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Entwicklung von Behördensoftware als Open Source Community3. Oktober 2013 1
Entwicklung von Behördensoftwareals Open Source Community
Dr. Matthias Stürmer, Universität Bern
3. Oktober 2013, Generalversammlung Community OpenJustitia
Bundesgericht Luzern
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ForschungsstelleDigitale Nachhaltigkeit
Forschung, Lehre und Beratung zu
● Open Source Software: Community Governance, Anwender-Communities, Qualitätskriterien, Finanzierungsmodelle usw.
● Open Data: Visualisierung von Finanzdaten, Open Aid, Creative Commons usw.
● Open Government: Open Government Partnership, Transparenz und Partizipation von und in politischen Prozessen usw.
● Netzpolitik: Netzneutralität, Internet Governance, Urheberrechte im Internetzeitalter usw.
Dr. Matthias StürmerOberassistent Institut für WirtschaftsinformatikAbt. InformationsmanagementBüro 309Engehaldenstr. 8CH-3012 Bern
Tel: +41 31 631 38 09Mobile: +41 76 368 81 65Tel: +41 31 631 47 85 (Sekretariat)[email protected]
Entwicklung von Behördensoftware als Open Source Community3. Oktober 2013 3
Agenda
1. Entwicklungsphasen von Open Source Communities
2. Von Anwendern gesteuerte Open Source Projekte
3. Institutionelles Crowdfunding von Open Source Software
4. Fragen und Diskussion
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Von einer Institution initiiertesOpen Source Projekt
● Zwei Arten von Open Source Projekten:
A) Community-initiierte ProjekteZ.B. GNU, Linux, TYPO3 etc.
B) Institutionen- (Firma oder Behörde) initiierte ProjekteZ.B. Firefox, OpenOffice, Alfresco etc.
● OpenJustitia: Behörden-initiiertes Open Source Projekt
● Aufbau einer aktiven Community eines Institutionen-initiierten Projekts ist herausfordernd weil:
– Wissen über Quellcode und Anwendung ist in der Organisation
– Ressourcen und Kontrollpunkte sind in der Organisation
– Hauptinteresse an Weiterentwicklung ist in der Organisation
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Klassische Struktur einerOpen Source Community
Nutzer
Mitwirkende
Entwickler
Kernentwickler
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Eine Firma oder Behörde startet einOpen Source Projekt
Initiator
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Nutzer setzen Software ein, erste wirken bei Weiterentwicklung mit
Initiator
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Neue Stakeholder stossen zur Open Source Community
Initiator
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Die Open Source Community wächst
Initiator
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Nach einigen Jahren ist der Initiatoreiner unter mehreren Stakeholdern
Initiator
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Beispiel Eclipse Community
Quelle: Sebastian Spaeth, Matthias Stuermer and Georg von Krogh „Enabling knowledge creation through outsiders: towards a push model of open innovation“ International Journal of Technology Management, Vol. 52, Nos. 3/4, 2010
Gründung derEclipse Foundation
Freigabe desQuellcodes durch IBM
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Voraussetzungen für erfolgreichesCommunity Building
1. Transparenz
– Offene Kommunikation innerhalb der Community
– Entscheidungsprozesse sind transparent
– Release-Planung ist veröffentlicht
– Software-Weiterentwicklung ist in Real-time zugänglich
– Initiator gibt Entwickler-Knowhow weiter
2. Partizipation
– Code-Beiträge werden in Hauptentwicklung integriert
– Entscheidungen werden nach Meritokratie-Prinzip gefällt
– Verantwortungen und Ownership werden geteilt
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OpenJustitia heute und in Zukunft
● Heute:
– Source Code offen, Community formell gegründet
– Bundesgericht erbringt Hauptleistung der Entwicklung
– Entwicklungsprozess weitgehend intern beim Bundesgericht
● Zukunft:
– Stakeholder wirken aktiv in den Community-Gremien mit (Koordinationsausschuss und Technologieausschuss)
– Neben Bundesgericht tragen auch Firmen und Kantone zur Weiterentwicklung von OpenJustitia bei (Code, Dokumentation...)
