Upload
anfemora2209
View
215
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 1/80
lool f
Di
eAutorenb eiträge in die em Buch i
nd namentlich
gekennz
eichnet. Di e Texte im Dokumentatio
ns tei l wurden
von A tr id Braun verfas t
© 2002 Wüstenrot S tif tu
ng Ludwig burg
und Kar Krämer Ver lag S tuttgar t
Zürich
Alle Rechte
vorbehalte n. All rights re erved
Gesamthers tel lun
g: Kar K rämer Ver lag S tuttgar t
P
rinted in Ge rmany
ISB 3-7828-1516-5
ohnbaue
n n D eu
tschland
He ra
usgegeben von der Wüstenrot S
tiftung
Mit
Beiträgen von
S
tefan Krämer
rno Ledere
r
WemerDurt h
Marku
s Gasser
Ulrich Pfeiffer
Georg dlbert
Ti lman Harlan
der
Joachim B rec h
Wa lter Mü
hlbauer
Niklaus Kahler
Th om
as Lechner
Wo lfgang Glatz
er
Matthias Horx
Ka rl Krä
mer Verlag Stuttgart
Zürich
üstenrot S
tiftung , Ludwigsburg
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 2/80
Inhalt
M
uohnbau
en
n
De utsch land
Wüstenrot Stifung
Wohnungsbau heute
Wohnen in Deutsch land
Stefan Krämer
Gedanken zum
Wohnungsgrundriss
Arno Lederer
Wohnung
sbau a ls Lernprozess
We m e rDur t h
rbeiten + Freiz
e it Wohnen
M
arku s Gasser
Wohnungsmärkte als eismografen
der wirtschaftlichen Entwicklung
Ulrich Pfeif
fer
W
andel und
Perspekt i ven
Chancen
für
da s Wohnen in
der
Stadt
Georg Adlbert
Integration oder Segregation - Neue He
rausforderungen für
Wohnen und
S
tadtentwicklung
Tilman Harla
nder
Te n
denzen zu neuen Fertigungsverfa
hren
und
neuen
Koope rationsformen
m
Wohnungsbau
Joachim Brech , W
alter Mühtbauer
Die
Ressourcen f rage - Nachhal
tigkeit
m
Wohnungsbau
iklau Kohler
Seite
8
12
32
42
60
9
104
124
136
158
Solartec
hnik
n
Wohngebäuden
Thomas Lechner
Intelligent
Horne
und
Multimedia - Neue Te
chno log ien für d ie
pri vaten Haushalte
Wolfgang G
latzer
Zwische
n Konvention
und nn
ovat ion - Wand
el des Wohnens
Matth ias Horx
3 Wettbewerb
Dokumentation
des Gestaltungspreises
der
Wüstenrot St
iftung
Die Erge
bn isse des Gestaltungspreises
We m e rD
urth
Ges
taltungspreis der
Wü
stenrot Stiftung
Wo hnanlage »low bu
dget«, Steinweg in Regensburg
Fink
Jocher
uszeichnun
gen zum Gestaltungspreis
der
Wüstenrot Stif
tung
Gartenhofhäus
er
Lessingstraße /Rat tannenweg
/Olbrichtstraße in Weimar
Walter Stamm-Teske
, Schettler Wittenberg
Wo hnanlage ansenpark , ansenstraß e in Lörrach
Würke
rt Felchlin
Wohnanla
ge Bodel chwinghweg in Darmstad
t-Eberstadt
Gü nter Pfeifer
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 3/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 4/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 5/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 6/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 7/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 8/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 9/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 10/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 11/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 12/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 13/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 14/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 15/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 16/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 17/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 18/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 19/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 20/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 21/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 22/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 23/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 24/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 25/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 26/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 27/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 28/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 29/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 30/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 31/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 32/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 33/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 34/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 35/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 36/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 37/80
Eigenheimsiedlung Erding 1998 Vandkunsten, Ko
penhagen). Mischung von zwei- bis dreigeschosssi
gen Doppel- und Reihenhäusern
mit
Geschosswoh
nungsbau
n
Blockrandbebauungoder
als
Punkthäu
Amsterdam, Amstelveenseweg, 3
Drive-in und Patiohäuser 1995 Arc
Kaan)
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 38/80
ser
Eigenheimsiedlung
nPraunheim« n
Frankfurt
am
Main 1928 Ernst May u.a.). Zwei- bis dreigeschossige
Einfamilienreihenhäuser, viergeschossige Mehrfamili
enhäuser
Interessanter Ansatz einer städtischenReihenhaus
zeile nnerhalb der n programmatisch offener Bau
weise errichteten Weißenhofsiedlung
n Stuttgart des
HolländersJ.J.P. Oud, 1927. Die Reihenhäuser sind auf
einem sehr kleinen Grundstück n äußerster Effizienz
verwirklicht
114
bauens gilt es aber wieder zu entdecken.
