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B E R I C H T Ü B E R D A S G E S C H Ä F T S J A H R 2 0 0 1
Die Geschäfts-
leitung der
Nahverkehrsservice
Sachsen-Anhalt
GmbH legt hiermit
den Bericht über
das Geschäftsjahr
vom 1. Januar bis
31. Dezember 2001
vor.
Magdeburg im
Oktober 2002
NAHVERKEHRSSERVICE SACHSEN-ANHALT GMBH
Der Stelzenmann der NASA lockte Publikum. Aufdem Sachsen-Anhalt-Tag in Haldensleben prä-sentierte die NASA den Leichtverbrennungstrieb-wagen (LVT/S) der Burgenlandbahn.
I N H A L T
Seite
Bahnhofsumfeldgestaltungen im Schnittstellenprogramm ................................................... 6Allgemeine Strukturdaten des Landes Sachsen-Anhalt ........................................................ 7
Höhepunkte 2001................................................................................................................... 8
Vorwort von Dr. Karl-Heinz Daehre, Minister für Bau und Verkehr ........................................14Vorwort von Dr. Rudolf Menke, Geschäftsführer der NASA GmbH.......................................16
1. Die Aufgaben der NASA........................................................................................181.1 Arbeit mit dem Plan des Schienenpersonennahverkehrs ....................................181.1.1 Verkehrserhebungen und Entwicklung der Fahrgastzahlen .................................201.1.2 Verkehrsvertrag......................................................................................................221.1.3 Verkehrsangebot SPNV 2001................................................................................231.1.4 Qualitätsmanagement ...........................................................................................231.1.4.1 Qualitätssicherung bei DB Regio AG....................................................................231.1.4.2 Qualitätssicherung bei der Burgenlandbahn (BLB)..............................................251.2 Angebotsveränderungen.......................................................................................261.3 Prioritäre Strecken – Ausbau und Planung...........................................................28
2. Verkehrs- und Tarifkooperation .............................................................................30
3. Bahnhöfe und Haltepunkte ...................................................................................323.1 Schnittstellenprogramm ........................................................................................323.2 Neu- und Ausbau von Zugangsstellen .................................................................333.3 Beginn oder Weiterführung des Baus von Zugangsstellen..................................333.4 Zwischen Land und DB Station&Service vereinbartes Bahnhofsprogramm........333.5 Modellhaftes Bahnhofsprogramm Sachsen-Anhalt ..............................................343.6 Bahnhofsbezogene Studien..................................................................................343.7 Städtebauliche Entwicklung von Brachflächen der DB AG..................................34
4. Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ........................................................364.1 INSA-Hotline ..........................................................................................................364.2 Touristische Aktivitäten ..........................................................................................374.3 Marketingstrecken und andere Angebote ............................................................374.4 Sachsen-Anhalt-Tag ..............................................................................................384.5 Schülerferienticket .................................................................................................384.6 Modelwettbewerb ..................................................................................................394.7 Pressearbeit...........................................................................................................39
Aufsichtsratstätigkeit und Gesellschafterversammlung........................................40Gesellschafterversammlung..................................................................................41Wichtige Verträge ..................................................................................................411. Gesetzlich zugewiesene Aufgaben des Landes...............................................412. Übernahme weiterer Aufgaben im ÖPNV .........................................................42
Bilanz .....................................................................................................................44Mitarbeiter/Organisationsplan ...............................................................................45Mitglieder des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung ....................................46
6
B A H N H O F S U M F E L D G E S T A L T U N G E N
Bahnhofsumfeldgestaltungen im Schnittstellenprogramm
• abgeschlossene Baumaßnahme
• Fertigstellung von Bauabschnitten
• im Bau / Grunderwerb
• in Vorbereitung
Schnittstellen verknüpfen den Schienenpersonennahverkehr mit anderen Verkehrsträgern (Bus, Straßenbahn, Fahrrad, Pkw).
Bearbeitungsstand Dezember 2001
Januar: Die NASA informiert während der
„Tourisma“ in Magdeburg auf dem Gemein-
schaftsstand der Landesmarketinggesell-
schaft (LMG) über attraktive touristische
Ziele in Sachsen-Anhalt, die mit der Bahn zu
erfahren sind. Über das Informationssystem
INSA wird am Stand Auskunft zu Bahn- und
Busverbindungen im Land gegeben.
März: Die NASA ist auf der Internationalen
Tourismusbörse in Berlin (ITB) am Stand der
LMG vertreten. Sie bietet INSA-Fahrplanaus-
künfte an und wirbt mit einem gemeinsamen
Faltblatt für die Bahnanreise zum „Kaiser-
zug“ und zur Ausstellung „Otto der Große“
in Magdeburg.
Der Verkehrsminister stellt der Presse den
erweiterten „Magdeburg und Umland“-Tarif
(MUM) vor: Ab 01. April können Pendler mit
einem MUM-Ticket auch die Regionalbusse
im Tarifgebiet nutzen. Die Pressekonferenz
ist Auftakt für eine umfassende Werbe-
kampagne.
Der neue vom Land geförderte Busbahnhof
in Salzwedel wird in Betrieb genommen.
April: Der erweiterte MUM-Tarif tritt in Kraft.
Der Verkehrsminister schaltet um 14 Uhr die
neue telefonische INSA-Auskunft frei.
24 Stunden an allen sieben Tagen der
Woche erhält man unter 0 18 05/33 10 10
Auskünfte aus dem Informationssystem Nah-
verkehr Sachsen-Anhalt zu Bahn-, Bus- und
Straßenbahnverbindungen im ganzen Land
und darüber hinaus. Die neue Telefonnum-
mer wird mit Großplakaten, Radiospots,
Flyern und weiteren Aktionen landesweit
beworben.
Die NASA verlegt ihren Sitz vom Schleinufer
an der Elbe direkt an den Magdeburger
Hauptbahnhof ins City-Carré.
Mit einem Schnuppertarif testen Pendler
zwischen Lutherstadt Wittenberg und
Dessau den Elb-Express.
Mai: In Osterburg übergibt der Verkehrsmini-
ster die neue Schnittstelle. Direkt neben dem
Bahnhof entstand in sechs Monaten Bauzeit
mit Landesmitteln ein neuer, schöner Bus-
bahnhof.
Der komfortable „Innovationszug“ der
DB AG nimmt die Fahrt zwischen Magde-
burg und Halle auf. Der Verkehrsminister des
Landes lädt zur ersten Fahrt ein und stellt
Journalisten das „Versuchslabor auf Rädern“
vor.
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H Ö H E P U N K T E 2 0 0 1
Für die Bahn-anreise zum
Kaiserzug warbein spezieller
Flyer.
Der „Inno-vationszug“ mit ungewöhn-licher techni-scher Ausstat-tung verkehrte seit Mai 2001 zwischen Halle und Magdeburg.
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Eisessen aufdem Fernseh-turm: Das Kinder- undJugendheim„Erich Wei-nert“ Magde-burg nutzte dasneue Angebotund reiste mitdem RE 1 nachBerlin.
Stolberg im Südharz feiert mit der NASA
und der DB AG ein Bahnhofsfest.
Die Schnittstelle Güsen wird übergeben.
An der Station Wellen bei Magdeburg über-
gibt der Verkehrsminister einen modellhaften
neuen DB-Pluspunkt, der den Reisenden
Witterungsschutz, Sitzgelegenheit, Fahrplan-
und Tarifinformationen bietet und mit Notruf-
rufeinrichtung und Kamera ausgerüstet ist.
Die Pressekonferenz zum Fahrplanwechsel
2001 findet im neuen Elektrotriebwagen der
Baureihe 425 (ET 425) statt. Die DB AG und
die NASA stellen den Journalisten auf einer
Eröffnungsfahrt in Richtung Stendal die Neu-
igkeiten zum Fahrplan vor, der eineinhalb
Jahre gültig sein wird.
Beim Kreisumwelttag des Landkreises Bern-
burg an der Sekundarschule in Gerlebogk
lernen die Schüler am NASA-Stand, wie man
Fahrplanmedien nutzt.
Anlässlich der Altmärkischen Bauernwochen
findet der l. Altmärker Radlertag statt. Fahr-
radfahrer aus verschiedenen Teilen des
Landes nehmen an einem Sterntreffen in
Brunau-Packebusch teil. Die NASA hat im
Vorfeld ein Faltblatt mit Bahn- und Radtipps
für die Altmark herausgebracht, das bei der
Gelegenheit verteilt wird.
Im Stendaler Jugendklub MAD stellt der
Minister das Schülerferienticket 2001 vor.
Unter den Verkehrsunternehmen lobt die
NASA dazu einen Wettbewerb aus. Erstmals
wird zu einem Casting aufgerufen: „Model
für das Schülerferienticket 2002 gesucht“.
Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-
Anhalt sollen dann im nächsten Jahr auf den
Plakaten, Flyern und Tickets abgebildet sein.
Juni: Der Vorverkauf des Schülerferientickets
beginnt.
Die Regionalexpresslinie 1 (RE 1) Magde-
burg–Berlin nimmt den Stundentakt auf.
Der Nachtstern Magdeburg nimmt seinen
Betrieb auf: Ab sofort verkehren die S-Bah-
nen am Wochenende auch nachts, abge-
stimmt auf den Fahrplan der Magdeburger
Verkehrsbetriebe.
Einen Cateringservice richten NASA und
DB AG zusammen mit dem Arbeitsamt
Stendal als ABM-Projekt im Triebwagen 425
ein. Seitdem gibt es auf der Verbindung
Magdeburg–Stendal–Salzwedel/Wittenberge
preiswert Imbiss und Getränke.
Die „Alma“ bringt nachts Fahrgäste vom
Ostrock-Konzert in Tangermünde nach
Stendal zurück; die Züge sind voll.
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... trafen sicham NASA-Stand jungeFrauen mitNamen Insa zu einer Fahrtmit dem INSA-Ballon.
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Auf dem Sachsen-
Anhalt-Tag inHaldensleben
bewarben sich450 Jungen
und Mädchenals Model fürdas Schüler-ferienticket.
Auf Bestellung der NASA nehmen wieder
Kurswagen von Berlin direkt nach Quedlin-
burg den Verkehr auf. Der Zug wird in Hal-
berstadt geteilt, der andere Teil fährt weiter
nach Wernigerode. In Quedlinburg wird den
Touristen aus der Hauptstadt eine Wochen-
endkurzpauschale angeboten.
Juli: Gratisfahrten für Schneider, Schröder
und Co.: NASA und DB laden Leute mit
Allerweltsnamen ein, kostenlos die Marke-
tingstrecken zu testen. Jede Woche ist ein
anderer Name dran. Die Aktion findet bei
den Medien eine Riesenresonanz. Mit dieser
und anderen Aktionen sind NASA und Bahn
mit positiven Schlagzeilen im „Sommerloch“
in allen Medien präsent.
Die im Juni begonnene Gemeinschaftsaktion
„Urlaub mit dem RE 1“ der NASA, der DB
AG und der Volksstimmeredaktionen Magde-
burg, Burg und Genthin geht zu Ende. 274
Gewinner haben zwölf touristische Ziele in
Berlin, Potsdam und Brandenburg besucht.
Die Aktion machte auf das verbesserte
Angebot von Magdeburg in die Bundes-
hauptstadt, aber auch auf die INSA-Telefon-
nummer aufmerksam, die dazu rege ange-
rufen wurde.
