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Sie haben sich entschieden,sich von Ihrem Mann zu trennen

oder Ihr Mann will sich scheiden lassen?Viele Fragen häufen sich in dieser Situation.

Dieser Flyer will Ihnen bei der Beantwortung helfen.

Am Ende des Flyers finden Sie eine Adressen- und Checkliste.

Trennung

[ Wie wird der Unterhalt geregelt?EhegattenunterhaltAls Unterhalt steht Ihnen ein Teil des EinkommensIhres Mannes zu, wenn Sie bedürftig sind.

Diese Bedürftigkeit kann zum Beispiel durch dieKinderbetreuung oder eine Ausbildung entstehen.

Der Unterhaltsanspruch ist festgelegt, d.h. die Höhedes Unterhalts wird entsprechend den ehelichen Verhältnissen berechnet.

Es ist ratsam, zur Berechnung eine Anwältin hinzuziehen.Diese hilft Ihnen auch, wenn es Probleme mit der Zahlung des Unterhalts gibt.

Der Unterhaltsanspruch besteht während der Trennung, aber auch noch nach der Scheidung und zwar solange, wie die Bedürftigkeit anhält.

Verzichten Sie nicht vorschnell aufIhren Unterhaltsanspruch, auch wenn einige Gründen dafür sprechen sollten bzw. wenn Sie unter Druck gesetzt werden.

Weitere Detailfragen zu Ihrer finanziellen Absicherung klären Sie ebenfalls mit Ihrer Anwältin.

KindesunterhaltJedes minderjährige Kind hat einen Unterhaltsanspruch.Dieser Anspruch besteht im Grundsatz bis zu einer abgeschlossenen Berufausbildung. Wenn Ihre Kinder bei Ihnen leben, ist der Vater barunterhaltspflichtig für diese.Der Unterhalt berechnet sich nach seinem Einkommen.Die „Düsseldorfer Tabelle“ (siehe Adressenliste)gibt Ihnen Auskunft über die Höhe des zu zahlendenUnterhalts, aber auch das Jugendamt berät Sie.Der Unterhalt muss schriftlich eingefordert werden. Zahlt der Vater Ihrer Kinder keinen Unterhalt,können Sie bis zum Alter von 12 JahrenUnterhaltsvorschuss beim Jugendamt beantragen.

[ Persönliche Checkliste für die Trennung

> Berechtigungsschein beim Amtsgericht für Beratungshilfe bei einer Anwältin beantragen

> Termin für eine Rechtsberatung bei einer Anwältin vereinbaren

> evtl. Grundsicherungsleistungen für Arbeitssuchende (Alg-II) bei der ARGE-Lübeck beantragen

> bei Auszug persönliche Gegenstände (Kleidung, Geschenke etc.) mitnehmen

> Wohnberechtigungsschein beim Wohnungsamt beantragen, eventuell Dringlichkeit beantragen

> Wohngeld beantragen

> Absprache über die Aufteilung des Hausrats

> Mietverhältnis klären

> aus dem Mietvertrag und anderen die Wohnung betreffenden Verbindlichkeiten streichen lassen

> Nachweise über Einkommen Ihres Ehemannes und über Vermögen kopieren

> eigenes Bankkonto eröffnen (Berechtigung des Partners sperren lassen)

> Haftung für gemeinsame Schulden klären

Checklisten und Informationsbroschüren ersetzen natürlich

kein persönliches Gespräch. Nutzen Sie die Beratungs- und

Informationsmöglichkeiten der nachfolgenden Anlaufstellen.

[ AdressenAmtsgericht LübeckAm Burgfeld 723568 LübeckTel.: 0451/371-0 (Zentrale)

AnwältInnen für Familienrechtfinden Sie in der Übersicht im Telefonbuch

ARGE-Lübeck; Standorte sind zu erfahren über:Agentur für Arbeit Tel.: 0451/588-0 (Zentrale)Stadtverwaltung: Tel: 0451/122-0 (Zentrale)

Autonomes FrauenhausTel.: 0451/66033Email: info@autonomes-frauenhaus.de

Frauenhaus der ArbeiterwohlfahrtTel.: 0451/705185Email: frauenhaus-luebeck@awo-sh.de

Beratungsstelle für Familien- und ErziehungsfragenHüxterdamm 1823552 LübeckTel.: 0451/793229

Beratungsstelle für Ehe- und LebensfragenJakobikirchhof 4Tel.: 0451/794362

Düsseldorfer Tabellewww.olg-duesseldorf.nrw.de/service/ddorftab/intro.htm

Frauenberatung "Nur Mut" Tel.: 0451/71628

Frauen- und Familienberatung der Humanistischen UnionHansestr. 2423558 LübeckTel.: 0451/81933

Frau und BerufFleischhauerstr. 3723552 LübeckTel.: 0451/7079793

Jugendamt bzw. Sozialberatungsstellen des Jugendamtesfinden Sie im Telefonbuch unter Stadtverwaltung

Kinderschutzzentrum LübeckAn der Untertrave 7723569 LübeckTel.: 0451/78881

Pro Familia BeratungsstelleAegidienstr. 77253552 LübeckTel.: 0451/623309

Wohnungsamt:Kronsforder Allee 2-623560 LübeckTel.: 0451/122-4585

Hansestadt LÜBECKFrauenbüro der Hansestadt Lübeck

Braunstrasse 2123552 Lübeck

Tel: 0451/122-16-01/-15

Fax: 0451 / 122 – 1620

Email: frauenbuero@luebeck.de

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[ Wann kommt es zu einer Scheidung?