Gemeint
ist hier
zum
Beispiel das städtisch
Reihenhaus oder das Stadthaus oder Rekombinationen im Bereich des verdichteten
Wohnungsbaus. So modern uns heute die historischen Vorbilder wie das Holländische
Viertel in Potsdam oder zum Beispiel einzelne
remer
Stadtquartiere auch anmuten,
haben sie doch die weitere wohnbautypologische und städtebauliche Entwicklung in
Deutschland wenig beeinflusst, während das europäische Ausland diese Bautraditionen
in Maßen weiter gepflegt hat, wa interessanterweise in Ländern wie England oder den
Niederlandenauch mit einer hohen Eigentumsquote einhergeht.
Es sind indes aber auch die Planungsnormen selbst, die
einem
urbanen Wohnen
in
Form einer verstärkten Nutzungsmischung und Integration des Wohnens in das Stadtge
füge entgegenstehen. Die Praxis der utzungszonierung hatte
vor dem
Hintergrund der
zunehmenden Unbewohnbarkeit der Städte im 19. Jahrhundert seine Berechtigung.
Seither hat sich die Situation grundlegend geändert. Industrie,
Handwerk
und Gewerbe
produzieren mit deutlich geringeren Belastungen für die Wohnumwelt, so dass für die
Absonderung
desWohnensaus
der Stadt die Ursachen weitgehend entfallen sind.
Beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte hat sich die Transformation der
Strukturen der alten Stadt in solche der aufgelockerten und funktional gegliederten fort
ge etzt, wobei in zahlreichen Entwicklungsplanungen das Wohnen
auf
die Außenberei-
GeorgAdlbert
Sockelgeschoss
Eingangsgeschoss Obergeschoss
Dachgeschoss
ehe verwiesen wurde.
Der
Innenbereich blieb in der Regel den zentralen Funktionen von
Handel, Dienstleistung und Gewerbe vorbehalten.
6
Die Leitbilder des städtebaulichen
Funktionalismus haben das Bewusstsein und das Handeln der verantwortlichen Planer
generationen in der Nachkriegszeit entscheidend geprägt und waren mit dem Anspruch
einer Befreiung des Wohnens
7
aus den urbanen Bindungen und unter den Vorgaben
»Belichtung, Belüftung, Besonnung« gegen die Strukturen der historischen Stadt ge
richtet. Ein aktueller Blick
auf
die Inhalte von Bebauungsplänen zeigt, in welchem
Maße die so genannte Störungsvenneidung wechselseitiger Nutzungen als einklagbare
Chancen für das Wohnen
in
der Stadt
f
I
l
Schnitt
,.
Vgl. hier:u beispielhaft: Land
(Hrsg.
