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2016M A G A Z I N
EXTRA PR ÄMIERTE WEINEUND RESTAUR ANTS
IN SÜDTIROLS SÜDEN
Die neuen (Wein)MacherGenerationswechsel im Weinkeller
Die Handelsstadt BozenEntdecken und erleben
Mit kleinen Füßen auf große Berge
Gipfelstürmer und Bergabenteurer
Schöner reisen in den …
...Süden SüdtirolsEntspannt, schnell und günstig – mit der Bahn.Ohne Stress, ohne Stau und ohne Tanken. Bereits ab 39 Euro mit dem Europa-Spezial, solange verfügbar. Kurze Entfernungen sogar noch günstiger, z.B. München–Bozen ab 29 Euro. Eigene Kinder/Enkel unter 15 Jahren fahren kostenlos mit (Eintrag auf der Fahrkarte der Eltern/Großeltern notwendig).
Nähere Infos und Buchung unter www.bahn.de/italien
Die Bahn macht mobil.
Foto
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Südtirols Süden – hochalpines Outdoor-Erlebnis für Wanderer,Naturliebhaber und Familien in den Sarntaler Alpen.
www.suedtirols-sueden.info
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Das ist doch die Höhe!
MAGAZIN 2016 3
Kontrastmittel mit Nebenwirkungen
Christian Haas
Jahrgang 1974, studierte
Geographie in Eichstätt und
München, wo er lebt und seit
2002 als freier Reisejournalist
für Tageszeitungen,
Magazine, Onlineportale
und Buchverlage wie die
Süddeutsche Zeitung,
Abenteuer und Reisen, Merian
und Focus Online tätig ist.
Sein persönlicher Fokus liegt
auf den Alpen, Outdoor- und
Familienthemen – Südtirol
vereint alle drei!
www.texttaten.de
So oft es geht, mache ich zwischen Südtiroler Weinstraße und den Do-lomiten Station. Es ist fast schon pathologisch, ich brauche meine Dosis Südtirol. Was mich stets aufs Neue begeistert, sind die höchst angenehmen Kontraste, mit denen der südlichste Teil der nördlichsten Provinz Italiens aufwartet. Wo sonst liegen Alpenrosen und Palmen, alpine Bergwelt und mediterrane Lebensart, die jahrtausendealte Gletschermumie Ötzi und das futuristische Museion so nah beisammen wie hier? Nord und Süd, Gipfel und Täler, Verlässlichkeit und Spontaneität bilden eine spannende Sym-biose. Der einmalige kulturelle Schmelztiegel, in dem Deutsche, Italiener und Ladiner mit- und nebeneinander leben, sorgt für Würze, Reibung und Diskurs, aber auch für Offenheit, Inspiration und für Bewegung.
Die ist auch in körperlicher Hinsicht großes Thema – und zwar das gesamte Jahr über. Im Frühjahr locken milde Temperaturen früher als andernorts die ersten Gäste zum Bummel in die verwinkelten Gassen von Bozen und auf die Golfplätze, kurz darauf kommen die Mountainbiker und Wande-rer, die sich zu Füßen wunder- und wanderbarer Berge verausgaben und Wassersportler zum Surfen oder Baden. Alles bis weit in den Herbst hinein möglich. So erinnere mich noch gut an eine oktoberliche Schwimmaktion im überraschend wohltemperierten Kalterer See. Kein Wunder, gilt er doch als wärmster See des Alpenraumes. Im Winter schließlich laden kleine, aber feine Skigebiete zum Pistenabenteuer ein, sanfte Sportarten wie das Schneeschuhgehen oder Langlaufen sowieso.
Kurz: Wer von Herbstblues, Winterkoller oder Frühjahrsmüdigkeit geplagt wird, findet mit Südtirols Süden ein perfektes Antidepressivum. Ein Stim-mungsaufheller, der rasch einzunehmen ist und sofort wirkt. Risiken und Nebenwirkungen? Zugegeben, die gibt es durchaus. Die psychische Abhän-gigkeit macht sich relativ schnell bemerkbar. In Gestalt eines gesteigerten Drangs, rasch wiederzukommen. Und die Kontraste noch stärker zu erleben. Das nächste Mal noch tiefer in die Bletterbachschlucht, die Sarntaler Alpen oder die Welt der Weine, Burgen, Südtiroler einzudringen.
Ich glaub’, ich muss schon wieder los. Sie auch?Ihr Christian Haas
E D I T O R I A L
MAGAZIN 20164
MAGAZIN 2016 5
I N H A L T
Lesezeit
8 Die neuen (Wein)Macher 5’00’’Generationswechsel im Weinkeller
16 Sechs Richtige fürs erste Mal! 3’15’’Must-sees für die Premiere
20 Das blaue Golf-Wunder 1’35’’Entspannt abschlagen
22 Das Reich des Thomas Kohl 3’25’’Apfelsaft auf höchstem Niveau
28 Die Handelsstadt Bozen 4’25’’Erleben & entdecken
36 Auf Radwegen durchs Land 3’05’’Von sportlich bis bequem
40 Mit kleinen Füßen auf große Berge 4’45’’Gipfelstürmer und Bergabenteurer
46 In bester Winterlaune 2’50’’Skifahren leicht gemacht
T H E M E N
6 Südtirol ABC
14 Ausgezeichnet zum Genießen – Weinführer
26 Preisgekröntes - Restaurantführer
34 Kalterer Seespiele
35 Südtirol Balance
R U B R I K E N
50 Anreise
51 Kontakt
S E R V I C E
MAGAZIN 20166
aktiv
BASE CAMP DOLOMITES
Von der klassischen Dolomitenfahrt bis zur stimmungsvollen Schneeschuhtour, vom Gepäck- und Bike-Depot bis zu Sport- und Freizeitartikel-Verleih oder Mietwagen mit Fahrer: Im Büro direkt am Bozner Bahnhof können Sie eine Vielzahl von Dienstleistungen und Aktivitäten buchen.www.basecampdolomites.com
faszinierend
25 JAHRE ÖTZI-FUND
Im September jährt sich zum 25. Mal der Fund der mittlerweile bedeutendsten Mumie der Welt. Seit 1998 ist Ötzi, der bekannteste Mensch aus der Kupferzeit, samt Ausrüstung im Südtiroler Archäologiemuseum ausgestellt. Ab 2. Februar 2016 präsentiert die Sonderausstellung HEAVY METAL die Kupferzeit als spannende Epoche großer globaler Veränderungen.www.iceman.it
bewundernswert
TAGE DER ARCHITEKTUR
Südtirols reiche Kulturgeschichte ist allgegenwärtig, ihre Spuren sind im ganzen Land sichtbar. Das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen in Südtirol prägte und prägt die architektonische Vielfalt. Mit interessanten Bauobjekten wird Südtirol als Architekturland Ende Mai erlebbar.www.tagederarchitektur.it
duftend
WANN BLÜHT’S?
Von Anfang bis Ende April taucht die Apfelblüte Südtirols Süden in ein duftendes Blütenmeer, im Juni–Juli erblühen auf den Bergwiesen bis über 2000 m Höhe die Alpenrosen. Die ersten Frühlingsboten blühen aber bereits Ende Februar–Anfang März im Frühlingstal – nomen est omen.www.suedtirols-sueden.info
informativ
MUSEUM IM SIEGESDENKMAL
Die Dokumentations-Ausstellung „BZ ‚18–‘45. Ein Denkmal, eine Stadt, zwei Diktaturen“ beschäftigt sich mit der Geschichte des Bozner Siegesdenkmals. Die Ausstellung nimmt den Zeitabschnitt 1918–1945 in regionaler und überregionaler Hinsicht in den Blick und thematisiert den italienischen Faschismus und die Zeit der nationalsozialistischen Besetzung.www.siegesdenkmal.com
S Ü D T I R O L A B C
MAGAZIN 2016 7
wild
WILDKRÄUTER & WEIN
Othmar Sanin führt durch sein biodynamisch geführtes Weingut in Margreid und erklärt über 30 wertvolle, essbare Wildkräuter. Sie erfahren Wissenswertes über deren besondere Wirkung und verkosten „wilde“ Delikatessen und Raritäten wie in Olivenöl eingelegte zarte, junge Traubenblätter.othmar.sanin@brennercom.net
leidenschaftlich
BRENNEREI ORTLER
Seit 2011 wird auf dem Ortlerhof in Eppan gebrannt und destilliert. Dabei verwendet der junge Brennmeister Alexander Ortler nur sonnengereifte, von Hand verlesene Früchte aus Südtirol. Mit viel Leidenschaft, Ehrgeiz und Liebe wird das natürliche, fruchttypische Aroma in das Destillat übergeführt und auf Zusatz von Aromen und Zucker verzichtet.www.ortler.biz
trendig
HIPPE SOCKEN
Das Modelabel aus Bozen kreiert hippe Socken aus ausschließlich in Italien produzierten Stoffen und Materialien. WAMS kombiniert dabei einzigartiges Design mit Leidenschaft und schafft trendige und einzigartige Accessoires für Mutige und Modebewusste. www.wam-socks.com
naturtrüb
SÜDTIROLER BIER
Regionale Herstellung, Qualität und Braukunst: Südtiroler Bier ist beliebt! Die acht Südtiroler Wirtshausbrauereien, welche frisches, naturtrübes Bier mit dem Südtiroler Qualitätszeichen brauen, gehen nach eigenen Rezepten und Ritualen vor, weshalb kein Bier wie das andere schmeckt.www.wirtshausbrauereien.it
verspielt
MIRROR HOUSES
Die Mirror Houses, entworfen vom Architekten Peter Pichler, bieten modernen Urlaub in zeitgenössischer Architektur auf höchstem Niveau. Etwas außerhalb von Bozen und inmitten von Apfelbäumen gelegen, verschmelzen die verspiegelten Häuser mit der umliegenden Landschaft.www.mirror-houses.com
S Ü D T I R O L A B C
G E N E R A T I O N S W E C H S E L I M W E I N K E L L E R
Die neuen (WEIN)
Macher
Location Museion, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, www.museion.it Künstler und Werke Seite 8-9: Martino Gamper, design is a state of mind,
exhibition view, Museion, 2015 | Seite 10: Danh Vo, We the People 2011 – 2013 (detail), 2011. Museion Collection (links klein) | Seite 11: Hubert Koster, Konzept-
montage, 2015 | Seite 12: Pietro Roccasalva, The Skeleton Key III, 2007 (links); Jimmie Durham, Acrylique et fer sur bois, 2007 (rechts)
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(WEIN) Macher
von Matthias Mayr
MAGAZIN 201610
Eine neue Generation übernimmt das Kom-mando in Südtirols Weinwirtschaft: Daniel und Hannes, Julia und Karoline sowie And-rea, allesamt jung, motiviert und gut ausge-bildet, stehen seit Kurzem in Weinberg und Keller in der ersten Reihe.
breites Sortenspektrum: Vom klassischen Blau-burgunder über den landestypischen Lagrein bis zum exotischen Shiraz, vom frischen Chardonnay bis zum fruchtigen Gewürztraminer. Einst haupt-sächlich Gasthaus, der Wein wurde eher neben-her gemacht, kam die Wende mit dem Einstieg des heutigen Seniorchefs, Vater Klaus Pfitscher: von Quantität zu Qualität, neue Lagen, neue Sor-ten, weg vom Vernatsch, Flasche statt Fass.
ALLES NEU AUCH IN TRAMIN Durch die großzügig verglasten Fenster der Kli-mahaus-Kellerei Pfitscher, der ersten Italiens, schweift der Blick auf die andere Talseite nach Tramin. Auch dort wird ein Weingut langsam an die neue Generation weitergegeben. Elena Walch war einst die erste Frau in der Südtiroler Wein-welt, nun gehen die Töchter den Weg weiter: Ka-roline und Julia, 27 und 29 Jahre alt, bilden die fünfte Generation Walch‘sche Weinproduzenten. Karoline sagt, sie habe immer schon gewusst, dass sie ihrer Mutter nachfolgen wird. „Mein Schlafzimmer war über dem Barriquekeller, ich war von Anfang an mitten drin.“ Die studierte Betriebswirtschaftlerin mochte ihre Arbeit bei
G E N E R A T I O N S W E C H S E L I M W E I N K E L L E R
5’00’’ Der Weg zum Weingut Pfitscher in Montan führt erst durch ein kleines Wäldchen, dann öffnet sich der Blick auf die Weinberge und die neue Kelle-rei. Neues gibt es auch in der Familie. Die junge Generation drängt ans Steuer, und die Eltern sind bereit, ein wenig Platz zu machen. Sohn Daniel, 25 Jahre alt, zuständig für Vertrieb und Marke-ting, begrüßt den Besucher und führt gekonnt durch die Kellerei. Bruder Hannes (24) gesellt sich dazu, im Arbeitsgewand. Er ist zuständig für Weinberg und Keller. Bei beiden war recht bald klar, dass sie in den elterlichen Betrieb einsteigen. „Je mehr ich verstand, wie so ein Betrieb funktio-niert, desto mehr war ich fasziniert“, sagt Hannes Pfitscher. Wein machen die Pfitschers schon seit Generationen, ab 1861 ist der Betrieb verbürgt. Auf zwölf Hektar (inklusive Zulieferern) in Mon-tan, Neumarkt, Auer und Kurtatsch wächst ein
MAGAZIN 2016 11
>> Vinum Hotels Südtirol. Erleben Sie Wein und Ge-
nuss in 30 spezialisierten Hotels. Die 3S- bis 5-Sterne-
Häuser garantieren besondere Momente rund um den
Wein: Am Tisch, wenn das Menü und die Weine eine
nahezu perfekte Symbiose bilden. Im Gespräch, wenn
Gastgeber Details über Südtiroler Weine zu erzählen
wissen und sie gleichzeitig zum Probieren anbieten. In
Weingärten und Kellern, wenn in Führungen, Semina-
ren und Verkostungen Weinwissen greifbar wird.
www.vinumhotels.com
>> Südtiroler Weinstraße erleben. Ob WeinSafari,
Wein & Architektur oder Weinradeln: Auf den geführten
Tages- oder Halbtagesausflügen können Sie Südtiroler
Weine degustieren, viel über Wein lernen, Winzern be-
gegnen und die Südtiroler Weinstraße unter verschie-
densten Aspekten immer wieder neu entdecken.
www.suedtiroler-weinstrasse.it
>> Südtiroler Weinakademie. „Weinwissen erleben“
lautet das Motto der Südtiroler Weinakademie, in der es
weit mehr als um das Wissen rund um den edlen Trau-
bensaft geht. Die Idee dabei: Wein und Kulinarik für je-
dermann auf einfache Art und Weise näher zu bringen
– auch in kurzer Zeit. Das Seminarrepertoire reicht von
unterhaltsamen Schnupperstunden für Anfänger bis
zur professionellen Fortbildung für Profis.
www.weinakademie.it
>> Höfewanderung. Im historischen Weindorf Kur-
tatsch erzählen viele Höfe und Ansitze aus dem 13.
bis zum 17. Jahrhundert die Geschichte des Ortes und
können im Rahmen einer Höfe-Rundwanderung be-
wundert werden. Mit dem Museum Zeitreise Mensch
wurden Informationen über die historischen Höfe ge-
sammelt und an den Häusern angebracht.
www.suedtiroler-unterland.it
>> Mehr als bloß Bio. Seit bereits über 20 Jahren setzt
Pionier Rudolf Niedermayr auf biologischen Weinan-
bau. Nun hat sein Sohn Thomas das kleine Weingut
„Hof Gandberg“ auf Eppan Berg übernommen und setzt
konsequent das Erbe seines Vaters fort. Der 27-Jährige
verarbeitet PIWI-Sorten und hat demzufolge sein Wein-
gut in einen neuzeitlichen Garten Eden verwandelt.
www.thomas-niedermayr.com
Mercedes Benz, „aber es kam die Zeit, mich ganz dem Wein zu widmen“. Bei Julia war es weniger klar, aber nach Studienaufenthalten in Frank-reich und Belgien (Geschichte, europäische Stu-dien, internationale Weinwirtschaft) suchte sie Beständigkeit. Die sie daheim fand. Beide haben in Weingütern Erfahrungen gesammelt, Julia in Frankreich, Karoline in Australien. Seit einigen Jahren kümmern sie sich als Geschäftsführerinnen um Landwirtschaft, Keller und Verkauf. Die Walchs bewirtschaften 55 Hektar Weinberge, daraus ent-stehen eine halbe Million Flaschen pro Jahr. Knapp 30 Personen arbeiten für das Weingut. Die zwei bedeutendsten Lagen sind Castel Ringberg ober-halb des Kalterer Sees und Kastelaz oberhalb Tra-mins. Dazu viele kleine Lagen, aus denen stets ein eigener Wein entsteht. Der Mittelpunkt, die Zent-rale, ist ein 500 Jahre altes Jesuitenkloster, davor empfängt ein schmuckes Bistro mit kleinem Park und Tischen unter alten, hohen Bäumen. Der wah-re Schatz aber liegt unter der Erde: Im alten Wein-keller unter dem Haus stehen riesige, geschnitzte Holzfässer, über Generationen zusammengetra-gen. Jede Generation hatte ihr Fass. Durch enge Stollen geht es weiter hinunter, der tiefste Keller
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Wein ist ihre Leidenschaft:
Während Andrea Moser
(Mitte) als Kellermeister tätig
ist, kümmern sich Karoline
Walch und Daniel Pfitscher
jeweils um den Verkauf
ihrer Weine.
