Sicherheit im Auslandseinsatz - DAADSicherheit im Auslandseinsatz Peter Wilde •1978-2001...

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BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.

Sicherheit im Auslandseinsatz

Peter Wilde

• 1978-2001

• Bundeswehr - Ausbildung zum Stabsoffizier ABC Abwehrtruppe

• Seit 2001 - Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) - Referatsleiter Internationale Ausbildung; CIMIC

• Insgesamt 8 Auslandseinsätze zwischen 8 Monaten und 3 Wochen (Somalia, Kosovo, FYROM, Bosnien, Pakistan, Afghanistan, Indonesien, Haiti)

• Ausgebildet für Katastrophenschutz UN, NATO, EU

• EU - Experte für Katastrophenhilfe

• Studium BWL

• MBA Umweltgefahren und Krisenmanagement

Ablauf/Ziel

• Risiken / Gefährdung

• Sensibilisierung, Darstellung von Schutzmöglichkeiten und Empfehlungen

• Keine Checklisten/Belehrungen etc.

• Themen: Unterkunft, Lebensumstände, Kriminalität, Verkehr, Informationsmöglichkeiten

• (nur) 1,5 Stunden

• Keine „Beschallung“ sondern Dialog

• Fragen jederzeit ☺

BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.

Sicherheit im Auslandseinsatz

Safety: Warum?

Ich gehe in ein total friedliches und zivilisiertes Land!

Was soll mir schon passieren?

5

• Quelle: Badische Zeitung

• Quelle: Bild Zeitung

• Quelle: n-tv

• Quelle: Tagesscpiegel

Quelle: Pars-Todayl

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Quelle: n-tv

Quelle: mena watch

• Quelle: Spiegel

Sicherheit gibt es niemals

und nirgendwo zu 100%!

Es bleibt immer ein Risko!

BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.

Unterkunft

Allgemein

• Region / Nachbarschaft (Regierungsgebäude, Militär, Versammlungsplätze, Radiostationen…)

• Nähe zu Öffentlichen Einrichtungen (Polizei, Feuerwache, Krankenhaus...)

• Klare Zutrittsregelung zum Gebäude

• Ausreichende Beleuchtung

• Solide Bausubstanz

• Fenster und Türen können gesichert werden

• Sichere Strom und Wasserversorgung

• Verkehrsinfrastruktur/Ausweichrouten

• Park-/Abstellplätze

• .....

Unterbringung im Hotel

• Andere Gäste

• Rezeption/Wachen/Sicherheitspersonal

• Eingang/Notausgang

• Raumausstattung (Telefon, Tür, Vorhang, Feuermelder...)

• Ausstattung des Hotels (Safe, Aufzug, Feuerschutzausstattung...)

• Lage des Zimmers (Erdgeschoss, 1. Stock meiden)

• Möglichkeiten zum Verschieben der Möbel

Persönliche Vorbereitung

• Essen und Trinken bevorraten

• Wasservorrat für die Hygiene

• Hausapotheke

• Stromausfall

• Wichtige Dokumente griffbereit halten

• Gepäck für den Notfall

• Im Notfall auf dem Laufenden bleiben

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https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Pu

blikationen/Broschueren_Flyer/Buergerinformationen_A4/Ratg

eber_Brosch.pdf?__blob=publicationFile

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Ratgeber zur persönlichen Vorbereitung

Inkl. Checklisten

BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.

Allgemeine Lebensumstände

Umfeld

• Andere Kultur

• Straßenverkehr

• Energieversorgung

• Flora und Fauna

• Temperatur/Luftfeuchte

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Ernährung

• Lokale Versorgung

• Standards im Land (Kühlung, Hygiene….)

• Straßenverkauf/Garküchen

• Restaurants

• Trinkwasser

Cook it, peel it or leave it!

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Medizinische Versorgung

• Medizinische Vorsorge

• Hausapotheke

• Liste von Ärzten (Botschaft?)

• NGO in der Nähe?

• Krankenhaus

• Notfalltransport – ggf. vorplanen

• Liste Erreichbarkeiten

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BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.

Auftreten / Verhalten

Vorbereitung

• Kenntnis politscher, kultureller, geographischer Kontext

• Sicherheitsplanung/-briefing/-info (nicht nur Webseite AA)

• Briefing auch für Besucher

• Medizinische Vorbereitung (Impfungen)

• Ansprechpartner mit Kontaktdaten

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When you are in Rome, do as the Romans do☺

• Achte darauf, wie man Dich betrachtet und wie Du eingeschätzt wirst.