,
Wiederaufbau der Innen
try und Liibeck Chancenund Plä
17
Exemplarisch hier:u: Sigfried
Wo men, Zürich und Leip:ig 1929
Rotterdam Rijswik 1997,20 städtis
mit
dreigeschossigen Treppenbau
erinnert
an J.J.P. Ouds Reihenhäu
hof Stuttgart
Architekten Klunder
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 39/80
trennen. Die dadurch m Erdgeschoss gewonnenen Flächen können beispielsweise für
das Arbeiten oder eine separate Wohnung oder für Gemein schaftsräume genutzt wer
Stapelreihenhäuser n Berlin 1996
tum
als
Alternative
zur
Suburban
pherie Architekten Feige+
Partne
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 40/80
Amsterdam Sporenburg
1998. 44 Stadthäuser. Parzel-
lenstruktur, bauliche
Dichte
und Nutzungsmischung
sind die
eitenden
Kriterien
der städtischen Entwurfs-
philosophie Architekt
Kees Christiaanse
~ ~
il
r
I
2. Obergeschoss
I =:
~ a
1. Obergeschoss
E i l ~ q[O
Erdgeschoss
0
[
I
I I I
r1
l
H
ffih
l
OID
JJ
I I
I n
Schnitt
118
den. Insge amtbietet das Gartenhofhaus eine hervorragende Chance, die individuellen
Qualitäten des Wohnens im Grünen mit den städtebaulichen Anforderungen zu verbin
den. Voraussetzungen sind eine städtebauliche Gestaltung der einzelnen Häuser über
einen qualifizierten Bebauungsplan , die Beauftragung von erfahrenen Architekten und
die frühe Beteiligung der künftigen Eigentümer und Nutzer
m
Sinne einer größtmögli
chen Berücksichtigung der Wohnbedürfnisse.
Durch die Verwendung von dreigeschossigen Reihenhäusern mit schmalem Grund
r ss auf kleiner Grundfläche können Dichtewerte erreicht werden, die mit dem Ge
schosswohnungsbau vergleichbar sind. Dieser städtische Reihenhaustyp wird auch als
Stadthaus bezeichnet, denn er lässt sich gut n innerstädtische Wohngebiete integrieren.
In den siebzigerund achtziger Jahren sind hierzu zahlreiche Wettbewerbe ausgeschrie
ben worden, um diese Wohnform auf breiterer Basis populär zu machen. Die wenigen,
wegen der hohen Baulandpreise innerstädtischer Grundstücke zumeist n der städti
schen Peripherie realisierten Modellvorhaben haben das dem Stadthaus innewohnende
Potenzial nicht entfalten können und keine Breitenwirkung ausgelöst. Ohne Zweifel ist
aber das Stadthaus eine urbane Wohnform, deren Funktion und Bedeutung m Zeichen
wachsender Flächenpotenziale n den Städten und tendenziell sinkender Baulandprei e
neu und kreativ ausgelotet und erprobt werden müsste. Im Idealfall ist das Stadthaus ein
dreigeschossiges Haus mit oder ohne Dachgeschossausbau) in geschlossener Bau
weise auf kleiner Parzelle mit der Möglichkeit des Arbeiten m Souterrain, der Unter
bringung der Hauptwohnung m Hochparterre und ersten Obergeschoss sowie einer
Zweitwohnung oder eines Arbeitsraums
m
zweiten Obergeschoss und im Dachge
schoss. Das Stadthaus
n
dieser Form gibt dem Wandel von Wohnen und Arbeiten Ent
wicklungsmöglichkeiten und kann dem Lebenszyklus der Familienhaushalte Rechnung
tragen. Diese Einschätzung bezieht sich auch auf die so genannte Stadtvilla eines zu-
Georg dlben
meist drei-bis viergeschossigen Gebäudes größeren Volumens zumeist in Pavillonbau
weise mit der Möglichkeit des Etagenwohnens.