MAGAZIN 201612
liegt rund zehn Meter unter der Oberfläche. Hier lagern 28 verschiedene Weine aus kleinen Einzel-lagen. Manchmal werden nur rund 1.000 Flaschen Wein daraus abgefüllt.
UNGEWÖHNLICHER SCHRITT IN KALTERNAuch in der Kellerei Kaltern war es Zeit, die Jun-gen ans Ruder zu lassen. Einen ganz besonderen Jungen: Andrea Moser. Ein Andreas eigentlich. Aber aus Welschtirol, deshalb der italienische Vorname. Der Nachname hingegen, der im Trentino auf dem „e“ betont wird, ist deutsch: Der Urgroßvater war Bayer, danach zog die Familie ins Trentino und lebt heute in Mezzocorona. Entspannt – obwohl stän-dig das Telefon klingelt – sitzt Moser im Kalterer winecenter und erzählt, wie es ihn in das Überetsch verschlagen hat. Moser, Jahrgang 1982, hat in St. Michael an der Etsch und in Geisenheim studiert und arbeitete im Trentino, im Friaul, in Frankreich und Neuseeland. Beim Weingut Franz Haas in Montan bekam er den Feinschliff. Er legt großes Gewicht auf die Arbeit im Weinberg: „Aus mittel-mäßigen Trauben macht man keinen guten Wein.“ In Kaltern kann er seine Philosophie umsetzen, das Produkt vom Weinberg bis zur Abfüllung zu beglei-
ten. Die Kellerei Kaltern ist eine Genossenschaft mit 400 Mitgliedern, die 290 Hektar Weinberge bearbeiten. Daraus entstehen jährlich 1,9 Millio-nen Flaschen. Den Fokus legt Kellermeister Moser auf den Weißburgunder, der in Südtirol dank guter Böden und Lagen ein „Riesenpotential“ habe. Bei den Roten sieht Moser – ganz Kalterer – den Ver-natsch als Wein der Zukunft: „Ein moderner Wein mit Geschichte, viel Frucht, dafür wenig Holz und Alkohol.“
ÜBER ZUKUNFT UND LOSLASSENZukunft ist das Stichwort, wenn es um die Nach-folge im Betrieb geht. Nichts Neues bei den Walchs, große Umbrüche gab es dort schon immer. Mutter Elena, gelernte Architektin, brachte Ende der 80er Jahre einen künstlerischen Ansatz in die Weinwirt-schaft ein. Sie legte großen Wert auf die kulturel-len und geschichtlichen Aspekte des Weinanbaus, ihr Steckenpferd ist das Terroir, der Boden. Denn Wein wächst überall, aber was macht ihn beson-ders? Es liegt an den Töchtern, das Erbe weiterzu-führen. Die Schwestern sitzen im Park und erzäh-len von Kindheitserinnerungen, den gemeinsamen Weinreisen mit den Eltern und dem richtigen Ver-hältnis von Abstand und Nähe. Im Grundsatz sind
Önologe Hannes Pfitscher
unterstützt den Vater in
Weinberg und Keller. Auch
Julia Walch hat, zusammen
mit ihrer Schwester, bei
der Produktion ein Wort
mitzureden.
G E N E R A T I O N S W E C H S E L I M W E I N K E L L E R
MAGAZIN 2016 13
>> 10 Jahre Vino in Festa. Die Südtiroler Weinstra-
ßenWochen Vino in Festa sind eine außergewöhnliche
Gelegenheit, in die genussreiche Welt des Südtiroler
Weins einzutauchen. Von 22. April bis 11. Juni 2016
verschmelzen bei zahlreichen hochkarätigen Weinver-
anstaltungen auf faszinierende und manchmal auch
überraschende Art Kultur, Tradition, Gastronomie und
Unterhaltung. www.suedtiroler-weinstrasse.it
>> Gewürztraminer Weinwandertag. Wandern auf den
Spuren des Gewürztraminers, durch mediterrane Land-
schaften und durch Weinberge rund um Tramin. Am 29.
Mai 2016 laden die Traminer Kellereien und Brennereien
an einmaligen Plätzen zum Erleben und Entdecken, Ver-
kosten und Genießen ein. www.tramin.com
>> wein & lauben. Hervorragende Weingüter präsen-
tieren Anfang Juli vor der beeindruckenden Kulisse der
mittelalterlichen Lauben von Neumarkt ihre Weine.
Weinliebhaber können sich hier von der Qualität und
der Vielfältigkeit der nördlichsten Weinbauregion Itali-
ens überzeugen und feine, alpin-mediterrane Gerichte
genießen. www.castelfeder.info
>> Spatium Pinot Blanc. „Alles Weißburgunder“ heißt
es am 5. und 6. August in Eppan, Südtirols größter
Weinbaugemeinde. Während der erste Veranstaltungs-
tag dem Fachpublikum vorbehalten ist, richtet sich die
Veranstaltung am zweiten Tag an alle Weinliebhaber.
Die Besucher können dabei mehr als 100 Weine der
besten Weißburgunderproduzenten Europas verkosten.
www.spatium-pinotblanc.it
Matthias MayrDer gebürtige Salurner und
zeitweise Salzburger (34)
hat seine Leidenschaft zum
Beruf gemacht und arbeitet
als freier Journalist. Früher
für Südtiroler Tageszeitung, ff
und Rai tätig, schreibt er heute
unter anderem für barfuss.it.
In Südtirol halten ihn die Berge,
der Wein und die „Maschggra“.
sich die Schwestern einig, sagen sie, bei den De-tails nicht immer, aber das bekomme man schon hin. „Man kennt sich, man macht es sich aus.“ Zum Beispiel beim gemeinsamen Mittagessen. „Das ist der wichtigste Moment des Tages, unser Meeting. Da sagt jeder seins“, sagt Julia. In Montan leiten noch die Eltern den Betrieb, dazu Großvater Alf-red, der mit seinen 85 Jahren noch heute täglich im Weinberg steht. Wegen der Produktionssteigerung auf 100.000 Flaschen pro Jahr werden die Kinder immer stärker eingebunden, entschieden wird ge-meinsam. Das ist nicht immer einfach. „Man einigt sich, aber es braucht manchmal schon einiges an Diskussionen“, sagt Hannes. „Gesunde Diskussio-nen“, fügt er gleich hinzu. Die Kinder bringen die Theorie aus Uni und Fachschule ein, die Eltern ihre Erfahrung. Sie sind froh, dass die Jungen überneh-men. Wie ein Sechser im Lotto ist das, sagt Mutter Monika. Diese Mischung klappt auch in Tramin, aber die Übergabe sei nicht immer leicht, sagt Mutter Elena Walch. „Wenn du es aufge-baut hast, gehört es dir.“ Aber die Töch-ter seien verant-wortungsbewusst und engagiert. „Man muss sie gehen lassen, ohne reinzupfuschen. Viel-leicht stolpern sie mal. Das gehört dazu.“ Sie hatte ja selbst diese Freiheit, jetzt gibt sie die Freiheit weiter. Das wissen die beiden zu schätzen: „Wenn wir beide etwas wollen, unterstützt uns unsere Mutter auch“, sagt Julia. In der Pflicht ist auch An-drea Moser. Er ist auch Vorgesetzter der Bauern, hat ein Mitspracherecht, wie im Weinberg gear-beitet wird. Ein italienischer Kellermeister in der traditionsbewussten Landwirtschaft, kann das gut gehen? Es kann. „Wir haben ein sehr gutes Verhält-nis. Sie respektieren meine Arbeit in Weinberg und Keller“, sagt Moser. Er spricht gut Deutsch, Dialekt wie Hochsprache, das vereinfacht schon mal den Kontakt mit den Bauern. „Ich gebe Empfehlungen ab, die auch gerne angenommen werden“, sagt er. Ein weiterer Pluspunkt: Seine Frau, mit der er und den beiden kleinen Söhnen in Bozen lebt, stammt aus Kaltern. Ob großer oder kleiner Produzent, die Herausfor-derungen sind dieselben: Kleine Lagen, besondere Weine mit einer Geschichte, höchste Qualität in Weinberg und Keller. Und sich früh Gedanken über das Morgen machen. Die Pfitschers, die Walchs und die Kalterer sind gut aufgestellt. Die Zukunft kann kommen.
G E N E R A T I O N S W E C H S E L I M W E I N K E L L E R
Man muss sie gehen lassen, ohne reinzupfuschen.
MAGAZIN 201614
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VINI D’ITALIA DE L’ESPRESSO 2016 „CINQUE BOTTIGLIE”
Weißburgunder Vial 2014 Kellerei Kaltern
Sauvignon Voglar 2013 Peter Dipoli, Neumarkt
Riesling Berg 2014 Ignaz Niedrist, Eppan
Müller Thurgau Feldmarschall von Fenner 2013 Tiefenbrunner, Kurtatsch
Gewürztraminer Lunare 2013 Kellerei Terlan
Gewürztraminer Spätlese Terminum 2012 Kellerei Tramin
Enosi 2013 Baron Di Pauli, Kaltern
Pulsar Weinmanufaktur Profil, Tramin
Gran Lareyn 2013 Loacker Schwarhof, Bozen
Lagrein Riserva 2012 Unterganzner – Josephus Mayr, Bozen
Elda 2011 Nusserhof – Heinrich Mayr, Bozen
Sekt Brut Riserva Comitissa Metodo Classico 2010 Lorenz Martini, Eppan
Sekt Pas Dosé Millesimato Metodo Classico 2011 Weingut Haderburg, Salurn
VINI BUONI D’ITALIA 2016 „LE CORONE”
Gewürztraminer Windegg 2014 Brigl Josef, Eppan
Gewürztraminer Lunare 2013 Kellerei Terlan
Gewürztraminer Aimé 2014 Kellerei Girlan, Eppan
Gewürztraminer Auratus 2014 Weingut Ritterhof, Kaltern
Gewürztraminer Spätlese Terminum 2012 Kellerei Tramin
Kalterersee Classico Superiore Pfarrhof 2014 Kellerei Kaltern
St. Magdalener Rondell 2014 Glögglhof – Gojer Franz, Bozen
St. Magdalener Classico Antheos 2014 Ansitz Waldgries – Christian Plattner, Bozen
St. Magdalener Classico Huck am Bach 2014 Lagrein Riserva Taber 2013 Kellerei Bozen
Lagrein Sanct Valentin 2011 Kellerei St. Michael, Eppan
Lagrein Riserva Kristan 2012 Weingut Egger-Ramer, Bozen
Lagrein Grieser Riserva Select 2012 Rottensteiner Hans, Bozen
Lagrein Riserva Castel Ringberg 2011 Elena Walch, Tramin
Lagrein Riserva Abtei Muri 2012 Klosterkellerei Muri-Gries, Bozen
Lagrein Riserva Linticlarus 2012 Tiefenbrunner, Kurtatsch
Mitterberg Igt Rosso Isarcus 2013 Griesbauerhof – Mumelter Georg, Bozen
I VINI DI VERONELLI 2016 „SUPER TRE STELLE“
Chardonnay Löwengang 2012 Tenutae Alois Lageder, Margreid
Weißburgunder Riserva Vorberg 2012 Sauvignon Quarz 2013 Chardonnay Rarità 2003 Terlaner I Grande Cuvée 2012 Kellerei Terlan
Gewürztraminer Spätlese Terminum 2012 Kellerei Tramin
Blauburgunder Mason di Mason 2012 Weingut Manincor, Kaltern
Blauburgunder Riserva Trattmann Mazon 2012 Kellerei Girlan, Eppan
Cabernet Sauvignon Cor Römigberg 2011 Tenutae Alois Lageder, Margreid
Le Petit Manincor 2013 Weingut Manincor, Kaltern
Goldmuskateller Passito Serenade 2012 Kellerei Kaltern
Rosenmuskateller Abtei-Muri 2013 Klosterkellerei Muri Gries, Bozen
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Ausgezeichnet zum Genießen
Südtirols Weißweine beherrschen die Szene: 17 der insgesamt 27 Drei-Gläser-Weine 2016 sind Weißweine. Dabei gibt der Südtiroler Weißburgunder mit vier Drei-Gläser-Weinen den Ton an. Bei Südtirols Rotweinen kommen, wie bereits in den vergangenen Jahren, in erster Linie die autochthonen Sorten zu Ehren: Erneut schaffen es zwei Vernatsch in den Olymp der italienischen Weinwelt und festigen damit die Renaissance der meistangebauten Rebsorte Südtirols, gefolgt von vier Lagrein.
