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Integriertes Stadtumbaukonzept Kreisstadt Eschwege 2006 / 2007 Städtebauliches Entwicklungskonzept gemäß § 171 b BauGB Stand November 2007

01 Titelblatt-Eschwege 071107 · Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 3 November 2007 0. Vorbemerkungen Eschwege Stadt am Fluss – Stadt im Fluss Als eine von drei Pilotstädten in Hessen

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Integriertes Stadtumbaukonzept

Kreisstadt Eschwege2006 / 2007

Städtebauliches Entwicklungskonzept gemäß § 171 b BauGB

StandNovember 2007

Integriertes StadtumbaukonzeptStadt Eschwege

2006 / 2007

Auftraggeber:

Magistrat derKreisstadt EschwegeObermarkt 2237269 Eschwege

Verwaltungsinterne Betreuung:

Herr Wolfgang Conrad M.A., Leiter StabsstelleWirtschaftsförderung (bearb. Kap. 0, 1, 6)

Frau Gudrun Wolff, Leiterin FachdienstStadtplanung

Herr Engelbert Thielemann, Leiter FachdienstGebäudewirtschaft / Touristische Infrastruktur

Bearbeitung (Kap. 2, 3, 4):

FIRU mbHForschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragender Raum- und Umweltplanung mbHReinhardtstraße 27C10117 BerlinTel: 030-288775 0www.firu-mbh.de

Herr Dipl.-Geogr. Heiko SchultzHerr Dipl.-Ing. Karsten Wehmann

Bearbeitung (Kap. 5 Leitplan Innenstadt):

Herr Prof. Dipl.-Ing. M. Sc. Econ Manfred HeggerHerr Guido HöfertArchitekturbüro Hegger Hegger Schleiff, Kasselwww.hhs-architekten.de

Stand: November 2007

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INHALTSVERZEICHNIS

0. VORBEMERKUNGEN 3

1. DAS ESCHWEGE PROGRAMM – INTEGRIERTESSTADTENTWICKLUNGSKONZEPT 8

1.1 EINFÜHRUNG ............................................................................8

1.2 INTEGRIERTES ENTWICKLUNGSKONZEPT UND POLITISCHE

STEUERUNG FÜR ESCHWEGE....................................................... 10

1.3 HANDLUNGSFELD TECHNOLOGIEPOLITIK - WARUM

TECHNOLOGIEPOLITIK IN ESCHWEGE?.........................................11

1.3.1 NETZWERKSTEUERUNG – DIE NIWE (NETZWERK INITIATIVEWIRTSCHAFTSRAUM ESCHWEGE) 15

1.4 HANDLUNGSFELD STANDORTFAKTOREN ........................................18

1.5 HANDLUNGSFELD STADTUMBAU ..................................................26

2. INTERKOMMUNALE KOOPERATION DER REGION„MITTLERES WERRATAL“ 33

2.1 AUSGANGSSITUATION ..............................................................33

2.2 REGION „MITTLERES WERRATAL“...............................................33

3. GESAMTSTÄDTISCHE ANALYSE 36

3.1 RAUM- UND NUTZUNGSSTRUKTUR...............................................36

3.2 STÄDTEBAULICHE STÄRKEN-SCHWÄCHEN-ANALYSE........................ 39

3.2.1 STÄRKEN 393.2.2 SCHWÄCHEN 423.3 DEMOGRAPHISCHE UND WOHNUNGSMARKTBEZOGENE STATUS-

QUO-ANALYSE ........................................................................45

3.3.1 EBENE DER GESAMTSTADT 453.3.2 EBENE DER STADTQUARTIERE UND STADTTEILE 553.4 DEMOGRAPHISCHE UND WOHNUNGSMARKTBEZOGENE PROGNOSE ......62

3.4.1 SZENARIEN 623.4.2 HAUSHALTE UND WOHNUNGSMARKT 673.4.3 AUSWIRKUNGEN AUF GEMEINBEDARFSEINRICHTUNGEN 763.5 HANDLUNGSBEDARF IN STÄDTISCHEN TEILRÄUMEN ........................ 81

3.5.1 HANDLUNGSBEDARF IN DER GESAMTSTADT 813.5.2 HANDLUNGSBEDARF IN DER KERNSTADT 83

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4. GESAMTSTÄDTISCHES STADTUMBAUKONZEPT 87

4.1 INTEGRIERTE ENTWICKLUNGSZIELE DER STADTENTWICKLUNG..........87

4.2 LEITPLAN GESAMTSTÄDTISCHE ENTWICKLUNGSZIELE UND

HANDLUNGSFELDER ................................................................. 88

4.2.1 RÄUMLICHE UND THEMATISCHE HANDLUNGSSCHWERPUNKTE 904.3 EMPFEHLUNGEN ZUR WOHNUNGSMARKTSTABILISIERUNG ................96

4.3.1 DEFINITION DES ANPASSUNGSBEDARFS 964.3.2 ALLGEMEINE EMPFEHLUNGEN 974.3.3 EMPFEHLUNGEN HINSICHTLICH DER

WOHNUNGSMARKTSTABILISIERUNG 984.4 WOHNRAUMENTWICKLUNG IM STADTTEIL HEUBERG ..................... 100

4.4.1 RAHMENBEDINGUNGEN – STATUS QUO UND PROGNOSE 1004.4.2 ENTWICKLUNGSZIELE 1044.5 STADTUMBAUGEBIET ..............................................................110

5. ZUKUNFTSWERKSTATT FÜR DIE ENTWICKLUNG EINESINTEGRIERTEN STADTUMBAUKONZEPTES 113

6. ZIELE UND HANDLUNGSFELDER FÜR DASSTADTUMBAUGEBIET 128

6.1 LEITPLANENTWICKLUNG FÜR DAS STADTUMBAUGEBIET

„INNENSTADT“ .....................................................................128

6.2 VISIONEN UND STRATEGIEN DER STADTENTWICKLUNG .................129

6.2.1 SZENARIO 1 - STATUS QUO ANTE 1296.2.2 SZENARIO 2 - STÄRKEN STÄRKEN 1306.2.3 SZENARIO 3 - STADTTALENTE ZU NEUEN UFERN 1326.3 LEITPLAN INNENSTADT...........................................................133

6.3.1 LEITPLAN INNENSTADT UND HANDLUNGSFELDER 1336.3.2 ZUSAMMENFASSUNG DER LEITLINIEN UND STRATEGIEN FÜR DEN

STADTUMBAUPROZESS IN DER INNENSTADT 1366.3.3 UMSETZUNGSSTRATEGIEN 1386.4 LEITPROJEKTE UND STADTUMBAUMAßNAHMEN ............................140

6.4.1 LEITPROJEKTE 1406.4.2 STADTUMBAUMAßNAHMEN 142

7. VERZEICHNIS DER PLÄNE UND ABBILDUNGEN 178

8. LITERATURVERZEICHNIS 179

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0. Vorbemerkungen

Eschwege

Stadt am Fluss – Stadt im Fluss

Als eine von drei Pilotstädten in Hessen ist die Kreisstadt Eschwege Ende 2004 indas Bund-Länder-Programm „Stadtumbau West“ aufgenommen worden. In dievom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung ge-steuerte „Gemeinschaftsinitiative Stadtumbau in Hessen“ sind im Jahr 2006 15weitere Einzelstädte und insbesondere 15 interkommunale Kooperationen aufge-nommen worden mit dem Ziel, auf die Folgen des demographischen und deswirtschaftlichen Strukturwandels zu reagieren und die Veränderungsprozesse zugestalten. Zu diesen interkommunalen Kooperationen zählt auch die Region„Mittleres Werratal“, der neben Eschwege alle 7 Nachbarkommunen der Kreis-stadt angehören.

Aus Sicht des Wirtschaftsministeriums steht Eschwege und inzident die ganzeRegion vor der großen Aufgabe, die Herausforderungen anzunehmen, die sichaus der dramatischen Beschleunigung des demographischen Wandels hier inNordost-Hessen ergeben und zu gravierenden strukturellen Veränderungen füh-ren werden. Eschwege und das Mittlere Werratal, Teil der inneren PeripherieDeutschlands mit spezifischer Problemlage, gezeichnet durch die lange Phase desZonenranddaseins, haben unter ganz anderen Strukturvoraussetzungen zu agie-ren als zum Beispiel die Region Rhein-Main. Diese Herausforderungen müssenmit neuen integrierten Entwicklungskonzepten und neuen wirksamen Steue-rungsinstrumenten aktiv angenommen und gestaltet werden.

Aus städtebaulicher Sicht muss der Schwerpunkt auf einer aktiven Innenentwick-lung der Stadt liegen mit der Ziel, die Innenstadt bzw. die Altstadt in ihrer funk-tionalen, aus Wohnen, Arbeiten, Handel, Kultur und Freizeit bestehenden Vielfaltzu bewahren und mittels notwendiger, strategieorientierter Um- oder Rückbau-maßnahmen zu stärken. Gleichzeitig gilt es die Chance zu nutzen, die in der Ges-taltung von gesellschaftlichen und stadtentwicklungspolitischen Veränderungs-prozessen liegt.

Das Ingangsetzen von derartigen städtebaulichen Veränderungsprozessen, dieEschwege zukunftsfähig machen sollen, bedarf neuer Ideen, der Entwicklungneuer Perspektiven und eines hohen Maßes an baulicher Qualität. Dazu gehörtauf der anderen Seite der respektvolle Umgang mit den gewachsenen Strukturender historischen Fachwerkstadt sowie die Bereitschaft, sich auch der Moderne zuöffnen und neue Wege zu wagen. Aus stadt- und raumentwicklungspolitischerSicht gilt es, die Funktion Eschweges als Kreisstadt und als Mittelzentrum imländlichen Raum in Kooperation mit den Nachbarkommunen des Mittleren Werra-tals neu zu definieren und abzusichern. Absicherung nicht aus egoistischen Grün-den heraus, sondern als gemeinsame vorsorgende Strategie zur Überlebenssi-cherung des gesamten Raumes.

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Folglich stehen interkommunal nicht nur stadtumbauspezifische Maßnahmen inden Altstadtkernen, sondern auch linienverbundene Gemeinschaftsvorhabengleichberechtigt nebeneinander.

Am Beginn des erforderlichen Stadtumbauprozesses steht natürlich eine umfas-sende Analyse des Status quo, eine Prognose der zu erwartenden Entwicklungen,die Ausarbeitung von Entwicklungszielen und die Festlegung des Stadtumbauge-bietes mit den entsprechenden Stadtumbaumaßnahmen. Diese Vorgehensweiseentspricht sowohl den Regelungen des Baugesetzbuchs (§§ 171 a-d BauGB) alsauch dem Leitfaden zur Durchführung des Programms „Stadtumbau in Hessen“.

Das vorliegende Stadtumbaukonzept in Form eines integrierten Entwicklungskon-zeptes liefert damit die formelle konzeptionelle Grundlage für den Stadtumbau inEschwege. Es ist ein informelles Planungsinstrument, das sowohl die Grundlagefür die zukünftige Bauleitplanung und für wichtige stadtentwicklungspolitischeEntscheidungen als auch die Voraussetzung für die Beantragung von Fördermit-teln im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Stadtumbau in Hessen darstellt.

Aufgabentechnisch soll das erarbeitete Stadtumbaukonzept in das von der Stabs-stelle Wirtschaftsförderung aufgestellte und am 29.04.2004 einstimmig von derStadtverordnetenversammlung beschlossene integrierte Stadtentwicklungskon-zept mit dem Titel „Das Eschwege Programm“ eingearbeitet werden. Im eigentli-chen Sinne war die Einarbeitung aber viel mehr eine Verzahnung von einanderabhängigen oder auf einander abgestimmten Maßnahmekonzepten, Leitzielenund Vorhaben.

Parallel dazu hat sich die Kreisstadt Eschwege auf Betreiben der Stabsstelle Wirt-schaftsförderung eben aus diesen Verzahnungsgründen heraus zur Optimierung,gleichzeitigen Vertiefung und zur Erhöhung der Umsetzungschancen des Stadt-umbaukonzeptes, um die Aufnahme der Stadt in weitere Programme erfolgreichbeworben.

Eschwege ist deshalb aktuell Modellstadt in folgenden Programmen:

politische Techniksteuerung (s. Werkstattbericht HMWVL)

Ab in die Mitte Hessen 2003 bis 2005 (HMWVL)

Stadtumbau in Hessen (HMWVL)

Neues Wohnen - Beratung und Kooperation für mehr Lebensqualität imAlter (BMFSFJ)

Neues Altern in der Stadt (Bertelsmann Stiftung)

Kulturwirtschaft & Stadtumbau (HMWVL und HMWK)

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Das integrierte Handlungskonzept für die interkommunale Kooperation MittleresWerratal liegt im Entwurf vor. Die regionsbezogene Konzeption mit einer Vielzahlvon interkommunalen Themen wird nach Beschlussfassung durch die beteiligtenKommunen mit seinen wesentlichen Inhalten integraler Bestandteil dieses Kon-zeptes (Kapitel 2).

Die Erarbeitung des Stadtumbaukonzeptes der Kreisstadt Eschwege wurde aufSeiten der Stadtverwaltung durch eine interne Arbeitsgruppe, bestehend ausWolfgang Conrad M.A. (Leiter Stabsstelle Wirtschaftsförderung), Gudrun Wolff(Fachdienst Stadtplanung) und Engelbert Thielemann (Fachdienst Gebäudema-nagement/Touristische Infrastruktur) kontinuierlich begleitet. Daneben wurde einArbeitskreis Stadtumbau installiert, der im Rahmen des Erarbeitungsprozess zuinsgesamt 5 Arbeitskreissitzungen zusammenkam.

Abbildung 1: Ausstellung zu den City-Karrees im Rathaushof

Die Teilnehmer bzw. teilnehmenden Institutionen des Arbeitskreises Stadtum-bau:

Jürgen Zick, Bürgermeister

Thomas Große, 1. Stadtrat und Stadtkämmerer

Wolfgang Conrad M.A., Leiter Stabsstelle Wirtschaftsförderung

Gudrun Wolff, Fachdienst Stadtplanung

Engelbert Thielemann, Fachdienst Gebäudewirtschaft/Touristische Infra-struktur

Hartmut Adam, Jörn Engler, Fachdienst Soziales

Guntram Peter, Fachdienst Tiefbau

Reiner Brill, Vorsitzender Bau- und Planungsausschuss

Dr. Michael Ludwig, IHK

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Dirk Schumacher, Geschäftsführer Wohnstadt

Markus Lecke, Geschäftsführer Stadtwerke Eschwege GmbH

Jutta Riedl, Geschäftsführerin Zweckverband Tourismus

Sonja Pauly, Trägerverbund Heuberg

Heike Bruchertseifer, Initiative Stadtmarketing Eschwege e.V.

Architekturbüro Hegger Hegger Schleiff

Heiko Schultz, Karsten Wehmann, FIRU

Integraler Bestandteil des Erarbeitungsprozesses zu den konzeptionellen Grund-lagen des Stadtumbaus sind die Ergebnisse des mehrtägigen interdisziplinärenWorkshops unter dem Titel „Zukunftswerkstatt“. Die Zukunftswerkstatt wurdevon der Kreisstadt Eschwege als Modellstadt erstmals im Rahmen des Pro-gramms „Stadtumbau Hessen“ als ungewöhnliches und vorausschauendes In-strument für die Entwicklung eines integrierten Stadtumbaukonzepts im Februar2006 unter Leitung des Kasseler Architekturbüros Hegger Hegger Schleiff durch-geführt, und zwar in Form eines „Kooperativen beschränkten städtebaulichen I-deenwettbewerbs im vereinfachten Verfahren“ nach GRW 1995.

An der Zukunftswerkstatt nahmen drei Teams teil, die sich interdisziplinär ausjeweils drei renommierten Büros der Fachrichtungen Städtebau, Freiraumgestal-tung und Stadtsoziologie aus der gesamten Bundesrepublik zusammengesetzthaben. Die intensive Arbeitsphase der Zukunftswerkstatt endete mit einer öffent-lichen Vorstellung der differenzierten und vielfältigen Ideensammlung mit zumTeil völlig überraschenden Ansätzen und neuem Denken.

Eine Bewertungskommission, bestehend aus Vertretern des Landes Hessen, derKreisstadt Eschwege, der Denkmalpflege sowie Stadtplanern würdigte die Ergeb-nisse und empfahl, die positiv bewerteten Lösungsansätze zur Grundlage derweiteren Planungsüberlegungen zu machen. In weiteren Arbeitsrunden wurdendie Ergebnisse der Zukunftswerkstatt und deren Lösungsansätze zu einem Leit-plan geformt, der Bestandteil dieses Stadtumbaukonzeptes ist (Kapitel 6).

Den Bürgerinnen und Bürgern wurde über die öffentliche Vorstellung der Ergeb-nisse der Zukunftswerkstatt hinaus mehrfach die Gelegenheit gegeben, über Vi-sionen und konkrete Projekte der Stadtentwicklung ins Gespräch zu kommen unddie Herausforderungen des demographischen Wandels konstruktiv zu diskutie-ren. Es fanden insgesamt folgende öffentlichkeitswirksame Veranstaltungenstatt:

Ausstellung der Ergebnisse des Innenstadtkarree-Wettbewerbes im Rah-men von „Ab in die Mitte in Hessen“ vom 19. August bis 30. September2005 in der „Red Box“ am Obermarkt.

Öffentliche Präsentation der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt am03.02.2006 in der Aula der Volkshochschule Eschwege.

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Öffentliche Stadtverordnetenversammlung am 13.7.2006 mit einem Zwi-schenbericht zum Stadtumbaukonzept.

Bürgerversammlung und Bürgerbeteiligung zum Thema Stadtumbau am19. April 2007 im Rathaussaal mit ausführlicher Vorstellung des Stadtum-baukonzept-Entwurfs durch den Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförde-rung.

Das Stadtumbaukonzept ist als ein dynamisches Planungsinstrument anzusehen,das den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden muss. Vordiesem Hintergrund ist mit der Beschlussfassung zum Stadtumbaukonzept durchdie Stadtverordnetenversammlung auch das Ziel zu formulieren, dass die Rah-menbedingungen und bisher erreichten Ziele in einem Abstand von maximal 5Jahren im Sinne eines Monitorings zu überprüfen sind, um - sofern erforderlich -eine Neujustierung von Zielen und Maßnahmen vorzunehmen.

Wolfgang Conrad M.A.Leiter Stabsstelle Wirtschaftsförderung

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1. Das Eschwege Programm – integriertesStadtentwicklungskonzept

Autor: Wolfgang Conrad M.A., Stadt Eschwege, Leiter Stabsstelle Wirt-schaftsförderung

1.1 Einführung

Am 29.04.2004 hat die Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt Eschwegeein politisches Strategiekonzept – das „Eschwege Programm“ – einstimmig be-schlossen. Mit dem Eschwege Programm will die Kreisstadt den Wirtschafts-standort als Mittelstadt und Mittelzentrum für das nächste Jahrzehnt fit machen.Das „Eschwege Programm“ wurde von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung derKreisstadt Eschwege konzipiert.

Das Eschwege Programm ist ein neuer Förderansatz für eine strategieorientiertekommunale Wirtschafts-, Technologie und Stadtentwicklungspolitik in Form einesintegrierten Entwicklungskonzeptes einschließlich der Handlungsfelder Stadtum-bau und „Neues Altern in der Stadt“ (NAIS) als Querschnittsaufgabe. Dieses Pro-gramm bildet die übergeordnete Klammer für die Entwicklung aller Daseins-grundfunktionen und ordnet den Stadtumbau als wesentliches Handlungs- bzw.Kompetenzfeld in diese Strategie mit ein. Da die konzeptionelle Verdichtung allerhier dargestellten Programme, Konzeptideen, Förderansätze, Strategien undHandlungsanweisungen für eine zukünftige nachhaltige Stadtentwicklung undImpulsgebung im Eschwege Programm erfolgt, wird dieses Programm deshalbhier in seinen Grundzügen dargestellt.

Es ist von vornherein so konzipiert, dass es fortgeschrieben werden kann. Be-dingt durch die Notwendigkeit, auf die vom eingetretenen beschleunigten, dra-matischen demographischen Wandel aufgeworfenen Fragen und Probleme, Lö-sungsansätze zu finden, zu denen jetzt auch das neue Stadtumbaukonzept ge-hört, stellt das vorliegende Stadtumbaukonzept, integriert in das Eschwege Pro-gramm die erste Fortschreibung dieses integrierten Entwicklungskonzeptes von2004 dar.

Das Stadtumbaukonzept ist der wichtigste Teilaspekt dieser ersten Fortschrei-bung des „Eschwege Programms“. Die zunehmende Überalterung der EschwegerStadtgesellschaft sowie die offen zu Tage tretenden Leerstandsprobleme, die ihreUrsachen insbesondere in der Kleinteiligkeit der Grundstücksgrößen haben, ver-bunden mit Sanierungsrückständen und deren Finanzierbarkeit, veranlassten dieKreisstadt auf Initiative der Stabsstelle darüber hinaus nicht nur zur Bewerbungfür das Programm „Stadtumbau in Hessen“, sondern auch zur Teilnahme am Pi-lotprojekt NAIS – „Neues Altern in der Stadt“ – der Bertelsmann Stiftung und zurTeilnahme am Bundesprogramm „Neues Wohnen – Beratung und Kooperation fürmehr Lebensqualität im Alter“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren,Frauen und Jugend mit dem Modellprojekt „Marktplatzkarree“.

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Parallel dazu kommt ergänzend der dreimalige Gewinn des Landeswettbewerbes„Ab in die Mitte in Hessen“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehrund Landesentwicklung. Das Ministerium fordert gerade von den „Stadtumbau-städten“ eine nachhaltige Teilnahme. Gleichzeitig hat Eschwege als erste hessi-sche Kommune aus dem Stand heraus dreimal hintereinander diesen Landes-wettbewerb gewonnen und damit den Hattrick geschafft. Alle drei Wettbewerbewurden vorausschauend als strategisches Instrument der Stadtentwicklung vonder Stabsstelle Wirtschaftsförderung konzipiert und genutzt. Insbesondere mitder dritten Wettbewerbsteilnahme hat Eschwege als erste hessische Stadt die ge-forderte Verknüpfung von Stadtumbau und Innenstadtförderung verwirklicht. Mitdem sogenannten „Innenstadt-Karreewettbewerb“ konnte deshalb bereits in ei-nem sehr frühen Stadium der Stadtumbau auf privater Wettbewerbsbasis einge-läutet und die kleinräumige Karreevernetzung als Modell für ein neues Stadt-raumsystem in Form der Anlage von Karrees und deren Vernetzung, und damitals neues sozialräumliches Entwicklungskonzept für den Stadtumbau in Mittel-zentren, insbesondere in Fachwerkstädten, eingeführt werden. Zum Beispiel istdas sogenannte „Marktplatzkarree“ aus diesem Innenstadt-Karreewettbewerbhervorgegangen und transzendierte zum jetzigen Pilotprojekt im oben zitiertenBundesprogramm „Neues Wohnen“. Mit allen drei „Ab in die Mitte“-Wettbewerbsteilnahmen als „Best Practice-Beispiele“ wird Eschwege in mehrerenVeröffentlichungen gewürdigt.

Im Februar 2007 ist Eschwege schließlich in das neue Programm „Kulturwirt-schaft und Stadtentwicklung“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Ver-kehr und Landesentwicklung und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaftund Kunst aufgenommen worden. Es stellt ein Brückenprogramm zum Stadtum-bau dar.

Mit der Technologiesteuerungspolitik und dem Unternehmensnetzwerk NIWE(Netzwerk Initiative Wirtschaft Eschwege) ist Eschwege im Zusammenhang mitder Innovationsregion Mitte (Bündelung der wirtschafts- und technologiepoliti-schen Zielrichtungen des Städtedreiecks Eisenach, Mühlhausen und Eschwegezusammen mit dem Wartburgkreis) als „gutes Beispiel interkommunaler Koope-ration“ in die Veröffentlichung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Ver-kehr und Landesentwicklung „Gemeinschaftsinitiative Stadtumbau in Hessen –Interkommunale Kooperation“ aufgenommen worden. Eschweges Technologie-steuerung mit dem Umsetzungsinstrument NIWE ist ein wesentlicher Bausteindes integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, dem Eschwege Programm, für einenachhaltige Wirtschaftspolitik.

Das Sammeln von Programmteilnahmen ist aber kein Selbstzweck. Vielmehr istes eine Notwehrmaßnahme und ein notwendiger Instrumenteneinsatz zur Bewäl-tigung der anstehenden Probleme. Die hohe Kunst des Instrumenteneinsatzes istund bleibt aber die strategische und kreative Verzahnung zu inhaltlichen The-menblöcken und Maßnahmen, wie sie von der Stabsstelle Wirtschaftsförderungauf Seite 14 dargestellt wird (vgl. Schautafel „Umsetzung des Eschwege Pro-gramms“).

Neben den eben zitierten Programmen ist die Kreisstadt natürlich noch in denProgrammen Einfache Stadtsanierung sowie Stadtsanierung vertreten, stellver-

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tretend sei hier das Stadtsanierungsgebiet „Stadtbahnhof“ genannt und erfolg-reich im Programm Soziale Stadt – HEGISS – mit dem Stadtteil Heuberg tätig.

Mit der Erweiterung der Kompetenzbereiche des Eschwege Programms um dasKompetenzfeld „Stadtumbau“ erhebt die Kreisstadt das Thema „Stadtumbau“nachdrücklich zum eigenen Stadttalent, weil es gilt, sich rechtzeitig den Heraus-forderungen mit neuen Stadtentwicklungskonzepten und wirksamen Steuerungs-instrumenten zu stellen. Das war ja auch der Beweggrund, warum sich Eschwegeals eine der ersten Städte in Hessen um die Aufnahme in das Bund-/Länderprogramm „Stadtumbau West“ erfolgreich beworben haben. Als eine vondrei hessischen Modellstädten der Stufe 2 (Stufe 1 ist das ExWoSt-Forschungsvorhaben) wollen wir die Auswirkungen des demographischen Wan-dels nicht passiv hinnehmen, sondern aktiv gestalten. Im besten Fall wollen wirnicht nur negative Nebeneffekte mildern, sondern die Chancen nutzen, die in derGestaltung von Stadtumbauprozessen liegt.

Das Stadttalent des gesteuerten oder geplanten Stadtumbaus bedingt darüberhinaus alle mit dem Stadtumbau zusammenhängenden Anforderungen an politi-sche Steuerung zu bündeln und systematisch zu entwickeln. SystematischerStadtumbau heißt dann, die wirtschafts- und beschäftigungsrelevanten, umwelt-relevanten, demographisch relevanten und städtebaulich relevanten Anforderun-gen, Ressourcen und Strategien aufeinander zu beziehen und zu verzahnen. Ne-ben die gezielte technologieorientierte Bestandspflege und Neuansiedlung tretengleichberechtigt Maßnahmen der Umwelt-Qualitätsverbesserung in der Innen-stadt, der Rückbau und die Revitalisierung von Brachflächen oder die Anpassungder Zahl der Wohnungen und Gebäude an den wirklichen Bedarf oder eine neueSeniorenpolitik.Die Kreisstadt Eschwege will diesen Weg konsequent gehen und kann damit alsParadebeispiel für eine Modellkommune angesehen werden, die alle strategie-dienlichen Programme nutzt, um die Stadt zukunftsfähig zu machen.

1.2 Integriertes Entwicklungskonzept und politischeSteuerung für Eschwege

Im Kern geht es beim „Eschwege Programm“ um die Beantwortung der Frage,mit welchen Instrumenten der Strukturwandel in Eschwege bewältigt, die lang-fristige Erhaltung der Wirtschaftskraft und die Sicherung der Wettbewerbsfähig-keit nachhaltig auf eine zukunftsfähige Basis gestellt werden kann und mit wel-chen Maßnahmekonzepten den Folgen des demographischen Wandels aktiv ent-gegengesteuert werden soll.

Es stellt sich die Frage, ob es ausreicht, dem demographischen und Struktur-wandel lediglich mit einem Bündel aus verschiedenen Einzelmaßnahmen zu be-gegnen. In diesem Sinne hält die Kreisstadt Eschwege gerade auf der kommuna-len Ebene eine konzipierte Handlungsstrategie für nötig und möglich, die einennotwendigen Strukturwandel zukunftsgerichtet einleitet und zu einer spannendenpolitischen Gestaltungsaufgabe innerhalb des räumlichen und sozialen KontextesStadt werden lässt.

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Eschwege geht deshalb den Weg der politischen Steuerung im Rahmen eines in-tegrierten Entwicklungskonzeptes, weil wir der Meinung sind, dass Größe, Über-schaubarkeit und Komplexität von Mittelstädten für integrierte Konzepte undSteuerungsansprüche ideale Voraussetzungen darstellen. Eschwege will zukünftignicht anpassen, sondern gestalten, d. h. steuern. Steuerung setzt wiederum vor-aus, dass die Kreisstadt Eschwege Steuerungsansprüche gegenüber ihrem wirt-schaftlichen und sozialen Umfeld beansprucht sowie politische Schwerpunkte fürdie Zukunftsgestaltung bildet.

Diese politischen Schwerpunkte für die Zukunftsgestaltung nennen wir Kompe-tenzbereiche. Für die Umsetzung des Eschwege Programms wurden deshalbsechs solcher Kompetenzbereiche, in vier Handlungsfeldern, gebildet:

I. Handlungsfeld Technologiesteuerung

Kompetenzbereich 1: Metallverarbeitung

Kompetenzbereich 2: Kunststoffverarbeitung

Kompetenzbereich 3: Aus- und Weiterbildung

II. Handlungsfeld Standortfaktoren

Kompetenzbereich 4: Kunst, Tourismus und Sport

Kompetenzbereich 5: Die Einkaufsstadt

III. Handlungsfeld Stadtumbau

Kompetenzbereich 6: Stadtumbau

Kompetenzbereich 7: Querschnittsaufgabe NAIS

IV. Handlungsfeld Interkommunale Kooperation Mittleres Werratal

Nachfolgend werden die 4 Handlungsbereiche und 6 Kompetenzbereiche kurz er-läutert.

1.3 Handlungsfeld Technologiepolitik - Warum Tech-nologiepolitik in Eschwege?

Die Bedingungen für den Einsatz des Instrumentes der klassischen Wirtschafts-förderung im Rahmen des Handlungsfeldes Wirtschaftpolitik haben sich grundle-gend geändert. Die bisherigen zentralen Aufgaben der klassischen Wirtschafts-förderung, insbesondere die Bereitstellung von entsprechender Infrastruktur und

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ausreichend Gewerbeflächen, der Verkauf von Gewerbegrundstücken für dieNeuansiedlung von Unternehmen, die aktive Sicherung des einheimischen Unter-nehmensbestandes, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sowie entsprechendeAus- und Weiterbildungsmaßnahmen bei betrieblichen Krisen- und Umstrukturie-rungsprozessen, aktives Standortmarketing, oft in Verbindung mit Stadtmarke-ting, sind zur Standard- oder Pflichtaufgabe geworden und nur noch eine Teilauf-gabe innerhalb eines größeren Aufgabenspektrums. Zur Erhaltung der kommuna-len Wettbewerbsfähigkeit reichen diese bisherigen angebotsorientierten Maß-nahmen als Ansatz nach unserer Meinung nicht mehr aus. Die neue Aufgabe be-ruht auf einem völlig anderen Ansatz: Unser neuer Ansatz ist eine lokale innova-tionsorientierte Technologiepolitik mit der Umsetzung über Netzwerke.

Welche Ziele verfolgt die Eschweger Technologiepolitik?

Unser kommunalpolitisches Ziel ist die Sicherung und Gestaltung der kommuna-len Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Unser wirtschaftspolitisches Zielist die Bewältigung des Strukturwandels. Da dies jetzt von der Fähigkeit der inder Kommune ansässigen Unternehmen abhängig ist, neue Technologien, markt-fähige Produkte sowie wettbewerbsfähige Produktionsverfahren oder Dienstleis-tungen zu entwickeln, d. h. abhängig ist vom lokalen Innovationspotential, istdas Ziel unserer Technologiepolitik insbesondere die Stärkung der Innovationsfä-higkeit unserer Unternehmen, in Verbindung mit einer strategieorientierter Aus-und Weiterbildungsarbeit.

Das klassische Instrument Wirtschaftsförderung erfährt somit eine neue qualita-tive Ausrichtung.

Aufgabe der Eschweger Technologiepolitik ist es nun, durch die Bereitstellungvon Informationen und Wissen, Beratung, Kooperations- und Kontaktmöglichkei-ten, die Stärkung des Forschungs- und Entwicklungspotentials sowie Finanzhilfenund eine entsprechende Qualifizierungs- und Weiterbildungsarbeit, vor allem a-ber über die Bildung von Netzwerken und über kooperative Projekte, die Fähig-keit der eigenen Unternehmen zu fördern, gezielt Innovationen durchzuführenum am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mit diesen angebotsorientierten Instrumenten sollen günstige Voraussetzungenfür unternehmerisches Handeln sichergestellt und die Unternehmen in die Lageversetzt werden, möglichst frühzeitig Innovationsdefizite abzubauen und zu-kunftsweisende Entwicklungen einzuleiten. Nicht mehr konkurrenzfähige Struktu-ren sollen zum wirtschaftlichen und technologischen Strukturwandel sowie zumAufbau neuer Wertschöpfungsketten animiert werden.

Unsere Umsetzungsinstrumente für die Technologiesteuerung sind, neben derklassischen Wirtschaftsförderung mit Entwicklung der weichen Standortfaktoren,ein kooperatives Netzwerkmanagement, insbesondere in Form der Umsetzungüber Projekte zusammen mit den Unternehmen.

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Handlungsfeld Technologiesteuerung – Bildung der Kompetenzbereicheund des Technologieprofil

Für den Strukturwandel durch Technologiepolitik muss ein bestimmtes Mindest-maß an Unternehmen und strukturellen Voraussetzungen sowie strategischenAnsätzen vorhanden sein oder geschaffen werden (siehe Strukturmodell Conrad2001, a.a.O). Dieser mittel- bis langfristige Neuausrichtungsprozess beinhaltet u.a. die Stärkung des jeweiligen Unternehmensbestandes sowie Forschungs- undEntwicklungspotenzials, die Vernetzung insbesondere der Unternehmen zu ko-operativen Netzwerkinitiativen, die Bildung eines eigenständigen Technologiepro-fils mit technologieorientiertem Leitbild auf der Basis sektoraler technologieorien-tierter Kompetenzbereiche, den gezielten Einsatz von Fördermitteln, die aktiveBestandssicherung der örtlichen Unternehmen einschl. der Ansieldungspolitik,das Marketing und letztendlich die Pflege der weichen Standortfaktoren. Bis aufdas noch dünne Forschungs- und Entwicklungspotential sind die Unternehmens-potentiale, die strukturellen Voraussetzungen und strategischen Ansätze für dietechnologieorientierte und technologiepolitische Arbeit am Strukturwandel imWirtschaftsraum Eschwege bereits geschaffen bzw. in Arbeit.

Eine der wichtigsten Aufgaben war, für den Wirtschaftsstandort ein eigenständi-ges, authentisches Technologieprofil und Leitbild zu entwickeln. Es dient zur Ab-grenzung und Unterscheidung von anderen Wirtschaftsstandorten, spricht demStandort indirekt eine technologische Kompetenz zu – wichtig für Ansiedlungs-fragen – und könnte auch im Wettstreit um Fördermittel ausschlaggebend sein.

Aus der Untersuchung der Unternehmenspotentiale des Wirtschaftsraumes Esch-wege ergab sich, dass der Raum überwiegend durch Betriebe der Technologie-schwerpunkte Metall und Kunststoff gekennzeichnet ist. Die Metall- und Kunst-stoffbranche ist die wichtigste Wirtschaftsbranche des Wirtschaftsraumes Esch-wege. Viele Unternehmen im Wirtschaftsraum Eschwege sind Marktführer, zumTeil sogar Weltmarktführer in ausgesuchten exportstarken Technologiesektoren.Diese Unternehmen stellen auch die Mehrheit des UnternehmensnetzwerkesNIWE dar.

Daraus ließen sich konsequent die drei Kompetenzbereiche Metall, Kunststoff so-wie Aus- und Weiterbildung ableiten. Der Bereich Aus- und Weiterbildung ist dienotwendige Querschnittskompetenz für den Erhalt und den Ausbau des wirt-schaftlichen Verflechtungsgebietes, denn gerade unter demographischen Ge-sichtspunkten gilt es einem drohenden Mangel an qualifizierten Fachkräften ent-gegenzuwirken. Entsprechende Qualifikationsstrategien müssen zu einer annä-hernden Übereinstimmung von Fachkräfteangebot und –nachfrage führen.