Start der Aktion „Nachtaktiv mit dem Spät-
zug Berlin–Halle“, mit dem in der Mitteldeut-
schen Zeitung die neue Nachtverbindung
aus der Bundeshauptstadt beworben wird.
Jede Woche gewinnen vier Hallenser
Abendausflüge nach Berlin.
August: Im Raum Halle/Leipzig geht das
neue Tarifsystem des Mitteldeutschen Ver-
kehrsverbundes an den Start, an dem die
NASA und Verkehrsunternehmen des Lan-
des Sachsen-Anhalt beteiligt sind.
Erstmals fährt der neue Spätzug von Berlin,
der in Wannsee geflügelt wird und Haupt-
stadtbesucher zurück nach Halle und Mag-
deburg bringt. NASA und DB AG begleiten
den Start mit einer Werbeaktion in der Mittel-
deutschen Zeitung: An jedem Wochenende
werden über INSA zwei mal zwei Karten für
Veranstaltungen in Berlin verlost. Die Fahr-
karten für die Bahn sind inklusive.
Die Landesmarketinggesellschaft bestellt
zusammen mit der NASA einen Buszu-
bringer von Berga-Kelbra nach Tilleda am
Kyffhäuser, so dass Besucher der Veranstal-
tungsreihe „Kaiserzug“ mit öffentlichen Ver-
kehrsmitteln anreisen können. Das Angebot
wird mit Flyern und Handzetteln beworben.
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H Ö H E P U N K T E 2 0 0 1
… war der NASA-Stand wieder dicht
umlagert.
… beteiligtensich zahlreicheBesucher ander Verlosungeiner INSA-Ballonfahrtüber das Festgelände.
Zwischen Aken und Köthen richtet die NASA
Stundentakt ein. Der Ortsbusverkehr wird auf
die Bahnfahrzeiten ausgerichtet. Die Partner
einigen sich auf gegenseitige Tarifaner-
kennung.
Auf Anregung der NASA und Initiative des
Landkreises Sangerhausen wird eine Busver-
bindung von der Schnittstelle Berga-Kelbra,
die im vergangenen Jahr fertig gestellt
wurde, über den Kyffhäuser nach Bad Fran-
kenhausen eingerichtet.
Die Aktion „Gratisfahrten für Schneider,
Schröder und Co.“ geht zu Ende. Über 250
Leute mit „Allerweltsnamen“ haben das
Angebot der NASA und der DB genutzt, mit
der die Partner im Sommer 2001 bundesweit
für Schlagzeilen sorgten. Sie fuhren jeweils
eine Woche lang auf den sechs Marke-
tingstrecken im Land kostenlos.
Zum Sachsen-Anhalt-Tag vom 31. August bis
zum 2. September in Haldenleben bestellt
die NASA zusätzliche Züge, so dass die
Gäste aus Richtung Magdeburg im Halb-
stundentakt zum Fest gelangen können.
Für die NASA ist der Sachsen-Anhalt-Tag
neben dem Fahrplanwechsel der Höhepunkt
im Jahr. Als NASA-Stand dient ein LVT/S
(Leichtverbrennungstriebwagen) der Burgen-
landbahn, der mitten im Festgelände aufge-
stellt wird. Magnet für die Mädchen und
Jungen ist das Casting für das Schülerferien-
ticket 2002 im Castingcontainer der NASA.
Über 400 Models präsentieren sich vor der
Kamera. Der Verkehrsminister trifft sich auf
dem NASA-Stand mit vier jungen Frauen
namens Insa. Sie kommen aus Magdeburg
und Leipzig und erhalten eine Gratisfahrt mit
dem INSA-Ballon. Weitere Fahrten werden
unter den Gästen des Standes verlost.
Immer dicht umlagert ist der Tisch der NASA
mit den Wettfahrten der Modell-Loks. Gewor-
ben wird hier für die Sachsen-Anhalt-Tickets,
die man als Preise gewinnen kann. Den
Erlös aus dem Wetteinsatz überreicht der
Ministerpräsident Sachsen-Anhalts am Sonn-
tagmorgen symbolisch dem Behinderten-
sportverband Haldensleben. Höhepunkt am
Sonntag, dem 2. September, ist der Start der
999 Luftballons zum NASA-Weitflugwettbe-
werb.
September: Die Aktion „Nachtaktiv mit dem
Spätzug Berlin–Halle“ geht zu Ende. NASA
und DB AG haben gemeinsam mit der Mittel-
deutschen Zeitung die neue Nachtverbin-
dung aus der Bundeshauptstadt beworben.
Zum Winzerfest in Freyburg lassen NASA
und Burgenlandbahn wieder Dampfzüge und
zusätzlich Nachtzüge verkehren.
Nach langer Verzögerung durch die DB AG
wird der neue Haltepunkt Zielitz Ort in
Betrieb genommen.
NASA und DB AG verlosen im Generalan-
zeiger über INSA Freikarten für die Kneipen-
nacht „Macht der Nacht“ in Magdeburg und
bewerben damit den Nachtstern.
In Thale wird mit dem Bau des neuen
Haltepunktes Thale Musestieg begonnen.
Oktober: In den Telefonbüchern des
Landes Sachsen-Anhalt ist INSA aufgeführt,
außerdem wird auf jeder zweiten rechten
Randleiste für INSA geworben.
Bei der NASA tagt die Schülerjury zur
Aktion „Model gesucht für das Schülerferien-
ticket 2002“. Aus 550 Bewerbungen werden
25 geeignete Schülerinnen und Schüler für
den Endausscheid ausgewählt.
Die NASA lässt im Raum Kalbe (Milde) und
Bismark Handzettel zum verbesserten
Busangebot verteilen. Den Rufbus am
Wochenende kann man ab sofort über
die INSA-Hotline bestellen.
November: „Mittelstandsoffensive Gleisbau“:
Die Gleisbaubetriebe Sachsen-Anhalts
treffen sich auf Einladung der NASA in
Magdeburg, um gemeinsam mit dem Lan-
desverkehrsminister über faire Wettbewerbs-
chancen für den Mittelstand zu beraten.
Beim Schmuddelwettergewinnspiel der
NASA können Leser des Kundenmagazins
„Auf Achse“ täglich einen INSA-Regenschirm
gewinnen.
„Zugkraft Sachsen-Anhalt“: Unter diesem
Namen präsentiert die NASA auf einem
Gemeinschaftsstand auf der rail#tec 2001,
dem 3. Internationalen Bahngipfel in Dort-
mund, neun Firmen des Landes Sachsen-
Anhalt mit ihren Produkten.
Die NASA übergibt in Jessen den 1. und in
Quedlinburg den 2. Preis der Gewinnaktion
„Schülerferienticket 2001“: Die Schülerinnen
können sich über ein schickes Mountainbike
und eine Digitalkamera freuen.
NASA und DB werben im November und im
Dezember mit witzigen Radiospots im
Adventsverkehr für das Sachsen-Anhalt-
und das Hopperticket.
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Zugkraft Sach-sen-Anhalt hieß
der Gemein-schaftsstand auf
der rail#tec.Das Theater an
der Angel sorgtefür Aufmerk-
samkeit.
Neun Firmenaus Sachsen-Anhalt präsen-tierten sich aufdiesem interna-tionalen Bahn-gipfel in Dort-mund unterdem Landes-logo.
Dezember: Die Strecke Könnern–Bernburg
wird nach Bauarbeiten wiedereröffnet. Der
Ausbau soll fortgesetzt werden.
Der Verkehrsminister stellt Medienvertretern
bei einer Streckenbefahrung Magdeburg–
Stendal die Möglichkeiten zur Umgestaltung
des Elektrotriebwagens 425 vor. Das Fahr-
zeug war in die Kritik geraten, weil es
bestimmte Komfortanforderungen der
Fahrgäste nicht erfüllte.
NASA und DB AG informieren am Bürgertele-
fon der Mitteldeutschen Zeitung in Quedlin-
burg über die Zukunft der Strecke Magde-
burg–Quedlinburg–Thale. Die zahlreichen
Anrufe mit Lob, Kritik und Hinweisen zeigen
das Interesse der Bevölkerung an der auch
aus Landessicht wichtigen Eisenbahnstrecke.
NASA und Landesmarketinggesellschaft
starten gemeinsam mit der „Volksstimme“
eine Weihnachtsaktion: INSA gibt Auskunft
zu touristischen Veranstaltungen in der Weih-
nachtszeit und zu den nötigen Verbindungen
im öffentlichen Nahverkehr.
In Thale wird der neue Haltepunkt Musestieg
übergeben, der vor allem die Innenstadt Tha-
les erschließt.
Höhepunkt des NASA-Wettbewerbs „Model
für das Schülerferienticket 2002 gesucht“ ist
der Endausscheid im Funkhaus des MDR in
Magdeburg. Vor der Schülerjury sowie Ver-
tretern der Verkehrsunternehmen und weite-
ren Gästen müssen sich die 25 Teilnehmer
der Endrunde präsentieren. Ausgezeichnet
werden zwölf Verkehrsunternehmen, die
sich besonders für den Verkauf des Tickets
engagiert haben. Das neue Klassenfahrt-
projekt der NASA und der DB AG „Klasse
auf Tour“ wird angekündigt.
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Beim End-casting für dasSchülerferien-ticket 2002 imMDR-Funk-haus in Magde-burg gingendiese fünf alsSieger hervor.
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V O R W O R T
Dieser Geschäftsbericht zeigt,
dass vom Team der NASA
GmbH im vergangenen Jahr eine
engagierte und qualifizierte Arbeit
geleistet wurde. Dafür danke ich den Mitar-
beiterinnen und Mitarbeitern.
Im Laufe des Jahres 2001 haben sich die
Rahmenbedingungen für die Arbeit der
NASA GmbH geändert: Es erfolgte eine
erhebliche Umschichtung von Haushaltsmit-
teln zu Lasten des Schienenpersonennahver-
kehrs (SPNV) und des Landesinvestitions-
programms. Die Vorabstimmungen zwischen
dem Bund und den Ländern über die Fort-
schreibung des Regionalisierungsgesetzes
ließen relativ sicher erkennen, dass Sachsen-
Anhalt deutlich weniger SPNV würde finan-
zieren können als bisher.
Leider hat die vorherige Landesregierung
der veränderten finanziellen Ausgangslage
nicht Rechnung getragen. Deshalb müssen
nun die politischen Vorgaben in kürzester
Zeit erheblich modifiziert werden:
1. Das SPNV-Angebot muss in seinem
Umfang vermindert werden. Von der Abbe-
stellung sind auch solche Strecken betroffen,
deren Weiterbetrieb aus landesplanerischer
Sicht eigentlich wünschenswert ist.
2. Die Landesregierung will den Einstieg in
den Wettbewerb im SPNV. Sie kennt die
damit verbundenen Risiken; sieht aber im
Saldo ein deutliches Mehr an Chancen für
mehr Qualität und niedrigeren Zuschussbe-
darf. Längerfristig können auf diese Weise
finanzielle Spielräume zurückgewonnen
werden. Die Landesregierung steht damit –
im Gegensatz zur Vorgängerregierung – im
Einklang mit der Einschätzung der Vergabe-
kammern in Magdeburg und Düsseldorf,
von denen die Pflicht zur Ausschreibung
festgestellt worden ist.