Aktuelle Informationen unter www.suedtirolwein.com
GAMBERO ROSSO 2016 „DREI GLÄSER“
Weißburgunder Sirmian 2014 Kellerei Nals Margreid
Weißburgunder St. Valentin 2013 Kellerei St. Michael, Eppan
Müller Thurgau Feldmarschall von Fenner 2013 Tiefenbrunner, Kurtatsch
Sauvignon 2013 Franz Haas, Montan
Terlaner Sauvignon Tannenberg 2013 Weingut Manincor, Kaltern
Terlaner Riserva Nova Domus 2012 Kellerei Terlan
Mitterberg Weiß Trias 2014 Ignaz Niedrist, Eppan
Gewürztraminer Crescendo Auratus 2014 Weingut Ritterhof, Kaltern
Gewürztraminer Riserva Brenntal 2012 Kellerei Kurtatsch
Kalterersee Leuchtenburg 2014 Kellerei Erste + Neue, Kaltern
St. Magdalener classico 2014 Pfannenstielhof – Pfeifer Johannes, Bozen
Blauburgunder Riserva Trattmann Mazon 2012 Kellerei Girlan, Eppan
Lagrein Riserva Taber 2013 Kellerei Bozen
Lagrein Riserva Abtei Muri 2012 Klosterkellerei Muri-Gries, Bozen
Lagrein Riserva Staves 2012 Weingut Kornell, Terlan
Lagrein Riserva Castel Ringberg 2011 Elena Walch, Tramin
Cabernet Sauvignon Cor Römigberg 2011 Tenutae Alois Lageder, Margreid
Cabernet Sauvignon Lafóa 2012 Kellerei Schreckbichl, Eppan
Goldmuskateller Passito Serenade 2012 Kellerei Kaltern
WINEPASS PLUSDer Winepass PLUS ermöglicht für die Dauer Ihres Aufenthalts die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol, öffnet Ihnen die Tore zu den Südtiroler Museen und bietet ein umfangreiches Wein- und Freizeitangebot, von Kellerführungen und Weinverkostungen bis zu Eintritten in Schwimmbädern oder River Boating auf der Etsch. Der Winepass PLUS ist in über 60 Partner-betrieben an der Südtiroler Weinstraße im Zimmerpreis inkludiert. www.suedtiroler-weinstrasse.it
weinpassplus
weinpassplus karte
w13 / designkultur // Südtiroler WeinStraSSe // Corporate design // oktober 2015
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Südtiroler Weinstraße - La Strada de
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Sechs RICHTIGE fürs erste Mal!
von Christian Haas
MAGAZIN 2016 17
M U S T - S E E S F Ü R D I E P R E M I E R E
Für Besucher, die zum ersten Mal kommen, schon fast ein (Luxus-)Problem: Was sind die Highlights? Was darf man nicht verpassen? Hier die Must-Sees für die Premiere. Und die darauf-folgenden Besuche, falls man doch nicht alles schafft …
Stoanerne Mandln: Weitsicht in zauber-hafter Atmosphäre. All den boomenden Indoor-Funparks, Thermen und Wellnessoasen zum Trotz: Outdoor ist „in“, Wandern besonders. Und in Südtirols Süden findet jeder den passen-den Pfad: Sei es der gemütliche Streifzug über Europas größte Lärchenwiese am Salten, die
sportliche Tour in den Natur-park Trudner Horn oder der beschwingte Ausflug durch Weinlandschaften. Berau-schende Panoramablicke zum Niederknien erleben Urlauber aber auch ohne Degustation.
Etwa vom Ritten oder vom Gipfelplateau der Ho-hen Reisch im Sarntal mit seinem wunderbaren Ausblick auf die gesamten Dolomiten und bis zum König Ortler. Für zusätzliche Mystik sorgen die „Stoanernen Mandln“ – über 100 jahrhunder-tealte, aus Steinplatten aufgetürmte Figuren, um die sich jede Menge Legenden ranken.
Bletterbachschlucht: Zeitreise durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Senkrechte Wände, bizarre Felsen, rauschende Wasserfälle: Bei einer Tour durch den „Grand Canyon Südti-rols“ lacht das Abenteurerherz. Die Schlucht, die der Bletterbach bis zu 400 Meter tief gegraben hat, ist ein Outdoor-Paradies. Doch so spektaku-lär das Wildnis-Setting erscheint, so ungefähr-
Wandern, Klettern, Biken – und das alles vor der Kulisse aufragender Gipfel und auf-regender Burgen. Keine Frage: Südtirols Süden bietet auf kleinem Raum ein riesiges Angebot alpin-mediterraner Lebensfreude.
Berauschende Panoramablicke
zum Niederknien
Zwischen Weinbergen oder
Berggipfeln: die Ferienregion
Südtirols Süden überrascht
in allen Höhenlagen.
lich ist der teils mit Stegen und Leitern gesi-cherte Weg ober- und unterhalb der Felswände. Neben Ausblicken auf das Weißhorn ermöglicht die Schlucht auch Einblicke in die Erdgeschichte: In einem einmaligen geologischen Aufriss wird die Abfolge der Gesteinsschichten sichtbar. Und nicht nur das. Versteinerte Muscheln, verkohltes Holz und Gipsablagerungen erzählen von den Jahrmillionen des Lebens – inklusive Saurierspu-ren. Kein Wunder, dass die UNESCO die geolo-gische Wundertüte 2009 zum Welterbe adelte! Tipp: Als ideale Begleitung empfiehlt sich ein Guide des Besucherzentrums, der auf die Natur-besonderheiten aufmerksam macht.
Kalterer See: Wasserspaß mit den wärms-ten Empfehlungen. „Wenn ich den See seh’, brauch’ ich kein Meer mehr!“ Dieses Motto gilt besonders für die Badeseen südlich von Bozen, allen voran den Kalterer See. Die türkisblaue 150-Hektar-Wasserfläche ist nicht nur der größ-te See Südtirols, sondern auch, und da darf man sich vom Namen nicht täuschen lassen, der wärmste des gesamten Alpenraums! Im Sommer sind 28 Grad keine Seltenheit. Wobei man wissen muss, wo sich die besten Badestellen befinden. Der Schilfgürtel im Süden dient nämlich vielen Vogelarten als Nistplatz, der Nordosten gehört den Reben, das nordwestliche Ufer aber eben den Schwimmern und Wassersportlern. Wer sich lieber an Land bewegt: Rund um den See führt ein Wanderweg, den man bequem in zwei bis drei Stunden schafft. Es sei denn, man bleibt bei ei-nem der Weinbauernhöfe hängen …
Südtiroler Weinstraße: Vorfahrt für Bac-chus. Nicht nur rund um den Kalterer See, son-
3’15’’
Sechs RICHTIGE fürs erste Mal!
M U S T - S E E S F Ü R D I E P R E M I E R E
MAGAZIN 2016 19
M U S T - S E E S F Ü R D I E P R E M I E R E
>> Hochplateau Salten. Schon entdeckt? Europas
größte Lärchenwiese erstreckt sich, rund 1000 Meter
über dem Etschtal, auf dem Tschögglberger Hochpla-
teau und lädt ein zu ausgedehnten Wanderungen,
sagenumwobenen Spaziergängen, aussichtsreichen
Biketouren und Ausritten auf blonden Haflingern. Tipp:
Mit den Seilbahnen Bozen-Jenesien und Vilpian-Möl-
ten erreichen Sie den Salten in kürzester Zeit.
www.tschoegglberg.it
>> Mobil in Südtirol. Mit der Mobilcard Südtirol (7, 3
oder 1 Tag) und der darauf aufbauenden museumo-
bil Card und bikemobil Card können alle öffentlichen
Verkehrsmittel wie die Bahn in Südtirol und bis Trient,
alle Nahverkehrsbusse, die Seilbahnen nach Meransen,
Jenesien, Ritten, Mölten, Vöran, die Trambahn Ritten
sowie die Standseilbahn auf die Mendel beliebig oft ge-
nutzt werden. www.mobilcard.info
>> Gästecards. Auf der museumobil Card basierend
bieten die RittenCard (Ritten), Bolzano Bozen Card Plus
(Bozen, Jenesien, Sarntal) sowie der Winepass PLUS
(Südtiroler Weinstraße) eine Reihe zusätzlicher Vor-
teile und Leistungen. Sie sind während des gesamten
Urlaubes gültig und in ausgewählten Partnerbetreiben
inkludiert. Auskünfte erhalten Sie bei den jeweiligen
Tourismusvereinen.
>> Törggelen, ein Bauernbrauch. Wandern, Wein ver-
kosten, bäuerliche Spezialitäten genießen und feiern:
Wenn Ende September die Weinbauern ihre Fässer mit
neuem Wein gefüllt haben und die Kastanien reif sind,
beginnt in Südtirols Süden die traditionelle Törggele-
Zeit und in den Stuben der Buschenschänke wird def-
tige Bauernkost aufgetischt.
www.suedtirols-sueden.info
>> Kulinarische Mitbringsel. Der Genussmarkt Pur
Südtirol bringt Regionalität und Nachhaltigkeit nach
Bozen. Eine Besonderheit stellt die Schaunudelmanu-
faktur dar, in der Pasta und Grissini mit ausschließlich
aus biologischer Landwirtschaft stammenden Getreide
hergestellt werden. Neu: Über 200 Produkte sind auch
im Pur Südtirol im winecenter Kaltern erhältlich.
www.pursuedtirol.com
dern in der gesamten Region überziehen pralle Rebenhänge die Hügel, dazwischen wachsen Zypressen, Lorbeer- und Olivenbäume. Quasi vor der Haustüre von Südtirols Hauptstadt Bo-zen reihen sich Eppan, Kaltern und Tramin, alles Orte, die auf den Etiketten bester Gewächse zu finden sind. Da bietet sich eine Tour von Wein-gut zu Weingut förmlich an. Ideal geht das auf der 41 Kilometer langen Südtiroler Weinstraße, sei es per Pedes, Auto, Rad oder Bus, wie bei der „WeinSafari“. Hier können Vinophile jeden ersten Donnerstag im Monat einen lehr- und genuss-reichen Tag erleben. Tipp: Unbedingt einen Blick in den Veranstaltungskalender werfen, denn an der Weinstraße ist immer etwas los, nicht nur am ersten Donnerstag im Monat.
Bozen: Urlauben unter Lauben. Am Zusam-menfluss von Etsch, Eisack und Talfer ließen sich schon die Römer nieder, im Mittelalter stieg Bo-zen gar zu einer der reichsten Handelsstädte des Alpenraums auf. Reich ist Südtirols Hauptstadt auch heute noch: an Kultur und Atmosphäre, mischen sich doch drei Kulturen, Studenten mit Alteingesessenen, südliches Flair mit Tiroler Le-bensart. Das quirlige Herz des alten Bozen ist da-bei die enge Laubengasse, die von alten Bürger-häusern flankiert wird und ein einmaliges Flair ausstrahlt. Unter den Lauben lässt es sich präch-tig flanieren, einkaufen und bei einem Cappuc-cino überlegen, was noch zu besichtigen lohnt. Das Museion, das als herausragendes Beispiel zeitgenössischer Architektur gilt? Das Südtiroler Archäologiemuseum, das die Gletschermumie Ötzi beherbergt? Den berühmten Obstmarkt am westlichen Ende der Lauben? Aber warum oder? Und!
Schloss Sigmundskron: Die Krone im Bur-genreich. Historische Baudenkmäler, wohin man blickt! Dutzende Burgen, Schlösser und Klöster verteilen sich in Südtirols Süden. Manche dienen wie die Bilderburg Schloss Runkelstein als Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstel-lungen, manche als Burgschenke wie die Burg Hocheppan, viele jedoch als Museen. So auch die Burg Sigmundskron. Die über Bozen thronende Festungsruine aus dem 9. Jahrhundert beheima-tet das MMM Firmian, das Herzstück des Messner Mountain Museum. Mit Ausstellungen, Filmtagen und Begegnungen wird die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Berg thematisiert. Und das in einer äußerst ansprechenden Örtlichkeit.
Wer hat noch nicht, wer
will noch mal? Im Kalterer
See baden, Kunst und
Kultur in zeitgenössi-
schen Bauten oder alten
Gemäuern entdecken oder
im Geoparc Bletterbach
auf eine geologische
Zeitreise gehen.
MAGAZIN 201620
E N T S P A N N T A B S C H L A G E N
10.000 Quadratmeter Grün,- und Wasser-flächen, neun Bahnen und ein unvergleich-liches Panorama machen den neuen Golf-platz „Blue Monster“ in Unterrain-Eppan zu einem Spielerlebnis der Extraklasse.
Vor knapp hundert Jahren wurde in Südtirol der erste Golfball eingelocht. Vom Hochadel Europas nämlich, der damals schon von der Schönheit des Golfplatzes am Karerpass wusste. Nach und nach nahm die Zahl der Plätze im ganzen Land
zu. Nun hat das Golfen in Südtirol ganz neue Dimensionen erreicht. Mit dem „Blue Mons-ter“ hat Stararchitekt Thomas C. Himmel in Unterrain einen Golf-platz geschaffen, der
sich nicht nur durch seine zahlreichen Wasser-flächen von den anderen im Lande abhebt. Das besondere Layout mit seinen breiten Lande,- und
Grünflächen macht den Golfplatz, nur wenige Fahrminuten von Bozen entfernt, einzigartig.
Wo Mensch und Natur im Einklang stehen: Wasser ist und war dabei das tragende Element dieser Zone. Da, wo Golfer heute ihre Schläger schwingen, haben früher nämlich die „Überetscher Auen“ das Tal mit sumpfigen Böden bedeckt. Flach und feucht ist das Gebiet mitten in den Obstplan-tagen und daher auch auf dem jetzigen Golfplatz mit so vielen Wasserflächen bedacht. Mensch und Natur gehen hier eine Symbiose ein. Während die Golfer ihre Taschen an kleinen Seen entlang zie-hen, finden verschiedenste Tierarten in diesen na-türlichen Biotopen ihre Heimat. Nicht nur in dieser Hinsicht orientiert sich der Platz jedoch an Tra-ditionen. Beim gesamten Design haben sich Prä-sident Alexander Gostner und der Architekt Him-mel am traditionsreichen Ursprung des Golfsports orientiert. Der „Blue Monster“ ist ein sogenannter Links-Platz, der an die ursprünglichen Golfplätze in Großbritannien erinnert: So gut wie keine Bäu-
Das blaue GOLF-
Wunder
1’35’’
von Lisa Maria Kager
Wasser ist und war das tragende
Element
MAGAZIN 2016 21
me, viel Grün und eine hügelige Landschaft, die den Golfern auf über 10.000 Quadratmetern bei jedem Spiel immer noch eine gewisse Privatsphäre bietet.
Zielen, schlagen, genießen! Neun Löcher, Pitch und Puttiggreens sowie Bunkergreen wer-den in den ehemaligen „Überetscher Auen“ so zum unvergesslichen Spielerlebnis. Schwingt man den Schläger und folgt beim Abschlag dem Flug des Balles, hebt man den Kopf zum unvergessli-chen Panorama: Von der Texelgruppe über blü-hende oder Obst-tragende Apfelplantagen und den Bozner Talkessel hinweg bis hin zu Schlern und Rosengarten. Doch nicht nur Profis sollen hier in den Genuss dieser Spielsituation kommen. Der Platz bietet mit sieben unterschiedlichen Ab-schlagpositionen für jede Spielstärke die passende Distanz zum wehenden Fähnchen, das das Loch markiert. Fast das ganze Jahr über können Profis und Laien so auf der neuen Anlage ihre Handicaps messen.
Der Blue Monster
bietet über 10.000
Quadratmeter Greens
auf 9 Bahnen.
