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1·2019
Verband schweizerischer Speditions- und Logistikunternehmen
Association suisse des transitaires et des entreprises de logistique
Associazione svizzera delle impraese di spedizione e logistica
Swiss Freight Forwarding and Logistics Association
32 1/2019 Anmerkung der Redaktion: In dieser Publikation wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
Thomas de CourtenNationalrat, PräsidentSPEDLOGSWISS
EditorialLuftfracht beflügelt den Aussenhandel
Die Luftfracht ist ein zentraler Wirbel
im Rückgrat unserer Exportwirtschaft.
Sie verbindet den Wirtschaftsstandort
Schweiz mit unseren internationalen
Märkten. Durch den Transport per
Luftfracht wird die Schweizer
Wirtschaft in globale Produktions-
und Lieferketten eingebunden und
öffnet bzw. sichert ihre Absatz- und
Beschaffungsmärkte. Sie ermöglicht
es den Unternehmen, hochwertige,
zeitsensible und verderbliche
Wirtschaftsgüter schnell und sicher in
die ganze Welt zu transportieren.
Den drei grössten Flughäfen der Schweiz, Basel, Genf und Zürich,
kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die heutige Leistungs-
fähigkeit aller drei Landesflughäfen spiegelt sich in der positiven
Bewertung durch die Schweizer Unternehmen wider. Luft-
fracht-Transporte über Schweizer Flughäfen ermöglichen insbeson-
dere regional verankerten mittelständischen Unternehmen,
internationale Kundenaufträge schnell, zuverlässig und sicher zu
erfüllen. Im Jahr 2017 wurden insgesamt rund 455’300 Tonnen
Luftfrachtgut im Linien- und Charterverkehr aus und in die Schweiz
befördert.
Importiert werden auf dem Luftweg Lebensmittel, verderbliche
Ware, Hightech und Güter, die schnell am Empfangsort sein sollen.
Exportiert werden mit dem Flugzeug von der Uhr über Pharmapro-
dukte bis zu Maschinenteilen so ziemlich alle Produkte der
Schweizer Kern-Industrien. Wichtig beim Entscheid für den
Lufttransportweg bleiben Geschwindigkeit und Sicherheit.
Wie wichtig eine gute Anbindung auf dem Luftweg für unseren
Wirtschaftsstandort ist, zeigen Daten des Wirtschaftsforschungs-
instituts ifo. Das Institut befragte etwa 7’000 Unternehmen aus
Industrie, Handel und Dienstleistungssektor zur Bedeutung von
Flugverbindungen für ihren wirtschaftlichen Erfolg: Für 56 % sind
Flugverbindungen von grosser oder sogar sehr grosser Bedeutung.
Im Industriesektor geben das sogar 74 % der befragten Unterneh-
men an. Als besonders relevant wird Luftverkehr vor allem in den
Kernbranchen der Industrie angesehen, die für einen grossen Teil
unserer Exportkraft stehen: also von Unternehmen aus dem
Maschinenbau, der pharmazeutischen und der Uhrenindustrie
sowie dem Fahrzeugbau.
Der vom führenden Flugzeughersteller Boeing alle zwei Jahre
publizierte World Air Cargo Forecast geht von einer auch in den
kommenden Jahren starken Zunahme der Luftfracht von rund 5 %
aus und erwartet bis zum Jahr 2033 eine Verdoppelung des
weltweiten Luftfrachtverkehrs. Das höchste Verkehrsaufkommen
erwartet der Flugzeugbauer zwischen Nordamerika und Asien
sowie zwischen Europa und Asien.
Es gibt also Gründe genug, das Thema auch seitens SPEDLOGSWISS
aufzunehmen und von verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Ich wünsche eine interessante Lektüre.
Im Gespräch mit …..... Gian Carlo Alessi
Thomas SchwarzenbachDirektor SPEDLOGSWISS
Es ist kurz nach dem Jahreswechsel am EuroAirport Basel-Mulhouse (EAP). Dort ist Gian Carlo Alessi seit sieben Jahren als «Head of Cargo Department» tätig. Seit letztem Jahr ist er auch neuer Präsident der aus der IG Cargo am EAP entstandenen Sektion Basel-Mulhouse der IG AirCargo Switzerland. Er löste damit den langjährigen Präsidenten und SPEDLOGSWISS-Vorstands-mitglied Jean-Claude Chuat (Fiege Forwarding Schweiz AG) ab. G. C. Alessi weiss, was es heisst, beim Flughafen zu arbeiten und sich täglich den Her-ausforderungen zu stellen, die dieser komplexe Job mit sich bringt. Doch er gilt als Profi mit Übersicht und Weitblick, der das Business von der Pike auf gelernt hat. Nach seiner Lehre als Kaufmann Internationale Speditionslogis-tik war er in der Speditionswirtschaft und im Airline-Business tätig. Er ab-solvierte zudem einen INSEAD-AMP-(Advanced Management Program)-Lehr-gang. Thomas Schwarzenbach hat sich mit ihm getroffen, um über Aspekte der Luftfracht und den Luftfrachtstandort Schweiz zu sprechen.
Thomas Schwarzenbach: Herr Alessi,
Sie sind seit kurzem Präsident der Sektion
Basel-Mulhouse der IG AirCargo Swit-
zerland. Welche Aufgaben bringt dieses
neue Amt mit sich und gibt es spezielle
Schwerpunkte, die Sie im ersten Amtsjahr
setzen möchten?
Gian Carlo Alessi: In meinem ersten
Amtsjahr ist es mir besonders wichtig, die
neue Sektion zu strukturieren und klare
gemeinsame Ziele zu definieren, damit auch
ein echter Mehrwert für unsere Mitglieder
generiert wird.
Thomas Schwarzenbach: Die Luftfracht
ist für eine prosperierende Wirtschaft
von enormer Bedeutung. Die Bedürfnisse
von Luftfracht sind je nach Flughafen und
Land verschieden. Wo hat der EAP seinen
Schwerpunkt in der Luftfracht (General
Cargo, Express für dringende Güter, Char-
ter für spezielle Transporte)?
Gian Carlo Alessi: Am EuroAirport haben
wir zwei Schwerpunkte. Einerseits sind wir
auf die Bedürfnisse der Pharmaindustrie
mit dem neuen state-of-the-art Cargo
Terminal ausgerichtet. Andererseits ist der
EuroAirport der wichtigste Standort in der
Schweiz für das Express-Geschäft.
Thomas Schwarzenbach: Was bedeu-
tet nachhaltige Entwicklung in Ihrem
Geschäft?
Gian Carlo Alessi:Für mich ist nachhaltige
Entwicklung im Frachtgeschäft ein stabiles
organisches Wachstum, das durch strate-
gische Partnerschaften unter Einbringung
der neuesten Technologien und der
Prozessoptimierung generiert wird. Primär
soll die Entwicklung den Bedürfnissen der
regionalen Wirtschaft entsprechen.
Thomas Schwarzenbach: Mehr Effizienz,
Umweltschutz und Umsatz sind nur einige
der zahlreichen Herausforderungen, denen
sich auch das Luftfracht-Business stellen
muss. Dem steigenden Bedarf an nachhal-
tigen Gebäuden und Umweltschutz gilt es
ebenfalls Rechnung zu tragen. Wie sind
diesbezüglich Ihre Erfahrungen mit dem
Bau des neuen Frachtterminals (Cargo
Terminals), das 2015 eingeweiht wurde?
Gian Carlo Alessi: Diese Themen sind
äusserst wichtig. Entsprechend wurde das
Cargo Terminal nach den französischen
HQE-Standards («Haute Qualité Environ-
nementale»), welche den schweizerischen
Energiestandards am nächsten kommen,
ausgeführt. Dazu gehören, z. B. effiziente
Isolation der Büros und Hallen, Frischluft-
zufuhr statt Klimaanlage sowie Bewegungs-
melder für die gesamte Beleuchtung des
Gebäudes.
Thomas Schwarzenbach: A propos
Frachtterminal: Ist das Gebäude jetzt
fertig ausgebaut oder gibt es Projekte zur
Weiterentwicklung bzw. Nachbesserung?