Bevor es zu einer Scheidung kommt,muss ein Paar mindestens ein Jahr getrennt gelebt haben,nur in Ausnahmefällen kann die Ehevor Ablauf des Trennungsjahres geschieden werden.

Bei einer Scheidungmuss nicht jede Partei anwaltlich vertreten sein. Wenn Sie aber Probleme haben,Ihr Recht Ihrem Ehemann gegenüber durchzusetzen,kann eine Fachanwältinfür Familienrecht sehr hilfreich sein.

Liegt Ihr Einkommen unter einer bestimmten Grenze,haben Sie Anspruchauf Beratungs- und Prozesskostenhilfe.Die Beratung durch eine RechtspflegerInim Amtsgericht ist kostenlos.

Benötigen Sie weitergehende Auskünfte,so wird Ihnen ein Berechtigungsschein für die Beratung bei einer Anwältin ausgestellt.Dort wird dann ein Betrag von 10€ fällig.Die Anwältin wird Ihnen auch bei Fragen,die die Trennung betreffen, weiterhelfen.

[ Wie wird was geteilt?

[ Wer bekommt die Wohnung?

Bei einer Trennung stellt sich schnell die Frage,wer in der ehelichen Wohnung bleiben darf. Kommt es nicht zu einer gütlichen Einigung, können Sie die Zuweisung der Ehewohnungbeantragen. Die Durchsetzung vor Gericht lässt sich leichtermit Hilfe einer Anwältin durchsetzen.

Sollten Sie sich eine neue Wohnung suchen,scheuen Sie sich nicht davor, einenWohnberechtigungsschein für eineSozialwohnung beim Wohnungsamt zu beantragen. Dieser Schein wird ausgestellt, wenn Ihr Einkommeneine bestimmte Höhe nicht übersteigt.

Sie können auch einen Antrag auf Wohngeld(beim Wohnungsamt) stellen.Sind Sie oder Ihr EhemannArbeitslosengeld-II-EmpfängerIn,können Sie ab 2005 Unterkunftskosten bei derARGE-Lübeck beantragen.Dort können Sie auch Hilfen für die Umzugskostenund die Mietkaution beantragen.

Ist ein Verbleib in der ehelichen Wohnung bis zumUmzug in die neue Wohnung nicht möglich (z.B. bei Gewalt in der Ehe), wenden Sie sich an eines der Lübecker Frauenhäuser oder an die Beratungsstelle „Nur Mut“ (Telefonnummern in der Adressenliste).

[ Wie ist das Sorgerecht für die Kinder geregelt?

Eltern haben während der Ehe ein gemeinsamesSorgerecht für ihre Kinder. Daran ändert aucheine Trennung oder Scheidung nichts.

Nur wenn ein Elternteil die Übertragung desSorgerechts für sich allein beantragt, entscheidet das Familiengericht über die Sorgerechtsregelung.

Das ist insbesondere dann erforderlich,wenn es in wesentlichen Bereichen der elterlichenSorge zwischen den Eltern zu Konflikten kommt.

Viele Gerichte sehen im gemeinsamen Sorgerechtdie beste Lösung für das Kind.

Daraus folgt jedoch kein Vorrang der gemeinsamenSorge vor der Alleinsorge eines Elternteils.

Deshalb sollten Sie sich von einer Anwältin vertreten lassen, wenn Sie das alleinige Sorgerecht beantragen wollen.

Unabhängig vom Sorgerecht behält jeder Elternteil das Recht auf Umgang mit seinem Kind,bzw. das Kind hat ein Recht auf Kontakt zu beidenElternteilen. Dies Umgangsrecht erstreckt sich auchauf die Großeltern.

HausratAls Hausrat werden alle Dinge bezeichnet,die für den gemeinsamen Haushalt gebraucht werden.Hierzu gehört auch das Familienauto.Hausrat, der während der Ehe angeschafft wurde, muss geteilt werden. Sie haben auch Anspruch auf alle Gegenstände, die Sie zur Versorgung der Kinder benötigen, wenn Ihre Kinder bei Ihnen leben werden. Dies gilt auch,wenn diese Dinge vorher Ihrem Mann gehört haben.

Persönliche DingePersönliche Dinge müssen nicht geteilt werden, soz.B. Kleidung, Schmuck und Geschenke.

VermögenDas Vermögen (z.B. Immobilien, Aktien,Sparguthaben etc.) eines Ehepaares wird über den Zugewinn beschrieben. Über den Zugewinnausgleich wird das Vermögen geteilt.Eine gütliche Aufteilung von Hausrat,Vermögen etc.ohne Anwältin verringert den Streitwert und somit dieKosten.

RenteIn der Zeit der Ehe haben Sieund Ihr Partner gemeinsam einen Anspruch auf Versorgung im Alter erworben. Dieser wird über den Versorgungsausgleich geteilt. Informieren Sie sich darüber bei Ihrem Rententräger.

KrankenversicherungSie sind bis zur Scheidung bei Ihrem Ehemann alsFamilienmitglied krankenversichert, wenn Sie nichtsozialversicherungspflichtig berufstätig sind.Danach müssen Sie sich selbst versichern.Die Kosten dafür können Sie als Kranken-versicherungsunterhalt bei Ihrem Ehemann einfordern. Das gleiche gilt für den Altersvorsorgeunterhalt.

Wenn Sie oder Ihr Ehemann Arbeitslosengeld-II-EmpfängerIn sind, werden die Beiträge für Kranken- und Rentenversicherung von der Agentur für Arbeit übernommen(ab 2005).

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