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hraban-bollenbacher
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1 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Fallbeispiel LEP eV
AusgangssituationGegensteuerung der Landesplanung:
Meilensteine der Zusammenarbeit Konflikttreppe LEP eV LEP eV-Erfolgskontrolle
Gemeindegebietsreform: Was ist zu tun?
2 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Situation nach der Wende in Berlin-Bbg
3.900 zu 86 (Bbg) bzw. 174 (eV Bbg) EW/km² (Eiszeit, Preußen)
Mauerfall, Freizügigkeit für West-Berliner Einwohner, Gewerbe
Kaufkraftsprung im Osten Einzelhandelsdilemma („Konsum“) Motorisierung der Ost-Berliner Wohnwünsche (Krise der „Platte“) Wohnfläche/EW: B-West: 37,4 m² B-Ost: 30,4 m²; Umland: 27
m²
Suburbanisierungspotential Einwohner, Gewerbe, Handel
130 000 Schwellenhaushalte (Eigenheimpreis 165.000 EUR)
3 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Situation nach der Wende
80%
20%
54%46%
51% 49%
0%
20%
40%
60%
80%
Berlin Hamburg München
Stadt-/Umland- Einwohnerverhältnis
Stadt
Umland
4 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Gegensteuerung der Landesplanung
Meilensteine der planerischen ZusammenarbeitZiele des PlanesErfolgskontrolle
5 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Meilensteine der plan. Zusammenarbeit
Auftrag GRK 1992: Gemeinsame Aufstellung
LEPro (Gesetz) 1992-1998
LEP eV
Streit um Berliner FNP 1993-1994 Abgrenzung der Regionalplanungs-
Regionen in Brandenburg 1992-1993
6 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Meilensteine der plan. Zusammenarbeit
„Der Marsch durch die Institutionen“ 1990-1996 PRA, GRA, GSTK, Viererrunde, KO-Ausschuss, GRK,
GASt; IMAG, PlaKo
Kanzleien fordern (Plako 9.12.1993): „Gemeinsame Landesplanung institutionalisieren“
4.4.1995 Unterzeichnung Staatsvertrag 1.1.1996 Gemeinsame Landesplanungsabteilung
Streitbeilegung, 84/16, Tandemprinzip Leiter/Vertreter, Konflikttreppe
7 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Konflikttreppe der gem. Landesplanung
Landesplanungskonferenz
Factory-Outlet-Center, Eichstädt, restriktive Linie zu FOC
StaatssekretäreEinkaufszentren Borsig-Gelände Berlin-Tegel Bedenken Bbg; mit Auflagen befürwortetMärkische Spitze“ in Berlin-Marzahn Bedenken Bbg; mit Auflagen geduldet
Möbelmarkt Walter in Vogelsdorf Bedenken Bln; mit Auflagen befürwortet
Multiplex-Kino in Wildau Bedenken Bln; abgelehnt, mangels Ziel vor LEP eV-Inkraftsetzung
verwirklicht
8 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV - Ziele des Planes
Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungsraum Brandenburg-Berlin
Beginn der Entwurfsarbeit: 2/1992
In-Kraft-Treten Rechtsverordnung: 21.3.1998
9 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV - Ziele des Planes
Typ 3: 10 %
Typ 1: 50 %Typ 2: 25 %
1990: 276 Gemeinden
IV- oder ÖV-Region?