Gian Carlo Alessi (l.) und Thomas Schwarzenbach
54 1/2019
Gian Carlo Alessi: Zum einen wurde 2018
ein neues Interface kreiert und in Betrieb
genommen, damit Flugzeugpaletten mit
Pharmaprodukten innerhalb von zwei Mi-
nuten vom Gebäude ins Flugzeug verladen
werden können. Ein weiteres Projekt in der
Planung ist eine Cross-Dock-Facility, welche
bei 5 °C den Umschlag von sensiblen
Pharmaprodukten direkt vom LKW in aktive
Flugzeugcontainer ohne Unterbruch der
Cool-Kette gewährleisten soll.
Thomas Schwarzenbach: Das Wachstum am
Flughafen erhöht sowohl die touristische
als auch die wirtschaftliche Anziehungs-
kraft einer Region. Ist der EAP aus Ihrer
Sicht ein attraktiver Flughafen für den
Passagierverkehr?
Gian Carlo Alessi: Absolut. Der EuroAirport
bleibt ein Flughafen der kurzen Wege und
bietet ein interessantes europäisches Netz-
werk an. Klar ist, dass mit den wachsenden
Passagierströmen wir unsere Infrastruktur
anpassen müssen. Diesbezüglich sind
entsprechende Projekte im Gange, z.B. die
Erneuerung des Ankunftsbereichs.
Thomas Schwarzenbach: Nicht nur die
Flughafen-Infrastruktur, sondern auch die
Strassen- und öffentliche Verkehrsnetze
rund um den Flughafen müssen der steigen-
den Zahl an Cargo-Sendungen gewachsen
sein. Ist Basel hier gut aufgestellt?
Gian Carlo Alessi: Das ist und bleibt eine
Herausforderung. Wenn wir das generelle
Verkehrsvolumen anschauen, können
wir mehr tun als nur in die Infrastruktur
investieren. Wir könnten zum Beispiel mit
flexibleren Arbeitszeitmodellen oder Home
Office Abhilfe schaffen. Es gibt jetzt auch
schon diverse Initiativen bei der Cargo-
Entwicklung, wie zum Beispiel die City-
Logistik, um die Volumen und Verkehrswe-
ge zu optimieren. Ein grosses Potenzial
sehe ich auch in einer besseren Auslastung
der bestehenden Kapazitäten. LKWs könn-
ten zum Beispiel zusätzliche Sendungen
an der Peripherie der Stadt zuladen, bevor
sie in die Stadt hineinfahren. Dafür braucht
es aber auch Logistikflächen rund um die
Städte.
Thomas Schwarzenbach: Wie schätzen
Sie die Situation des Frachtgeschäftes am
EAP im Vergleich zu den anderen beiden
Schweizer Landesflughäfen Zürich und
Genf ein? Was unterscheidet das Geschäft
am EAP allenfalls von den andern beiden
Geschäftsmodellen?
Gian Carlo Alessi: Im Vergleich zu den
beiden anderen Landesflughäfen spielt das
Expressfrachtgeschäft eine dominante Rol-
le. Bezogen auf das General Cargo liegt der
Fokus auf die Vollfrachtern, da wir wenig
Interkontinentalverbindungen haben. Und
wie bisher bekannt, ist unsere Infrastruktur
auf die Pharmaindustrie ausgerichtet. Hier
wollen wir auch weiterhin wachsen und
investieren.
Thomas Schwarzenbach: Anzahlmässig die
meisten Luftfrachtspediteure in den Reihen
der SPEDLOGSWISS-Mitglieder sind im
Raum Zürich angesiedelt. Der Flughafen
Zürich ist mit einem Anteil von 71.1 % am
Schweizer Luftfrachtmarkt klarer Markt-
führer, gefolgt von Basel (15.9 %) und Genf
(13 %). Gibt es im Frachtbereich einen
institutionalisierten Austausch zwischen
den drei Landesflughäfen mit ihren Amts-
kollegen, besteht eine Zusammenarbeit?
Gian Carlo Alessi: Die Zahl von über 70 %
muss relativiert werden, wenn man vom
Schweizer Luftfrachtmarkt spricht, denn sie
bezieht sich auf die Gesamtzahl Tonnage,
welche am Flughafen Zürich umgeschla-
gen wird. Darin enthalten sind knapp
350’000 Tonnen, die vorwiegend durch die
Hubfunktion der Swiss im Transit generiert
werden. Schaut man nur die reinen Ex- bzw.
Importe an, dann ist die Verteilung auf die
drei Landesflughäfen wie folgt: rund 50 %
für Zürich, 30 % für Basel und 20 % für
Genf. Obwohl jeder Landesflughafen seine
eigenen Spezialitäten hat, tauschen wir uns
immer wieder aus.
Thomas Schwarzenbach: Noch eine zweite
Frage zu den Anteilen. In Basel ist der
Anteil nicht geflogener Fracht (also mit
Luftfrachtersatzverkehr LEV auf der Stras-
se zu den grossen europäischen Flughäfen
(Fracht-Hubs) beförderte Sendungen) der-
zeit mit 42.9 % gegenüber Genf (28.1 %)
und Zürich (26.5 %) auffallend hoch.
Weshalb ist das so, und wünschten Sie sich,
dass der LEV-Anteil in Basel tiefer wäre?
Gian Carlo Alessi: Da wir keine Interkonti-
nentalverbindungen mit «Belly-Kapazität»
(Laderaum in Passagierflugzeugen) haben,
wird bei uns mehr Fracht auf der Strasse
zu den europäischen Hubs transportiert.
Ich habe kein besonderes Ziel, was das
prozentuale Verhältnis des LEV betrifft,
jedoch ist es sicherlich so, dass wir in den
kommenden Jahren noch ein paar zusätzli-
che Frachterverbindungen zum EuroAirport
holen wollen.
Thomas Schwarzenbach: Jeder grössere
Flughafen im dicht besiedelten Zentral-
europa sieht sich mit den Anliegen der
Flughafenanwohner konfrontiert. Das zen-
trale Thema hierbei ist der Fluglärm. Die
Bedeutung der Luftfracht für die Volkswirt-
schaft unseres Landes und damit für den
Wohlstand, den wir erreicht haben, geht
leider oftmals im medialen Getöse unter.
Dabei ist unser Aussenhandel extrem auf
die Luftfracht angewiesen: 40 % des wert-
mässigen Exports verlassen die Schweiz in
der Luft. Wie kann ein Flughafen wie der
EAP, Zürich oder Genf diese Zusammenhän-
ge der Bevölkerung vermitteln?
Gian Carlo Alessi: Es ist eine Daueraufgabe,
zu erklären und aufzuzeigen, dass sowohl
die Flughäfen als auch die Airlines nachhal-
tig unterwegs sind. Wir können dies nicht
alleine schaffen. Wichtig ist hier die Zusam-
menarbeit und der ständige Austausch mit
den verschiedenen Interessengruppen.
Thomas Schwarzenbach: Unsere Sektion
SPEDLOGSWISS Nordwestschweiz ist
seit Beginn im Jahre 2011 Mitglied in der
Trägerschaft des Logistikclusters Region
Basel, einer Initiative der Handelskammer
beider Basel. Auch der EuroAirport unter-
stützt den Cluster in der Trägerschaft. Wie
beurteilen Sie den Nutzen dieser Mitglied-
schaft für Ihren Flughafen? Was konnten
Sie erreichen, was alleine nicht möglich
gewesen wäre?
Gian Carlo Alessi: Der Logistikcluster ist
nach meiner Meinung eine tolle Initiative.
Er bringt verschiedene Akteure zusam-
men, mit denen ich sonst nicht so einfach
in Kontakt gekommen wäre. Nach dem
Motto «Zusammen sind wir stärker» hat
der Logistikcluster dazu beigetragen, den
EuroAirport als wichtige Plattform in der
Region bekannter zu machen und unseren
Anliegen sowie denjenigen der Luftfracht
eine stärkere Stimme zu verleihen.
Thomas Schwarzenbach: In Luftfrachtkrei-
sen der SPEDLOGSWISS geniesst der EAP
einen sehr guten Ruf. Und zwar vor allem
deswegen, weil der Bereich Luftfracht klar
als Pfeiler in der strategischen Planung
des Flughafens erkennbar ist. Sie müssen
jetzt nicht bescheiden sein. Welches ist Ihr
Anteil daran?
