Reich, wilhelm - Charakteranalyse. Für studierende und praktizierende Analytiker

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Orgonforschung Reich hatte sich um den Lehrauftrag nur bemüht, um ein Visum für die USA zu erhalten. Er führte ihn nur ein Jahr lang aus. Parallel dazu und anschließend konzentrierte er sich auf seine auf der Bionforschung aufbauende Orgonforschung. Die Arbeit mit den schon in seiner Osloer Zeit entdeckten Bionen führte ihn zum Postulat einer „spezifisch biologischen“ Energie, die er Orgon nannte. Diese sei, so Reich, in von ihm konstruierten Orgonakkumulatoren konzentrierbar und biophysikalische Grundlage seiner Therapie. Durch die Verbreitung seiner Bücher und die Einübung von Studenten in die Grundlagen seiner Orgonforschung wurde der Kreis insbesondere von Ärzten, die auch seinen Orgonakkumulator verwendeten, immer größer. Reich veröffentlichte Zeitschriften und es gab jedes Jahr eine Konferenz in Rangeley, auf der den Interessierten die neuesten Ergebnisse präsentiert wurden. Gleichzeitig erschienen ab Mitte der 1940er Jahre kritische Artikel in der Presse, und die amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) wurde auf die Orgonbehandlung aufmerksam. Unter dem Eindruck des Koreakrieges, bei dem auch der Einsatz von Atombomben erwogen wurde, begann Reich im Januar 1951 das "Oranur-Experiment", mit dem er erforschen wollte, ob sich mit Orgonenergie Radioaktivität neutralisieren lässt.[13] Nachdem dabei unerwartet Versuchsmäuse starben und mehrere Mitarbeiter ernstlich erkrankten, evakuierte Reich sein Laborgebäude, um weiteren Schäden vorzubeugen. Reich interpretierte den Vorgang so, dass sich beim Oranur-Experiment "tödliche Orgonenergie" (DOR) gebildet habe. Diese versuchte er nun durch Anwendung eines mit Wasser verbundenen Röhrensystems („DOR-Buster“) von den kontaminierten Personen "abzuziehen".[14] Eine Fortentwicklung dieses Geräts war der „Cloudbuster“, mit dem er, diesmal aus der Atmosphäre, ebenfalls DOR abziehen und so Regen auslösen zu können behauptete. Lokalzeitungen in Maine wussten von erfolgreicher Anwendung des Gerätes zu berichten.[15] Da Reich sich von dem UFO-Medienhype, der von dem Roswell-Zwischenfall 1947 ausgelöst worden war, beeindrucken ließ, richtete er den "Cloudbuster" versuchsweise auf ein am Himmel stehendes blinkendes Licht. Da diese Erscheinung daraufhin verschwand, nahm Reich an, dass er es mit einem UFO zu tun gehabt hatte, das sich, so seine These, der Orgonenergie als Antrieb bediente.

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