Die mit Reihenhäusern oder Gartenhofhäusern zu erzielende Dichte ist aber insofern
noch begrenzt, als die Höhenentwicklung nicht über drei Geschosse hinau geht. Sollen
städtebaulich erwünschte höhere Dichtewerte erreicht werden, so müssen die Wohnein
heiten gestapelt werden. Dabei solltenjedoch die Vorzüge des Eigenheimwohne ns nicht
verloren gehen. So genannte »Haus n Haus-Lösungen « mit Laubengangerschließung
und zweigeschossigen Maisonettewohnungen können in gleicher Weise ein vielfaltiges
Wohnungsangebot
n
städtischen Quartieren schaffen, das von der Kleinwohnung bis
zur zweigeschossigen Familienwohnung über 100 Quadratmeter mit oder ohne Garten
anteil reicht. Über eine städtebauliche Entwicklungsplanung , die unter Nutzung von
Konversionsflächen n innerstädtischen Lagen auf die breite Typologie der hier genann
ten Bau- und Wohnformen zurückgreift und sie m Hinblick auf die Nachfragewünsche
n
zeitgemäße Lösungen übersetzt, werden die Städte auch besser n der Lage sein, in
einen Wettbewerb mit dem Bauen auf der grünen Wiese einzutreten. Die Chancen und
Potenziale einer kreativen Verwendung von Wohnhaustypo logien eines dritten Weges
Gartenhofhäuser, Reihenhäuser, Stadthäu er, Stadtvillen, »Haus
n
Haus-Lösungen «
usw.) für die Rückgewinnung des Wohnens
n
die Stadt wie
n
gleicher Weise für die
städtische Eigentumsbildung sind dabei noch längst nicht ausgeschöpft, ja noch nicht
einmal systemat isch beurteilt und auf eine breite Akzeptanz von Nachfrage hin über
prüft worden. An der Beantwortung der Frage, ob und wieweit mit urbanen Wohnbau
typologien die Wohnbaukultur n den Städten befördert werden kann, wird ich auch
entscheiden, ob die Städte gegenüber dem Umland wettbewerbsfähig werden und das
bekannte Hase-Igel-Spiel Gewin ner Umland - Verlierer Stadt) m Hinblick auf die
Wanderungsbewegungen von Wohn- und Arbeitsbevölkerung längerfristig für sich ent
scheiden können.
Die Beispiele, bei denen auf diese Wohnbautypologien zurückgegriffen wurde und
damit eine gün stige Kombination und Korrelation zwischen städtebaulicher Form
einerseits und Bildung von Wohneigentum auf kleinen Parzellen in der Stadt anderer
eits herbeigeführt werden konnte, sollten n dieser Richtung überzeugen und für die
Zukunft Mut machen.
Chancen für da Wohnen in der Stadt
Grundriss der unteren
Maisonette
Schnitt
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 41/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 42/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 43/80
Jugendlichen der Vorstädte, in ihrer aussichtslosen Lage zwischen Arbeitslosigkeit, Her
umhängen, Kleinkriminalität und Dealen tatsächlich wie »Galeerensklaven « fühlen. Mit
deren immer wieder aufflackernden Gewaltbereitschaft entstehen in der Wahrnehmung
erfassten Straftaten (überwiegend Anzeigen, nicht etwa Verurteilungen ) quantitativ
je
nach dem Anzeigeverhalten der Bevölkerung, Änderungen von Versicherungsregeln,
der Aufmerksamkeit und Intensität der polizeilichen Kontrolle gegenüber einzelnen
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 44/80
Brennende
Autos
n
der
Banlieu
Zitiert in : M. Eisner, Das Ende der : ivilisierren
Stadt
?:
Die Auswirkungen von Mode
misi
erung und
urbaner Krise auf Gewalrdelinquen: ,
Fran/..
f urr am
MainiNew York 1996, S. 11.
Der Spiegel, H. 6 998,
S.
62.
' Srurrga
rr
er Zeitung vom 22.4 .
/99
8,
S.
6.
Srurrgarrer Zeirun g •
•o
m 22.4 .1998.
S.
6.
K
Ronneberger, Sr . Lan:,
W.
Jahn, Die Stadt als
Beure. Bann 1999,S . 174.
126
der Kerngesellschaft in den Städten zugleich wieder unkalkulierbare Konfliktpotenziale
beziehungsweise , mit einem Begriff aus dem 19. Jahrhundert, »neue gefährliche Klas-
sen
«.