3. Das Landesinvestitionsprogramm für den
öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist
unter den neuen finanziellen Rahmenbedin-
gungen zu überarbeiten. Von manchen
Plänen wird Abschied genommen, manche
Finanzierung gestreckt werden müssen.
4. Der Plan für den Schienenpersonennah-
verkehr ist in naher Zukunft fortzuschreiben.
Er wird den mittelfristigen Handlungsrahmen
sowohl für die konsumtiven Ausgaben wie
auch die Investitionen unter den veränderten
Rahmenbedingungen abbilden. Dabei ist es
mir wichtig, mehr als bisher mit den kommu-
nalen Aufgabenträgern ein Gesamtangebot
Schiene/Bus abzusprechen: Es hat wenig
Sinn, einen vergleichsweise aufwändigen
SPNV zu betreiben, dessen qualifiziertes
Angebot nur teilweise von den Bahnhöfen
aus in die Fläche verteilt wird. Hier besteht
eine Disparität, die schrittweise abgebaut
werden sollte. Dabei sehe ich ein weites
Einsatzfeld für flexible Systeme wie z. B.
den Rufbus, Anruftaxis und Bürgerbusse.
5. Diesem Prinzip der verkehrlichen Koope-
ration entspricht die Zusammenarbeit der
Verkehrsunternehmen auf dem Gebiet des
Tarifs und des Marketings. Schon jetzt deu-
tet zum Beispiel die Entwicklung des Mittel-
deutschen Verkehrsverbunds an: Ein abge-
stimmtes Angebot von Bus und Schiene in
einer Region mit einem gemeinsamen
Marktauftritt nützt den Bürgern und hat
Erfolg.
In diesem Sinne sehe ich die Chance, nach
einem schwierigen Anpassungsprozess in
den Jahren 2002 und 2003 erfolgreich den
ÖPNV mit dem SPNV als Rückgrat weiter-
entwickeln zu können.
Dr. Karl-Heinz Daehre
Minister für Bau und Verkehr
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V O R W O R T
16
V O R W O R T
Trotz ungünstiger Rahmenbedin-
gungen blieben die Fahrgast-
zahlen im Nahverkehr auf der
Schiene in Sachsen-Anhalt weitge-
hend stabil. Zwar sank die Zahl der Reisen-
den im Jahr 2001 um 2 Prozent; dafür
wuchs die Zahl der Personenkilometer um
0,7 Prozent, und die mittlere Reiseweite im
SPNV nahm um 2,7 Prozent zu.
Angesichts rückläufiger Bevölkerungs- und
Schülerzahlen sowie anhaltender Arbeits-
losigkeit ist Stabilität im SPNV schon als
Erfolg zu werten. Zumal die Nutzung und
Verfügbarkeit von Pkw für den Individual-
verkehr weiter zunimmt.
Das Ansehen von Bahnen und Bussen kann
nach unserer Einschätzung deutlich gestei-
gert werden. Das System ist besser als sein
Ruf. Hier setzt – zu einem großen Teil
gemeinsam mit DB Regio und vielfach mit
den Busunternehmen – unsere umfassende
Öffentlichkeitsarbeit und unser offensives
Marketing an. Unser gemeinsames Ziel ist es,
die Eisenbahn in Verbindung mit Bus und
Straßenbahn als modernes Verkehrsmittel ins
Bewusstsein zu rücken und als „clevere Alter-
native“ zum Individualverkehr zu entwickeln.
Dazu bedarf es einiger Voraussetzungen,
an denen die Nahverkehrsservicegesell-
schaft des Landes Sachsen-Anhalt weiter-
hin arbeitet, für die sie sich mit ihren
Partnern einsetzt:
1. die Qualität der Streckeninfrastruktur im
SPNV zu verbessern, Bahnhöfe und Halte-
punkte anziehender zu machen
2. gemeinsam mit den kommunalen Aufga-
benträgern und den Verkehrsunternehmen
in Sachsen-Anhalt Verkehrs- und Tarifko-
operationen zu gründen und zu stärken,
Bahn- und Busverkehr optimal zu vernetzen
und den integralen Taktfahrplan weiter zu
entwickeln
3. Schnittstellen zwischen der Bahn und
anderen Verkehrsmitteln benutzerfreundlich
umzugestalten
4. sowie das elektronisch gestützte Aus-
kunftssystem INSA (Informationssystem
Sachsen-Anhalt) zu vervollkommnen, so
dass Reisende von der Haustür bis zum
Reiseziel geleitet werden können.
Entsprechend unserem Motto „Ein Netz – ein
Fahrplan – ein Tarif“ knüpfen wir weiter an
einem durchgängig nutzbaren Nahverkehrs-
netz. Sinnbildlich für das vernetzte, „integrier-
te“ System mit der Eisenbahn als Rückgrat
stehen die durchgängige Fahrplanauskunft
INSA, der z. T. realisierte und weiter zu ent-
wickelnde integrale Taktfahrplan (ITF), das
Schnittstellenprogramm und das Konzept
des Verkehrs- und Tarifverbundes.
Dr. Rudolf Menke
Geschäftsführer der NASA GmbH
18
Zwischen Akenund Köthen
verkehren seitAugust stünd-
lich im WechselBahn und Bus,
womit sich das Angebotdeutlich ver-besserte. Die
Tickets werdengegenseitiganerkannt.
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
1. Die Aufgaben der NASADie Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesell-
schaft des Landes. In dessen Auftrag plant, bestellt und finanziert sie den Schienen-
personennahverkehr in Sachsen-Anhalt. Die NASA arbeitet direkt oder mittelbar an der
Verbesserung des Angebots im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Das bedeutet: Die NASA
• setzt definierte Qualitätsstandards durch und entwickelt den Wettbewerb
• entwickelt den integralen Taktfahrplan weiter, die optimale und vertaktete
Vernetzung von Bahn und Bus
• schreibt den landesweiten Plan des SPNV fort
• fördert den Aufbau und die Arbeit von Verkehrs- und Tarifkooperationen
und die Einführung günstiger Tarife
• bereitet das Investitionsprogramm für den öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) Sachsen-Anhalts vor
• erleichtert den Reisenden, besonders auch denen, die in ihrer Mobilität
beeinträchtigt sind, durch die Förderung des Schnittstellenprogramms
den Zugang zur Bahn sowie den Übergang von und zum Bus,
zur Straßenbahn, zu Rad und Pkw
• fördert den Neu- und Ausbau von Haltepunkten und Bahnhöfen
(Bahnhofsprogramm) sowie der Schieneninfrastruktur auf ausgewählten
Strecken und die städtebauliche Entwicklung des Bahnhofsumfeldes
• wacht über die effiziente Verwendung der Fördermittel für den SPNV und
• berät Kommunen bei der Planung und Umsetzung von Ausbaumaßnahmen
im Bahnhofsumfeld.
1.1 Arbeit mit dem Plan des Schienenpersonennahverkehrs
Der Plan des Schienenpersonennahverkehrs, der von der NASA gemäß dem Gesetz zur
Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs im Land Sachsen-Anhalt (ÖPNVG
19
Im Schnittstellen-programm des Landeserhielt Salzwedel eineneinladenden, moder-nen Busbahnhof. DieWege zwischen Bahnund Bus verkürztensich.
LSA) entworfen und vom Land bestätigt wurde, steckt den Rahmen für die Entwicklung
bis zum Jahr 2010 ab. Er analysiert das gegenwärtige Verkehrsgeschehen sowie die
Nachfrage und prognostiziert die Entwicklung des Verkehrsaufkommens. Die Maßnah-
men zur Umsetzung der verkehrspolitischen Ziele ergeben sich aus der Analyse des
Bestandes und der aus Fahrgastsicht bestehenden Mängel. Der Plan beschreibt das
zukünftige Liniennetz, die vorgesehene Dichte der Verknüpfungen im integralen Taktfahr-
plan (ITF), anzustrebende Reisezeiten und Neuanlage, Verlegung oder auch Aufgabe
von Stationen sowie deren Ausstattungsstandard.
Die Fortschreibung des SPNV-Plans wurde mit zwei Gutachten vorbereitet. Dabei ging
es um die Integration der S-Bahn Halle in die neue S-Bahn Halle–Leipzig, zum anderen
um die Nachfrageprognose für das gesamte künftige Verkehrsangebot.
Revision des Regionalisierungsgesetzes
Das Regionalisierungsgesetz sah für das Jahr 2002 eine Neuregelung der Aufteilung der
Regionalisierungsmittel auf die Länder sowie der Mittelfortschreibung vor. Die Verkehrs-
ministerkonferenz hatte die DB AG beauftragt, eine Vorlage für diese Aufteilung zu erar-
beiten. Für Sachsen-Anhalt stehen trotz intensiver politischer Bemühungen – wie für alle
neuen Länder – im Ergebnis künftig weniger Regionalisierungsmittel zur Verfügung, so
dass weniger SPNV-Leistungen finanziert werden können. (Mittlerweile wurde die
Revision abgeschlossen. Das Land Sachsen-Anhalt hat demnach ab 01.01.2002 an
Regionalisierungsmitteln 27 Mio. Euro weniger zur Verfügung als in den Vorjahren.)
Modifikation von Parallelverkehren
Zur Verbesserung der Aufgabenteilung zwischen Bahn und Bus wurde im Jahr 2001 ein
Modifizierungskonzept umgesetzt. Zwischen Köthen und Aken dient der Bus nun vorran-
gig der Flächenerschließung, während die Bahn die schnelle Punkt-zu-Punkt-Verbindung
herstellt. Im Gegenzug wurde das SPNV-Angebot auf den Einstundentakt verdichtet.
Zwischen den Verkehrsunternehmen wurde eine Tarifkooperation vereinbart.
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Über 29 Millio-nen Fahrgästestiegen im Jahr2001 in Sach-sen-Anhalt indie Züge desNahverkehrsein.
Haltepunktauflassungen
In Umsetzung des geltenden SPNV-Planes wurde die Zugangsstelle Kade aufgelassen.
Zur weiteren Erschließung der Ortslage Kade mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln veran-
lasste die NASA über den Landkreis die Verbesserung des Busangebotes insbesondere
an den Wochenenden. Mit der Auflassung der Zugangsstelle Kade kann nun der RE 1
(Regionalexpresslinie 1) Magdeburg–Berlin beschleunigt werden.
1.1.1 Verkehrserhebungen und Entwicklung der Fahrgastzahlen
Im Geschäftsjahr 2001 wurden mit einem entsprechenden Projekt die Voraussetzungen
geschaffen, um die Verkehrsströme aller Strecken des Landes Sachsen-Anhalt nach
einem einheitlichen Standard zu erfassen. Die daraus folgenden Ergebnisse dienen als
Gesprächsgrundlage für Verkehrs- und Tarifkooperationen. Ebenso sind sie Grundlagen
für Entscheidungen zu Verkehrsangeboten und für Gutachten im Zusammenhang mit
der Fortschreibung des SPNV-Plans.
Ende 2001 wurden in Federführung der NASA die Grundlagen für Erhebungen im Land-
kreis Weißenfels und im Burgenlandkreis geschaffen, die für den angestrebten
Beitritt dieser Kreise zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund benötigt werden.
Aus eigenen Erhebungen ebenso wie aus Daten des Reisendenerfassungssystems
RES der DB AG lassen sich folgende Entwicklungen bei den Fahrgastzahlen erkennen:
• Insgesamt wurden im SPNV des Landes rund 29,3 Millionen Fahrgäste im
Geschäftsjahr befördert. Damit war die Zahl der Fahrgäste leicht rückläufig
(2 Prozent im Jahr 2001).