Also ergibt sich das neue authentische Eschweger Technologieprofil aus die Ver-dichtung der zukunftsfähigen technologischen Kompetenzbereiche. Das neueTechnologieprofil kennzeichnet den Wirtschaftsraum Eschwege zur Standortdiffe-renzierung folgerichtig als „Entwicklungs- und Anwenderzentrum für innovativeProduktionstechnologien mit dem Schwerpunkt Sonder- und Werkzeugmaschi-nenbau sowie Formenbau, insbesondere für die Automobilzulieferindustrie.

Neben den Unternehmen mit den Kernkompetenzen Metall- und Kunststoff prä-gen natürlich weitere Unternehmen das Bild des Eschweger Wirtschaftsraums,

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insbesondere aus den Branchen Chemische Produkte, Feuerfeste Formen, Dru-ckerzeugnisse, Nahrungs- und Genussmittel sowie Dienstleistungen und Handel.Auch aus diesen Branchen gehören zahlreiche Unternehmen als Netzwerkmitglie-der dem Unternehmensnetzwerk NIWE an.

Die Zukunft Eschweges als Technologiestandort hängt davon ab, diese Kompe-tenzbereiche weiter zu stärken. Darüber hinaus gilt es, weitere nicht endogenebereiche als mögliche Zukunftsbereiche zu identifizieren und implementieren.

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1.3.1 Netzwerksteuerung – die NIWE (Netzwerk Initia-tive Wirtschaftsraum Eschwege)

„Wir bringen kluge Köpfe aus der regionalen Wirtschaft in Eschwege zu-sammen!“

Der Netzwerkgedanke

Netzwerke gründen, Kooperationen bilden, Zulieferketten einrichten und mitKompetenzfeldern die eigenen Stärken im Markt herausstellen, wird zunehmendVoraussetzung für unternehmerischen Erfolg.

Zum Erfolgsmuster gehört auch, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein undsich kernkompetenzgesteuert technologisch hoch innovativ weiterzuentwickelnund dabei auch nichtsynergetische Felder für neue Absatzmärkte zu erschließen.

Die Grundlage jeglichen Erfolgs ist Innovation. Also muss kontinuierliche Innova-tionsbereitschaft und –fähigkeit im Unternehmen zum bestimmenden Motivati-onsfaktor werden. Auch hier hilft der Netzwerkgedanke, der in der Wirtschaftnicht nur in Deutschland immer mehr zum leitenden Erfolgsfaktor wird.

Mit dem von der Stabsstelle Wirtschaftförderung im Januar 2003 gegründetenUnternehmensnetzwerk NIWE - Initiative Wirtschaft Eschwege - wird den Unter-nehmen im Wirtschaftsraum Eschwege diese Netzwerkplattform angeboten.

Netzwerksteuerung

Für die Umsetzung der Eschweger Technologiepolitik bedient sich die Kreisstadtder NIWE; sie ist das wichtigstes Umsetzungsinstrument für den Bereich Tech-niksteuerung.Steuerungshandeln vollzieht sich nämlich nicht mehr nach den tradierten Vorstel-lungen von einer hierarchischen Steuerung, sondern durch Kooperation der rele-vanten öffentlichen Akteure und der Unternehmen in Form von kooperativenNetzwerken. Die Netzwerke sind das Scharnier insbesondere zwischen denKommunen und den Unternehmen.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Wir können als Kommune zum einen unserenBedarf an Informationen aus den Unternehmen decken und zum anderen gezieltfür die Unternehmen Maßnahmen und Strategien ergreifen.

Die Arbeit in kooperativen Netzwerken ist die moderne Art der kommunalen Poli-tikdurchführung im Bereich Wirtschaft, wie sie Eschwege praktiziert.

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Definition der Netzwerkinitiative

Das Unternehmensnetzwerk NIWE versteht sich als flexibles und kreatives Ko-operationsnetzwerk ohne starre Struktur und auf freiwilliger Basis. Zu den Auf-gaben gehören die Förderung der regionalen Wirtschaft durch eine Intensivierungder Kooperation zwischen den Unternehmen im Großraum Eschwege sowie die

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Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung & Entwicklung. Zudemerleichtert die NIWE die Suche nach regionalen Partnern und die Initiierung ge-meinsamer Projekte. Die Netzwerkentwicklung und -steuerung obliegt dem Netz-werkbüro in Form der Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Rathaus.

Netzwerk-Kennzahlen für den Kompetenzbereich Metall und Kunststoff

Gesamtumsatz: ca. 300 Mio. EURAnzahl Mitarbeiter: ca. 2.600Anzahl Auszubildender: 23 Ausbildungsunternehmen

mit ca. 130 Auszubildeden, davon 11 MechatronikerAnzahl Konstrukteure: ca. 130Anzahl QM-Systeme: 16Anzahl UM-Systeme: 5

Weiterer Ausbau des Netzwerkes

Mit Hilfe einer Förderung aus Mitteln des Ziel-2-Programms der EU Strukturfonds2000- 2006 konnte die NIWE in 2005 bis 2007 weiter aus- und aufgebaut wer-den.

Die NIWE arbeitet jetzt in vier Arbeitsgruppen/Teilbereichen:

verlängerte Werkbank/gegenseitige Auftragsvergabe/interne Auftragsbör-se

Mess- und Prüfmittel/Kalibrierung

Aus- und Weiterbildung/überbetriebliche Mechatroniker-Ausbildung

„Meisterrunde“/Lean Production

Für die Suche nach Kooperationspartnern aus der Metall- und Kunststoffbrancheim Wirtschaftsraum Eschwege, für die Suche nach Geschäftspartnern im Bereichdes Sonder- und Werkzeugmaschinenbaus und für die Information über Produk-te, gemeinsame Projekte und Initiativen sowie spezielle Unternehmensleistungensowie für den Wunsch nach persönlichem Kontakt zu anderen Unternehmen wur-de die Informationsplattform niwe.net aufgebaut. Für den Mess- und Prüfmit-telaustausch steht eine eigene interne Datenbank zur Verfügung. Für Marketing-aktivitäten stehen eigene Werbemittel bereit.

Am 02. Mai 2007 wurde ein Netzwerkbeirat ins Leben gerufen, bestehend ausVertretern von Schlüsselunternehmen, der die Interessen der Mitgliedsunter-nehmen wahrnimmt und die Netzwerkziele mitbestimmt.

Die Arbeit des NIWE-Netzwerkbüros bzw. der Stabstelle Wirtschaftsförderunggeht aber inzwischen über die normale Netzwerkarbeit hinaus. Durch die Koope-ration mit anderen Netzwerken und den dadurch bedingten Unternehmenskon-takten im Nachbarteilraum Thüringen erhält das Netzwerk inzwischen konkreteAuftragsanfragen bzw. Aufträge, die provisionsfrei im Netzwerk vermittelt wer-den.

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Die nächsten Ziele:

gemeinsamer Marktauftritt der NIWE-Unternehmen/Marketingaktivitäten

Intensivierung der überbetrieblichen Aus- und Weiterbildung/Mecha-tronikerausbildung

Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Partner-städte Mühlhausen und Eisenach im Rahmen der Innovationsregion Mitte

die Etablierung eines An-Institutes vor dem Hintergrund eines notwendi-gen Innovationsmanagements (Stichwort: angewandte Forschung undEntwicklung)

Stärkung des Dienstleistungsbereichs insbesondere durch Gründung vonHandwerkernetzwerken mit der Spezialisierung auf Fachwerk und Haus-technik

Bestandserweiterungen und sektorale Ansiedlungen

Was bietet die NIWE?

Die NIWE bietet vorrangig den Unternehmen im Netzwerk exklusive, unabhängigvon diesen grundsätzlich allen interessierten Unternehmen im Wirtschaftsraum,diverse Serviceleistungen und Kooperationsmöglichkeiten aus einer Hand. Derkostenlose und vertrauliche Service erstreckt sich insbesondere auf folgendeThemen:

Förderung von Kooperationen und innovativen Projekten

überbetriebliche Aus- und Weiterbildung gegen den Fachkräftemangel(Ausbildungsverbund; insbesondere überbetriebliche Mechatronikerausbildung)

Förderung der Auftragsvergabe zwischen Unternehmen im Netzwerk

übergreifende Marketingaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit(z. B. Messeauftritte, Imagebroschüren, Filme)

erleichterte Suche nach regionalen potenziellen Geschäfts- und Kooperationspart-nern(Vernetzung mit Lieferanten, Dienstleistern etc.)

Förderung von persönlichen Kontakten und Erfahrungs- sowie Informations-austausch zwischen Mitglieds- und anderen Unternehmen

Austausch von Kapazitäten (z. B. CAD/CAM, Fertigungskapazitäten, Monteuren,Praktikanten)

Zusammenarbeit mit anderen Netzwerken, z. B. in Kassel und Eisenach (Innovati-onsregion Mitte)

Prüfmittelbeschaffung und –kalibrierung im Verbund

übergreifende Forschung und Entwicklung bzw. Innovationsmanagement

Forcierung des Technologietransfers

Fördermittelbeschaffung, nicht nur für Kooperationsprojekte

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Praktische Netzwerkunterstützung bei der Ansiedlung und Firmengründung

Innovationsregion Mitte

Aus Sorge um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsraumes Eschwege, insbeson-dere vor dem Hintergrund eines Europas der Regionen und eines sich abzeich-nenden Mangels an Fachkräften für den lokalen/regionalen Arbeitsmarkt beid-seits der Landesgrenze Hessen/Thüringen, hat sich auf Initiative der StabsstelleWirtschafsförderung die Innovationsregion Mitte gegründet.

Offizielle Starttermin für die neue Innovationsregion Mitte war der 22.09.2004.Zur Schaffung eines regionalen Konsenses über eine gemeinsame Wirtschafts-und Technologiepolitik und regionaler Strukturen sowie zur Bündelung der wirt-schaftspolitischen Kräfte auf beiden Seiten der Landesgrenze haben die dreiNachbarstädte Eisenach, Eschwege und Mühlhausen und der Wartburg-Kreis so-wie die Unternehmensnetzwerke NIWE (Eschwege) und LINAT/Konat (Thürin-gen/Eisenach) auf Vorschlag der Stabsstelle der Kreisstadt Eschwege bereits imAugust 2004 eine gemeinsame Zusammenarbeit beschlossen. Ziel ist die Zu-sammenarbeit der Unternehmensnetzwerke als Lieferantennetzwerk für die Au-tomobilzulieferindustrie.

1.4 Handlungsfeld Standortfaktoren

Neben den für die wirtschaftliche Zukunftsentwicklung der Stadt wichtigen wirt-schaftspolitischen Schwerpunkten wie zum Beispiel Standortsicherung, Netz-werkmanagement oder Innovationsförderung, den so genannten harten Stand-ortfaktoren, treten verstärkt die weichen Standortfaktoren wie Standortmarke-ting, kulturelles oder sportliches Angebot, hohe Lebensqualität, Bildung und Wis-sen oder der Faktor Personal im Zuge der demographischen Entwicklung in denVordergrund.Ohne den verstärkten Ausbau dieser weichen Standortfaktoren wird es zuneh-mend schwierig im globalen Konkurrenzkampf zu bestehen. Nachfolgend deshalbeine Kurzdarstellung der weiteren Handlungsfelder als insofern weiche Standort-faktoren.

Kompetenzbereich 4: Kunst, Tourismus und Sport

Teilbereich Tourismus und Sport

Dieser „besondere“ Eschweger Ansatz berücksichtigt im Teilbereich Tourismusund Sport unter dem Stichwort „Vitalität“ die Aspekte Gesundheitsentwicklungund Sport. Vital bleiben soll hier heißen „Gesundheitserhaltung durch Sport“,möglichst im Netzwerk mit Ärzteschaft, Fitness-Einrichtungen und besonderen,zu schaffenden Vitalservicecentern. Durch gezielte Zielgruppenansprache und

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gezieltes Marketing soll damit die Zahl der Übernachtungen wieder steigen unddie Aufenthaltsdauer sowie die Kaufkraftabschöpfung in Eschwege erhöht wer-den. Die Lagegunst Eschweges im Werratal, unmittelbar am Fluss und an derSeenplatte mit Werratalsee und Radwanderweg, das Ideal der kurzen Wege ausder Innenstadt zur Naherholung und zu Sportaktivitäten ist hier das Vermark-tungs-Plus.

Voraussetzung, um am zunehmenden Inlandstourismus teilhaben zu können, istallerdings der Neubau eines echten 4-Sterne-Hotels. Auch die Eschweger Indust-rie drängt auf einen solchen Neubau, denn die Kundenpflege verlangt ein ent-sprechendes Übernachtungsniveau, das zum größten Teil nicht in Eschwege be-friedigt werden kann. Entsprechende Standorte an der Werra genießen höchstePriorität. Hier wird zwischen einem echten Business und einem echten Sporthotelabzuwägen sein.

Gleichzeitig müssen die Angebotsdefizite in Gastronomie, Hotellerie und touristi-scher Infrastruktur mit Hilfe innovativer Tourismuskonzepte beseitigt werden.

Aus Sicht der Stadtentwicklung und des Stadtumbaus liegt es auf der Hand, pri-vaten Immobilienbesitzern zum Umbau nicht mehr benötigten Wohnraums bzw.nicht mehr benötigter Fachwerkhäuser zu Ferienwohnungen bzw. Ferienhäusernin der Innenstadt zu raten – Altstadt-Ferienhaus - und sie dabei zu unterstützen.Reizvolles Fachwerkensemble als Urlaubs- und Freizeitdomizil könnte gerade inEschwege, der Stadt mit ihren kurzen Wegen auch in die freie Natur und zumWerratalsee sowie in die Altstadt ein marktgerechtes Angebot auf dem Weg zurErlebnis-Fachwerk-Einkaufsstadt darstellen (ergänzend: Altstadt-Ferienhotel imFachwerkbestand).Entsprechende profilbildende Kultur-, Freizeit- und Sportaktivitäten sowie –events könnten zu Alleinstellungsmerkmalen ausgebaut werden.

Mit der Zielgruppe der „jungen Alten“ kommt eine weitere Zielgruppe für Esch-wege in Betracht. Mit dem NAIS-Projekt der Bertelsmann Stiftung und dem vonder Kreisstadt 2007 gewählten Aktionsprogramm „Seniorenwirtschaft“, unter-stützt vom Institut für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen, wurde soeben dieBasis für die Ansprache der Zielgruppe der Älteren gelegt.

Die nächsten Ziele sind:

gezielter qualitativer Infrastrukturausbau (Rad- und Wanderwegenetzaus-bau, Anschluss an überregionale Routen, innovative Erweiterung des Gast-ronomie- und Übernachtungsangebotes, Hotelneubau, Erweiterung desSportangebotes im Bereich „Wassersport“, Kanu- und Flussbahnhof, Golf);

Stärkung des Selbstbewusstseins als zentrale Sporttourismus-Stadt in Ab-stimmung mit der Arbeitsgemeinschaft „Interkommunale Kooperation Mitt-leres Werratal“;

neue Profilierung als Sportstadt und Sport-Eventstadt (WerraMan); The-ma: Sport und Gesundheit in Verbindung mit Natur und Fachwerk;

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Angebote für die Zielgruppe der Senioren im Bereich Tourismus, Sport undGesundheit kreieren;

hierfür neue Wohnformen, ohne altersspezifische Ausrichtung und neueWohnmodelle schaffen,

Errichtung von sog. Vitalservice-Points für Senioren.

Teilbereich Kunst/Kultur und Tourismus

Im Teilbereich Kunst/Kultur und Tourismus berücksichtigt der besondereEschweger Ansatz Kunst und Kultur als Instrument der Markenbildung für die ü-berregionale Vermarktung (Imagebildung und als Alleinstellungsmerkmal im in-terkommunalen Wettbewerb). Kunst/Kultur wird damit zum Instrument der Wirt-schaftsförderung und zum weichen Standortfaktor für die Tourismus- und Wirt-schaftsentwicklung sowie zum Strategieinstrument für den Strukturwandel undStadtumbauprozess. Erhöhung der Gästefrequenz und Verlängerung der Verweil-dauer in Eschwege sind auch hier das Ziel.

Voraussetzung für solche Veränderungsprozesse und einen Aufbruch ist eine Vi-sion, die die strategische Zielrichtung vorgibt.

Vision 1: Ausstellungshalle Eschwege zur Präsentation von Sammlungen und Ku-ratorien- Projekten

Für Eschwege könnte der besondere Ansatz die Etablierung einer Ausstellungs-halle in Form eines Ausstellungsforums der „leeren Räume“ sein. Erst durch dieVernetzung mit anderen Institutionen und als temporärer Ausstellungsort für pri-vate Sammlungen würde die Ausstellungshalle Eschwege zum Standort von erst-klassigen Ausstellungskonzeptionen werden und bundesweit präsent sein.

Weitere Ziele:

Prüfung der Etablierung einer Ausstellungshalle

neue Profilierung im Bereich Kultur durch Impulsprojekt E-Werk und durchneue Veranstaltungsreihe mit Alleinstellungsmerkmal

Etablierung der Ausstellungsreihe „Eschweger Kunstwege“ (aus „Ab in dieMitte“)

Vision 2: Verzahnung Impulsthema Werra als Stadtbegabung – Stadt am Fluss –mit Fachwerkstadt und in Verbindung bringen mit kulturwirtschaftlichen Ansät-zen.

Unterstützt durch die Etablierung einer Ausstellungshalle könnten sich durch ei-nen Ausbau von Brückenhausen zur Atelierstadt für Sommer- und Winterakade-mien direkte Querverbindungen zu den Handlungsfeldern Stadtumbau, Stadt-

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marketing, Tourismus und zum Impulsthema Kulturwirtschaft & Stadtentwicklungergeben.

Initiativen aus dem Modellprojekt NAIS/Seniorenwirtschaft/Projektgruppe„Kunst/Kultur/Bildung“:

> Kulturakademie/Seniorenakademie in 3 Sparten;

> Workshops, Sommer-/Winterakademie;

> Ausstellungsräume, Workshopräume;

> Atelierwohnungen, Ferien- und Werkstatt-Höfe;

Nicht nur für Ältere, insbesondere auch für die Jugendförderung;

Kombination mit entsprechenden Kulturevents.

Kompetenzbereich 5: Die Einkaufsstadt

Strategische Zielvorgabe

Die strategische Zielvorgabe für das Stadtmarketing Eschwege ist, die Innenstadtwie ein Shopping-Center zu führen, die Alleinstellungsmerkmale einer kompaktenFachwerk-Einkaufsstadt herauszuarbeiten und den Karree-Gedanken als neueräumliche Einheit für das Einkaufen im Kontext einer Erlebnis-Fachwerkstadt ein-zuführen.

Die Oberziele sind:

Entwicklung und Erhöhung der Gesamtattraktivität der Innenstadt

Profilbildung der Einkaufsstadt als Erlebnis-Fachwerk-Einkaufsstadt undErhöhung des Bekanntheitsgrades

Steigerung der Kundenfrequenz

Gleichzeitig kommt dem Stadtmarketing als Strategieinstrument einer in-tegrativen Stadtentwicklung eine stark umsetzungsorientierte Rolle. Zu diesergehören:

die Anhebung des Qualitätsniveaus des Einkaufserlebnisses und des Ange-botes;

die Qualitätssicherung des Angebotes;

die Beobachtung und Umsetzung der Kundenbedürfnisse;

die Mitarbeit am städtebaulichen Rahmen – die Dichte und Kompaktheitder Fachwerk-Innenstadt muss der Positionierung und Profilbildung die-nen;

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Entwicklung und Sicherung des Branchenmixes;

gezieltes zielgruppenspezifisches Marketing;

Unterstützung beim Leerstands- und Flächenmanagement: Stichworte„Stadtumbau“ und „Karrees“;

Organisation von Highlights (auf die Einkaufsstadt bezogene Events);

besonderer Einkaufsservice: kinder- und seniorengerechte Angebote;

Ladengestaltung einschließlich Barrierefreiheit;

Mithilfe bei der Umsetzung des „Masterplans Licht“.

„Ab in die Mitte! Die Innenstadt-Offensive Hessen! 2003“ als stra-tegisches Instrument der Wirtschaftsförderung und der integrati-ven Stadtentwicklung

Das Hessische Wirtschaftministerium fordert insbesondere die Stadtumbau-Kommunen nachhaltig auf, sich an dem Landeswettbewerb „Ab in die Mitte! DieInnenstadt-Offensive Hessen“ zu beteiligen, als Selbstverpflichtung im Stadtum-bauprozess.

2003 nahm die Kreisstadt Eschwege erstmals beim Wettbewerb „Ab in die Mitte!“als Landessiegerin teil und schaffte in 2004 und 2005 den Hattrick. Von Anfangan war es das Bestreben der Stadt auf Initiative der Stabsstelle Wirtschaftsförde-rung, den Wettbewerb als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung undder integrativen Stadtentwicklung einzusetzen, um „spielerisch“ Standortdefiziteabzubauen und neue Strategien auszuprobieren.

Die „Ab in die Mitte!“-Beiträge 2003 und 2004 sind im Buch 100 und 1 Ideen fürdie Innenstadtentwicklung (2007) als „Best Practices“ enthalten.

Nachfolgend sind die Wettbewerbssituationen kurz erläutert, da es das Bestrebensein muss, diese Themen in Verbindung mit dem Stadtumbauprozess fortzu-schreiben und zu verdichten.

2003 - Eschwege im Fluss

Ziel war 2003 zum einen den Bezug der Kreisstadt zum Fluss bzw. zur Stadtbe-gabung „Werra“ und damit die Lage Eschweges als Mittelzentrum zwischen derLutherstadt Eisenach und der documenta-Stadt Kassel wieder deutlich zu ma-chen. Zum anderen beinhaltete das Motto „Eschwege im Fluss“ drei unterschied-liche Intentionen: Die bewusste Inszenierung von Kunst und Klang im öffentli-chen Raum als weicher Standortfaktor, denn zur Profilierung fehlte gerade hierdie überörtliche Ausstrahlung, die bewusste Förderung von Kommunikation undKooperation im Sozialkontext Stadt unter Einbeziehung aller Akteure im Stadt-raum, insbesondere der Jugend in einer aktiven Rolle sowie die bewusste Ver-mittlung des Gefühls, dass diese Stadt sich öffnet, neue Horizonte setzt, ja dass

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tatsächlich etwas „in Fluss“ kommt. Das Motto des Projektes war zugleich Pro-gramm auf allen Ebenen von Konzeption, Präsentation, Organisation und Umset-zung. Die verbindenden Elemente für die vier Wettbewerbswochen waren daseinmalige „Kultur-Café der 31 Tage“ in der ehemaligen Pestalozzischule und die„Eschweger Kunstwege I“, ein Kunstparcours durch die Altstadt.

Der Wettbewerb hat tiefe Spuren hinterlassen. Im November 2005 zog nach ein-jähriger Umbauphase die Musikschule in das Ex-Kultur-Café ein. Hier finden jetztwieder Konzerte und mehr statt. Aus der Kunstbegeisterung erwuchs ein Kunst-verein e. V. Der Sponsor sicherte die nächsten vier Eschweger Kunstwege zu.Und der Wettbewerb hat noch etwas besonderes bewirkt: Das Miteinander.

Aufgabenstellung 2003

Spezifisches, vermarktungsfähiges Eschwege-Profil aufbauen

Bezug und Lage zum Fluss Werra herstellen / geografische Verortungverbessern

Attraktivität der Fachwerkstadt herausstellen

Verantwortung für gemeinsames Handeln in den Köpfen verankern, Stadt-identität und Wir-Gefühl einfordern

Kommunikation und Kooperation zwischen den Akteuren nachhaltig för-dern

Verantwortung für sozialräumlichen Kontext Kreisstadt als Mittelzentrumbewusst machen / zentral Einkaufsstadt

2004 - Eschweger Kulturathlon / WerraMan

2004 nahm die Kreisstadt Eschwege zum zweiten Mal in Folge als Landessiegerinbei „Ab in die Mitte!“ in Hessen teil. Der Wettbewerb wurde wiederum gezielt alsstrategisches Instrument der Wirtschaftsförderung und integrativen Stadtent-wicklung genutzt, um die Kreisstadt im Bereich Sport-Events im HandlungsfeldTourismus neu zu profilieren.

Aber wie erfindet man gerade im Bereich Sport einen Mega-Event, der Nachhal-tigkeit verspricht und auch noch die Innenstadt berücksichtigt?

Aus der Lagegunst Eschweges im attraktiven Werratal, mit umgebender Mittel-gebirgslandschaft, direkt an Werra und Werratalsee, entwickelten die Akteure ei-nen Fun-Triathlon, der gerade unter dem Aspekt Breitenbeteiligung und Akzep-tanz den durchschlagenden und nachhaltigen Erfolg brachte.

Mit dem Fun-Triathlon WerraMan hat Eschwege eine neue vermarktungsfähigeMarke geschaffen, die das Profil der Stadt als Sportstadt und –standort in derRegion, auch im Bereich Tourismus, schärft und überregional als Image wirkt.Wie stark eine solche Markenbildung tatsächlich trägt, zeigte sich beim viertenWerraMan 2007, der ca. 750 Teilnehmer aus Nordhessen und ganz Deutschlandin die Stadt zog. Mehr als 10.000 Zuschauer stellten, über den ganzen Wett-kampftag verteilt, eine eindrucksvolle Kulisse in der Eschweger Innenstadt dar.

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Aufgabenstellung 2004

Neue Profilierung im Bereich Sport-Events

Stärkung des Selbstbewusstseins als zentrale Tourismusstadt

Weiterer Ausbau von Kunst & Kultur zum weichen Standortfaktor

Test des Themas „Natur und Sport“ für die Stadtentwicklung

2005 - Eschwege auf neuen Wegen: Konkrete Konzepte für die Innen-stadt

Wirtschaftsminister Dr. Rhiel würdigte das Eschwege-Projekt 2005 als einen mu-tigen Beitrag mit Beispielcharakter, der eine neue Dimension für „Ab in die Mit-te!“ eröffne. Diese Auszeichnung war deswegen so überraschend, aber mehrnoch wertvoll für die Stadt, weil Eschwege in diesem Jahr bewusst ganz neueWege gegangen ist und die Entwicklung der Innenstadt in den Vordergrund desWettbewerbs und damit der öffentlichen Aufmerksamkeit gestellt hat. Unter dembezeichnenden Motto „Eschwege auf neuen Wegen“ wollte die Stabsstelle Wirt-schaftsförderung aufzeigen, wie die Innenstadt mit dem Einstieg in die baulich-qualitative Entwicklung nachhaltig vitalisiert und der „Ab in die Mitte!“-Wettbewerb mit dem Stadtumbauprogramm verbunden werden könnte.

Die Stabsstelle hat die Bildung von sogenannten Innenstadtkarrees als Wettbe-werb für den Bereich Innenstadt in Form eines offenen Stadtentwicklungsprozes-ses konzipiert. Hauseigentümer, Geschäftsbesitzer, Gastronomen und Investorenwurden aufgerufen sich innerhalb selbst festgelegter Innenstadtkarrees zu neuenKooperationen zusammenzufinden und konkrete Maßnahmen für neue Nutzungs-konzepte, Umbauten, Umnutzungen, altengerechtes Wohnen und die Beseitigungvon Laden- und Wohnungsleerständen umsetzungsreif zu entwickeln und visuellanhand von Zeichnungen anschaulich zu machen. Thematisiert wurde hierbeiauch die Wiederbelebung von Innenhöfen als potenzielle innenstadtrelevanteRaumpotenziale. Den drei besten Konzepten wurde die Aufnahme in das Eschwe-ger Stadtumbaukonzept i. R. des Landesprogramms „Stadtumbau in Hessen“ inAussicht gestellt.

Voraussetzung für die Beiträge war, dass sie zur nachhaltigen Verbesserung derKarreesituation beitragen, den Branchenmix oder das Warenangebot in der In-nenstadt qualitativ verbessern oder den öffentlichen Raum baulich-qualitativaufwerten.

Was waren die Motive? In Anbetracht eines rascher als erwartet einsetzendendemographischen Wandels, einer wachsenden Zahl von Laden- und Wohnungs-leerständen und abnehmender Kundenfrequenz in der Innenstadt mussten inEschwege neue Wege einschlagen werden um die Gesamtattraktivität der Innen-stadt nachhaltig für die Zukunft zu sichern. Der Wettbewerb bot den idealen Ein-stieg in die integrative Stadtentwicklung, in das Programm „Stadtumbau in Hes-sen“ und in die BID-Diskussion. Der Wettbewerb zielte konsequent darauf ab,

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über die räumlich-personelle Verdichtung des Betroffenenengagements, insbe-sondere der Hauseigentümer und Geschäftstreibenden, zu konkreten Vorschlä-gen für nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen zu gelangen und darüber „Identi-tät und Selbstverpflichtung“ mit der örtlichen Problemsituation, aber auch mitder Gesamtverantwortung für die Entwicklung der Innenstadt zu stiften. Gleich-zeitig war der Leitwunsch der Aufbau eines nutzbaren Ideenpools mit konkretenVorschlägen für den Stadtumbauprozess, der gleichzeitig Vorbildfunktion für an-dere potenzielle Akteure übernimmt. Mit der Bildung von Innenstadtkarrees wur-de zudem die Zielsetzung verfolgt, die aktuellen Diskussionen über Business Im-provement Districts (BID) um einen weiteren Aspekt – Karrees als strategischesInstrument integrativer Stadtentwicklungskonzepte – zu bereichern.

Insgesamt wurden im Rahmen des Karree-Wettbewerbs 17 Projekte eingereicht,von denen schließlich 15 am Wettbewerb teilnahmen. Alle Wettbewerbsbeiträgewurden im Innenhof des Eschweger Rathauses öffentlich ausgestellt. Die Ausstel-lung stieß auf große Resonanz der Bürger und setzte einen Diskussionsprozesszur Innenstadtentwicklung in Gang. Fünf Projekte wurden durch eine Jury als"Bestes Konzept" ausgezeichnet. Derzeit sind 3 der ausgezeichneten Projekte imStadtumbaukonzept enthalten, darunter das „Marktplatzkarree“.

Darüber hinaus wurde mit dem „Experiment Leerstandslabor“ eine ganz neueForm der bürgerschaftlichen Beteiligung erprobt: ein Raum zum Begegnen, zumGedankenaustausch, für neue Stadtideen, für künstlerisch-kreatives Schaffen, fürSpontanaktionen und parallel auch virtuell im Internet als permanente Kommu-nikationsbasis. Das Leerstandslabor hatte Pilotcharakterfunktion als Standardein-richtung eines integrativen Stadtentwicklungs- und Stadtmarketingprozesses.

Projektchronologie

Februar 2005 Auftaktveranstaltung

Mai – Juni 2005 Erarbeitung der Wettbewerbsbeiträge

August 2005 Begutachtung der Beiträge und Wettbewerbsprämierung

Aug.–Sept. 2005 Öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge

Oktober 2005 Beginn der Umsetzung / Implementierung

Februar 2006 Städtebaulicher Ideenwettbewerb "ZukunftswerkstattEschwege"; u. a. Weiterentwicklung der Karreeideen

November 2006 Aufnahme des „Marktplatzkarrees“ in das Programm

„Neues Wohnen“ des BMFSFJ

Aufgabenstellung 2005

Der im Rahmen eines offenen Stadtentwicklungsprozesses eingesetzte Wettbe-werb soll ein erhöhtes Engagement der lokalen Akteure und der Betroffenen er-reichen, das sich zunächst auf das Karree als zentrale und überschaubare Hand-lungsebene fokussiert. Die unterschiedlichen Akteure werden durch kurzfristige,

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ergänzende Aktionen aktiviert und arbeiten gemeinsam an Maßnahmen und I-deen zur Verwirklichung der langfristigen Ziele. Durch den Einstieg in die bauli-che Neuentwicklung der Innenstadt soll ein besonderes Maß an konkreter Ver-bindlichkeit erreicht werden, das zu realen Veränderungen führt und die Be-standsentwicklung fördert.

„Ab in die Mitte!“ und der Stadtumbau: Was bleibt am Ende?

Gerade mit dem dritten „Ab in die Mitte!“-Projekt konnte Eschwege zeigen, dass„Ab in die Mitte!“ sehr erfolgreich und nachhaltig als strategisches Instrumentder Stadtentwicklung und der Wirtschaftsförderung eingesetzt werden kann undsich mit dem Einstieg in die baulich-qualitative Entwicklung der Innenstadt tat-sächlich neue Dimensionen für „Ab in die Mitte!“ und gleichzeitig für den Stadt-umbau öffnen.

Der Innenstadtkarree-Wettbewerb ist inzwischen Best Practice-Beispiel gewordeni. R. der Dokumentation „Lebenswerte Innenstädte – Initiativen, die bewegen“(Reihe: Experimenteller Wohnungs- und Städtebau) des BMVBS und des BBR.

1.5 Handlungsfeld Stadtumbau

Kompetenzbereich 6: Stadtumbau

Der Stadtumbau der Modellstadt Eschwege wird zum Kompetenzbereich erklärt.Die historische Fachwerk-Innenstadt von Eschwege mit ihren gut gepflegten, pit-toresken Fachwerkbeständen stellt eine herausragende Besonderheit dar. DieseFachwerkbestände werden aber dem Struktur- und demographischen Wandel mitseinen vielseitigen Ansprüchen funktional nicht mehr gerecht. Die Fachwerkbe-stände sind in ihrer weiteren Nutzung für das Wohnen, für den Handel und fürdie Freizeitgestaltung gefährdet.

Die Erhaltungs- und Aufwertungsaufgabe, die weit über den üblichen Aufgaben-bereich der technischen Gebäudesanierung hinausgeht, soll in Eschwege aus die-sem Grunde demonstrativ zu einem Stadttalent und damit zu einem Kompetenz-bereich werden. Aus dem vermeintlich schicksalhaften Stadtumbau wird somitein zukunftsfähiges Stadttalent. Hier geht es unter anderem um neue Formender Nutzung und der funktionalen sowie architektonischen Integration von neuenNutzungen in den Gebäudebestand, insbesondere auch hinsichtlich der Maßstäb-lichkeit von innovativem Neuen. Gleichzeitig geht es um eine rationelle und um-weltfreundliche Umgestaltung und um neue Formen des Wohnens und Arbeitensvor dem Hintergrund neuer Lebensformen und –stile, gerade auch im Hinblickauf das „Neue Altern in der Stadt“ (NAIS).

Die Ansprache der Zielgruppe der Senioren könnte helfen, sie an Eschwege zubinden oder sogar zu einer Umsiedlung nach Eschwege zu bewegen. Dies könnte

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in Verbindung mit einem neuen Wohnformenangebot auch für Ältere bzw. mitneuen Wohnmodellen für altersgerechtes Wohnen zu einer deutlichen Wiederbe-lebung der Innenstadt führen. Das Modellprojekt „Marktplatzkarree“ (nachfol-gend beschrieben), soll hier stellvertretend die Chancen für Neues in der Innen-stadt aufzeigen.

Ein großes innovatives Potential liegt auch in der Spezialisierung auf innovativeHaus- und Fachwerktechnik sowie in der Schaffung von energetischen Effizienz-inseln im Bestand, die zu lokalen netzwerkartigen Energieeinsparungs- und rege-nerativem Energiegewinnungsmodellen zusammenwachsen könnten.

Hier ergibt sich auch die Verknüpfung zum Projekt NAIS/Seniorenwirtschaft mitdem Handlungsfeld „Planen, Bauen, Wohnen“. Im Rahmen des seniorenwirt-schaftlichen Ansatzes soll eine „Stadtumbau-Büro“ entstehen, in der die Eschwe-ger Architektenschaft Beratungsleistungen zu den oben genannten Themenberei-chen anbietet. Im Rahmen der Beratungsleistungen soll dann auf einen Bran-chenführer zurückgegriffen werden können, der diejenigen Handwerker listet, diesich durch Nachweis der Zertifizierung auf die o. a. Haus- und Fachwerktechnikenbzw. auf altengerechte Wohnanpassungsmaßnahmen spezialisiert haben.

Die inhaltliche Ausrichtung des Kompetenzfeldes Stadtumbau wird vom nachfol-genden Stadtumbaukonzept (Kapitel 4 – 6) bestimmt, in seiner jeweiligen Fort-schreibung und Ausrichtung.