10 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Hauptinhalte - LEP eVKonzentration Bevölkerungszuwachs
Potentielle Siedlungsbereiche (Orientierungswert 50 % EW-Zuwachs) und weitere Siedlungsschwerpunkte (Orientierungswert 25 %) nur in Gemeinden mit Schienenanschluss (§ 16 Abs. 2 LEPro)Beschränkung der übrigen Gemeinden auf Eigenentwicklung (10 %)
Stärkung des Zentralen-Orte-Systems Verbot zentrenschädigendem großfl. EH außerhalb Kernbereiche von Mittelzentren
Schutz wichtiger FreiräumeFreiraum mit besonderem Schutzanspruch (grün) - großräumig, im Verbund Grünzäsuren - kleinräumig im Freiraum (gegen bandartige Siedlungen, Bsp. Achsen, Bänder)Grünverbindungen - kleinräumig im potentiellen und Siedlungsbereich
Freier Zugang zu See- und Flussufern
11 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Hauptinhalte - LEP eVKooperation zwischen Gemeinden
Entwicklungsraum Regionalpark (mittlerweile Initiativen “von unten” in Teltowpark, Müggel-Spree, Barnim)
Maßstäbe für die SiedlungsentwicklungVorrangziel Innen- vor Außenentwicklung (Anreiz: ohne Obergrenze), gelber Freiraum erst bei Nachweis fehlender InnenpotentialeZiel gegen Splittersiedlung, Orientierung am Siedlungsbestand / ortsangepasste Planung (Maß, Lage, Größenordnung), “von innen nach außen”keine bandartige Entwicklung entlang von Straßen Orientierung an den Schienen-Haltepunkten Ausgewogenes Verhältnis von Wohnen und GewerbeFreizeitgroßprojekte mit Schienenanschluss (R- und S-Bahn; Bsp. Anschütz-Halle Ostbahnhof)
Keine Zersiedelung durch Konversion Darstellung städtebaulich relevanter Flächen als Siedlungsbereich
12 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Verfahren
29.02.92: Gemeinsame Regierungskommission (GRK): Entwurf bis 12/92
Juli ‘92: Abstimmungsrunden, Gutachtertätigkeit Büro Kohlbrenner
05.12.92: GRK nimmt LEP eV-Entwurf zustimmend zur Kenntnis
21.04.93: Abteilungsleiterklausur ändert Darstellung („keine grüne Linie“)
28.09.93-11.11.94: Auf 6 von 7 Sitzungen der PlaKo ist LEP eV auf TO.
11.11.94PlaKo: LEP eV Teil des „Vertragspaketes“. Kabinetts- und Senatsbefassung am 20.12.94 scheitert.
04.04.95: Landesregierungen nehmen Entwurf zur Kenntnis, stimmen Einleitung Beteiligungsverfahren zu
13 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Verfahren
Juni-September 1995: Informations- und Erörterungsveranstaltungen fünf Regionen und Berlin Hassemer, Platzeck: Frankfurt/O: 26.06.95; Berlin: 28.06.95; Brandenburg/H: 29.08.95; Neuruppin: 12.09.95;, Eberswalde: 15.09.95; Cottbus: 18.09.95
28.07.95: Frühzeitige Information: Vorabversand LEP eV-Entwurf an Gemeinden
19.09.95-31.12.95: Gesetzliches Beteiligungsverfahren: Gemeinden und TÖB (583 Beteiligte, dar. 276 Brandenburger Gemeinden und Berlin, Fristverlängerung in Einzelfällen bis 31.1.1996).
14 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Verfahren
2/96-6/96: Abwägung der Hinweise und Bedenken, Planüberarbeitung
28.10.96: Landesplanungskonferenz stimmt überarbeiteten Entwurf mit Änderung zum großflächigen Einzelhandel (Ziel 1.0.8) zu.
15.07.97: Landesregierungen erklären Beteiligungsverfahren für beendet
10.09.97: Zustimmung der Parlamentsausschüsse beider Länder zu Bericht und überarbeitetem Plan
17.02.98: Beschluss Landesregierungen zum Erlass des LEP eV 02.03.98: Ausfertigung Rechtsverordnung, veröffentlicht am 20.03.98
21.03.98: Inkrafttreten der Rechtsverordnung
15 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle – Berichtspflicht
Erster Flächenbericht: 25.7.2000 http://www.mlur.brandenburg.de/g/brolepev.pdf
Zweiter Flächenbericht (Raumordnungsbericht 2004)
16 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Suburbanisierung
Wanderungen ins Berliner Umland seit 1991 (Saldo)
-5.000
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
1990 1992 1994 1996 1998 2000
Berlin
äußererEntwicklungsraumBrandenburg
neue Bundesländer
alte Bundesländer
Ausland
Einwohnerwachstum eV 1990-2002: 180.000 EW
1990: 785.000 EW 2002: 966.850 EW
17 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
befürwortete Wohnbaustandorte im Umland 1999 und 2000
82%
16%2%
Siedlungsbereich
gelber Freiraum
grüner Freiraum
18 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
Typ 1 (Pot. Sied-
lungsbereich)1)Typ 2 Typ 3 insgesamt
30 24 195 249
3.874 4.492 2.164 4.741 10.7793.335 3.481 1.592 2.679 7.6071.220 1.202 1.023 1.621 3.864
14% 23% 26% 43% 29%31,60% (31%) 26,50% 41,90% 100%492.213 - 155.787 221.117 869.11756,60% - 17,90% 25,40% 100%
78,7 - 138,9 214,4 12467,8 - 102,2 121,2 87,524,8 - 65,7 73,3 44,5
109.082 (41.900) 47.030 291.594 447.70724% (9) 11% 65% 100%
Tab. 2 Wohnbauflächen und Siedlungstypen im Umland 1990 bis 1999 (Stand30.4.1999) Gemeinden
Anzahl der GemeindenWohnbauflächen (ha)
eingereichtdar. befürwortetdar. genehmigt
Reduzierung der eingereichten Wohnbauflächen durch GL-Stellungnahmen (%)Anteil genehmigter Wohnbauflächen (%)Einwohner (30.6.98)Anteil Einwohner (%)Wohnbauflächen je Einwohner (m²)
eingereichtdar. befürwortetdar. genehmigt
Flächen (ha)Anteil an Gesamtfläche (%)
1) Darin sind Wohnbauflächen aus Typ 1- und teilweise aus Typ3-Gemeinden (Anrainer) enthalten.