• Die Nachfrage an Werktagen blieb nahezu auf Vorjahresniveau.
An Wochenenden war eine leicht rückläufige Nachfrage festzustellen.
Dabei blieb die Verkehrsleistung (Reisende x zurückgelegte Entfernung) im
Gesamtjahr 2001 aufgrund gestiegener Reiseweiten etwa stabil.
20
Nicht nur fürKinder ist dieFahrt mit der
Wipperlise zwischen
Klostermans-feld und
Wippra einErlebnis.
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Die gleiche Entwicklung zeigt sich auch in den Beförderungszahlen im ÖSPV-Linien-
verkehr des Landes. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der beförderten Personen
im Linienverkehr auf der Straße um etwa 2 Prozent zurück.
Bei der Bewertung der Beförderungszahlen auf der Straße und auf der Schiene ist zu
beachten, dass sich die Rahmenbedingungen für den öffentlichen Personennahverkehr
auch im Land Sachsen-Anhalt insgesamt weiter verschlechtert haben.
Bei fortgesetztem Rückgang der Bevölkerungszahlen ist ein Anstieg der Motorisierungs-
kennziffer zu verzeichnen. Während die Zahl der Einwohner 2001 um etwa 2 Prozent
gegenüber dem Vorjahr sank, erhöhte sich die PKW-Dichte von 494 auf 505 PKW/1000
Einwohner. Dies wirkte sich insbesondere in strukturschwächeren Regionen wie dem
Großraum Dessau–Bitterfeld–Wittenberg negativ auf die Fahrgastzahlen aus. Weiterhin
beeinflusste der Rückgang der Schülerzahlen (ca. 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr)
die Beförderungszahlen negativ.
Angesichts der negativen Entwicklung der strukturellen Rahmenbedingungen hat sich
der Schienenpersonennahverkehr auch im Jahr 2001 vergleichsweise gut am Markt
behauptet. Einzelne örtliche und regionale Projekte in Sachsen-Anhalt führten zu
folgende Ergebnissen:
• Der neue Haltepunkt Zielitz Ort wird sehr gut angenommen. Die Nachfrage an
Wochentagen stieg in Zielitz und Zielitz Ort zusammen um 15 Prozent.
• Die S-Bahn Magdeburg legte von 1999 bis 2001 ca. 14 Prozent zu. Diese
Steigerung ist zumindest teilweise auf die von der NASA unterstützte Einführung
des MUM-Tickets zurückzuführen. Ähnliche Zuwächse von 6 Prozent für die
Gesamtstrecke lassen sich auch bei der RB Halle–Magdeburg beobachten,
wo sich die Zahl der Fahrgäste vor allem im Abschnitt Sachsendorf–Magdeburg
deutlich erhöhte.
• Auf der direkten Verbindung Magdeburg–Lutherstadt Wittenberg ergaben
sich Steigerungen zwischen 14 und 19 Prozent, das sind 200-250 Fahrgäste
je Werktag mehr.
21
Der neue Halte-punkt Zielitz Ortliegt nahe amSiedlungszen-trum und sorgtfür steigendeFahrgastzahlen.
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
• Auch der von der NASA GmbH bestellte Direktbus Eisleben–Nebra
(„Kupfer-Wein-Linie“) legte nach Steigerungen von über 40 Prozent im
Vorjahr erneut 6 Prozent an Werktagen zu.
• Erhebliche Fahrgastrückgänge waren im Zusammenhang mit den umfangreichen
Umbauarbeiten in Halle Hauptbahnhof zu verzeichnen. Seit dem Beginn der
Bauarbeiten sank dort die Zahl der Nahverkehrsreisenden nach Angaben
der DB AG von etwa 30.000 je Tag auf rund 22.500 je Tag. Einzelne Regionallinien
verzeichneten Rückgänge von über 30 Prozent. Aufgrund des temporären
Charakters der Baumaßnahmen ist hier jedoch mittelfristig mit einer Erholung
zu rechnen.
Die Integration der Verkehrsträger mit der Eisenbahn als Rückgrat, von der NASA
gefördert durch das Schnittstellenprogramm und Tarifkooperationen, erweist sich als
Erfolgsfaktor bei der Gestaltung des SPNV in Sachsen-Anhalt.
1.1.2 Verkehrsvertrag
Nach schwierigen und langwierigen Verhandlungen wurde am 15.01.2001 der Verkehrs-
vertrag mit der DB Regio AG unterzeichnet. Er wurde rückwirkend zum 01.01.1998
abgeschlossen. Der Vertrag galt zunächst bis zum 09.06.2001 und wurde schließlich
mit geringen Modifizierungen bis zum 31.12.2001 verlängert.
Damit konnten weitergehende Anforderungen an die Qualität der zu erbringenden
SPNV-Leistungen als bisher vertraglich festgeschrieben werden. Erstmals wurde auch
die monetäre Bewertung der Qualität in den Verkehrsvertrag aufgenommen.
Die Vereinbarungen des laufenden Verkehrsvertrages zwischen dem Land Sachsen-
Anhalt und der Burgenlandbahn (BLB) wurden im Kalenderjahr 2001 mit Ausnahme
der Ausstattung der Stationen im Wesentlichen eingehalten.
22
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Der Haupt-bahnhof Halle
(Saale) wirdumfassend
umgestaltet.Der Betrieb istdadurch beein-trächtigt. Nach
Beendigung derBaumaßnah-men wird mit
einem Anstiegder Fahr-
gastzahlengerechnet.
1.1.3 Verkehrsangebot SPNV 2001
Die NASA bestellte im Kalenderjahr 2001 für das Land Sachsen-Anhalt SPNV-
Leistungen im Umfang von 27,574 Mio. Zugkilometer. Für diese Leistungen wurden
insgesamt Finanzmittel in Höhe von 480,5 Mio. DM eingestellt.
Die bestellten Verkehrsleistungen wurden durch zwei Eisenbahnunternehmen erbracht,
wobei die DB Regio AG mit einem Verkehrsvolumen von 25,90 Mio. Zugkilometer im
Werte von ca. 453,3 Mio. DM der größte Anbieter in Sachsen-Anhalt ist.
Bei der Burgenlandbahn (BLB) bestellte die NASA im Kalenderjahr 2001 ca. 1,68 Mio.
Zugkilometer mit einem Auftragsvolumen von ca. 27,2 Mio. DM.
Darüber hinaus bestellte die NASA sowohl bei der DB Regio AG als auch bei der BLB
eine Reihe von Sonderverkehren zu kulturellen Veranstaltungen, wie z. B. zum Sachsen-
Anhalt-Tag in Bitterfeld, zum 8. Kammer Open Air in Magdeburg, zum Winzerfest in
Freyburg u. a.
1.1.4 Qualitätsmanagement
Ziel der NASA ist die Durchsetzung eines hohen Qualitätsniveaus des bestellten SPNV-
Angebotes. Daraus ergeben sich die drei großen Verantwortungsbereiche:
• Definition und vertragliche Fixierung der Qualitätsanforderungen
• Kontrolle der Qualität
• Bewertung der Qualität (auch monetär).
1.1.4.1 Qualitätssicherung bei DB Regio AG
Das durchschnittliche Pünktlichkeitsniveau der DB Regio AG lag im Geschäftsjahr 2001
bei 93,85 Prozent. Als pünktlich wurden Züge mit einer maximalen Verspätung von bis
zu 5 Minuten vom Plan bewertet. 3,41 Prozent der Züge verspäteten sich in der Ankunft
um 6 bis 9 Minuten, 1,32 Prozent um 10 bis 14 Minuten und 1,42 Prozent um 15 Minu-
ten und mehr. Damit hat sich das Pünktlichkeitsniveau der Züge der DB Regio AG
23
Mit dem Catering in derRegionalbahnzwischen Magdeburgund Salzwedel/Wittenbergewird dem Fahrgast eineneue Qualitätim Nahverkehrgeboten.
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
gegenüber dem Geschäftsjahr 2000 wesentlich verbessert – es entspricht jedoch nach
wie vor nicht den Anforderungen der NASA.
In dem im Januar 2001 unterzeichneten Verkehrsvertrag ist eine monetäre Bewertung
der Pünktlichkeit vereinbart. Darüber hinaus werden Züge mit Verspätungen über
60 Minuten bzw. über die Taktfolge hinaus als Ausfälle gewertet. Die Pünktlichkeit wurde
rückwirkend für die Kalenderjahre 1999 und 2000 monetär bewertet. Insgesamt sind für
diese Jahre ca. 15 Mio. DM Vertragsstrafe für mangelhafte Pünktlichkeit in Rechnung
gestellt worden. Für das Kalenderjahr 2001 wurden 1,85 Mio. DM geltend gemacht.
Die Messungen zur Pünktlichkeit sind fester Bestandteil des Qualitätsmanagements und
werden kontinuierlich fortgesetzt.
Auch andere Qualitätskriterien wie z. B. Sicherheit, Sauberkeit, Fahrzeugeinsatz und
Anforderungen an das Personal sind im Vertrag definiert worden. Abweichungen von
den Vereinbarungen werden in einem monatlichen Qualitätsbericht dokumentiert und
monetär bewertet.
Die NASA hat zu dem Projekt „Regionaler Ansprechpartner Nahverkehr" (RAN) der DB
Regio AG einen engen Kontakt aufgebaut. Beim RAN läuft eine Vielzahl von Beschwer-
den und Anregungen von Fahrgästen ein. Die NASA informiert sich regelmäßig darüber
und nutzt die Informationen, um gemeinsam mit ihren Vertragspartnern Schwachstellen
zu beseitigen. Von Beschwerden und Anregungen, die die Arbeit der NASA unmittelbar
betreffen, z. B. die Angebotsplanung, erhält die NASA sofort Kenntnis.
Die NASA überwachte die Leistungserbringung der DB AG und kontrollierte kontinuier-
lich die Vollständigkeit der Meldungen der DB AG über Zugausfälle und Schienen-
ersatzverkehrsleistungen. Insgesamt sind im Geschäftsjahr 2001 bei der DB Regio AG
Zugausfälle mit einem Gesamtvolumen von 245.271 Zugkilometern registriert worden,
wobei 177.665 ausgefallene Zugkilometer auf planmäßige Bauarbeiten und 67.806 Zug-
kilometer auf operative Störungen des Betriebes zurückzuführen sind. Für die ausgefal-
lenen Leistungen sind der DB Regio AG insgesamt 4.285.522 DM in Rechnung gestellt
worden. Schienenersatzverkehrsleistungen wurden mit 938.591 DM vergütet.
24
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Der BahnhofStendal ist einer
der wichtigenKnotenpunkte
im Eisenbahn-netz Sachsen-
Anhalts. Sowohlam Bahnhofs-
vorplatz alsauch am Emp-fangsgebäude
und auf denBahnsteigenwird gebaut.
1.1.4.2 Qualitätssicherung bei der Burgenlandbahn (BLB)
Der mit der BLB geschlossene Verkehrsvertrag enthält hohe Anforderungen an die zu
erbringende Qualität der SPNV-Leistungen.
So wurde ein Pünktlichkeitsniveau von 97 Prozent vertraglich vereinbart, wobei Abwei-
chungen vom Fahrplan von bis zu 5 Minuten nicht als unpünktlich gewertet werden.
