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03.03.2009
Die Gemeinde als Ort heilsamer Erfahrungen –
Die heilende Dimension des Glaubens in der Gemeinde entdecken und leben
Studientag Gesellschaftstransformation Marburg, 3. März 2009
Dr. Beate Jakob
03.03.2009
DIFÄMDeutsches Institut für Ärztliche Mission
Fachstelle für weltweite christliche Gesundheitsarbeit
03.03.2009
DIFÄM„Health for ALL“
• Ausbildung und Beratung• Gesundheitsprojekte• Arzneimittelhilfe• Aktionsbündnis gegen Aids• Grundsatzarbeit
Schwerpunkt: Gemeinde getragene Gesundheitsarbeit
Die Gemeinde als Ort heilsamer Erfahrungen Die heilende Dimension des Glaubens in der Gemeinde entdecken und leben
1. Heilung – ein Thema der weltweiten Kirche und unserer Gesellschaft
2. Einsichten aus der weltweiten Gesundheitsarbeit: ein weites Verständnis von Gesundheit und Heilung
3. Das biblische Fundament: Jesu Heilungen
4. Die Gemeinde und ihre Kranken: Hinweise aus dem Neuen Testament
5. Die heilende Dimension des Glaubens heute
6. Die heilende Dimension des Glaubens in der Gemeinde entdecken und leben
03.03.2009
03.03.2009
1. Heilung – ein Thema der weltweiten Kirche und unserer Gesellschaft
Christenheit weltweit
ÖRK: rund 480 Millionen Mitglieder
Über 500 Millionen in Pfingstkirchen und charismatischen Kirchen
Ca. 1,1 Milliarden Katholiken
)
Prognose:•Starkes Wachstum der Kirchen im Süden•Überproportionales Wachstum der Pfingstkirchen
03.03.2009
03.03.2009
Starkes Wachstum der Kirchen, bei denen das Thema Heilung zentral ist:
„You can expect great things from God“
03.03.2009
• Erfahrungen von Orientierungs- und Sinnlosigkeit,
• Zunahme chronischer und psychischer Erkrankungen
• Vereinsamung als Kehrseite der Individualisierung
Menschen auf der Suche nach Heilung anLeib und Seele
Sehnsucht nach Heilung in unserer Gesellschaft
03.03.2009
Angebote von Heil und Heilung
„Alternative Religionskultur“
Suche nach Heilung in unserer Gesellschaft
Die Kirchen und Gemeinden in Deutschland
… stehen dem Thema Heilung/heilende Gemeinde eher distanziert gegenüber
Entscheidend ist, was wir unter Heilung verstehen….
03.03.2009
03.03.2009
2. Einsichten aus der weltweiten christlichen Gesundheitsarbeit: ein weites Verständnis von Heilung und Gesundheit
03.03.2009
Heilung durch die Medizin
•Impfungen
•Medikamente
•Operationen
•… erreichbar und bezahlbar
•….
Aber: Heilung ist mehr!
03.03.2009
Heilung durch die Gemeinschaft
•Kamerun: Der Mensch ist die Medizin
des Menschen
•Südafrika: Ich bin, weil Du bist
03.03.2009
Heilung durch den Glauben und das Gebet
„Alle Heilung kommt von Gott“
03.03.2009
Gesundheit ist mehr als körperliches Wohlbefinden
„Gesund sein heißt für mich, dass es mir körperlich gut geht. Gesund bin ich aber nur, wenn es auch meiner Familie gut geht. Zum Gesundsein gehört auch, dass ich Friede habe mit den Menschen, denen ich begegne, und auch, dass meine Beziehung zu Gott in Ordnung ist.“
Ruth, Malawi
03.03.2009
Menschen in Afrika sind überzeugt:
Gesundheit ist mehr als körperliches/seelisches Wohlbefinden.
Die Einbindung in eine Gemeinschaft und das Gebet haben eine heilende Wirkung, die die Medizin ergänzen.