Lisa Maria Kager Lisa Maria Kager ist die Quasselstrippe, die nur ein
leeres Blatt Papier zum Schweigen bringt. Alles andere
als bewegungsfaul liebt sie den Mix aus belebten
Metropolen und einsamer Wildnis. Genau deshalb
hat sie ihr Weg zum Studieren nach München und
zum Arbeiten wieder zurück nach Südtirol geführt.
E N T S P A N N T A B S C H L A G E N
>> Golf in Eppan. Die innovative Golf Academy im
Golf Club Schloss Freudenstein ist ein Trainingscenter
für jedermann – egal ob Einsteiger oder Profi. Das an-
gebotene Kurs- und Trainingsprogramm verhilft auch
fortgeschrittenen Golfspielern zu einer Technikperfek-
tionierung auf höchstem Niveau.
www.golfandcountry.it
>> Golf in Südtirol. Die faszinierende Naturkulisse der
Südtiroler Bergwelt ist den sieben Golfplätzen Südtirols
gemeinsam und doch strahlt jeder sein eigenes Flair
aus, von mediterran bis alpin. Die Anlagen sind bes-
tens gepflegt und erfüllen die höchsten Ansprüche für
passionierte Golfprofis und begeisterte Golfeinsteiger.
www.golfinsuedtirol.it
>> Eppaner Burgendreieck. Ob allein oder bei der wö-
chentlichen, kunsthistorischen Führung: Die dreistün-
dige Wandertour zu den drei Burgen von Eppan am
Fuße des Gantkofels ist ein Erlebnis für Groß und Klein.
Startpunkt der Rundwanderung zu Schloss Korb und
den bewirtschafteten Burgen Hocheppan und Boymont
ist der Parkplatz in Missian. www.eppan.com
>> Terlaner Spargelwochen. Im April und Mai laden
zehn Restaurants in Terlan, Vilpian und Siebeneich
zum Genuss von klassischen und kreativen Gerichten
rund um den kostbaren Margarete-Spargel. Frische
Spargeln, mit Hausschinken, Salzkartoffel und Bozner
Sauce serviert, gelten als „Klassiker“. Dazu passt der fei-
ne, mineralische Terlaner Spargelwein (Sauvignon) der
Kellerei Terlan. www.spargelwirte.it
MAGAZIN 201622
Das Reich
des Thomas
Kohl
A P F E L S A F T A U F H Ö C H S T E M N I V E A U
von Ralf Scholze
MAGAZIN 2016 23
A P F E L S A F T A U F H Ö C H S T E M N I V E A U
Immerhin sind es von Bozen – mit knapp 300 Me-tern über dem Meeresspiegel – bis hinauf nach Unterinn so um die 600 Höhenmeter, die es mit dem Auto Kurve um Kurve, Spitzkehre um Spitz-kehre zu bewältigen gilt. Hier oben zog ein junger Mann los, die Welt zu erkunden. Dass der Tho-mas, ältester und einziger Sohn einmal den Hof übernehmen wird, das war klar. Zum Hof gehören damals nicht nur sechs Hektar Weideland und ein dutzend Milchkühe, sondern auch ein paar Wein-berge. Also besucht er die Landwirtschaftsschule, studiert „Obst- und Weinbau“, interessiert sich eigentlich mehr für den Wein als für das Obst und bekommt die ersten Ideen. Er gründet ein Reisebüro, spezialisiert sich auf Fortbildungs-touren für die Südtiroler Bauern und gondelt mit seinen Reisegruppen in der halben Welt herum. Dabei schaut er sich nicht nur viele Länder an, sondern sammelt Eindrücke und lernt, lernt, was man wo anders alles macht.
Irgendwann hat er sich gefragt: „Wie gedeihen Äpfel am Berg, auf über 900 Meter?“ Äpfel und Birnen hatte es auf den Bergbauernhöfen immer gegeben, genau wie all die Beeren, die die Mut-ter im Garten gezogen hatte, und dann noch die, die wild wuchsen. „Wenn man auf einem Bauernhof aufwächst, dann ist sowas ganz normal“, erinnert er sich. „Da schreist Du nicht vor Freu-de, nur weil die Holunder- oder die Jo-hannisbeeren reif sind.“ Die Frage ließ ihn nicht mehr los. Es ging zurück in die Region, wo er Schreiben und Lesen gelernt, wo er sich als kleiner Bub beim Fahrradfahren die Knie aufgeschürft
Es sind zahllose Kurven und Serpentinen, die man mit dem Auto bewältigen muss, wenn man von Bozen zum Obsthof Troidner hinauffährt. Die Burgen und Dörfer unten im Eisacktal werden immer kleiner, sehen bald aus, wie auf einer Modeleisenbahn, während die Felswände und Gipfel des Rosengartens und des Latemars immer näher zu kommen scheinen.
Für den Bergapfelsaft
werden alle Äpfel von
Hand gepflückt, in bis zu
fünf Erntedurchgängen.
Das Ziel: Den wunderbaren
Geschmack der frischen
Äpfel ins Glas bringen.
und wo er sich das erste Mal verliebt hatte. Es ging zurück zu dem Hof, den er irgendwann einmal übernehmen sollte. Apfelbäume auf den Wiesen des Troidner? Sein Vater war skeptisch. Ein klei-nes, extrem steiles Stückchen Wiese, viel zu steil für die Milchkühe stellte er dem Sohn zur Verfü-gung. Dort sollte er erst einmal ausprobieren, ob das überhaupt mit den Apfelbäumen funktioniert.
Und wie es funktionierte. „Die ersten Berg-äpfel gediehen prächtig. Sie mochten nicht nur
die etwas intensivere Sonnenstrahlung oben am Berg, sondern auch die kühlen Winde, die am Abend vom Berg heruntersausten“, erinnert sich Thomas Kohl. Die intensivere Sonnenstrahlung sorgt bei den Äpfeln für genug Zucker, für die richtige Portion Süße, während die kühlen Nächte dafür sorgen, dass in den Äpfeln auch genug Säure zu-rückbleibt. Thomas Kohl kannte das vom Wein, beispielsweise vom Riesling. Heiße Sommertage sorgen für den Zucker in der Traube und die vielen Aromen, die kühlen Nächte für genug Säure und das Spiel von Süße und Säure macht bei einem guten Tropfen den Reiz aus. Als der Jungbauer den Hof übernahm und komplett auf Obstbau umbaute, hatte er anfangs noch Golden Deli-cious gepflanzt, den Apfel, den die Italiener zum Nachtisch aßen. Aber dabei blieb es nicht. Thomas Kohl war davon überzeugt: „Was für den Wein gilt, das gilt auch für die Äpfel.“ Be-stimmte Rebsorten eignen sich für bestimmte Lagen. So begann Thomas Kohl auszuprobieren, welche Apfels-
3’25’’
A P F E L S A F T A U F H Ö C H S T E M N I V E A U
MAGAZIN 2016 25
A P F E L S A F T A U F H Ö C H S T E M N I V E A U
orten sich besonders als Bergapfel eignen, denn Apfel ist nicht gleich Apfel. Marmorierung oder rote Streifen oder verwaschene Deckfarben. Was erzählen diese Farben vom Inneren eines Apfels, von den Aromen, die man erst verspürt, wenn man in den Apfel hineinbeißt? Einige Äpfel sind süß, andere würzig oder säuerlich. Thomas Kohl suchte die Äpfel, die hier oben auf über 900 Metern über dem Meeresspiegel ihren Charakter und ihre Aro-men besonders intensiv zeigten. Die Apfelbäume selbst sind klein, gerade so hoch, wie eine Rebzeile im Unterland, so hoch, das ein Erwachsener jeden Apfel sofort erwischt, der gerade reif genug ist, um anschließend in die Presse zu wandern. Drei, vier, manchmal sogar fünf Mal streift das Ernte-team durch die Zeilen der Apfelbäume, bis jeder Baum völlig abgeerntet ist. Geerntet wird per Hand. Jeder Apfel wandert einzeln in den Korb und weiter in den Stadel, wo früher das Vieh sein Zu-hause hatte. Dort stehen jetzt die Pressen und die Stahltanks. Alles erinnert irgendwie an ein Wein-gut. Kein Wunder, ist doch der Hausherr ein aus-gebildeter Kellermeister und die Flaschen, in die er seine sortenreinen Apfelsäfte abfüllt, sind kristall-klare Weinflaschen.
Er ist fest davon überzeugt: „Es verhält sich beim Apfel alles wie bei der Weintraube und die sortenreinen Apfelsäfte können es mit so man-chem guten Wein aufnehmen.“ Mit großer Leiden-schaft passt er seine Gourmet-Bergapfelsäfte den verschiedensten Speisen an, entwickelt Rezepte, füllt sie neuerdings in schicken Magnum-Flaschen ab und verkauft seine Apfelsäfte, sortenrein oder als Cuvèes verfeinert, bei Dallmayr und im KaDe-We. Ist er schon am Ende seiner Reise angelangt? Mitnichten. Er hat viel ausprobiert und er experi-mentiert weiter, ist ständig unterwegs, schaut sich um, schaut über den Tellerrand, und probiert aus, ob es oben bei ihm auf 900 Meter über dem Mee-resspiegel auch funktioniert.
>> Adam. Lecker, spritzig und mit ganz viel Power.
Pur oder als Basis für funky Cocktails! Adam ist ein
koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, das durch seine
Einfachheit besticht. Südtiroler Apfelsaft, Koffein und
ein Spritzer Kohlensäure - mehr braucht es nicht. Kein
Zucker, Konservierungsmittel oder sonstige Farb- und
Zusatzstoffe. www.adamdrink.it
>> hoila. hoila Cider ist ein erfrischender Apfelschaum-
wein mit 5,5 Volumenprozent Alkohol und wird ohne
jegliche Art von Aroma-, Farb- oder Zusatzstoffen
hergestellt – er besteht ausschließlich aus Äpfeln bes-
ter Qualität aus Südtirol. hoila zeichnet sich durch die
frische Süße, dezent-typische Säure und seine sonnig-
goldene Farbe aus. www.hoila-cider.com
>> Mela Minz. Bergapfelsaft von Thomas Kohl und Min-
ze zweier Kräuter-Rebellen aus den kleinen Bergdörfern
Martell und Stilfs im Nationalpark Stilfserjoch sind die
wichtigsten Zutaten von Mela Minz. Initiiert von Pur
Südtirol und koordiniert vom Cluster Alimentaris des
TIS innovation park gibt es das perlende Erfrischungs-
getränk seit dem Sommer 2015. www.pursuedtirol.com
>> Rund um den Apfel. Wo, wie und welche Äpfel
wachsen in Südtirol? Ein lokaler Experte beantwortet
Ihre Fragen rund um den Südtiroler Apfel: von der Pro-
duktion bis hin zu den Sorten und der Ernte. Und ganz
bestimmt erzählt er Ihnen auch einige Anekdoten und
Geheimnisse. Anmelden können Sie sich bei den örtli-
chen Tourismusvereinen. www.suedtirolerapfel.com
Jedem Bergapfel seinen Saft:
Die Vielfalt der Geschmacks-
noten spiegelt sich in den
sortenreinen Apfelsäften
wider. Diese eignen sich
wunderbar als Speisebeglei-
ter oder als Zutat.
Ralf Scholze Ralf Scholze wurde 1961 in
Osterode am Harz
geboren, verbrachte
dort seine Schulzeit und
studierte Mathematik
und Theoretische Physik,
arbeitet in der IT-Branche
und schreibt und
fotografiert nebenher für
einige Lifestyle Magazine
rund um das Thema Genuss.
MAGAZIN 201626
R E S T A U R A N T F Ü H R E R
Restaurant Ort +39Michelin
Guida Rossa 2015
Gambero Rosso 2015
Guida dell‘Espresso
2016
Osterie d‘Italia 2016
Gault Millau Südtirol
2016
Bistro Humus Bozen 0471 971 961 12,5/20
Forsterbräu Bozen 0471 977 243
Gasthaus Haselburg Bozen 0471 402 130 erwähnt 13/20
Gasthof Kohlern Bozen 0471 329 978 erwähnt 13/20
Restaurant Laurin Bozen 0471 311 000 80/100 14,5/20 15/20
Restaurant Löwengrube Bozen 0471 970 032 79/100 14/20 14/20
Restaurant Lunas Bozen 0471 975 642 erwähnt 13/20
Wirtshaus Vögele Bozen 0471 973 938 erwähnt erwähnt
Gasthaus Weißes Rössl Bozen 0471 973 267 erwähnt
Valier Four Points by Sheraton Bozen 0471 950 000 erwähnt
Restaurant Zur Kaiserkron Bozen 0471 303 233 14/20 15/20
Gasthof Tiefthalerhof Jenesien 348 0333391 erwähnt
Gasthof Lanzenschuster Jenesien 0471 340 012 erwähnt
Gasthof Patauner Siebeneich 0471 918 502 13/20
Restaurant Schwarzer Adler Andrian 0471 510 288 erwähnt
Landgasthof Bad Turmbach Eppan 0471 662 339
Restaurant Zur Rose Eppan 0471 662 249 88/100 17/20 17/20
Restaurant Ansitz Pillhof Eppan 0471 633 100 erwähnt
Restaurant L‘Arena, Weinegg Eppan 0471 662 511 14/20
Restaurant Schloss Hotel Korb Eppan 0471 636 000 12,5/20
MAGAZIN 2016 27
R E S T A U R A N T F Ü H R E R
PreisgekröntesOb im renommierten Sternelokal, bei preisgekrönten Haubenköchen, in noblen Feinschmecker- und fürstlichen Schlossrestaurants, in traditionsreichen Landgasthäusern, einladenden Trattorie und Osterie oder urigen Buschenschänken – Südtirols Süden schmeckt. Das bestätigen auch die tonan-gebenden Restaurantführer, welche jedes Jahr aufs Neue ihre Sterne, Hauben und Auszeichnungen mit höchstem Lob an die Gastronomie im Süden Südtirols verteilen.