Das im Geschäftsjahr 2001 erzielte Pünktlichkeitsniveau der BLB liegt mit 97,74 Prozent
ca. 1,5 Prozentpunkte unter dem Pünktlichkeitsniveau des Vorjahres. Das Absinken des
Durchschnittswertes war fast ausschließlich auf die sehr schlechte Pünktlichkeit zum
Jahresende aufgrund teilweise chaotischer Witterungsverhältnisse zurück zu führen.
Bei der Einschätzung des Pünktlichkeitsniveaus muss erwähnt werden, dass die Bur-
genlandbahn ein vergleichsweise unabhängiges Netz befährt, welches von Betriebs-
störungen insbesondere des Fernverkehrs der DB AG weitestgehend unbeeinflusst
bedient werden kann.
Für das Geschäftsjahr 2001 wurden 12.837 ausgefallene Zugkilometer registriert. Davon
sind 4.684 Zugkilometer auf planmäßige Bauarbeiten und 8.203 Zugkilometer auf opera-
tive Störungen des Betriebes zurückzuführen. Die operativen Ausfälle waren wiederum
zum überwiegenden Teil durch die Witterungsverhältnisse in der zweiten Hälfte des
Monats Dezember 2001 bedingt. Die vertraglich vereinbarten Qualitätsanforderungen
hinsichtlich der Sauberkeit der Fahrzeuge, des Personals, der Fahrausweiskontrollen
u. a. wurden erfüllt.
Hingegen wurde die vertragsgerechte Ausstattung der Stationen auch im Geschäftsjahr
2001 durch die Burgenlandbahn nicht realisiert, was wiederum zu Vertragsstrafen führte.
1.2 Angebotsveränderungen
Folgende Veränderungen im Angebot gab es im abgeschlossenen Geschäftsjahr:
Kursbuchstrecke (KBS) 307 Kalbe–Hohenwulsch. Die Strecke war infolge von War-
tungsmängeln der DB Netz AG unbefahrbar geworden, der SPNV nicht mehr möglich.
25
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Auf dem„Oberdeck“der „Alma“zwischen Stendal undTangermünde hat man eineschöne Sichtauf die Strecke.
Mit der Bahn auf Ent-deckungsreise
gehen: EinVergnügen fürJung und Alt.
Die NASA kümmerte sich darum, den Kunden weiterhin ein attraktives Nahverkehrs-
produkt zu bieten. Deshalb wurde zusammen mit den Landkreisen Stendal und Altmark-
kreis Salzwedel sowie den lokalen Busunternehmen (Altmark-Bus GmbH Stendal und
PVGS Altmarkkreis Salzwedel) ein stündliches Nahverkehrsangebot mit dem Bus einge-
richtet, das in Hohenwulsch Anschlüsse zu allen Nahverkehrsfahrten in und aus Rich-
tung Stendal und Magdeburg garantiert. Auch am Wochenende gilt dieses Angebot;
die Fahrten am Wochenende müssen allerdings zwei Stunden vorher bei der INSA-
Fahrplanauskunft der NASA angemeldet werden.
KBS 332 Quedlinburg–Aschersleben. Der bestellte Stundentakt zwischen Quedlinburg
und Ballenstedt konnte erst ab Anfang August 2001 von der DB Regio AG angeboten
werden. Zwischenzeitlich mussten die Kunden Reisezeitverlängerungen und Anschlus-
sverluste infolge schlechten Streckenzustandes hinnehmen.
KBS 341 Calbe–Bernburg–Könnern. Hier wurde – u. a. durch Mitfinanzierung des Lan-
des – eine partielle Streckensanierung erreicht. Eine zeitweilige Vollsperrung war erfor-
derlich. Im Jahr 2002 soll schrittweise die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h angeho-
ben werden. Die Züge haben in Könnern Anschluss von und nach Halle. Bis Dezember
2001 wurde Schienenersatzverkehr gefahren.
„MORA P“ (Marktorientiertes Angebot – Personenverkehr): Auf den Strecken
Magdeburg–Wittenberge und Magdeburg–Berlin nahm die DB Reise & Touristik AG
die Interregio-Bedienung zurück, worauf die NASA keinen direkten Einfluss hatte.
Zum Ausgleich bestellte und finanzierte die NASA Mehrverkehre im SPNV auf der KBS
260 Magdeburg–Berlin und der KBS 305 Magdeburg–Wittenberge: Auf der KBS 305
wurde das Angebot zum Einstundentakt verdichtet; ebenso auf der Regionalexpresslinie
(RE) 1 von Magdeburg nach Berlin. Durch das (mit Landesunterstützung) vorläufig
parallel beibehaltene zweistündiges IR-Angebot entstand hier ein Überangebot.
26
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Der Busbahn-hof vor demEmpfangs-gebäude in
Stendal wurdeim Jahr 2001
modern umgestaltet.
Einführung einer Zugflügelung in Stendal: Züge der Relationen Magdeburg–Uelzen
(RB 29) und Magdeburg–Wittenberge (RB 30) werden zwischen Magdeburg und Sten-
dal vereinigt geführt und verkehren nördlich von Stendal getrennt. Die Flügelung ist die
ökonomische Voraussetzung für das hohe Angebot an umsteigefreien Direktverbindun-
gen. Hierbei wurde erstmals der vom Land mitfinanzierte moderne Elektrotriebwagen
der Baureihe 425 eingesetzt.
Probleme bei der Erhaltung des Fahrplanangebotes: Nach wie vor besteht hoher
Instandhaltungsbedarf, vor allem im Nebenstreckennetz. So wurde im Bahnhof Güsten
im Juni des Jahres eine neue Langsamfahrstelle (La) wirksam (10 km/h), die mit einem
Fahrzeitzuwachs von etwa vier Minuten in der Relation Süd-Nord zu hoher Instabilität
des Fahrplanes führte.
Weitere wesentliche Fahrplanveränderungen: Nachtverkehre wurden versuchsweise
neu mit dem „Nachtstern Magdeburg“ aufgenommen, einer stündlich verkehrenden
S-Bahn in den Wochenendnächten mit Verknüpfung zur MVB am Magdeburger Haupt-
bahnhof sowie mit einem Wochenend-Nachtverkehr Berlin–Magdeburg und Berlin–Halle.
Die Mobilität wächst vorrangig im Freizeitverkehr. Es ist daher für den SPNV sinnvoll zu
versuchen, an diesem wachsenden Markt zu partizipieren, z. B. mit späten (Wochenend-)
Nachtverkehren.
1.3 Prioritäre Strecken – Ausbau und Planung
Nach langjährigen Bemühungen zeichnete sich im Verlaufe des Jahres 2001 durch die
Einrichtung besonderer Vor-Ort-Organisationseinheiten und die erhöhte Mittelbereitstel-
lung des Bundes („UMTS-Milliarden“) eine schrittweise Beseitigung der Instandhaltungs-
mängel in den Nebennetzen ab, und zwar weitgehend durch Bundesmittel finanziert.
In der zweiten Jahreshälfte konnten nach entsprechender Übereinkunft erste grundle-
gende Arbeiten an einzelnen Strecken für eine Erhöhung der Streckenhöchst-
27
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
In Stendal werden dieTriebwagen derBaureihe 425von Magdeburggeflügelt: Ein Teil fährtweiter nachSalzwedel/Uelzen, derandere nachWittenberge.
Die Regional-expresslinie 1
bietet stündlichgünstige Ver-
bindungen vonMagdeburgüber Burg,
Güsen, Genthinund Branden-
burg nach Berlin.
geschwindigkeit auf mindestens 80 km/h durchgeführt werden. Dies betraf vor allen die
Strecken Könnern–Baalberge, Stendal–Tangermünde und Köthen–Aken. Auf der Strecke
Quedlinburg–Frose wurden durch kurzfristige Behebung von Infrastrukturmängeln Reise-
zeitverlängerungen abgebaut.
S-Bahn Halle–Leipzig
Das Eisenbahnbundesamt (EBA) Bonn entschied mit Schreiben vom 16.03.2001 positiv
über die Bewilligung der GVFG-Mittel (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz). Damit
sind die prinzipiellen Hürden für das Projekt genommen. Konkrete Baumaßnahmen
fanden im Bereich Gröbers statt. Die Planungsarbeiten wurden fortgesetzt. Verstärkt
wurde am Abschluss der erforderlichen 20 Kreuzungsvereinbarungen gearbeitet.
Halle–Halberstadt–Vienenburg
Für den dritten Bauabschnitt (Halberstadt–Vienenburg) liegt seit November 2000 die Vor-
entwurfsplanung vor. Gemäß Auftrag der NASA wurde im Geschäftsjahr die Machbarkeit
einer Zugflügelung der RE aus Richtung Magdeburg im Bahnhof Halberstadt geprüft.
Verbindungskurve Calbe
Im Auftrag der NASA legte DB Netz im November 2001 die Vorentwurfsplanung auf der
Grundlage der seit 1997 vorliegenden Machbarkeitsstudie vor. Wegen notwendiger
Nachbesserungen wurde im Jahr 2001 noch nicht abschließend entschieden.
Einbindung der Wörlitzer Strecke in den Bahnhof Dessau Hbf
Die Strecke wird nach wie vor auf der Grundlage einer Sondergenehmigung genutzt, da
noch Restleistungen am Bahnsteigzugang erledigt und Auflagen des EBA umgesetzt
werden müssen. Die Restleistungen sollen im Jahr 2002 abgeschlossen werden.
Streckenverlängerung (Stendal–)Tangermünde–Tangermünde Nord
DB Netz erbrachte im Berichtsjahr wichtige Vorleistungen für die Ertüchtigung der
28
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
Der neueNachtstern der
MagdeburgerS-Bahn gibt
Nachtschwär-mern Gelegen-
heit, amWochenendemit dem Zug nach Hause zu kommen.
29
Bei der HarzerSchmalspur-bahn fördertedie NASA imLandesauftragden Bau siche-rungstechni-scher Anlagenzwischen Wernigerode-Westerntor unddem Brocken.
Strecke. Eine abschließende Klärung steht wegen offener Fragen seitens der Stadt
Tangermünde aus.
Unterstützung der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB)
Die Zusammenarbeit und Förderung gemäß dem Vertrag des Landes mit der HSB
wurde im Berichtsjahr fortgesetzt. Gemäß Abstimmung mit dem Verkehrsministerium
wurden Infrastrukturfördermittel vor allen für die Verbesserung der sicherungstechni-
schen Anlagen zwischen Wernigerode-Westerntor und dem Brocken sowie für EkrG-
Maßnahmen (Eisenbahnkreuzungsgesetz) bereitgestellt.
M O B I L I N S A C H S E N - A N H A L T
DB Netz schuf2001 die
Voraussetzun-gen für eine
künftige Ver-längerung der
Strecke Sten-dal–Tanger-
münde bis zueinem neu zuerrichtenden
HaltepunktTangermünde
Nord.
2. Verkehrs- und TarifkooperationVerkehrskooperation hat sich in den zurückliegenden Jahren als eine entscheidende
Voraussetzung für den verkehrswirtschaftlichen Erfolg erwiesen. Deshalb hat die NASA
auch im Geschäftsjahr 2001 auf flächendeckende Lösungen hingearbeitet.