Eine Gemeinde hat viele Möglichkeiten, um zu Gesundheit beizutragen.
03.03.2009
3. Das biblische Fundament: Jesu Heilungen
03.03.2009
„Dein Glaube hat dir geholfen.“
Jesu Heilungen
03.03.2009
Die Heilung der zehn Aussätzigen (Lk 17)
„Dein Glaube hat dir geholfen“
(griech.:sozein)
03.03.2009
Jesu Salbung durch die Sünderin
„Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden.“ (Lk 7,50)
03.03.2009
Menschen lassen sich von Gott finden und gehen ihren Weg mit ihm
Jesu Heilungen
03.03.2009
Für behinderte Menschen bedeutet Heilung „die Akzeptanz, Integration und Wiedereingliederung in die Mitte der Gesellschaft.“
Heilung ist nicht Gesundung
Samuel – blinder Pastor aus Kenia
Heilung aus der Sicht eines blinden Menschen
03.03.2009
Menschen werden wertgeschätzt und in die Gemeinschaft integriert –
Wer sind die „outcasts“ heute?
Jesu Heilungen
03.03.2009
Zeichen für den Beginn des Reiches Gottes, einer umfassenden Verwandlung der Menschen und der Welt
Jesu Heilungen
03.03.2009
Das Reich Gottes: Leben in guten/“gerechten“ Beziehungen
ICH
MITMENSCHEN
Schöpfung
GOTT
GOTT
SCHALOM
03.03.2009
Durch Jesus wurde das Reich Gottes sichtbar und erfahrbar:
Menschen leben in Frieden mit sich, miteinander und mit Gott – Jesu Heilungen sind Heilungen von Beziehungen
Jesus verbindet
Wo dies heute geschieht, da ereignen sich erstaunliche Dinge
Jesu Heilungen im Zusammenhang mit dem Reich Gottes
03.03.2009
4. Die Gemeinde und ihre Kranken – Hinweise aus dem neuen Testament
03.03.2009
Praktische Dienste
… oft unspektakulär:
Markus 2: .. „Er wurde von vier Männern getragen.“
Johannes 5: „Ich habe keinen Menschen…“
03.03.2009
Jakobus 5 – eine Anweisung zum heilenden Dienst
„Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.“
Jakobus 5,13-16a
03.03.2009
Beobachtungen:
• Der körperlich/seelisch Kranke ruft die Ältesten und ist in der Mitte der Gemeinde
•Die Ältesten wenden sich ihm zu durch Gebet und Berührung
•Die Salbung mit Öl – Zeichen der heilenden Nähe Gottes
•Gegenseitiges Bekenntnis der Sünden
Jakobus 5 – eine Anweisung zum heilenden Dienst
03.03.2009
… das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen (sozein)
und der Herr wird ihn aufrichten (egeirein)
•Körperliche/seelische Heilung
•„Auferweckung“
•Versöhnung mit der Krankheit
•Aufgerichtet werden vor Gott
Die Erfahrung der heilenden Nähe Gottes
Heil und Heilung
Jakobus 5 – eine Anweisung zum heilenden Dienst
03.03.2009
Das biblische Fundament: Jesu Heilungen und heilende Dienste in den ersten Gemeinden
Der Glaube und die Glaubensgemeinschaft haben eine heilende Dimension/Kraft, der wir uns oft nicht (mehr) bewusst sind.
