfänger
Zei
tüb
erw
ach
un
g
DB1
ACK1
DB2
ACK1
DB1
Fehlererkennung
Übertragungstechnische Grundlagen Seite 92
time out
Zeitüberwachung und Nummerierung
ACK1
ACK1
Sender Empfänger
Zei
tüb
erw
ach
un
g
DB1
DB1
DB1
Fehlererkennung
Abbruch-bedingungdurchNummerierung ! Sequenznummer
prüfen: DB1 vor-handen?
Übertragungstechnische Grundlagen Seite 93