Modellprojekt Marktplatzkarree – Bundesmodellprogramm „Neues Woh-nen - Beratung und Kooperation für mehr Lebensqualität im Alter“

Im Rahmen von zwei Wettbewerben wurden Ideen für den Umbau des sogenann-ten „Marktplatzkarrees“ gesammelt. Erster Impulsgeber war 2005 der Innen-stadt-Karreewettbewerb „Eschwege auf neuen Wegen“ im Rahmen des Landes-wettbewerbes „Ab in die Mitte in Hessen“. Anfang 2006 wurde im Rahmen der„Zukunftswerkstatt“ die Idee aus dem Innenstadt-Karreewettbewerb weiter kon-kretisiert (Arbeitstitel: Seniorenhof). Im August 2006 hat die Stabsstelle für dasModellprogramm „Neues Wohnen – Beratung und Kooperation für mehr Lebens-qualität im Alter“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Ju-gend daraus das „Marktplatzkarree“ entwickelt (siehe beiliegendes Projekt-blatt/Stadtumbaumaßnahme Kategorie 1). Mit erfolgreichem Antrag ist Eschwegeim November 2006 mit weiteren sechs Modellkommunen bzw. –kooperationenfür das Modellprogramm ausgewählt worden.

Das Marktplatzkarree ist sowohl eine Maßnahme des Stadtumbaus Eschwege alsauch des Modellprogramms des Bundesministeriums.

Ziel:

Ziel ist die modellhafte Bewältigung des Stadtumbaus durch die Zusammenfüh-rung der wirtschaftlichen Potentiale von 14 Eigentümern mit Unterstützung derKreisstadt Eschwege, der Stadtwerke Eschwege und den Banken sowie weiterelokaler Partner zum Zwecke des Rück-, Um- und Neubaus des vorhandenen, zumTeil denkmalgeschützter Einzelobjekte, größtenteils Fachwerkbauten, zu einemgeschlossenen Karree in zentraler Innenstadtlage direkt am Marktplatz.

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Das Marktplatzkarree als kleinräumige Karreevernetzung soll gleichzeitig als Mo-dell für ein neues Stadtraumsystem in Form der Anlage von Karrees und derenVernetzung und damit als neues sozialräumliches Entwicklungskonzept für denStadtumbau in Mittelzentren dienen.

Konzept:

Modellcharakter / Übertragbarkeit

Kooperatives Wohnen nicht nur für Ältere / Einzelhandel / Handwerk

Bürgerschaftliches und lokales Engagement(Banken, Bausparkassen, Stadtwerke, Stadt) z. B. in Form einer Betrei-bergenossenschaft als neue Beteiligungs- und Finanzierungsform

Ambulante Pflegedienste

Modell Energieinsel

Möglichkeit Seniorenwirtschaft

Handwerkernetzwerk „Fachwerkspezialisten“, innovative Haustechnik

Stadtumbauprojekt

Markante, innovative Architektur, damit die Stadt in der Moderne an-kommt und „moderner“ Mix Wohnen/Handel in der Altstadtmitte amMarktplatz

Querschnittsaufgabe Kulturwirtschaft & Stadtentwicklung als Im-pulsgeber für Stadtumbau und Stadtentwicklung

Im Februar 2007 ist die Stadt Eschwege zusammen mit Frankfurt, Gießen, Ha-nau, Kassel und Wiesbaden in das neue Programm „Kulturwirtschaft & Stadtent-wicklung“ aufgenommen worden. Hintergrund ist der nächste 3. Hessische Kul-turwirtschaftsbericht, der umsetzungsorientiert sein soll. Bei der Vorbereitungund weiteren Verwendung des Berichts soll in einem begleitenden Austausch deroben genannten Kommunen im Rahmen von mehrtägigen Workshops zusammenmit dem Hessischen Wirtschaftsministerium, dem Hessischen Ministerium fürWissenschaft und Kunst und der in Darmstadt ansässigen Schader-Stiftung, dieüber einen breiten Erfahrungshintergrund aus dem Programm „Stadtumbau Ost“verfügt, erarbeitet werden, ob sich ohne großen Investitionsaufwand Synergienaus der Kulturwirtschaft für den Stadtumbau ergeben können.

Kulturwirtschaft ist in Hessen ein bedeutender Wirtschaftfaktor. Wie der letzteKulturwirtschaftsbericht aufgezeigt hat, werden im Bereich Kultur mehr als 19Mrd. EUR erwirtschaftet, ca. 5% des Umsatzes der Gesamtwirtschaft Hessen unddamit mehr als in der Chemischen Industrie mit 18 Mrd. EUR oder in der Auto-mobilindustrie mit 12 Mrd. EUR. Das gleiche gilt für den Bereich des Arbeitsmark-tes; auch hier führt die Kulturwirtschaft vor der Automobilindustrie, dem Flugha-fen Frankfurt und der Chemieindustrie.

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Die positiven Wirkungen der Kulturwirtschaft als Standortfaktor sind seit demBau des Guggenheim Museums in Bilbao unter dem Begriff „Bilbao-Effekt“ be-kannt.

Ob der „Bilbao-Effekt“ auch in Hessen wirken kann, soll u. a. die oben genannteWorkshopreihe aufzeigen. Gleichzeitig geht es auch um den wichtigen Austauschder Städte untereinander. Die Reihe startete mit dem ersten Workshop in Esch-wege am 23. und 24. Mai 2007.

Kriterien für die Auswahl der Kreisstadt Eschwege waren insbesondere der Ge-bäudeleerstand, die Nachfrage nach Räumen durch die Kulturwirtschaft, der akti-ve Mitwirkungswille der Stadt, das Kulturangebot, die kulturellen Ideen bzw.Konzepte sowohl der Stadt als auch der kulturellen Initiativen vor Ort und derStatus als Modellstadt im Programm Stadtumbau Hessen.

Gerade die möglichen (Zwischen-) Nutzungen von Gebäudeleerständen durch dieKulturwirtschaft als Impulsgeber für die Stadtentwicklung bzw. den Stadtumbauist eine der Leitlinien des Stadtumbaus. Hier geht es um die Aufwertung vonStadtteilen oder Quartieren, um Arbeits- und Präsentationsräume für die Kreativ-szene, um eine Attraktivitätserhöhung der „Kulturräume“ für die Bürger und Tou-risten und nach außen um eine Imageverbesserung für die Stadt als Wirtschafts-standort. Ein notwendiger Besucherzuwachs mit den Wirkungen für Handel,Gastronomie und Beherbergung ist für Eschwege eine wichtige Kenngröße.

Wie unten im Projekt NAIS ausgeführt, möchte Eschwege gerade mit der Ver-zahnung von Seniorenwirtschaft und Kulturwirtschaft neue Zeichen setzen,Stichwort: Kulturakademie – nicht nur für Ältere.

Kompetenzbereich 7: Neues Altern in der Stadt – NAIS

Eschwege hat nicht nur einen kontinuierlichen Einwohnerrückgang zu verzeich-nen, sondern auch eine zunehmende Verschiebung der Altersstruktur seiner Ein-wohnerschaft: Die Altersgruppe der Senioren nimmt stetig zu. Bereits heute sindca. 30 % der Gesamteinwohner über 60 Jahre und ca. 10 % über 80 Jahre alt.Die Zahl der alleinstehenden Einwohner nimmt rapide zu. Bis 2020 wird sich die-se Struktursituation noch weiter verschärfen. Das hat zwangsläufig Auswirkun-gen auf die Anforderungen in vielen Teilbereichen des täglichen Lebens: barriere-frei wohnen und alt werden, senioren- und behindertengerechte Einrichtungen,seniorenfreundliches Einkaufen, barrierefreier öffentlicher Raum, alle Fragen rundum die häusliche und ambulante Pflege, seniorengerechte Infrastruktur (Nahver-sorgung, Gesundheitsversorgung etc.), Kommunikationsangebote und Mehrgene-rationen Wohnen, neue Wohnformen und seniorengerechte Freizeitangebote, umnur einiges zu nennen.

In einer von historischem Fachwerk geprägten Innenstadt verdoppeln sich dar-über hinaus die Probleme, denn gerade das klassische Fachwerkhaus, insbeson-

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dere das unter Denkmalschutz stehende, erschwert von Natur aus die Anpassungan altersgerechtes Wohnen, Leben und Arbeiten.

Auf Initiative der Stabsstelle Wirtschafsförderung hat sich die Kreisstadt Eschwe-ge deshalb um die Aufnahme in das Pilotprojekt NAIS der Bertelsmann Stiftungals Pilotkommune erfolgreich beworben.

NAIS als Querschnittskompetenzbereich

Worum geht es bei dem Projekt „Neues Altern in der Stadt“ (NAIS) inEschwege?

NAIS ist ein Pilotprojekt zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung zur Neuorien-tierung der kommunalen Seniorenpolitik in Eschwege. NAIS liefert einen wichti-gen Beitrag als Querschnittshandlungsfeld für die Stadtentwicklung (Woh-nen/Infrastruktur/Lebensqualität/Integration). Gleichzeitig dient das Projekt derAktivierung von Bürgerengagement.

NAIS wird deshalb als Querschnittshandlungsfeld zum Kompetenzbereich unddamit integraler Bestandteil des Stadtumbaukonzeptes, einschließlich des imNAIS-Prozess erarbeiteten Leitbilds „Alt sein und alt werden in Eschwege“.

Grundsätzlich soll das Projekt der Bertelsmann Stiftung Kommunen bei einerdemographisch verantwortungsvollen Politik unterstützen. Die Stadt Eschwege istneben den Städten Altena, Bruchsal, Glauchau, Hamm und Stuhr eine von sechsPilotkommunen, die an dem Projekt teilnehmen. Durch eine neue zukunftsorien-tierte Seniorenpolitik soll sich die Zukunftsfähigkeit der Kommunen und die Le-bensqualität der Einwohner nachhaltig verbessern.

Diese neue zukunftsorientierte Seniorenpolitik stellt vom Grundsatz her eineneue Planungs- und Steuerungsaufgabe in Form einer Querschnittsaufgabe dar,die alle relevanten kommunalen Politikfelder umschließt, einschließlich ihrer loka-len Ausprägungen. Dies setzte auch in Eschwege zwangsläufig die Beteiligungder maßgeblichen örtlichen Akteure voraus.

Die allgemeine Zielsetzung des Projektes NAIS enthält folgende Teilziele:

Aufwertung der kommunalen Seniorenpolitik,

Erhöhung der Planungskompetenz der Kommunen,

Auswahl, Erhebung und Zusammenstellung relevanter Daten vor Ort

Entwicklung von Leitbildern und Szenarien,

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements,

Förderung der intra- und interkommunalen Zusammenarbeit und

Formulierung und Umsetzung relevanter Themen bzw. Projektideen.

Durch eine breite Akteurs- und Bürgerbeteiligung deckt der Projektverlauf einenTeilbereich der öffentlichen Beteiligung im Stadtumbauprozess ab.

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Projektablauf

Das NAIS-Projekt startete in Eschwege Ende 2005 mit dem Beschluss der Stadt-verordnetenversammlung am 08.12.2005. Es besteht aus drei Projektphasen:

1. Analysephase (2006)

Anfang 2006 wurde ein ehrenamtlicher Initiativkreis NAIS gegründet. Hier arbei-teten ca. 30 für die Eschweger Seniorenpolitik und -arbeit relevanten Akteuresowie interessierte Bürger aktiv mit (z.B. Architekten, Ärzte, Apotheker, Vertre-ter aus den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie Vertreter derParteien und der Stadtverwaltung). Auf der Basis einer breiten kommunalen Da-tengrundlage, eines Expertenhearings und einer Seniorenbefragung ermittelteder Initiativkreis NAIS in 2006 in aufwändigen Prozessen Chancen und Möglich-keiten für Eschwege, aber auch Felder mit hohem Handlungsbedarf und entwi-ckelte daraus

ein Seniorenleitbild für Eschwege (beschlossen von der Stadtverordneten-versammlung am 15.02.2007),

ein positives und ein negatives Extremszenario für das Jahr 2020 und

Handlungsempfehlungen für die Aktionsphase in 2007.

Als Ergebnis der Leitbild- und Szenarioentwicklung entstand eine Rangfolge vonProjektideen, Umsetzungsvorschlägen und Schwerpunktthemen. Vieles davon istwert, als Grundlage einer zukunftsorientierten Seniorenpolitik in Eschwege bis2020 und darüber hinaus angesehen und als konkrete Projekte verwirklicht zuwerden. Mit der Perspektive 2020 ergänzen sich die Handlungsempfehlungen undProjekte mit der Stadtumbauperspektive für Eschwege.

2. Aktionsphase (2007)

In der Aktionsphase wurde aus den Handlungsempfehlungen ein Schwerpunkt-thema ausgewählt, das mit Unterstützung der Bertelsmann Stiftung umgesetztwurde.

Für Eschwege wurde das Handlungsfeld „Seniorenwirtschaft“ gewählt.

Ziele der Erprobung seniorenwirtschaftlicher Handlungsansätze:

Kaufkraft der älteren Konsumenten in Eschwege und dem Wirtschaftsraumdurch die Entwicklung entsprechender Produkte und Dienstleistungsange-bote zu stimulieren und den Standort Eschwege als Kompetenzstandort fürden positiven Umgang mit der Alterung der Gesellschaft zu profilieren.

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Auswahl von Handlungsfeldern, die die wirtschaftlichen Kompetenzberei-che der Kreisstadt stärken; darüber hinaus mit den zu entwickelnden An-geboten zusätzliche Nachfragepotenziale überregional generieren.

Das Expertentum der älteren Mitbürger/innen nutzen und die aktive Ein-bindung Älterer in die städtischen Entwicklungsprozesse unterstützen.

Die ehrenamtliche und wirtschaftliche Betätigung der Senioren/innen inden ausgesuchten Handlungsfeldern fördern.

Die Seniorenwirtschaft ist dem Bereich der Ökonomie zuzuordnen und stellt eineneue Blickrichtung dar (Potenziale und Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft).Grundsätzlich ist die Seniorenwirtschaft ein Instrument der Wirtschaftsförderung.Es ging deshalb um die Chance, die Akteure der Eschweger Wirtschaft intensiverauf die Potenziale des Seniorenmarktes aufmerksam zu machen und um dieChance, neue Märkte zu erschließen sowie qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Zusammen mit der Bertelsmann Stiftung und dem Institut für Arbeit und Technikaus Gelsenkirchen wurden die Handlungsfelder

Tourismus und Sport

Kultur, Bildung und Kunst sowie

Handel, Handwerk und Stadtplanung

ausgesucht und in drei Projektgruppen ein Masterplan für Projekte und Ideenentwickelt, die kurz- und langfristig umgesetzt werden können bzw. sollen.Gleichzeitig wurden die örtlichen Akteure fachlich begleitet und qualifiziert. ErsteProjektrealisierungen liegen bereits vor.

Alle Projekte wurden von der federführenden Stabsstelle Wirtschaftsförderungmit den anderen Modellprogrammen und –projekten soweit wie möglich ver-zahnt.

Beispiele:

Der Aufbau einer Kulturakademie auf dem Weg zu einer echten Seniorenuniversi-tät ist wegen der Raumproblematik baulicherseits mit dem Stadtumbau und in-haltlicher Art mit dem Projekt „Kulturwirtschaft und Stadtentwicklung“ verknüpft.

Der Aufbau eines Handwerkernetzwerkes ist sowohl mit dem Stadtumbau alsauch mit dem Modellprojekt Marktplatzkarree im Programm „Neues Wohnen“ desBMFSFJ verzahnt.

3. Abschluss und Transferphase (Ende 2007 bis Anfang 2008)

In dieser letzten Phase werden die Projektergebnisse und Methoden zu einemHandbuch zusammengefasst, ausgewertet und veröffentlicht, mit dem Ziel, dieseanderen Kommunen zur Verfügung zu stellen. Eschwege wird als eine der Pilot-kommunen von dieser bundesweiten Öffentlichkeitsarbeit profitieren und sich soals moderne zukunftsorientierte Kommune profilieren.

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2. Interkommunale Kooperation der Region„Mittleres Werratal“

Die Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzepts zum Stadtumbau ist nochnicht abgeschlossen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Konzepts mitden Teilen

Analyse Status quo

Entwicklungsziele

Handlungs- und Maßnahmenkonzept

wird nach Fertigstellung (voraussichtlich nach der Sommerpause 2007) in diesenBericht aufgenommen.

2.1 Ausgangssituation

Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative Stadtumbau in Hessen wird der inter-kommunalen Kooperation ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Die Notwen-digkeit zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit muss erst recht für eineKreisstadt wie Eschwege und die benachbarten Kommunen gelten, da in einemsolchen Verflechtungsbereich die wechselseitigen Abhängigkeiten am größtensind.

Die acht Kommunen Bad Sooden-Allendorf, Berkatal, Eschwege, Meinhard, Meiß-ner, Wanfried, Wehretal und Weißenborn haben am 22. Juni 2006 die Kommuna-le Arbeitsgemeinschaft „Mittleres Werratal“ gegründet. Ziel der Kommunalen Ar-beitsgemeinschaft ist es, die Herausforderungen des demographischen Wandelsdurch eine engere Zusammenarbeit zwischen den drei Städten und fünf Gemein-den besser bewältigen zu können. Der Rückgang der Einwohnerzahlen und deranhaltende Trend der Überalterung führen zur Unterauslastung von öffentlichenEinrichtungen bzw. zu Verschiebungen des Bedarfs an öffentlichen Dienstleistun-gen bei gleichzeitig reduzierter finanzieller Grundlage, die durch geschickte Ver-zahnung von Angeboten teilweise kompensiert werden können. Synergien kön-nen sich auch durch unterschiedliche Profilierungen und Schwerpunktsetzungender Kommunen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Tourismus und weiteren er-geben.

2.2 Region „Mittleres Werratal“

Bei den in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zusammen geschlossenenKommunen handelt es sich räumlich um den Ostteil des Werra- Meißner-Kreises.Als verbindendes Element ist die Kreisstadt Eschwege zu sehen, mit der alle an-deren 7 Kommunen eine gemeinsame Gemarkungsgrenze haben. Als naturräum-liches Element prägt die Werra und das Werratal und ist somit namengebend fürdie Region. Trotz dieser verbindenden Elemente existieren zentrifugale Kräfte,

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die sich sowohl durch naturräumliche als auch durch wirtschaftsstrukturelle undhistorisch-administrative Gründe ergeben.

Abbildung 2: Lage der Region im Raum

Abbildung 3: Flächenumgriff und Einwohnerdaten der KAG

Die Region Mittleres Werratal umfasst eine Fläche von 340 km². Zum Jahresende2005 wohnten in den 8 Kommunen 51.153 Einwohner, was einem Anteil von ca.47 % des Werra-Meißner-Kreises entspricht.

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Einwohner (12 / 2005)

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Meißner 3.344

Wanfried 4.390

Wehretal 5.501

Weißenborn 1.160

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Abbildung 4: Siedlungsstruktur in der Region Mittleres Werratal

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3. Gesamtstädtische Analyse3.1 Raum- und Nutzungsstruktur

Die Kreisstadt Eschwege besteht aus der Kernstadt mit den Stadtquartieren1

Leuchtbergviertel (Nr. 01)

Wohngebiet nördliche Gartenstraße (Nr. 02)

Südliche Wohngebiete (Nr. 03)

Altstadt und Neustadt (Nr. 04)

Brückenhausen (Nr. 05)

Goldbachstraße (Nr. 06)

Friedrich-Wilhelm-Straße (Nr. 07)

Struth (Nr. 08)

Heuberg (Nr. 09)

Wohngebiet Kasseler Str. / Steingraben (Nr. 10)

Hessenring/ Eisenacher Straße (Nr. 11)

Bahnhofstraße/ Niederhoner Straße und (Nr. 12)

Industriehof/ Thüringer Straße (Nr. 13)

Neubaugebiet Höhgraben (Nr. 22)

sowie den eher ländlich geprägten und vor Jahren eingemeindeten Stadtteilen

Niederhone (Nr. 14)

Albungen (Nr. 15)

Eltmannshausen (Nr. 16)

Niddawitzhausen (Nr. 17)

Niederdünzebach (Nr. 18)

Oberdünzebach (Nr. 19) und

Oberhone (Nr. 20).

Diese Stadtquartiere und Stadtteile, die für teilgebietliche Betrachtungen als sta-tistische Bezirke festgelegt wurden, sind auf der nachfolgenden Karte verdeut-licht. Vereinzelte Siedlungssplitter im südlichen Außenbereich sind als eigenstän-diger statistischer Bereich (Nr. 21) erfasst.

1 Die Nummerierung der Stadtquartiere und Stadtteile resp. statistischen Bezirke wird in Diagrammen auch

in weiteren Kapiteln des Stadtumbaukonzepts verwendet.

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Abbildung 5: Übersicht der Stadtquartiere und Stadtteile mit Nummerierung

Die Kernstadt von Eschwege zeichnet sich durch eine kompakte Altstadt aus, dieauf mittelalterlichem Stadtgrundriss in verdichteter Blockrandbebauung Misch-nutzungen aus Einzelhandel, öffentlichen und privaten Dienstleistungen, Woh-nen, Kultur und meist kleinteiligem Gewerbe beherbergt. Ein Band von Grünflä-chen rings um die Altstadt zeichnet noch heute die ehemaligen Grabenverläufenach; der historische Stadtgrundriss ist noch gut ablesbar.

Im eher gründerzeitlich geprägten Bereich westlich der Altstadt finden sich weite-re öffentliche Einrichtungen in Kombination mit dem Wohnen. Eine ähnliche städ-tebauliche Dichte und einen vergleichbaren Nutzungsmix findet man im Stadt-quartier Brückenhausen auf der Werrainsel unmittelbar nördlich der Altstadt.

Dieser engere Kernstadtbereich wird im Osten, Süden und Südwesten von einembreiten Wohngürtel eingerahmt, in den Gemeinbedarfseinrichtungen integriertsind. Östlich der Altstadt dominiert Wohnnutzung mit größtenteils guten Wohnla-gen in offener Bauweise. Im Westen dieses Wohngürtels schließt sich mit demHeuberg ein Wohnviertel an, das durch mehrgeschossigen Mietwohnungsbau ge-prägt ist.

Ein langgestrecktes Gewerbe- und Einzelhandelsband zieht sich vom westlichenInnenstadtrand bis nach Niederhone. Ein weiteres großes Gewerbegebiet befindetsich am Südrand der Kernstadt an der Bundesstraße B 452.

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Abbildung 6: Nutzungsstruktur der Kernstadt Eschwege

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3.2 Städtebauliche Stärken-Schwächen-Analyse

Um ein ausgewogenes Stärken-Schwächen-Profil der Stadt Eschwege und ihrerStadtquartiere und Stadtteile zu erhalten wurde durch die Planer eine städtebau-liche Bestandsaufnahme durchgeführt, alle vorliegenden Gutachten, Planungenund Konzepte ausgewertet und Schlüsselgespräche mit Vertretern der Regional-planung, des Kreises, den Vertretern städtischer Fachämter, der Wohnungs- undImmobilienwirtschaft sowie den Medien geführt. Das Stärken-Schwächen-Profilwurde in seiner textlichen und plangraphischen Form im Arbeitskreis diskutiertund abgestimmt.

3.2.1 Stärken

Übergreifend

Komplettes Basisangebot für Einkauf, Freizeit, medizinische Versorgung

Etablierter Behördenstandort des Kreises

Insgesamt positiv besetztes Außenbild: Fachwerkstadt an der Werra

Demographie und Wohnungsbau

Attraktive Wohnlagen mit Leuchtbergviertel, Bereich Gartenstraße, BereichKasseler Straße / Am Steingraben, Rothenburger Straße sowie in denStadtteilen

Wirtschaft und Tourismus

In einzelnen Branchen ausbaufähige Potenziale durch innovative High-Tech-Firmen

Angebot an preiswerten Gewerbegrundstücken (Eisenacher Straße, Thü-ringer Straße)

Ausbaufähige Potenziale im touristischen Bereich

Werratalsee als touristischer Magnet: Knaus Campingpark, weitere geplan-te Freizeitnutzungen

Stadthalle mit Kapazität für Großveranstaltungen

Gutes Programm an Festen: überregional - Open-Flair-Festival, regional –Johannisfest

Städtebau und Stadtgestalt

Kompakte Innenstadt mit historischem Ambiente

Imageprägender historischer Gebäudebestand

Akzeptable bis gute Qualität der städtischen Plätze

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Freiraum, Natur und Umwelt

Reizvolle Lage im Werratal und am Werratalsee

Leuchtberg als attraktives Naherholungsgebiet

Verkehr und technische Infrastruktur

Stabiles Ver- und Entsorgungssystem der technischen Infrastruktur mitReserven

Abrundung des Verkehrskonzeptes durch neue Umgehungsstrassen

Soziales

Gute Angebote wie Krankenhaus, Volkshochschule, Altenpflege

Vielfältiges Vereinsleben

Gute räumliche Verteilung der Schulstandorte im Stadtgebiet

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Abbildung 7: Stärken der Stadt Eschwege

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3.2.2 Schwächen

Übergreifend

Um Wohnbevölkerung und soziale Infrastrukturangebote konkurrierendeländliche Gemeinden in der Nachbarschaft

Abwartende, teils ablehnende Haltung der Bewohnerschaft gegenüber al-lem Neuem

Demographie und Wohnungsbau

Problematische demographische Entwicklung – Phänomen einer schlei-chenden Entwicklung

Relativ hoher Anteil sozial schwacher Bewohnerschaft

Aktueller Wohnungsleerstand bei nahezu 1.000 WE mit steigender Ten-denz

Hoher Wohnungsleerstand in Teilbereichen, insbesondere im mehrge-schossigen Wohnungsbau (Heuberg, Teile der Innenstadt)

Quantitativ stabile, aber einsetzende Überalterung der Bevölkerung (Östli-che Wohngebiete)

Wirtschaft und Tourismus

Lagenachteil: Autobahnferne und Lage im strukturschwachen Raum

Strukturelle Probleme der wirtschaftlichen Basis der Stadt

Traditionell hoher Beschäftigtenanteil im produzierenden Gewerbe – dortdeutlicher Beschäftigungsabbau

Dienstleistungssektor kann Arbeitsplatzabbau anderer Sektoren nichtkompensieren

Schließung prägender Industriebetriebe: Kautex, Kamps, Woelm-Pharma

Einzelhandel stagniert bzw. entwickelt sich rückläufig nach einem Zwi-schenhoch in 90ern

Trading-down-Trend der Haupteinkaufslage

Geschäftsleerstände (Forstgasse - Stad, Enge Gasse, Marktstraße, Ober-markt)

Leerstand in Bürogebäuden (Postgebäude, verteilt über gesamte Innen-stadt)

Kein Hotel mit gehobenem Anspruch

Städtebau und Stadtgestalt

Stadt am Wasser / an der Werra ist kaum erlebbar

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Mit Ausnahme der erweiterten Innenstadt: Fragmentierter Siedlungskörperdurch Ortsteile

Eingeschränktes Potenzial an integrierten guten Neubauwohnlagen

Inselcharakter bei neuen Wohngebieten

Funktionales und gestalterisches Gefälle im Stadtraum von Ost nach West

Weitere konkurrierende Einzelhandelsschwerpunkte außerhalb der Innen-stadt haben sich etabliert

Stadteingänge mit gestalterischem Defizit (Eingänge von Westen undSüdwesten)

Städtebauliche Mängel und einsetzende Leerstände entlang der Hauptver-kehrsachsen und -kreuzungen

Unmaßstäbliche Baukörper (Herkules, Krankenhaus, weitere)

Konzentration von Gewerbebrachen (Niederhone, Niederhoner Straße)

Blockade brachgefallener oder mindergenutzter Gewerbegrundstücke fürNeuinanspruchnahme

Ortsteile ohne oder mit stark eingeschränktem Angebot an Versorgungs-einrichtungen

Freiraum, Natur und Umwelt

Gestalterische Defizite der Parkanlage Torwiese

Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm (Brückenhausen, ReichensächserStraße, weitere)

Verkehr und technische Infrastruktur

Stadtferne Lage des Bahnhofs

Soziales

Fachkräftemangel bzw. fehlende Kompetenz im Bereich weiterführendeBildung und Innovation

Teilweise Grundschulversorgung durch Nachbargemeinden

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Abbildung 8: Schwächen der Stadt Eschwege

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3.3 Demographische und wohnungsmarktbezogeneStatus-Quo-Analyse

3.3.1 Ebene der Gesamtstadt

Einwohnerentwicklung

In der Kreisstadt Eschwege waren zum Jahresende 2004 21.086 Einwohner mitHauptwohnsitz gemeldet.2 Die aktuellen Zahlen des Hessischen StatistischenLandesamtes weisen für Eschwege eine Einwohnerzahl von 20.681 (Ende 2006,Fortschreibung KGRZ Kassel) aus.

Die Einwohnerentwicklung der Stadt vollzog sich sehr wechselhaft. In den späten50er Jahren zählte die Stadt über 24.000 Einwohner. Durch die Eingemeindun-gen Anfang der 70er Jahre wurde 1973 der Höhepunkt mit über 25.000 Einwoh-nern erreicht. Seit diesem Zeitpunkt gibt es einen Trend des Rückgangs der Ein-wohnerzahlen, der in der ersten Hälfte der 90er Jahre durch Grenzöffnung undZuwanderung von russlanddeutschen Aussiedlern phasenweise unterbrochenwurde.

Abbildung 9: Einwohnerentwicklung der Stadt Eschwege 1950 bis 20043

2 Die demographischen und wohnungsmarktbezogenen Szenarien des Kap. 3.3 basieren auf der Basiszahl

von Ende 2004.

3 Der deutliche Bruch der Einwohnerzahlen von 1986 zu 1987 kommt durch die Korrektur im Rahmen der

Einwohnerzählung von 1987 zustande.

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19

801

981

19

82

19

83

19

84

19

85

19

86

19

87

19

8 81

989

19

901

991

19

921

993

19

94

19

95

19

96

19

97

19

98

19

99

20

00

20

01

20

022

003

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Im Zeitraum 1990 bis 2005 hat Eschwege 1.671 Einwohner verloren, was einemRückgang von 7,4 % entspricht (von 22.512 auf 20.841). Wesentlichste Ursa-chen für den Trend des stetigen Einwohnerrückgangs sind

ein bereits seit den 80er Jahren zu beobachtender negativer Saldo der na-türlichen Bevölkerungsentwicklung: Die jährlichen Sterbefallzahlen liegenzwischen 300 und 350, während die jährlichen Geburtenzahlen nur zwi-schen 150 und 220 liegen. Das jährliche Geburtendefizit (oder analogSterbefallüberschuss) liegt zwischen 100 und 200, zuletzt eher bei 200.

das nach Abebben der Zuwanderung nach 1995 vorherrschende negativeWanderungssaldo (Ausnahmen 2001 und 2002): In der ersten Hälfte der90er Jahre konnte durch Zuwanderungen im Zusammenhang mit derdeutschen Einheit und durch Aussiedler der natürliche Saldo ausgeglichenund zeitweise deutlich überkompensiert werden. Beginnend ab 1996bestimmen Wanderungsverluste oder eine ausgeglichene Wanderungsbi-lanz das Bild.

Abbildung 10: Einwohnerentwicklung der Stadt Eschwege 1987 bis 2004 – natürliches und Wande-

rungssaldo

Die jährlichen Einwohnerverluste schwanken in den letzten Jahren zwischen 50und über 300.

-400

-200

0

200

400

600

800

1.000

1987

1988

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

natürliches Saldo Wanderung Saldo Differenz

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 47

November 2007

Wanderungsgeschehen

Eine tiefergehende Analyse zum Wanderungsgeschehen kann Hinweise über dieUrsachen der Wanderung geben:

Abbildung 11: Wanderungen von und nach Eschwege im Zeitraum 2000 bis 20044

Die Daten fokussieren auf ein Zeitfenster (2000-2004), das vor dem Hintergrunddes längeren, trendbestimmten Zeitraums 1996 bis 2004 zwei atypische Jahre –nämlich 2001 und 2002 – beinhaltet. Im gesamten Jahrzehnt gab es Wande-rungsverluste oder Stagnation, nur diese beiden Jahre weisen diese „Sonderkon-junktur“ auf.5

4 Säulen im positiven Bereich bedeuten, dass die Stadt Eschwege im jeweiligen Jahr im Verhältnis zur jewei-

ligen Raumeinheit einen Wanderungsgewinn verzeichnet. Z.B.: im Jahr 2000 sind aus den Gemeinden des

Werra-Meißner-Kreises etwa 110 Personen mehr nach Eschwege zugezogen als aus Eschwege in diese

Gemeinden weggezogen.

Die räumliche Einheit Hessen bezieht sich auf alle Kreise und kreisfreien Städte Hessens ohne den Werra-

Meißner-Kreis; die räumliche Einheit Deutschland bezieht sich auf alle Bundesländer ohne Hessen.

5 Bei der Interpretation des 5-Jahres-Zeitraums 2000-2004 muss diese Sondersituation beachtet werden;

Durchaus auch im strategischen Sinne: wie können die Bedingungen für diese Sonderkonjunktur erneut

erreicht werden.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 48

November 2007

Gegenüber den anderen Gemeinden des Werra-Meißner-Kreises gewinnt Esch-wege per Saldo Einwohner hinzu. Diese Wanderungsbewegung wird durch Wohn-ortwechsel hervorgerufen, die vermutlich wenig mit einem neuen Arbeitsplatzoder einem Ausbildungsplatz zusammenhängen. Der positive Saldo für die Kreis-stadt überrascht. Offenbar gibt es zu der Randwanderung der jüngeren, finanziellbesser gestellten Klientel (Einfamilienhausbauer im Umland) eine quantitativstärkere Gegenbewegung in die Stadt. Es kann nur vermutet werden, dass dieseinsbesondere von Älteren (auch in Pflegeheime) oder sozial schwachen Gruppen(preiswerte Mietwohnbestände) getragen wird.

Abbildung 12: Wanderungssalden zwischen Eschwege und den Gemeinden des Werra-Meißner-

Kreises 2000-20046

6 Quelle: Institut für Wohnen und Umwelt, Wiesbaden 2006.

Grün: Wanderungsverlust fürEschwege oder +/- 0

Rot: Wanderungsgewinn fürEschwege

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 49

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Besonders positiv für Eschwege gestaltet sich der Wanderungssaldo mit Wanfriedund Weißenborn, aber auch mit Sontra. In drei der betrachteten fünf Jahre kannWehretal gegenüber Eschwege mehr Einwohner gewinnen als verlieren.

Im Gegensatz zum positiven Nahwanderungssaldo ist das Fernwanderungssaldofast durchgängig negativ. Diese Wanderungen sind in erster Linie durch die Ar-beitsplatz- und Ausbildungsplatzsuche induziert. Gegenüber den anderen Kreisendes Landes Hessen verliert Eschwege jährlich zwischen 50 und 70 Personen perSaldo. Eine besondere Magnetwirkung hat die Stadt Kassel (Saldo 20-40 Pers.p.a.), aber auch der Kreis Kassel.

In ähnlicher Größenordnung (50-70 Personen) verliert die Stadt pro Jahr an dieanderen Bundesländer, insbesondere Baden-Württemberg und Bayern, aber auchan Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die Wanderungsbilanz mit Sachsen-Anhalt und Thüringen ist nach deutlichen Gewinnen in den 90er Jahren in denletzten Jahren nahezu ausgeglichen.

Altersstruktur

Der anhaltende Trend zur Abnahme der Bevölkerung wird überlagert durch einedeutliche Veränderung in der Altersstruktur.

Abbildung 13: Veränderung der Altersstruktur in Eschwege 1987 bis 20047

7 Quelle: Daten der KGRZ / heute eKom 21

-10,0

-8,0

-6,0

-4,0

-2,0

0,0

2,0

4,0

6,0

198

7

198

8

198

9

199

0

199

1

199

2

199

3

199

4

199

5

199

6

199

7

199

8

199

9

200

0

200

1

200

2

200

3

200

4

Pro

zen

t

0 - 20 21 - 59 60 - älter

nach Anpassung für das Jahr 2002

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 50

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Seit Mitte der 90er Jahre zeichnet sich auch hier ein klarer Trend ab: die Alters-gruppe der Senioren nimmt stetig zu; die Altersgruppe der im Arbeitsleben ste-henden Personen nimmt ab; der Anteil der Kinder und Jugendlichen nimmt deut-lich ab.

Eschwege Altersgruppen, grob Altersgruppen, differenziert

Kindergarten

(3-5 Ja.)

508

Klassen 1-4

(6-9 Ja.)

748

Klassen 5-9

(10-14 Ja.)

1.007

Oberstufe

(15-18 Ja.)

909

0 bis unter 20 3.880

20-34 Ja.