19 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
20 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
Wohnungsneubau1990-4/1999:
Typ 1: 49% = 35.925 WE
Typ 2: 22% = 16.079 WE
Typ 3: 29% = 21.218 WE
21 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
Einwohnerzuwachs 1990-2000:Typ 1: 8 % (Planziel: 50 %)
Typ 2: 38 % (Planziel: 25 %)
Typ 3: 40 % (Planziel: 10 %)
Gemeinden mit Schienenhalt: + 74.454 EW (+12 %)Gemeinden ohne Schienenhalt: + 65.745 EW (+37 %)
Siedlungsflächenwachstum 1996/2000 eV: 8,1 % Bund: 4,4 %
22 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
Einwohnerwachstum von Typ 3-Gemeinden 1990-2000 nach Entfernungszonen
3. Hinter Berliner Ring Groß Schulzendorf 23
%
4. Außengrenze eV Nunsdorf -12 %
1. Berlin-Anrainer Schönfließ 398 % Großziethen 315 % Seeburg 189 % Eiche 178 %
2. „2.Reihe“ Diedersdorf 141 %
23 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV-Erfolgskontrolle
-14%
-26%
-43%
-45%-40%
-35%-30%
-25%
-20%-15%
-10%-5%
0%
Typ 1
Typ 2
Typ 3
Verhinderung geplanter Wohnbauflächen
im eV durch Landesplanung (GL) seit 1990
Typ 3-Gemeinden: 2.062 ha
Alle Gemeinden: 3.500 ha
10 x Fläche Flughafen Tempelhof
24 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Gemeindegebietsreform – Änderungsbedarf
GGR Brandenburg: 1992: 1.813 Gemeinden2003: 436 Gemeinden Verhältnis 4,2:1 (nach Saarland, Hessen, NRW an 4. Stelle)
Leitlinien 2000 zur GemeindeneugliederungEinheitsgemeinden im eV 1990: 276 Gemeinden 2003: 63 Gemeinden Verhältnis 4,4:1
25 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
ISR-Studienprojekt 2003/2004
26 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Ausgangsfragen
Was macht die Landes- und Regionalplanung? Zielgenauigkeit gemeindebezogener Festlegungen um Faktor 4,4 verschlechtert EKZ auf der grüner Wiese offiziell erlaubt?Neue Wohnparks in Ortsteilen ohne Schienenanschluss?Gewerbegebiet aufs Dorf?zentralörtliche Einrichtungen (u.a. Schule, Schwimmbad, Hochschule, Behörden) im Vorort ?Darf Landes- und Regionalplanung ortsteilscharfe Festlegungen treffen? Wie machen es die anderen Länder?
27 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
LEP eV - Handlungsbedarf
1. Reform lässt Pläne veralten (eV-Gebiet, Namen)
2. Gebietsvergrößerung macht Ziele mit Gemeindebezug unscharf.
3. Nachhaltigkeitsgrundsätze ROG 1998 nicht konkretisiert
Konzentration Siedlung, soz. Infrastr., Modal split, Mischung
(30 ha-Ziel verlangt Konzentration und Baudichte)
4. Gerichtsurteile führen zur Nichtigkeit von Zielen (10 %, EKZ, Flughafen, RP)
5. FNP-Änderungen nach GGR
28 TU Berlin, ISR SoSe 2004 „Bodennutzungsplanung II“
Empfehlung
Ziele ändern bzw. neu aufstellen Versorgungskerne zentralörtliche Siedlungsgebiete regional bedeutsame Gewerbestandorte
Steuerung von Siedlungsentwicklung Zentralörtliche Funktionen Einzelhandel Gewerbein Richtung auf zentrale Ortsteile u.
Schienenhaltepunkte(Funktionsmischung, ÖPNV-Anbindung)