03.03.2009
5. Die heilende Dimension des Glaubens heute
03.03.2009
•Versöhnung mit Gott, mit den Mitmenschen, mit sich, mit der Lebenssituation – „Gesundheit“ trotz Krankheit
•Besserung/Heilung körperlicher Beschwerden und seelischer Störungen; Kraft zum Durchhalten und zur „Krankheitsbewältigung“ („coping“)
•Menschen reichen sich die Hand zum Frieden
•Befähigung zum heilenden/versöhnenden Dienst in der Welt
Die heilende Dimension des Glaubens
03.03.2009
•Der Glaube ist ein Mittel, ein Instrument zum Gesundwerden: Wer nur genug oder richtig glaubt, bleibt oder wird körperlich oder seelisch gesund
Die heilende Dimension des Glaubens – was nicht gemeint ist
•Heilung bezieht sich ausschließlich auf das körperliche/seelische Befinden des Einzelnen
03.03.2009
6. Die heilende Dimension des Glaubens in der Gemeinde entdecken und leben
5. Die heilende Dimension des Glaubens in der Kirchengemeinde
Die Gemeinde als Ort,
• an dem Gottes grundsätzliches Ja zum Menschen erfahrbar wird,
• an dem Versöhnung mit Gott, mit den Mitmenschen und mit sich selbst erfahren werden kann.
…. im Alltag der Gemeinde
03.03.2009
03.03.2009
5.1 Gebet und heilende Rituale: Schätze des Glaubens
•Gebet und Fürbitte
•Abendmahl und Eucharistiefeier als heilende Vergegenwärtigung des Heilshandelns Gottes
•Segnung und Salbung als Möglichkeit, einander den Segen Gottes weiter zu geben
•Vergebung und Lossprechung
03.03.2009
„In meiner Depression wurde für mich der sonntägliche Gottesdienst zur Quelle der Heilung.“
Menschen erfahren die heilende Nähe Gottes
„Es war für mich ein Geschenk und eine große Hilfe, als eine Frau mir sagte: ‚Ich werde für dich beten‘. Dies gab mir die Kraft, meine Operation zu überstehen.“
„Plötzlich – während des Gottesdienstes – hörten die Schmerzen in meinem Knie auf und seither bin ich beschwerdefrei.“
03.03.2009
Gottesdienst mit Salbung und Segnung in der Tropenklinik in Tübingen
Menschen erfahren die heilende Nähe Gottes
03.03.2009
5.2 Die Gemeinde als Lebensnetz, das trägt und stärkt
•Überwindung sozialer Unterschiede
•Besuchsdienste, Hospizdienste
•Lasten gemeinsam tragen
•Geschützte Räume (safe/sacred spaces): Hauskreise, Glaubensgesprächskreise, Trauergruppen, „Orte des Zuhörens“ ….
03.03.2009
„In der Zeit der Trennung von meiner Frau war die Gemeinde für mich ein sicherer Ort und das Gebet eine Quelle der Kraft.“
Die Gemeinde als Lebensnetz, das trägt und stärkt
„Ich bin seit langem chronisch krank und kann ohne Medikamente nicht leben. Aber ich fühle mich in meiner Gemeinde und von Gott angenommen und getragen. Eigentlich fühle ich mich gesund!“
03.03.2009
5.3 Gesundheitsthemen in der Gemeinde
•Ernährung
•Einüben gesunder Verhaltensweisen
•Leben mit Erkrankungen
•In Übersee: Basisgesundheitsdienste
• …
03.03.2009
5.4 Der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung als heilender Dienst
03.03.2009
Religious Health Assets:
Stärken, Ressourcen, Potentiale, Schätze von religiösen Gemeinschaften im Hinblick auf Gesundheit
Tangible Intangible
African Religious Health Assets Programme
www.arhap.uct.ac.za
03.03.2009
Heilmittel, „Schätze“ des Glaubens und der Kirchengemeinde
Heilende Liturgien: Abendmahl, Eucharistie,Salbung und Segnung, Erfahrung von Vergebung
Gebet und Fürbitte
Menschen begleiten, besonders in Krankheit und Not
Lasten gemeinsam tragen
Die Annahme von Ausgegrenzten und Benachteiligten
Geschützte Räume bieten
Einüben „gesunder“ Verhaltensweisen
Einsatz für Gerechtigkeit„Licht der Welt“
sein
03.03.2009
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!