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Brandschutztechnische Betrachtung von Hotels nach Muster-Beherbergungsstätten-Verordnung
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Besondere Anforderungen an den baulichen Brandschutz im HotelBrandschutztechnische Betrachtung von Hotels nach Muster-Beherbergungsstätten-Verordnung
Dipl.-Ing. Dirk KohmannNiederlassungsleiter Frankfurt a.M.hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH
Inhalt
0. hhpberlin – Das Unternehmen
A. Allgemeines
B. Risikobetrachtung
C. Beherbergungsstätten-Verordnung
D. Bauliche Lösungen von Problemstellungen
E. Besonderes
F. Fallbeispiele
hhpberlin – Unser Unternehmenhhpberlin wurde im Jahr 2000 gegründet und ist
• Brandschutz aus einer Hand,
• vom ersten Konzept bis zur
schlüsselfertigen Übergabe,
• vom Geschäftshaus bis
zum Fußballstadion,
• deutschlandweit und international
• ein Team von mehr als 90 Mitarbeitern
• öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige, Ingenieure, Architekten und
Physikern
• zahlreiche freie Mitarbeiter und strategische Partner
• in Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main
Unser Führungsteam von hhpberlin
hhpberlin – Unsere Kompetenzen
hhpberlin steht für kompetenten Brandschutz aus einer Hand und bietet:
• Unkonventionelle Brandschutzlösungen, statt Standardgutachten
• Intensive Kundenbetreuung und individuelle Problemanalyse
• Langjährige Erfahrung im Brandschutz
• Vertrauensverhältnis zu genehmigenden Behörden - Akzeptanz
maßgeschneiderte Brandschutznachweise und unkomplizierte Baugenehmigungen
• Mehr als 3.500 Projekte deutschlandweit und international
• Auslandsprojekte in Russland, China, Italien, Schweiz, Ungarn und Vietnam
• Brandschutztechnische Beratung von Bauprojekten aus allen Bereichen:
Büro & Verwaltung Industrie & Verkehr Sport & Freizeit Einkauf Kultur Hotels Krankenhäuser Hochhäuser Regierungsgebäude Bildung
hhpberlin – Unsere Referenzen
Bundeskanzleramt, Berlin
Allianz Arena, München Flughafen Berlin Brandenburg International, Berlin
• Niederlassungsleiter von hhpberlin in Frankfurt am Main
• Schwerpunkte seiner fachlichen Arbeit sind
- die Konzeptentwicklung für Sonder- und Bestandsbauten
- die brandschutztechnische Abnahme während der Bauausführung
• Studium des Bauingenieurwesens an den Technischen Universitäten Braunschweig
• Projektauszug
- HAM 21, Neubau Terminal 2 und 3 (Shopping Plaza), Hamburg
- Erweiterung Terminal 1, A Plus, Fraport, Frankfurt am Main
- PalaisQuartier und MyZeil, Frankfurt am Main
- Hackesches Quartier, Berlin
- Louisencenter, Bad Homburg
- Atlantic-Haus, Hamburg
Referent – Dipl.-Ing. Dirk Kohmann
Dipl.-Ing. Dirk KohmannNiederlassungsleiter
Frankfurt am Main
Inhalt
A. Allgemeines
B. Risikobetrachtung
C. Beherbergungsstätten-Verordnung
D. Bauliche Lösungen von Problemstellungen
E. Besonderes
F. Fallbeispiele
A.1 Bauordnungsrechtliche Einstufung
• Sonderbau nach § 2 (4) Nr. 8 /MBO/ bei mehr als 12 Betten
• Somit: Bauordnung und Sonderbau-Verordnung ist zu beachten
• Muster-Verordnung über den Bau und Betrieb von Beherbergungsstätten (Muster-Beherbergungs-stättenverordnung – MBeVO) vom Dezember 2000
A.2 Entwicklung der Verordnungen
Muster-Gaststätten-bau-Verordnung
Muster-Beherbergungs-
stätten-Verordnung
Muster-Versammlungs-
stätten-Verordnung
A.3 Muster-Gaststättenbau-Verordnung
• Abgestufte Regelungen für:
– Gasträume ≤ 400 Personen
– Gasträume > 400 Personen
– Gastbetten ≤ 60 Personen
– Gastbetten > 60 Personen
• Vermischung von Versammlungsstätten-Verordnung und Gaststättenbau-Verordnung
A.4 Restaurant
≤ 40 Plätze
Regelbau
