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Hinter den Kulissen der deutschen Politik Informationsveranstaltung für Lehrkräfte des Gewerblichen Bildungszentrums Weinfelden Singen, 10. September 2015

Hinter den Kulissen der deutschen Politik

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Hinter den Kulissender deutschen PolitikInformationsveranstaltung für Lehrkräfte des Gewerblichen Bildungszentrums Weinfelden

Singen, 10. September 2015

1. Persönliche Vorstellung2. Übersetzungshilfe: einige politische Begriffe in Deutschland und der Schweiz3. Politik in Deutschland� Bund und die Länder � Bundestag und Bundesrat� Direkte Demokratie4. Politische Prozesse� Regierungspartei im Bundesland� Vertretung von Länderinteressen gegenüber dem Bund� Europäische Ebene5. Zwei ausgewählte Politikfelder� Verkehrspolitik (Gäubahn Zürich – Stuttgart)� Finanzpolitik (Finanzausgleich Bund – Länder)

Hinter den Kulissen der Deutschen PolitikWas Sie heute erwartet

10. September 2015 Winfried Kropp 2

1. Persönliche Vorstellung

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Peter Friedrich

seit 2011 Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheit des Landes Baden-Württemberg

von 2005 bis 2011 Mitglied des Deutschen Bundestags

Hans-Peter Storz

seit 2011 Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg

Meine Funktion: Büroleiter und Medienarbeit

www.hans-peter-storz.de

Bundestag (Parlament)Bundesrat (Länderkammer)Bundespräsident / Bundeskanzler / BundesministerLandtag Ministerpräsident / MinisterRegierungspräsident (Leiter einer Mittelbehörde)Regierungsrat (Amtsbezeichnung eines ltd. Beamten)(Ober-)Bürgermeister (Exekutive)Beigeordneter (Exekutive)Stadtrat (ehrenamtliches Mitglied einer Gemeindevertretung)

NationalratStänderat Bundespräsident / Bundesrat

KantonsratRegierungsrat

StadtratGemeinderat

2. Politische Begriffe in Deutschland und der SchweizEine kleine Gegenüberstellung

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Deutscher BundestagSeit Dezember 2013: Große Koalition CDU/CSU - SPD

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Quelle: D

eutscher Bundestag

Landtag von Baden-Württemberg

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL

Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid(mit Hans-Peter Storz)

Quelle:

Bund: • Schwerpunkt: umfassende

Gesetzgebungskompetenzen• Keine Bundesverwaltung

(Ausnahmen: Bundeswehr, Zoll, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)

• Tendenz: Abtretung von Kompetenzen an die EU

Länder:• Schwerpunkt: Verwaltung• Auftragsverwaltung für den

Bund (Artikel 87 GG)• Tendenz:

Schleichender Verlust an Gesetzgebungskompetenz

Bund und LänderGrundprinzipien der Kompetenz-Verteilung:Gesetzgebung, Regierung und Verwaltung.

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Grundprinzip: Kompetenz liegt bei den Ländern, sofern das Grundgesetz nichts anderes bestimmt.• Ausschließliche Gesetzgebung des Bundes:

z.B. Zoll, Außenwirtschaft, Staatsangehörigkeit• Konkurrierende Gesetzgebung:

Vorrang für den Bund.Länder können handeln, wenn der Bund nicht tätig wird.

• Abweichende Gesetzgebung:Länder können in bestimmten Fällen vom Bundesrecht abweichen(z.B. Jagd)

� LandeszuständigkeitenKulturhoheit: Schulen

Bund und die LänderVerteilung der Gesetzgebungskompetenz

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• Kooperativer Föderalismus

• Horizontale Kooperation der Länder

(z.B. Kultusministerkonferenz – KMK)

• Problem: Politikverflechtung

• Parteienwettbewerb im Bundesstaat

Kennzeichen des deutschen Föderalismus

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• Mitglieder: Ministerpräsidenten der Länder bzw.Vertreter der Landesregierungen

• „ewiges Organ“, geht nicht aus Wahlen hervor• Stimmengewicht nach Bevölkerungszahl• Jede Landtagswahl verändert seine