– Community erhält mehr Informationen und Entscheidungskompetenzen (Release-Planung, Committer...)
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Gratwanderung zwischenOffenheit und Kontrolle
● Initiierende Institution muss Gratwanderung zwischen Offenheit und Kontrolle meistern
● Firmen bzw. Behörden sind sich gewohnt Kontrolle über Software-Entwicklung zu haben
● Für Entscheider (meist Open Source Laien) schwierig nachzuvollziehende Prozesse in der Community
● Lernprozess und Verständnis bei allen Stakeholdern notwendig, Fehler sind selbstverständlich
● Entstehen einer gesunden, individuellen Open Source Community erfordert mehrere Jahre konstruktive Zusammenarbeit (Abläufe, Vertrauensbildung etc.)
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Agenda
1. Entwicklungsphasen von Open Source Communities
2. Von Anwendern gesteuerte Open Source Projekte
3. Institutionelles Crowdfunding von Open Source Software
4. Fragen und Diskussion
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Open Source Anwender-Community
● Anwender-Community: Institutionelle Anwender von Fachapplikationen entwickeln selber Open Source Software
● Anwender besitzen Urheberrecht (proprietäres Modell: Hersteller besitzen Urheberrecht und verkaufen Lizenzen)
● Open Source Lizenzen und Open Source Entwicklungsmodell sind optimal für gemeinsame Software-Entwicklung:
– Abdeckung juristischer Aspekte– Abdeckung organisatorischer Aspekte– Abdeckung technischer Aspekte
Quelle: http://www.opensource.ch/knowhow/2012_OpenSourceStudie_Stuermer.pdf
OpenJustitia:
Beispiel einer Open Source Anwender-Community
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JoinUp: Open Source Plattform der Europäischen Kommission
● joinup.ec.europa.eu
● 2782 Open Source Projekte von Behörden
● GIS, Verwaltung, Bildung, Recht etc.
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OneGov GEVER (Kanton ZG, PH BE, VS)
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CAMAC (Kantone VD, NE, TI, UR, BL)
Quelle: eGov Lunch 2013/3: Projekt A1.06 Baubewilligungen beantragen / Projekt CAMAC http://www.wirtschaft.bfh.ch/de/forschung/veranstaltungen/egov_lunch_2013_3.html
Association Camac Suisse:
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WollMux (Stadt München etc.)
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Open e-PRIOR (EU)
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openETCS (EU)
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Kuali (Indiana University etc.)
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HISP (WHO etc.)
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OSEHRA
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OpenMAMA (J.P.Morgan etc.)
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GENIVI Alliance (BMW, Renault etc.)
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PillarOne (MunichRe und Allianz)
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Agenda
1. Entwicklungsphasen von Open Source Communities
2. Von Anwendern gesteuerte Open Source Projekte
3. Institutionelles Crowdfunding von Open Source Software
4. Fragen und Diskussion
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Community-Crowdfunding in OSS
Phase 1: Initialisierunga) Interesse und Wille von professionellen Open Source Nutzern wecken
b) Anforderungen zusammentragen und mit Entwicklern diskutieren
c) Resultat: Spezifikation zur gemeinsamen Weiterentwicklung verfassen
Phase 2: Finanzierunga) Spezifikation publizieren als RfP, Firmen für Offerten einladen
b) Evaluieren der Angebote und Auswahl treffen
c) Resultat: Finanzierung des notwendigen Betrags gemeinsam aufteilen
Phase 3: Umsetzunga) Projektmanagement festlegen, Verträge unterzeichnen, loslegen
b) Tests bei den Nutzern durchführen, Entwicklung abschliessen
c) Resultat: Neuen Source Code publizieren, in OSS Projekt integrieren
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LibreOffice/Apache Open Office
● Organisation: OSB AllianceWorking Group Office Interoperability
● Ziel: Interessen der professionellen LibreOffice / Apache Open Office Nutzer vertreten, gezielte Weiterentwicklungspro-jekte durchführen, Interoperabilität mit OOXML verbessern
● Gründung: Oktober 2011
● Mitglieder: München, Jena, Schweizeri-sches Bundesgericht, Informatiksteue-rungsorgan Bund etc.