Bauordnung
> 40 und < 200 Plätze
ungeregelter Sonderbau
Schutzziele Bauordnung
≥ 200 Plätzen
geregelter Sonderbau
MVStättV
B.1 Risikobetrachtung
• Anforderungen an den Brandschutz nach § 14 /MBO/
– Entstehung eines Brandes vorbeugen
– Ausbreitung von Feuer und Rauch vorbeugen
– Rettung von Menschen und Tieren ermöglichen
– Wirksame Löschmaßnahmen ermöglichen
• Gebäude müssen derart angeordnet, errichtet, geändert und instand gehalten werden
B.2 Risiko – Brandentstehung
• durch unsachgemäß gelöschte Zündquellen (rauchen)
• technische Geräte
Risiko: vergleichbar bis geringer als in Wohnungen
B.3 Risiko - Brandausbreitung
• leicht entflammbare Stoffe (Dekorationen)
• Kapselung der Zimmer in F 30
Risiko: vergleichbar bis geringer als in Wohnungen
B.4 Risiko - Personenrettung
• Reaktionsgeschwindigkeit bei Alarmierung
– Verständigung (Fremdsprachen)
– Reaktionsvermögen (Nachtstunden)
• Mobilität von Personen
• mangelnde Ortskenntnis
• Gefahr einer Panik im Alarmierungsfall
• keine höhere Personendichte als in Bürobereichen
Risiko: höher als bei Wohnungsnutzung
B.5 Risiko – Begegnung der Gefahren
Maßnahmen für den Brandschutz
organi-satorische
anlagen-technische
bauliche
C.1 Geltungsbereich
• Beherbergungsstätten (Hotels, Hostels, Herbergen)
• Mehr als 12 Betten für Gäste
• Abgestufte Regelungen für:
– Gastbetten ≤ 60 Gastbetten, bzw. ≤ 30 Betten je Geschoss
– Gastbetten > 60 Personen, bzw. > 30 Betten je Geschoss
• Restaurantbereiche werden nach Bauordnung, bzw. ab 200 Personen nach /MVStättV/ betrachtet
C.2 Begriffe
• Beherbergungsstätten sind:
– Gebäude oder Teile von Gebäuden, die
– ganz oder teilweise
der Beherbergung von Gästen dienen.
• dies gilt nicht für Ferienwohnungen
C.2 Begriffe
• Beherbergungsräume: dienen dem Wohnen und Schlafen
• Suite: eine Folge unmittelbar zusammenhängender Beherbergungsräume
C.2 Begriffe
• Gasträume: Aufenthalt von Gästen, jedoch nicht zum Wohnen und Schlafen
Speise- und Tagungsräume
C.3 Rettungswege
• mindestens 2 voneinander unabhängige Rettungswege
• innerhalb eines Geschosses über einen gemeinsamen notwendigen Flur zulässig
• 1. Rettungsweg: notwendige Treppe
• 2. Rettungsweg: notwendige Treppe oder Außentreppe
Sonderfall ≤ 60 Gastbetten
C.3 Sonderfall ≤ 60 Gastbetten
• Voraussetzungen:
– ≤ 60 Gastbetten insgesamt
– ≤ 30 Gastbetten in einem Geschoss
– eine mit Rettungsgeräten der Feuerwehr erreichbare Stelle des Beherbergungsraumes muss erreichbar sein
• dann: genügen als 2. Rettungsweg die Geräte der Feuerwehr
Rettungsgeräte der Feuerwehr
4teilige Steckleiter
~ 7 m
3teilige Schiebleiter
~ 12 m
Hubrettungsfahrzeuge
~ 23 m
C.3 Kennzeichnung der Rettungswege
• Abzweigungen notwendiger Flure
• Zugänge zu notwendigen Treppenräumen
• Ausgänge ins Freie
• Sicherheitszeichen müssenbeleuchtet sein
C.4 Bauliche Anforderungen
• feuerbeständig müssen sein
– tragende Wände
– Stützen
– Decken
hiervon ausgenommen sind: oberste Geschosse von Dachräumen ohne Beherbergungsräume
• feuerhemmende Ausbildungen der o. g. Bauteile genügen bei:
– Gebäuden mit nicht mehr als 2 oberirdischen Gebäuden (GK 3)
– in obersten Geschossen von Dachräumen mit Beherbergungsräumen
Bauteilanforderungenfe
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F 90
C.5 Trennwände
• sind erforderlich zwischen Räumen einer Beherbergungsstätte und Räumen, die nicht dazu gehören
• sind erforderlich zwischen Beherbergungsräumen und
– Gasträumen,
– Küchen
• müssen feuerbeständig sein
• bei tragenden Bauteilen in feuerhemmender Qualität genügen feuerhemmende Trennwände
C.5 Trennwände
• müssen zwischen Beherbergungsräumen feuerhemmend sein
