View
1.653
Download
0
Embed Size (px)
1
Workshop zum wissenschaftlichen Publizieren
Einfhrung, Hilfestellungen und Tips zum wissenschaftlichen Publizieren
Wenke Bnisch
2
Zu meiner Person
2000-2005 Studium der Mittleren und Neueren Geschichte sowie Kunstgeschichte an der Universitt Leipzig
seit 2006 Promotion
2006-2008 Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar
2008-2010 Mitarbeiterin im Meine Verlag
seit 2010 Freiberufler im Bereich Wissenschaft, Publizieren, Social Media, elektronisches Publizieren,Projektarbeit im Ulmer Verlag, Editura, Frankfurter Buchmesse
seit 2009 Redakteurin der Open Access-Fachzeitschrift AEON. Forum fr junge GeschichtswissenschaftURL: http://www.wissens-werk.de/index.php/aeon
intensive Beschftigung mit dem Thema Wissenschaft und Neue Medien(u. a. Open Access, elektronisches Publizieren) auf der Website mit Blog DigiwisURL: http://digiwis.de/
3
Ziel des Workshops
Definition und Klrung der Begriffe Urheber- und Verwertungsrecht
Aufbau eines Verlagvertrages
organisatorischer Ablauf bei der Entstehung eines Buches
Alternativen des wissenschaftlichen Publizierens(elektronisches, Open Access)
Hinweise, Tips
4
Inhalt
1. Urheberrecht
2. Verwertungsrechte
3. Verlagsvertrag
4. Ablauf
5. E-Publikation: eine Alternative?
6. Open Access
7. Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens?
5
Rechtliche Grundlagen
6
Was verbindet diese Werke miteinander?
7
1. Urheberrecht
Gesetz ber Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG)
Kernpunkte:
Das Urheberrecht (> Recht am Werk) entsteht im Moment der Werksschpfung fr den Schpfer
Zu schtzende Werke sind u. a. Text, Bild, Musik, Film Werke im Sinne des UrhG sind nur persnliche geistige Schpfungen
(UrhG 2)
8
Vier Voraussetzungen:
1. Nur Werke von Personen sind geschtzt.
2. Individualittserfordernis: Ein Bezug zwischen der Schpfung und seinem Urheber mu bestehen und erkennbar sein.
3. Das zu schtzende Werk mu schon geschaffen worden sein. Geschtzt sind auch Vorstufen des endgltigen Werkes oder Werkteile, hingegen nicht eine Idee oder eine Konzeption
4. Die Qualitt des Werkes ist irrelevant. Keine besonderen knstlerischen Eigenschaften oder Fhigkeiten des Urhebers erforderlich.
9
keine Anmeldung oder Registrierung notwendig
automatische Schutzfrist unabhngig von der Form des Werkes (Print oder Digital)
Wie erkenne ich den Urheber? Autorennennung auf dem Werk
Kein Autor > Herausgeber als Schpfer angenommen
Kein Herausgeber > Verleger als Schpfer vermutet
Schutzfrist Urheberrecht gilt bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers
Kann nicht bertragen, aber vererbt werden
Besonderer Hinweis > 38 UrhG Beitrge zu Sammlungen
10
Fragen?
11
Ziel: Werk der ffentlichkeit prsentieren > Wahrnehmung!
Leser
Autor
12
Alleine?
oder
Professionelle Hilfe > Verlag
13
Autor Verleger
Wie bertrgt man das Urheberrecht, wenn es an die Person des Autors verknpft ist?
14
2. Verwertungsrechte
zwei Aspekte des Urheberrechts:> Urheberpersnlichkeitsrecht
> Verwertungsrecht: krperliche (z. B. Vervielfltigung) und unkrperliche (z. B. Auffhrungen von Theaterstcken)
eigentliches Ziel von Werkschpfungen = ffentliche Sichtbarmachung
dies kann ein Urheber (bisher) nicht alleine. Er bentigt dazu die Hilfe Dritter > Verlag
per bertragung der Verwertungsrechte kann diese Problematik gelst werden.
Einrumung von Nutzungsrechten an Dritte als
einfaches > dasselbe Werk wird mehreren Nutzern berlassenoder ausschlieliches Recht > exklusiv an einen Verwerter
15
Verwertungsrechte: Vervielfltigungsrecht, Verbreitungsrecht, Ausstellungsrecht, Vortrags-, Auffhrungs- und Vorfhrungsrecht, Recht der ffentlichen Zugnglichmachung, Senderecht, Europische Satellitensendung, Kabelweitersendung, Wiedergabe durch Bild- und Tontrger, Funksendungen, Bearbeitungen und Umgestaltungen
jedes Recht bentigt eine vertragliche bertragung durch den Urheber an den Verwerter
> Ziel dabei:1. Urheber an der wirtschaftlichen Verwertung des Werkes zu beteiligen
2. Sicherung der urheberpersnlichkeitsrechtlichen Interessen (Verwertung des Werkes im Sinne des Urhebers)
neben den einzelnen Verwertungsrechten auch Dauer und geographischen Raum festlegbar
Achtung: bei Recht auf ffentlicher Zugnglichmachung (UrhG 19a) ist die Internetnutzung gemeint > hier darf es keine geographische Einschrnkung geben!
aktive Verwertung > bei Ausbleiben nach angemessener Frist Recht auf Rcknahme der bertragung, gilt auch bei Einstellung der Werknutzung (Nachdruck oder Neuauflagen).