(Junge Eltern)

3.246

35-49 Ja. 4.902

20 bis unter 60 10.813

50-59 Ja. 2.665

60 bis unter 75

aktive Rentner

3.914

2005

21.061 Einwohner

60 und älter 6.368

75 und älter

(Hochbetagte)

2.454

Abbildung 14: Gemeinbedarfsrelevante Altersgruppen in Eschwege 2005

Zur Jahresmitte 2005 waren von den 21.061 mit Hauptwohnsitz in Eschwegegemeldeten Einwohnern8

8 Daten der KGRZ / ekom 21, tabellarische Übersicht zum Stand 15.07.2005 nach sog. Zählbezirken (Stadt-

quartiere und Stadtteile)

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 51

November 2007

3.880 Personen Kinder und Jugendliche (0 bis unter 20 Jahre; entspricht18,4 %)

10.813 Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis unter 60 Jahre; ent-spricht 51,3 %)

6.368 Personen im Pensionsalter (60 Jahre und älter; entspricht 30,2 %)

2.454 Personen sind 75 Jahre oder älter. Damit gehört jeder neunte Einwohner(11,6%) in Eschwege zu den sogenannten Hochbetagten.

Aus diesen Alterstrukturdaten kann man die in der Demografie gebräuchlichenKennziffern des Altenquotienten und des Jugendquotienten berechnen.9 Der Ju-gendquotient beträgt in Eschwege 35,9 (in Hessen 2003 - 36,5); der Altenquo-tient beträgt in Eschwege 58,9 (in Hessen 2003 - 43,4).

Weitere Aussagen zu altersstrukturellen und sozialstrukturellen Veränderungenauf der teilräumlichen Ebene sind im Kap. 3.3.2 ausgeführt. Die zu erwartendenVeränderungen der Alterstruktur und ihre Auswirkungen werden im Kap. 3.4.3erläutert.

Haushalte und Wohnungsmarkt

Die nachfolgenden Angaben zur Zahl der Haushalte und zum Wohnungsmarktmüssen wegen fehlender statistischer Basisdaten von einer Reihe von Annahmenausgehen. Bereits der Ist-Stand zu den Haushalten in Eschwege im Jahr 2004 isthergeleitet und lediglich anhand der Volkszählung von 1987, von aktuellen Mik-rozensus-Erhebungen und Anhaltswerten bzw. Vorausschätzungen auf Bundes-ebene, Landesebene und von Raumordnungsregionen plausibilisiert.

Eschwege 1-Pers.-Hh 2-Pers.-Hh 3-Pers.-Hh 4-Pers.-Hh 5+ -P.-Hh 2,225 P / Hh

Abs. 3.465 2.964 1.726 1.226 450 9.831

% 35,2 30,1 17,6 12,5 4,6 99,9

Abbildung 15: Haushalte mit Hauptwohnsitz in Eschwege 1987 gemäß Volkszählung (21.872 EW)

9 Die Kennziffern sollen die „Belastung“ der Altersgruppe der Berufstätigen durch die Rentner einerseits und

die Kinder und Jugendlichen andererseits deutlich machen. Je höher die Werte, desto größer ist die Belas-

tung hinsichtlich der Sozialsysteme. Ein geringer Jugendquotient bedeutet zwar aktuell eine geringe Belas-

tung, heißt aber für die Zukunft vor allem, dass in die Altersgruppe der Berufstätigen nicht genügend Per-

sonen hineinwachsen.

Jugendquotient = Zahl der Kinder und Jugendlichen : Zahl der Personen im berufsfähigen Alter; Altenquo-

tient = Zahl der Rentner : Zahl der Personen im berufsfähigen Alter.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 52

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Eschwege wies bereits 1987 eine durchschnittliche Haushaltsgröße und eineHaushaltsgrößenstruktur auf, wie sie im Land Hessen10 erst 10 Jahre später –1997 – erreicht wurde. Dies wird insbesondere verursacht durch die in Eschwegezu verzeichnende Überalterung, die im Durchschnitt zu kleineren Haushaltenführt.

Abgesehen von dieser Phasenverschiebung (Eschwege als „Trendsetter“ im LandHessen) muss jedoch beachtet werden, dass der Anteil der 2-Personen-Haushaltein Eschwege im Jahr 1987 deutlich hinter dem der 1-Personen-Haushalte zurück-bleibt.

Eschwege 1-Pers.-Hh 2-Pers.-Hh 3-Pers.-Hh 4-Pers.-Hh 5+ -P.-Hh 2,07 P / Hh

Abs. 3.825 3.570 1.377 1.020 408 10.200

% 37,5 35,0 13,5 10,0 4,0 100,0

Abbildung 16: Abgeleitete Haushaltsstruktur11 2004

Wohnungsbestand und Wohnungsleerstand

Wohnungen

gesamt

1-Raum-WE 2-Raum-WE 3-Raum-WE 4-Raum-WE 5-Raum-WE 6+ -R.-WE

11.197 73 334 1.991 3.968 2.301 2.530

100,0 % 0,01 % 3,0 % 17,8 % 35,4 % 20,6 % 22,6 %

Abbildung 17: Wohnungsbestand in Eschwege am 31.12.2004

Die Wohnfläche in Eschwege beträgt 2004 987.000 m². Von den 11.197 Woh-nungen befinden sich 2.842 in Einfamilienhäusern (25,4 %) und 2.546 in Zwei-familienhäusern (22,7 %). Die übrigen 5.809 Wohnungen befinden sich in Ge-

10 Der Landesdurchschnitt der Haushaltsgröße lag in Hessen im Jahr 1985 bei 2,34, im Jahr 1990 bei 2,28

und liegt aktuell (2004) bei 2,16.

11 Das Statistische Landesamt Hessen hat auf Basis eines Mikrozensus die Haushaltsgröße und die Struktur

der Haushaltsgröße nach Gemeindegrößenklassen ermittelt. Diese Werte stellen eine gemittelte Größe ü-

ber alle Städte Hessens dieser Größenklasse dar. Demnach würde die gegenwärtige Haushaltsgröße bei

durchschnittlich ca. 2,20 liegen und beispielsweise der Anteil der 1-P-Hh bei ca. 32 % und jener der 2-P-

Hh bei etwa 37 %. Da der Werra-Meißner-Kreis und mit ihm Eschwege aber statistisch gesehen eine Ex-

tremposition einnehmen, sind die Landedurchschnittswerte von geringem Wert.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 53

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bäuden mit 3 und mehr Wohnungen. In der Hauptsache handelt es sich hierbeium Mietwohnungen im Mehrfamilienhausbestand.

Die Veränderung des Wohnungsbestandes in Eschwege seit Mitte der 90er Jahreist dadurch gekennzeichnet, dass der Wohnungsbestand bis zur Jahrtausend-wende um jährlich zwischen 50 und 150 WE wuchs, seit 2000 jedoch lediglich umetwa 20 bis 30 WE. Der Bestand an Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern stag-niert seit fünf Jahren bei ca. 5.800 WE. Der Zuwachs konzentriert sich im Einfa-milienhausbau (15-20 p.a.) und abgeschwächt im Doppelhausbau (ca. 5 p.a.).

Analysen der Stadtwerke zu Stromzählern in Wohngebäuden, die über einen län-geren Zeitraum keinen Verbrauch aufweisen (Auswertung im Juni 2005: imStadtgebiet insg. 770 WE) einerseits und andererseits die Herleitung der Zahl derheute in Eschwege wohnenden Haushalte im Vergleich mit dem zur Verfügungstehenden Wohnraum führen zu der plausibilisierten Erkenntnis, dass in Eschwe-ge derzeit 800 bis 1.000 Wohnungen leer stehen.

In der Wohnungswirtschaft ist es üblich, dass wegen Umzügen, Sanierungspha-sen und wünschenswerten Ausweichquartieren eine sogenannte Fluktuationsre-serve an Wohnungen vorgehalten wird. Diese wird in Höhe von 5 % angenom-men. Dadurch ergibt sich für das Jahr 2004 ein Wohnungsüberhang im Sinnevon langfristig entbehrlichem Wohnraum von ca. 500 Wohneinheiten.

Die Verteilung des Wohnungsleerstands im Stadtgebiet lässt sich anhand der An-gaben der Stadtwerke lokalisieren.

Der Leerstand konzentriert sich in den mehrgeschossigen Mietwohnbeständen inden Stadtquartieren Altstadt / Neustadt, Brückenhausen, Heuberg, Struth undFriedrich-Wilhelm-Straße.

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Abbildung 18: Wohnungsleerstände in Eschwege nach Straßenzügen / Angaben der Stadtwerke zuabgemeldeten Stromanschlüssen (Juni 2005)

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3.3.2 Ebene der Stadtquartiere und Stadtteile

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung der Stadt vollzieht sich in den einzelnen Stadtquartie-ren und Stadtteilen differenziert. Diesen Schluss legt zumindest die Auswertungder räumlichen Verteilung der Wohnungsleerstände in der Stadt nahe.

Für die 22 räumlichen Einheiten Eschweges12 liegen für die Jahre 1987, 1996 und2005 Daten der KGRZ13 zu den Einwohnerzahlen und der Altersstruktur vor.

Damit die Sondersituation des Einwohnerzuwachses zu Beginn der ersten Hälfteder 90er Jahre das Bild nicht verfälscht, wird in nachfolgender Übersicht die Ein-wohnerentwicklung in den Stadtquartieren und Stadtteilen im Zeitraum 1996 bis2005 dargestellt.

12 Zur Abgrenzung der Stadtquartiere und Stadtteile (und zur Nummerierung) vgl. auch Übersicht in Kap.

3.1!

13 heute eKom 21; die Zahlen der KGRZ und des Hessischen Statistischen Landesamtes stimmen nicht über-

ein; die Erhebungszeitpunkte sind unterschiedlich (31.10. / 15.7.); der Trend der Einwohnerentwicklung

ist dennoch ablesbar

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 56

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Abbildung 19: Einwohnerentwicklung in den Stadtquartieren und Stadtteilen 1996 bis 2005

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 57

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In dem etwa 9-jährigen Zeitraum von 1996 bis 2005 hat die Stadt Eschwege imDurchschnitt 7,2 % ihrer Einwohner verloren (1.634). Dennoch haben einige Be-reiche an Einwohnern gewonnnen. Es handelt sich um die Quartiere mit Neube-bauung im Eigentumssektor: Höhgraben, Hessenring/Eisenacher Straße und denStadtteil Oberdünzebach. Auch die östlichen Stadtquartiere Leuchtbergviertel undsüdliche Wohngebiete weisen eine bessere Entwicklung als im Durchschnitt derStadt auf. Die Altstadt weist Verluste auf, die etwa dem Durchschnitt der Ge-samtstadt entsprechen. Besonders ungünstig vollzog sich die Einwohnerentwick-lung in Albungen, Niddawitzhausen und am Heuberg. Letzteres ist vor dem Hin-tergrund des Einwohnergewichts des Stadtquartiers besonders bemerkenswert.Auch bei der Auswertung der Wohnungsleerstandsangaben hat sich gezeigt, dassinsbesondere die mehrgeschossigen Mietwohnbestände betroffen sind und in Tei-len offensichtlich nicht mehr auf eine entsprechende Nachfrage treffen. SpürbareEinwohnerrückgänge gab es aber auch in den stadtstrukturell wichtigen Berei-chen Brückenhausen, Struth und Wohngebiet Kasseler Straße / Steingraben.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 58

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Alterstruktur

Starke Differenzierungen zwischen den Stadtquartieren und Stadtteilen zeigensich auch bei der Altersstruktur.

Abbildung 20: Durchschnittsalter in den statistischen Bezirken 2005 (ohne Altenpflegeeinr.)

Abbildung 21: Entwicklung des Durchschnittsalters in den statistischen Bezirken 1987-1996-2005

(ohne Altenpflegeeinrichtungen)

Altersstruktur der Einwohner 2005in den Stadtteilen (ohne Altenpflegeeinrichtungen)

Durchschnittsalter

46bis

über

50Ja

hre

42bi

sunt

er46

Jahre

38bis

unter

42Ja

hre

34bi

sunt

er38

Jahre

30bi

sunt

er34

Jahre

Altersstruktur - Stadt Eschwege

25,0

30,0

35,0

40,0

45,0

50,0

55,0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Stadtteile

Du

rch

sch

nitt

sal

ter

1987 1996 2005

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Besonders der „Wohngürtel“ östlich und südlich um die Altstadt weist ein hohesDurchschnittsalter auf. Die Altstadt konnte in den betrachteten 18 Jahren ihrDurchschnittsalter offenbar durch Zuzug von Familien mit Kindern sogar verjün-gen. Der Trend der Überalterung ist besonders deutlich in Niederdünzebach, inAlbungen, im Wohngebiet Kasseler Straße / Steingraben und in Niederhone fest-zustellen.

Abbildung 22: Zahl der Kinder und Senioren in den Stadtquartieren und Stadtteilen 2005 (ohne

Altenpflegeeinrichtungen)

Die meisten Kinder gibt es nach wie vor am Heuberg; danach folgen Altstadt undStruth. Die meisten Senioren (ohne Altenpflegeeinrichtungen) leben am Heuberg,in der Struth, in den südlichen Wohngebieten, in der Altstadt und im BereichGoldbachstraße. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Kindern und Seniorenweist für die Bereiche Goldbachstraße, Kasseler Straße / Steingraben und diedrei östlich der Altstadt liegenden Bereiche ein deutliches Übergewicht der über-60-Jährigen aus. Dagegen ist dieses Verhältnis der jungen und älteren Generati-onen in der Altstadt, in Brückenhausen, am Heuberg oder in Oberdünzebachausgewogener.

Verteilung der Altersgruppen(0-14-Jährige und über 60-Jährige) auf die Stadtteile (Stand 2005)

192

547 550

601

321

442

310

142

93

235

48 42

453

366

753

874

167

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1000

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

Stadtteile

An

zah

l

0-14-Jährige über 60-Jährige

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Sozialstruktur

Die Stabilität und Attraktivität der einzelnen Stadtquartiere und Stadtteile undWohnlagen ist sehr stark von der sozialen Durchmischung abhängig. Der Prozessder Entmischung der einzelnen Bevölkerungsgruppen – sog. soziale Segregation– hat auch in Eschwege stattgefunden und findet noch immer statt. Um einenEindruck von der sozialen Situation der Stadt Eschwege in seiner räumlichen Dif-ferenzierung zu erhalten, wurde als statistische Hilfsgröße der Armutsindex14 ge-bildet.

Die Stadtquartiere Heuberg und Brückenhausen weisen die höchsten Anteile ansozial Schwachen auf. Nahezu jede vierte Person dieser Altersgruppe in denStadtqurtieren ist ALG-II-Empfänger. Hohe Anteile gibt es aber auch in der Alt-stadt und den sich westlich anschließenden Bereichen.

14 Aufgestellt von Herrn Engler, Sozialamt Eschwege: ALG II-Empfänger oberhalb 25 Jahre bis 65 Jahre je

100 Einwohner dieser Altersgruppe in den Stadtquartieren und Stadtteilen (Die Beschränkung auf das Al-

ter oberhalb 25 Jahren war erforderlich, weil die Daten unterhalb 25 Jahren nicht verfügbar waren.)

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Abbildung 23: Anteil der sozial Benachteiligten in Eschwege 2005

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3.4 Demographische und wohnungsmarktbezogenePrognose

3.4.1 Szenarien

Um den Wohnbedarf in Eschwege für den Zeithorizont 2020 einschätzen zu kön-nen und darüber hinaus Aussagen zu den notwendigen sozialen Infrastrukturein-richtungen machen zu können, sind Prognosen für die zu erwartende Einwohner-entwicklung anzustellen.

Da die Einwohnerentwicklung durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt wird,deren Größe und Wirkungen in einem mittelfristigen – und erst recht in einemlangfristigen – Zeitraum nur überschlägig ermittelt werden können, wird die Ein-wohnerprognose durch einen Entwicklungskorridor dargestellt. Dieser Entwick-lungskorridor wird in seinen positiven und negativen Positionen als Stabilisie-rungsszenario bzw. Schrumpfungsszenario bezeichnet. Die aus heutigerSicht wahrscheinlichste Entwicklung erhält die Bezeichnung Trendszenario.

Den drei Szenarien für das Jahr 2020 liegen folgende Annahmen zu Grunde:

Stabilisierungsszenario

Das Stabilisierungsszenario geht im Sinne eines wünschenswerten Szenarios an-nähernd von einer Stabilisierung der Einwohnerzahl in Eschwege aus. Die Ein-wohnerverluste bis zum Jahr 2020 liegen unterhalb von 1.000 Personen. Im Ein-zelnen liegen diesem Szenario folgende Annahmen zu Grunde:

Die positiven Ansätze zur Stärkung der wirtschaftlichen Kompetenzen inden innovativen Produktionsbereichen ‚Metall’ und ‚Kunststoff’ werdenausgeweitet und führen mittelfristig zum Anwachsen der Beschäftigungs-verhältnisse in diesen Branchen. Dadurch kann der Arbeitsplatzabbau inden anderen Industriebereichen wettgemacht werden.

Mit dem Neubau der Autobahn A 44 entstehen zusätzliche Arbeitsplätzeinsbesondere im Logistikbereich in der Region, die auch der Kreisstadt zuGute kommen.

Der Status der Kreisstadt Eschwege wird mittel- und langfristig gewahrtund gewährleistet ein Beschäftigungsvolumen am Standort von über 1.000Stellen (Verwaltung, Sparkasse, Krankenhaus).

Die touristischen Potenziale insbesondere im Zusammenhang mit der Wer-ra und dem Werratalsee werden konsequent genutzt und ausgebaut. Ob-wohl das hiermit verbundene Beschäftigungspotenzial eher mäßig ist, ge-lingt der Stadt über die touristische Ausrichtung und entsprechende städ-tebauliche Anpassungen ein Imagewandel, der positiv in die Region aus-

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 63

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strahlt. Eschwege gewinnt als Einkaufsstadt und Wohnstandort verlorengegangenes Terrain zurück.

Das durchschnittliche Wanderungssaldo ist mit plus 100 Personen deutlichbesser als im Schnitt der vergangenen Jahre. Die Suburbanisierungswelleebbt ab und kann umgekehrt werden (analog zu Situation 2001 und2002). Der Gewinn bei der Nahwanderung in Höhe von 150 Personen p.a.gleicht das Fernwanderungsdefizit von minus 50 Personen mehr als aus.

Das Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung bleibt mit durch-schnittlich minus 150 Personen p.a. etwas freundlicher als im Durchschnittder vergangenen 5 Jahre.

Im Ergebnis verzeichnet die Stadt pro Jahr einen moderaten Einwohner-rückgang von 50 bis 55 Personen. Das bedeutet für 2020 eine Einwohner-zahl von ca. 20.250.

Das Stabilisierungsszenario muss aus heutiger Sicht als jenes Szenario einge-schätzt werden, das die geringste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt. Die Funda-mentaldaten der Wirtschaft gerade im produktiven Bereich deuten nicht auf eineTrendwende hin. Der über mehrere Jahrzehnte zu verzeichnende Wanderungs-verlust bei den jungen, gut ausgebildeten Menschen hat eine Lücke nicht nur imdemographischen Sinne, sondern auch hinsichtlich der Träger und Akteure fürInnovation in der Region hinterlassen. Gleichwohl beweist die Wanderungsstatis-tik der Jahre 2001 und 2002 was möglich ist, wenn die Kreisstadt konkurrenzfä-hige Bauplätze für junge Familien anbieten kann.

Die im Rahmen der aktuellen Regionalplan-Fortschreibung zu Grunde gelegteProjektion geht trotz eines kräftigen Bonus für die Kreisstadt (Zuwanderungsge-winne aus Umlandgemeinden statt Wanderungsverlust) lediglich von einer Ziel-zahl von 19.800 im Jahr 2020 aus.

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Abbildung 24: Einwohnerentwicklung und –prognose für die Stadt Eschwege bis 2020

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Schrumpfungsszenario

Das Schrumpfungsszenario ist im Sinne einer Worst-case-Betrachtung der Ver-such, die drohenden negativen Entwicklungen insbesondere im Hinblick auf diesozioökonomischen Rahmenbedingungen der Region abzubilden. Die wechselsei-tigen Verstärkereffekte aus Demographie einerseits und ökonomischer Basis an-dererseits bewirken eine Negativentwicklung mit begrenzten Handlungsmöglich-keiten der lokalen Akteure. Im Einzelnen liegen dem Schrumpfungsszenario fol-gende Annahmen zu Grunde:

Die Talsohle des wirtschaftlichen Niedergangs ist wider Erwarten nochnicht erreicht: der Abbau von Arbeitsplätzen im produzierenden Sektorgeht schleichend weiter. Konkurrenzstandorte, selbst solche im Werra-Meißner-Kreis (z.B. Witzenhausen, Hessisch Lichtenau) können die ohne-hin spärliche Nachfrage von Seiten der Investoren wegen günstigererStandortfaktoren zuungunsten von Eschwege auf sich lenken.

Eschwege gelingt es nicht, ein eigenes Wirtschaftsprofil zu entwickeln undsich im Standortwettbewerb mit den günstiger gelegenen Standorten imNorden und Westen des Kreises zu behaupten. Die Netzwerkansätze mitden Firmen der Städte und Regionen Eisenach und Mühlhausen werdennicht fortgeführt und verlaufen im Sande.

Nach 2008 wird in Hessen eine neue Verwaltungsstruktur mit Regional-kreisen eingeführt. Der Werra-Meißner-Kreis wird aufgelöst. Eschwegeverliert den Kreisstadtstatus an Bad Hersfeld und büßt schrittweise Ver-waltungsfunktionen ein, die bis 2020 einen Verlust in Höhe von 600 Ar-beitsplätzen bedeuten.

Weitere mittelzentrale Funktionen in Eschwege geraten unter Druck undwerden vor dem Kostenhintergrund gebündelt und teilweise an andereStandorte verlagert. Der Süden des ehemaligen Kreises orientiert sichnoch stärker als bislang nach Hersfeld, während der nördliche und westli-che Kreisbereich auch im Zusammenhang mit dem Autobahnbau deutlichnach Kassel hin orientiert sind.

Die Wanderungsverluste pegeln sich jährlich bei 100 Personen ein. DasNahwanderungssaldo ist ausgeglichen oder leicht positiv (insbesondere so-zial Schwache aus den ländlichen Gemeinden); das Fernwanderungssaldostellt sich mit minus 100 und mehr Personen p.a. in einem Ausmaß dar,wie dies bereits in den Jahren 2000, 2001 und 2004 zu beobachten war.

Das Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung erreicht durchschnitt-lich eine Größe von minus 200 Einwohnern p.a. – ein Umfang, der in denvergangenen 15 Jahren mit minus 100 bis minus 200 bereits mehrfachannähernd erreicht wurde.

Im Ergebnis verliert Eschwege pro Jahr ca. 300 Einwohner, was im Jahr2020 eine Einwohnerzahl von 16.300 bedeuten würde.

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Dem Schrumpfungsszenario kann leider eine gewisse Wahrscheinlichkeit nichtabgesprochen werden. Die Position Eschweges in der Region bzw. im Kreis leitetsich ganz wesentlich von der Verwaltungsfunktion ab. Die Bildung von Regional-kreisen wird bereits offen diskutiert. Eschwege ist im Verteilungskampf um Ver-waltungsfunktionen wegen der Randlage benachteiligt. Eine solche Entwicklunghätte für die Stadt einschneidende Folgen, weil arbeitsmarktpolitisch das Rück-grat der Stadt zur Disposition stünde.

Trendszenario

Das Trendszenario schreibt die in den vergangenen 5 Jahren beobachtete Ent-wicklung linear bis 2020 fort. Die heute herrschenden Rahmenbedingungen wer-den auch die Entwicklung in den nächsten anderthalb Jahrzehnten bestimmen.Im Einzelnen liegen dem Trendszenario folgende Annahmen zu Grunde:

Der Strukturwandel der prägenden Firmen in der Region kann im wesentli-chen als bewältigt gelten. Dennoch gelingt es nicht, einen signifikantenZuwachs an Arbeitsplätzen zu erreichen. Grund hierfür sind der Mangel anqualifizierten Arbeitskräften und das Fehlen von höheren Bildungseinrich-tungen bzw. Forschungskapazitäten.

Vom Ausbau der übergeordneten Verkehrsachsen kann auch Eschwegeetwas profitieren, wenn auch die interessanten, größeren Ansiedlungen aufden autobahnnahen Standorten außerhalb Eschweges realisiert werden.

Eschwege kann die derzeit vorhandenen mittelzentralen Funktionen weit-gehend erhalten und kann als Einkaufs- und Verwaltungsstadt und in ge-ringerem Maße als Arbeitsstättenstandort Versorgungsfunktionen für einenGutteil des Werra-Meißner-Kreises bewahren.

Durch einen interkommunalen Interessenausgleich mit seinen Nachbar-kommunen gelingt es Eschwege besser als bisher, bauwilligen FamilienGrundstücke im Stadtgebiet anzubieten und damit insbesondere das Nah-wanderungssaldo positiv zu gestalten.

Eschwege entwickelt sich zu einem in Nordhessen und Nordthüringen be-kannten Ausflugsziel für wasserbezogene Sport- und Freizeitaktivitäten.

Das jährliche Wanderungssaldo ist mit minus 10 Einwohnern nahezu aus-geglichen. Eschwege bietet Bauflächenpotenziale für die Stadtregion anund kann so das negative Fernwanderungssaldo fast ausgleichen.

Das Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung verbessert sich leichtim Vergleich zur Situation der letzten Jahre, u.a. wegen der zuziehendenjüngeren Bewohnerschaft, auf durchschnittlich minus 170 p.a.

Im Ergebnis ist für 2020 von einer Einwohnerzahl von ca. 18.250 auszu-gehen.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 67

November 2007

Das Trendszenario geht von den gegenwärtigen Bedingungen aus und wird dem-nach als realistisch eingeschätzt. Die Wanderungssalden sind jedoch nur durcherhebliche kommunale Anstrengungen zu erreichen.

Stabilisierungs-szenario

Schrumpfungs-szenario

Trendszenario Projektion Fort-schreibung RP Kassel

nat. Saldo: -150 nat. Saldo: -200 nat. Saldo: -170 nat. Saldo: -155,88

Wanderungssaldo:100

Wanderung: -100 Wanderung: -10 Wanderung: 54,44

Rückgang p.a.: -50

Rückgang p.a.: -300

Rückgang p.a.: -180

Rückgang p.a.: -101,44

Jahr Einwohnerzahl

2002 21.597

2004 21.100 21.100 21.100

2005 21.365 20.800 20.922 21.017

2010 20.782 19.300 20.032 20.602

2015 20.517 17.800 19.142 20.187

2020 20.252 16.300 18.252 19.771

Abbildung 25: Annahmen für die Entwicklungsszenarien bis 2020 sowie Projektion Regionalpla-

nung

3.4.2 Haushalte und Wohnungsmarkt

Prognose zu den Haushalten

Maßgeblich für die Entwicklung des Bedarfs am Wohnungsmarkt sind jedochnicht in erster Linie die sich verändernden Einwohnerzahlen, sondern die Zahl derHaushalte und deren Struktur. Die Zahl der Haushalte nimmt nicht proportionalzur Einwohnerzahl ab und auch der Anteil der 1- und 2-Personenhaushaltewächst stetig zu Lasten der Haushalte mit 3 und mehr Personen.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 68

November 2007

Eschwe-ge

Szenarien Einwoh-ner

Haushalts-größe

Veränd. ab04

1

Pers.

Hh

2

Pers.

Hh

3

Pers.

Hh

4

Pers.

Hh

5+

Pers.

Hh

Zahl derHh

Verän-derungzu 2004

Stabil. 20.782 - 0,005p.a.

2,04

3.891

38,2 %

3.647

35,8 %

1.284

12,6 %

968

9,5 %

397

3,9 %

10.187

+/- 0

Trend 20.032 - 0,007p.a.

2,03

3.868

39,2 %

3.631

36,8 %

1.105

11,2 %

889

9 %

375

3,8 %

9.868

- 3 %

2010

Schrumpf 19.300 - 0,01 p.a.

2,01

3.927

40,9 %

3.533

36,8 %

1.018

10,6 %

769

8 %

355

3,7 %

9.602

- 6 %

Stabil. 20.252 - 0,005p.a.

1,99

3.969

39 %

3.765

37 %

1.150

11,3 %

913

9 %

380

3,7 %

10.177

+/- 0

Trend 18.252 - 0,007p.a.

1,96

3.911

42 %

3.539

38 %

800

8,6 %

707

7,6 %

355

3,6 %

9.312

- 9 %

2020

Schrumpf 16.300 - 0,01 p.a.

1,91

3.755

44 %

3.328

39 %

660

7,7 %

492

5,8 %

299

3,5 %

8.534

- 16 %

Abbildung 26: Vorausschätzung der Haushaltsstruktur in Eschwege 2020

Die Vorausschätzung zur Entwicklung der Haushalte wurde auf der Grundlage derSzenarien der Einwohnerentwicklung vorgenommen. Der schon seit Jahrzehntenzu beobachtende Trend zur Verkleinerung der Haushalte wird sich weiter fortset-zen. Gründe sind der anwachsende Seniorenanteil und der Rückgang von Famili-en mit Kindern.

Die in den vergangenen Jahrzehnten charakteristische Verkleinerung des Durch-schnittshaushalts um 0,01 pro Jahr dürfte sich in den nächsten Jahren in diesemTempo nicht fortsetzen. Lediglich für das Schrumpfungsszenario ist dieser Trendweiter zu Grunde gelegt worden. Für das Szenario mit der höchsten Plausibilität– das Trendszenario – wird von einer durchschnittlichen jährlichen Verkleinerungvon 0,007 ausgegangen. Der Rückgang der Zahl der größeren Familien (5 undmehr Personen) wird in der Projektion deutlich abgeschwächt, weil davon ausge-gangen wird, dass Familien mit Migrationshintergrund und sozial schwächeremStatus die Wohnungs- und Unterstützungsangebote der Kreisstadt weiterhin gernin Anspruch nehmen werden.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 69

November 2007

Die Vorausschätzung für das Trendszenario würde bedeuten, dass der Durch-schnittshaushalt Eschweges im Jahr 2020 nur noch 1,96 Personen hat.

Bei Zugrundelegung des Trendszenarios können im Zeitraum bis 2020 folgen-de Veränderungen erwartet werden:

Zahl der 1-P-Hh steigt trotz Einwohnerverlusten um knapp 100 auf 3.900

Zahl der 2-P-Hh sinkt geringfügig um 30 auf 3.540

Zahl der 3-P-Hh sinkt stark um über 500 auf 800

Zahl der 4-P-Hh sinkt stark um 300 auf 700

Zahl der Haushalte mit 5 und mehr Personen sinkt um etwa 50 auf 350

Abbildung 27: Haushaltsstruktur in Eschwege 1987 / 2004 / 202015

Wohnbedarfsprognose

Die Prognose für den Wohnbedarf geht für den Zeithorizont 2020 von folgendenAnnahmen aus:

die Wohnungsbelegung schwankt zwischen den drei Szenarien zwischen1,91 und 1,99 Personen,

15 1987 – Ergebnisse der Volkszählung / 2004 – Herleitung FIRU / 2020 – Schätzung FIRU

2964

1726

450

1226

3465

408

1.020

1.377

3.570

3.825

355

707800

3.911

3.539

0

1000

2000

3000

4000

1 Personen HH 2 Personen HH 3 Personen HH 4 Personen HH 5 Pers. HH u. mehr

1987 2004 2020 (Trendszenario)

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 70

November 2007

der Wohnflächenverbrauch schwankt zwischen 48 m² und 50 m² pro Per-son16.

Jahr 2020 Stabilisierung

(20.252 EW)

Trend

(18.252 EW)

Schrumpfung

(16.300 EW)

Annahmen Belegung

1,99 Pers. /

Hh

Wohnfläche

48 m² / Pers.

Belegung

1,96 Pers. /

Hh

Wohnfläche

49 m² / Pers.

Belegung

1,91 Pers. /

Hh

Wohnfläche

50 m² / Pers.

Wohnungsbedarf in WE 10.177 9.312 8.534

+ Fluktuationsreserve

(5 %)

509 466 427

Wohnungsbedarf 10.686 9.778 8.961

Abbildung 28: Wohnungsbedarfsprognose nach Szenarien

Ausgehend von dem gegenwärtig bereits vorhandenen Sockel an entbehrlichemWohnraum wird sich der Wohnungsmarkt in Abhängigkeit vom jeweiligen Szena-rio unterschiedlich entwickeln müssen, um der Situation angepasst zu werden.

Die folgende Graphik verdeutlich für das Trendszenario was passiert, wenn dasPrinzip „Weiter so“ verfolgt wird. Dabei ist auch berücksichtigt, dass ein modera-ter Neubau von Wohneinheiten (ca. 40 p.a. im Trendszenario) trotz des generel-len Überhangs im Teilsegment des Ein- und Zweifamilienhausbaus ohnehin statt-findet.

16 Annahme durch lineare Fortschreibung abgeleitet aus Wohnungsprognose 2015 des Bundesamtes für

Bauwesen und Raumordnung für die Raumordnungsregion Nordhessen (dort durchschnittliche Pro-Kopf-

Wohnfläche für 2015 bei 47,6 m²)

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 71

November 2007

Abbildung 29: Wohnungsbedarfsprognose für 2020 (Trendszenario)

Bei Betrachtung der Graphik für das Trendszenario könnte man auf den Gedan-ken kommen, dass der Zuwachs an Wohnungsüberhang vor allem auch durchden fortgeführten Wohnungsneubau hervorgerufen wird. Das ist mitnichten derFall. Einfamilienhausneubau wird unmittelbar vom Markt induziert und entspricht(bislang) der Nachfrage. Die sich öffnende Schere zwischen Wohnungsnachfrageund Wohnungsangebot ist ein klarer Hinweis, dass bestimmte Teilmärkte desWohnungsmarktes nicht mehr nachfragegerecht sind und in zu definierendenGrößenordnungen entbehrlich sind.

6.000

7.000

8.000

9.000

10.000

Trendszenario

2004 2020

Überhang Fluktuationsreserve Wohnungsbedarf

11.000

12.000

13.000

11.837

9.7789.312

11.19710.70510.197

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 72

November 2007

Wohnungsgrößen

Eine Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot ist auch bei der Wohnungsgrö-ße festzustellen:

Abbildung 30: Vergleich von Haushaltsgrößen und Wohnungsgrößen in Eschwege 2004

Es wird davon ausgegangen, dass die angemessene Wohnungsgröße für einenHaushalt der Grundregel folgt: „Pro Kopf des Haushalts – ein Wohnraum zuzüg-lich eines weiteren Wohnraums“ (demnach: 1-Pers.-Hh – 2-Raum-WE, 2-Pers.-Hh – 3-Raum-WE, etc.).

Es wird deutlich, dass es in Eschwege einen eklatanten Mangel an kleinen Woh-nungen gibt und ein Überangebot an großen Wohnungen. Da der Trend zur Ver-kleinerung der Haushalte anhält, muss hier durch Veränderungen im BestandAbhilfe geschaffen werden. Da Abrisse im Mietwohnbestand mittel- und langfris-tig unausweichlich sind, sollten Bestände mit kleinen Wohnungen eher nicht vomMarkt genommen werden.

Leider kann keine Aussage zur Wohnflächengröße getroffen werden, da diese Da-ten nicht verfügbar sind.

10

20

30

40

Anteile%

21 3 4 5 Größe Haushalt

1 + 2 3 4 5 6 Anzahl Wohnräume

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 73

November 2007

Wohnlagen

Unabhängig von der Frage nach der Größe bzw. Raumanzahl der Wohnungen istdie entscheidende Frage für die Zukunft, welche Wohnformen sowie welcheWohnlagen in welcher Größenordnung in der Stadt nachgefragt werden und imErgebnis daraus, welche Wohnformen und Wohnlagen den entbehrlichen Woh-nungsüberhang darstellen.

Um die Akzeptanz der Wohnlagen zu analysieren, wird im folgenden die Einwoh-nerentwicklung in den Stadtquartieren und Stadtteilen Eschweges von 1996 bis2005 herangezogen.17 Diese „Abstimmung mit dem Umzugswagen“ sowie dasstadtteilbezogene Geburten- und Sterbegeschehen soll als Hinweis gelten, wel-che Stadtquartiere und Stadtteile in der Projektion des Trendszenarios auf dasJahr 2020 weiter mit stabiler Nachfrage und welche mit zunehmender Nichtak-zeptanz – also größeren Leerständen - rechnen müssen. Neben dieser linearenFortschreibung der Trends sind in einigen Stadtquartieren und Stadtteilen offen-sichtliche Fehler18 bereinigt worden und teils wurden städtebauliche Zielvorstel-lungen implementiert.

Schließlich soll mit dem Plan auf der nächsten Seite eine Verteilung des woh-nungswirtschaftlich entbehrlichen Wohnbestands auf die einzelnen Stadtquartiereund Stadtteile als grobe Orientierung und Diskussionsgrundlage vorgelegt wer-den.