● Erstes Projekt: "Layout-getreue Darstel-lung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen"
● Nächster Workshop: Oktober 2013
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Spezifikation basierend auf Use Cases
● 5 Use Cases ausgewählt
● 7-seitige Spezifikation verfasst
● Publiziert auf OSBA Website und in entsprechenden News-Kanälen angekündigt
● 2 Angebot eingereicht: Lanedo und SUSE
● Use Cases auf beide Firmen verteilt
● Im Sommer 2013 abgeschlossen
Quelle: Open Source Business Alliance Working Group Office Interoperabilityhttp://www.osb-alliance.de/working-groups/wg-office-interoperability/
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LibreOffice/Apache Open Office
Ernst & Young
SUSE
Lanedo
Finanziert durch● Stadt Freiburg i.B.● Stadt München● Stadt Jena● Schweizerisches
Bundesgericht● Informatiksteuerungs-
organ Bund (ISB)● Kanton Waadt● Weitere Schweizer
Institution● Französisches
Ministerium für Kultur und Kommunikation
EUR 50kEUR 13k
EUR 13k
EUR4k
EUR 8k
EUR 15k
EUR 14k
EUR 25k
Finanzierung: Umsetzung:
Hinweis: Beträge und Pfeile sind exempla-risch zu verstehen
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OpenLayers
● Heutiges Geoportal Schweiz map.geo.admin.ch nutzt die inzwischen veraltete OpenLayers 2 Bibliothek
● 2012 entscheidet Swisstopo CHF 100k an Realisierung von OpenLayers 3 zu zahlen wenn insgesamt CHF 350k durch „Community oriented“ Crowdfunding finanziert wird
● Finanzierung innerhalb einem Monat sichergestellt: über 100 Crowdfunders, vorwiegend öffentliche Institutionen
● OpenLayers 3 von Open Source Dienstleisterfirmen umgesetzt und veröffentlicht
Quelle: Referat von Cédric Moullet, Leiter Bundes Geodaten Infrastruktur beim Bundesamt für Landestopografie swisstopo an IT-Beschaffungskonferenz 2013 „Crowd-funding finanzierte Software-Weiterentwicklung des nationalen Geoportals“, http://www.ch-open.ch/it-beschaffungskonferenz
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OpenLayers
Quelle: Referat von Cédric Moullet, Leiter Bundes Geodaten Infrastruktur beim Bundesamt für Landestopografie swisstopo an IT-Beschaffungskonferenz 2013 „Crowd-funding finanzierte Software-Weiterentwicklung des nationalen Geoportals“, http://www.ch-open.ch/it-beschaffungskonferenz
Feature-orientiertes Finanzierungs-Modell:
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OpenLayers
Quelle: Referat von Cédric Moullet, Leiter Bundes Geodaten Infrastruktur beim Bundesamt für Landestopografie swisstopo an IT-Beschaffungskonferenz 2013 „Crowd-funding finanzierte Software-Weiterentwicklung des nationalen Geoportals“, http://www.ch-open.ch/it-beschaffungskonferenz
Community-orientiertes Finanzierungs-Modell:
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Weitere Links zu Open Source Software
● www.opensource.ch: Schweizer Open Source Plattform
● www.ossdirectory.ch: Firmenverzeichnis von OSS Anbietern, Referenzen, OSS Produkte
● www.ossanschulen.ch: OSS an Schulen
● www.ch-open.ch: Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open zur Förderung von offenen Systemen
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Fragen und Diskussion
Dr. Matthias StürmerOberassistent Institut für WirtschaftsinformatikAbt. InformationsmanagementBüro 309Engehaldenstr. 8CH-3012 Bern
Tel: +41 31 631 38 09Mobile: +41 76 368 81 65Tel: +41 31 631 47 85 (Sekretariat)[email protected]