Gian Carlo Alessi: Das ist natürlich schön
zu hören und motiviert, weiterhin diesem
Ruf gerecht zu werden. Fairerweise muss
ich aber sagen, dass die Fracht bereits vor
meiner Ankunft am EAP als strategischer
Pfeiler definiert war. Klar reicht es nicht
aus, dies irgendwo auf einem Organigramm
aufzuzeichnen, man muss es dann auch
leben und ich glaube, das ist das, was ich
tagtäglich mache, denn ich liebe meine
Arbeit und liebe das Cargo-Geschäft.
Da es immer noch ein «people's business»
ist, spielt das Netzwerk eine wichtige Rolle
dabei. Präsent zu sein an Anlässen, sich in
Gremien und Arbeitsgruppen einzusetzen,
sich im politischen Diskurs einzubringen,
mit Verbänden wie SPEDLOGSWISS
zusammenzuarbeiten und die verschie-
denen Akteure zusammenzubringen, sind
weitere wichtige Aufgaben, welche ich
gerne wahrnehme.
Thomas Schwarzenbach: Gian Carlo Alessi
privat: Reisen Sie viel mit dem Flugzeug in
die Ferien?
Gian Carlo Alessi: Ja, absolut. Vor allem,
wenn es längere Strecken sind. Dann ist
Fliegen praktisch und komfortabel.
Sehr geehrter Herr Alessi, lieber Gian,
herzlichen Dank für das interessante
Gespräch und alles Gute bei der für uns
alle wichtigen Weiterentwicklung des
Luftfrachtstandorts Schweiz im Allgemei-
nen und des Frachtbereichs am EuroAirport
im Speziellen.
76 1/2019
Autoren: Caroline Brulé (SSC) und
Thomas Schwarzenbach.
Am 31. Januar und 1. Februar 2019 fand die
traditionelle Fachkonferenz des SSC in
Interlaken statt. SSC-Präsident Nationalrat
Fabio Reggazi eröffnete die Luftfracht
Konferenz 2019 und hiess alle Teilnehmen-
den herzlich willkommen. Mit rund 140'000
Arbeitsplätzen und einer Wertschöpfung
von 24.5 Milliarden Schweizer Franken ist
die Schweizer Luftfahrt für die ganze
Volkswirtschaft von grosser Bedeutung. Es
gilt daher, die Defizite in der Infrastruktur
und die bestehenden Kapazitätsengpässe
auf den Landesflughäfen ernst zu nehmen
und diese, wie bei der Schiene und Strasse,
weiterzuentwickeln.
Trotz aller Widrigkeiten bei der Durch-
setzung solcher Vorhaben wurden vom
Bundesrat z.B. mit der zukünftigen Nutzung
des Militärflugplatzes Dübendorf als ziviles
Flugfeld die ergänzenden Grundlagen ge-
schaffen. Auch in Genf und am EuroAirport
arbeitet man daran, die raumplanerische
Voraussetzung zur Weiterentwicklung der
Luftfahrtinfrastrukturen zu schaffen.
Industrie 4.0 und Digitalisierung sind in al-
ler Munde. Manch einer ist hiervon bereits
übersättigt oder wartet auf deren konkrete
Umsetzung. Güterverkehr und Logistik gera-
ten in der öffentlichen Diskussion vermehrt
in den Bereich der Wahrnehmung. Durch
die verstärkte Bedeutung von E-Commerce
werden zunehmend auch Privatpersonen
zu Kunden der Speditions- und Logistik-
wirtschaft. Die Logistikbranche gehört
mittlerweile zu den «Top Five»-Branchen
unseres Landes. Ohne funktionierenden
Güterverkehr und eine effiziente Logistik
wäre die Schweiz nicht, was sie heute
ist. Nämlich eine der erfolgreichsten und
wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften
der Welt.
Der Fokus der Themen der Konferenz wurde
daher auf die transporttüchtige Verpackung
bei Luftfrachtsendungen und die Konse-
quenzen bei Unterlassungen sowie das
Thema CO2 und die anstehende Gesetzesan-
passung gelegt.
Moderator Christian Doepgen, Chefredaktor
des International Transport Journal ITJ,
übergab nach einer kurzen Einführung das
Wort an Peter Somaglia, Präsident der IG
AirCargo Switzerland, der einen präzisen
Überblick über die bisherigen Highlights
und den künftigen Fokus der Interessenge-
meinschaft gab. Beverly Seebach, Manager
Airports, Cargo & Security bei IATA, konnte
Positives zur Durchsetzung des e-AWB
– die 50%-Marke wurde im Dezember
2018 überschritten - mitteilen. Das Projekt
ONE Record, welches einen einfachen und
transparenten Austausch von Daten in der
Supply Chain ermöglicht, geht hier noch
einen Schritt weiter. Niko Hossain, Senior
Manager Group Digital Strategy, Innovation
and Transformation bei der Lufthansa AG,
präsentierte einen Über- und Ausblick auf
Veränderungen, die durch die zunehmende
Digitalisierung und voranschreitende
Technologie ausgelöst werden.
Andrés Perez, Head of Cargo Business
Development & Customer Experiences bei
Swiss WorldCargo, vermittelte Detailinfor-
mationen zum Informationsfluss rund um
einen Kühllufttransport. Bei Marco Depla-
zes, CEO der egolf verpackungs ag, ging es
um konkrete Beispiele der Einflussfaktoren
und An- sowie Herausforderungen eines
Lufttransports an die Verpackung der Ware.
Kristof De Smedt, Channel & Global Key
Account Manager Tyvek® Cargo Covers bei
DuPont Safety & Construction, ging auf die
z.T. sehr extremen Temperaturschwankun-
gen ein, denen Waren beim Lufttransport
beim Umlad ausgesetzt sind, und stellte
ein effizientes, kosten- und platzsparendes
sowie einfach anzuwendendes Verpa-
ckungsmaterial vor.
Per Kristoffersen, Director Global Solution
Sales bei Sigfox, stellte die Welt der Logis-
tik ein wenig auf den Kopf, indem er ein
Produkt zur IoT Visibility vorstellte, welches
auf Basis von Radiofrequenzen funktioniert.
Gian Carlo Alessi, Head of Cargo Depart-
ment beim EuroAirport, zeigte die Trends
und Entwicklungen aus der Perspektive
des Flughafens auf. Gefolgt von Roger
Gutzwiller, Head Pharma, Cargo Swit-
zerland bei Dnata, der im Detail auf die
Aufgaben und Pflichten eines Ground
Handling Agents einging. Den Part zur Last
Mile Distribution übernahm Jean-Claude
Chuat, Director Healthcare IFF der Fiege
Forwarding Schweiz AG und Mitglied des
Vorstands SPEDLOGSWISS. Er stellte unter
anderem ein kosteneffizienteres Projekt zur
«Pack, Ship, Track. Air Freight between emissions and efficiency»
Zentralisierung von Lieferungen an Spitäler
vor, welches auch die Anzahl der Transporte
vermindern kann.
Dr. iur. Michael Feifel, Head of Underwri-
ting Major Clients & Risk Engineering bei
der Basler Versicherung, bestätigte, dass
ein überwiegender Anteil von Transport-
schäden durch Beschädigung im Verlauf
des Transports, Temperatureinflüsse und
Diebstahl entsteht.
Eine adäquate Verpackung, aber auch tech-
nische Kenntnisse sind von grosser Wich-
tigkeit. So kann es durch unsachgemässes
Deponieren der Ware zu Schimmelbefall
oder durch unzureichenden Druckausgleich
zur Zerstörung der Verpackung kommen.
Jean-François Fusco, Dr. Pharmacist und
Präsident EALTH, erläuterte, wie das
Einhalten der Standards und Reglemen-
tierungen (GDP) im Gesundheitswesen die
Arbeitsabläufe beeinflusst.
Die aktuelle Situation im Strassenverkehr
stellt die Logistik vor eine grosse Heraus-
forderung. Überlegungen, wie man die
Situation entschärfen könnte und dem
Wachstum des Waren- und Güterverkehrs
sowie den sich ändernden Bedürfnissen
in Zukunft entgegenwirken könnte, ohne
die Lebensqualität zu mindern, und Land
und Ressourcen zu schonen könnte, haben
zum Projekt «Cargo Sous Terrain» geführt.
Dessen Verwaltungsratspräsident, Peter
Sutterlüti, informierte detailliert zur Idee
eines unterirdischen Transports der Waren,
unter Verwendung neuester Technologien.