Als Basis gilt der für das Trendszenario ermittelte, voraussichtliche Wohnungs-überhang in Höhe von etwa 2.050 Wohneinheiten.

17 Die Entwicklung von 1987 bis 1996 wird ausdrücklich nicht herangezogen, da diese Periode durch starken

Zuzug von Spätaussiedlern und aus Ostdeutschland gekennzeichnet war, der als singuläres Ereignis den

generellen Trend ab Mitte der 90er Jahre verfälschen würde.

18 Für einzelne Gebiete offenbaren sich die methodischen Grenzen einer linearen Fortschreibung: z.B. ist im

Neubaugebiet Höhgraben ein weiteres Anwachsen des Wohnungsbestandes gemäß der linearen Projektion

gar nicht möglich (eigentlich +234), weil nur noch etwa 65 Bauplätze zur Verfügung stehen.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 74

November 2007

Abbildung 31: Projektion der Wohnraumentwicklung in den Stadtquartieren und Stadtteilen 2020

Alt

sta

dt

u.

Ne

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t

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03

03

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03

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03

03

03

03

+65

WE

-70

WE

-20

WE

-200

WE

-170

WE

-250

WE

-50

WE

-16

0W

E

-90

WE

-100

WE

-23

WE

-70

WE

+30

WE

-66

0W

E

-17

5W

E

-10

WE

-70

WE

-60

WE

-35

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1996

bis

2005

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1996

bis

2005

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 75

November 2007

Fazit zum Wohnungsmarkt

Ohne aktiven Eingriff in den Wohnungsmarkt („Weiter so“) würde sich der Woh-nungsleerstand gemäß der heute schon beobachtbaren Tendenz geradezu flä-chendeckend im Stadtgebiet ausbreiten (Schwerpunkte: Heuberg, Altstadt, Brü-ckenhausen, Struth, Friedrich-Wilhelm-Str.). Dies würde zu erheblichen funktio-nalen Defiziten gerade in der Altstadt führen, mit schwerwiegenden Auswirkun-gen für das Image und die Versorgungsfunktion der Stadt in der Region.

Mit aktuell über 8 % Wohnungsleerstandsquote und in 2020 voraussichtlich beica. 20 % besteht heute das Erfordernis, den Abbruch entbehrlichen Wohn-raums konzeptionell vorzubereiten und erste Realisierungsmaßnahmenin den nächsten 2-3 Jahren umzusetzen.

Der heute bereits als entbehrlich einzustufende Wohnraum (Fluktuationsreserveberücksichtigt) beläuft sich auf etwa 500 Wohneinheiten, der fast ausschließlichin den mehrgeschossigen Mietwohnbeständen zu verorten ist.

Die Prognose für 2020 (Trend) geht von über 2.000 entbehrlichen Wohnungenaus. Voraussichtlich wird auch in 2020 der überwiegende Teil (geschätzt: über90 %) dieses entbehrlichen Bestands auf den mehrgeschossigen Mietwohnbe-stand entfallen.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 76

November 2007

3.4.3 Auswirkungen auf Gemeinbedarfseinrichtungen

Aktuelles Angebot ausgewählter Gemeinbedarfseinrichtungen

Schulen

Schule Schülerzahl

(Ende 2006)

Besonderheiten

Grundschule „A.-v.-Humboldt“ 324 Meist 3-zügig, mit Vorklasse

Grundschule „Geschw.-Scholl“ 134 2-zügig, mit Vorklasse

Grundschule „Struth“ 176 2-zügig, mit Sprachheilklasse

Integrierte Gesamtschule „Anne Frank“ 923 5. bis 9. Klassenstufe 6-8-

zügig; Hauptschule 10. Kl. 3-

zügig; mit Förderstufe

Gesamtschule „Brüder Grimm“ 782 1-3-zügig; mit gymnasialem

Zweig

Gymnasium „Friedrich-Wilhelm-Schule“ 639 5.-10. Klasse; meist 4-zügig

Oberstufengymnasium 336 Nur Oberstufe

Sonderschule „Pestalozzi“ 125 Klassenstufen 1-9

Kindertagesstätten

Kindertagesstätte (Träger) Zahl derGruppen / Kinder

(Ende 2006)

Besonderheiten

Ev. Kita „Am Schwanenteich“ (ev. Kir-

che)

4 / 85 Altersübergreifende Gruppen,

Angebot ab 2 Jahre, Integrati-

onskinder

Ev. Kita „Auferstehungskirche“ (ev. Kir-

che)

3 / 65 Integrationskinder, auch Schul-

kindbetreuung

Ev. Kita „Kreuzkirche“ (ev. Kirche) 3 / 70 Integrationskinder, auch Schul-

kindbetreuung

Ev. Kita Mauerstraße (ev. Kirche) 4 / 96 Integrationskinder, auch Schul-

kindbetreuung und Kinderhort

Kita „Farbenland“ (Stadt) 2 / 41 Altersübergreifende Gruppen,

Integrationskinder, Angebot ab

2 Jahre

Kita „Kleine Strolche“ (AWO) 3 / 68 Altersübergreifende Gruppen,

Angebot ab 2 Jahre

Kath. Kita „St. Elisabeth“ 2 / 50

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 77

November 2007

Waldorfkindergarten 1 / 25

Ev. Kita „Sterntaler“ (ev. Kirche) 2 / 42 Integrationskinder

Kita „Krabbelgruppe“ (Verein) / 15 1 bis 3 Jahre

Dorfgemeinschaftshäuser - Jugendräume

Stadtteil Angebote(Ende 2006)

Kernstadt Stadthalle

2 x Jugendzentrum / Jugendraum

Stadtteilladen

Albungen Dorfgemeinschaftshaus / Jugendraum

Eltmannshausen Dorfgemeinschaftshaus / Jugendraum

Niddawitzhausen Dorfgemeinschaftshaus / Jugendraum

Niederdünzebach Dorfgemeinschaftshaus / Jugendraum

Niederhone Dorfgemeinschaftshaus / Jugendraum

Oberdünzebach Dorfgemeinschaftshaus / Jugendraum

Oberhone Dorfgemeinschaftshaus

Fazit19

Die Stadt verfügt über ein gutes und breit gefächertes Angebot an Kindertages-stätten, das gut angenommen wird. Zukünftig wird der qualitative Aspekt derAngebote an Bedeutung gewinnen, da die Eltern große Wahlfreiheit bezüglich derEinrichtungen haben. Trotz der rückgängigen Kinderzahlen ist kurz- und mittel-fristig keine Einrichtung in ihrer Existenz bedroht. Über die Reduzierung der Zahlder Gruppen muss für die Einrichtungen am Heuberg sowie in Oberhone und Nie-derhone nachgedacht werden.

Die Betonung der Qualität des Angebots ist auch bei den Schulen entscheidend.Längerfristig könnte sich die Frage stellen, ob 3 Grundschulen in Eschwege auf-recht erhalten werden können. In den Sekundarstufen I und II sollte Eschwegemit Blick auf die Region seine Stärke als Schulstadt konsequent ausbauen.

19 Ergebnisse der Erörterung im Arbeitskreis unter Einbezug der Fachämter.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 78

November 2007

Projektion der Altersstrukturentwicklung

Konsequenzen der demografischen Entwicklung für die soziale Infrastruktur er-geben sich oberflächlich betrachtet über den Rückgang der Einwohner durch einegeringere Nachfrage nach den entsprechenden Angeboten. Durch die sichschrittweise verändernde Altersstruktur ergeben sich aber zusätzliche Verschie-bungen in der Nachfrage nach spezifischen Angeboten. Einrichtungen für ältereBevölkerungsgruppen werden vermutlich eher auf steigende Nachfrage stoßen,während die Gemeinbedarfseinrichtungen für Kinder und Jugendliche deutlichweniger nachgefragt werden.

Aus diesem Grund soll eine Projektion der Entwicklung der Altersstruktur für dieStadt Eschwege für das Jahr 2020 vorgelegt werden. Basis für diese Projektionist das Trendszenario, das für 2020 von einer Einwohnerzahl von 18.250 Einwoh-nern ausgeht.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 79

November 2007

2005 (21.061 Einwohner) 2020 (18.250 Einwohner)

0-2 Ja.20 0-2 Ja. 390

Kindergarten

(3-5 Ja.)

508 Kindergarten

(3-5 Ja.)

396

Klassen 1-4

(6-9 Ja.)

748 Klassen 1-4

(6-9 Ja.)

540

Klassen 5-9

(10-14 Ja.)

1.007 Klassen 5-9

(10-14 Ja.)

685

Oberstufe

(15-18 Ja.)

909 Oberstufe

(15-18 Ja.)

560

0 bis unter 20

Jahre: 3.880

(18,4 %)

19 Ja.

0 bis unter 20

Jahre: 2.740

(15 %)

19 Ja. 165

20-34 Ja.

(Junge Eltern)

3.246 20-34 Ja.

(Ju. Eltern)

2.600

35-49 Ja. 4.902 35-49 Ja. 3.760

20 bis unter

60 Jahre:

10.813

(51,3 %)

50-59 Ja. 2.665

20 bis unter

60 Jahre:

9.125

(50 %)

50-59 Ja. 2.765

60 bis u. 75

(akt. Rentner)

3.914 60 bis u. 75

(akt. Rentner)

3.63960 Jahre und

älter:

6.368

(30,2 %)75 und älter

(Hochbetagte)

2.454

60 Jahre und

älter:

6.385

(35 %)75 und älter

(Hochbetagte)

2.746

Dieser Projektion der Altersstruktur liegen nachfolgende Rahmendaten zu Grun-de, deren Ergebnisse nach Plausibilitätskriterien gemittelt wurden:

Entwicklung im Land Hessen gem. Hessischem Statistischem Landesamt,

Trends gemäß Geburtenentwicklung aus Entwicklungsplan Kita-Betreuungsplätze, korrigiert um aktuelle Entwicklungen,

Trends der Einwohnerentwicklung in Anlehnung an Demographiebericht -Wegweiser demographischer Wandel, appliziert für Eschwege.

20 Die Altersstrukturstatistik der eKom für 2005 weist diese Alterskohorte und die der 19-Jährigen nicht ge-

sondert aus.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 80

November 2007

Vom gegenwärtigen Kenntnisstand ausgehend muss für 2020 erwartet werden,dass

die Zahl der Kinder im Kindergartenalter um über 100 (ca. 20 %),

die Zahl der Kinder im Grundschulalter um etwa 200 (ca. 25 %),

die Zahl der Kinder in den Klassenstufen 5 bis 9 um über 300 (ca. 30 %),

die Zahl der Kinder im Alter der Oberstufe um etwa 350 (>35 %)

zurück gehen wird. Diese Verschiebungen sind zu beachten, wenn die Stadt bzw.der Kreis Bedarfsplanungen für Kindertagesstätten, Schulen, Sporteinrichtungenund weitere Gemeinbedarfseinrichtungen für diese Altersgruppen vornimmt.

Im Gegensatz zu den Rückgängen bei den jüngeren Bevölkerungsgruppen zeigtsich in den älteren Altersgruppen, dass

die Zahl der sog. hochbetagten Rentner (75 Jahre und älter) um etwa 300(über 10 %)

zunehmen wird. Allgemein wird heute davon ausgegangen, dass in dieser Alters-gruppe ein Viertel bis ein Drittel pflegebedürftig sind. Allerdings ist noch nichtabsehbar, welcher Anteil dieser Pflegebedürftigen stationär zu versorgen ist. ImBereich der Pflege stehen weitere Veränderungen an, die voraussichtlich die am-bulante Pflege durch Angehörige wieder stärker betont. Zu Strategien im Zu-sammenhang mit der älter werdenden Bevölkerung in Eschwege siehe Kap.„Neues Altern in der Stadt“!

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3.5 Handlungsbedarf in städtischen Teilräumen

3.5.1 Handlungsbedarf in der Gesamtstadt

Im nachfolgenden Plan sind auf einer generalisierenden Ebene für die Gesamt-stadt sowohl der Handlungsdruck vor dem Hintergrund des Ausmaßes der städ-tebaulichen Missstände als auch die grobe Orientierung für die Weiterentwicklungder Siedlungsbereiche dargestellt.

Gebiete ohne erhöhten Handlungsdruck sind im wesentlichen die Stadtteile O-berdünzebach und Unterdünzebach, Oberhone und Albungen sowie die bundes-straßenfernen, westlichen Teile von Eltmannshausen. In der Kernstadt kann derbreite Wohngürtel östlich, südlich und südwestlich der Innenstadt bis zum Süd-ring als Gebiet ohne erhöhten Handlungsdruck eingestuft werden.

Als Aufwertungs bzw. Umstrukturierungsgebiet wird Niederhone eingeordnet, dahier einzelne Brachflächen auftreten und erste Perforierungstendenzen zu beo-bachten sind. Noch schwerwiegender und aus stadtstruktureller Sicht auch be-denklicher sind die Funktionsschwächen in den teils gründerzeitlich geprägtenVierteln westlich der Altstadt. Hier sind kleinräumig (z.B. Struth) auch gravieren-dere Probleme zu beobachten, so dass dieser „Keil“ westlich der Altstadt überla-gernd auch in die Kategorie „Gebiet mit erhöhtem Handlungsdruck“ eingeordnetwurde.

Die Gebiete mit den deutlichsten Funktionsdefiziten und entsprechenden gestal-terischen Mängeln befinden sich in der gesamten Innenstadt, im Gewerbe- undEinzelhandelsband entlang der Niederhoner Straße, am Heuberg sowie entlangder Verkehrsschneise Soodener Straße / Bahnlinie.

Neben dieser Darstellung bezüglich der Funktionsschwächen und verbundenerHandlungserfordernis enthält der Plan auch Aussagen für die übergeordneteStrategie der Stadtentwicklung. Diese Aussagen leiten sich ab von dem Leitge-danken der Bevorzugung der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung. ImPlan ist die Altstadt mit der strategischen Orientierung auf Aufwertung dargestelltund das randstädtische Wohngebiet Heuberg mit der Orientierung auf Rückbauund Aufwertung.

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Abbildung 32: Handlungsbedarf in der Gesamtstadt

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3.5.2 Handlungsbedarf in der Kernstadt

Einwohnerverluste und der Rückgang von Arbeitsplätzen haben im Stadtgefügezu Funktionseinbußen geführt, die in bestimmten Stadtquartieren bereits zu er-heblichen Problemkonstellationen geführt haben. Solche städtebaulichen Funkti-onsverluste, wie sie im § 171a (2) BauGB benannt sind, sollen im Rahmen desStadtumbauprogramms Ansatzpunkte für Aufwertungs- und Stabilisierungsmaß-nahmen sein, die den geänderten Rahmenbedingungen angepasst sind.

Im folgenden Plan sind auf der Ebene der Blockbereiche für die Kernstadt 3 Ka-tegorien im Hinblick auf den Handlungsbedarf unterschieden. Gebiete ohneHandlungsbedarf (hellgrau) sind im wesentlichen die Siedlungsbereiche mit in-dividueller Wohnbebauung im Eigentumsbereich und die großflächigen Industrie-und Gewerbegebiete. Funktionsverluste sind hier punktuell zwar auch zu erken-nen, sind im gesamtstädtischen Zusammenhang aber nicht relevant. Die Gebietekönnen aus sich heraus weiter entwickelt werden und bedürfen keiner besonde-ren Intervention im Rahmen des Stadtumbaus.

Gebiete mit punktuellem Handlungsbedarf / Beobachtungsgebiet (hell-orange) sind Blockbereiche, die heute schon Funktionsverluste aufweisen bzw. essind Funktionsverluste in naher Zukunft zu erwarten. Diese Flächenkategorie istin weiten Teilen der Innenstadt anzutreffen. Aber auch große Teilbereiche desHeubergs sind wegen der Wohnungsleerstände als Flächen mit Handlungsbedarfeinzustufen. Die Bezeichnung mit dem Hinweis zur Beobachtung soll auch ver-deutlichen, dass die weitere Entwicklung in diesen Gebieten aufmerksam verfolgtwerden muss, da weitere Funktionsverluste denkbar sind und eine Verschärfungder Problemkonstellation möglich ist. Die Bereiche mit der Einstufung „Gebiet mitpunktuellem Handlungsbedarf / Beobachtungsgebiet“ rechtfertigen eine Inter-vention im Rahmen des Stadtumbaus; diese Intervention ist aber nicht zwingenderforderlich. Gegebenenfalls könnten hier auch andere Maßnahmen- oder Förder-kulissen zur Anwendung kommen.

Als dritte Kategorie werden Gebiete mit hohem Handlungsbedarf (rot) darge-stellt. Hierbei handelt es sich um Areale, die durch erhebliche Funktionsverlustegeprägt sind, was sich auch im Stadtbild optisch deutlich niederschlägt. Es han-delt sich sowohl um Gewerbebrachen oder Mischgebiete mit Unternutzungen alsauch um Wohnbebauung, die von erheblichem Wohnungsleerstand betroffen ist.Schließlich sind auch Wohnbereiche aufgenommen, die sich in schlechtem bauli-chen Zustand befinden. Gebiete, die dieser Flächenkategorie zugeordnet sind,sind auf Interventionen angewiesen, um nachhaltige städtebauliche Strukturenim Sinne des § 171a (2) wiederherzustellen zu können. Eine Aufnahme in dasStadtumbauprogramm wäre vollauf gerechtfertigt. Die Gebietsfestlegung mussaber vor dem Hintergrund weiterer verfügbarer Förderkulissen und in Anbetrachtder begrenzten finanziellen Möglichkeiten vorgenommen werden (vgl. Kap. 5.5).

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Gebiete mit hohem Handlungsbedarf sind im einzelnen:

1) die Blöcke beiderseits des Stad am Schnittpunkt zur Werra und in derVerlängerung nach Osten der Uferbereich und benachbarte Bebauung biszur Tränenbrücke

2) Wohn- und Mischbaubereiche nördlich und südlich des Brühldurchstichs

3) Block am Marktplatz / Ecke Alter Steinweg mit Wohn- und Geschäftshäu-sern

4) begrenzter Bereich Enge Gasse / Marktstraße

5) Blöcke südlich Forstgasse / Nikolaiplatz

6) Block Friedenstraße /Am Brauhaus

7) Bereich Mangelgasse einschl. E-Werk / Wohnhaus (Insel) südl. Unter demkleinen Wehr

8) Teilbereich Block nördlich des Neustädter Kirchplatzes / Töpfergasse

9) die Gewerbebrache KAUTEX an der Dünzebacher Straße

10) der Wohnbereich der Alten Brauerei in der Cyriakusstraße

11) die Gewerbebrache Woelm-Pharma an der Max-Woelm-Straße

12) Bereich Alte Post / Reichensächser Straße

13) Bereich Wohnhochhaus Reichensächser Straße / Augustastr. / „Herkules“

14) Wohnbereiche am Heuberg- Ginsterweg / Fliederweg

15) Wohnbereiche am Heuberg – Wacholderweg / Rotdornweg

sowie

16) Brache der Brotfabrik in Niederhone

Des weiteren wird für folgende Bereiche des öffentlichen Raumes ein erhöhterHandlungsbedarf gesehen.

Brückenstraße Unter dem Berg Nördlicher Stad Südlicher Stad / Ecke Forstgasse Nikolaiplatz Marktplatz Busparkplatz / nördliche Wiesenstraße

Auf die Gebiete 1) bis 9) wird im Rahmen des Kap. 6 eingegangen. Die Areale14) und 15) stehen im Rahmen der Hessischen Gemeinschaftsinitiative SozialeStadt (HEGISS) bereits im Fokus eines Städtebauförderungsprogramms.

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Abbildung 33: Handlungsbedarf in der Kernstadt von Eschwege

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Besonders problematisch ist das Grundstück der brachgefallenen Brotfabrikin Niederhone zu beurteilen. Der Verlust von 300 Arbeitsplätzen im Jahr 2005wiegt schwer genug. Der Funktionsverlust dieses großflächigen Areals bewirktzudem einen schwerwiegenden städtebaulichen Missstand, der mit seiner räumli-chen Einordnung quasi am westlichen Stadteingang von Eschwege auch in nega-tiver Hinsicht imageprägend für die Stadt wirken kann. Gleichwohl besitzt dasGrundstück durchaus Nachnutzungspotenzial zum Beispiel für das Wohnen. EineUmnutzung dürfte jedoch nur realisierbar sein, wenn Vorleistungen zur Grund-stücksaufbereitung durch öffentliche Intervention ermöglicht werden.

Abbildung 34: Handlungsbedarf in Niederhone

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4. Gesamtstädtisches Stadtumbaukonzept4.1 Integrierte Entwicklungsziele der Stadtentwick-

lung

Auf der Grundlage der Stärken-Schwächen-Analyse werden die folgenden Integ-rierten Entwicklungsziele der Stadtentwicklung definiert:

Profilierung zu einem attraktiven Wohnstandort, insbesondere durchSchaffung moderner und qualitätsvoller Wohnangebote in der Fachwerk-Innenstadt

Ausbau der mittelzentralen Funktionen, insbesondere als regionalesVerwaltungszentrum sowie Unterstützung und Förderung der interkom-munalen Kooperation mit den Nachbarkommunen

Aktive Gestaltung des Stadtumbaus durch die Bürgerinnen und Bürgersowie Aufbau eines stadtumbaubezogenen Kompetenzfeldes für das re-gionale Baugewerbe

Ausbau der Infrastrukturangebote für Profilierung als kinder- und fami-lienfreundliche Stadt, insbesondere mit differenzierter Schullandschaft,Gesundheitsinfrastruktur und weiteren sozialen Infrastrukturangeboten

Profilierung als zentrale Einkaufs- und Dienstleistungsstadt für die Regi-on mit kompaktem Hauptgeschäftsbereich

Ausbau von Tourismus, Freizeit und Kultur als wichtige Standort- undImagefaktoren

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4.2 Leitplan gesamtstädtische Entwicklungsziele undHandlungsfelder

Die Kreisstadt Eschwege verfolgt auf der Basis der prognostizierten demografi-schen Entwicklungen und anknüpfend an den vorhandenen städtebaulichen, inf-rastrukturellen, wirtschaftlichen und naturräumlichen Stärken und Potenzialen bis2020 folgende Entwicklungsziele:

Handlungsfeld Verkehrsinfrastruktur

- Anbindung an das überregionale Schienennetz durch Bau des Stadtbahnhofs

- Realisierung eines stadtnahen Anschlusses an die Autobahn 44

Handlungsfeld Technologiesteuerung

- Ausbau des Unternehmensnetzwerks NIWE und der interkommunalen Koope-ration in der Innovationsregion Mitte

- Ansiedlung neuer Unternehmen im Kompetenzbereich Maschinenbau, Me-chatronik und Metallverarbeitung und aktive Ausbildungsoffensive für die Be-rufsfelder mit den beteiligten Akteuren

- Etablierung eines Entwicklungs- und Anwenderzentrums für den Bereich Ma-schinenbau/Mechatronik

Handlungsfeld Tourismus

- Ausbau des Werratalsees einschließlich touristischer Nutzungen

- Ausbau des Rad- und Wanderwegenetzes

- Weiterentwicklung des gastronomischen Angebots; Etablierung einer spezifi-schen regionalen Küche

- Bau eines modernen (Tagungs-)Hotels

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Handlungsfeld Regenerative Energien

- Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten durch Erzeugung und Nutzung rege-nerativer Energien in Kooperation mit den Eschweger Stadtwerken und demörtlichen Handwerk

- Entwicklung eines Kompetenzfeldes „Klimaeffizientes Bauen im Fachwerkbe-stand“

Handlungsfeld Wohnen

- aktives städtisches Flächenmanagement zur Reduzierung und gezielten Ent-wicklung von Wohnraum

- Realisierung alten- und familiengerechter Wohnformen in der Innenstadt imFachwerkbestand und durch städtebaulich angepassten Neubau

- Aufbau eines bürgerschaftlich getragenen Netzwerkes zur Beteiligung, Betreu-ung und Versorgung älterer Menschen

- Anbindung der Stadt an die Werra („Eschwege – Stadt am Fluss“)

Handlungsfeld Einzelhandel

- Stärkung des Einzelhandels in der Innenstadt

- Aufwertung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum

- aktive Ansiedlungspolitik zur Schließung von Sortimentslücken (z. B. hochwer-tige Textilien, Elektroartikel, Kinder- und Jugendmode, Spielwaren)

Handlungsfeld Sonstige Infrastruktur

- Erhalt und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der guten schulischen und sozi-alkulturellen Infrastruktur (z. B. Krankenhaus, VHS, Kindertagesstätten, Al-tenheime)

- Stärkung Eschweges als Veranstaltungsstandort (z. B. „Kulturfabrik Altes E-Werk“, Kulturakademie, Stadthalle)

- Stärkung Eschweges als Behörden- und Verwaltungsstandort

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4.2.1 Räumliche und thematische Handlungsschwer-punkte

Zur Erreichung der Integrierten Entwicklungsziele sind räumliche und inhaltlicheHandlungsschwerpunkte umzusetzen, die nachfolgend dargestellt werden:

Attraktiver Wohnstandort

Räumlich:

Thematisch:

Soziale Durchmischung in den Quartieren bewahren bzw. wieder herstellen

Serviceangebote / Selbsthilfestrukturen für „ältere“ Wohngebiete anbietenund unterstützen

Beispielprojekte neuen Wohnens initiieren und inszenieren

Baulückenkataster / Immobilienmanagement im Eigenheimbereich einrich-ten

Monitoring zum Wohnungsmarkt aufbauen

Qualitätsvolle Wohnangebote fürneue Zielgruppen schaffen

Wohnungsüberhang v.a. bei MFHdurch Abriss reduzieren

Umstrukturierung durch teilweisenRückbau und kleinteiligen Woh-nungsneubau

Umnutzung von entbehrlichemWohnraum zu anderen Nutzungenrealisieren

Neue Wohnbauflächen für EFH an-bieten

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Mittelzentrale Funktionen

Räumlich:

Thematisch:

Netzwerk bzw. Zweckverband mit den Nachbargemeinden aufbauen undgemeinsame Projekte gestalten

Zentralörtliche Funktionen bei Schulbildung ausbauen

Stadtbahnhof zur Verbesserung der Verkehrsanbindung

Standortsicherung für Kreisstadt-funktionen

Stadthalle als Tagungszentrum qua-lifizieren, u.a. durch Erweiterungder Hotelkapazität

Erhalt und Qualitätssicherung derhervorragenden Gesundheitsinfra-struktur

Verwaltung, Dienstleistung

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Stadtumbau als Kompetenzfeld

Räumlich:

Thematisch:

Information und Einbindung der Bürger

Begleitung und Forcieren von bottom-up-Ansätzen; Unterstützung der Ei-geninitiative von Bürgern

Neuorientierung der kommunalen Seniorenpolitik (NAIS), u.a. Unterstüt-zung von Selbsthilfemodellen moderner Wohn- und Lebensformen im Alter

Gründung von Handwerkernetzwerken mit Spezialisierung auf Fachwerkund Haustechnik

Gewerkeübergreifende Fachwerkhausmodernisierung als Betätigungsfeldder Zukunft erschließen und Kompetenzen aufbauen

Unterstützung von Projekten insbe-sondere für Einzelhandels- undWohnnutzungen in Blockbereichender Altstadt

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Profilierung als kinder- und familienfreundliche Stadt

Räumlich:

Thematisch:

Betreuungsangebote für Familien mit Kindern aufrecht erhalten

Stadtbezogene Grundschulversorgung der Stadtteile verbessern

Stadtbusnetz weiter entwickeln; familiengerecht und altersgerecht ausrich-ten

Stadt der kurzen Wege: u.a. Brachen revitalisieren

Attraktive Wohnungsangebote fürFamilien mit Kindern schaffen

Schulen inhaltlich profilieren undmit moderner techn. Ausstattung

SchwimmzentrumWassersportzentrum

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Einkaufs- und Dienstleistungsstadt für die Region

Räumlich:

Thematisch:

Offensive Vermarktung von Ladenflächen

Zwischennutzungen bei Geschäftsleerständen organisieren (Galerie)

Unterstützung für barriere-schwellenfreie Einkaufsangebote

Qualitative Verbesserung im öffentlichen Raum (z.B. Promenade, Nikolai-platz, Brühldurchbruch)

Fußgängerbereich aufwerten – Kon-zentration auf zentralen Bereich

Imageprägende Bereiche aufwer-ten: Woolworth und Parkdeck

Magnetbetriebe stabilisieren

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Tourismus, Freizeit und Kultur

Räumlich:

Thematisch:

Einheitliche bundesweite Vermarktung von Stadt und Region

Vernetzung in Region und zwischen den Anbietern von touristischen Leis-tungen

Hotel möglichst in WerranäheStadt an der Werra erlebbar machen

Werratalsee als Ziel für Naherholungund Tourismus ausbauen

Stadteingang Stad-Nord aufwerten

Umbau des E-Werks zu einer Kulturfab-rik

Stadteingänge gestalterisch verbessern

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4.3 Empfehlungen zur Wohnungsmarktstabilisierung

Um einer flächendeckenden Ausbreitung des Wohnungsleerstands im Stadtgebietentgegenzutreten, müssen unverzüglich Anstrengungen unternommen werden,um das Anwachsen des leerstehenden und auch langfristig entbehrlichen Woh-nungsbestands abzubremsen und schließlich mittelfristig die Wohnungsleer-standsquote bei 10 % zu stabilisieren. Heute beträgt die Wohnungsleerstands-quote über 8 % und wird in den nächsten Jahren deutlich ansteigen.

4.3.1 Definition des Anpassungsbedarfs

Der heute bereits als entbehrlich einzustufende Wohnraum (Fluktuationsreserveberücksichtigt) beläuft sich auf etwa 500 Wohneinheiten, der fast ausschließlichin den mehrgeschossigen Mietwohnbeständen zu verorten ist. Die Prognose für2020 (Trendszenario) geht von über 2.000 entbehrlichen Wohnungen aus. Vor-aussichtlich wird auch in 2020 der überwiegende Teil (geschätzt: über 90 %)dieses entbehrlichen Bestands auf den mehrgeschossigen Mietwohnbestand ent-fallen.

Eine zielgruppenspezifische Analyse zum künftigen Wohnraumbedarf kann ge-genwärtig nicht vorgelegt werden; ist möglicherweise derzeit wegen der Daten-lage auch nicht möglich oder könnte nur über umfängliche Bewohnerbefragungenzu Ergebnissen gelangen.

Es ist denkbar, dass der Zuwachs des Leerstands im Mietwohnungssektor dochnicht in dem Maße steigt wie erwartet: ‚anwachsende Altersarmut’, ‚aus umlie-genden Dörfern zurückkehrende Pensionäre’, ‚stabil hoher Anteil sozial Schwa-cher in der Kreisstadt’ sind entsprechende Stichworte. Der generell wachsendeLeerstand führt aber auch zu einem Preisverfall bei Eigentumsobjekten und ver-ringert die Kostendifferenz zwischen Mietwohnen und Eigentumswohnen weiter,was die o.g. Effekte nivellieren könnte: bisher auf Mietwohnungen festgelegteEinkommensgruppen können sich unter Umständen - das billigere - Wohneigen-tum leisten.

Selbst wenn der Anteil der mehrgeschossigen Mietwohnungen am strukturellenÜberhang in 2020 nur 70 % betragen würde, wären dies immer noch 1.400 WE.

Die Stadt begeht keinen Fehler, wenn sie sich heute im Rahmen des Stadtum-baukonzeptes entschließt, bis 2010 ca. 400 WE und zwischen 2010 und

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2020 weitere 800 WE durch Abbruch (in Einzelfällen durch Umnutzung) vomMarkt zu nehmen.21

Ein vertiefendes Wohnraumversorgungskonzept würde hierzu vermutlich fundier-tere Argumente liefern, kann aber eines nicht ersetzen: den Mut zu unpopulärenpolitischen Entscheidungen und auch den Mut und die Konsequenz im Verhältniszu den betroffenen Wohnungsunternehmen.

Die Entscheidungen zu Abrissen in der ersten Phase der Wohnungsmarktstabi-lisierung leiten sich erfahrungsgemäß weniger von speziellen Analysen (zielgrup-penspezifische Wohnbedürfnisse) ab, sondern von akuten Leerständen in denObjekten und bereits latent vorhandener Mitwirkungsbereitschaft der Wohnungs-eigentümer.

Die Festlegung auf den Heuberg als den wichtigsten Schwerpunkt für die Anpas-sung, resp. Reduzierung des Wohnungsbestands an geänderte Marktverhältnisseleitet sich aus dem aktuellen Leerstand, der prognostizierten Leerstandsentwick-lung, der Stadtrandlage (im Vergleich zur ungleich wichtigeren Altstadt) und demPotenzial der Abrissflächen für Folgebebauung im nachfragegerechten individuel-len Wohnsegment ab.

4.3.2 Allgemeine Empfehlungen

Die Stadt muss den Prozess aktiv steuern und zwischen den unterschiedli-chen Interessen der Wohnungsmarktakteure vermitteln. Die strategischeLinie muss durch die Stadt vorgegeben werden.

Die Stadt muss in die Öffentlichkeit gehen; die öffentliche Diskussionschärft das Problembewusstsein in der Stadt.

Vorstellungen der Stadt und der großen Wohnungseigentümer werden inder Regel nicht deckungsgleich sein: die (Wohnungsmarkt-)Akteure sindzu beteiligen und einzubinden. Konflikte sollten offen thematisiert wer-den.22

Die Wohnungswirtschaft benötigt Planungssicherheit für ihre eigenen In-vestitionen: das Hinauszögern von Richtungsentscheidungen auf Seitender Stadt birgt langfristig mehr Konfliktstoff als das klare Definieren städ-tischer Entwicklungsvorstellungen.

21 Durch ein den Stadtumbauprozess begleitendes Monitoring sollte beispielsweise im 2-Jahres-Rhythmus

sichergestellt werden, dass die Eingriffe in den Wohnungsmarkt den Marktbedingungen entsprechen und

überprüft werden, ob die beabsichtigten Erfolge sich einstellen.

22 Der wachsende Leerstand wird einerseits den Leidensdruck und in der Folge die Mitwirkungsbereitschaft

bei den Wohnungsunternehmen erhöhen, andererseits wird die Konkurrenz zwischen den Unternehmen

stärker werden.

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4.3.3 Empfehlungen hinsichtlich der Wohnungsmarkt-stabilisierung

Die Stadt sollte im Rahmen der Vertiefung des Stadtumbaukonzeptes denRahmen für die Wohnungsmarktstabilisierung abstecken: unverzichtbareStadtquartiere definieren (dort ggf. geringfügige Ausdünnung des Wohn-bestands), Quartiere, in denen Wohnungsmarktanpassungsmaßnahmenerfolgen sollen, benennen (Abriss und Folgenutzung, Umnutzung; Quanti-täten mit groben Zeitfenstern).

Das Stadtumbaukonzept der Stadt dient den Wohnungsunternehmen undEinzeleigentümern als Handlungsgrundlage für Investitionsentscheidun-gen. Das Konzept wird auch eine Eigendynamik entwickeln („Kraft der Plä-ne“).

Auf Quartiersebene sollte in den Schwerpunktgebieten (Heuberg, Struth)gemeinsam mit den Wohnungsmarktakteuren ein teilräumliches Konzepterarbeitet werden.

Basis für das Quartierskonzept muss zwingend das gesamtstädtische Kon-zept sein: Stadt und Wohnungsunternehmen müssen dies als Arbeits-grundlage anerkennen. So geht es beispielsweise um eine konsensfähigeLeitlinie für die mittel- und langfristige Positionierung des StadtquartiersHeuberg auf dem Eschweger Wohnungsmarkt.

Das „Erarbeiten“ des Quartierskonzepts mit den Wohnungsunternehmenkönnte auf der Basis von Variantendiskussionen erfolgen, wobei nicht nurder Rückbau an sich, sondern auch die Folgenutzung auf den Abbruch-grundstücken zu diskutieren wäre.

Es wird aber nicht in jedem Fall sinnvoll sein, eine bauliche Folgenutzungvorzusehen. Es kann sich auch um Zwischennutzungen, Grünflächen oderPkw-Stellplätze handeln.

Desweiteren muss die Stadt ggf. deutlich machen, in welchen Schrittenund mit welchen Größenordnungen sie künftig Bauplätze für EFH anbietenwill und damit nicht über Gebühr in Konkurrenz zu Angeboten auf Abriss-flächen tritt.

Als Gremium des Abstimmungsprozesses kann die für den Heuberg bereitseingerichtete Arbeitsgruppe dienen. Längerfristig kann bei der Vorberei-tung konkreter Maßnahmen zu formellen Instrumenten gegriffen werden:Kooperationsvereinbarungen, förderrechtliche Verträge, StädtebaulicheVerträge.