• müssen zwischen Beherbergungsräumen und sonstigen Räumen feuerhemmend sein
C.5 Öffnungen in Trennwänden
• Öffnungen sind unzulässig zwischen
– Beherbergungsräumen und Gasträumen/Küchen
– Beherbergungsräumen
– Beherbergungsräumen und sonstigen Räumen
• Öffnungen müssen feuerhemmende und rauchdichte Abschlüsse haben zwischen den Räumen einer Beherbergungsstätte und Räumen, die nicht zur Beherbergungsstätte gehören (T 30-RS)
C.6 Notwendige Flure
• folgende Elemente müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen (A) bestehen:
– Bekleidungen
– Unterdecken
– Dämmstoffe
• Bodenbeläge müssen mindestens schwerentflammbar sein (B1)
Baustoffanforderungen
Baustoffe
nichtbrennbar (A)
A1 A2
brennbar (B)
schwer-entflammbar
(B1)
normal-entflammbar
(B2)
leicht-entflammbar
(B3)
C.6 Notwendige Flure
• Stichflure dürfen nicht länger als 15 m sein
• maßgeblich: Tür Beherbergungsraum zu notwendiger Treppenraum oder Ausgang ins Freie
• Stufen in notwendigen Fluren: beleuchtet
C.7 Türen
• Feuerhemmende und rauchdichte Abschlüsse (T 30-RS)
– von notwendigen Treppenräumen zu anderen Räumen als notwendigen Fluren
– von notwendigen Fluren in Kellergeschossen zu Räumen, die von Gästen nicht benutzt werden
• Rauchdichte Abschlüsse (RS)
– von notwendigen Treppenräumen zu notwendigen Fluren
– von notwendigen Fluren zu Beherbergungsräumen
– von notwendigen Fluren zu Gasträumen (wenn im selben Rauchabschnitt Öffnungen zu Beherbergungsräumen liegen)
C.8 Sicherheitsbeleuchtung
• erforderlich in:
– notwendigen Fluren
– notwendigen Treppenräumen
– zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgängen ins Freie
– für Sicherheitszeichen, die auf Ausgänge hinweisen,
– für Stufen in notwendigen Fluren
C.8 Sicherheitsstromversorgung
• erforderlich für
– Sicherheitsbeleuchtung
– Alarmierungseinrichtung
– Brandmeldeanlage
C.9 Alarmierungseinrichtungen
• Alarmierungseinrichtungen sind in Beherbergungsstätten erforderlich
• Automatische Ansteuerung der Alarmierung bei mehr als 60 Gastbetten
• Kenngröße Rauch in notwendigen Fluren
C.9 Alarmierungseinrichtungen
• Brandmeldeanlage für Beherbergungsstätten mit mehr als 60 Gastbetten mit
– Automatischen Rauchmeldern in den notwendigen Fluren
– Nichtautomatischen Meldern
• Vermeidung von Falschalarmen (TM - Technische Maßnahmen)
C.9 Alarmierungseinrichtungen
• Unmittelbare und automatische Aufschaltung zur Feuerwehr
• Brandfallsteuerung der Aufzüge bei mehr als 60 Gastbetten
C.11 Organisatorische Maßnahmen
• Freihaltung von Rettungswegen
• Türen müssen von innen leicht zu öffnen sein
• Rettungswegpläne
– in jedem Beherbergungsraum
– inklusive Verhaltenshinweise
– in den üblichen Fremdsprachen
C.11 Organisatorische Maßnahmen
• Bei Beherbergungsstätten mit mehr als 60 Gastbetten sind
- Eine Brandschutzordnung zu erstellen- Feuerwehrpläne anzufertigen
• Betriebsangehörige sind zu schulen über
- Die Bedienung der Alarmierung- Die Maßnahmen gemäß der Brandschutzordnung- Zu Beginn des Arbeitsverhältnisses und danach mind. einmal
jährlich
• Die Verantwortung über die Punkte des § 11 trägt der Betreiber oder der von ihm benannte Beauftragte
C.12 zusätzliche Bauvorlagen
• Sicherheitsbeleuchtung und -stromversorgung
• Alarmierungseinrichtungen
• Brandmeldeanlage
• Rettungswege auf dem Grundstück
• Flächen für die Feuerwehr
C.13 Anpassungsverlangen
• Vorschriften der Verordnung ohne hohem investiven Aufwand, die dem sicheren Betrieb und der Rettung von Personen im Brandfall dienen, sollen Anwendung finden, um die Sicherheit zu erhöhen:
– Freihalten der Rettungswege
– Brandschutzordnung
– Feuerwehrpläne
– ….