Der Begriff der »gefährlichen Klas en« hat sein offensichtliches KoiTelat im Begriff
der »gefährlichen Orte«. Vielleicht als der öffentlichkeitswirksam te Indikator für die
zunehmende Desintegration der Stadtgesellschaften kann das veränderte Sicherheitsge
fühl beziehungsweise der Anstieg der Kriminalitätsraten angesehen werden. Der verän
derte Stellenwert innerhalb der öffentlichen Aufmerksan1keit ist auch empirisch beleg
bar: So räumten nach einer Schweizer Studie etwa Schweizer Zeitungen dem Thema
Kriminalität zu Anfang der neunziger Jahre etwa zehnmal mehr Raum ein als noch zu
Anfang der siebziger Jahre. '
3
Auch hierzulande haben sich die Medien mit einer zum Teil
reißerischen Berichterstattung des Themas breit bemächtigt und ohne Zweifel zur sozia
len Stigmatisierung einzelner »sozialer Brennpunkte« beigetragen. So charakterisierte
etwa der »Spiegel« 1998 unter dem Titel »Ruinen der Hoffnung« das Spessartviertel in
Dietzenbach als »Schandfleck
«
als eine »no-go-area« mitten in der Provinz, in dessen
»Gebäudeschluchten« ein blutiger, abendlicher Showdown gleichsam zur Normalität
geworden sei: »Hier lässt sich wie unter Laborbedingungen studieren, was die Soziolo
gen meinen, wenn sie von gesellschaftlichen Desintegrationsprozessen sprechen. Aus
grenzung, Arn1ut, Perspektivlosigkeit und das Aufeinanderprallen verschiedener Kultu
ren verdichten sich am Ort rand von Dietzenbach zu einer kritischen Masse.«'* Die
neuen »gefährlichen Orte« sind dabei auch die Plätze, an denen sich die neuen »gefährli
chen Gruppen« versammeln. Typisch hierfür war etwa ein Bericht der »Stuttgarter Zei
tung« über den Sturm auf eine »Russen-Disko« in der schwäbischen Provinz: »Am
Samstag Schlag Mitternacht hat die Ordnungsmacht im Unterland mit voller Wucht zu
geschlagen. Ein Polizeihubschrauber leuchtet von oben das Umfeld der Diskothek
>Orion<aus, die nahe Bundesstraße wird abgeriegelt, zwei Flutlicht-Wagen blenden
mehrere hundert Jugendliche vor dem Eingang. Die überraschten Disko-Gäste werden
in Sekundenschnelle eingekesselt, SEK-Beamte in schusssicheren Westen rennen in
Innere, einer springt aufdie Bar, den Finger am Abzug seines Gewehrs.«'
5
Am Ende die
ser bizarren Aktion konnten lediglich zehn Gral11m Marihuana und zwei Gramm Ha
schisch beschlagnahmt werden. Der Etfolg dieser Aktion lag darin , so die Polizei, in
einem tendenziell » echtsfreien Raum« Präsenz gezeigt und wieder »klare Verhältnisse«
geschaffen zu haben. »Es war ein unheimliches Gefühl«, so ein Polizist nach dem Ein
satz, »da standen wir mitten in Deutschland
in
einer Diskothek unter Hunderten von
Leuten-
und keiner hat auch nur ein Wort Deutsch gesprochen.«'
6
Dass ein derartiger, eher hilflo wirkender Aktionismus wenig integrationsfördernd
ist
und-
auch durch die Art der Berichterstattung-Sicherheitsängste geradezu geschürt
werden, liegt auf der Hand. In der Konsequenz der hier zugrunde liegenden Logik droht
eine Eskalation , in der präventive Sozial- und Jugendpolitik immer mehr durch präven
tive Kriminalpolitik ersetzt wird.