Zunächst sollte ein konkretes Rückbauprojekt konzeptionell vorbereitetwerden und mit dieser Einzelmaßnahme (inkl. Kostenschätzungen) ein Ab-stimmungsgespräch mit den Landesdienststellen bezüglich möglicher För-derung gesucht werden.

Die Förderung könnte sich beziehen auf Abbruchkosten, Umzugskosten,Aufwand für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (letzteres ggf. aus

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HEGISS), Rückzahlung bestehender Darlehensverpflichtungen. Es ist ge-genüber den Ministerien darauf hinzuwirken, dass für das erste hand-lungsbereite Wohnungsunternehmen ein „Pionierbonus“ eingeräumt wird.

Mit dem Programm HEGISS ist eine geeignete Förderkulisse auf dem Heu-berg gegeben, um durch verschiedene begleitende Maßnahmen den Um-bauprozess sozial verträglich zu gestalten.

In der Arbeitsgruppe mit den Wohnungsunternehmen sollte angesprochenwerden, ob ein Lastenausgleich zwischen den Wohnungsunternehmen ver-einbart werden kann (z.B. Ausgleichszahlungen durch jenes Unternehmen,das durch Zuzug von Mietern aus einem Abrissobjekt Vorteile erzielt).

Die Stadt sollte bei Vorhandensein eines geeigneten Abrissobjekts im ei-genen Bestand mit gutem Beispiel voran gehen und den Abriss vorberei-ten.

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4.4 Wohnraumentwicklung im Stadtteil Heuberg

4.4.1 Rahmenbedingungen – Status Quo und Prognose

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung im Programmgebiet Soziale Stadt gegenüber der Gesamtstadtzeigt die unten stehende Grafik. Nachdem von Beginn des Prozesses „SozialeStadt“ in 1999 bis 2003 die Verluste im Vergleich zur Gesamtstadt sogar leichtgeringer ausfielen, ist seit 2005 wieder in deutlich stärkerer Verlust zu erkennen.

Abbildung 35: Vergleich der Einwohnerentwicklung Stadt Eschwege und Heuberg 1999 / 2001 /

2003 / 2005

Altersstruktur

In Eschwege wohnt eine deutlich überalterte Bevölkerung. Im Gegensatz dazukann der Heuberg im Vergleich mit den anderen Stadtteilen jedoch mit einer re-lativ jungen Bewohnerschaft aufwarten. Auch die Entwicklung des Durchschnitts-alters zwischen den drei Erhebungszeitpunkten 1987, 1996 und 2005 zeigt, dassder Heuberg ein junger Stadtteil geblieben ist.

So leben 2005 im statistischen Bezirk Nr.9 Heuberg 15% Kinder im Alter bis 14Jahren, gegenüber 13% in der Gesamtstadt. Bei den Senioren (über 60-Jährige)beträgt der Anteil am Heuberg 25% gegenüber 30% in der Gesamtstadt. Daszahlenmäßige Verhältnis zwischen Kindern einerseits und Senioren andererseitsist jedoch ein Beleg für eine durchaus ausgewogene Altersstruktur am Heuberg.

4.449

4.1314.107

3.827

23.919

21.758

21.628 21.061

85,0%

87,5%

90,0%

92,5%

95,0%

97,5%

100,0%

102,5%

1999 2001 2003 2005

Heuberg Eschwege insgesamt

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Sozialstruktur

Traditionell hat der Stadtteil Heuberg wichtige Integrationsaufgaben zu leisten.Neben der Integration von Zuwanderern ist die Integration in den Arbeitsmarktzentrale Aufgabe. Anhand der für Juli 2005 verfügbaren Daten zu den ALG-II-Empfängern im Alter oberhalb von 25 Jahren wurde für die statistischen Bezirkeein Plan zum Armutsindex erstellt, der für den Bezirk Nr.9 Heuberg mit einemAnteil von über 23% - also fast jeder vierte Erwachsene im berufsfähigen Alter -den höchsten Wert der Gesamtstadt ausweist.

Die Versorgung einkommensschwacher und am Wohnungsmarkt benachteiligterHaushalte bleibt unter diesen Vorraussetzungen Kern der Wohnraumversorgung.

Wohnraumentwicklung

Verteilung Wohnungsleerstand

Der Leerstand im Stadtgebiet konzentriert sich vor allem in den mehrgeschossi-gen Mietwohnbeständen in den Stadtteilen Altstadt / Neustadt, Brückenhausen,Heuberg, Struth und Friedrich-Wilhelm-Straße. Am Heuberg wird nach dieser Er-hebung von etwa 170 leerstehenden Wohnungen ausgegangen.

Damit dürfte die Wohnungsleerstandsquote am Heuberg im Untersuchungsbe-reich aktuell bei 10% und im Schwerpunktbereich bei etwa 15 % liegen. Eingriffein den Wohnungsbestand werden somit auch hier notwendig.

Wohnungsbestand

Wie bereits aufgezeigt, ist in der Gesamtstadt eine Diskrepanz zwischen Nachfra-ge und Angebot bei der Wohnungsgröße festzustellen. Es wird deutlich, dass esin Eschwege einen eklatanten Mangel an kleinen Wohnungen und ein Überange-bot an großen Wohnungen gibt.

Am Heuberg (Schwerpunktbereich) zeigt sich ein ähnliches Bild, wobei in nach-folgendem Diagramm, zusätzlich zur Zahl der Zimmer, als weitere Segmente dasReihenhaus, Wohneinheiten ohne Zuordnung und gewerblich genutzte Einheitenhinzutreten.

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Abbildung 36: Wohnraumangebot am Heuberg (Schwerpunktbereich) 2005

Das Diagramm veranschaulicht das Defizit an 1- und 2-Zimmer-Wohnungen(heute nur 31 bzw. 147 Wohnungen von insg. 1.168 Einheiten) auch am Heu-berg.

Dieser aus den statistischen Daten ableitbare Befund wird durch Erkenntnisseaus einem Expertengespräch gestützt. So wird eingeschätzt, dass bei 3-Zimmerwohnungen mit Küche und Bad ein Überschuss besteht. Der Bedarf an 1-und 2-Raum-Wohnungen ist als sicher anzunehmen. Allerdings wird durch dieImmobilienfachleute eingeschätzt, dass auch ein Bedarf an Wohnungen mit 4und mehr Räumen bestünde. Diese spezielle Aussage wird durch die Gegenüber-stellung von Haushaltsgrößen und Raumzahl der Wohnungen jedoch nicht be-kräftigt. Allerdings muss beachtet werden, dass viele ältere Ehepaare oder inzwi-schen alleinlebende Pensionäre in viel zu großen Wohnungen bzw. Einfamilien-häusern leben. D.h., dass dieses vermeintliche Überangebot an großen Wohnun-gen bzw. Wohnformen mit mehreren Wohnräumen derzeit nur eine statistischeGröße darstellt, aber noch nicht marktrelevant ist. Hier tickt eine Zeitbombe fürden Wohnungsmarkt.

Wohnungsbestand nach Raumanzahl im Schwerpunktbereich Gesamt Heuberg

WE ohne Zuordnung2%

4 ZKB13% (154 WE)

mehr als 4 ZKB0% (2 WE)

Gewerbe1% (10 E)

RH4% (50 WE)

3 ZKB64% (747 WE)

2 ZKB13% (147 WE)

1 ZKB3% (31 WE)

1 ZKB 2 ZKB3 ZKB 4 ZKBmehr als 4 ZKB GewerbeRH WE ohne Zuordnung

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Neben den Zuschnitten sind jedoch insbesondere für den Wohnungsmarkt imStadtteil Heuberg Mindestgrößen (3 ZKB – 75 m², 4 ZKB – 90 m², 5 ZKB – 102m²) zu berücksichtigen, die im derzeitigen Bestand nicht ausreichend gedecktwerden können. Hinzu kommt eine geringe Nachfrage nach Wohnungen ab dem3. Obergeschoss.

Durch die niedrigen Immobilienpreise gerät der Mietwohnbereich offensichtlichzusätzlich unter Druck. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern haben als Kaufobjek-te allerdings wenig Chancen.

Für den Heubergs wird sich die Chance, Standort für den Neubau von Ein- undZweifamilienhäusern zu werden, nur dann ergeben, wenn diese durch die Nutzerauch erworben werden können. Gerade die Bebauung am Magnolienweg beweist,dass selbst in der unmittelbaren Nachbarschaft zu den Geschosswohnbautendurchaus hochwertigste Einfamilienhausbebauung realisiert werden kann. Aller-dings müssen hierfür geeignete Flächencluster (Abrissflächen) für eine neueWohnbebauung gefunden werden. Lediglich punktuelle Abrisse sind nicht ausrei-chend, um am Markt akzeptierte Areale für die Neubebauung mit Ein- und Zwei-familienhäusern platzieren zu können.

Die starke Nachfrage im Rahmen des Verkauf der bestehenden Reihenhäuser be-legt insbesondere eine Nachfrage nach preisgünstigen Eigenheimen aus demStadtteil heraus sowie auch den Wunsch im Stadtteil zu verbleiben.

Mietniveau

In einer Kreisstadt sollte für den Mittelstand bezahlbarer Wohnraum in ausrei-chender Zahl angeboten werden. Als Quartiere kommen hierfür die Altstadt, Brü-ckenhausen, Struth und insbesondere der Heuberg in Betracht. Der Heubergspielt hierbei eine herausragende Rolle als Integrationsstandort. Vor dem Hinter-grund der hohen Arbeitslosigkeit sind insbesondere die Angemessenheitskriteriender Sozialgesetzgebung zu berücksichtigen

Das Mietniveau kann hierzu über verschiedene Quellen ermittelt werden. EineAnalyse der Wohnungsmarktanzeigen (Vermietungsanzeigen) der Werra-Rund-schau und des Marktspiegels im November 2006 hat zu folgenden Ergebnissengeführt (sh. Stadtteilentwicklungskonzept Heuberg):

Die Kaltmieten variieren in Eschwege zwischen 2,56 €und 5,60 €pro m²; diedurchschnittliche Miete beträgt 4,12 €.

Über die Wohnungsanzeigen der Tagespresse wurde im November 2006 für 1-und 5-Personenhaushalte kein einziges angemessenes Wohnungsangebot offe-riert. Auch für die weiteren Haushaltsgrößen ist es offenbar schwierig, in Esch-wege angemessenen Wohnraum zu finden.

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4.4.2 Entwicklungsziele

Grundsätzlich gilt es, den Wohnraum nachfrage- und bedarfsgerecht anzupassen.Vor dem Hintergrund der o.g. Ergebnisse heißt dies nicht nur den Wohnungsbe-stand aufgrund des Leerstandes in Folge abnehmender Bevölkerungszahlendurch Rückbau in seiner Anzahl zu reduzieren, sondern vielmehr den Wandel alsChance für den Umbau zu nutzen, um den Wohnraum zu qualifizieren und somitden Stadtteil zukunftsfähig zu gestalten. Der Umbau ist deshalb auch als Fortset-zung und Ergänzung des Prozesses „Soziale Stadt“ zu verstehen. Hierzu gilt esden vorhandenen Wohnraum der demographischen Entwicklung anzupassen, in-dem Wohnungszuschnitte geändert werden, altengerechter Wohnraum ebensowie Single-Wohnen und Wohnen für Familien entsteht bzw. der Raum zur Ent-wicklung neuer Wohnformen oder für Projekte zur Selbsthilfe genutzt wird. In derBilanz ist letztendlich eine Reduzierung zu erreichen. Bis 2010 sollten in der Ge-samtstadt ca. 400 WE und zwischen 2010 und 2020 weitere etwa 800 WE durchUm- und Rückbau vom Markt genommen werden.

Als großflächige prioritäre Standorte für den Um- und Rückbau kommen nebenTeilflächen des Heubergs auch andere Quartiere, wie bspw. die Struth oderWohnlagen nördlich der Niederhoner Strasse in Betracht. Homogenere Eigentü-merstrukturen erleichtern zwar den notwendigen Abstimmungsprozess, bilden oftaber gerade den Wohnungsmarkt für benachteiligte Zielgruppen. Eine gesamt-städtische Strategie ist daher zwingende Voraussetzung, um die Wohnraumver-sorgung für am Wohnungsmarkt benachteiligte Zielgruppen zu gewährleisten.Die Eigentümerübersicht auf der nächsten Seite veranschaulicht zum Stand Juni2006 die Eigentümersituation im Stadtteil Heuberg.

Die Festlegung auf den Heuberg als ein Schwerpunkt für die Anpassung, respek-tive Reduzierung des Wohnungsbestands an geänderte Marktverhältnisse leitetsich ab aus:

dem aktuellen Leerstand,

der prognostizierten Leerstandsentwicklung,

der Stadtrandlage und

dem Potenzial der Abrissflächen für Folgebebauung im nachfragegerechtenindividuellen Wohnsegment.

Die Anzahl des Rückbaus zu quantifizieren, ist gemeinsame Aufgabe der Stadtund der Wohnungseigentümer. Neben den städtebaulichen Kriterien ist vor allemauch die betriebswirtschaftliche Seite ein entscheidender Faktor. Es ist davonauszugehen, dass die Bilanz bis 2020 eine Reduzierung von Wohneinheiten imStadtteil Heuberg vorweisen wird.

Zur Umsetzung des Umbaus im Stadtteil Heuberg wird somit als Fortsetzungbzw. Weiterentwicklung der Managementstrukturen „Soziale Stadt“ ein Umbau-management notwendig, welches auch den bisherigen Prozess „Soziale Stadt“

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und dessen Ergebnisse und Erfolge sichert. Dabei gilt es in einem interdis-ziplinären Ansatz sozial-, stadtplanerische und immobilienwirtschaftliche Ziele ef-fektiv miteinander zu verzahnen sowie den Umbau unter Beteiligung der Bewoh-nerschaft sozial zu gestalten.

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Abbildung 37: Eigentümerstruktur Stadtteil Heuberg

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Abbildung 38: Leitplan Rück- und Umbau Heuberg 2006 bis 2020

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Als Diskussionsgrundlage wurde neben der frühzeitigen Darstellung der Faktenund Prognosen durch die Stadt zunächst ein rein aus städtebaulicher Sicht ge-prägter Leitplan für den Rück- und Umbau entwickelt, ohne immobilienwirt-schaftliche Kriterien zu berücksichtigen.

Dieser kennzeichnet jene Teilbereiche, die noch eine relativ stabile Wohnsituationaufweisen (grüne Teilflächen). Aufwertungen konzentrieren sich hier auf Wohn-umfeldmaßnahmen. Ein Monitoring beobachtet die Teilquartiere, so dass auf denWandel des Wohnungsbestandes durch Qualifizierung zeitnah reagiert werdenkönnte.

Die gelb dargestellten Flächen (ohne Schraffur) sind durch Umstrukturierungeneinschließlich Rückbau aufzuwerten. Das bedeutet, dass lediglich punktuelle Ab-risse zur Auflockerung der Quartiere angestrebt werden. Den verbleibenden Be-stand gilt es durch Umbau zu qualifizieren und gleichzeitiger Schaffung von nach-fragegerechtem Wohnraum.

Die gelben Flächen mit Schraffur werden als Abrissflächen vorgeschlagen. EineFolgenutzung durch Wohnen ist nicht vorgesehen.

Die blau dargestellten Flächen kennzeichnen jene Gebäude, die abgerissen wer-den sollen. Diese Flächen sind nach Rückbau geeignet, nachfragegerechte indivi-duelle Wohnformen aufzunehmen.

Der Leitplan Rück- und Umbau und die in ihm enthaltenen Grundaussagen zurWeiterentwicklung des Wohnungsbestandes sind die aus Sicht der Kreisstadt ge-eigneten Entwicklungsansätze, um den Heuberg dauerhaft als wichtiges Wohn-quartier der Stadt zu stabilisieren und dem anwachsenden Leerstand wirksamentgegenzuwirken. Jetzt gilt es gemeinsam mit den Eigentümern und den Be-wohnern den Leitplan zu modifizieren, abzustimmen sowie die unterschiedlichenInteressenlagen in Einklang zu bringen. Auf die Stadtverwaltung und das Um-baumanagement kommt hier eine zentrale Moderations- und Steuerungsfunktionzu.

Aber auch im Umbauprozess ist darauf zu achten, dass es neben dem Abrissauch weiterhin Aufwertungs- und Zwischennutzungsangebote bzw. temporäreNutzungen gibt, um den verbleibenden Bewohnern kontinuierlich zu vermitteln,dass der Stadtteil zukunftsfähig gemacht werden wird. Die im Rahmen der „Sozi-alen Stadt“ begonnene Beteiligung der Bewohner muss daher zwingend fortge-setzt werden. O.g. Entwicklungen und Prognosen sowie Handlungsansätze sindbereits kommuniziert worden. Folglich sind nun gemeinsam Umbaupläne zu erar-beiten sowie konkrete Unterstützungsangebote (Umzugsmanagement, finanzielleHilfen für Umzug, feste Ansprechpartner) aufzubauen. Nur bei entsprechenderBewohnerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit kann ein rapider Wegzug nachVeröffentlichung von Umbauplänen vermieden werden.

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Zielsetzung beim Umbau sollte sein, die stabilen Bereiche durch Modernisierungzu stärken. Die Modernisierung bezieht sich auf die Wohnraumschnitte und dieSanitär- und Energietechnik. Eine zeitgemäße energiebewusste Bewirtschaftungder Gebäude ist unerlässlich, um den Faktor Nebenkosten zukünftig stabil zu hal-ten oder zu reduzieren.

Aus derzeitiger Sicht sollten die Wohnungsunternehmen ihre Modernisierungs-und Vermarktungsstrategien auf bestimmte Mieter-Zielgruppen fokussieren, ins-besondere auf Senioren (Wohnen und Dienstleistungen), Alleinerziehende undFamilien sowie diese Gruppen frühzeitig in die Planungen und Konzeptionierun-gen miteinbeziehen.

Neben alten- bzw. behindertengerechten Wohnen insbesondere in den Erdge-schossbereichen, sollte punktuell das betreute Wohnen in Verbindung mit örtli-chen Anbietern diskutiert werden. Auf dem Heuberg, Wohnort vieler älterer Mit-bürger, ist dieses Angebot bisher nicht vorhanden. Insbesondere wollen die älte-ren Mitbürger aus den stabileren Quartieren den Heuberg im Alter ungern verlas-sen. Sie haben aber im Moment keine Möglichkeit auf dem Heuberg zu bleiben,sobald sie intensiver betreut werden müssen.

Die Modernisierung sollte zudem in Verbindung mit dem z.T. neugestaltetenWohnumfeld bzw. den vorhandenen guten weichen Standortfaktoren in Bezugauf das Wohnen den Anreiz zum Kauf von Wohnungen erhöhen. Damit könnteauch eine ausgewogene Mischung zwischen vermietetem Wohnraum und Eigen-tum geschaffen werden.

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4.5 Stadtumbaugebiet

Die Problemlagen Eschweges sind räumlich nahezu über das gesamte Stadtge-biet gestreut (vgl. im Kap. 3.5). Gerade der Wohnungsleerstand breitet sich dif-fus im Siedlungsbereich aus mit dem Schwerpunkt im mehrgeschossigen Miet-wohnsektor.

Dennoch lässt sich anhand der Handlungsbedarfe (Kap. 3.5) einerseits und deraus den Entwicklungszielen abgeleiteten Handlungsschwerpunkte (vgl. Kap.4.2.1) klar ablesen, dass sich in der Innenstadt Konfliktlagen und möglicheHandlungsansätze räumlich bündeln und überlagern. In der Innenstadt kulminie-ren Wohnungsleerstand, Geschäftsleerstand, Gewerbebrachen, Defizite im öf-fentlichen Raum, etc. Gleichzeitig bestehen aber auch hier die erfolgverspre-chendsten Ansätze für Aufwertungsmaßnahmen, die in die gesamte Stadt undauch in die Region ausstrahlen.

Andererseits verdeutlicht der Plan, in welchen Gebieten bereits Förderkulissender Städtebauförderung bestehen oder bestanden. Für das Stadtquartier Heu-berg wird über das Programm der Sozialen Stadt bereits Unterstützung gewährt.Für den Bereich des Stadtbahnhofs sind vorbereitende Maßnahmen im Rahmender Stadtsanierung bereits im Gange. Für die Altstadt und Brückenhausen sindüber viele Jahre Maßnahmen der Stadterneuerung im Rahmen von Sanierungs-gebieten umgesetzt worden, die auch zu wahrnehmbaren Erfolgen geführt ha-ben. Dennoch bedürfen diese Gebiete auch nach Abschluss der Sanierung zusätz-licher öffentlicher Impulse, damit Anpassungen an geänderte Bedarfe, Umnut-zungen oder auch Abrisse entbehrlicher Strukturen realisiert werden können.

Nach Abwägung des Für und Wider verfolgt die Stadt Eschwege das Ziel, mit derBeschränkung auf ein Stadtumbaugebiet, die begrenzten Mittel zu konzentrierenund räumlich dort einzusetzen, wo der größte Mehrwert für die ganze Stadt zuerwarten ist: in der Innenstadt.

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Das Stadtumbaugebiet „Innenstadt“ wird wie folgt abgegrenzt:

Abbildung 39: Stadtumbaugebiet „Innenstadt“

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Das Stadtumbaugebiet hat eine Größe von 59 ha. Es umfasst die gesamte Alt-stadt innerhalb des Grabenrings, die bebauten Teilbereiche Brückenhausens aufder Werrainsel inklusive der westlichen Kleingartenflächen, das Schlossgelände,das Postgebäude an der Reichensächser Straße sowie den Bereich westlich derzweiten Wiesengasse mit Stadthalle und Schwanenteich.

Dieses Gebiet mit oben dargestellter Abgrenzung wird als Stadtumbaugebiet „In-nenstadt“ auf der Basis des § 171 b Baugesetzbuch festgesetzt.

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5. Zukunftswerkstatt für die Entwicklung einesintegrierten Stadtumbaukonzeptes

Mit der nachfolgend beschriebenen Zukunftswerkstatt wurden übergeordneteEntwicklungspfade und Strategien sowie Impulse und Anregungen gefunden, dieder Stadt im Umbauprozess ein neues Profil geben sollen. Darüber hinaus sindIdeen, Umsetzungsmodelle, Baukastenlösungen und Entwürfe für Stadtumbau-maßnahmen entwickelt worden. Diese Lösungsansätze können in die weiterenPlanungs- und Stadtumbauüberlegungen einfließen.

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6. Ziele und Handlungsfelder für das Stadtum-baugebiet

6.1 Leitplanentwicklung für das Stadtumbaugebiet„Innenstadt“

Autoren: Prof. Manfred Hegger, HHS Planer + Architekten AG, Wolfgang ConradM.A., Stadt Eschwege, Stabsstelle Wirtschaftsförderung

Leitplanentwicklung

Die Empfehlungskommission der Zukunftswerkstatt empfahl, die positiv bewerte-ten Lösungsansätze zur Grundlage der weiteren Planungsüberlegungen zu ma-chen. Diese Empfehlungen gilt es nun in weitere Schritte der Planung, der Kom-munikation und des Verfahrensmanagements umzusetzen. Hierzu wird vorge-schlagen, eine Leitplanentwicklung in Gang zu setzen, deren wesentliche In-halte in obenstehender Darstellung skizziert sind. Als erster Schritt soll in diesemRahmen ein Leitbild entwickelt werden.

Dieses Leitbild soll den Rahmen für alle weiteren Tätigkeiten im Rahmen desStadtumbaus bilden, eine klare Zielorientierung bieten und in den weiterenSchritten konsistentes Handeln ermöglichen.

Stadtumbaumaßnahme

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Das Arbeitsergebnis sollte eine kurz gefasste und konsistente planungspolitischeZielsetzung für die Weiterentwicklung Eschweges sein. Es stellt die Ergebnissedes Workshops und der weiteren bisherigen Vorarbeiten in einen größeren Zu-sammenhang. Damit bietet es die Grundlage für alle weiteren Tätigkeiten.

Als Zielorientierung beschäftigt sich das Leitbild u.a. mit folgenden Themen:

Visionen und Strategien der Stadtentwicklung

Ziele für die gesamtstädtische Entwicklung

Ziele für das Stadtumbaugebiet „Innenstadt“ - Leitplan

Maßnahmen zur Einbeziehung der Öffentlichkeit

Handlungs- und Finanzierungsmodelle

Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Das Leitbild bleibt dabei nicht starr, sondern wird entsprechend der weiterenEntwicklung der Rahmenbedingungen fortzuschreiben sein.

6.2 Visionen und Strategien der Stadtentwicklung

Aus der Zustandsbeschreibung der Stadt Eschwege, den demografischen Projek-tionen und der Analyse der absehbaren lokalen wie globalen Entwicklungen las-sen sich für die Stadt Eschwege verschiedene Szenarien ableiten, denen unter-schiedliche Ausgangspositionen zugrunde liegen. Diese Szenarien sind im folgen-den knapp beschrieben; sie beschreiben die Entwicklung bis 2020. Sie sollenverdeutlichen, welcher Handlungsspielraum grundsätzlich besteht. Diese Be-schreibungen möglicher Zukünfte können Grundlage sein für einen Diskurs umdie politisch-strategische Aufstellung der Stadt. Sie bilden damit kein fertigesHandlungsgerüst, sondern sollen Anregungen geben zur Entwicklung eines kon-sensfähigen und differenzierten Szenarien, das die Grundlage für das politischeHandeln der nächsten Jahre bilden könnte.

6.2.1 Szenario 1 - status quo ante

Das Szenario geht davon aus, dass sich die Bevölkerungs- und Beschäftigungs-strukturen nur unwesentlich verändern. Kleine und mittlere Gewerbebetriebe mitinnovativen Produkten, insbesondere im Bereich Maschinenbau, Mechatronik undder Metallverarbeitung, werden weiter Beschäftigung bieten. Ihr Beschäftigungs-angebot wird infolge der Globalisierung jedoch größeren Unsicherheiten und kür-zeren Lebenszyklen unterworfen sein. Andererseits wird der laufende Ausbau derVerkehrsinfrastruktur (Stadtbahnhof, Autobahn) ein insgesamt stabilisierendes

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Element darstellen. Insgesamt wird deshalb von einer geringfügigen Verringe-rung der Beschäftigung in diesem Sektor ausgegangen, der jedoch nur mit akti-ver städtischer Technologiesteuerung im Netzwerk zur Bestandserhaltung undinsbesondere –erweiterung sowie mit der Akquisition neuer KMU-Betriebe er-reichbar scheint.

Der Bereich der Dienstleistungen wird insgesamt ein stabiles Beschäftigungsan-gebot bereitstellen. Dies gilt jedoch nur unter der Voraussetzung, dass Eschwegeals Kreisstadt seine verwaltungstechnische Zentralitätsfunktion und die entspre-chenden Verwaltungseinheiten behält.

Mit dem Zuwachs des Inlandstourismus und des sanften Tourismus wird der ent-sprechende Sektor trotz insgesamt defizitärer Angebotsstrukturen ein gewissesWachstum erfahren, da es sich hier um eine selbsttragende Entwicklung handelt.Diese wird insbesondere durch die Lage Eschweges im Werratal, direkt am Fluss,an der Seenplatte mit Werratalsee und am Radwanderweg erzielt werden. Be-grenzt wird sie durch sektoral erhebliche Angebotsdefizite (Gastronomie, Hotelle-rie, wassersportbezogene und allgemeine Freizeitangebote, touristische Infra-struktur).

Die mit dem dargelegten Szenario verbundenen Verluste werden eine äußerstaktive Stadtentwicklungspolitik erforderlich machen, deren Schwerpunkte insbe-sondere in den Bereichen des Flächenmanagements, der geplanten Reduzierungvon Wohnraumbeständen und in einer Stärkung der Kernstadt liegen dürften.

6.2.2 Szenario 2 - Stärken stärken

Die vorhandenen wirtschaftlichen Stärken der Stadt werden klar identifiziert, alspositiv erkannt und weiter gestärkt.

Die lange Entwicklungsgeschichte und die daraus resultierende Innovationsstärkein den technologieorientierten Kompetenzbereichen Metall- und Kunststoffverar-beitung und das Unternehmensnetzwerk NIWE werden als Standortfaktoren ver-deutlicht und Teil einer PR-Kampagne. Die städtische Wirtschaftsförderung greiftim Rahmen ihrer Technologiepolitik zur Einwerbung weiterer Ansiedlungen ausdiesem Technologiesektor vor dem Hintergrund des standortbezogenen Techno-logieprofils und dem Netzwerk NIWE auf die Fühlungsvorteile zu Mitbewerbernund das hoch qualifizierte Arbeitskräfteangebot, das vergleichsweise niedrigeLohnniveau und die Freizeitqualitäten des Standortes zu. Die Verkehrsinfrastruk-turentwicklung trägt zu einem verbesserten Kontakt mit der Außenwelt bei. DieStadt betreibt eine aktive überbetriebliche Ausbildungsoffensive für diese Berufs-zweige. Auf diese Weise könnte die Beschäftigung in diesem Sektor stabil gehal-ten werden, sofern die weitere Entwicklung der Globalisierungstendenzen improduzierenden Gewerbe dies zulässt. Ortsgebundenes Know-how, Nutzung der

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Synergien und gemäßigte Rohstoff- und Materialabhängigkeit (Stahl) dieserBranchen sprechen jedoch für die Chancen, diese Entwicklung zu gestalten. Sta-bilisierend, fördernd und Impuls gebend wirkt die Etablierung eines An-Institutesim sektoralen Kompetenzbereich Maschinenbau/Mechatronik.

Der Dienstleistungssektor (ex Tourismus) wird zusätzlich auf den sekundärenSektor ausgerichtet. Dies bedeutet, für die produzierenden Unternehmen einePeripherie zu schaffen, die fachlich wie emotional die Bindung an den Standortverstärkt. Fachlich könnte dies geschehen durch Outsourcing oder Ansiedlungvon auf die Entwicklungs- und Produktionsschwerpunkte spezifisch zugeschnitte-nen Serviceunternehmen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Als wei-che Faktoren könnten ein Kreis von Mitgliedern aus dem UnternehmensnetzwerkNIWE, ein auf die Kompetenzbereiche ausgerichtetes technisches Ausstellungs-/Museumsprojekt und andere Identifikation stiftende Maßnahmen hinzutreten,die ein Ziel verfolgen: die Profilierung und Vermarktung eines Alleinstellungs-merkmals vor dem Hintergrund der Industriegeschichte dieser Stadt.

Der Tourismus sollte an der rapiden Zunahme des Inlandstourismus, des Städte-tourismus und des sanften Tourismus teilhaben können. Voraussetzung hierzu istallerdings, dass die Angebotsdefizite in Gastronomie, Hotellerie und touristischerInfrastruktur durch innovative Konzepte (z.B. Altstadt-Ferienhaus und -hotel imFachwerkbestand, profilbildende Maßnahmen im Kultur-, Sport- und Freizeitbe-reich, Sport-Events, Kultur-Events) rasch beseitigt werden und die Stadt auch indiesem Feld einen USP23 entwickelt. Hierzu gehört auch die Profilierung als kom-pakte Erlebnis-Fachwerk-Einkaufsstadt.

Auch bei Einschwenken auf den dargestellten Szenariopfad wird eine aktive undinnovative Stadtentwicklungspolitik erforderlich sein. Ihre Schwerpunkte müsstenin einer aggressiven Marketing-Kampagne für den mit dem klaren Technologie-profil sektoral ausgerichteten Wirtschaftsstandort liegen, in einer Förderung derEntwicklung von Eschwege als attraktives Fremdenverkehrsziel und in einer ent-sprechenden Stärkung und Neuausrichtung der Kernstadt, auch als Fachwerk-Einkaufsstadt, liegen, die ihren Flussraum als wesentliches Potenzial erkennt.Auch hier wird ein neuartiges Flächenmanagement mit geplanter Reduzierungvon Wohnraumbeständen erforderlich.

23 Unique selling proposition; Alleinstellungsmerkmal

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6.2.3 Szenario 3 - Stadttalente zu neuen Ufern

Die besonderen Eigenschaften der Stadt, ihre Talente, werden identifiziert undmit Hilfe der Bürgerschaft entwickelt.

Eine herausragende Besonderheit ist die historische Altstadt mit ihren gut ge-pflegten, pittoresken Fachwerkbeständen. Diese werden funktional vielen heuti-gen Ansprüchen nicht mehr gerecht, ihre weitere Nutzung für das Wohnen, fürKonsum und Freizeit ist gefährdet. Die Aufgabe ihrer Erhaltung und Aufwertung,die weit über die üblichen Aufgaben der technischen Gebäudesanierung hinaus-geht, könnte zu einem Stadttalent werden. Hierbei geht es u.a. um neue Formender Nutzung, der funktionalen und architektonischen Integration von notwendigund auch großmaßstäblich Neuem in die Gebäudebestände sowie der rationellenund umweltfreundlichen Umgestaltung.

Eine wesentliche Aufgabe mit innovativem Potenzial liegt neben der Spezialisie-rung auf innovative Fachwerk- und Haustechnik auch in der Schaffung von ener-getischen Effizienzinseln im Bestand, die allmählich zu einem neuartigen, lokalenNetzwerk der Energieeinsparung und regenerativen Energiegewinnung zusam-menwachsen. Diese Innovationstreiber lassen sich durch ortsansässige Unter-nehmen/Handwerksbetriebe in der Stadt verankern. Zusätzlich erforderlich istF+E-Kompetenz, die ggf. durch eine Institutsgründung in Verbindung mit einerUniversität herstellbar wäre.

Eine weitere besondere Eigenschaft ist die besondere Altersstruktur der Bevölke-rung mit ihrem Übergewicht an Älteren; das Durchschnittsalter der EschwegerBevölkerung liegt ca. 2 Jahre über dem Bundesdurchschnitt. Offensichtlich deutetdies auf eine Schwäche hin, die junge Bevölkerung am Ort zu binden, eine an-gemessene Beschäftigungssituation zumindest zu halten und für ein junges, att-raktives Umfeld zu sorgen. Andererseits besteht offensichtlich eine Stärke darin,die Älteren an die Stadt binden zu können – der Anteil der Älteren liegt deutlichüber Landesdurchschnitt. Eine gezielte Ansprache der Senioren könnte dazu bei-tragen, auch in Zukunft Senioren an den Ort zu binden oder diese vielleicht sogarzu einer Umsiedlung in die Stadt zu bewegen, damit dem gerade erst beginnen-den Trend einer neuen „Landflucht“ der älteren Generation mit einem guten Inf-rastrukturangebot Rechnung getragen werden kann. Dies könnte, in Verbindungmit neuen Wohnangeboten ohne altersspezifische Ausrichtung bzw. mit neuenWohnformen und –modellen für altengerechtes Wohnen, zu einer Wiederbele-bung der Innenstadt beitragen.

Die Wiederbelebung der Innenstadt, unterstützt durch neu Technologien und dieInitiative sowie die Kapitalkraft der „Jungen Alten“ könnte auch den Tourismus-sektor stärken, insbesondere den Inlandstourismus, den Städtetourismus und

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den sanften Tourismus. Bei geschickter Verknüpfung dieser „Stadttalente“ könn-te es gelingen, Eschwege Alleinstellungsmerkmale zu verleihen, die ihre Anzie-hungskraft deutlich steigern. Auch hierfür wären allerdings, wie bei den vorherbeschriebenen Szenarien, die Angebotsdefizite in Gastronomie, Hotellerie undtouristischer Infrastruktur durch innovative Konzepte zu beseitigen.

Eine innovative und Innovationen fördernde Stadtentwicklungspolitik wird kurz-fristig erforderlich sein; Schwerpunkte wären in der Ausbildung des USP (wie o-ben beschrieben), der Kooperation mit F+E, der Umgestaltung der Innenstadtund ihrer wertvollen baulichen Bestände, der Schaffung neuer Wohnraum- undEinkaufsattraktionen und in der Tourismusförderung zu sehen. Auch hier wird einneuartiges Flächenmanagement mit geplanter Reduzierung von Wohnraumbe-ständen erforderlich.

6.3 Leitplan Innenstadt

6.3.1 Leitplan Innenstadt und Handlungsfelder

Der Leitplan Innenstadt fasst die aktuellen Strategien und die angedachten Kon-zepte zum anstehenden Stadtumbau zu einem offenen Handlungsleitfaden zu-sammen und zeigt Werk- zeuge und Vermittlungsstrategien zur Weiterentwick-lung und Umsetzung auf. Im Leitplan Innenstadt werden in den einzelnen Hand-lungsfeldern Leitprojekte festgelegt. Dies sind Projekte, deren bauliche Umset-zung wesentliche Impulse für das Erscheinungsbild und die weitere Entwicklungder Innenstadt erwarten lassen. Diese Leitprojekte werden in der Folge zu kon-kreten Stadtumbaumaßnahmen ausgearbeitet.