• Vorgaben des § 11 /MBeVO/
C.14 Ordnungswidrigkeiten
• Nicht-Freihalten von Rettungswegen
• Versperren von Türen im Zuge von Rettungswegen
• Als Verantwortlicher nicht gegen das Versperren vorgeht
• Nicht-Anbringung von Rettungswegplänen und Hinweisen zum Verhalten im Brandfall
D.1 Leitungsführung
• Horizontal: Lüftungsleitungen im Flurbereich
• Vertikal
– Sanitärleitungen
– Lüftungsleitungen
– Elektroleitungen
in Schächten oder mit Schottung in Deckenebene
D.2 Lüftung im unbelüfteten Flur
• In notwendigen Fluren […] genügen […] Lüftungsleitungen aus Stahlblech, ohne Öffnungen, […].
• Erleichterung nach /MLüAR/ kann nicht angewendet werden, da Hotelzimmer als brandschutztechnisch getrennte Bereiche zu bewerten sind.
D.3 horizontale Schottung
• Schottung in Geschossdecken-Ebene
D.4 Schachtvariante
• Führung von Leitungen in Schächten
E.1 Hochhaus
• Hotels in Hochhäusern
– Anforderungen werden im Einzelnen festgelegt
– MBeVO gilt nicht allein
• Beispiele
– flächendeckende Rauchmelderüberwachung vs. Überwachung der Flurbereiche
– Ausbildung von Elektro-Schächten (horizontale Schottung im Hochhaus in S 30 erforderlich)
E.2 Schacht-Variante
• Führung von Leitungen in Schächten
– Schacht in der Qualität der durchdrungenen Bauteile (bspw. F 90)
– 7.2.3 /MHHR/: „Installationsschächte für Elektroleitungen müssen in Höhe der Geschossdecken feuerhemmend abgeschottet werden.“
E.3 Mobilitätseingeschränkte Personen
• Organisatorische vs. bauliche Maßnahmen
• Besondere Rettungswegkennzeichnung
• Wartezonen
F.1 Fallbeispiel
• Geltungsbereich: mehr als 12 Gastbetten
• Rettungswege:
– Zwei voneinander unabhängige notwendige Treppenräume
– Über denselben notwendigen Flur geführt
• Beherbergungsräume und Suiten
F.2 Fallbeispiel
• Tragende Elemente: feuerbeständig
• Wände zwischen Beherbergungsräumen und zum Flur: feuerhemmend
• Stichflurlänge: < 15 m
F.3 Fallbeispiel
• RS-Türen zu Beherbergungsräumen
• T 30-RS-Türen zu Räumen anderer Nutzung
• RS-Tür zur Unterteilung in Rauchabschnitte
F.4 Fallbeispiel
• Brandschutzordnung(mehrsprachig, wennerforderlich)
• Flucht- und Rettungspläne(standortbezogenund somit individuellfür die Zimmer)
Kontaktinformationen
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH
Rotherstraße 1910245 Berlin
Rosental 580331 München
Kurze Mühren 2020095 Hamburg
Wilhelm-Leuschner-Straße 4160329 Frankfurt am Main
Phone: +49 (30) 89 59 55-0 [email protected]: +49 (30) 89 59 55-100 www.hhpberlin.de
Geschäftsführer:Dipl.-Ing. Margot EhrlicherDipl.-Inf. BW (VWA) Stefan TruthänDipl.-Ing. Karsten Foth
Prokurist:Dipl.-Ing. Harald Niemöller
Beirat:Prof. Dr.-Ing. Dietmar HosserDr.-Ing. Karl-Heinz Schubert
AmtsgerichtBerlin CharlottenburgHRB 78 927
Deutsche Bank P+G AGBLZ 100 700 24Konto-Nr. 1419100IBAN-Nr. DE52100700240141910000Swift-Code: DEUTDEDBBERUst-IdNr. DE217656065