Dies schlug wiederum den Bogen zum
Schweizer CO2-Gesetz und dessen Revision.
Nationalrat
Thierry Bur-
kart legte die
Ansprüche der
Klimakonferenz
von Paris und die
Massnahmen, die
sich daraus für die
Schweiz ableiten,
dar. Beat Ruff,
stv. Leiter Infra-
struktur, Energie &
Umwelt bei econo-
miesuisse, ging
es im Anschluss
um die wirt-
schaftsfreundliche
Umsetzung des
CO2-Gesetzes. Klimaschutz ist ein aktuelles
Thema und sorgt regelmässig für Artikel
oder gar Schlagzeilen. Um eine Reduktion
des CO2-Ausstosses konkret in Angriff
nehmen zu können, braucht es konkrete
und umfassende Daten, welche der neue
GHG-Kalkulator für Logistik online anbietet
und dabei alle Transportmodi sowie auch
den Warenumschlag in Terminals und
Lagerhäusern berücksichtigt. Dr. Peter Wild,
Managing Partner bei carboncare, zeigte
anhand eines konkreten Beispiels das
Ergebnis eines Transports von Europa nach
Südamerika auf.
Der Emissionskalkulator ist durch myclima-
te validiert, deren Head of Sales, Marketing,
Communication, Kathrin Dellantonio, die
Aufgabenbereiche der Stiftung vorstellte:
Beispiele von freiwilliger Emissionskom-
pensation und Massnahmen zur Emissions-
reduktion.
Als Highlight zum Abschluss der Veranstal-
tung lösten wir unseren Blick von der Erde
und liessen diesen ins All schweifen. Prof.
Dr. Willy Benz, Direktor des Physikalischen
Instituts der Universität Bern, entführte uns
in die Welt der Galaxien und liess uns an
der Realisation sowie den Vorbereitungen
zur Mission CHEOPS – dem Schweizer
Satelliten zur Entdeckung von Exoplaneten
teilhaben.
Peter Somaglia, Geschäftsleiter efreight AG
9 1/2019 8
GastbeitragLogistik im Verkehrshaus ab Ostern 2020
Junge Besucher im Verkehrshaus
Das Projekt «Logistik im Verkehrshaus» hat uns bei SPEDLOGSWISS von Anfang an begeis-tert. Logistik und Supply Chain Management ins Rampenlicht zu rücken und für das breite Publikum zugänglich zu machen ist etwas, was uns am Herzen liegt. Entsprechend leicht fiel uns die Entscheidung, hier mitzuwirken und un-seren Mitgliedern damit die Chance zu geben, sich und unsere Branche der Öffentlichkeit zu präsentieren. Einige Treffen mit Vertretern des Verkehrshauses und diverser Branchen- und Ausbildungsverbände haben bereits stattge-funden und die Ideen für die Umsetzung wer-den immer konkreter. Die Planung läuft auf Hochtouren – Startschuss für die Ausstellung ist der 7. April 2020. Der permanente Teil soll mindestens 5 Jahre im Verkehrshaus stehen, die Sonderausstellung kann 18 Monate lang besucht werden. Um das Ziel des Projekts zu erreichen und un-sere Branche präsentieren zu können, sind wir natürlich vor allem auf das Mitmachen unserer
Mitglieder angewiesen – denn wer kennt sich hier besser aus als Sie: die Speditions- und Logistikprofis! Es hat für jeden die passende Möglichkeit, sich finanziell oder durch Sachleis-tungen/personelle Ressourcen zu engagieren und einzubringen. Untenstehendes Interview mit den Hauptinitiatoren, Andreas König, Präsi-dent der Stiftung Logistik Schweiz, und Daniel Schlup, Vizepräsident vom Verkehrshaus Lu-zern, gibt einen Einblick in das Projekt. Wir freuen uns auf viele unserer Mitgliederfir-men, die diese einmalige Möglichkeit im meist- besuchten Museum der Schweiz ergreifen und uns helfen, die Speditionsbranche ins Ram-penlicht zu rücken und damit das Bewusstsein dafür, was Sie tagtäglich bewegen, zu stärken.
Ohne Logistik geht nichts! Dennoch wissen
viele Menschen nicht, was die Branche leis-
tet. Das soll sich ändern. Das Verkehrshaus
der Schweiz, die Stiftung Logistik und die
Schweizer Logistikszene planen ab Ostern
2020 gemeinsam die Schaffung einer
neuen Publikumsplattform «Logistik». Wir
sprachen mit den Initianten, Daniel Schlup,
Vizedirektor Verkehrshaus, und Andreas
König, Präsident der Stiftung Logistik
Schweiz. Weitere Partner sind willkommen.
Wie entstand die Idee von «Logistik im
Verkehrshaus»?
Andreas König: Die Stiftung Logistik
Schweiz nimmt seit 2015 jährlich histori-
sche und lebende Persönlichkeiten in die
«Logistics Hall of Fame» – ab diesem Jahr
neu «Swiss Supply Chain Hall of Fame» auf.
Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, das
Ansehen der Logistik in der Schweiz zu
verbessern und Menschen in diesem
Umfeld zu würdigen und zu fördern.
Dabei werden hervorragende logistische
Leistungen von Pionieren, Forschern und
Managern und deren wichtige Einflüsse auf
die Schweizer Wirtschaft der breiten
Öffentlichkeit präsentiert. Eine Jury mit
über dreissig hochkarätigen Logistikexper-
ten wählt jährlich zwei neue Mitglieder. Im
Jahr 2016 wurde mit Dr. Alfred Waldis der
Gründer und erste Direktor des Verkehrs-
hauses postum in diese virtuelle Ehrenhal-
le aufgenommen. Dadurch entstanden die
ersten Kontakte zwischen dem Verkehrs-
haus und der Stiftung.
Aber das Thema «Logistik» ist im
Verkehrshaus ja nicht neu?
Daniel Schlup: Das ist so. Logistik, also
nicht nur der Transport von Menschen,
sondern auch das Handling und der
Verkehr von Waren, war und ist bei uns
immer präsent: Bereits 2013 wurde mit
dem Schwerpunktthema «Cargo» diesem
Bereich ein umfassender Rahmen geboten.
Siehe auch: spedlogswiss.com/deCH/veranstaltungen-wt83.htm.
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1110 1/2019
Mit dem Kinderspielplatz Kids Cargo, den
Themeninseln «Nutzverkehr» und «Kombi-
nierter Verkehr» sowie dem Swiss Chocola-
te Adventure mit seiner Veranschaulichung
der «Schoggi-Supply-Chain» war und
ist das Thema Logistik im Verkehrshaus
vertreten. Zudem bietet sich in der i-factory
eine vielbeachtete interaktive Einrichtung,
welche in spielerischer Form die Digita-
lisierung erklärt – eine der wichtigsten
Grundlagen der modernen Logistik.
Weshalb soll «Logistik» nun einen promi-
nenteren Platz im Verkehrshaus erhalten?
Daniel Schlup: Der Wirtschafts- und
Lebensraum Schweiz funktioniert nur
dank leistungsfähigen Logistik-, Kommu-
nikations- und Transportsystemen; global,
national und lokal. Logistik verdient im
Verkehrshaus deshalb eine noch bessere
Beachtung, um so die Akzeptanz und das
Image der Logistikbranche in der Öffent-
lichkeit zu stärken. Wir sind das vielsei-
tigste Verkehrsmuseum in Europa und mit
durchschnittlich jährlich 500’000 Gästen
das meistbesuchte Museum der Schweiz.
Wir arbeiten derzeit zusammen mit den
Branchenverbänden an einer umfassenden
Ausstellungspräsenz und möchten damit
für unsere Besucher die Logistik noch span-
nender und greifbarer erlebbar machen.
Ab wann dürfen wir mit dieser neuen
Publikumsplattform rechnen?
Andreas König: Ab Ostern 2020 sollen diese
Themen «Logistik, Warenverkehr und Sup-
ply Chain» verstärkt präsentiert werden.
Ein «sportlicher» Fahrplan – aber nur mit
gesundem Zeitdruck kann auch etwas Tolles
entstehen. Noch ist vieles erst in Planung,
aber wir spüren die Begeisterung der
Logistikszene. Die wichtigsten Branchen-
verbände und Bildungsinstitutionen sind
mit im Boot, und auch viele bekannte
Unternehmen haben uns ihr Interesse
signalisiert oder bereits zugesichert.