Restaurant Ort +39Michelin
Guida Rossa 2015
Gambero Rosso 2015
Guida dell‘Espresso
2016
Osterie d‘Italia 2016
Gault Millau Südtirol
2016
Restaurant Ritterhof Kaltern 0471 963 330 erwähnt erwähnt 14/20
Restaurant Siegi‘s Kaltern 0471 665 721 erwähnt
Taberna Romani Tramin 0471 860 010 14/20
Gasthaus Schwarz Adler Kurtatsch 0471 880 224 erwähnt 14/20
Vineria Paradeis Margreid 0471 809 580
Gasthof Dorfnerhof Montan 0471 819 798 12/20 erwähnt
Restaurant Johnson & Dipoli Neumarkt 0471 820 323 erwähnt
Gasthof Fichtenhof Salurn 0471 889 028 erwähnt
Restaurant Terra, Auener Hof Sarntal 0471 623 055 16,5/20 17/20
Restaurant Braunwirt Sarntal 0471 620 165 erwähnt 14/20
Gasthof Ansitz Kematen Ritten 0471 356 356
Gasthaus Patscheiderhof Ritten 0471 365 267 erwähnt 13/20
Bistro im Parkhotel Holzner Ritten 0471 345 231 14/20
Restaurant 1908, Parkhotel Holzner Ritten 0471 345 232 15/20
Gasthaus Signaterhof Ritten 0471 365 353 13/20
Restaurant Zirmerhof Stube 1600 Radein 0471 887 215 13/20
Restaurant Krone Aldein 0471 886 825 76/100 erwähnt 14/20
Restaurant Ploner Aldein 0471 886 556 14/20
Gasthaus Kürbishof Altrei 0471 882 140 erwähnt 13/20
B O Z E N E N T D E C K E N U N D E R L E B E N
B O Z E N E N T D E C K E N U N D E R L E B E N
von Anita Rossi
Die Handels-STADT Bozen
MAGAZIN 201630
B O Z E N E N T D E C K E N U N D E R L E B E N
Der Handel selbst war stets wichtiger Motor für den Wandel der Stadt. Wer und wie jahrhun-dertelang geschäftsmäßig das Sagen hatte, das zeigt heute eines der kunsthistorischen Juwe-le Bozens, das Merkantilmuseum. Dass Bozen überhaupt zur Stadt wurde, vor fast 600 Jahren, verdankt sie ausgerechnet dieser 300 Meter lan-gen Gasse unter den mittelalterlichen Gewöl-ben. Diese Lauben wurden von den Bischöfen von Trient im ausgehenden 12. Jahrhundert aus dem Boden gestampft, gewissermaßen als Gold-esel und Machtsymbol. Bis heute blieb ihr Zweck erhalten, nämlich Handel zu betreiben. Auf be-
Unbestrittene Einkaufsmeile Nummer Eins in Südtirol sind die Bozner Lauben. Und das seit über 800 Jahren. Der Charme des mittel-alterlichen Altstadtkerns mit Lauben, Obst-markt und der später hinzugekommenen Freiheitsstraße immer noch Lockvogel für Einheimische wie Gäste.
engtem Raum, trotz hoher Mieten, ist ihre At-traktivität bis heute unangetastet. Sie stieg so-gar im Wert, als dieser Warenumschlagplatz zum architektonischen Ensemble erklärt wurde. Bo-zen konnte sich bis zum Ersten Weltkrieg durch die günstige Verkehrslage zum bedeutendsten Handelszentrum Tirols entwickeln. Das Ansehen der Stadt als strategischer Knotenpunkt von Handel und Verkehr zwischen dem deutschspra-chigen Norden und dem italienischsprachigen Süden wurde auch später nicht angekratzt, ob-wohl man heute nicht mehr durch die Bozner Laubengasse reiten oder mit der Kutsche fahren muss, um, von Deutschland oder Österreich kom-mend, nach Italien zu reisen und umgekehrt. Vor dem Bau von Eisenbahnstrecke (Innsbruck-Bozen 1867) und Brennerautobahn A22 (1960er Jah-re) als bequeme Varianten des Alpenübergangs musste man auf dem Weg in den Süden oder Norden die Bozner Altstadt passieren und nutzte diesen gern, um sich modisch einzukleiden oder
4’25’’
MAGAZIN 2016 31
B O Z E N E N T D E C K E N U N D E R L E B E N
>> Treffpunkt der Kulturen. Rund um den Obstplatz liegt
das Bermuda-Dreieck des Nachtlebens: In den Bars hier
beginnt jeder abendliche Streifzug. Kultfaktor haben
die Fischbänke und Önotheken in der Dr.-Streiter-Gasse
und das Nadamas am Obstplatz. Beliebter Treffpunkt
für einen Aperitif sind auch das altehrwürdige Vögele
oder die Franzbar in der Leonardo-da-Vinci-Straße.
>> Freie Universität Bozen. Die junge und dynamische
Universität an der Schnittstelle zwischen dem italieni-
schen und dem deutschen Kulturraum bietet ein ideales
Studienumfeld in einer mehrsprachigen Region mit ho-
hem Freizeitwert und überdurchschnittlicher Lebens-
qualität. www.unibz.it
>> Acherer Patisserie.Chocolatier. Andreas Acherer
ist der erste Konditor in Südtirol, der vom bekannten
Gastronomieführer Gambero Rosso in der Ausgabe
2015 seines Konditoreien-Führers mit drei Torten aus-
gezeichnet wurde. Seine Kreationen finden Sie in der
Leonardo-da-Vinci-Straße in der Bozner Altstadt.
www.acherer.com
>> Culturonda®Ötzi-Tour. Die Culturonda®Ötzi-Tour ist
eine ganztägige Entdeckungstour auf den Spuren von
Ötzi, dem Mann aus dem Eis. Von April bis Oktober ver-
bindet sie exklusive Führungen im Südtiroler Archäolo-
giemuseum in Bozen und im Archeoparc im Schnalstal.
www.suedtirols-sueden.info
>> Hoch hinaus. Drei Seilbahnen bringen Ausflüger in
Windeseile von Bozen auf über 1000 Höhenmeter. Sie
haben die Wahl zwischen der Rittner Seilbahn, welche
aktuell mit 4.565 m die längste Dreiseilumlaufbahn der
Welt ist, der Kohlerer Seilbahn, deren Original die erste
Personenschwebebahn der Welt war, oder der Seilbahn
Jenesien, welche ihre Passagiere auf den lärchenbe-
wachsenen Salten bringt. www.bolzano-bozen.it
>> Salewa Cube. DIE Kletterhalle in Bozen Süd in Zah-
len: 1850 m² Kletterfläche Indoor, 190 m² Kletterfläche
Outdoor, 200 m² Kletterfläche boulder indoor, 220 m²
Kletterfläche boulder outdoor, 175 Kletterrouten indoor
und outdoor, 120 Boulderrouten Indoor, 120 Boulder-
routen Outdoor, 18,5 m Höhe „Challenge area“, 9,5 m
Überhang „Challenge area“. www.salewa-cube.com
Interessanter als die
Stockwerke sind die Keller
der Laubenhäuser, die oft
zwei oder drei Stockwerke
in die Erde reichen.
Auskunft darüber gibt
der im Merkantilmuseum
eingerichtete Rundgang
durch das unterirdische
Bozen.
sich handelstechnisch auf den neuesten Stand zu bringen. Denn Bozen hatte als kulturelle Schnittstelle den Status eines auch wirtschaftli-chen Trendsetters. Diesen Fensterplatz Richtung Italien hat ihr niemand streitig machen können: Kleider, Schuhe, Hand- und Kunstwerk – tradi-tionsreiche inhabergeführte Fachgeschäfte mit geschulter Beratung, echter Unverwechselbar-keit und gutem Preis-Leistungsverhältnis reihen sich zuhauf neben den internationalen Ketten. Noch heute setzen angesehene Bozner, meistens Sprösslinge alteingesessener Kaufleute-Familien, auf den Besitz eines oder mehrerer Laubenhäu-ser. Das ist Teil der Geschichte Bozens.
APROPOS GESCHICHTE: DAS MERKANTILMUSEUMEs war eine energische Frau, die den Impuls für ein Merkantilmagistrat gab und damit Bozen mit einem Handelsgericht beglückte. Was wiederum die Rolle Bozens als bedeutendstes Messe- und Handelszentrum zwischen Augsburg und Vene-dig etablierte, indem es Rechtssicherheit bot. Die Frau hieß Claudia de Medici und war die jüngste Tochter von Christine von Lothringen und von Ferdinand I, Großherzog der Toskana. Damit wurden ihr beide Kulturen, die italieni-sche und die deutsche, in die Wiege gelegt – ein Sinnbild dessen, was Bozen in Begriff war zu werden – der Angelpunkt zweier Wirtschafts-
räume. In zweiter Ehe heiratete sie den Tiroler Erzherzog Le-opold V und wurde mit 28 Jahren nicht nur zum zweiten Mal Witwe, sondern auch
Landesfürstin von Tirol. In ihren 14 Jahren Re-gentschaft förderte Claudia de Medici die Kunst genauso wie den Handel. Mit der Errichtung des Merkantilmagistrats 1635 bewies sie Weit-blick, schuf eine weltoffene Handelskultur und verhalf Bozen so zu noch mehr Ruhm als Han-delsstadt. Das heutige Merkantilpalais zwischen Lauben und Silbergasse wurde erst Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet, nach den Plänen des Veroneser Architekten Francesco Perotti. Der Barock-Prunkbau mit den zwei monumentalen Außentreppen in der Silbergasse verkörpert au-ßen wie innen einen Großteil der Stadtgeschich-te und zeigt, wie Bozen über Jahrhunderte von ihrer Handelstätigkeit profitierte. Erst 1851
Claudia de Medici förderte die Kunst
und den Handel
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B O Z E N E N T D E C K E N U N D E R L E B E N
wurde der Merkantilmagistrat in eine Handels-kammer umgewandelt. Seit dem Auszug der Handelskammer in ein größeres Gebäude 1979 und seit der gelungenen Restaurierung beher-bergt der Prachtbau ein Museum, das in seiner Dauerausstellung Originaldokumente zur wech-selvollen Wirtschaftsgeschichte, kostbare Möbel und Gemälde aus Bozens Vergangenheit zeigt, vor allem aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ne-ben der Dauerausstellung ist bis Ende August 2016 der suggestive Parcours zur Kriegswirt-schaft in Alttirol „Gut und Blut fürs Vaterland! Der Erste Weltkrieg und die Handelskammer Bo-zen“ zu sehen. Ebenfalls anlässlich des 100-jäh-rigen Gedenkens an die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts zeigt das Merkantilmuseum in sei-nem Auktionssaal die Wanderausstellung „Krieg an der Wand“ mit Propaganda-Werken aus der Sammlung Erik Eybl. Eröffnet wird im November 2015. Die Gegenüberstellung von Plakaten aus dem Ersten Weltkrieg von Künstlern und Gra-fikern aus der österreichisch-ungarischen Mo-narchie und aus dem italienischen Königreich weilt bis Jänner 2016 in Bozen.
DIE LAUBEN, EINE DER BOZNER SELIGKEITENEin geflügeltes Wort nennt bereits vor hundert Jahren acht Seligkeiten, die den Stolz eines je-den Bozners ausmachen. Darunter fällt der Besitz eines Laubenhauses: ein sehr schmales langge-zogenes Gebäude mit mehreren Lichthöfen, drei Stockwerken oberhalb der Laubengänge und bis zu drei Stockwerken unter der Erde, für die Lagerung von Waren bzw. früher für die Aufbe-wahrung von Wein und Speck. Das merkantile Leben spielte und spielt sich immer noch im Erd-geschoss ab, unter den gewölbten Laubengängen.Elegant und gemütlich zugleich: Wer durch die Lauben schlendert und Ausschau hält nach ei-nem edlen Erinnerungsstück, einem originellen Mitbringsel oder einem stilvollen Kleidungsstück, sollte sich einen Spaziergang durch das bunte Getümmel am Obstmarkt nicht entgehen lassen und die malerischen Durchgänge quer zu Lauben, Rathaus- und Kornplatz, aber auch Silbergasse, Dr. Streiter Gasse, Vintlerstraße und Museum-straße (mit Abstecher ins Südtiroler Archäolo-giemuseum auf Ötzi-Besuch) ebenso ins Auge
Merkantilmuseum: Eingang
in der Silbergasse 6 oder in
den Lauben 39. Tel. +39 0471
945 702. Öffnungszeiten:
Mo-Sa 10-12.30 Uhr. Eintritt:
4 Euro, ermäßigt 2 Euro.
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fassen wie die herrschaftliche Freiheitsstraße am Talfer-Ufer jenseits des Siegesplatzes. Diese Fla-niermeile kam erst im Zuge der städtebaulichen Erweiterung der Stadt im 20. Jahrhundert mit der faschistischen Machtübernahme hinzu. Sie verbindet die Altstadt mit dem grünen Stadtteil Gries, einst ein renommierter k.u.k. Luftkurort und darum der promenadenreiche, üppig blühen-de Garten der Stadt.
EINKAUFEN UND BUMMELN IN DER ALTSTADTWie pulsierend das heutige Bozen als historisch gewachsene Handelsstadt ist, erkennt man an ihrem Freiluftcharakter. Die ganze Innenstadt ist eine große verwinkelte Geschäftsfläche mit kleinen Läden hinter ausladenden Schau-fenstern, mit charak-teristischen Einzel-hande lsgeschäften , Gastlokalen mit bo-denständigem Lokal-kolorit und mit ange-sagten mediterranen Cafés und Bistros. Dort tummeln sich seit fast 20 Jahren auch spätabends noch junge internatio-nale Gäste, die Studenten der Freien Universität Bozen. Daneben plaudern die zahlreichen Kunst- und Kulturliebhaber nach ihrem Kino-, Theater oder Konzertbesuch bei einem Glas Lagrein oder Magdalener bzw. einem Krug Bier aus einer der Wirtshausbrauereien der Stadt.
Der Großteil dieses innerstädtischen Einkaufs-zentrums ist Teil der autofreien Fußgängerzone. Vom Süden Südtirols kommend, erreichen Sie die Shopping-Meile Bozens am besten mit Bahn oder Bus, denn die Lauben sind nur wenige Gehminu-ten vom Zug- und Busbahnhof entfernt. Wer mit dem Auto anreist, parkt am besten in einer der bahnhofsnahen großen Tiefgaragen. Das ist vor allem bei Regenwetter ratsam.
Anita RossiAnita Rossi arbeitet seit 1993 als Journalistin für ver-
schiedene Medienprojekte in Südtirol, vor allem aber im
Radio und Fernsehen (Dokumentarfilme). Die gebürtige
Meranerin ist auch Autorin von Sachliteratur. Studiert hat
sie in Innsbruck, die Fächer Germanistik und Anglistik. Ihr
Steckenpferd ist die Mehrsprachigkeit in Kopf und Herz.
>> Weinstadt Bozen. Bozens Ruhm als Weinstadt wird
durch zwei autochthone Weine, St. Magdalener und
Lagrein, begründet. Wer mehr darüber erfahren möch-
te, schließt sich samstags im Mai und Oktober der ge-
führten Weinwanderung Bacchus Urbanus an.
www.bolzano-bozen.it
>> Kulturstadt Bozen. Historische Plätze, besondere
Bauten und Orte bilden die Kulisse internationaler Fes-
tivals: Schwungvoller Auftakt bietet das Südtirol Jazz-
festival Alto Adige von 24. Juni bis 3. Juli, gefolgt vom
Tanzfestival Tanz Bozen in der zweiten Julihälfte, den
klassischen Konzertklängen des Bolzano Festival Bozen
von Ende Juli bis Anfang September und den Auffüh-
rungen des Transart Festivals für zeitgenössische Kunst
ab Mitte September. www.suedtirols-sueden.info
>> Museion. Es ist bestimmt ein Aha-Erlebnis, wenn man
– die Eindrücke der Bozner Lauben noch im Kopf – weni-
ge Schritte später plötzlich auf einen futuristischen Ku-
bus stößt. Ein sehr passender Überraschungseffekt: denn
im Museion, mit seinen Ausstellungen, Veranstaltungen
und Führungen, geht es um zeitgenössische Kunst. Und
das ist lebendige Gegenwart, die Emotionen freisetzt und
neue Horizonte öffnet. www.museion.it
>> Stadtführungen in Bozen. Das Angebot an geführ-
ten Rundgängen zu den wichtigsten kunsthistorischen
Schätzen von Bozen und Umgebung ist vielseitig wie
die Landeshauptstadt selbst. Bozen hat eine bewegte
Geschichte und eine spannende Gegenwart, ist Deutsch
und Italienisch, Weinstadt und Tor zu den Dolomiten,
traditionsbewusst und modern. www.bolzano-bozen.it
>> Fahrradverleih Bozen. Neue Räder bietet der sehr
günstige Radverleih in der Bahnhofsallee. Von 7.30 bis 20
Uhr können die roten Räder zwischen April und Oktober
für ein, zwei Euro für ausgiebige Erkundungstouren auf
den über 50 km langem Radwegenetz der Provinzhaupt-
stadt ausgeliehen werden. www.gemeinde.bozen.it
Die ganze Innenstadt ist eine große verwinkelte Geschäftsfläche
O R I G I N A L – D Y N A M I S C H – L E G E N D Ä R
Die Kalterer SEESPIELEDie Kalterer Seespiele sind das Highlight im Veranstal-tungskalender von Kaltern und präsentieren auch 2016 hochwertige Unterhaltung auf Südtirols einziger See-bühne in Kaltern am See.