• Sei aufmerksam gegenüber der Umwelt

• Fühle dich für Deine eigene Sicherheit und die Deiner Umgebung jederzeit verantwortlich

• Trete zurückhaltend auf; zeige weder durch Kleidung noch durch Benehmen, dass Du wohlhabender oder Ausländer bist

• Bewege Dich mit Selbstvertrauen und Entschiedenheit

• Sei taktvoll und diplomatisch, vermeide Streit mit lokalen Einwohnern.

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Hinweise

• kulturelle und länderspezifische Besonderheiten

• Rollenverständnis Mann/Frau

• Lokale Kleiderordnung

• Alkohol in der Öffentlichkeit

• „Aufreisser“ und verwinkelte Gassen (z.B. Suk)

• Bettelnde Kinder – anfassen

• Kein Urteil und keine Meinungsäußerung über soziale oder politische Verhältnisse oder über lokale Sitten und Gebräuche.

• Zivilcourage – wann sage ich was, wann bin ich ruhig, wann schreite ich ein

• Held spielen, ich kann alles, weiß alles

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Hinweise

• Unterrichte immer jemanden, wohin Du gehst; sei nie unterwegs, ohne die wichtigsten Telefonnummern

• Follow the locals!!! Große Menschenmasse in eine Richtung: mitgehen!

• Meide Demonstrationen

• Hinweise über Elefand befolgen

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Größte Gefahr

• Routine• Nach langer Verwendung in der Region wird man leichtsinnig,

ist unaufmerksam

• Gefährdung für sich selbst und für andere ! !

Sei stets darauf gefasst, mit einer Bedrohung konfrontiert zu werden!

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Kriminalität/Gefährdung

Kriminalität/Gefährdung

• Taschendiebstahl

• Überfall

• Einbruch

• Erpressung/Bedrohung

• Stalking

• Anwerbeversuch von Diensten

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Unverzüglich Information an

• DAAD Bonn

• IC

• lokale Polizei

• Botschaft vor Ort

• Sicherheitskräfte

• Info an andere Organisationen

• Keine Alleingänge!!!

• Kein Widerstand!!!

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Taschendiebstahl

• Auftreten im Team (auch auf Kollegen achten)

• Beobachten potentielles Opfer

• Bevorzugt große Menschenmengen

• Verschiedene Methoden/Tricks

Anrempeln / Stoßen / Beschmutzen / Stadtplan / Blume / Rasierklinge / Tasche-Jacke beim Buffet

• Taschendiebe sind kreativ! Immer neue Methoden

Schutzmöglichkeiten

• Nur mitnehmen, was man braucht

• Wertgegenstände nahe am Körper tragen

• Wenn möglich in einer Tasche mit Reissverschluß

• Wertgegenstände an verschiedenen Stellen am Körper tragen

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• Überfall

• Gewaltbereitschaft der Täter

• Nicht den Helden spielen

• Forderungen nachgeben!

• Wo bewege ich mich? Dunkelheit?

• Einbruch

• Wertgegenstände sicher aufbewahren (auch ausserhalb der Unterkunft)

• Polizei, DAAD und Botschaft informieren!

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Transport und Verkehr

Safety and Security

Allgemeine Situation

• Andere Verkehrssituation als gewohnt

• Unfallrisiko sehr hoch

• Verkehrsunfälle häufigste Ursache für Verletzungen und Tod

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Zu Fuß

• Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer nicht mit dem in westlichen Ländern normalerweise üblichen Verhalten zu vergleichen

• Ampeln• Zebrastreifen

• Besonderes Risiko bei Dunkelheit

• Wo bewege ich mich zu Fuß

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Öffentliche Verkehrsmittel

• Sicherheitsstandard oder auch die technische Wartung

• Fahrpläne/Zuverlässigkeit

• Abends/Nachts

• Sprache?

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Taxi oder Mietwagen

• Empfohlene Taxis (von Botschaft, NGO…)

• 3-4 Telefonnummern

• Verlässlichkeit bestätigt?

• Als Frau: Vorstellen lassen von einem Mann

• Preisgestaltung

• Taxi von der Straße

• Preis

• Fahrer• Zustand Fahrzeug

• Mietwagen (mit Fahrer) – Konstante

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Eigenes Fahrzeug

• Lokale Fahrweise

• Lokale Fahrerlaubnis / Führerschein

• technische Wartung

• Fahrzeugtyp

• Bequemlichkeit versus Wohlstand demonstrieren

• Ansehen bei Partnern

• Parkplatz

• Lokaler Fahrer

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Fahrzeuge und Routenplanung

• Verkehrsunfälle sind die häufigsten Ursachen für Verletzung und Tod

• Fahranweisung/Routen-planung/Kommunikation

• Technischer Zustand von Fahrzeugen

• Ausgebildete Fahrer/Lokale Fahrer

• Anweisung für Fahrten

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Kontrollen / Checkpoint

Verhalten 1

• Fahre vorsichtig und langsam an Kontrollpunkt

• Folge allen Anweisungen!