An wen richtet sich Ihr neues Ausstellungs-
angebot?
Daniel Schlup: Natürlich zuallererst an
unsere täglichen Besucher. Dies sind vor
allem Familien aus der ganzen Schweiz
und aus dem Ausland sowie jährlich über
2500 Schulklassen. Der Fokus all unserer
Bestrebungen ist es deshalb, unsere
Ausstellungen spannend, spielerisch,
unterhaltsam und gleichzeitig lehrreich zu
gestalten. Reine Produktpräsentationen im
Sinne von Fachmessen oder zu komplexe
und abstrakte Objekte haben wenig Erfolg.
Aber natürlich achten wir auch darauf,
fachinteressierten Personen und Experten
Überraschendes und Neues mit «Aha-Ef-
fekt» zu bieten. Eine nicht immer ganz
einfache Gratwanderung. Aber gerade hier
liegt der Reiz des Verkehrshauses.
Was konkret darf der Besucher ab 2020
erwarten?
Daniel Schlup: Zuerst möchten wir Beste-
hendes mit neuen Elementen verbinden.
Die neue Themeninsel Logistik wird
eingebunden in eine neue Logistik-Tour
durchs Verkehrshaus und verbindet dabei
bestehende mit neuen Exponaten zum
Thema «Waren schlauer bewegen». Das
Verkehrshaus bietet seinen Besucherinnen
und Besuchern Ausstellungs-Rundgänge
zu verschiedenen Interessengebieten.
Wegführung und Hintergrundinformationen
werden via Verkehrshaus-App vermittelt.
Wird auch der bereits bestehende
«Talent-Parcours» ins Logistikthema
integriert?
Daniel Schlup: Der Talent-Parcours ist
ein Element der Berufswahlvorbereitung.
Er besteht aus neun Posten mit je einer
Aufgabenstellung sowie Beurteilungshilfen
zu neun typischen «Skills»: kommunizie-
ren, konstruieren, durchhalten, zupacken,
experimentieren, wetteifern, analysieren,
konzentrieren, präsentieren. Bisher
erlaubte die Website zum Talent-Parcours
die Verknüpfung des eigenen Profils mit
den Berufen der Verkehrswelt mit Links
zu Verbänden und Berufsberatung; neu
werden auch die Logistik-Berufe beigefügt.
Was wird neu sein?
Andreas König: Die neue Ausstellung
sieht einerseits eine neue «permanente
Themeninsel Logistik» für die Dauer von
mindestens 5 Jahren in der bestehenden
Halle «Strassenverkehr» vor. Dabei dient
ein interaktives, automatisches Lagerbe-
hältersystem als Blickfang. Ein weiterer
Eyecatcher wird die «interaktive Multi-
user-Medienwand». Die animierte Grafik
vermittelt ein Gesamtbild des Logistikflus-
ses von der Bestellung bis zur Hausliefe-
rung, von der Rohstoffgewinnung über die
Fabrikation bis zur Wertstoffsammlung.
Via Touchscreen-Funktion erschliessen sich
dem Besucher anschaulich die globalen und
nationalen Warenströme mit den typischen
Logistikaufgaben wie Beschaffen, Importie-
ren, Codieren, Scannen, Lagern, Automati-
sieren, Kommissionieren und Transportie-
ren – mit spannenden Berufsporträts und
Karrieremöglichkeiten. Die Schaffung dieser
einmaligen digitalen Supply-Chain-Prä-
sentation wird durch das Patronat der
Verbände ASFL SVBL, ASTAG, GS1,
SPEDLOGSWISS, procure.ch, den Verein
Netzwerk Logistik Schweiz VNL unterstützt
und soll dank interessierten Gönnern und
Partnern ermöglicht werden. Weitere sich in
Planung befindliche interaktive Einzelex-
ponate und repräsentative Originalobjekte
würden das neue Ausstellungserlebnis
dieser Themeninsel abrunden.
Die Logistik soll von 2020 bis 2021
zusätzlich zum «Schwerpunktthema» mit
einer Sonderausstellung werden?
Daniel Schlup: Richtig. Die geplante Inbe-
triebnahme der neuen Themeninsel ist Teil
der gleichzeitigen Eröffnung der «Schwer-
punktausstellung Logistik 2020/2021» am
7. April 2020. In der offenen Arena soll eine
Logistik-Bühne geschaffen werden, welche
während knapp zwei Jahren mit einer
dichten Reihe von Publikumsveranstaltun-
gen, Bildungsevents, Verbandstagungen
wie Generalversammlungen oder Jubiläen
sowie temporären und permanenten Prä-
sentationen und Aktivitäten zu Themen aus
der Logistik-Welt bespielt wird. Veranstal-
ter sind die Logistik-Verbände und deren
Mitgliederfirmen sowie weitere Partner und
Institutionen – immer mit professioneller
Unterstützung durch das Verkehrshaus.
Wie nachhaltig bleibt das Thema Logistik
im Verkehrshaus bestehen?
Daniel Schlup: Die permanente Logis-
tik-Themeninsel soll laufend auf dem
neuesten Stand gehalten und wenn möglich
weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig
bietet das Museum den nötigen Raum für
Tagungen und Kongresse. Im Rahmen einer
Totalsanierung soll das Bürogebäude auf
dem Areal umgenutzt werden, um neu
als Beherbergungsbetrieb zu dienen. Mit
den Schweizer Jugendherbergen hat das
Verkehrshaus den passenden Partner für
dieses Projekt gefunden. Weiter ist geplant,
die aus dem Gründungsjahr 1959 stammen-
de Schienenhalle 1 durch ein neues Aus-
stellungs- und Bürogebäude zu ersetzen.
Neben einer neuen Ladenfläche sind dort
auch neue Konferenzräume vorgesehen. Mit
dem Verkehrshaus soll der Logistikszene
in Zukunft langfristig ein zentraler Ort der
Bildungs- und Nachwuchsförderungen und
für Events zur Verfügung stehen.
Wie sieht es mit der Finanzierung von
«Logistik im Verkehrshaus» aus?
Andreas König: Wir rechnen mit einer
grossen Zahl an interessierten Partnern,
Gönnern und Ausstellern. Bereits haben
viele Unternehmen und vor allem die
wichtigen grossen Branchenverbände eine
Partnerschaft zugesichert oder ihr Interesse
angemeldet. Den Interessenten, Gönnern
und zukünftigen Ausstellern bietet das
Verkehrshaus eine einmalige Gelegenheit,
sich zum Thema Logistik, der positiven
Imageförderung sowie für dessen Nach-
wuchs zu engagieren – und natürlich sich
selbst zu präsentieren. Ein bestehender
Leistungskatalog bietet den Partnern je
nach Angebotsumfang interessante Gegen-
leistungen. Viele Ideen sind finanziell oder
materiell noch nicht gesichert. Hier sind
wir auf die Unterstützung der Schweizer
Wirtschaft angewiesen. Eine Unterstützung
durch die «öffentliche Hand» ist im Moment
nicht vorgesehen.
Und wie finden Sie diese weitere
Unterstützung?
Andreas König: Die Partnerverbände und
Kommunikationspartner unterstützen uns
stark: Einerseits durch finanzielle Direkt-
unterstützung wo möglich und sinnvoll.
Und noch wichtiger durch die Aktivierung
und Motivation ihrer Mitglieder, sei dies für
ein materielles, finanzielles oder persön-
liches Engagement. Das Fundraising wird
auch durch unsere Medienpartner begleitet.
Gleichzeitig gehen wir Firmen, Stiftungen
und weitere Institutionen gezielt an. Und
die diesjährige Benefizgala «Swiss Supply
Chain Hall of Fame» vom 28. Mai im Cam-
pussaal Brugg-Windisch wird den gesamten
Gewinn dem Verkehrshausprojekt widmen.
Über dreissig Firmen und gegen 400 Gäste
unterstützen diesen Event und somit auch
unser gemeinsames Projekt. Anmeldungen
sind ab sofort unter www.shof.ch möglich.
Interessierte Ausstellungspartner und/
oder Gönner finden umfassende aktuelle
Informationen direkt unter www.verkehrs-
haus.ch/logistik. Wir freuen uns über jede
Unterstützung!
