09 Pr-344analytische und analytische Aspekte im Labor · würmtal diagnostics > Dr. Monika Börner > 15.12.2009 Einflußgrößen Einflußgrößen sind Faktoren, die in vivo zu Konzentrations-änderungen

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Präanalytische und analytische Aspekte im Labor

Dr. Monika Börner

Labor Würmtal diagnostics


Weg der klinisch-chemischen Untersuchung

Präanalytik• Einflußgrößen• Störfaktoren

Analytik• Präzision• Richtigkeit• Nachweisgrenze• Spezifität d. Methode

Postanalytik• Plausibilität• Alarmwerte

Anamnese Klinische Untersuchung Vorbefunde

Fragestellung

Auftrag, Probengewinnung und -transport

Analysenresultat

Befund


Einflußgrößen

Einflußgrößen sind Faktoren, die in vivo zu Konzentrations-änderungen von Substanzen in dem zu untersuchenden System führen. Sie sind damit unabhängig vom Analysenverfahren.

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

Rasse

unveränderliche

Ernährung

Alkohol

Körperlage, Stauung

Zirkardiane Rhythmen

Medikamente

körperliche Aktivität

veränderliche


Unveränderliche Einflußgrößen

Alk.Phosphatase, Lipide, Hormone, Immunglobuline, PSA

Sexualhormone, Eisen, Harnsäure, Kreatinin

Enzymvarianten (z.B.Cholinesterase), BlutgruppeLewis-a/b neg. (Ca19-9)

Intestinale Laktase

Alter

Geschlecht

Erbfaktoren

Rasse

Einflußgröße Beispiele für betroffene Meßgrößen


Quelle: W.G. Guder et al., Proben zwischen Patient und Labor

Altersabhängigkeit verschiedener Parameter


Beispiele für betroffene Meßgrößen

Veränderliche Einflußgrößen

Glukose, Lipide, Harnsäure, γGT

Tumormarker, Hormone, Kreatinin, Homocystein

Korpusk. Blutbestandteile, Proteine, proteingeb. Moleküle

Eisen, Kortisol, ACTH, Prolactin,Testosteron, Leukozytenzahl

Vielzahl von Parametern, z.B. Prolaktin, SHBG, PSA (5α

Reduktasehemmer) etc.

CK, CEA, PSA, Prolaktin, Cortisol

Einflußgröße

Ernährung, Alkohol

Nieren-, Leberinsuffizienz


Zirkadiane Rhythmen

Medikamente

körperliche Aktivität, Rauchen, Streß, iatrogen(z.B. Prostatapalpat.) u.ä.



� Korpuskuläre Bestandteile

(Zellen): Erythrozyten,

Leukozyten, Hämatokrit

� Hochmolekulare

Bestandteile: Proteine,

Enzyme, Lipide

� Proteingebundene

Bestandteile: Hormone,

Calcium, Eisen, Triglyceride,

Cholesterin


Zirkadiane Rhythmen


ACTH

Cortisol

Prolactin

Aldosteron

Testosteron

Eisen

Parameter

morgens

morgens

morgens

morgens

morgens

variabel

Maximum

200 %

100-200 %

100 %

80 %

20%

100 %

max. Abw.


Störfaktoren

Störfaktoren entfalten ihre Wirkung in vitro. Sie wirken auf die Analytik und lassen sich durch die Verbesserung der Analytik häufig eliminieren.

EDTA-Blut statt Serumblut, Serumblut statt Citrat-Blut

Entnahmetechnik (Infusion, Antikoagulanzien), Hämolyse, fehlende Stabilisatoren (z.B. i. Urin)

Bilirubinabbau durch Lichtexposition, Glukoseabbaudurch Zellstoffwechsel, K+- Erhöhung durch Zellstoffw.

Hämolyse (z.B. K+, LDH, NSE), Lipämie, Hyperbilirubin-ämie, Kryoglobuline

Medikamente, Kontrastmittel, Infusionslösungen, Antikörper (HAMA)

Störfaktor Beispiele

Probenmaterial

Probengewinnung/ -bearbeitung

Probenalter/-lagerung

Probenbeschaffenheit

Diagnostische und therapeutische Maßn.


Blutentnahmetechnik

� Stauung

� Muskelpumpe (K+, Mg2+)

� Aspiration (art. Hämolyse)

� Füllhöhe (Zitrat)


Probenlagerung

K+

Cl-

LactatGlucoseHämoglobinEisenLDH, CK, AST (GOT)

Parameter

+−

+−

+++

Änderung

Versagen der Na+-K+-PumpeChlorid-ShiftZellstoffwechselZellstoffwechselHämolyseHämolyseHämolyse

Ursache


Hämolyse

Ursachen:• lange Stauung• starkes Aspirieren• langes Stehen des Vollblutes• starkes Abkühlen oder Erwärmen• starkes Zentrifugieren• kleines Nadellumen

b) Eigenextinktion des Hbc) Störung der chem. Analysenreaktion

24

20

5

160

0 40 80 120 160

LDH

Kalium

AST

CK

Vielfaches im Erythrozyt relativ zum Serum

a)



⇒⇒⇒⇒ Standardbedingungen Blutentnahme

� Blutentnahme morgens →→→→ Tageszeitschwankungen

� Nüchternblutentnahme →→→→ Ernährungseinflüsse

� Entnahme am liegenden Patienten →→→→ Körperlage

� Entnahme vor Medikation →→→→ Medikamenteneinflüsse

� Entnahme bei geringer und kurzfristiger Stauung →→→→ Konzentrierung, Hämolyse

� Richtige Reihenfolge der Probengefäße einhalten:

1. Gefäße mit kaolinbeschichteten Kügelchen (Serum)

2. Gefäße mit Citrat (Citratplasma)

3. Gefäße mit Heparin (Heparin-Vollblut, -Plasma)

4. Gefäße mit EDTA (EDTA-Vollblut, -Plasma)


AbstrichmaterialienWürmtal diagnostics / Labor Staber

++Dünn/trocken

(grau)

++Dick/trocken

(weiß)

++Dünn + Gel

(rot/orange)

++Dick + Gel

(blau)

wmwm

STD PCR (GO, Chlamyd., Mykopl.,

Ureapl. u.ä.)

Mikrobiologie(pathog. Keime, Go,

Anaerobier, Mykoplasmen-Kultur)

Abstrichart


Lagerung von Untersuchungsmaterial bis zur Annahme im Labor

+Urikult

+Urin

Kurz bei RT- nach Abnahme unverzüglich

in Brutschrank für Blutkultur stellen

Blutkultur

+Abstrich trocken

+Abstrich + Gel

BrutschrankRaumtemperaturKühlschrankMaterial

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