Beim „Magdeburg und Umland“-Tarif (MUM) erreichte die NASA mit ihren Partnern zum
01.04.2001 durch die flächendeckende Einbeziehung der regionalen Busverkehre eine
neue Qualität. Das Tarifgebiet wurde bis Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel) und auf
den Süden des Landkreises Aschersleben-Staßfurt ausgedehnt. Für einen weit definier-
ten „Großraum Magdeburg“ besteht damit ein flächendeckender Zeitkarten-Übergang-
starif. Er steht zunächst neben den Haustarifen der beteiligten Verkehrsunternehmen,
ist aber geeignet, diese zu gegebener Zeit zu ersetzen.
Mit dem weiterentwickelten MUM-Tarif wurden die Verkaufszahlen wesentlich erhöht
(Tabelle 1). Das Clearing leistete die NASA. Per Internet ist jetzt auch eine Tarifauskunft
für den MUM-Tarif möglich.
Vorbereitet wurde die Einführung eines Übersteigertarifs für Pendler in der Region
Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, der dem MUM-Tarif entspricht. Durch fehlerhafte Arbeit
eines beauftragtes Ingenieurbüros gab es allerdings Verzögerungen bei der Daten-
erhebung. Dadurch verzögert sich die Einführung des Tarifs voraussichtlich bis zum
ersten Halbjahr 2003.
Weitergeführt wurde die Aktion „Schülerferienticket“ mit weiter gestiegenen Nutzerzahlen
(Tabelle 2). Ein NASA-Model-Wettbewerb bereitete die Aktion für das Jahr 2002 vor
(siehe „Höhepunkte 2001“).
30
V E R K E H R S K O O P E R A T I O N
31
Mit dem Sach-sen-Anhalt-Ticket sindviele Familienund kleineGruppen inSachsen-Anhaltund über dieLändergrenzenhinaus nachThüringen undSachsen unter-wegs.
V E R K E H R S K O O P E R A T I O N
Im August 2001wurde im
MitteldeutschenVerkehrsver-
bund der Verbundtarif
eingeführt. DasLand Sachsen-
Anhalt stelltedafür Mittel
bereit.
Der Geltungsbereich des Sachsen-Anhalt-Tickets wurde auf den Freistaat Sachsen
ausgedehnt.
Begleitet wurde die Einführung des Verbundtarifs des Mitteldeutschen Verkehrs-
verbundes (MDV) zum 01.08.2001. Der Verbund und die sachsen-anhaltischen Verbund-
unternehmen wurden bei den vorbereitenden Maßnahmen sowie bei der Finanzierung
von Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverlusten umfangreich mit Landesmitteln
unterstützt. Die NASA wurde Gesellschafter im MDV. Im ÖSPV des Mitteldeutschen Ver-
kehrsverbundes wurde auf sachsen-anhaltischer Seite der Fahrrad-Nulltarif eingeführt.
Das bedeutet: Weiterführung des Fahrrad-Nulltarifs bei der HAVAG und Übernahme der
kostenlosen Fahrradbeförderung auch bei der Omnibusgesellschaft Saalkreis und der
Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt. Weitergeführt wurde der Fahrrad-
Nulltarif im SPNV des Landes.
Zwischen Dessau und Lutherstadt Wittenberg gab es für Zeitkartenbenutzer in der Zeit
vom 30.04.2001 bis 10.06.2001 einen reduzierten Zeitkartenpreis als Schnuppertarif:
die Monatskarte zum Preis der Schülermonatskarte.
Dem Ausbau der Tarifkooperation diente die gegenseitige Fahrscheinanerkennung
zwischen DB Regio AG und dem Regionalverkehr Bitterfeld/Wolfen GmbH (RVB). Zur
Vorbereitung eines Verkehrsverbundes fand eine Verkehrskonferenz mit Verkehrsunter-
nehmen, den im Landtag vertretenen Parteien und Arbeitnehmervertretern im März 2001
unter der Leitung des Ministers statt. Es gab erste Vorbereitungen für einen Kooperati-
onstarif im Bereich der drei Harzkreise Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode
ähnlich dem MUM-Tarif mit dem Ziel, einen solchen Tarif 2003 einzuführen.
Die Weiterführung folgender Sondertarife wurde vorerst gesichert: HarzTourCard (bis
31.12.2002), Sachsen-Anhalt-Ticket (bis 31.03.2003) und Hopperticket (bis 14.12.2002).
Über ein Semesterticket für die Hochschulstandorte Magdeburg, Stendal und Wernige-
rode wurden Gespräche mit DB Regio AG und dem Studentenwerk Magdeburg geführt.
Dazu legte DB Regio AG Vorschläge vor, die zur Zeit im Kreis der Studenten diskutiert
werden.
32
B A H N H Ö F E U N D H A L T E P U N K T E
Am schöngestalteten
Bahnhofsvor-platz in Köthenwurden Bahn-
und Busverkehrzu einem
Stundentaktnach Aken verknüpft.
3. Bahnhöfe und Haltepunkte3.1 Schnittstellenprogramm
Das Schnittstellenprogramm wurde 1996 vom Ministerium für Wohnungswesen, Städte-
bau und Verkehr ins Leben gerufen. Es ist darauf ausgerichtet, die Eisenbahn optimal
mit anderen Verkehrsmitteln zu verknüpfen. Seit 1997 wird es von der NASA fachlich
und planerisch betreut. Sie begleitet den Aus- bzw. Neubau von Bahnhofsvorplätzen,
um gemeinsam mit den Kommunen fahrgastfreundliche Übergänge zwischen der Bahn
einerseits und dem Bus, Fahrrad sowie dem Auto andererseits zu schaffen. Im Schnitt-
stellenprogramm werden Vorhaben mit bis zu 90 Prozent der Um- und Ausbaukosten
gefördert. Den Rest trägt der Bauherr, in der Regel die Kommune.
Ganz oder in wesentlichen Teilen abgeschlossen wurden 2001 Maßnahmen in Güsen
(Busverknüpfung, P&R), Halberstadt (Vorplatz), Langendorf (P&R, B&R, d. i. Bike and
Ride = Fahrradabstellanlage), Lutherstadt Eisleben (Vorplatz, P&R), Merseburg
(Vorplatz), Osterburg (zentraler Omnibusbahnhof, P&R, B&R, Vorplatz) und Zielitz
(P&R, B&R, Vorplatz an neuer Zugangsstelle).
Begonnen oder weitergeführt wurden die Arbeiten an Schnittstellen in Angersdorf
(Fußwegverbindung realisiert; Tunnelverlängerung, Ausbau Bahnhofstraße, P&R, B&R
geplant), Aschersleben (Vorplatz, P&R, ZOB), Frankleben (Abriss des Empfangsgebäu-
des, P&R, B&R, Neugestaltung des Vorplatzes), Güsten (Busverknüpfung, P&R, B&R,
Vorplatz), Köthen (Vorplatz, P&R, Busverknüpfung), Magdeburg (Stadtplatz), Nemsdorf-
Göhrendorf (im Jahr 2001 Grunderwerb; geplant: P&R, B&R und Umfeldgestaltung für
den zu verlegenden Haltepunkt), Rottleberode Mitte (P&R, B&R für neuen Haltepunkt),
Staßfurt (P&R, planerische Vorbereitung der Fußgängerüberführung), Stendal (ZOB,
P&R; Vorplatz wird 2002 fertig; Realisierung des Tunnels noch unklar, weiterer P&R),
Teuchern (Grunderwerb) und Uftrungen (P&R, B&R für neuen Haltepunkt).
Übersicht der Schnittstellen auf Seite 6.
Auf dem Bahn-hofsvorplatz inMerseburg ent-standen prakti-sche Fahrrad-ständer.
33
B A H N H Ö F E U N D H A L T E P U N K T E
In Zielitz führtedie Anlageeines neuen,siedlungsnahenHaltepunktesbereits nachkurzer Zeit zueinem Fahr-gastzuwachsvon etwa 15Prozent.
3.2 Neu- und Ausbau von Zugangsstellen
Wegen fehlender Komplementärmittel von DB Station&Service gab es nur schleppende
Fortschritte und nur wenig bauliche Realisierungen. Fertig gestellt wurden die Zugangs-
stellen Zielitz Ort (Neubau), Tangermünde West (Neubau), Miltern, DB-Plus-Punkte an
der Musterstrecke Magdeburg–Marienborn (Überwachungs- und Notruftechnik), Tanger-
münde und Thale Musestieg. Die vier erstgenannten Zugangsstellen waren bereits 2000
grundsätzlich fertig gestellt, wurden jedoch wegen Planungsfehlern der DB S&S erst
nach baulichen Nachbesserungen in Betrieb genommen. Restleistungen müssen bei
allen Zugangsstellen – außer beim DB-Plus-Punkt – im Jahr 2002 ausgeführt werden.
3.3 Beginn oder Weiterführung des Baus von Zugangsstellen
Die NASA engagierte sich 2001 für folgende Projekte/Maßnahmen: In Biesenrode die
Verlegung des Haltepunkts, in Eggersdorf, in Eichstedt und in Mahlwinkel den Neubau
des Außenbahnsteigs, in Klostermansfeld Randsiedlung die Neuanlage des Halte-
punkts, in Magdeburg die Bahnhofspassage, in Niemberg die Verlängerung des
Außenbahnsteigs, in Dessau-Süd, Roßlau und Zerbst die Fassadensanierung.
3.4 Zwischen Land und DB Station&Service vereinbartes Bahnhofsprogramm
Zur Erhöhung der Attraktivität der Zugangsstellen initiierte die NASA, zunächst für die
Jahre 2001 bis 2003, bei DB Station&Service ein Aktionsprogramm „Bahnhofspro-
gramm“. Der Verkehrsminister und der Vorstandsvorsitzende der DB S&S verabredeten
am 13.06.2001 die Bereitstellung umfangreicher Mittel (ca. 40 Mio. DM pro Jahr). DB
S&S setzte das dafür erforderliche zusätzliche Projektmanagement, das vollständig von
der NASA gefördert wurde, erst ab Juli 2001 ein. Infolge dieser Verzögerung, des
ungenügenden Vorbereitsstandes der Projekte und organisatorischer Probleme bei DB
S&S selbst sowie einer Haushaltssperre Ende des Jahres wurden nur 9,4 Mio. DM reali-
siert. Dennoch galt der Start des Programms als Erfolg, weil es nunmehr eine realisti-
sche Perspektive für die Erneuerung der Bahnhöfe in Sachsen-Anhalt zu geben schien.
Bereits gegen Ende des Jahres wurde wegen der veränderten Haushaltslage deutlich,
dass die vorgesehene Finanzierung nicht gewährleistet werden konnte. Erfreulicherweise
kann eine teilweise Kompensation durch die vermehrt verfügbaren Bundesmittel
(„UMTS-Milliarden“) erfolgen.
3.5 Modellhaftes Bahnhofsprogramm Sachsen-Anhalt
Im Geschäftsjahr wurden 51 Zugangsstellen beispielhaft untersucht hinsichtlich des
Zustandes der Zugangsstelle (Verkehrsstation und Empfangsgebäude), des Zustandes
des direkten Umfeldes und der Zugänglichkeit der Zugangsstelle aus den umliegenden
Siedlungsgebieten und Aufkommensschwerpunkten. Diese Daten sollen als Grundlage
für Verbesserungen dienen, die mit den Gemeinden abgestimmt werden. Ziel ist es, in
den nächsten Jahren alle Zugangsstellen in Sachsen-Anhalt in der gleichen Weise zu
erfassen. Mit der umfassenden Kenntnis des Ausbaubedarfs im gesamten Land soll
die Förderung von Verbesserungsmaßnahmen an Bahnhöfen durch das Land Sachsen-
Anhalt zukünftig anhand einer detailliert untersetzten Prioritätenliste erfolgen.