Ansprechpartner
Verkehrshaus der Schweiz:
Daniel Schlup, Vizedirektor,
+ 41 (0)41 375 74 20,
Stiftung Logistik Schweiz:
Andreas König, Präsident,
+41 (0)44 745 10 39,
Weitere Informationen
www.verkehrshaus.ch/logistik,
www.stiftunglogistik.ch und www.shof.ch
oder direkt bei unseren Partnern.
Partnerverbände und
Kommunikationspartner
ASFL SVBL, ASTAG, GS 1 Switzerland,
Handelszeitung, IG AirCargo, ILS Intra-
logistik Schweiz, KEP+Mail, Messe Logistics
& Distribution/easyfairs, procure.ch,
schweizLogistik.ch, SPEDLOGSWISS, SVTL,
VNL Verein Netzwerk Logistik Schweiz
Blick auf die Arena des Verkehrshauses der Schweiz
13 1/2019 12
An der Abschlussfeier des erstmals durchgeführten Lehrgangs «Schadenspezialist/in Transport und Logistik». Auf dem Bild sind nicht alle Teilnehmer abgebildet.
WeiterbildungErfolgreiche Abschlussfeiern
Im November 2018 endete der etablierte Kurs «Quereinsteigerkurs Spedition 2017-2018» in Basel mit einer
Abschlussprüfung. In der Verkehrsdrehscheibe am Rheinhafen in Kleinhüningen wurden die Absolventen bei
einem Apéro gebührend gefeiert.
Erstmalig wurde auch der neue Lehrgang «Schadenspezialist/in Transport und Logistik» durchgeführt. Der
Lehrgang war ausgebucht und die Absolventen hatten im Dezember ihre Abschlussprüfung. Die Zertifikatsfei-
er fand zusammen mit den Abgängern des Quereinsteigerkurses statt. In einem kleinen Kreis, bestehend aus
Firmenvertretern und Dozenten, wurde auf die erfolgreichen Absolventen bei einem Apéro feierlich angestos-
sen. Ein nächster Lehrgang «Schadenspezialist/in Transport und Logistik» findet im kommenden Herbst statt.
SPEDLOGSWISS gratuliert den erfolgreichen Kandidaten ganz herzlich und wünscht weiterhin viel Erfolg.
Die Klasse «Quereinsteiger Spedition» mit Ivan Torres (links). Auf dem Bild sind nicht alle Teilnehmer abgebildet.
Jaser Misjimi, 1. Rang.
Maria Klein, 2 .Rang, flankiert von Thomas Suter,
links, und Ivan Torres.
Jonathan Nigg, 3 .Rang.
Die Rangkandidaten des 1. Lehrgangs «Schadenspezialist/in Transport und Logistik»:
Die Rangkandidaten des Kurses Quereinsteiger Spedition:
Christine Pearson, 2. Rang.
Thomas Benz, Panalpina AG:
«Interessante Themen und viele Fallstudien.»
Ivan TorresVerantwortlicherWeiterbildung ZollSPEDLOGSWISS
David Riccio,POST CH AG:
«Sehr gut strukturiert informativund kurzweilig.»
Ein Teilnehmer:«Toll, dass der Verband
ein solchesBildungsangebot hat.»
Gabriela Tövishati,a. hartrodt (Schweiz) AG:
«Super Kurs,kann ihn nur empfehlen!»
Quotes von Absolventen des Lehrgangs «Schadenspezialist/in Transport und Logistik»: Armin
Camenzind, Geschäfts-führer Direct Mail Logistik AG:
«Der Kurs entsprach vollumfänglich meinen Erwartungen, er war juristisch
fundiert und trotzdem dochsehr praxisnah.»
15 1/2019 14
Kursangebot
Quereinsteigerkurs Spedition
Start in Basel: 13. September 2019
Zusätzlicher Start in Basel: 3. April 2020
Start in Genf: September 2019
Anmeldung/Information: Ivan Torres
Tel. 061 205 98 16
Eidgenössische Zolldeklaranten
Start in Basel: 16. August 2019
Start in Genf: 12. September 2019
Start im Tessin: Herbst 2019
Anmeldung/Information: Ivan Torres
Tel. 061 205 98 16
Quereinsteigerkurs Zoll 1
Start in Basel: 11. September 2019
Start in Bülach: 4. September 2019
Start in Genf: Herbst 2019
Anmeldung/Information: Ivan Torres
Tel. 061 205 98 16
Quereinsteigerkurs Zoll 2
Start in Basel: 18. Oktober 2019
Start in Bülach: 24. Oktober 2019
Anmeldung/Information: Ivan Torres
Tel. 061 205 98 16
Schadenspezialist/in Transport und Logistik
Start: 25. September 2019
Ort: Olten
Dauer: 6 halbe Tage
Anmeldung/Information: Ivan Torres
Tel. 061 205 98 16
Fachfrau/mann Internationale Spedition und Logistik
Start: April und Oktober 2019
Ort: Muttenz/Basel
Dauer: 18 Monate
Anmeldung/Information: Andrea Mecklenburg
Tel. 061 205 98 05
Leiter/in Internationale Spedition und Logistik Doppelabschluss ab 2017
Eidg. Diplomierte/r Leiter/in Internationale
Spedition und Logistik HFP und dipl. Betriebswirtschafter/in HF
Start: Oktober 2019
Ort: Muttenz/Basel
Dauer: 24 oder 48 Monate
Anmeldung/Information: Andrea Mecklenburg
Tel. 061 205 98 05
1716 1/2019
GrundbildungGastbeitrag: Projekt Kaufleute 2022
Autor: Urs Saxer, Präsident Schweizerischer
Verband der Lehrkräfte für Wirtschaft und
Recht, SVWR
Im Kernteam des Projekts «Kaufleute
2022» ist Thomas Suter Mitglied. Im
Rahmen der Interview serie des SVWR, des
Schweizerischen Verbands der Lehrkräfte
für Wirtschaft und Recht, erläutert er zu
diesem Reformprojekt seine Erwartungen
aus dem Blickwinkel der kleinen und
mittleren Branchen.
Urs Saxer: Welche Kompetenzen sollen die
Kaufmännischen Berufsschulen aus Sicht
der Lehrbetriebe in der Zukunft vermit-
teln?
Thomas Suter: Aus meiner Sicht sollen
in der Berufsschule die überfachlichen
Kompetenzen im Zentrum stehen: Fitma-
chen zum selbstverantwortlichen Handeln,
Förderung der Selbstreflexion, Bewusstsein
für eine unternehmerische Denkweise,
professionelles Kooperieren und Kommu-
nizieren, Umgang mit neuen Technologien
– weg vom abgekapselten Fächerdenken
hin zum sozialpolitischen Wahrnehmen der
Tagesaktualität und der Auswirkungen auf
das berufliche und private Umfeld. Nehmen
wir als Beispiel den «Brexit»: Unsere
Lernenden sollen die Zielkonflikte im
Zusammenhang mit dem Brexit erkennen,
die Auswirkungen auf die Unternehmen
und die Konsumenten beschreiben und eine
eigene Meinung zu politischen Lösungsvor-
schlägen begründen können.
In den Ausbildungsbetrieben erwerben
die Lernenden das spezifische Fachwissen
für ihren Arbeitsalltag. Im Gegensatz zu
den Ausbildungsverantwortlichen der
Lehrbetriebe sind die Lehrpersonen DIE
Fachspezialisten für den Lernprozess von
jungen Menschen. Die Lehrperson mit
ihrer Kernkompetenz als Pädagoge ist
somit prädestiniert, die Rolle als Lerncoach
wahrzunehmen.
Urs Saxer: Wie sieht «Lernortkooperation»
zwischen Lehrbetrieb und Berufsschule aus
Ihrer Sicht idealerweise aus?
Thomas Suter: Für mich heisst «Lernort-
kooperation» Teamarbeit: Lernortkooperati-
on zwischen den Verbundpartnern ist dann
vorhanden, wenn der Lernende das Gefühl
hat, ein gemeinsames Team arbeitet und ko-
ordiniert nach einem vereinbarten Konzept
mit mir zusammen an meinem Lernprozess.
Diese Kooperation wird meiner Meinung
nach bis jetzt nicht oder nur punktuell
gelebt. Die jeweiligen Lernorte sehen
sich zu stark als eigenständige Bereiche.