17
Die Einschätzung und Bewertung dieser gesamten
Entwicklung verläuft freilich außerordentlich kontrovers. Dabei ist es sicherlich ebenso
falsch, die unbestritten steigenden Sicherheitsängste der Bevölkerung im We entliehen
einer sensationsgierigen und dramatisierenden Medienberichterstattung zuzuschreiben
und damit reale Bedrohungen zu bagatellisieren, wie es umgekehrt unzulässig ist, aus
dem Ansteigen der Fallzahlen der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) vorschnelle
Schlüsse zu ziehen. Die methodischen Einwände, diese Statistik als brauchbares Abbild
der Wirklichkeit anzusehen, sind ebenso zahlreich wie gewichtig. So können die darin
TiIman Harlander
Straftatbeständen oder auch unterschiedlicher Fehleranfälligkeit in der Erfassung ganz
erheblich variieren. Ohnehin spiegeln sie, ohne das so genannte Dunkelfeld, nur
einen
mitunter extrem geringen - Teil (Beispiele: Verkehrsdelikte, Ladendiebstahl, Wirt-
chaftskriminalität) der begangenen Delikte wider. '
8
Viel mehr als eine Grundtendenz ist also aus den PKS-Daten nicht herauszulesen,
dennoch kann an einer besorgniserregenden Steigerung einschlägiger Kriminalitätsra
ten während der letzten Jahrzehnte kein Zweifel bestehen. Dies gilt auch und gerade für
die für das Sicherheitsgefühl beim Wohnen und im öffentlichen Raum bedeutsamen De
liktgruppen wie Raub (Verzehnfachung seit den fünfziger Jahren, nur alte Bundesländer)
und Diebstahl unter erschwerenden Umständen (ebenfalls Verzehnfachung seit den
fünfziger Jahren, nur alte Bundesländer). '
9
Natürlich streuen die Fallzahlen
in
räumli
cher Hinsicht sehr tark. Schwerpunkte der Kriminalität sind, bezogen auf die Gemein
degrößenklassen, die Großstädte ab 500000 Einwohnern. So wurden etwa bei Raubde
likten 1998 in den Großstädten (212 Fälle pro 100000 Einwohner) mehr als achtmal so
viele Delikte erfasst wie in den Kleinstädten bis 20000 Einwohner (25 Fälle pro 100000
Einwohner). Auch beim schweren Diebstahl oder der gefährlichen und schweren Kör
perverletzung liegt das Opferrisiko in den Großstädten mehr als dreimal so hoch wie in
den Kleinstädten. Innerhalb der Großstädte wiederum zeigt sich, darauf hat zuletzt die
Zeitschrift »Focus« - charakteristischerweise ohne jeden Verweis auf die Datenproble
matik- in einem Großstadtvergleich aufmerksam gemacht, ein sehr deutliches Nord
Süd-Gefälle: Städte wie Berlin (8373 Raubüberfälle, 11940 Wohnungseinbrüche 1999)
oder Harnburg (5399 Raubüberfälle, 7663 Wohnungseinbrüche 1999) wurden dabei als
»Tummelplätze der Räuber«, Städte wie München (824 Raubüberfälle, 1451 Woh
nungseinbrüche 1999) und Stuttgart (603 Raubübetfälle , 670 Wohnungseinbrüche
1999) in dieser Hinsicht als »Inseln der Glückseligen« charakterisiert.
2
Brauchbare Analysen hinsichtlich einzelner Gruppen wie Ausländer
2
' oder Jugendli
cher22 mit zum Teil nicht vergleichbaren gruppen pezifischen Delikten (Beispiel: Ver
stöße gegen das Asyl- oder AusländeiTecht) liegen kaum vor. Tiefergehende Studien wie
die Arbeiten von Manuel Eisner für die Schweiz bestätigen den -zudem noch mit der
Stadtgröße wachsenden-Anstieg der Gewaltdelinquenz seit den sechziger Jahren, ma
chen aber auch den komplexen gesellschaftlichen und situativen Verursachungszusam
menhang deutlich,
in
dem dieser Anstieg zu interpretieren ist.
23
Insgesamt zeigt der Blick
auf das verfügbare Zahlenmaterial, dass trotz alarmierender Entwicklungen in einigen
Teilbereichen nicht von einer »Amerikanisierung« der Verhältnisse gesprochen werden
kann. Kriminalitätsschwerpunkte wie in den US-amerikanischen »Hyperghettos« der
achtziger und neunziger Jahre existieren hierzulande nicht. Abge ehenvon einigen we
nigen besonders belasteten Quartieren in Berlin, Han1burg oder Duisburg ist eher ein an
deres Bild typisch: Da Auseinanderdriften der Sicherheitsängste der Bevölkerung hin
sichtlich einzelner als problematisch eingestufter Quartiere und die Zahl der dort poli
zeistatistisch belegbaren Straftaten. Kriminologen sprechen in diesem Zusammenhang
gerne vom »Paradox der Kriminalitätsfurcht Die Furcht entsteht am stärksten bei den
Gruppen, die am wenigsten von Kriminalität betroffen sind.«
24
Tatsächlich weisen ge
rade die am meisten verunsicherten Gruppen, ältere Menschen und Frauen, die niedrigs
ten »Viktimisierungsraten« auf, während die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu
werden, gerade für wenig verängstigte jüngere Männer mit Abstand am höch ten ist.