3.6 Bahnhofsbezogene Studien
In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Städten fördert die NASA GmbH in besonderen
Fällen Studien zur Bahnhofsentwicklung (Schnittstelle und Umfeld). Im Geschäftsjahr
wurden Studien für die Bahnhöfe in Blankenburg und Weißenfels begonnen, die für
den Wolfener Bahnhof wurde abgeschlossen.
3.7 Städtebauliche Entwicklung von Brachflächen der DB AG
Aus der Sicht der NASA ist es dringend geboten, vor allem bahnhofsnahe Flächen einer
neuen Nutzung zu erschließen. Dadurch und durch ein intaktes städtebauliches Umfeld
sollen zusätzliche Fahrgäste für den SPNV gewonnen werden. Zwischen der DB Imm
(Immobilien) und dem Land wurden Verhandlungen über die Entwicklung von nicht mehr
betriebsnotwendigen Bahnflächen begonnen. Ziel ist es, einen revolvierenden Grund-
34
B A H N H Ö F E U N D H A L T E P U N K T E
35
Sachsen-Anhaltin einem Zuggenießen ...
B A H N H Ö F E U N D H A L T E P U N K T E
stücksfonds zu bilden, aus dem fortlaufend Grundstücke durch eine Entwicklungsgesell-
schaft dem Immobilienmarkt zugeführt und veräußert werden. Erforderlich ist ein Startka-
pital für diese Gesellschaft, deren Arbeit sich dann aus den Grundstücksveräußerungen
finanzieren soll.
Es ist damit zu rechnen, dass – insbesondere wegen der geringen Flächennachfrage in
den neuen Bundesländern – nur wenige DB-Flächen mit Gewinn veräußert werden und
zusätzlich noch Kosten für die Baufreimachung (Altlasten) entstehen können. Ziel der
DB Imm ist es, die nicht mehr benötigten Flächen insgesamt zu einem neutralen
Ergebnis abzugeben. Ungeklärt ist die Frage des Startkapitals.
36
M A R K E T I N G • P R E S S E • Ö F F E N T L I C H K E I T S A R B E I T
Das neueINSA-Callcen-
ter ging am 2. April 2001an den Start.
Tag und Nachterhält man hier
telefonischAuskunft über
Bahn- und Bus-verbindungen
in Sachsen-Anhalt.
4. Marketing, Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitIm Jahr 2001 baute die NASA ihren guten Ruf als Nahverkehrsdienstleister aus und
machte durch zum Teil spektakuläre Aktionen landes- und bundesweit auf sich aufmerk-
sam. Mit der seit dem 02.04.2001 Tag und Nacht geschalteten INSA-Hotline stieß die
NASA GmbH ein neues Tor für Kontakte mit dem Fahrgast auf. Das INSA-Callcenter
ermöglichte Gemeinschaftsaktionen zwischen NASA, DB AG und den großen Tages-
zeitungen Volksstimme und Mitteldeutsche Zeitung, mit denen neue attraktive Verbin-
dungen nach Berlin und zurück beworben wurden.
Mit dem im Nahverkehr bisher einmaligen Wettbewerb „Model für das Schülerferienticket
gesucht“ gewann die NASA bei der Hauptzielgruppe der 14- bis 18-Jährigen ein völlig
neues Gesicht.
Neben den großen Aktionen gab es zahlreiche weitere Maßnahmen, die die Eisenbahn,
das Nahverkehrsangebot, neue Tarife und das Auskunftssystem INSA ins Blickfeld der
Öffentlichkeit rückten.
4.1 INSA-Hotline
Das INSA-Callcenter wurde medienwirksam mit einer Sprechstunde des Verkehrsmini-
sters an der INSA-Hotline eröffnet. Für den neuen Service und die Telefonnummer
(0 18 05/33 10 10 für 0,24 DM je angefangene Minute aus dem Festnetz der Deutschen
Telekom) warben Anzeigen, Plakate und Flyer. Als „Knöllchen“ aufgemachte Faltblätter
wurden auf Parkplätzen in 25 Städten des Landes verteilt. INSA-Radiospots wurden bei
SAW, Hitradio und Jump (mdr) gesendet. In Gaststätten wurden INSA-Gratispostkarten
ausgelegt. Es gab ein Gewinnspiel in „Auf Achse“ im November, bei dem man INSA-
Schirme gewinnen konnte. Anzeigen werben auf jeder zweiten rechten Seite der Telefon-
bücher im Land Sachsen-Anhalt. Höhepunkt waren die Aktionen „Urlaub mit dem RE 1“,
bei der täglich über die Volksstimme mehrere Ausflüge nach Berlin verlost wurden, und
„Nachtaktiv“ in der Mitteldeutschen Zeitung, bei der die Leser Abendausflüge nach
Die deutlicheAngebotsver-besserung aufder Linie RE 1wurde mit einer Anrufaktionüber INSAbeworben.
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Zum Angebotim „Innovati-onszug“ Mag-deburg–Hallegehörte auchein umfang-reiches Catering fürdie Fahrgäste.
Berlin gewannen und anschließend mit der neuen Nachtverbindung Berlin–Halle zurück-
kehrten. Es gab über 300 Gewinner und ein Vielfaches an Anrufen zu den Aktionen.
Zur Vorbereitung einer neuen Kooperation wurde gemeinsam mit der Landes-
marketinggesellschaft (LMG) eine Weihnachtsaktion über INSA gestartet, bei der die
Anrufer touristische und kulturelle Tipps für den Jahreswechsel erhielten.
4.2 Touristische Aktivitäten
Die NASA warb auf den Messen „Tourisma“ in Magdeburg und auf der Internationen
Tourismusbörse (ITB) in Berlin für das Bahn- und Reiseland Sachsen-Anhalt. Große Auf-
merksamkeit erzielten dort die Flyer „Bahn und Rad“, die für sechs verschiedene Erleb-
nisradtouren und die kombinierte Nutzung beider umweltfreundlichen Verkehrsmittel
warben. Gemeinsam mit der Landesmarketinggesellschaft organisierte die NASA Bahn-
zubringer für den Kaiserzug, der publikumswirksam zehn Ottonenorte in Sachsen-Anhalt
aufsuchte. Beworben wurden die Kurswagen von Berlin nach Quedlinburg und Wernige-
rode sowie der Wochenendzug von Leipzig über Halle nach Stolberg.
4.3 Marketingstrecken und andere Angebote
An den Marketingstrecken wurden die bewährten regionalen Kundenmagazine fortge-
führt. Für alle Marketingstrecken wie auch für sämtliche Strecken mit Stundentakt im
Land gab es handliche Fahrgastinformationen, die auf Bahnhöfen und in den Zügen
verteilt wurden. Auf fast allen Fahrzeugen der S-Bahn in Magdeburg machte anspre-
chende Werbung auf den „Nachtstern“ der S-Bahn aufmerksam. Im Elbexpress Magde-
burg–Dessau–Wittenberg gab es für mehrere Wochen einen Schnuppertarif. Über
Verbesserungen an den Strecken Kalbe–Bismarck (Umstellung auf Bus) und
Könnern–Bernburg wurde per Handzettel in den Haushalten informiert. Besonders
beworben wurden die neuen bzw. modernisierten Elektrotriebwagen der Baureihe 425
auf der Strecke Magdeburg–Stendal–Salzwedel/Wittenberge und der Innovationszug
Halle–Magdeburg. In beiden Zügen gibt es Cateringangebote, für die ebenfalls gewor-
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Mit zahlrei-chen Veröffent-lichungen warbdie NASA, zumTeil gemeinsammit der DB AG,
für das Ver-kehrsmittel
Eisenbahn, für günstige Tarife
und für dasAuskunfts-
system INSA.
ben wurde. Auf dem Innovationszug fanden im Herbst „Kartoffelwochen“ statt: Die Fahr-
gäste waren aufgerufen, Kartoffelrezepte für ein Rezeptbüchlein einzureichen. Pauken-
schlag für die Bewerbung der Marketingstrecken war im Sommer die Nachricht, dass
Schneiders, Schröders und andere Leute mit „Allerweltsnamen" für eine Woche gratis
fahren. Dieser Anlass war vielen Medien eine Meldung wert und brachte der Bahn
positive Schlagzeilen – sogar in der ARD-Tagesschau.
4.4 Sachsen-Anhalt-Tag
Höhepunkt sowohl des Marketingjahres als auch der Aktionen zum Schülerferienticket
war der Auftritt der NASA auf dem Sachsen-Anhalt-Tag in Haldensleben. Die NASA
präsentierte dort direkt neben der Stadtmauer einen LVT/S der Burgenlandbahn, der
für Aufsehen sorgte. Daneben zog der Castingcontainer des Modelwettbewerbes viele
Gäste an. Am Sachsen-Anhalt-Tag wirkte das gesamte Team der NASA mit und trug
zum Erfolg des Auftritts bei. Veranstaltet wurden die beliebten Lokwettfahrten mit Modell-
eisenbahnen, bei denen es Preise zu gewinnen gab, der Ballonweitflugwettbewerb, der
mit einer riesigen Ballontraube für Aufsehen sorgte, und das INSA-Treffen, bei dem sich
der Verkehrsminister mit vier jungen Frauen namens Insa traf.
4.5 Schülerferienticket
Der neuerliche deutliche Anstieg beim Verkauf des Schülerferientickets zeugt von der
Popularität und der erfolgreichen Bewerbung des Tarifs. Im Berichtsjahr rief die NASA
unter den Verkehrsunternehmen einen Wettbewerb zum Verkauf ins Leben. Die zwölf
Besten, darunter auch zwei kleinere Verkehrsunternehmen mit relativ hohen Steigerungs-
zahlen, wurden in der Finalrunde des Modelwettbewerbs vor dem jugendlichen Publi-
kum ausgezeichnet.
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Beim End-casting imMDR-Funk-haus standen25 Bewerberin-nen und Bewer-ber als Models für das Schüler-ferienticket2002 auf derBühne.
4.6 Modelwettbewerb
Mit dem Modelwettbewerb wurde das Schülerferienticket auch unter Jugendlichen
bekannt, die sich sonst nicht für das Angebot interessiert hätten. Gleichzeitig wurde die
zuvor auf wenige Wochen begrenzte Aktion zu einem Jahresthema ausgeweitet. Anzie-
hungspunkt für die jungen Leute und deren Eltern war der Castingcontainer des Model-
wettbewerbs zum Schülerferienticket auf dem Sachsen-Anhalt-Tag. Über 400 Jungen
und Mädchen aus Sachsen-Anhalt präsentierten sich vor der Videokamera mit ihrer
Stellungnahme für das Schülerferienticket und hofften, als Model für die Werbemateriali-
en im Jahre 2002 ausgewählt zu werden. Zu entscheiden hatten darüber später die 15
Schülerinnen und Schüler der NASA-Jury. Von 550 Bewerbern wurden 25 ins Endcasting
gewählt. Das Endcasting mit zahlreichen Teilnehmern im Foyer des MDR-Funkhauses in
Magdeburg traf den Nerv des jugendlichen Publikums. Alle 25 Endteilnehmer stellten
sich auf der Bühne vor. Die schließlich von der Jury ausgewählten fünf Gewinner präsen-
tieren im Jahr 2002 auf allen Werbematerialien das Schülerferienticket.