Kooperation beginnt schon damit, zu
wissen, an welchen Themen die anderen
Partner gerade und in nächster Zukunft
arbeiten. Ich denke, dass in den Schulen
die Teamarbeit, die gemeinsame Ver-
antwortung der Fachlehrpersonen, der
Klassenlehrpersonen und der Schulleitung
und die gemeinsame Kommunikation noch
gefördert werden kann. Die Berufsschulen,
seien es Fachlehrpersonen, Klassenlehrper-
sonen oder Schulleitung, sollen frühzeitig
den Dialog mit den Ausbildungsbetrieben
suchen – und umgekehrt.
Ein weiterer Aspekt einer Kooperation aller
drei Lernorte wären aus Sicht der kleinen
Ausbildungsbranchen koordinierte Schul-
tage über Kantons- und Gemeindegrenzen
hinweg, damit die Organisation von üK-Ta-
gen für alle Lernenden möglich ist.
Der Dialog zwischen den Berufsschulen,
seien es Fachlehrpersonen, Klassenlehrper-
sonen oder Schulleitung, und den Ausbil-
dungsbetrieben sollte aus diesen Über-
legungen verstärkt werden. Auch digitale
Plattformen können für diesen Austausch
vermehrt genutzt werden. Eine notwendige
Voraussetzung für diesen verstärkten
Dialog scheint mir, dass man sich persönlich
kennt. Die Schulleitungen könnten solche
Treffen institutionalisieren.
Urs Saxer: Welche allgemeinbildenden
Inhalte an Berufsschulen sind aus Ihrer
Sicht zentral?
Thomas Suter: Grundlage für die Umset-
zung ist die Berufsbildungsverordnung Arti-
kel 19. Das integrierte ABU-Modell, welches
das KV bis jetzt lebt, befürworte ich, und
die genannten überfachlichen Kompetenzen
und das selbstverantwortliche Handeln
steuern in diese Richtung. Auch eine Lern-
ortkooperation kann meiner Meinung nach
besser in einer integrierten Form umgesetzt
werden. Bei der neuen BiVo wird natürlich
auch diese Form hinterfragt. Darum wird
zurzeit die Weiterführung des integrierten
ABUs eingehend geprüft. «Ich kann das ein-
fach schnell googeln ...» führt wohl nicht zu
nachhaltigen Erkenntnissen. Zentrale As-
pekte von Allgemeinbildung sind für mich:
Informationen einordnen können, Kulturen
und historische Entwicklungen kennen,
über Abgrenzung und Offenheit ethisch
reflektieren und moralisch entscheiden und
dabei auch den Wert von Kompromissen
beurteilen können.
Urs Saxer: In seinem neuen Buch «Matura
für alle!» plädiert der Gymnasiallehrer
und Bildungsjournalist Andreas Pfister für
18 obligatorische Schuljahre mit einem Ma-
tura-Abschluss, mitgemeint sind auch die
Fach- und Berufsmaturitäten. Was ist Ihre
Meinung zu dieser Forderung «Maturität
für alle!»?
Thomas Suter: Viele junge Menschen
möchten heute nach der obligatorischen
Schulzeit in die Wirtschaft, in einer Lehre
arbeiten. Gerade auch unsere Speditions-
branche, in welcher die Lernenden schon
in der Lehre einen Warentransport selber
organisieren können und dafür sorgen, dass
die neue Sommerkollektion im Laden ist
oder eine Ausstellung eröffnet wird, benö-
tigt gute Berufsleute. Dies erfordert nicht
unbedingt ausschliesslich Maturanden. Es
gibt auch praktisch begabte Berufsleute,
die der Arbeitsmarkt braucht. Ein Schlüs-
selerfolg der Schweizer Volkswirtschaft ist
ja gerade das duale Berufsbildungsmodell.
Eine möglichst hohe Gymnasialquote kann
aus gesellschaftspolitischer Sicht kein Ziel
sein. Nach einer Lehre wissen die jungen
Menschen viel besser, in welche Richtung
sie sich entwickeln möchten und können
sich dann, z.B. auch mit 25 Jahren, immer
noch für Weiterbildungen im Bereich der
Höheren Berufsbildung entscheiden.
Urs Saxer: Wo sehen Sie im Reformprozess
«Kaufleute 2022» den grössten Stolper-
stein?
Thomas Suter: Zum einen müssen alle
Beteiligten den aktuellen Stand aushalten
können. Aushalten können heisst in diesem
Zusammenhang, dass man noch nicht
genau weiss, was kommen wird und nicht
bereits jetzt Schubladen für die Ergebnisse
der Reform aufmachen soll.
Ich wünsche mir, dass alle am Reformpro-
zess Beteiligten und Betroffenen offen sind
und nicht einfach ihr eigenes Gärtchen
bewahren wollen. Schliesslich geht es um
junge Menschen, die auch in der verän-
derten Zukunft ein Arbeitsfeld antreffen
wollen, in welchem sie sich erfolgreich
etablieren und weiterentwickeln können.
Urs Saxer: Herr Suter, vielen Dank für
dieses Gespräch.
Urs Saxer (links) und Thomas Suter
SVWR
Der Schweizerische Verband der
Lehrkräfte für Wirtschaft und Recht
mit Sitz in St. Gallen bezweckt die
wissenschaftliche und methodische
Weiterbildung seiner Mitglieder sowie
die Wahrung ihrer beruflichen Interes-
sen. Zur Erfüllung der Verbandsziele
dienen insbesondere Tagungen und
Kurse, Publikationen, Betriebsbesichti-
gungen sowie die Zusammenarbeit mit
anderen Fachorganisationen.
www.svwr.ch.
19
Bildlegende
1/2019 18
Markus Widmer (links), Präsident SPEDLOGSWISS Zürich und Oskar Kramer, Präsident SPEDLOGSWISS Ostschweiz:symbolische Übergabe einer Glocke für das Einläuten einer neuen Ära.
Reger Besuch am SPEDLOGSWISS Zürich Stand
Messestand in Zürich
SPEDLOGSWISS OstschweizInnovative Entwicklung im Bereich Lehrlingsausbildung
Autor: Oskar Kramer
Präsident SPEDLOGSWISS Ostschweiz
Nach umfangreichen Vorarbeiten zwischen den SPEDLOGSWISS-
Sektionen Zürich und Ostschweiz ist es gelungen, eine Basis für
eine gemeinsame Entwicklung im Bereich Lehrlingsausbildung
festzulegen.
Das Ziel ist die Zentralisierung und Professionalisierung der
gesamten Lehrlingsausbildung im Raum Zürich-Nord.
Es ist somit sichergestellt, dass jede der beiden Sektionen sowohl
organisatorisch-administrativ als auch finanziell einen Nutzen aus
dieser Zusammenarbeit ziehen kann.
Ich möchte mich beim Präsidenten der Sektion Zürich, Markus
Widmer, und seinem Team für die Bereitschaft, dieses Projekt
umzusetzen und mitzutragen, bedanken. Wir sind überzeugt, mit
diesem Schritt wichtige Akzente für eine nachhaltige Lehrlingsaus-
bildung zu setzen.
SPEDLOGSWISS ZürichBerufsmesse (BM) 2018
SPEDLOG SWISS Zürich war bereits
zum siebten Mal Teilnehmer an der
Berufsmesse Zürich, welche jedes
Jahr in der zweiten Hälfte des Novem-
bers stattfindet. Auf 40 Quadratme-
tern präsentierte sich der Verband
mit seinen Mitgliedern der «Kund-
schaft», das heisst vor allem den
Schülern, welche vor der spannenden
und wichtigen Berufswahl stehen.
Die Präsenz mit einem eigenen Stand
war enorm wichtig, damit unsere
Branche «Internationale Speditions-
logistik» nicht verdrängt
wird. Die knapp 30
Lernenden im dritten
Schuljahr, 12 Berufs- und
Praxisbildner sowie
das täglich anwesende
Geschäftsstellenpersonal
präsentierten unsere
spannende Branche
einmal mehr während
5 Messetagen. Unser
Berufsfeld stiess auch
dieses Jahr auf angereg-
tes Interesse. Das topmo-
tivierte Messestandteam
durfte über 1150 Gespräche führen. Die bekannten Blickfänge
Luftfrachtcontainer sowie das Geographiespiel wurden erneut sehr
intensiv genutzt.
