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Checkliste: Was bei der Vereinsauflösung zu beachten ist Dieser Artikel wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, kann aber weder Vollständigkeit noch Richtigkeit gewährleisten. Er dient als Anregung bzw. Formulierungshilfe und soll die Aufmerksamkeit auf die typischen Sachverhalte und Interessen der Parteien richten. www.meinverein.de 1. Ist der Verein zumindest teilweise zu retten? Wenn ja, die lebensfähigen Teile des Vereins herauslösen und mit ihnen einen neuen Verein gründen. Vorsicht: Bei Insolvenz des Vereins darf kein Vermögen auf den neuen Verein übertragen werden (Insolvenzstraftat, für die dier Vorstand haftet). 2. Welches Beschlussverfahren schreibt die Satzung für die Auflösung vor? Fehlen Angaben zur notwendigen Stimmenmehrheit und wer das Restvermögen des Vereins übernehmen soll, muss dies in einer Mitgliederversammlung beschlossen werden. Alle weiteren Verfahrensfragen können in der Auflösungsversammlung beschlossen werden. Achtung: Bei vorherigen Änderungen der Satzung kann die Auflösungsversammlung erst nach Eintragung der Änderungen beim Registergericht einberufen werden. 3. Vor der Auflösungsversammlung wird eine Inventur mit abschließendem Inventarverzeichnung durchgeführt sowie ein Abschlussbericht des Vorstands und ein abschließender Kassenbericht mit entsprechender abschließender Prüfung erstellt. Außerdem muss ein Verzeichnis der offenen Forderungen und Verbindlichkeiten des Vereins erstellt werden. 4. Auflösungsversammlung einberufen. Satzungsbestimmungen beachten. Auflösung als einziges Versammlungsthema. 5. In der Versammlung Antrag auf Auflösung stellen und die entsprechend 3. erstellten Unterlagen bekannt geben. 6. Vorstand entlasten. Wird dieser nicht entlastet, muss er die beanstandeten Punkte bereinigen. Der Vorstand bleibt dann gegenüber dem Liquidationsverein verantwortlich. 7. Beschluss der Auflösung mit Terminierung. Satzungsvorgaben beachten. Falls keine anderslautende Satzungsbestimmung gilt für den Beschluss die Dreiviertelmehrheit. 8. Liquidatoren wählen. Falls keine Wahl erfolgt, muss der Vorstand die Liquidation durchführen. der Liquidatoren. 9. Auflösungsbeschluss und Bekanntgabe der Liquidatoren beim zuständigen Amtsgericht. 10. Öffentliche Bekanntmachung der Auflösung im Amtsblatt. 11. Bekannten Gläubiger informieren und auffordern, Ansprüche geltend zu machen. 12. Liquidation: Ansprüche der Gläubiger erfüllen. Eventuell zur Beschaffung von Barmitteln Anlagevermögen verkaufen. 13. Liquidatoren dürfen nur Geschäfte tätigen, die zur Durchführung der Liquidation notwendig sind. 14. Ist die Liquidation abgeschlossen und gibt es noch Mitglieder werden diese im Rahmen einer Mitgliederversammlung informiert. Das Restvermögen wird Anfallberechtigten übergeben. 15. Löschen des Vereinskontos durch die Liquidatoren

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Checkliste:  Was  bei  der  Vereinsauflösung  zu  beachten  ist  

 

Dieser  Artikel  wurde  mit  größtmöglicher  Sorgfalt  erstellt,  kann  aber  weder  Vollständigkeit  noch  Richtigkeit  gewährleisten.  Er  dient  als  Anregung  bzw.  Formulierungshilfe  und  soll  die  Aufmerksamkeit  

auf  die  typischen  Sachverhalte  und  Interessen  der  Parteien  richten.  www.meinverein.de  

 

 

   

1. Ist  der  Verein  zumindest  teilweise  zu  retten?  Wenn  ja,  die  lebensfähigen  Teile  des  Vereins  herauslösen  und  mit  ihnen  einen  neuen  Verein  gründen.  Vorsicht:  Bei  Insolvenz  des  Vereins  darf  kein  Vermögen  auf  den  neuen  Verein  übertragen  werden  (Insolvenzstraftat,  für  die  dier  Vorstand  haftet).  

2. Welches  Beschlussverfahren  schreibt  die  Satzung  für  die  Auflösung  vor?  Fehlen  Angaben  zur  notwendigen  Stimmenmehrheit  und  wer  das  Restvermögen  des  Vereins  übernehmen  soll,  muss  dies  in  einer  Mitgliederversammlung  beschlossen  werden.  Alle  weiteren  Verfahrensfragen  können  in  der  Auflösungsversammlung  beschlossen  werden.  Achtung:  Bei  vorherigen  Änderungen  der  Satzung  kann  die  Auflösungsversammlung  erst  nach  Eintragung  der  Änderungen  beim  Registergericht  einberufen  werden.  

3. Vor  der  Auflösungsversammlung  wird  eine  Inventur  mit  abschließendem  Inventarverzeichnung  durchgeführt  sowie  ein  Abschlussbericht  des  Vorstands  und  ein  abschließender  Kassenbericht  mit  entsprechender  abschließender  Prüfung  erstellt.  Außerdem  muss  ein  Verzeichnis  der  offenen  Forderungen  und  Verbindlichkeiten  des  Vereins  erstellt  werden.    

4. Auflösungsversammlung  einberufen.  Satzungsbestimmungen  beachten.  Auflösung  als  einziges  Versammlungsthema.  

5. In  der  Versammlung  Antrag  auf  Auflösung  stellen  und  die  entsprechend  3.  erstellten  Unterlagen  bekannt  geben.    

6. Vorstand  entlasten.  Wird  dieser  nicht  entlastet,  muss  er  die  beanstandeten  Punkte  bereinigen.  Der  Vorstand  bleibt  dann  gegenüber  dem  Liquidationsverein  verantwortlich.    

7. Beschluss  der  Auflösung  mit  Terminierung.  Satzungsvorgaben  beachten.  Falls  keine  anderslautende  Satzungsbestimmung  gilt  für  den  Beschluss  die  Dreiviertelmehrheit.    

8. Liquidatoren  wählen.  Falls  keine  Wahl  erfolgt,  muss  der  Vorstand  die  Liquidation  durchführen.  der  Liquidatoren.    

9. Auflösungsbeschluss  und  Bekanntgabe  der  Liquidatoren  beim  zuständigen  Amtsgericht.  

10. Öffentliche  Bekanntmachung  der  Auflösung  im  Amtsblatt.  

11. Bekannten  Gläubiger  informieren  und  auffordern,  Ansprüche  geltend  zu  machen.    

12. Liquidation:  Ansprüche  der  Gläubiger  erfüllen.  Eventuell  zur  Beschaffung  von  Barmitteln  Anlagevermögen  verkaufen.    

13. Liquidatoren  dürfen  nur  Geschäfte  tätigen,  die  zur  Durchführung  der  Liquidation  notwendig  sind.    

14. Ist  die  Liquidation  abgeschlossen  und  gibt  es  noch  Mitglieder  werden  diese  im  Rahmen  einer  Mitgliederversammlung  informiert.  Das  Restvermögen  wird  Anfallberechtigten  übergeben.  

15. Löschen  des  Vereinskontos  durch  die  Liquidatoren