16
Schranken im Urheberrecht (I)
dienen zum Ausgleich der Interessen zwischen dem Urheber und der ffentlichkeit, im UrhG 44a-60
Vorbergehende Vervielfltigungen
Rechtspflege und ffentliche Sicherheit
Vervielfltigungen zu Gunsten behinderter Menschen
Schulfunksendungen
ffentliche Reden
Zeitungsartikel und Rundfunkkommentare
Berichterstattung ber Tagesereignisse
Zitate
ffentliche Wiedergabe
17
Vervielfltigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch Vervielfltigung durch Sendeunternehmen Benutzung eines Datenbankwerkes Vervielfltigung und ffentliche Wiedergabe in Geschftsbetrieben Unwesentliches Beiwerk Werke in Ausstellungen, ffentlichem Verkauf und ffentlich zugnglichen
Einrichtungen Werke an ffentlichen Pltzen Bildnisse
Schranken im Urheberrecht (II)
18
Autor
Verleger
Leserffentlichkeit (Bibliotheken/Hochschulen)
durch Kauf Nutzungslizenz
Frage: wer erhlt das Geld? Kann und wie partizipiert der Autor dabei? Wie vergten Dritte den Autor?
19
Was ist VG Wort?
VG Wort = Verwertungsgesellschaft Wort: ein rechtsfhiger Verein kraft Verleihung, gegrndet 1958
Aufgabe: Verwertung von Nutzungsrechten gegenber unbekannten Dritten nach Registrierung Meldung seiner Print- und Online-Texte (einmalig pro
Format)
20
Autor
Verleger
Leser
ffentlichkeit (Bibliotheken/Hochschulen)
Ausschttung >
Papierhersteller, Gertehersteller/-betreiber
VG Wort
Grafik nach der Darstellung von Sebastian Deterding/Philipp Otto: Kreislufe des Urheberrechts, http://www.bpb.de/themen/IWAWG7,0,Kreisl%E4ufe_des_Urheberrechts.html (letzter Zugriff: 13.8.2010).
Kopien, Gebhren
(Bibliothekstantiemen
Ausschttung >
21
Meldung von Printtexten
Bcher bis zu drei Jahre nach Erscheinung (Erscheinungsjahr eingeschlossen)
Beitrge, Loseblattwerke und Einzellieferungen bis zu zwei Jahre nach Erscheinung (Erscheinungsjahr eingeschlossen)
Nach- oder Neuerscheinung knnen gemeldet werden, wenn inhaltlich mind. 10 Prozent verndert worden sind
Herausgeber knnen Werk mit mehr als drei verschiedenen Autorenbeitrgen melden
Reihen- oder Zeitschriftenherausgeber knnen hingegen Werke nicht melden > fehlende eigene Schpfung, Idee und Konzept nicht urheberrechtswrdig
22
Meldung erfolgt ber Papierformular oder Online-Formular
Mindestumfang pro Sammel- oder Zeitschriftenbeitrag betrgt 3.000 Zeichen inklusive Leerzeichen (entspricht zwei Normseiten 1.500 Zeichen)
bei Zeitschriftenbeitrgen Ansetzungen von eigenen Abbildungen, Illustrationen etc. zum Umfang des Textes dabei gilt aber ein Mindestumfang von zwei Normseiten reinen Texts
Screenshots und Fremdabbildungen knnen nicht zum Text addiert werden
23
Meldefristen und Meldefhigkeit entsprechen den Fristen bei den Druckversionen
nicht meldefhig sind kopiergeschtzte Werke und Beitrge auf Multimedia-CDs
als Mindestauflage gilt hier eine in Deutschland erreichte Verkaufszahl von 200 Stck
Meldeschlu ist jeweils der 31. Oktober (Eingang bei der VG WORT!) des Jahres nach dem Erscheinungsjahr des gemeldeten Produkts
Meldung von Digitalen Offline-Produkten
24
Meldung von Online-Texten
Mindestumfang 1800 Anschlgen und nicht kopiergeschtzt
1. Zhlung der Zugriffe auf den Text per Zhlmarke> diese bei VG Wort beantragen
> in Quellcode der Website einbauen
> Mindestanzahl an Zugriff fr Ausschttung notwendig
(z. Zt. 1500 Klicks)
> Anleitung zum Einbau: http://berufung-selbststaendig.de/wp-content/uploads/2010/04/Online-Texte-bei-der-VG-Wort-melden.pdf
> Tip: am Anfang der Website einbauen, da schon beim Aufbau derSeite gezhlt wird
2. Teilnahme an Sonderausschttung, wenn kein Zugriff auf Quellcode
25
Digitalisierung Internet:Wie steht es mit dem Urheberrecht?
Gibt es Alternativen?
26
Copy right:
Bezeichnung fr Immaterialgterrecht an geistigen Werken im angloamerikanischen Raum
vllig anderer Ansatz zur bewertenden Einordnung!
Unterschied zum Urheberrecht in Deutschland: Entscheidungs- und Verwertungsrechte ber ein Werk oft dem wirtschaftlichen Rechteverwertern zugestanden (z. B. Verlag), Veto-Rechte fr den Urheber zur Verhinderung von Mibrauch
Fair Use > hnliche Funktion wie Urheberrechtsschranken
27
Creative Commons
eine gemeinntzige Gesellschaft
bietet verschiedene Standard-Lizenzvertrge
im Mittelpunkt steht der Inhalt, nicht die Werkform
starke Differenzierung in den Modellen
st