Von der deutschen Rockband Revolverheld über Hubert von Goisern, Rainhard Fendrich und Bonnie Tylor bis hin zu Kim Wilde, Jimmy Cliff, Uriah Heep und Status Quo: Sie alle haben schon auf der Kalterer Seebühne gespielt und das Publikum mit unvergesslichen Konzerten in einzigartiger Atmosphäre überzeugt.
Für den Sommer 2016 warten die Kalterer Seespiele wiede-rum mit drei Konzerten der Extraklasse auf. Am Dienstag, 19. Juli eröffnet Herbert Pixner die Seespiele mit seiner unver-gleichlichen Musik und scharfsinnigen Pointen. Am Diens-
tag, 26. Juli bringt Mark Foster deutschen Rock vom Feins-ten nach Kaltern mit Hits wie „Flash mich“, „Auf dem Weg“, „Zu Dir“, „Au revoir“ und vielen mehr. Das finale Konzert und krönenden Abschluss der Kalterer Seespiele 2016 bildet dann die legendäre Band Kool & the Gang. Dauerhits wie „Ce-lebration“, „Get Down On It“, „Cherish“, „Summer Madness“, „Let’s go dancing“ und viele, viele mehr gehen auf das Konto dieser Kultband.
Die Kalterer Seespiele versprechen auch 2016 große Gefühle unter freiem Himmel.
Ticketvorverkauf im Mai 2016, Ticketpreis € 39,- Ermäßigun-gen für Kinder unter 14 Jahren. Reservierungen und weitere Informationen im Tourismusbüro Kaltern unter Tel. +39 0471 965 436 oder info@kaltern.com, www.kaltern.com.
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Südtirol BALANCE
L E B E N U N D G E N I E S S E N
Alles, was Sie über Südtirol
Balance wissen möchten:
balance.suedtirol.info
www.suedtirols-sueden.info
SEESPIELE Lust auf einen frühlingshaften Trip nach Südtirol – und auf der Suche nach den saiso-nalen Höhepunkten?
„Südtirol Balance“ bündelt die schönsten Erleb-nisse, Events und Orte, die den Frühling in Süd-tirol so besonders machen. In der Ferienregion Südtirols Süden werden in den Monaten April, Mai und Juni besonders erfrischende Erlebnisse zusammengestellt. Rund um die Themen gesun-der Genuss und gesunde Bewegung entstehen attraktive Angebote, genussvolle Veranstaltun-gen, werden kraftvolle Orte erlebbar gemacht.
Die Vielfalt lässt dabei keine Wünsche offen und macht die Besonderheiten des Frühlings er-lebbar: Es ist die Zeit, in der neue Lebensgeister erwachen, die Menschen von der Frühlingssonne inspiriert werden und mit frischem Optimismus in den Tag hinein gehen. Kaum eine andere Re-gion erlebt diese Jahreszeit so intensiv und so
nachhaltig wie Südtirols Süden. Die Menschen in den Dörfern um Bozen und entlang der sonnigen Weinstraße genießen bereits im März die auf-kommende Wärme und erleben die erwachende Natur auf eine besonders intensive Art. Bereits Anfang April kommt mit dem königlichen Terla-ner Spargel und reinigenden Kräutern der Früh-ling in die Teller und auf den Tisch. Im Mai und Juni hält der Bergfrühling auf den weiten Hoch-plateaus am Ritten, Tschögglberg, Regglberg und im Sarntal Einzug. So haben Sie viel Zeit, den wunderbaren Frühling zu genießen, die überra-schend vielseitige Angebotspalette auszukosten und Ihre Lebensenergie in Balance zu bringen.
Leben und Genießen, wie es die Südtiroler in dieser klimatisch bevorzugten Region selbst tun. Die wohltuende Kraft des Frühlings für Körper und Geist spüren. In der Natur und mit der Na-tur. Das ist die Idee von Südtirol Balance für Ihr Wohlbefinden.
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Auf Radwegen durchs Land
von Manuel Demetz
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Abwechslungsreiche
Strecken ohne große
Höhenunterschiede
und gemütliche
Einkehrmöglichkeiten
machen Radausflüge
in Südtirols Süden zum
genussvollen Erlebnis.
Der geographisch interessierte Radfahrer sollte sich eine Karte zu Rate ziehen: in den neueren Aus-gaben wird er den offiziellen Radweg eingezeich-net finden. Dieser Radweg startet in der Südtiro-ler Hauptstadt Bozen und führt im Uhrzeigersinn um den südlich gelegenen Mitterberg. Entlang des Etschtalradweges an der Via Claudia Augusta ver-bindet er wie eine Rundtour die Weindörfer Tra-min, Kaltern und Eppan mit der Landeshauptstadt Bozen. Ein Velo-Drehkreuz, um nach Meran und in den Vinschgau, Richtung Brenner oder Richtung Verona auf eine mehrtägige Radreise zu gehen. Es wäre aber falsch, die Tourenmöglichkeiten in dieser Ferienregion auf die amtlich eingetragenen Talradwege zu beschränken. Ein wenig Sinn für die Himmelsrichtungen reicht aus, um sich im Gewirr an Seitenstraßen und Gassen einfach auf das pure Erlebnis Radfahren einlassen zu können. Auf den vom Autoverkehr wenig befahrenen Nebenstraßen lassen sich viele Stunden auf dem Sattel verbrin-
gen. Das abwechs-lungsreiche Gelände bietet schon auf einer Tour von 20 km eine Fülle von Eindrücken, die genossen werden müssen. Egal ob man mit einer Leichtbau-
Rennmaschine aus Karbon, einem Trekkingrad, Mountainbike oder mit einem City-Bike unterwegs ist. Radfahrer, die auf eine Elektrotankstelle ange-wiesen sind, finden auf jeden Fall eine lohnende Gelegenheit, um Strom zu tanken.
Der erste Wiegetritt. Zu Saisonbeginn mit dem Rennrad bei kurzen Anstiegen die Oberwaden-muskulatur im Wiegetritt aus dem Winterschlaf erwecken? Warum nicht. Die milden Frühjahrstem-
Das pure Erlebnis
Radfahren
3’05’’ Weinreben und Apfelgärten sind nur zwei von vielen typischen Merkmalen, welche die Talradwege, Radrouten und -tourenmög-lichkeiten der südlichsten Ferienregion Süd-tirols beschreiben.
peraturen und sonnigen Herbsttage bis in den No-vember sind mit Sicherheit keine Ausrede, zu Hau-se zu bleiben. Die Gärten sind vom Winterschlaf befreit und Jung und Alt aus allen Landesteilen ist mit dem Rad unterwegs. Auffallen werden die vielen durchtrainierten und teils schon braun ge-brannten Beine der besonders sportlichen Radkol-legen, die im Winter auch ordentlich pedaliert ha-ben. Spricht man mit einem Mechaniker aus einem der zahlreichen Fachgeschäfte, dann ist klar, dass Radfahren in dieser Region bereits ein Ganzjahres-sport ist. Der Mix aus flachen Teilstrecken, rasanten und teils technischen Abfahrten, die knackigen An-stiege – die aber auch bald wieder ein Ende haben – die Tourenmöglichkeiten sind vielseitig. Von Mis-sian nach Altenburg, weiter nach Söll bei Tramin, zurück zum Kalterer See und dann einen Abstecher in den Montiggler Wald und dann Feierabend las-sen. So viel Spaß können 45 km machen. Wer Lust auf mehr Höhenmeter hat, der wird mit Sicherheit auch fündig. Im Ergebnis: Der letzte Winter ist spätestens jetzt Schnee von gestern und der Kopf ist kilometervoll mit Toureninspirationen, die aller Voraussicht nach ein Radfahrerleben lang halten.
Autolos urlauben in Südtirol. Warum nicht im Urlaub sich auf eine neue Art der Mobilität ein-lassen? Eine Anreise mit der Bahn ist immer ein Abenteuer. Mit guten und schlechten Seiten. Aben-teuer sind aber immer auch eine gute Geschichte. Also: Why not? Ab dem Bahnhof Bozen bieten sich verschiedene Lösungen an, das Urlaubsquartier mit einem astreinen CO2-Abdruck zu erreichen. Bozen, Eppan, Kaltern, Tramin und all die anderen Feri-endörfer sind mit Buslinien gut versorgt. Und mit etwas Glück fährt man auch mit einem hochmo-dernen Wasserstoffbus. Und dann? Dann kommt Strom in die Geschichte. Mit einem aktuellen E-Bike
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vom nahen Verleih zum Baden an die Montiggler Seen – so könnte das Programm für Donnerstag klingen. Welcher Streckenverlauf dabei gewählt wird, bleibt frei. Verlaufen bzw. verfahren gehört übrigens dazu. (Ich fahre seit über zwanzig Jahren im Gebiet herum und entdecke immer noch neue Streckenkombinationen!) Die Vielfalt an Wegen ist unüberschaubar. Oder lieber über den Radweg zum samstäglichen Wochenmarkt nach Bozen und et-was Kultur atmen? Zeit für einen Aperitif in den historischen Gassen gesäumt von Schattenbildern der verspielten Habsburger Architektur. Oder doch lieber in der „Bottega del Vino“ einkehren, die von dreistöckigen Appartementhäusern im Architek-turstil der venezianischen Villen umstanden wird. Der gut ausgebaute Nahverkehr in Kombination mit einem E-Bike holt Urlauber im Handumdrehen aus dem Alltag raus. Ohne Auto reisen tut auf je-den Fall der Fitness gut. Auch mit einem „E“ davor.
Cyclotour, Radfahren – aber nicht nur. Die Talradwege und Seitenstraßen im Süden Südti-rols verlaufen nicht flach wie in Wien, Hamburg oder Berlin – aber es sind auch keine Bergstraßen. Wer mit seinem Singlespeed (Fahrrad ohne Gänge) unterwegs sein möchte, erlebt mit Sicherheit eine Herausforderung, denn in diesem Landesteil Süd-tirols geht es immer ein wenig auf und ab. Ideal, um nicht des Sports wegen, aber dennoch sport-lich, mit dem Rad auf Entdeckungsreise zu gehen. Radfahren, genießen was Tisch und Keller bieten, Fotos knipsen, dann mal wieder 25 km ordentlich in die Pedale treten, gemütlich zur Unterkunft ra-deln (Fahrradlicht nicht vergessen!).
Egal welcher Radtyp Sie sind: Eingangvelosoph, Mountainbiker, Tourenfahrer, Trekking-Biker oder Teamplayer auf dem Tandem – das Netz an Wegen und Straßen rund um Bozen ist ideal für eine Cyc-lotour. Elegant, bequem und sportlich in den Ferien unterwegs sein – klingt gut und weckt Sehnsüch-te? Klar.
Bozen by bike entdecken:
passepartour vermittelt
mit thematischen
Stadtrundfahrten
interessante Facetten
der Stadt.
Die Talradwege rund um
Bozen sind ideales Terrain
für Familien.
V O N S P O R T L I C H B I S B E Q U E M>> Südtirol-Radweg. „Südtirol-Radweg“ nennt sich
die neue Initiative des Vereins SüdtirolCity, die auf fünf
Etappen die Städte Südtirols zu einer unverwechselbaren
Radreise verbindet. Auf insgesamt 270 km und Tagese-
tappen zwischen 40 und 70 km erleben Sie eine Vielfalt
an Eindrücken, die wenige Radrouten auf einer solchen
Distanz bieten. App und Radkarte gibt es ab 2016.
>> Südtirol Rad. 22 Verleihstationen in ganz Südtirol,
7.000 Top-Räder, 600 E-Bikes und perfekter Service von
Einwegmiete bis Fahrradtaxi. Alle Informationen, Re-
servierung und Tourentipps unter
www.suedtirol-rad.com
>> High Tech & Design. Das Solar-E-Bike LEAOS wurde
2015 mit dem begehrten Red Dot Desing Award aus-
gezeichnet. Das LEAOS hat die Jury nicht nur aufgrund
des herausragenden Designs prämiert, sondern auch
wegen der perfekten Symbiose zwischen Technik, Funk-
tionalität und Design. Das Urban E-Bike ist in vielen
Konfigurationen erhältlich. www.leaos.com
>> Culturonda® Weinradeln. Von Ende April bis Anfang
Oktober wird jeden zweiten Dienstag im Monat ein
halbtägiger Radausflug entlang der Genuss-Radroute
Nord an der Südtiroler Weinstraße angeboten. Der Aus-
flug führt von Eppan über Bozen und Gries nach Terlan
und beinhaltet Bikeguide, eine Kellerbesichtigung sowie
eine Südtiroler Marende mit einem Glas Wein.
www.suedtiroler-weinstrasse.it
>> Augustour. Die Augustour führt vom 13. bis 15. Mai
2016 in drei Etappen vom Reschensee durch das Vin-
schgau nach Meran, Bozen und weiter durch das Etsch-
tal bis nach Trient. Ziel ist es, allen Radfahrern – egal ob
mit Trekkingrad, Mountainbike, Rennrad oder E-Bike die
Schönheit der Natur und Kultur entlang der römischen
Via Claudia Augusta zu zeigen. www.augustour.it
>> Fernradweg Via Claudia Augusta. Die Via Claudia
Augusta führt von Donauwörth bis nach Venedig und
verbindet Menschen, Zeiten und Kulturen. Die römische
Kaiserstraße lässt sich mit der Postkutsche, zu Fuß, am
besten jedoch mit dem Rad bereisen. Rad- und Wan-
derführer „Via Claudia Augusta“ zu bestellen unter
www.esterbauer.com, www.viaclaudia.org
Manuel DemetzWissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Regional-
entwicklung und Standortmanagement an der EURAC in
Bozen. Fährt gerne mit dem Rad von Kaltern zur Arbeit und
ist fasziniert von der Wiederentdeckung des Fahrrads als
urbane Mobilitätslösung und Design-Objekt. Findet, dass
sich eine Region am besten mit dem Rad erkunden lässt.
G I P F E L S T Ü R M E R U N D B E R G A B E N T E U R E R
Mit kleinen Füßen
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von Peter Righi
auf große BERGE
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Auch ältere Bergfexe waren einmal kleine Gipfelzwerge, die dank einer gesunden Por-tion Abenteuergeist dieser Leidenschaft bis ins hohe Alter folgen können. In den Bergen in Südtirols Süden, hoch oberhalb der Wein- und Obstgärten, findet die ganze Familie Gipfelglück und Bergabenteuer.