Handlungsfeld 1 [Werra]

Ziel: Die Werra soll in den öffentlichen Raum einbezogen werden,

die Zugänglichkeit von der Stadt aus (Fußgängerzone) und die

Möglichkeiten, sich am Wasser aufzuhalten, sollen geschaffen werden.

Mögliche Maßnahmen

Querungsmöglichkeit Uferstraße verbessern, Weg oder Steg am Wasser entlang,Anbindung des Schlosses, Illumination. Ggf. abschnittsweise Umsetzung oderpunktuelle Maßnahmen entlang der Werra.

Handlungsfeld 2 [Schulberg]

Ziel: Qualitative Aufwertung der Stadtseite des Schulberges als Signal für den„Willen zur Qualität“ in der Stadt und zur Schaffung eines besonderen, identi-tätstiftenden Ortes.

Mögliche Maßnahmen

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Qualitätsvolle Fassadensanierung, ggf. mit Aufstockung des bestehenden Kauf-hauses am Stad.

Handlungsfeld 3 [öffentlicher Raum]

Ziel: Aufenthalts- und Begegnungsqualität in intensiv genutzten Fußgängerberei-chen steigern.

Mögliche Maßnahmen

Durchgehender Straßenbelag, Verkehrsreduzierung, Reduzierung Mobiliar (‚weni-ger ist mehr‘).

Weitere Handlungsfelder könnten die Bereiche „Wiesenstraße“ und Stadteingang„Stad Süd“ sein.

Handlungsfeld 4 [Wohnen und Arbeiten in der Altstadt]

Ziel: Soziale Durchmischung in der Altstadt; Pflege der Bausubstanz; Umbau imBestand innovatives Neues Wohnen, neue Wohnformen, Mehrgenerationenwoh-nen, Karreebildung.

Mögliche Maßnahmen

Zusammenschluss von Parzellen/Immobilien [nimm Zwei] für großzügigeres undhöherwertigeres Wohnen. Realisierung durch Umbau, Erweiterung oder Neubau.

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Abbildung 40: Handlungsfelder aus „Zukunftswerkstatt-Eschwege“ / hhs Kassel

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6.3.2 Zusammenfassung der Leitlinien und Strategienfür den Stadtumbauprozess in der Innenstadt

Zur Aufrechterhaltung einer funktionalen Innenstadt und zur Konsolidie-rung der Gesamtstadt wird einem Schrumpfungsprozess von den Rändernder Gesamtstadt zur Innenstadt hin – also von außen nach innen – derVorzug gegeben.

Stadtregionaler Freiraum

Landschaft und Stadtkern sind vor dem Hintergrund der Aufnahme stadt-regionaler Freiraumbeziehungen intensiv zu verzahnen, insbesonderedurch die Definition besonderer Blickpunkte und Raumbeziehungen. EinSchwerpunkt ist dabei die Verbindung von Altstadt und Werra.

Historischer Stadteingang Stad-Nord / Promenade am Werraufer

Der historische Stadteingang Stad-Nord an der Nahtstelle Stadt-Fluss istein Stadtraum von bedeutendem Wert. Vor diesem Hintergrund ist die Er-gänzung der „Stadtkrone“, bestehend aus der Kette der historischen, öf-fentlichen Gebäude auf dem Schulberg, z. B. durch ein weiteres öffentli-ches Gebäude auf dem Gebäude „Woolworth“ anzustreben.

Die Qualität des Stadtraumes „Stadteingang Stad-Nord“ ist durch einehochwertige Fassadenneugestaltung zu erhöhen.

Für die Funktionen des Wohnens an der Werra (Unter dem Berge) und dieFunktion der Uferstraße sind neue Ideen und Strategien zu entwickeln.

Wohnen in der Altstadt

Trotz des Schrumpfungsprozesses ist die Errichtung von Neubauten in derInnenstadt nach Abriss struktureller Fehl- und Leerstände für den Erhalteines lebendigen und weiterhin aktiven Stadtkerns angeraten.

Neuerrichtungen in der Innenstadt haben den verschiedenartigen Wohn-bedürfnissen und zeitgemäßen Gestaltungsvorstellungen einer Stadt imdemographischen Wandel zu entsprechen. Es sind also insbesondereWohnformen für altengerechtes, aber auch altersunabhängiges und mo-dernes Wohnen zu entwickeln.

Bestehende Fachwerk- und Altbausubstanz ist vorrangig entsprechend den„Nimm 2“-Nutzungskonzepten24 weiterzuentwickeln und muss ebenso den

24 Vorschlag eines Teams in der Zukunftswerkstatt (u.a. Baufrösche Kassel) zur Nutzung von benachbarten Gebäuden, um

marktgerechte Einheiten zu bilden.

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Anforderungen an altersgerechte, altersunabhängige und moderne Wohn-formen gerecht werden.

Bei Modellprojekten zum Thema „Neues Wohnen in der Stadt“ wird ein ho-her architektonischer Qualitätsmaßstab vorausgesetzt.

Zur Neunutzung der vorhandenen Bebauungsstrukturen und Umsetzungzukunftsfähiger Wohnformen ist ein Immobilien- und Flächenpool alsSteuerungsinstrument im Stadtumbau einzurichten.

Für die Umsetzung des Stadtumbaukonzeptes werden vorrangig neueBauherrengemeinschaften (Genossenschaften, Bauherrengemeinschaften,WEG) als neue Finanzierungs- und Eigentumsmodelle gefördert.

Die Eschweger Finanzdienstleister sind aufgefordert, neue spezielle Stadt-umbau-Förderprogramme für die Innenstadt aufzulegen.

Umnutzungen des vorhandenen Baubestandes zu Ferienwohnungen ist ei-ne adäquate Antwort auf die Schrumpfungstendenzen.

Für Innenhofbebauungen wird durchgehend ein Rückbau angestrebt. Jenach Charakter und Eigentumssituation dieser Räume sollen öffentlicheoder private begrünte Innenhofsituationen entstehen.

Schloss/Nutzung Schlossplatz

Die Profilierung des Standortes „Schloss mit Schlossplatz“ als wesentlichesMerkmal der Stadt ist eine vorrangige Aufgabe des Stadtumbaus. Die Akti-vierung des Schleusenhausumfeldes ist eine ergänzende Aufgabe.

Brückenhausen/Handwerkerhöfe

Brückenhausen ist als produktive Keimzelle der Stadt aufgrund seiner kul-turellen Bedeutung und der Potenziale an Handwerkerhöfen auf einenstrukturell erhaltbaren Kern hin durch Rückbau, Umbau und Umnutzungder bestehenden Bausubstanz zu stabilisieren. Die Einteilung der Insel inFunktionsfelder zur klaren Funktionszuteilung der Freiräume und der um-zunutzenden und verbleibenden Bausubstanz ist eine sinnvolle Struktur-maßnahme zur Erhaltung und Verdeutlichung der unterschiedlichen Funk-tionscharaktere.

Die Umgestaltung der Brückenstraße mit begleitendem öffentlichen Raum,einschließlich der Brückenzuführung zur Altstadt, zu einer verkehrsberu-higten und begrünten Zone ist anzustreben.

Öffentlicher Raum Innenstadt/Fußgängerbereiche/öffentlichePlätze/Einkaufsstadt

Der öffentliche Raum, insbesondere in den Fußgängerzonen und am Markt,ist neu und großzügig zu gestalten, unter gleichzeitigem Rückbau desStadtmobiliars.

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Die öffentlichen Plätze, insbesondere der Marktplatz, sind für wechselndeNutzungen neu zu gestalten.

An die Laden- und Gebäudegestaltung wird ein hoher durchgehender Qua-litätsmaßstab angelegt. Gleichzeitig gilt für Bestands- und Umbauprojektedas Gebot der Schwellen- und Barrierefreiheit. Die Stadtverwaltung initi-iert und unterstützt Karreeprojekte, die entsprechend attraktive, struktur-verbessernde, qualitativ hochwertige Einkaufsangebote zum Inhalt haben.Hierzu gehören auch Zwischennutzungen, die Schaffung von wettbewerbs-fähigen Flächengrößen sowie die Organisation von Leerständen. Besondersangestrebt sind Mehrfachnutzungen von Karreeprojekten (Einkaufen,Wohnen, Arbeiten und Freizeit).

Das Stadtmarketing unterstützt beim Leerstands- und Flächenmanage-ment (Stichwort: Karrees), insbesondere im Bereich Einzelhan-del/Dienstleistungen, steuert den Branchenmix und die Weiterentwicklungdes Einzelhandelsbestandes sowie die Optimierung der Laden- und Ge-schäftsfassadengestaltung.

Das Stadtmarketing unterstützt als strategisches Instrument der Stadt-entwicklung die Kommunikation zwischen den Stadtakteuren zur Optimie-rung des Umbaukonzeptes in der Innenstadt. Zusammen mit der Stadt-verwaltung wird die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert.

Soziale und technische Infrastruktur

In der Innenstadt soll die soziale Infrastruktur verdichtet werden, um dieVorteile der kompakten Stadt auszunutzen.

Unabhängig von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der technischen Infra-struktur für die Gesamtstadt liegt das Hauptaugenmerk in der Innenstadtauf der Schaffung von energetischen Effizienzinseln im Bestand, die zu in-novativen lokalen Netzwerken der Energieeinsparung und regenerativenEnergiegewinnung zusammenwachsen sollen.

6.3.3 Umsetzungsstrategien

Die bereits heute spürbare Veränderung erfordert ein frühes und klar strukturier-tes Handeln. Hierbei werden neue planerische Strukturen, neue Methoden undAbläufe erforderlich werden, die sich von den früheren, wachstumsorientiertenPlanungsprozessen deutlich unterscheiden. Dies gilt insbesondere für die Wieder-belebung und Attraktivierung der Innenstadt als Einkaufs- wie als Wohnstandort.Ihre weitgehend pittoreske Wirkung und ihr angenehmes Ambiente ist wegen derKleinteiligkeit der räumlichen Angebote gefährdet.

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Um eine attraktive Einzelhandelssituation wieder herzustellen, ist ein Flä-chenmix von kleinen, mittelgroßen und großen Flächen erforderlich. Zusätzlich istein zeitgemäßer und der Bedeutung der Einkaufsstadt entsprechender Bran-chenmix herzustellen. Dieses lässt sich über die Zusammenfassung von beste-henden Flächen verschiedener Gebäude zu Laden- und Gastronomiegruppen,durch die Schaffung zusätzlicher Freiräume (Höfe, Plätze und Pocket Parks), imAusnahmefall auch über die Integration attraktiver, größerer neuer Flächen indas städtische Gefüge erreichen. Ein professionelles Zentrumsmanagement kanndie Branchenansiedlung und ihre räumliche Verteilung, aber auch das Erschei-nungsbild und die Werbung koordinieren.

Auch das Wohnen kann durch integrative Beratung und Planung wieder gestärktwerden. Insbesondere die Neuansiedlung von Innenstadtbewohnern sollte ge-stützt werden. Leer stehende Häuser sollten über eine koordinierende Plattformoder „Börse“ angeboten werden. In Verbindung damit sollte ein neuartiges undqualifiziertes Beratungsangebot treten. Dieses soll die Wohnqualität im Bestandin den Mittelpunkt stellen: Funktion, Atmosphäre und Energieeffizienz verbes-sern, Freiräume herstellen und die notwendige Wohninfrastruktur anbieten. Dieserfordert einen neuen Umgang mit den Beständen wie z.B. die Zusammenfas-sung mehrerer Gebäude zu einem Wohnobjekt („nimm zwei“), eine neue Innen-raumgliederung zur Gewährleistung von Barrierefreiheit und Raumerlebnis, eineklimatechnische Umgestaltung der Gebäudehülle zur Verbesserung des Wohn-komforts und der Energiebilanz. Hierzu sind erste Modellprojekte erforderlich, dieden Weg zu einer neuen Baukultur im Bestand weisen.

Neue Organisationsformen und Prozesse unterstützen diesen Weg. Für die Ver-marktung und eine Neuordnung von Liegenschaften wird empfohlen, eine „Im-mobilienbörse Innenstadt“ einzurichten, die sich an Modellen anderer Grund-stücksbörsen orientieren könnte. Durch Gründung einer oder mehrerer Genos-senschaften könnte der gemeinsame Erwerb denkmalgeschützter Objekte, diedann einer gemeinsamen Aufwertung unterzogen werden, ebenso der Neubauvon Wohnobjekten in der Innenstadt gestützt werden. Zur Koordination und zurSicherung der Qualität wird die Einrichtung eines kleinen Bratungsteams empfoh-len, das die notwendigen Strukturen entwickelt, koordiniert und dabei möglichstaus der Perspektive des kritischen Impulsgebers von außen operiert.

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6.4 Leitprojekte und Stadtumbaumaßnahmen

6.4.1 Leitprojekte

Die Zukunftswerkstatt hat Handlungsbedarf für verschiedene Teilräume in Esch-wege verdeutlicht. Aus vielen Gründen wird es nicht möglich und auch nichtsinnvoll sein, diese Projekte in einem Zuge zu realisieren. Die Definition einesSchlüsselprojektes, das am ehesten geeignet ist, der Stadt eine nachhaltige Ver-besserung ihrer Aufenthaltsqualitäten und ihrer Attraktivität zu verleihen, istdeshalb zwingend. Dieses Leitprojekt wird an der Nahtstelle von Stadt undFluss gesehen.

Ein zweites, immanentes Leitprojekt stellt die Revitalisierung des Wohnensund Arbeitens in der Altstadt dar, mit dem Startprojekt „Marktplatzkarree“.

Die Ausstrahlung von Eschwege geht aus vom großen, historischen Innenstadt-kern mit seinem geschlossenen Ensemble gut erhaltener und historisch bedeut-samer Bauten, in die an wenigen Stellen Neubauten eingefügt sind. Seine mo-dellhafte Anpassung an heutige und zukünftige räumliche und technische Anfor-derungen soll, wie im Kap. 6.3 beschrieben, auf den Weg gebracht werden.

Die besondere topographische Situation am Übergang von weiter Flussaue undbewegter Mittelgebirgstopografie, insbesondere auf Höhe des schroff abfallendenSchulbergs und der Werrabrücke, ist eine zweite Besonderheit Eschweges. Stra-tegisch bedeutsam und optisch markant, hat sie einmal die Entstehung der Stadtan dieser Stelle ausgelöst.

Eschwege gewinnt, wenn die räumliche Verbindung zwischen Innenstadtkern undFlussraum der Werra wieder hergestellt wird. Die räumlich äußerst spannungs-volle Situation am Wasser, im Bereich zwischen Schloss und Schulberg, soll fürdie Bürger der Stadt wie für Touristen gleichermaßen wieder erlebbar werden.Eine neue, qualitätsvolle Vernetzung der Innenstadt mit Fluss und Aue wird denWert der Innenstadt und ihres Baubestands für Gewerbe wie Wohnen erheblichsteigern. Die Öffnung zu Wasserflächen und Landschaftsraum nähme der Stadtihre heute spürbare Enge und Abgeschlossenheit. Umgekehrt wird eine vom Ver-kehr weniger beeinträchtigte Uferpromenade Wasser- und Radtouristen ermun-tern, mit der Innenstadt in Kontakt zu treten.

Um diese Wirkung zu erzielen, bedarf es der Planung und Umsetzung einiger engaufeinander zu beziehender Einzelmaßnahmen:

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Erstes Leitprojekt „Nahtstelle Stadt/Fluss“(in nachfolgender Übersicht blau hervorgehoben)

1. Erlebbarmachung der Verzahnung Werra/Stadt

2. Schaffung einer Uferpromenade

3. Verknüpfung der Uferpromenade mit dem ‚Stad’ durch Neugestaltung desPlatzraums

4. Umgestaltung des Gebäudes ‚Woolworth’ durch Aufstockung und ggf. Bil-dung einer Stadtkrone mit kultureller Nutzung

5. Aktivierung des leer stehenden Packhauses durch noch zu definierenden Mixvon öffentlichen und gewerblichen Nutzungen

6. Neugestaltung des Schlossumfeldes und Verbesserung der Zugänglichkeitder Flussaue

7. Punktueller Rückbau in Brückenhausen, insb. durch Wegnahme leer stehen-der und historisch nicht bedeutsamer Gebäude auf den rückwärtigenGrundstücksbereichen

Zweites Leitprojekt „Revitalisierung Wohnen und Arbeiten in derAltstadt“(in nachfolgender Übersicht grün hervorgehoben)

1. Kulturfabrik Altes E-Werk

2. Marktplatzkarree

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6.4.2 Stadtumbaumaßnahmen

Mit den einzelnen Stadtumbaumaßnahmen wird der Stadtumbauprozess konkret.Die Umsetzung der Stadtumbaumaßnahmen hat angesichts der geändertenRahmenbedingungen zum Ziel, nachhaltige städtebauliche Strukturen herzustel-len.

Die Stadtumbaumaßnahmen befinden sich sämtlich im Stadtumbaugebiet „In-nenstadt“. Allerdings ist mittelfristig auch nach Wegen zu suchen, wie der räum-lich diffuse Wohnungsleerstand, der in Größenordnungen auch außerhalb desStadtumbaugebiets besteht, wirksam reduziert werden kann. Ohne staatliche Un-terstützung wird der notwendige Abbau der Überkapazitäten nicht zu realisierensein. Alle Maßnahmen zur Aufwertung im Stadtumbaugebiet „Innenstadt“ – auchjene zur Schaffung nachfragegerechten Wohnraums – sind unmittelbar abhängigvom Ausmaß des Wohnungsleerstands in der Gesamtstadt. Weiter wachsendeWohnungsüberhänge belasten den gesamten Wohnungsmarkt: ein niedrigesMietniveau gefährdet Aufwertungsmaßnahmen im Wohnungsbestand, weil diesesich wirtschaftlich nicht tragen. Gerade im innerstädtischen Wohnungsbestand istderzeit aber eine Investitionsoffensive erforderlich, um neue Zielgruppen für die-sen Wohnstandort zu gewinnen.

Die im weiteren genannten Stadtumbaumaßnahmen leiten sich aus den integrier-ten Zielen der Stadtentwicklung und des Leitplans ab und besetzen jene Hand-lungsfelder, die nach Möglichkeit einen Mehrfachnutzen entfalten können. Dabeibesteht die generelle Absicht, jeweils private Eigentümer oder Nutzer in die Maß-nahme einzubeziehen, um auf diesem Wege tragfähige Strukturen zu erreichen.

Die einzelnen Maßnahmen befinden sich in einem laufenden Prozess der Qualifi-zierung und Konkretisierung. Die Aufnahme weiterer Maßnahmen ist vor diesemHintergrund nicht ausgeschlossen.

Die nachfolgenden Stadtumbaumaßnahmen sind in zwei Prioritätsstufen einge-teilt. Die Stadtumbaumaßnahmen der Kategorie 1 sollen kurz- bis mittelfristigund die der Kategorie 2 langfristig vorbereitet und umgesetzt werden.

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Stadtumbaumaßnahmen Kategorie 1

Stadtumbaumanagement

Handlungsfelder1. NahtstelleStadt/Fluss

2. Schulberg 3. öffentlicherRaum

4. Wohnen undArbeiten in derAltstadt

Städtebauliches Kon-zept zur Verzahnungvon Werra und Stadtinkl. Verkehrskonzept(Reduzierung Durch-gangsverkehr)

Gestaltungskonzeptöffentlicher Rauminkl. Beleuchtungs-konzeptStadForstgasse,Schlossumfeld,Nikolaiplatz,Obermarkt,Marktplatz,Brühldurchbruch,Busparkplatz Hin-

ter der Mauer

Kulturfabrik „Altes E-Werk“

Marktplatzkarree

Immobilienbörse„Nimm 2“-Umsetzung

Barrierefreies Woh-nen am Obermarkt

Barrierefreies/ be-treutes Wohnen„Wallgasse“

Barrierefreies Woh-nen in der Markt-straße (VR-Bank)

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Stadtumbaumaßnahmen Kategorie 2

Handlungsfelder1. NahtstelleStadt/Fluss

2. Schulberg 3. öffentlicherRaum

4. Wohnen undArbeiten in derAltstadt

Aufwertung des leer-stehenden Lagerhau-ses am Mühlgraben/Umgestaltung

Umgestaltung/Aufwertung des Ge-bäudes „Woolworth“zur Betonung desStadteingangs(Stadtkrone)

Umsetzung vonMaßnahmen ausdem Gestaltungs-konzept öffentlicherRaum inkl. Beleuch-tungskonzeptStadForstgasse,Schlossumfeld,Nikolaiplatz,Obermarkt,Marktplatz,Brühldurchbruch,Busparkplatz Hin-

ter der Mauer

Neue Nutzungen fürGebäude am Ober-markt

Rückbau/UmbauGebäude „Werra-uferpromenade“(abhängig vom Er-gebnis des Städte-baulichen Konzeptszur Verzahnung vonWerra und Stadtinkl. Verkehrskon-zept)

Umfeldgestaltung„Kulturfabrik“ als„Kulturfeld“

„Schellhas“-Grundstück

Kleine WerrainselWettbewerb | Reak-tivierungRuine, Urban Island

Karree an der Neu-städter Kirche

„Durchgang“ Brü-ckenhausen

Forstgasse 11-15

Lichtmasterplan Punktueller Rückbauin Brückenhausen

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StadtumbaumanagementStadtumbaumaßnahmeKategorie 1

Projekttitel StadtumbaumanagementProzessmanagement

Quelle: HMWVL, 2. Info-Brief zum Stadtumbau in Hessen

Planungsvorlauf städtebauliches Entwicklungskonzept

Träger / Zuständigkeit Stadt/BeauftragterProjektbeschreibung Steuerung und Management des Stadtumbaus auf der

Grundlage des StadtumbaukonzeptesDazu zählt:- die Koordination des gesamten Kommunikations- und

Abstimmungsprozesses zwischen den unterschiedli-chen Akteuren (Lenkungsgruppe, Verwaltung, politi-sche Gremien, Öffentlichkeit, interkommunale Partner)

- Kommunikation mit einzelnen Akteuren- Partizipation, Öffentlichkeitsarbeit und Einbindung

bürgerschaftlichen Engagements,- Finanzierungs- und Fördermittelkonzepte- Akquisition von Fördermitteln- Treuhändertätigkeit für staatliche Fördermittel- Zeitplanung für den Gesamtprozess sowie für Einzel-

projekte- Ausgestaltung von städtebaulichen Verträgen, Ver-

tragsverhandlungenDie Beauftragung erfolgt zunächst für die Dauer von2 Jahren.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Querschnittsaufgabealle Handlungsfelder

Kostenansatz pro Jahr ca. 100.000.- Euro

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Einzelmaßnahme Stadtumbau Eschwege

Kulturfabrik – Altes E-WerkStadtumbaumaßnahme Kategorie 1

Träger der Stadtumbaumaßnahme:Stadtwerke Eschwege GmbH;Funktion als privates „Impuls-Projekt“

Zuständigkeit / VerantwortungZuständigkeitsbereich der Kreisstadt Eschwege;Weiterleitung der Zuwendung per Stadtumbauvereinba-rung an die Stadtwerke Eschwege GmbH mit der Über-tragung der Bestimmungen des Zuwendungsbescheideseinschließlich der dort genannten Bestimmungen, Aufla-gen und Vergaberegelungen

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Kosten:Gesamtbaukosten Kulturfabrik (brutto) 1.171.322,95€

Umbaubaukosten Bürogebäude (brutto) 77.945,00€

(Finanzierung durch Mieteinnahmen)

Zins (%) 5,00

Jahre 25

Zinsfaktor 1,0500

jährlicher Mietanteil zur Finanzierung 5.530,39 €

Umbaukosten Maschinenhalle (brutto) 1.093.377,95€

(unrentierliche Kosten Finanzierung aus Stadtum-bau-West-Mitteln)

Miete von Verein "Kulturfabrik" 21.000,00 €

Sowieso-Kosten Stadtwerke 7.800,00 €

Mietanteil zu Finanzierung Bürogebäude -5.530,39 €

Summe 23.269,61€

Zins (%) 5,00

Zinsfaktor 1,0500

Nutzungszeit (Jahre) 25,00

Kredithöhe 327.960,60 €

Zuschuss aus "Stadtumbau West" 765.417,35 €

Aufgerundet 770.000,00 €

Umsetzung:Das Gebäude wird in zwei Bauabschnitte unterteilt, umauch fördertechnisch einen klar getrennten Umbau ge-währleisten zu können. Mit der Maßnahme BA II sollunmittelbar nach fördertechnischer Freigabe und Ab-schluss der Stadtumbauvereinbarung zwischen der Kreis-stadt Eschwege und den Stadtwerken Eschwege GmbHbegonnen werden, d.h. voraussichtlich im 1. HJ 2007.Die Maßnahme beginnt mit der Ausschreibung des Archi-tekten.

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Besonderheiten:Umbau vom Leerstand bedrohter und zum Teil denkmal-geschützter Bausubstanz sowie Wiederherstellung denk-malpflegerischer Gebäudesubstanz mit neuem kulturellenNutzungskonzept unter Aufrechterhaltung der temporä-ren Nutzung der Trafoanlagen und Steuerungseinrich-tungen zur Abdeckung von Spitzenlastzeiten für dasStromnetz.Schaffung neuer Arbeitsplätze.Innovatives kulturwirtschaftliches Nutzungskonzept mitPilotcharakter im Bereich Kulturpolitik.Qualitätsverbesserung des Gesamt-Quartiers und desKulturangebotes.Errichtung eines Veranstaltungsmittelpunktes für dieKreisstadt Eschwege.

Ziel:Die Grundidee „Altes E-Werk“ besteht in der Schaffung einer für Eschwege ange-messenen Kulturhalle. Ziel ist die Entwicklung von kulturwirtschaftlicher Ausstrah-lungskraft sowohl nach innen im Sinne eines Innenmarketings als auch im Sinne ei-nes Außenmarketings über die Stadtgrenzen hinweg. Durch die Entwicklung des „Al-ten E-Werks“ zum Veranstaltungsmittelpunkt gewinnt Eschwege ein Stück Kreis-stadtzentralität zurück und kommt der Positionierung zwischen den Oberzentren Ei-senach, Kassel und Göttingen als „kulturelles Mittelzentrum“ näher.Nach dem behutsamen Umbau der „Alten Maschinenhalle“ zu einem charismatischenVeranstaltungsort ist diese Idee Schritt für Schritt durch unterschiedlich ausgerichte-te „zielgruppenorientierte Veranstaltungsreihen“ zu verwirklichen. Dabei werden diein Eschwege bereits arbeitenden Veranstalter und „Kulturschaffenden“ integriert.Dies geschieht zum einen durch die Einbindung der Vereine und Organisationen mitBüro-, Tagungs- und Produktionsräumen in das Gesamtprojekt, zum anderen tretendie entsprechenden Organisationen eigenverantwortlich als Veranstalter in der um-zubauenden „Alten Maschinenhalle“ auf.Eigens zu diesem Zweck hat sich der Trägerverein „Kulturfabrik e. V.“ gegründet,der das Gesamtobjekt von den Stadtwerken anmieten wird.Die Kulturfabrik befindet sich direkt am Veranstaltungsgelände „Werdchen“, auf demregionale Messen, das jährliche Traditionsfest „Johannisfest“ sowie seit einigen Jah-ren das überregional erfolgreiche Festival Open Flair stattfinden.

Begründung:Nachdem die Stadtwerke Eschwege als Eigentümer des 1906 erbauten E-Werks inihren Neubau in der Niederhoner Straße/Kuhtrift Anfang 2007 umgezogen sind,droht die Gefahr einer Industriebrache am Altstandort in der Mangelgasse. Gleichzei-tig kann die Immobilie nicht verkauft werden, da immer noch wichtige, nicht um-ziehfähige Steuerungseinrichtungen für das Stromnetz einschließlich Spitzenlast-hilfsgeneratoren am Altstandort im Gebäude verbleiben müssen. Die Stadtwerkesind aber an einer langfristigen Nachfolgenutzung ihres zum Teil denkmalgeschütz-ten Gebäudekomplexes dringendst interessiert und bereit, ihre Grundstücke für dievorgesehenen Nutzungen zur Verfügung zu stellen und rück- bzw. umzubauen. Auf-grund der zudem schlechten Zufahrtsmöglichkeiten für anderweitige gewerbliche

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Nutzungen ist folglich die Errichtung eines kulturellen Veranstaltungszentrums mitganz anderen Anforderungen die Rettung für die Gebäudesubstanz.

Aus der Sicht des Stadtumbaues Eschwege ergibt sich mit der Realisierung des Pro-jektes Kulturfabrik die einmalige Chance, an städtebaulich exponierter Stelle in his-torischer Umgebung durch Rück- und Umbaumaßnahmen ein beispielgebendes Im-pulsprojekt nicht nur durch die Verknüpfung von historischer Altbausubstanz mitzeitgemäßer Architektursprache zu initiieren, sondern auch die Besetzung des Hand-lungsfeldes „Kulturwirtschaft und Tourismus“ bzw. „Kulturwirtschaft und Stadtum-bau“ in strategisch günstiger Innenstadtlage mit Vorbildfunktion an der Verzah-nungsstelle zum touristischen Schwerpunkt Werra / Werratalsee sowie zur Verzah-nungsstelle Werra / Altstadt.

Diese Maßnahme ist daher für die Kreisstadt Eschwege ein wichtiges privates Im-pulsprojekt im Rahmen des Stadtumbaukonzepts, insbesondere i. R. des integriertenHandlungskonzeptes. Der Kompetenzbereich „Tourismus, Sport, Kunst & Kultur“ sollin Eschwege weiter ausgebaut werden, um die Kreisstadt regional und überregionalzum Anziehungspunkt für Touristen und Kulturinteressierte zu machen. Gerade dieTourismuswirtschaft kann für Eschwege neue Wertschöpfungsketten eröffnen. Dieinfrastrukturellen touristischen Anstrengungen der Kreisstadt sind – Stichwort Wer-ratalsee – offensichtlich. Mangels geeigneter Objekte konnte aber in Eschwege bisjetzt keine Kulturszene heranwachsen, die zur Infrastruktur zwingend dazugehört.Diese Chance bietet sich jetzt mit der Kulturfabrik.Die Stadt Eschwege hat in den letzten Jahren verstärkt Versuche unternommen, einkulturelles Veranstaltungszentrum mit regionaler Ausstrahlungskraft im Stadtgebietzu etablieren und zu fördern. Zuletzt waren der Alte Bahnhof im Sanierungsgebiet„Stadtbahnhof“ in der engeren Wahl und die ehemalige Stock- bzw. Spielzeugfabrik(Anwesen Hasenclever) am Stedigsrain, ebenfalls im Sanierungsgebiet „Stadtbahn-hof“. Beides scheiterte an der Verkaufsbereitschaft der Eigentümer. Gleichzeitig istdie Stadt gefordert, den von der Stadtsanierung tangierten Kulturtreibenden im Al-ten Bahnhof bzw. im Bahnhofsumfeld neue Nutzungsmöglichkeiten anzubieten. Un-abhängig davon hat sich dabei herauskristallisiert, dass für eine kulturelle Einrich-tung mit überregionaler Ausstrahlungskraft erheblicher Bedarf besteht. Letztlich ga-ben diese Bemühungen für die Eschweger Kulturschaffenden den Anstoß, den Trä-gerverein „Kulturfabrik e.V.“ zu gründen, der jetzt in der Lage ist, die entsprechen-den Räumlichkeiten mit einem Kulturbetrieb zu nutzen.

Erste gemeinsame Voruntersuchungen mit den Stadtwerken und den Kulturtreiben-den sowie weiteren Akteuren haben deutlich gezeigt, dass ein Kulturprogramm imalten „E-Werk“ umsetzbar ist.

Aus diesem Grunde hat die Stadt Eschwege Ende 2004 eine Projektplanung mitRaumkonzept zur Errichtung eines kulturellen Veranstaltungszentrums im alten „E-Werk“ bei dem Eschweger Architekturbüro Bodo Wilhelm in Auftrag gegeben, um aufder einen Seite zunächst die bauliche Realisierbarkeit und Nutzbarmachung zu defi-nieren. Auf der anderen Seite wurde mit einer betriebswirtschaftlichen Untersuchungdurch die Rinke Unternehmensberatung GmbH, Wuppertal die wirtschaftliche Basisfür den Betrieb einer „Kulturfabrik“ im alten „E-Werk“ in Eschwege ausgelotet unduntersucht, welche Vorteile sich aus unterschiedlichen Trägerschaften ergeben. AlsSanierungsträger soll jetzt die Stadtwerke Eschwege GmbH auftreten, den Um- bzw.

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Rückbau durchführen und an den Trägerverein Kulturfabrik vermieten.

Das erarbeitete Raumkonzept hat ergeben, dass gerade die denkmalgeschützte Ma-schinenhalle mit dem großen dreizylindrigen Dieselaggregat aus dem Jahr 1907(vergleichbar einem Schiffsmotor) für die typische Kulturfabrikatmosphäre prädesti-niert ist. Die Halle muss dazu von nachträglichen Einbauten freigeräumt und herge-richtet werden sowie Zugangsbereiche, Foyer, Garderobe, sanitäre Anlagen usw. neuangelegt werden. Dieser 2. Bauabschnitt bezieht sich deshalb auf die nichtrentierli-chen Maßnahmen. Bauabschnitt I mit den Büros, Lagern und Werkstätten ist nichtGegenstand der Fördermaßnahme und wird von den Stadtwerken ohne Einsatz vonFördermitteln im Rahmen normaler Mietverhältnisse hergerichtet sowie an den Trä-gerverein Kulturfabrik e.V. vermietet.

Die Stadtwerke Eschwege GmbH vermieten die Maschinenhalle an den Trägervereinauf 25 Jahre (siehe Berechnung unrentierliche Kosten).

Die Stadtumbaumaßnahme liegt im zukünftigen Stadtumbaugebiet (siehe Karten-ausschnitt).

Die Außen- und Freiflächen bedürfen einer eigenen sorgfältigen Neuanlage.

Konzept:Momentanzustand:Elektrizitätswerk, Mangelgasse 19

Das Eschweger Elektrizitätswerk befindet sich in unmittelbarer Nähe des Festplatzes"Werdchen" und verfügt über eine direkte Anbindung an die Eschweger Innenstadt.Das Objekt bietet einen freien Blick auf die beiden Leuchtberge und ist auch über ei-ne nahegelegene Fußgängerbrücke einfach zu erreichen. Das Grundstück weist eineGröße von ca. 7.500 m² auf. Auf dem Gelände befinden sich ca. 40 Parkplätze. Di-rekt neben dem Grundstück stehen in östlicher Richtung weitere öffentliche Park-plätze zur Verfügung.Das Gebäude, ein gelber Klinkerbau auf rotem Sockelmauerwerk, wurde 1906 als E-lektrizitätswerk errichtet. Stark untergliederte Fassaden durch große Segmentbogen-fenster und umlaufenden Fries.Der Giebel ist mit Lisenen gegliedert. Der Rechteckbau hat zwei Vorbauten, die e-benfalls im Giebel mit Lisenen gegliedert sind. Das Elektrizitätswerk ist ein Kultur-denkmal aufgrund seiner technischen und geschichtlichen Bedeutung als gut erhal-tener Industriebau des frühen 20. Jahrhunderts.Die Anlage wurde 1978 durch einen externen Sozialtrakt erweitert, der wiederum imJahre 2003 renoviert worden ist.Im Altbau sowie in dem 1995 errichteten Neubau befinden sich Büros und Tagungs-räumlichkeiten.Die restlichen Gebäudebereiche werden als Werkstatt, Magazin und Maschinenräumegenutzt.Im Altbau befindet sich ein Bürotrakt über zwei Etagen. Er beinhaltet Büros mit einerGesamtfläche von ca. 120 m² und einem ausgebauten Dachgeschoss, das als Werk-statt dient. Die Fenster des Gebäudes wurden in den neunziger Jahren erneuert undmit einer Doppelverglasung versehen. Über das Treppenhaus vom Altbau gelangtman auch in den 1995 errichteten Neubau.