• Kein Umfahren der Kontrolle!

• Blende ab, schalte das Standlicht und die Innenbeleuchtung an

• Halte das Fahrzeug an, aber schalte den Motor nicht aus, es sei denn, Du wirst dazu aufgefordert

• Mache das Radio aus

• Öffne das Fenster

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Verhalten 2

• Setze die Sonnenbrille ab

• Halte deine Hände immer sichtbar und vermeide abrupte Bewegungen

• Zeige auf Anforderung Deine ID-Karte/Papiere..

• Folge den Anweisungen

• Wenn das Auto durchsucht wird, verfolge – wenn möglich - den Durchsuchenden, um sicher zugehen, dass nichts gestohlen wird

• Bei mehreren Leuten im Fahrzeug: Sprecher bestimmen

• Freundlich sein, auch wenn das gegenüber es nicht ist

• Erwarte keine Bevorzugung bei wiederholender Kontrolle

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Sicherheitsplan

Sicherheitsplan (SP)

• Sicherheitsplan soll die Risiken minimieren

• SP ist eine Hilfe für die Delegierten und für das HQ

• SP beinhaltet SOP, Checklisten, Merkblätter für verschiedene

Situationen, um Bedrohungen zu verhindern/minimieren

• Sicherheitsplan ist ein “lebendes Dokument”

• Der Sicherheitsplan befreit die Delegierten und das HQ nicht

von der ständigen Durchführung einer Situations- und

Risikoanalyse.

Sicherheitsplan - Gliederung

• Einführung

• Hintergrundinformation

• Handlungsanweisungen

• Vorkehrungen für besondere Situationen

• Dokumente/Kopien/Karten

• Merkblätter

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Sicherheitsstufen

Grundsätze

• Ergebnis zusammenfassender Bewertung unterschiedlicher Kriterien

• DAAD folgt Sicherheitsstufen AA

• Orientierung für Verhalten und Maßnahmen, welche für die jeweilige Sicherheitssituation bzw. Risikolage eines Einsatzgebietes angemessen sind

• In bestimmten Einsatzländern müssen einzelne Teilregionen ggf. unterschiedlichen Stufen zugeordnet werden

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Sicherheitsstufen AA

• Krisenstufe 1: Alarmierung, Intensivierung Vorsorge

• Krisenstufe 2a: Freiwillige Ausreise der Familienangehörigen

• Krisenstufe 2b: Ausreiseaufforderung an Familienangehörige

• Krisenstufe 3: Ausdünnung Personal

• Krisenstufe 4: Schließung

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Was es sonst noch gibt

Krisenvorsorgeliste

Online Registrierung:

https://service.diplo.de/elefandextern/home/login!form.action

oder:

bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung in die

Deutschenliste gemäß § 6 Abs. 3 des deutschen Konsular-

gesetzes aufnehmen lassen.

Minimale Vorbereitung

• Ausbildung und Training

• Mine Awareness Programm

• HEAT - Hostile Environment Awareness Training (Safety und Security Ausbildung)

• Erstellen von Sicherheitsplänen

• Vorbereiten und trainieren von Standards für mögliche Notfallprogramme/-maßnahmen

Download

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https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Pu

blikationen/Broschueren_Flyer/Buergerinformationen_A4/Ratg

eber_Brosch.pdf?__blob=publicationFile

Weiterführende Links

• Website Auswärtiges Amt/Botschaft

• UN: www.reliefweb.int

• Red Cross: www.icrc.org oder www.ifrc.org

• Literatur:

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https://www.icrc.org/en/publication/0717-

staying-alive-safety-and-security-guidelines-

humanitarian-volunteers-conflict-areas

Die golden P´s

•PROPPER

•PLANING and

•PREPERATION

•PREVENTS

•POOR

•PERFORMENCE

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Peter Wilde

Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ)

Referatsleiter IV 3 – Internationale Ausbildung; Zivil-Militärische

Zusammenarbeit

Ramersbacher Strasse 95

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Tel.: +49 22899-550-5300

Mobil: +49 1707607515

Mail: peter.wilde@bbk.bund.de

www.bbk.bund.de

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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