Es ist ein starkes Gefühl, auf einem Berggipfel zu stehen, egal ob dieser 2.000 oder 8.000 Meter hoch ist. Das frühe Aufstehen, die ersten Schrit-te der Tour, die kalte Morgenluft oder die starke Sonne verlangen Überwindung und Motivation – nicht nur von den kleinen Abenteurern. Wenn sich dann aber der Horizont öffnet und am Gip-fel die Erde den Himmel berührt, sind alle Mühen vergessen! Unvergesslich ist der erste Bissen ins Speckbrot und der Schluck Holunderblütensaft aus der Trinkflasche ist ein Genuss, der viele an-dere in den Schatten stellt. Kinder sind von Natur aus neugierig, und es liegt an uns, diese Neugier-de zu fördern. Die Natur selbst muss überzeugen – mit Touren, die Abenteuer versprechen und nicht zu anstrengend sind. Wir können Kinder mit
der richtigen Rezeptur begeistern: ein spannen-des Gipfelziel, gespickt mit einer Geschichte oder einer Besonderheit, immer wieder eine kleine Pause und zuhören, wenn die kleinen Entdecker uns was zeigen wollen. Ob Geologietrekking im Canyon, 360°-Panorama oder ein leichter Kletter-steig: wir stellen Ihnen vier abwechslungsreiche Gipfeltouren vor, die auch kleinen Füßen Ver-gnügen bereiten. Wenn die Kinder bereits in der Planungsphase miteinbezogen werden und die Touren vorab mit dem Finger auf der Landkarte „erwandert“ werden, dann wird das Erlebnis am Berg zum gemeinsamen Familienerlebnis. Die Na-tur lehrt uns, still und aufmerksam auf die klei-nen Dinge zu blicken, bescheiden zu sein und den Wettkampf im Tal zu lassen. Nicht umsonst ver-abschieden wir Südtiroler die Wanderer am Berg mit dem Gruß „Servus”, was übersetzt so viel wie „ich bin dein Diener” bedeutet.
MONTE ROEN: IN LEICHTER KLETTEREI AUF DEN GIPFEL Der Roen ist der höchste Gipfel am Mendelkamm oberhalb von Kaltern und Tramin, den wir über
4’45’’
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>> Naturpark Trudner Horn. Natur lässt sich am besten
draußen erleben, allein oder in der Gruppe. Im Natur-
park Trudner Horn werden von Juni bis September Na-
turerlebniswanderungen angeboten. Gemäß dem Mot-
to „Natur er-leben, be-greifen, er-halten“ zeigen und
erklären eigens ausgebildete Naturpark-Wanderführer
wie schön, aber auch komplex und empfindlich die Na-
tur ist. www.trudnerhorn.com
>> Autofrei wandern. Der See- und Wanderbus Kal-
tern, der Seebus Eppan, der Wanderbus Tschögglberg
am Salten sowie der Wanderbus am Ritten können mit
den verschiedenen Mobilcards benutzt werden und
bieten den Einstieg zu zahlreichen Wanderungen. Wer
das weitläufige Sarntal erwandern möchte, nimmt am
besten den Sarntaler Wanderbus. Informationen und
Fahrpläne bei den jeweiligen Tourismusvereinen.
>> Kulinarische Alm. An
einem magischen Ort
auf 1850 Metern über
dem Meer, am Fuße des
Schwarzhorns gelegen,
bringt die IsiHütte das
Echte und Traditionelle
mit der modernen Welt in Einklang. Die Südtiroler Kü-
che ist unverfälscht – aus Überzeugung werden Pro-
dukte aus biologischer und biodynamischer Landwirt-
schaft bevorzugt. www.isi.st
>> Klettergarten Mühlen. Der Klettergarten im Natur-
park Trudner Horn gehört mit zwei Sektoren und über
60 Routen von 3 bis 7a zu den beliebtesten Klettergär-
ten in Südtirol. Gegen Süden ausgerichtet bietet er das
ganze Jahr über Kletterspaß für die gesamte Familie.
www.trudnerhorn.com
>> Sonnenaufgang am Rittner Horn. Wenn die ersten
Sonnenstrahlen über die mächtigen Gipfel der Dolomiten
klettern, können Frühaufsteher das Erwachen des Dolo-
miten UNESCO Welterbes genießen: Mit der Rittnerhorn
Bergbahn geht es, zwischen Anfang Juli und Ende Sep-
tember, zum genussreichen Sonnenaufgang auf die 2000
Meter hohe Schwarzseespitze. www.ritten.com
Früh übt sich: Egal ob am
Wegesrand am Rittner
Panoramaweg oder auf
dem Weg zum Gipfel des
Weißhorn bei Aldein
(Seite 40-41).
einen leichten und kurzen Klettersteig erreichen. Den heftigsten Aufstieg der heutigen Gipfeltour genießen wir als Fahrgäste der Standseilbahn vom Weindorf Kaltern auf den Mendelpass (1363 m), den wir bereits nach zwölf Minuten erreichen. Schon bei der Bergstation spüren wir die wohl-tuende frische Luft, die auch die einheimischen „Sommerfrischler“ in ihren Ferienhäusern seit je-her schätzen. Der Wanderweg (Mark. 500) führt durch schattige Wälder und Almen bis zur Rome-no Alm (1773 m). Gut beschildert und markiert erreichen wir nach etwa 20 Minuten (Mark. 560) die Überetscher Hütte. Bruno Nardelli, Hüttenwirt und Bergführer, verleiht bei Bedarf die notwen-dige Klettersteigausrüstung. Direkt bei der Hütte führt der Weg (Mark. 523) in Serpentinen auf-wärts bis zum Einstieg des Klettersteigs. Draht-seilgesichert geht es über eine Rinne, Felsstufen
und über die 4 m hohe Felswand, an der sich am gut gesicherten Felsen die Schlüssel-stelle befindet. Steig-spuren markieren den Weg durch Wiesen und Latschenflecken, bis wir den Gipfel des Roen (2.116 m – 1
Stunde von der Hütte bis zum Gipfel) erreichen. Der Abstiegsweg über die Romeno Alm ist einfach und gut ersichtlich. WEISSHORN: DAS OFFENE BUCH DER ERDGESCHICHTEDas Weißhorn ist ein geologisches Naturphäno-men. Auf der Nordwestseite des leichten Gip-felaufbaues bricht die berühmte Bletterbach-schlucht ab, in der Geologen und Besucher tief zurück in die Erdgeschichte blicken können. Am Jochgrimm, einer sanft in Wiesen gebettete Pass-höhe zwischen den „Zwillingsgipfeln“ Schwarz- und Weißhorn, beginnen wir unsere Gipfeltour auf das Weißhorn. Das Gipfelkreuz befindet sich an dessen Nordrand auf 2313 m. Der Gipfelauf-bau des Weißhorns besteht aus weißem Dolomit-gestein. Unser Wanderweg verläuft direkt auf der geologischen Störungslinie, welche die Geologen als „Trudner Linie“ bezeichnen und die diesem Gebiet das Attribut als „offenes Buch der Erdge-schichte“ verleihen. Diese kurze, aber lohnende Gipfeltour kann mit der Wanderung durch die abenteuerliche Bletterbachschlucht kombiniert
Der Wanderweg führt durch
schattige Wälder und Almen
MAGAZIN 201644
G I P F E L S T Ü R M E R U N D B E R G A B E N T E U R E R
werden. Die „Butterloch-Rundwanderung“ be-ginnt im Besucherzentrum Geoparc Bletterbach bei Aldein und führt über das „Taubenleck“ zum großen Wasserfall beim „Butterloch“.
RITTNER HORN:360° GIPFELPANORAMADer Panoramagipfel des Rittner Horns schenkt uns eine Aussicht auf über vierzig 3000er und ein 360°-Gipfelpanorama. Das Besondere dieser Gipfeltour: mit alpintauglichem Kinderwagen er-reichbar. Die bequemen Wanderwege und sanf-ten Anstiege am Rittner Horn sind kurzweilig und bieten ein überwältigendes Panorama auf
Südtirols Bergwelt. Wir erleichtern uns den Aufstieg durch die Fahrt mit der Kabinen-bahn auf die Schwarz-seespitze auf 2071 m und schlagen den „Pa-noramarundweg“ ein,
der über eine mit Latschen (Legföhren) bewal-dete Bergkuppe führt. Am „Runden Tisch“ und am „Dolomitoskop“, den zwei Land-Art Objekten der Rittner Künstler Franz und David Messner, erfahren wir mehr über die umliegenden Berge und die Gipfel des Dolomiten UNESCO Welterbe. Über den Direktaufstieg ist der Gipfel des Rittner Horns in 30 Minuten erreichbar, wer den beque-
meren Weg über den Lahnerbach wählt, wandert eine halbe Stunde länger. Am flachen Gipfel in 2259 m Meereshöhe befindet sich das im Jahre 1893 erbaute Schutzhaus Rittner Horn, auf des-sen Terrasse wir das Gipfelpanorama und einen kaiserlichen Schmarrn genießen. Der Blick reicht vom Peitlerkofel über die Geißlerspitzen hin zum Schlernmassiv, weiter über den Rosengarten zum Latemar bis zum Schwarz- und Weißhorn. Nörd-lich öffnen sich die Sarntaler Alpen und dahinter liegen die Stubaier Alpen. Bei klarer Sicht lässt sich vom Rittner Horn der Ortler ausmachen und im Osten ragt der Großglockner hinter der Rie-serfernergruppe hervor. Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir bis zum Unterhornhaus ab und kehren zur Schwarzseespitze zurück.
SARNER SCHARTE: PORPHYRBERG UND WETTERKÜCHEMarkant hebt sich der rötliche Felsblock mit seinen plattigen Pfeilern, die Sarner Scharte (2460 m) aus den dichten Wäldern oberhalb von Sarnthein hervor. Besonders im Abendrot färbt sich der Sarner Quarzporphyr der „Schort“, wie der Berg hier genannt wird, von Rot bis Violett. Unheimlich, fast schon gespenstisch wirkt der Felswall kurz vor Gewittern, die sich hier öfters zusammenbrauen. Den Parkplatz beim Riedler-hof (ca. 1510 m), Ausgangspunkt unserer Tour, erreichen wir über eine Höfestraße. Ein breiter
Wer eine Wanderung durch
die Schlucht unternimmt,
startet gleichzeitig eine
abenteuerliche Zeitreise
ins Erdaltertum und ins
Erdmittelalter.
Der Blick schweift vom Ortler bis zum
Großglockner
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Almweg (Mark. 3) führt uns zu einem kleinen Teich und kurz darauf zum Almschank Tengler. Der Weg wird nun etwas steiler und der Duft des Fichtenwaldes verwöhnt unseren Geruchssinn. Es ist ein Ausflug durch die Welt der Düfte: Der Waldbodengeruch vermengt sich mit dem unwi-derstehlichen Duft der Pilze, Gräser und Kräuter. Bald erreichen wir den „Ziprisser“, einen großen Stein auf dem, der Legende nach, der Hl. Cyprian gestanden hat und dort einen großen Felssturz auf das Dorf Sarnthein abgewehrt hat. Nach einigen Kehren durch gestuftes Gelände und Blockwerk, erreichen wir das „Schartl“ (2380 m). Hier steht eine kleine Selbstversorgerhütte (oder Biwak), in der wir gemütlich mit Hirten und an-deren Bergsteigern Brotzeit machen. Man erzählt Geschichten und Legenden und die Kinder spit-zen ihre Ohren, wenn die Hirten den Namen der Pachlerzottl, einer Hexe aus dem Sarntal, nennen. Nach der kurzen Rast steigen wir auf das weit-läufige Gipfelplateau an und wandern dem höl-zernen Gipfelkreuz entgegen. Unser Abstieg folgt der Aufstiegsroute, bis der Weg Nr. 3A abzweigt. Etwas unterhalb steht ein Wetterkreuz, bei dem ein breiter Forstweg beginnt und durch den Wald (Mark. 3A) zur Waldrast führt. Beim Almschank Waldrast verbleiben wir und lassen den Tag ge-mütlich ausklingen, denn den Ausgangspunkt der Tour erreichen wir auf einem bequemen Weg in einer halben Stunde.
Peter Righi Publizist und erfahrener
Touristiker, Landschafts-
entdecker und leiden-
schaftlicher Südtirol-Ken-
ner, der mit Begeisterung
ständig auf der Suche
nach Neuem ist. Seit über
30 Jahren in den Bergen,
in Skandinavien oder in
den Wüsten Nordafrikas
unterwegs. Heute als
Redakteur im Presseamt
der Stadt Bozen tätig.
>> Südtiroler Himmelstour. Die anspruchsvolle Rund-
wanderung am Ritten mit atemberaubenden Panora-
maausblicken ist Südtirols erste zertifizierte Sommer-
Premium-Tour. Die 16 Kilometer lange Wanderung
führt von der Schwarzseespitze über den Panora-
marundweg und die Barbianer Almen auf das Rittner
Horn, wo sich eine 360° Panoramasicht eröffnet. Über
die Rittner Almen geht es zurück zum Ausgangspunkt.
www.ritten.com
>> Südtirol Ultra Skyrace. 121 Kilometer, 7.554 Höhen-
meter, ein Zeitlimit von 40 Stunden: Der Extremberg-
lauf führt die Teilnehmer vom Waltherplatz in Bozen
entlang der legendären Hufeisentour gegen den Uhr-
zeigersinn zurück nach Bozen und bringt die Athleten
an ihre physischen und psychischen Grenzen. 2013
erstmals ausgetragen, findet der Extremberglauf vom
29. bis 31. Juli 2016 statt. www.suedtirol-ultraskyrace.it
>> Alpine Wellness. Ob Original Sarntaler Latschen-
kiefernbäder (Juni-Oktober), Heubäder, Kneippanlagen
und -anwendungen, Rebwasser der Südtiroler Wein-
berge oder ganz spezielle Pflegelinien: zahlreiche Orte
und Betriebe in der Ferienregion Südtirols Süden halten
besondere regionale Verwöhnangebote bereit.
www.suedtirols-sueden.info
>> Keschtnweg. Der „Keschtnweg” führt auf gut er-
schlossenen Wanderwegen von Kloster Neustift bei
Brixen über den Ritten bis zum Schloss Runkelstein bei
Bozen. Der neue und westliche Abschnitt des „Keschtn-
weges” verbindet Schloss Runkelstein mit der Burgruine
Neuhaus bei Terlan, geht weiter über das Tisner Mittel-
gebirge nach Lana und endet in Kastelbell, wo auch die
letzten Kastanienbäume anzutreffen sind.
www.eisacktal.info
>> Hilfe für die Bergbauern. Im Jahr 2014 haben sich
mehr als 2.400 Freiwillige für einen freiwilligen Arbeits-
einsatz angemeldet und waren 21.200 Tage im Einsatz.