Der Umwelt- und Kostengedanke (Abgabe von weniger Papier) hat
auch auf unserem Stand Einzug gehalten. Das innovative Kommu-
nikationsmittel «CollectMe» ermöglichte es den Standbesuchern,
Unterlagen elektronisch einzusammeln. An einer kleinen Infosäule
konnte man die von uns bereitgestellten Dokumente mit einem
Batch herunterladen.
SPEDLOGSWISS Zürich wird auch im Jahr 2019 unsere Branche vor
Ort möglichst professionell und erfolgreich präsentieren. Hier die
Daten des Treffpunktes für die Berufswahl, Grund- und Weiter-
bildung an der Berufsmesse Zürich: Dienstag, 19. November bis
Samstag, 23. November 2019.
Robert WidmerDachser Speditions AGQV-Experte
21 1/2019 20
Die «cité-métiers» in Genf
SPEDLOGSWISS RomandieVerstärkte Vermarktung unseres Berufsbildes
Der Vorstand der Sektion SPEDLOG-
SWISS Romandie arbeitet an «mehre-
ren Fronten».
Im Vordergrund steht dabei immer die
Vermarktung und Bekanntmachung
unseres Berufsbildes «Kauffrau/mann
Internationale Speditionslogistik.
Dazu haben wir folgende Marketing-
massnahmen ergriffen:
- Teilnahme an Informations-
veranstaltungen
- Redaktionelle Beiträge in
verschiedenen Printmedien
- Teilnahme an Veranstaltungen zur Rekrutierung von Lernenden
- Aufnahme der SPEDLOGSWISS Romandie als Mitglied in
relevante kantonale Handelskammern (Waadt, Freiburg, Genf,
Neuenburg), bei denen auch unsere Mitgliedsfirmen vertreten
sind
- Vermehrte Nutzung der sozialen Medien für unsere Vermark-
tung des Berufsbildes
Die Subkommission Ausbildung ist aktiv in der Organisation und
Verwaltung von Lehrgängen. Ein Hauptfokus liegt auch darauf, die
Mitgliedsfirmen in ihren Bemühungen bei der Lernendenausbil-
dung vollumfänglich zu unterstützen.
Aus der Luftfrachtkommission
Unsere Luftfrachtkommission befasst sich mit der lancierten Initia-
tive «Für eine demokratische Verwaltung des Genfer Flughafens –
lassen Sie uns die Kontrolle über unseren Flughafen übernehmen».
Wir wehren uns gegen die Initiative, weil sie den auch für unsere
Branche sehr wichtigen Flughafen massiv in seiner Eigenständig-
keit und Entwicklungsfähigkeit einschränken würde. Der Verlust
der Wettbewerbsfähigkeit und damit der wirtschaftliche Nieder-
gang des Luftfrachtstandorts Genf wären die absehbaren Folgen,
die es unbedingt zu verhindern gilt.
Erfolgreiche Teilnahme am «Forum des métiers» in Lancy
Anlässlich der 8. Ausgabe des vom
Institut International in Lancy orga-
nisierten Handwerksforums (Forum
des métiers) wurde SPEDLOGSWISS
Romandie zum ersten Mal eingela-
den, aktiv mitzuwirken, um jungen
Schülern und ihren Eltern den Beruf
des Speditionskaufmanns/Speditions-
kauffrau vorzustellen. Das Forum, das
Teil des Orientierungsprogramms für
Schüler ist, lädt junge Menschen ein,
Fachleute aus möglichst unterschied-
lichen Tätigkeitsbereichen vor Ort zu
treffen, um unterschiedliche Berufe
und Ausbildungen zu entdecken. Ziel dieser Veranstaltung ist es,
den Schülern reichhaltige, vielfältige und direkte Informationen zur
Verfügung zu stellen. Das hilft ihnen bei der Wahl ihres künftigen
Berufes.
Durch unsere Videos, interaktiven Quizfragen und Modelle haben
wir die Neugierde und das Interesse dieses jungen Publikums für
unseren spannenden Beruf geweckt.
Ein Job der Zukunft, dynamisch und bereichernd, der es ihnen
ermöglicht, täglich mit der ganzen Welt in Kontakt zu stehen.
Das Forum war ein toller Erfolg. Wir danken dem Institut Inter-
national von Lancy für seine Einladung und freuen uns auf die
Teilnahme an der 9. Ausgabe in diesem Jahr.
«cité-métiers» an der Palexpo Genève
Autorin: Regina Meier, SPEDLOGSWISS Romandie
Tausende von Schülern hatten während dem 20. und 25. November
2018 die Berufsmesse im Ausstellungsgelände Palexpo in Genf
besucht. Sie hatten die Möglichkeit, etliche Berufe und Tätigkeits-
bereiche zu entdecken.
SPEDLOGSWISS Romandie war am Freitag, 23. November anwe-
send und konnte unser Berufsbild Kauffrau/mann Internationale
Speditionslogistik vorstellen. Der Dialog mit Fachleuten und
Lernenden ermöglichte es den Schülern, sich ein Bild über die
verschiedenen Berufe zu machen. Unser Beruf ist der Öffentlichkeit
und vor allem den Jugendlichen weitgehend unbekannt. Es war
somit unser Ziel, die Schüler dazu zu bewegen, sich für eine duale
Berufsausbildung in unserer Branche zu entscheiden. SPEDLOG-
SWISS Romandie beteiligt sich an verschiedenen Anlässen, um
unseren Beruf bekannter zu machen. So zum Beispiel bei der
Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, organisiert durch
das Amt für Berufsbildung in Genf. Seit kurzem auch durch Besuche
in den Schulen in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen
der Berufsberatung.
All diese Bemühungen sollten es ermöglichen, uns auf dem Markt
für kaufmännische Ausbildungsplätze einen Namen zu schaffen.
Eine Voraussetzung dafür, dass nicht alle Bewerbungen bei
Banken, Versicherungen und anderen Ausbildungsunternehmen
landen.
Thierry DornierPräsident SPEDLOGSWISS Romandie
Regina MeierAusbildungsverantwortlicheSPEDLOGSWISSRomandie
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Bildlegende
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Ihre Meinung interessiert uns
Wir freuen uns, wenn Sie uns sagen, wie Ihnen diese Ausgabe gefallen hat, damit wir das, was wir tun, noch besser tun können.
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Gerne nehmen wir Sie in unseren Verteiler auf. Schicken Sie einfach eine E-Mail an [email protected].
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ImpressumAusgabe: Nr. 1/2019 – April | Herausgeber: Geschäftsstelle der SPEDLOGSWISS, Elisabethenstrasse 44, Postfach, 4002 Basel, www.spedlogswiss.comRedaktion: Judith Moser, [email protected]: SPEDLOGSWISS; Tobias Sutter Photography; Helen ToblerGrafik & Realisation: ERNYVETSCH, ZürichNächste Ausgabe: August 2019 | Redaktionsschluss: 21. Juni 2019 | Auflage: 1 500 D / 400 F
1/2019/1500D/400F
Wichtige Anlässe
2019
FIATA World Congress 2019 1.-5. Oktober 2019, Kapstadt, Südafrika fiata.org
Generalversammlung SPEDLOGSWISS 14. Juni 2019, LAC Lugano Arte e Cultura, Lugano spedlogswiss.com
MOVE19 31. Oktober 2019, Restaurant «schmatz»Eine Netzwerkveranstaltung der Dreispitzareal Münchenstein (BL) SPEDLOGSWISS Nordwestschweiz
Clusterforum Logistikcluster Region Basel 20. November 2019 Das diesjährige clusterforum widmet sich dem Thema «LuftFAHRT». Weitere Informationen und Details folgen in der nächsten INFO-Ausgabe im August 2019.
Berufsmessen Schaffhauser Berufsmesse 12. – 14. September 2019 berufsmesse-sh.ch
Berufsschau Pratteln (BL) 23. – 27. Oktober 2019 berufsschau.ch
Ostschweizer Bildungs-Ausstellung OBA 29. August bis 1. September 2019 olma-messen.ch
Berufsmesse Zürich 19. – 23. November 2019, Zürich berufsmessezuerich.ch
2020 Generalversammlung SPEDLOGSWISS 12. Juni 2020, Verkehrshaus der Schweiz, Luzern verkehrshaus.ch