Zusammensetzung• Stimmrecht wird durch Bevollmächtigte der

Landesregierungen beim Bund ausgeübt• Sichert Mitwirkung der Länder bei der

Gesetzgebung• Mitwirkung bei Rechtsverordnungen des Bundes

Merkmale des Bundesrats

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Bundesrat Länderregierungen und Stimmen im Bundesrat

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Gesetzgebung: Wie Bundesrat und Bundestag zusammenwirken

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Bund:Neugliederung des Bundesgebiets(1952: Gründung Baden-Württembergs)neue Verfassung

Baden-Württemberg:Volksbegehren: 16,6 % der Wahlberechtigten(neu: 10 %)Zustimmungsquorum: 33 % (neu: 20 %)

Kommunen:Bürgerbegehren: 10 % (neu: 7%)Zustimmungsquorum 25 % (neu: 20 %)

Direkte Demokratie in Deutschland

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Politische ProzesseAls Regierungspartei im Landtag

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• Basisdokument: Koalitionsvertrag „Der Wechsel beginnt.“Grundprinzip: Keine wechselnden Mehrheiten!• Abstimmung von Kabinettsvorlagen mit

Regierungsfraktionen• Abstimmung von parlamentarischen Initiativen mit

Ministerien (Anträge)• gemeinsame Vorbereitung der Ausschuss-

Sitzungen• - Vorgespräche auf Beraterebene• - gemeinsame Arbeitskreissitzungen

• Abstimmungen MdL mit Ministerien

Politische Prozesse: Bundesrat

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• Länderkoordination:A-Länder (SPD-geführt)B-Länder (CDU-geführt)

• Bund-Länder-Koordination:Abstimmung mit Bundestagsfraktion / Bundesregierung

• Beobachter in AK- und Ausschuss-Sitzungen• Gesetzentwürfe („Bundesratsinitiative“)• Problem:

„Verstummte Länder“ – Enthaltungen im Bundesrat• Vorbereitung:

Vertretung des Landes beim BundBundesratsreferate in den großen Landesminsterien

Politische ProzesseMitwirkung in der Europäischen Union

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• Vertretung des Landes in Brüssel• Ausschuss der Regionen als beratendes

Gremium in der EU• Europakammer des Bundesrats• Landesverfassung BW bindet Regierung in

Grundsatzfragen der EU an Votum des Landtags

• Regelmäßige Information des Landtags zu Europafragen

• Eigener Europaausschuss des Landtags

Zwei Politikfelder: VerkehrspolitikBahnverbindung Zürich - Stuttgart

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• Ausgangslage: Vertrag von Lugano (1996) –Ziel Reisezeitverkürzung auf 2:15 h

• Notwendige Maßnahmen:zweigleisiger Ausbaumodernes ZugmaterialErtüchtigung von Bahnstationen

Bund: SchienenverkehrEigentümer Deutsche Bahn AGAufstellung Bundesverkehrswegeplan Finanzierung Investitionen in Verkehrswege

Bahn:DB Fern: Eigenwirtschaftliche Organisation FernverkehrTochter DB Netz AG (baut und unterhält Schienennetz)

Länder: Träger des Regionalverkehrs (Bestellung und Finanzierung)Kommunen: finanzieren Ausbauplanungen und Stationen freiwillig mit

Politikfelder: VerkehrspolitikAkteure

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• Gemeinschaftssteuern(Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer)• Verteilung zwischen Bund,

Ländern und Gemeinden• Geringe

Gesetzgebungskompetenzen der Länder im Steuerrecht

• Kaum autonome Einnahmemöglichkeiten der Länder

• Schuldenbremse: Verbot der Nettokreditaufnahme ab 2020

Politikfelder: FinanzpolitikReform Länderfinanzausgleich

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Länderfinanzausgleich 2014Diese Übersicht sagt nicht alles…

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Grundgesetz: „gleichwertige Lebensverhältnisse“Handlungsdruck: Regelung läuft 2019 ausReformkonzeptionen:a) BW: Solidaritätszuschlag wird in Einkommensteuer integriert, Neuordnung von

Finanzierungzuständigkeiten (Eingliederungshilfe für Behinderte, Grundsicherung für Arbeitslose, Gemeindeverkehrsinvestitionen, Wohngeld und Wohnungsbau)

b) CDU: Neuverteilung der Umsatzsteueranteile

Reformdiskussion Länderfinanzausgleich

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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