Für mindestens eine Woche stehen die Helfer am Hof
freiwillig und unentgeltlich den Bauersleuten von früh
morgens bis spät abends an sechs Tagen in der Woche
bei den anfallenden Arbeiten zur Seite.
www.bergbauernhilfe.it
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In bester Winterlaune
von Roswitha Mair
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Vielseitiges Genießen statt Extremsport, familiäre Atmosphäre statt Massen: In den kleinen Skigebieten Rittner Horn, Reins-wald im Sarntal und Jochgrimm bei Aldein kommen Freunde des Wintersports auf ihre Kosten – und das zu familienfreundlichen Preisen.
Mit dem Skifahren ist es wie mit so vielen Dingen: Als Kind lernt man am schnellsten! Vom ersten Schneepflug bis zu gekonnten Schwüngen dau-ert es nur ein paar Tage und neue beste Freunde gibt es beim Skikurs obendrein. Aber nicht nur die Kleinsten ab drei Jahren können hier das Skifah-ren von der Pike auf lernen. Auch Quereinsteiger, Spätzünder oder Wiedereinsteiger fühlen sich in den kleinen Skigebieten in Südtirols Süden wohl: Die perfekte Kombination von genussvollem Skifahren, interessanten Schnupperangeboten, schönstem Winterpanorama und die Nähe zur Stadt Bozen mit ihrer sehenswerten Altstadt und kulturellem Angebot machen den Winterurlaub zum runden Südtirol-Erlebnis.
Mit herrlichem Blick über den berühmten Rosengarten, die Dolomiten und die Sarntaler Alpen liegt das Familienskigebiet Rittner Horn
hoch über der Südtiroler Landeshauptstadt Bo-zen. Die sonnigen Südhänge des Rittner Horns und der Schwarzseespitze sind ein Geheimtipp – Wintersport ist hier ein Vergnügen, das man noch nicht mit Tausenden teilen muss. In der Kinder-Skischule sind die Kleinen bestens aufgehoben, während die Eltern auf optimal präparierten Pisten Ski fahren, alleine oder mit Skilehrer, oder einfach in der nostalgisch-idyllischen Landschaft die Bergsonne genießen. Für Abwechslung sorgt ein Ausflug auf Langlauf-Skiern: Die 35 Kilome-ter lange Höhenloipe vom Unteren Rittner Horn zur Villanderer-Alm gehört zu den schönsten des Alpenraums, denn von jedem Punkt der Loipe aus genießt man eine einzigartige Aussicht auf die Gipfel der Dolomiten – Sellagruppe, Lang-kofel, Plattkofel, Marmolata und Schlern. Kinder begeistern sich wahrscheinlich eher für die Ro-delbahn, die sich von der Mittelstation durch ver-
2’50’’
Unterteilt in zwei Lines,
Medium und Easyline, lässt
der Sunpark Reinswald im
Sarntal keine Wünsche offen.
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schneite Wiesen insgesamt 2,5 Kilometer bis zur Talstation schlängelt. Schneeschuhwanderungen und Italiens erster Winter-Premiumweg an der Schwarzseespitze runden das vielseitige Win-
tergenussprogramm auf dem Rittner Horn ab. Eisläufer treibt es zur schnellsten Frei-luftbahn der Welt in der Arena Ritten in Klobenstein. Auf 1100 Metern gelegen und von einer eindrucks-vollen Bergkulisse
umgeben, ist sie Austragungsort zahlreicher Eis-schnelllaufrennen oder, wie im Februar 2016, der Eisstockweltmeisterschaften.
Schneesicherheit und viele Sonnenstun-den machen Reinswald in den Sarntaler Alpen zum perfekten Skigebiet für Familien und Aktiv-genießer. Ob Skifahren, Snowboarden, Winter-wandern, Schneeschuhwandern oder Skitouren: Im Sarntal, einem der urtümlichsten Tälern Süd-tirols, fühlen sich vor allem Familien mit Kindern gut aufgehoben. Alle Pisten im Familienskigebiet Reinswald sind leicht überschaubar und großzü-gig – einige davon auch durchwegs anspruchs-voll und Austragungsort von Europacup-Rennen.
>> Eisstock WM am Ritten. Die Eishalle und der Eis-
ring der Arena Ritten in Klobenstein sind vom 17. bis
28. Februar 2016 Schauplatz der Eisstock-Weltmeister-
schaften. Umgeben von der eindrucksvollen Bergkulisse
werden Wettkämpfe der WM Junioren, EM Jugend, WM
Damen und WM Herren im Mannschafts-, Ziel- und
Weitenwettbewerb ausgetragen.
www.wm2016.ritten.info
>> Bergerwachen in Reinswald. Am 1. und 15. Feb-
ruar und am 21. März 2016 geht es zuerst romantisch
mit der Kabinen- und Sesselbahn zum Sonnenaufgang
auf das 2.470 m hoch gelegene Sattele. Nachdem man
durch die ersten Sonnenstrahlen richtig munter ist,
geht’s über jungfräuliche Pisten zum gemeinsamen
Frühstück auf der Alm. www.reinswald.com
>> Rittner Pistenkuchl. Sechs Rittner Küchenchefs,
sechs verschiedene Hütten und Restaurants, sechs re-
gionale Köstlichkeiten – das ist das Rezept für das au-
ßergewöhnliche kulinarische Erlebnis am 5. März 2016
im Skigebiet Rittner Horn für hungrige Winterwanderer,
Skifahrer, Snowboarder oder Rodler. www.ritten.com
>> Sicher rodeln. Im ersten Rodelpark Südtirols in
Reinswald im Sarntal lernen Kinder kostenlos vom Pro-
fi, wie man richtig und sicher rodelt. Jeden Samstag im
Januar und Februar gibt es übrigens Rodelkurse für je-
dermann mit dem Weltcupsieger Martin Psenner.
www.reinswald.com
>> Ortler Skiarena. 16 Skigebiete, 300 km erstklassige
Pisten bis über 3000 Meter Höhe, 1 Skipass. Alle Skige-
biete, darunter die Skigebiete Reinswald im Sarntal und
Rittner Horn, versprechen unbegrenzten Winterspaß
für die gesamte Familie und für all jene, die ihren Win-
terurlaub lieber gemütlich angehen.
www.ortlerskiarena.com
Eine einzigartige Aussicht auf
die Gipfel der Dolomiten
Klein und fein: Das Skigebiet
Jochgrimm bei Aldein.
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Mit dem 4er-Sessellift, der 6er-Gondel oder dem Skilift gelangt man in wenigen Minuten auf 2400 Meter. Auch für Skitourengeher bieten sich un-terschiedlich anspruchsvolle Routen durch über-zuckerte Wälder und verschneite Hänge abseits der Pisten. Die Naturrodelbahn „Reinswalder Wiesn“ ist mit 4,5 Kilometern eine der längsten Schlittenabfahrten in Südtirol. Und wenn Voll-mond ist, kann man unter dem Motto „Rodeln, wenn der Mond zuschaut“ von der Pichlberg Alm auf 2130 Metern bis zur Talstation hinun-terrodeln. Wer Abwechslung liebt, schnallt sich die Langlaufskier an und erkundet die Loipen im Pensertal – gerne auch nachts – oder lässt sich von Haflingerbespannten Schlitten durch den Schnee ziehen. Krönender Abschluss eines Win-tertages auf den Pisten: die wohltuende Wirkung der Sarner Latsche – original pinus sarentensis in Wellnessoasen als belebendes Latschenkiefer-bad, Aroma-Massage oder würzigen Aufguss für Dampfbäder und Saunen genießen.
Auch der Winter am Regglberg ist noch einer der guten alten Art: Zwischen dem ungleichen Zwillingspaar Schwarz- und Weißhorn findet im Skigebiet Jochgrimm bei Aldein von der Anfän-gerpiste bis zur steilen Abfahrtspiste alles seinen Platz. Für seine 13 Skilehrer und zwei Snow-boardlehrer – in ihren rot leuchtenden Uniformen
– gilt jeweils das gleiche: Skifahren ist Erziehung und Spaß, Lernen und Unterhaltung. Die beiden Übungshänge am kleinen Schwarzhornlift sind für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche das Einmaleins des Skifahrens erlernen wollen, schlichtweg ideal. Und wenn man dann noch auf einem der vielen „Skiwegelen“ unterwegs ist, dann ist ein Skitag perfekt. Denn dort, zwischen Latschen und Bäumen hindurch, ist das Skifahren besonders spannend und lustig. Für sportliche Abwechslung sorgt das Langlaufzentrum Lava-zè: Mit seinen 80 Loipenkilometern ist es eines der größten Langlaufgebiete im Alpenraum und für Langläufer bestimmt eines der schönsten. Mit Rundläufen von drei, fünf und acht Kilometern auf 2000 m ist das Langlaufen bis Mitte April möglich – das Skifahren übrigens auch.
Roswitha Mair Geboren und aufgewachsen in Bozen. Studium
der Tourismuswirtschaft in Bruneck und Venedig.
Liebt es, Südtirolerin zu sein und mit gleicher
Selbstverständlichkeit gegen Norden und gegen
Süden zu blicken, zu reisen und zu denken.
Arbeitet seit 2002 mit großer Leidenschaft beim
Tourismusverband Südtirols Süden.
Das Skigebiet Rittner
Horn mit seinen sanften
Pisten in sonniger
Lage bietet grandioses
Dolomitenpanorama.
A N R E I S E
AnreiseMit der Bahn aus Deutschland, Österreich und der SchweizMit den Sparpreisen von DB Bahn z.B. bereits ab 39 Euro, solange verfüg-
bar. Kurze Entfernungen sogar noch günstiger, z.B. München–Bozen ab
29 Euro. 5 x täglich direkt. Eigene Kinder/Enkel unter 15 Jahren fahren kos-
tenlos mit (Eintrag auf der Fahrkarte der Eltern/Großeltern notwendig).
Informationen und Buchung unter www.bahn.de/italien
DB/ÖBB und Mobilcard
In den Eurocity Zügen der DB/ÖBB zwischen München und Bozen kann
für die Anschlussmobilität in Südtirol am Tag der Hinreise die Mobilcard
1 Tag zum Vorteilspreis von 5 Euro erworben werden.
Fahrpläne Südtirol
Vom Busbahnhof in Bozen, in unmittelbarer Nähe des Zugbahnhofes,
fahren Busse zu allen Orten der Ferienregion Südtirols Süden. In Terlan
und Vilpian hält der Zug von Bozen nach Meran. Schnellzüge halten
auch in Auer, von wo ebenfalls Busse zu den umliegenden Orten fahren.
Busfahrplan Südtirol unter www.sii.bz.it
Mobil in Südtirol Mobilcard Südtirol. Mit der Mobilcard Südtirol (7, 3 oder 1 Tag) können
alle öffentlichen Verkehrsmittel wie die Bahn in Südtirol und bis Trient,
alle Nahverkehrsbusse inklusive zahlreicher Wanderbusse, die Seilbah-
nen nach Meransen, Jenesien, Ritten, Mölten, Vöran, die Trambahn Rit-
ten sowie die Standseilbahn auf die Mendel beliebig genutzt werden.
museumobil Card. Diese Variante (7 oder 3 Tage) vereint Mobilcard mit
der Museenlandschaft Südtirol: jedes der über 80 teilnehmenden Muse-
en kann ein Mal besucht werden.
bikemobil Card. Mit der bikemobil Card (7, 3 oder 1 Tag) haben Sie zu-
sätzlich an einem Tag die Nutzung eines Leihfahrrades von Südtirol Rad
zur Verfügung. Nur erhältlich von April bis Oktober.
Detaillierte Informationen, Preis, Fragen zur Nutzung und Verkaufsstel-
len unter www.mobilcard.info
Flughafen – Bustransfers nach Südtirol Bustransfer ab/zu den Flughäfen München, Verona, Bergamo und Mal-
pensa. München z.B. 6 x täglich ab € 50,-. Aktuelle Fahrpläne, Informa-
tionen und Buchung unter www.suedtirolbus.it und www.busgroup.eu
WetterauskunftWetterbericht, Prognosen, Pollenflugbericht unter Tel. +39 0471 271 177
www.provinz.bz.it/wetter
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Herausgeber Tourismusverband Südtirols Süden
Chefredakteur Hansjörg Mair
Koordination Roswitha Mair
Texte Magazin Manuel Demetz, Christian Haas, Lisa Maria Kager, Roswitha Mair, Matthias Mayr, Peter Righi, Anita Rossi, Ralf Scholze
Titelbild Südtirol Marketing/Alex Filz
Bilder SMG/Alex Filz (7), Tiberio Sorvillo (7), Kohl/Alex Filz (5), Roswitha Mair (5), Eppan/allesfoto.com (3), Alberto Campanile (2), Ritten/Tiberio Sorvillo (2), Sarntal/Martin Rattini (2), SMG/Frieder Blickle (2), Tramin/allesfoto.com (2), Autonome Provinz Bozen/Campaner (2), Bozen/Luca Ognibeni (2), Geoparc Bletterbach (2), Golf Club Eppan/Edmund Hohrenk (2), Kaltern/Manuela Tessaro (2), Reinswalder Lift GmbH/Alex Berger (2), Südtiroler Weinstraße/allesfoto.com (2), Aldein/Josef Pernter (1), Aldein/Manuela Tessaro (1), Batzenbräu/Heinrich Wegmann (1), Bozen/Thomas Stankiewicz (1), Brennerei Ortler/Sebastian Stocker (1), Eppan/Barbara Obkircher (1), Eppan/Marion Lafogler (1), Fabian Foppa (1), Fotolia/Christian Schwier (1), Jenesien/Sabine Weithaler (1), Kaltern/Helmuth Rier (1), Kaltern/Tiberio Sorvillo (1), Luca Guadagnini (1), Mirror Houses/Oskar Da Riz (1), Reinswalder Lift GmbH/Helmuth Rier (1), Rittner Horn Bergbahnen/Tiberio Sorvillo (1), Shutterstock (1), SMG/Ales-sandro Trovati (1), SMG/Clemens Zahn (1), SMG/Daniel Geiger (1), SMG/Helmuth Rier (1), SMG/Stefano Gilera (1), SMG/Stefano Scatà (1), Südtiroler Archäologiemuseum/foto dpi (1), Tappeiner (1), WAMS (1)
Konzept markenforum.com
Layout & Druck Athesia, Bozen
Übersetzungen Cizeta Studio, Meran
Erscheinungstermin Jährlich, Anfang November
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Aldein Radein JochgrimmDorfplatz 34, I-39040 AldeinTel. +39 0471 886 800Fax +39 0471 886 247www.aldein-radein.com
Wandergebiet Naturpark Trudner HornAltrei San Lugano TrudenK.-Pacher-Str. 9, I-39040 TrudenTel. +39 0471 869 078Fax +39 0471 869 278www.trudnerhorn.com
Schöner reisen in den …
...Süden SüdtirolsEntspannt, schnell und günstig – mit der Bahn.Ohne Stress, ohne Stau und ohne Tanken. Bereits ab 39 Euro mit dem Europa-Spezial, solange verfügbar. Kurze Entfernungen sogar noch günstiger, z.B. München–Bozen ab 29 Euro. Eigene Kinder/Enkel unter 15 Jahren fahren kostenlos mit (Eintrag auf der Fahrkarte der Eltern/Großeltern notwendig).
Nähere Infos und Buchung unter www.bahn.de/italien
Die Bahn macht mobil.
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