4.7 Pressearbeit
Im Berichtszeitraum gab die NASA mit 80 Pressemitteilungen mehr Veröffentlichungen
an die Medien als je zuvor. Diese umfassende Arbeit spiegelt sich auch in positiven
Beiträgen und Berichten in Presse, Rundfunk und Fernsehen wider. Ausführlich berichtet
wurde über neue Schnittstellen und Haltepunkte wie in Salzwedel, Osterburg und
Güsten. Ein Schauspiel für sich war die Einweihung des neuen Haltepunktes Thale-
Musestieg mit Freifahrt und attraktivem Hexenticket. Der ganze Bahnsteig war dicht
mit als Hexen verkleideten Schau- und Reiselustigen bevölkert.
Umfangreich und detailliert berichtete die Presse über die Erfolge des MUM-Tickets,
insbesondere über die Erweiterung des MUM-Tarifs durch Einbeziehung der Regional-
busse.
Zum Fahrplanwechsel gab es eine rollende Pressekonferenz im „425“ von Magdeburg
nach Stendal.
Aufsichtsratstätigkeit und Gesellschafterversammlung
Im Geschäftsjahr 2001 haben am 4. Juli und 10. Dezember 2001 Aufsichtsratsitzungen
stattgefunden. In der Sitzung am 4. Juli 2001 empfahl der Aufsichtsrat der Gesellschaf-
terversammlung, den Jahresabschluss 2000 festzustellen und zu beschließen, den
ermittelten Bilanzgewinn in Höhe von 43.986,92 DM in die anderen Rücklagen einzu-
stellen.
04. Juli 2. Aufsichtsratsitzung der 2. Periode
• Feststellung des Jahresabschlusses 2000
• Umsetzung der Bestellung von SPNV für den
Jahresfahrplan 2001/2002
• SPNV-Leistungen Vorharz-Börde
• Entwurf eines landesweiten Tarifkonzeptes
für den ÖPNV im Land Sachsen-Anhalt
10. Dezember 3. Aufsichtsratsitzung der 2. Periode
• Wirtschaftsplan 2002 der NASA GmbH
• Treuhandaufgaben der NASA GmbH
• Jahresfahrplanangebot
• Abstimmung grenzüberschreitender Planungen zum
Zweckverband Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL)
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Gesellschafterversammlung
Die Gesellschafterversammlung fand am 04. Juli 2001 statt. Dem Aufsichtsrat und der
Geschäftsführung wurde für das Geschäftsjahr 2000 Entlastung erteilt. Außerdem wurde
beschlossen, den Jahresüberschuss 2000 in Höhe von DM 43.986,92 in die Gewinnrück-
lagen einzustellen.
Wichtige Verträge
Entsprechend dem Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen dem Land Sachsen-Anhalt
und der NASA vom 30. Januar 1997 mit Wirkung vom 31. Januar 1997 unter Berück-
sichtigung von § 44 Abs. 3 LHO und §§ 10 Abs. 2, 11 Abs. 1, 12 Abs. 5 ÖPNVG LSA
werden der NASA gemäß §§ 1 und 2 des Geschäftsbesorgungsvertrages folgende Auf-
gaben zugewiesen bzw. von der NASA übernommen. Unter dem Datum des 21.12.2000
wurde dieser Vertrag um weitere vier Jahre bis zum 31.12.2004 verlängert.
1. Gesetzlich zugewiesene Aufgaben des Landes
Die Gesellschaft wickelt die Investitionsmaßnahmen nach § 15 Abs. 3 Ziff. 5 ÖPNVG
LSA vollständig (einschließlich der Zuwendungsbescheidung, des Schließens öffentlich-
rechtlicher Verträge, der Prüfung der Verwendungsnachweise, eventuell erforderlicher
Rückforderungen und Rechtsbehelfsverfahren) ab, soweit sie für den Schienenperso-
nennahverkehr (SPNV) bewilligt werden. Dem SPNV werden auch Schnittstellen zuge-
rechnet, die dem Übergang zum SPNV dienen.
Unter Beachtung der haushaltrechtlichen Bestimmungen bereitet die Gesellschaft die
Verträge mit den Erbringern von Leistungen des SPNV vor und schließt die Verträge
nach Einwilligung durch das für Verkehr zuständige Ministerium ab. Anschließend setzt
die Gesellschaft die Verträge um. Zu dieser Aufgabe gehört insbesondere die Betriebs-
leistungsabrechnung, die Einnahmeabrechnung und die Ausgleichsberechnung. Sie
überwacht insgesamt die Einhaltung der Verträge und führt Maßnahmen der Qualitätssi-
cherung durch. Für die Auferlegung gemeinschaftlicher Verpflichtungen gilt vorgenann-
tes entsprechend.
Im Falle der Reduzierung oder Einstellung von SPNV-Leistungen kann die Gesellschaft
mit den betroffenen kommunalen Aufgabenträgern nach Einwilligung durch das für
Verkehr zuständige Ministerium Vereinbarungen über einen an die Stelle des SPNV
tretenden Busverkehr und dessen Finanzierung schließen. Die Gesellschaft wickelt auch
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diese Verträge ab. Sie wird darauf hinwirken, dass bei der Fortschreibung des örtlichen
Nahverkehrsplans dieser Busverkehr in das kommunale Gesamtkonzept integriert wird.
Unter Beachtung der gesetzlichen Mitwirkungsregelungen bereitet die Gesellschaft den
Plan des SPNV und den Besonderen Investitions- und Finanzierungsplan (§§ 12, 13
ÖPNVG LSA) und deren Fortschreibung entscheidungsreif vor und übergibt diese dem
für Verkehr zuständigen Ministerium.
2. Übernahme weiterer Aufgaben im ÖPNV
Die Gesellschaft bereitet das Investitionsprogramm gemäß § 15 Abs. 6 ÖPNVG LSA und
dessen Fortschreibung entscheidungsreif vor und übergibt es dem für Verkehr zuständi-
gen Ministerium.
Die Gesellschaft übernimmt Aufgaben des Marketing, darunter die Tarifplanung und
-gestaltung und, soweit erforderlich, deren Bekanntgabe gemäß § 5 Abs. 3 ÖPNVG.
Weiterhin übernimmt sie Aufgaben der Fahrplanabstimmung zwischen dem Schienen-
personennahverkehr und Schienenpersonenfernverkehr und unterstützt die Abstimmung
mit weiteren öffentlichen Verkehren. Die Gesellschaft kann initiativ Planungen des SPNV
ergreifen.
Die Gesellschaft berät die kommunalen Aufgabenträger auf deren Wunsch zur regiona-
len Organisation des ÖPNV und zur Einrichtung von Tarif- und Verkehrskooperation in
dem gleichen Umfang, wie das Land bisher diese Unterstützungsleistungen durch eige-
nes Personal erbracht hat. Sie nimmt die Interessen des Landes, gegebenenfalls auch
durch gesellschaftsrechtliche Beteiligung, in den Kooperationen wahr.
Sie unterstützt die kommunalen Aufgabenträger auf deren Wunsch bei der Verbesse-
rung der Angebote der Servicequalität und generell der Verbesserung der Marktsituation
des ÖPNV.
Die Gesellschaft berät das Land bei Novellierungen der Verordnungen nach § 15 Abs. 5
ÖPNVG LSA und §§ 45 a PBefG, 6a AEG. Sie bereitet Verwaltungsvorschriften für den
einheitlichen Vollzug der Investitionsprogramme und den Runderlass nach § 22 Abs. 1
ÖPNVG LSA entscheidungsreif vor und übergibt sie dem für Verkehr zuständigen Mini-
sterium.
Die Gesellschaft berät das Land in allen den ÖPNV betreffenden Fragen und gibt dem
für Verkehr zuständigen Ministerium die erforderlichen Auskünfte für die Wahrnehmung
der politischen Verantwortung.
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Die Gesellschaft bereitet Tarifgenehmigungen des SPNV, soweit das Land für diese
zuständig ist, entscheidungsreif vor. Über die Regelungen der §§ 1 und 2 hinausgehen-
de Aufgabenübertragungen an die Gesellschaft sind schriftlich zu vereinbaren.
Zur Erfüllung der vorgenannten Aufgaben werden der Gesellschaft Treuhandmittel zur
Verfügung gestellt. Diese Mittel werden getrennt von den eigenen Vermögensgegen-
ständen verwaltet. Über die Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel entspre-
chend den Vorschriften der Landeshaushaltsordnung verweisen wir auf unseren Bericht
zur Prüfung des treuhänderisch verwalteten Vermögens für das Land Sachsen-Anhalt.
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Aktiva DM DM
A AnlagevermögenI Immaterielle Vermögensgegenstände 6.439,00II Sachanlagen 73.421,00III Beteiligungen/Finanzanlagen 3.011,44
B UmlaufvermögenI Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen 195.534,702. Sonstige Vermögensgegenstände 532.744,14
728.278,84II Kassenbestand,
Guthaben bei Kreditinstituten 1.239.437,62
C Rechnungsabgrenzungsposten 4.014,58
Summe Aktiva 2.054.602,98
D Treuhandvermögen 6.788.903,35
Passiva
A EigenkapitalI Stammkapital 1.000.000,00II Gewinnrücklagen 184.217,83III Jahresüberschuss 69.162,07
1.253.379,90B Sonderposten mit Rücklagenanteil gemäß § 4 Fördergebietsgesetz 19.348,00
C Rückstellungen1. Steuerrückstellungen 19.000,002. Sonstige Rückstellungen 159.500,00
178.500,00
D Verbindlichkeiten1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 77.751,462. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 365.779,513. Sonstige Verbindlichkeiten: 159.844,11
- davon aus Steuern:
DM 131.137,14 603.375,08- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:
DM 20.035,84
Summe Passiva 2.054.602,98
E Treuhandverbindlichkeiten 6.788.903,35
Übersicht gemäß § 85 Abs. 1 Nr. 3 LHO über den Jahresabschluss bei Landesbetrieben(verkürzte Bilanz und verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung)
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A U F S I C H T S R AT 2 0 0 1
Herr Minister Dr. Jürgen Heyer, Vorsitzender Magdeburg
Herr Ministerialdirigent Dr. Volker Martens, stellvertretender Vorsitzender (bis 03.07.2001)Rinteln/Magdeburg, Ministerium der Finanzen
Frau Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler, stellvertretende Vorsitzende (ab04.07.2001)Halle
Herr Fritz EhreckeMenz
Herr Bernd GüntherHalle, Kultusministerium
Herr Landrat Wolfram KullikQuedlinburg
Herr Staatssekretär Manfred MaasLangenweddingen, Ministerium für Wirtschaft und Technologie
Herr Dr. Joachim PfannmüllerDessau
Frau Ministerialrätin Margit Paepke, ab 31.01.2001 Gerwisch, Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt
Herr Dr. Rudolf Menke, Geschäftsführer, Magdeburg Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH
Herr Klaus Rüdiger Malter, Prokurist, Magdeburg Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH
G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G
Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) • Am Alten Theater 6 • 39104 Magdeburg
Herstellung: Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH • Magdeburg
Bildquellen: Martin Pohlmann • Dortmund; Rodenbröker & Partner • Magdeburg
Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier
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