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Hierin befinden sich über drei Etagen jeweils 7 Büro- bzw. Sozialräume, derenGrundfläche sich auf 160 m² beläuft. Weiterhin stehen drei Sitzungsräume, zwei mitje 20 m² und einer mit 70 m², zur Verfügung. Der Verbindungsneubau verfügt überein Gastherme, während der Gebäuderest mit Gas beheizt wird. Das Alter der Gas-heizung beläuft sich auf 20 Jahre.Die direkt angrenzende Maschinenhalle umfasst eine Größe von ca. 300 m², welcheüber eine separate Einfahrt mit Rolltor zu erreichen ist. Im Inneren zählt ein festverankerter Schiffsdieselmotor als Industriedenkmal. Der Hallentrakt ist teilweise ineiner Höhe von 2,0 m unterkellert.Der abgetrennte Raum zur Turbinenhalle, in dem sich zwei Dieselaggregate für dieStromerzeugung zu Spitzenlastzeiten befinden, hat eine Gesamtgröße von ca. 130m². Eingesetzt werden die Aggregate vornehmlich in den Wintermonaten, zwischen8.00 Uhr und 13.00 Uhr. Aufgrund des starken Lärms, der von den Dieselaggregatenausgeht, sind Schallisolierungsmaßnahmen an der Turbinenhalle bzw. zwischen derTurbinen- und Maschinenhalle zwingend erforderlich.Mit ca. 450 m² ist der längliche Gebäudetrakt bemessen, in dem sich Magazin undWerkstatt befinden. Der Gebäudeteil ist teilweise in einer Höhe von 2,0 m unterkel-lert.Auf dem Grundstück befindet sich noch ein Holzplattenbau mit ca. 240 m² Nutzflä-che. Im Inneren beherbergt der Bau einen Aufenthaltsraum sowie eine im Jahre2003 komplett sanierte Sanitäranlage.

MaßnahmenDas Gebäude wird in 2 Bauabschnitte unterteilt, um einen sinnvollen und förder-technisch abgegrenzten Umbau gewährleisten zu können. Teilabschnitte des bisheri-gen Bestandes, so z.B. die Trafoanlage, Steuerung und die in einem separaten Ma-schinenraum untergebrachten Dieselaggregate zur Abdeckung von Spitzenlastzeiten,bleiben erhalten und werden auch künftig von den Stadtwerken genutzt.

Bauabschnitt II (Fördermaßnahme)GeneratorenhalleUmbau der vorhandenen LKW-Garage zur Künstlergarderobe.Umbau der Generatorenhalle durch Einzug von Innenwänden. Schaffung einer Ver-bindung zwischen Maschinenhalle / Bühne und Garderobe, sowie einer Fluchttreppevon der Galerie.Schallschutzmaßnahmen zwischen Generatorenhalle und Bühnenbereich.

MaschinenhalleAbbruch der kompletten Dacheindeckung einschließlich Dachrinnen und Fallrohren.Aufbringen einer neuen Schalung, Dämmung und Ziegeleindeckung.Sanierung der Fassade einschließlich Ausbesserungsarbeiten.Erneuerung der Decken inklusive Anstrich der Stahlkonstruktion und Decke.Abbruch des Rolltores und Wiederherstellung der ursprünglichen Fassade an dieserStelle.Die vorhandene Industrieverglasung der Halle bleibt erhalten und wird durch eineneue innere Verglasung in Bezug auf Schall- und Wärmeschutz aufgewertet.Bearbeitung des Bodens einschließlich Untergrundvorbereitung, Schließung derStahlbetondecke, Unterkonstruktion und Erneuerung des Bodenbelags.

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Verbesserung des Schallschutzes.Versetzen der MTU-Schaltanlage.Versetzen der Niederspannungsverteilung.Versetzen der Rundsteueranlage.Verlegung der Polyma-Aggregate.Demontage des Schichtleiterbüros.

Einrichtung der Technik mit Elektroinstallation, Lüftung und Heizung.Bau einer Empore bestehend aus einer Stahlkonstruktion, Holzbodenbelag, gradläu-figer Treppe, Geländer und Anschluss an den Bistroraum.Neuer Hauptein- und Ausgang im Bereich der bisherigen Aluminiumglaswand auf derWestseite des Neubaus vom vorhandenen Parkplatz.Schaffung eines Foyers mit Zugang in den Gastraum / Maschinenhalle durchAbbruch / Demontage der kompletten WC-Anlagen. Umbau des Büros "Fischer" zueiner Garderobe / Wartebereich einschließlich Zugang in den Flur/WC-Anlagen sowieTheaterbereich.

WC Anlagen EGUmbau des vorhandenen Lagers zu einer WC Anlage für Damen, Herren und Behin-derte.

Bauabschnitt IIm ersten Bauabschnitt wird das Erdgeschoss des Altbaus in Büro- und Senderäumefür den Rundfunk Meißner umgebaut.Im Obergeschoss und Dachgeschoss werden die vorhandenen Büro- undWerkstatträume saniert und zu Büro-, Vereins- und Sozialräumen für verschiedenevorgenannte Nutzergruppen umgestaltet.Der rückwärtige Teil, ehemals Werkstatt, wird zu einem Requisitenraum aus- bzw.umgebaut.

Kreisstadt Eschwege, 04/05/2007Wolfgang Conrad M.A.Stabsstelle Wirtschaftsförderung

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Einzelmaßnahme Stadtumbau Eschwege

MarktplatzkarreeStadtumbaumaßnahme Kategorie 1

Träger:Geplant: Betreibergenossenschaft mit GbR-Eigentümergesellschaft, der auch die Kreisstadt Esch-wege und die Stadtwerke Eschwege GmbH angehö-ren:Funktion als privates bzw. PPP-„Impuls-Projekt“ mitbundesweitem Modellcharakter, aber insbesondereVorbildfunktion für Kleinstädte in fachwerkgeprägter,denkmalgeschützter Umgebung mit Schrumpfungs-tendenz

Zuständigkeit / VerantwortungZuständigkeitsbereich der Kreisstadt Eschwege;Weiterleitung der Zuwendung per Stadtumbauverein-barung an die geplante Betreibergenossenschaft mitangeschlossener Eigentümergesellschaft mit der Ü-bertragung der Bestimmungen des Zuwendungsbe-scheides einschließlich der dort genannten Bestim-mungen, Auflagen und Vergaberegelungen

Kosten:Gesamtkosten konnten erst nach Durchführung einesArchitekturwettbewerbes als Einladungswettbewerbsin Form eines Ideenwettbewerbs im vereinfachtenVerfahren ermittelt werden.Alle Maßnahmen müssen darüber hinaus mit den Ei-gentümern abgesprochen werden.Die Kosten werden sich daher nur sukzessive ermit-teln lassen.1. Kosten für den „Wettbewerb“Einzelgenehmigung über 20.000 €(8 angefragte Ar-chitekturbüros mit Pauschale 1.000 €, Preisgelder inHöhe von 10.000 €zzgl. Sachkosten)

2. Kosten für den Erwerb / Zwischenerwerbvon 2 Schlüsselgrundstücken durch die KreisstadtEschwege, geschätzt 80.000 €inkl. Nebenkosten

Einzelgenehmigung für den Erwerb / Zwischenerwerbvon 2 Schlüsselgrundstücken im Karree, die den Zu-gang zum Karree bzw. Innenhof sichern sollen

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3. Kosten der BaumaßnahmeHerr Krebs vom Büro Foundation 5+, Preisträger des1.Preises hat mittlerweile eine 1. Kostenschätzungzum Projekt entsprechend des Wettbewerbsergebnis-ses vorgelegt.

Diese beläuft sich ohne Grunderwerbskosten, ohneöffentliche Erschließung und ohne Ausstattung überGesamtkosten von 2.517.750,00 €.

Diese Kosten können sich nach dem nächsten Pla-nungsschritt noch einmal deutlich verändern.

Umsetzung:Das Marktplatzkarree besteht aus 14 Eigentümerob-jekten. Angestrebt ist, mit allen Eigentümern unterBeteiligung der Kreisstadt Eschwege und der Stadt-werke Eschwege GmbH eine Betreibergenossenschaftmit GbR-Eigentümergesellschaft zu gründen. DieBetreibergenossenschaft soll dann die Rück-, Um-und Neubaumaßnahmen unmittelbar nach förder-technischer Freigabe und Abschluss der Stadtumbau-vereinbarung zwischen der Kreisstadt Eschwege undder Betreibergenossenschaft durchführen, d. h. eswird mit den Ausschreibungen begonnen.

Das komplexeste und ehrgeizigste Stadtumbaupro-jekt in der Altstadt bedarf aber vorher der Durchfüh-rung zahlreicher Einzelschritte, wie Erwerb bzw. Zwi-schenerwerb von 2 Immobilien, Durchführung desWettbewerbs, Planung und genaue Kostenschätzung,Festlegung der Rück-, Um- und Neubaumaßnahmenzusammen mit der Genossenschaft/Eigentümer-GbR,Energiekonzept, Vernetzung mit Pflegediensten, Auf-bau Nachbarschaftshilfe, Eigentümersuche für evtl.neu entstehende Eigentumswohnungen etc.

Der Wettbewerb und der Zwischen-/Erwerb einesGrundstücks wurden unmittelbar nach Einzelgeneh-migung durchgeführt. Beide Maßnahmen sind Vorbe-reitungsmaßnahmen im Hinblick auf die Gesamtpro-jektierung.

Mit der baulichen Umsetzung der Maßnahme soll nochim Jahr 2007 begonnnen werden, auch um ein deutli-ches Zeichen zum Beginn der Umsetzungsphase desStadtumbauprozesses zu setzen.

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Besonderheiten:Innovatives Umbauprojekt in einer Denkmalschutz-geprägten Umgebung – Kleinräumige Karreevernet-zung als neues Stadtraumsystem in Form der Anlagevon Karrees und deren Vernetzung als sozialräumli-ches Entwicklungskonzept für den Stadtumbau in Mit-telzentren – Kooperatives Wohnen nicht nur für Älte-re – Mix aus Wohnen, Einzelhandel, Handwerk – Ein-bindung ambulanter Pflegedienste – Mobilisierung ei-nes Handwerkernetzwerkes für die Bedürfnisse Älte-rer und als Fachwerkspezialisten –Finanzierung des Projektes mit bürgerschaftlichemund lokalem Engagement; neue Beteiligungs- und Fi-nanzierungsform in Form der Genossenschaft, an dersich Private, Banken, Stadtmarketing, Kreisstadt undStadtwerke beteiligen –energetische Sanierung zuModell-Energieinsel –

Für die Kofinanzierung durch das Bundesministeriumfür Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird zum31. Oktober 2007, der Förderantrag gestellt

Ziel:Modellhafte Bewältigung des Stadtumbaus durch die Zusammenführung der wirt-schaftlichen Potentiale von 14 Eigentümern mit Unterstützung der Kreisstadt Esch-wege, der Stadtwerke Eschwege und der Banken sowie weiterer lokaler Partner zumZwecke des Rück-, Um- und Neubaus des vorhandenen Gebäudebestandes, zum Teildenkmalgeschützte Einzelobjekte sowie größtenteils Fachwerkbauten, zu einem ge-schlossenen Karree in zentraler Innenstadtlage direkt am Marktplatz.

Die vorhandene Bausubstanz ist zum Teil abbruchreif, nur teilbewohnt und auch nurzum Teil gewerblich genutzt (Handel). Im Innenbereich des Ensembles befinden sichabrissfähige An-/Bauten. Das gesamte Marktplatzkarree hat eine Grundstücksflächevon 2.695 m². Der überwiegend 3-geschossige Gebäudebestand ist zum größten Teilzwischen 1650 und 1820 entstanden.

Durch innovative Umbaumaßnahmen sollen sowohl kooperatives Wohnen nicht nurfür Ältere als auch Einzelhandel und Handwerk im Karree entstehen bzw. gesichertwerden.

Das Marktplatzkarree als kleinräumige Karreevernetzung soll als Modell für ein neuesStadtraumsystem in Form der Anlage von Karrees und deren Vernetzung und damitals neues sozialräumliches Entwicklungskonzept für den Stadtumbau in Mittelzentrendienen.

Die bedingten Finanzierungsmöglichkeiten der Eigentümer sollen in ein genossen-schaftliches Finanzierungsmodell einfließen. Das wäre beispielhaft für viele Gebäude-situationen in Eschwege.

Das Vorhaben liegt im geplanten Stadtumbaugebiet.

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Konzept:

- Modellcharakter / Übertragbarkeit- Kooperatives Wohnen nicht nur für Ältere/ Einzelhandel / Handwerk- Bürgerschaftliches und lokales Engagement- (Banken, Bausparkassen, Stadtwerke, Stadt) in Form von Betreibergenos-

senschaft als neue Beteiligungs- und Finanzierungsform- Ambulante Pflegedienste- Modell Energieinsel- Möglichkeit Seniorenwirtschaft- Handwerkernetzwerk „Fachwerkspezialisten“, innovative Haustechnik- Stadtumbauprojekt- Markante, innovative Architektur, damit die Stadt in der Moderne ankommt

und „moderner“ Mix Wohnen/Handel in der Altstadtmitte am Marktplatz

(Fotos: Magistrat der Kreisstadt Eschwege FD 43 )(Zeichnungen: Architekten Baufrösche / Kassel, Foundation 5+ Kassel / Lieberknecht Eschwege )

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 157

November 2007

Städtebauliches Konzept Verzahnung Werra + Stadt

Stadtumbaumaßnahme

Kategorie 1

Projekttitel Städtebauliches Konzept zurVerzahnung von Werra undStadt inkl. Verkehrskonzept

Plan / Luftbild

Stadtumbaugebiet Fl. 56

Fl. 49

Fl. 47

Fl. 50

Fl. 51

Fl. 52

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INGRADA

Planungsvorlauf städtebauliches Entwicklungskonzept

Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt/ Betreuung durch Stadtumbaumanagement

Eigentum öffentlich/privat

Denkmalschutz teilweise

Projektbeschreibung Analyse und Empfehlung für Maßnahmen zur Aufwer-tung des Bereichs entlang der Werra

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Nahtstelle Stadt/Fluss

Erlebbarmachung der Werra, Reduzierung des Durch-gangsverkehrs

Kostenansatz ca. 30.000 Euro Planungskosten

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 158

November 2007

Gestaltungskonzept öffentlicher RaumStadtumbaumaßnahme

Kategorie 1

Projekttitel Gestaltungskonzept öffentli-cher Raum inklusive Beleuch-tungskonzeptStadForstgasseSchlossumfeldNikolaiplatzObermarktMarktplatzBrühldurchbruchBusparkplatz Hinter der

Mauer

Plan / Luftbild

Stadtumbaugebiet

Fl. 49

Fl. 47

Fl. 50

Fl. 51

Fl. 45

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INGRADA

Planungsvorlauf städtebauliches Entwicklungskonzept

Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt/Betreuung durch Stadtumbaumanagement

Eigentum öffentlich

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Bestandsaufnahme, Analyse und Empfehlung von Maß-nahmen zur Aufwertung für den öffentlichen Raum unterEinbeziehung der wesentlichen Akteure

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

öffentlicher Raum

Kostenansatz ca. 25.000,- Euro Planungskosten

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 159

November 2007

ImmobilienbörseStadtumbaumaßnahmeKategorie 1

Projekttitel

Immobilienbörse/

„Nimm 2“-Umsetzung

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

Fl. 44

Fl. 56

Fl . 49

Fl. 39

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Fl. 50

Fl. 51

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Fl. 45

Fl. 48

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt/privat

StadtumbaumanagementEigentum privat

Denkmalschutz Gesamtanlage/Kulturdenkmale

Projektbeschreibung Leerstehende Häuser sollen über eine koordinierendePlattform oder „Börse“ angeboten werden.Einrichtung eines qualifizierten BeratungsangebotsZusammenschluss von Parzellen/Immobilien [nimmZwei] für großzügigeres und höherwertigeres Wohnen.Realisierung durch Umbau, Erweiterung oder Neubau.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der AltstadtVermarktung und Neuordnung von Liegenschaften

„Neuansiedlung“ von Innenstadtbewohnern

Kostenansatz Besondere Leistungen Stadtumbaumanagementca. 15.000,- €

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 160

November 2007

Barrierefreies Wohnen am ObermarktStadtumbaumaßnahmeKategorie 1 Obermarkt 19-23

Projekttitel

Erhalt und Umbau eines

Wohn- und Geschäftshauses

Plan / Luftbild

Stadtumbaugebiet

Fl. 49

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INGRADA

Planungsvorlauf / Wettbewerb Innenstadtkarrees

Träger / Zuständigkeit Privat

Eigentum Privat

Denkmalschutz Kulturdenkmal

Projektbeschreibung Das Gebäude zählt als repräsentatives Bürgerhaus zuden bedeutendsten historischen Fachwerkgebäuden derEschweger Altstadt. Es befindet sich an städtebaulich ex-ponierter Stelle als wesentlicher Bestandteil der Randbe-bauung des Obermarktes direkt dem Rathaus gegen-über. Die Wohnungen in den Obergeschossen des Ge-bäudes stehen zur Zeit leer.Ziel ist der Umbau zu einem barrierefreien Wohn- undGeschäftshaus mit modernisierten Wohnungen in denObergeschossen.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 161

November 2007

Im Erdgeschoss sollen das Reformhaus und die Arztpra-xis bestehen bleiben.

Die Freiflächenqualität soll durch Neuordnung und denAbriss abgängiger Nebengebäude im rückwärtigen Be-reich aufgewertet werden.

In das Projekt sollen ggf. angrenzende Grundstücke ein-bezogen werden.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der Altstadt

Kostenansatz ca. 1,64 Mio. Euro Gesamtkosten

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 162

November 2007

Barrierefreies/Betreutes Wohnen „Wallgasse“StadtumbaumaßnahmeKategorie 1 Wallgasse 12

Projekttitel

Barrierefreies Wohnen in derNeustadt

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

Fl. 47

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INGRADA

Träger / Zuständigkeit Seniorenheime Eschwege GmbH in Kooperation mit „Auf-wind – Verein für seelische Gesundheit“

Eigentum Privat

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Umbau eines Wohn- und Geschäftsgebäudes (ehem.Handwerksbetrieb) auf einem stark versiegelten Eck-grundstück in der Neustadt. Die derzeitigen Wohnungenin dem Gebäude befinden sich in einem schlechten bauli-chen Zustand.Geplant ist der Umbau des Gebäudes für eine Einrichtungdes „Betreuten Wohnens“ in der Neustadt.

Ziel ist der Erhalt des denkmalgeschützten Eckgebäudesund die Verbesserung der Freiflächenqualität, möglichstunter Einbeziehung benachbarter Grundstücke und dieVerbesserung des Angebotes von Betreuungsplätzen inder Nähe einer schon bestehenden Einrichtung.

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 163

November 2007

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der AltstadtBetreutes Wohnen

Kostenansatz 1. BA ca. 1,415 Mio. Euro (Gesamtkosten)

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 164

November 2007

Barrierefreies Wohnen in der MarktstraßeStadtumbaumaßnahmeKategorie 1 Marktstraße 19 - 21

Projekttitel

Barrierefreies Wohnen in der Markt-straße

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

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INGRADA

Planungsvorlauf Wettbewerb Innenstadtkarrees

Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Privat

Eigentum Privat

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Umbau eines Geschäftshauses in zentraler Lage in derAltstadt zu seniorengerechten Wohnungen in den Ober-geschossen und Geschäftsnutzungen im Erdgeschoss;Verbesserung der Freiraumqualität, Innenhofgestaltung,ggf. Zusammenlegung mehrerer Grundstücke

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der Altstadt

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 165

November 2007

Lagerhaus am Mühlgraben - AufwertungStadtumbaumaßnahmeKategorie 2 Mühlgraben

Projekttitel

Aufwertung und Umgestaltung desleerstehenden Lagerhauses

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet Fl. 51

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INGRADA

Planungsvorlauf ZukunftswerkstattTräger / Zuständigkeit Privat oder öffentlich

Eigentum Privat

Denkmalschutz Kulturdenkmal

Projektbeschreibung Aktivierung leerstehender Bausubstanz an exponierterStelle gegenüber der Werra

Umbau des leerstehenden denkmalgeschützten Lager-hauses (ehem. Stapelhaus) für eine öffentliche Nutzung

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Nahtstelle Stadt/FlussMix von öffentlichen und gewerblichen Nutzungen

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 166

November 2007

Übergangsbereich Stad – Schulberg/StadtkroneStadtumbaumaßnahmeKategorie 2 Stad/Unter dem Berge

Projekttitel

Umgestaltung/Aufwertungdes Gebäudes „Woolworth“zur Betonung des Stadtein-gangs(Stadtkrone)

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Privat/Öffentlich

Eigentum Privat

Denkmalschutz Nein

Projektbeschreibung Umgestaltung des Woolworth-Gebäudes durch Fassaden-neugestaltung, Aufstockung (Bildung einer Stadtkroneo. ä.)

Betonung der Bedeutung dieses zentralen Stadteingangsdurch Turmbebauung (Verbindung zum Stad), Platzum-gestaltung u. ä.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Schulberg, Nahtstelle Stadt/Fluss

Aufwertung des historischen Stadteingangs

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 167

November 2007

Rückbau/Umbau Gebäude „Werrauferpromenade“StadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel Rückbau/Umbau Gebäude„Werrauferpromenade“ (ab-hängig vom Ergebnis desstädtebaulichen Konzepts zurVerzahnung von Werra undStadt inkl. Verkehrskonzept)

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

Fl. 49

Fl. 50

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Fl. 45

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

städtebauliches Entwicklungskonzept zur Verzahnung

Träger / Zuständigkeit Stadt / Betreuung durch Stadtumbaumanagement

Eigentum öffentlich/privat

Denkmalschutz teilweise

Projektbeschreibung Maßnahmen zur Aufwertung des Bereichs entlang derWerra,

Schaffung von Aufenthaltsmöglichkeiten am Wasser,Entwicklung von Ideen und Strategien zur Funktion derUferstraße und des Wohnens an der Werra

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Nahtstelle Stadt/Fluss

Erlebbarmachung der Werra

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 168

November 2007

Umsetzung Gestaltungskonzept öffentlicher RaumStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel Umsetzung von Maßnahmenaus dem Gestaltungskonzeptöffentlicher Raum inklusiveBeleuchtungskonzeptStadForstgasseSchlossumfeldNikolaiplatzObermarktMarktplatzBrühldurchbruchBusparkplatz Hinter der

Mauer

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

Fl. 49

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INGRADA

Planungsvorlauf städtebauliches EntwicklungskonzeptZukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt/Betreuung durch Stadtumbaumanagement

Eigentum öffentlich

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Einzelmaßnahmen zur Aufwertung des öffentlichenRaums (abhängig vom Ergebnis des Entwicklungskon-zepts)

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

öffentlicher Raum

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 169

November 2007

KulturfeldStadtumbaumaßnahmeKategorie 2 Werdchen/Mangelgasse

Projekttitel

Umfeldgestaltung „Kulturfabrik“als „Kulturfeld“

Plan / Luftbild

StadtumbaugebietFl.56

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt/Stadtwerke

Eigentum öffentlich/privat

Denkmalschutz teilweise

Projektbeschreibung Freiraumgestaltung um das geplante Kulturzentrum(„Kulturfeld“) in Richtung Werra, Parkplatz Werdchenund Werra-Nordarm

Öffnung/Gestaltung zur Werra hin, Anlage von Grünflä-chen, Aussichtspunkten, ggf. Rückbau/Neuordnung vonversiegelten Flächen, Planung zur Freiflächengestaltung

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

öffentlicher Raum

Kostenansatz ca. 10.000,- Euro Planungskosten

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 170

November 2007

WerrainselStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Wettbewerb

Kleine Werrainsel

Plan / Luftbild

Stadtumbaugebiet

Fl.51

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt

Eigentum öffentlich/privat

Denkmalschutz teilweise Gesamtanlage

Projektbeschreibung Wettbewerb,Machbarkeitsstudie (z. B. wegen Hochwassersituation)

Entwicklung von touristischen, wasserbezogenen Nut-zungen auf der „Insel“

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

öffentlicher RaumReaktivierung

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 171

November 2007

„Durchgang“ BrückenhausenStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Umgestaltung der Brückenstra-ße

Plan / Luftbild

Stadtumbaugebiet

Fl.56

Fl.51

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit Stadt

Eigentum öffentlich

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Umgestaltung Brückenstraße

PlatzcharakterZuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

öffentlicher Raum

Reduzierung Durchgangsverkehr, Schaffung Aufenthalts-qualität

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 172

November 2007

LichtmasterplanStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Lichtmasterplan

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

Fl. 44

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit StadtEigentum öffentlich

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Entwicklung eines innerstädtischen Beleuchtungskon-zepts (Straßenbeleuchtung, Architekturbeleuchtung) alsTeil der städtebaulichen Aufwertung der Eschweger Alt-stadt sowie Ausarbeitung von Vorschlägen.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

öffentlicher Raum

Schaffung Aufenthaltsqualität

Kostenansatz ca. 30.000 €brutto

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 173

November 2007

ObermarktStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Neue Nutzungen für

Gebäude am Obermarkt

Plan / Luftbild

Stadtumbaugebiet

154/1

156/1

159/1

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Marktstraße INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit privat / steht noch nicht fest

Eigentum privat

Denkmalschutz Kulturdenkmale

Projektbeschreibung Umbau und ggf. Zusammenschluss von zwei Wohn- undGeschäftshäusern mit erheblichem Sanierungsbedarf anstädtebaulich wichtiger Stelle am Obermarkt (Kopfge-bäude).

Das Vorhaben soll als Multiplikator zur Aufwertung weite-rer Geschäfte am Obermarkt dienen.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der Altstadt

Aufwertung und Beseitigung von Leerstand

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 174

November 2007

„Schellhas“-GrundstückStadtumbaumaßnahmeKategorie 2 Brühl 6

Projekttitel

„Schellhas“-Grundstück

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit privat / steht noch nicht fest

Eigentum privat

Denkmalschutz Gesamtanlage/Kulturdenkmal

Projektbeschreibung Neuordnung eines Innenstadtgrundstücks mit einemdenkmalgeschützten Wohn- und Geschäftsgebäude alsPilotprojekt für innerstädtische Nutzungen.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der Altstadt

Leerstand beseitigen

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 175

November 2007

Karree an der Neustädter KircheStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Karree an der

Neustädter Kirche

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit privat / steht noch nicht fest

Eigentum privat

Denkmalschutz Gesamtanlage/Kulturdenkmal

Projektbeschreibung Städtebauliche Neuordnung in einem Bereich mit abgän-giger Bausubstanz zur Erhaltung der wichtigen Raum-kante an der Neustädter Kirche.

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der Altstadt

Sicherung eines städtebaulich wichtigen Raumes

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 176

November 2007

ForstgasseStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Forstgasse 11-15

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit privat / steht noch nicht fest

Eigentum privat

Denkmalschutz Gesamtanlage/Kulturdenkmal

Projektbeschreibung Neuordnung und Sanierung eines seit langem leerste-henden, zum Teil als Kulturdenkmal eingestuften Gebäu-dekomplexes (Wohn- und Geschäftshäuser mit Neben-gebäuden) in der Forstgasse

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der AltstadtLeerstand beseitigen

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 177

November 2007

Punktueller Rückbau in BrückenhausenStadtumbaumaßnahmeKategorie 2

Projekttitel

Punktueller Rückbau in

Brückenhausen

Plan / LuftbildStadtumbaugebiet

Fl. 56

Fl. 49

Fl. 50

Fl. 51

Fl. 52

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INGRADA

Planungsvorlauf Zukunftswerkstatt

Träger / Zuständigkeit privat

Eigentum privat

Denkmalschutz Gesamtanlage

Projektbeschreibung Stabilisierung eines erhaltenswerten Kerns durch Rück-bau, Umbau und Umnutzung der bestehenden Bausub-stanzWegnahme leerstehender und historisch nicht bedeut-samer Gebäude auf den rückwärtigen Grundstücksberei-chen

Zuordnung zu Hand-lungsschwerpunkten /Projektziele

Wohnen und Arbeiten in der AltstadtErhaltung der historischen Handwerkerhöfe

Kostenansatz noch nicht ermittelt

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 178

November 2007

7. VERZEICHNIS DER PLÄNE UND ABBILDUN-GEN

Abbildung 1: Ausstellung zu den City-Karrees im Rathaushof......................... 5

Abbildung 2: Lage der Region im Raum..................................................... 34

Abbildung 3: Flächenumgriff und Einwohnerdaten der KAG.......................... 34

Abbildung 4: Siedlungsstruktur in der Region Mittleres Werratal................... 35

Abbildung 5: Übersicht der Stadtquartiere und Stadtteile mitNummerierung ................................................................. 37

Abbildung 6: Nutzungsstruktur der Kernstadt Eschwege.............................. 38

Abbildung 7: Stärken der Stadt Eschwege ................................................. 41

Abbildung 8: Schwächen der Stadt Eschwege ........................................... 44

Abbildung 9: Einwohnerentwicklung der Stadt Eschwege 1950 bis 2004 ........ 45

Abbildung 10: Einwohnerentwicklung der Stadt Eschwege 1987 bis 2004– natürliches und Wanderungssaldo .................................... 46

Abbildung 11: Wanderungen von und nach Eschwege im Zeitraum 2000bis 2004 .......................................................................... 47

Abbildung 12: Wanderungssalden zwischen Eschwege und denGemeinden des Werra-Meißner-Kreises 2000-2004 ............... 48

Abbildung 13: Veränderung der Altersstruktur in Eschwege 1987 bis2004 ............................................................................... 49

Abbildung 14: Gemeinbedarfsrelevante Altersgruppen in Eschwege 2005 ...... 50

Abbildung 15: Haushalte mit Hauptwohnsitz in Eschwege 1987 gemäßVolkszählung (21.872 EW) ................................................. 51

Abbildung 16: Abgeleitete Haushaltsstruktur 2004 ..................................... 52

Abbildung 17: Wohnungsbestand in Eschwege am 31.12.2004..................... 52

Abbildung 18: Wohnungsleerstände in Eschwege nach Straßenzügen /Angaben der Stadtwerke zu abgemeldetenStromanschlüssen (Juni 2005) ............................................ 54

Abbildung 19: Einwohnerentwicklung in den Stadtquartieren undStadtteilen 1996 bis 2005 .................................................. 56

Abbildung 20: Durchschnittsalter in den statistischen Bezirken 2005(ohne Altenpflegeeinr.) ...................................................... 58

Abbildung 21: Entwicklung des Durchschnittsalters in den statistischenBezirken 1987-1996-2005 (ohneAltenpflegeeinrichtungen) .................................................. 58

Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 179

November 2007

Abbildung 22: Zahl der Kinder und Senioren in den Stadtquartieren undStadtteilen 2005 (ohne Altenpflegeeinrichtungen) ................. 59

Abbildung 23: Anteil der sozial Benachteiligten in Eschwege 2005 ................ 61

Abbildung 24: Einwohnerentwicklung und –prognose für die StadtEschwege bis 2020............................................................ 64

Abbildung 25: Annahmen für die Entwicklungsszenarien bis 2020 sowieProjektion Regionalplanung ................................................ 67

Abbildung 26: Vorausschätzung der Haushaltsstruktur in Eschwege2020 ............................................................................... 68

Abbildung 27: Haushaltsstruktur in Eschwege 1987 / 2004 / 2020 ............... 69

Abbildung 28: Wohnungsbedarfsprognose nach Szenarien........................... 70

Abbildung 29: Wohnungsbedarfsprognose für 2020 (Trendszenario) ............. 71

Abbildung 30: Vergleich von Haushaltsgrößen und Wohnungsgrößen inEschwege 2004................................................................. 72

Abbildung 31: Projektion der Wohnraumentwicklung in denStadtquartieren und Stadtteilen 2020 .................................. 74

Abbildung 32: Handlungsbedarf in der Gesamtstadt.................................... 82

Abbildung 33: Handlungsbedarf in der Kernstadt von Eschwege ................... 85

Abbildung 34: Handlungsbedarf in Niederhohne ......................................... 86

Abbildung 35: Vergleich der Einwohnerentwicklung Stadt Eschwege undHeuberg 1999 / 2001 / 2003 / 2005...................................100

Abbildung 36: Wohnraumangebot am Heuberg (Schwerpunktbereich)2005 ..............................................................................102

Abbildung 37: Eigentümerstruktur Stadtteil Heuberg .................................106

Abbildung 38: Leitplan Rück- und Umbau Heuberg 2006 bis 2020 ...............107

Abbildung 39: Stadtumbaugebiet „Innenstadt“..........................................111

Abbildung 40: Handlungsfelder aus „Zukunftswerkstatt-Eschwege“ / hhsKassel ............................................................................135

8. LITERATURVERZEICHNIS

Bertelsmann Stiftung: Demographiebericht – Ein Baustein des WegweisersDemographischer Wandel, appliziert für Eschwege

Conrad, Wolfgang, Stadt Eschwege, Höfert, Guido, HHS Planer und Archi-tekten (12.06.2006): Stadtumbau Eschwege – Ein Leitbild, Entwurf

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Stadtumbaukonzept Eschwege Seite 180

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Prof. Hahne, Universität Kassel (2004): Szenarien zum demographischenWandel im Werra-Meißner-Kreis

Prof. Hahne, Universität Kassel (2006): Demographie in Fakten, Szenarienregionaler Schrumpfungsprozesse

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Hessisches Statistisches Landesamt (2004): Mikrozensus in Hessen 2004

Hessisches Statistisches Landesamt (2004): Hessen 2050

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Hessisches Landesvermessungsamt (2003): CD „DOP Digitale Orthophotos“

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HHS Planer und Architekten (2006): Zukunftswerkstatt Eschwege, Innen-stadt – Stadt am Fluss – Stadt im Fluss!, Dokumentation Ideenwerkstatt – Leit-plan Innenstadt

Ingenieurbüro Christoph Henke (Stand 2005): Integriertes Stadtentwick-lungskonzept Heuberg

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Dr. Kahnert, Rainer, Büro für Gewerbeplanung und Stadtentwicklung(2003): Wirtschaftliche Analyse für das geplante Sanierungsgebiet „Stadtbahn-hof Eschwege“

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Regierungspräsidium Kassel (Dez. 2005): Bevölkerungsentwicklung 2002 bis2020 (Projektion) – statistische Basis für Fortschreibung Regionalplan

Regierungspräsidium Kassel (2006): Entwurf des Regionalplans Nordhessen

Rink, Dieter, Nuissl, Henning (24.04.2006): Eschwege: eine Stadt am An-schlussgleis der Modernisierung

Stadt Eschwege (1978): Erläuterungsbericht zum Flächennutzungs- und Land-schaftsplan

Stadt Eschwege (1997): Standortentwicklung Eschwege „Freizeit und Touris-mus“

Stadt Eschwege (1999): Stadtteil Heuberg, Situationsanalyse

Stadt Eschwege (2001): Lokale Agenda 21, Leitlinien und Maßnahmen

Stadt Eschwege (25.07.2003): Stellungnahme der Kreisstadt Eschwege zurNeuaufstellung des Regionalplans Nordhessen

Stadt Eschwege (2004): Entwicklungsplan für Kinderbetreuungsplätze in Esch-wege

Stadt Eschwege (2004): Sachstandsbericht Soziale Stadterneuerung Heuberg2004

Stadt Eschwege (2006): Planzeichnung und Erläuterungsbericht zum Flächen-nutzungsplan, Entwurf

Stadtwerke Eschwege (2005): Angaben Technische Infrastruktur

Tourist-Information Eschwege-Meißner-Meinhard-Wanfried (2004): Ge-schäftsbericht 2004

Prof. Dr. Weinbrenner, Peter (19./20.05.2006): Leitbildentwicklung – Altsein und alt werden in Eschwege

WEKA info verlag gmbh (2005): Kreisstadt Eschwege

Werra-Meißner-Kreis, Jugendamt / Jugendhilfeplanung (2002): Materia-lien und Empfehlungen zur Kinder- und Jugendhilfe in der Eschweger Altstadt

Werra-Meißner-Kreis, Jugendamt / Jugendhilfeplanung (2004): Sozial-und Strukturdaten 2004

Werra-Meißner-Kreis (2004): Sozial- und Strukturdaten Werra-Meißner-Kreis

Werra-Meißner-Kreis (2005): Fortschreibung Schulentwicklungsplan

Werra-Meißner-Kreis (23.09.2005): Demographische Entwicklung im Werra-Meißner-Kreis – Zukunft bewegen, Dokumentation der Tagung: DemografischeEntwicklung im Werra-Meißner-Kreis

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Wohnstadt / Wohnungsverwaltung (2005): Beantwortung der Arbeitsaufga-ben

Wohnstadt (2003, Akt. 2004): Stadtsanierung, Stadtbahnhof und Bahnhofs-umfeld, Vorbereitende Untersuchungen

Leitfaden zur Ausgestaltung des Städteförderprogramms „Stadtumbau West“

www.eschwege.de

www.rp-kassel.de

www.stadtumbau-hessen.de

www.statistik-hessen.de (div. Jahrgänge): Bevölkerungsstatistik, Haus-haltsstatistik, Daten zum Gebäudebestand, Wiesbaden

www.werra-meissner.de