5
Als Beispiel für das Auseinanderklaffen von statistischem Abbild und subjektiver
Wahrnehmung der Realität mag Stuttgart-Freiberg/Mönchfeld dienen, eines von vier
Integration oder Segr
eg
ation - eue Herausforderungen für Wohnen und Stadtentwicklung
Bundeskriminalamr Poli
:e
ilich
1998 ,
Vo
rbemerkung, URL: w
1998, 10.04.00;
W.
Riigeme1 Poli
statistik. Das ver:errte Bild, in : dp
lage zu Deutsche Poli
:e
i Nr. 51199
" G. Albrecht, Anomie oder Hyste
Die bundesrepublikanische Gese
Krimina
lirärsentwicklung, in : W. H
Was treibt die Gesellschaf t ausein
am Main 1997,
S
516 ff.; die ne
BKA
fiird
as Jahr 1998
:e
igen ür d
die Diebstahlskriminalität einen :
ten Versicherungsbedingungen
verbesserten Sicherh eirseinrichtu
ve
rstärkter poli
:e
ilicher Ko
mr
o
Rückgang der Fall:ahlen.
' Focus Heft 1512000.S. 44 ff.
Die »nichtdeutschen Tarverdächr
heterogene Gruppe ( hier:u rechn
auch Angehörige von Stationie
m
Touristen, Gewerbetreibend
e,
As
dass summari sche Schlussfolge
:wangsläu ig u fa lschen Schlus
Fehlimerprerarionenf iihre
nmü
sse
Neueren Forschungen :ufo lge k
BKA-Zahlen heraus:ulesend
e st
Gewaltkriminalität v on Kindem u
seit 1984 (um d as 3,3-fache)
u
e
auf
einem veränderten An:eigeve
rh
einigen Bereichen seien aber doch
des BKA ,deutliche
Tr
endaussagen
etwa b ei Raub der Anteil Jugend
der »Anteil nichtdeutseher Tarver
proportional hoch, BKA 1998,
delpksl pks1998, 10 .04.00,
Tab
elle
Vgl. M. Eisner, Das Ende der
:i
Die Auswirkungen
\
Modemi sie
Krise au Gewalrdelinquen: , Fr a
New York 1996; Kriminalität sschw
Umgebung des Züricher B ahnho
Straßenkriminalität »währe
nd
der
Drogens:ene ... ein Ausmaß erreich
wirkungen bis hin :ur Häufigkeit v
gungen und der Entwicklung de
preise f eststellen
li
eßen (Eisner
auch in der Schwei: de r neun:ige
Phänomen.
W. Riigemer, Poli:e iliche Krim
••er
:e
rrre Bild, in : dp special Nr. 6,
sche Poli
:e
i Nr. 511999.
25
Nach der US-amerikanischen
Victimi:ation Survey« liegen di e
rar
en« bei Jugendlichen, Schwar
:
Armen am höchsten , URL: ~ ~ ~ •
09.0./.00.
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 45/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 46/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 47/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 48/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 49/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 50/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 51/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 52/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 53/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 54/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 55/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 56/80
Maßgebend ist, wie die Schnittstellen bearbeitet werden. Je weniger Berufe auf der
Baustelle anzutreffen sind, desto geringer ist die Komplexität.
Mit der Idee des so genannten technischen Blocks liegt ein weiterer Versuch vor, die
Menge der Schnittstellen auf der Baustelle zu verringern. Diese schon in den sechziger
Jahren verfolgten Versuche werden heute wieder intensiver aufgegriffen. Ein techni
onsstätte herzustellen. Buropahaus ist eine Produktionsmethode, nach der Häuser indus
triell und individuell »Stein auf Stein« gefertigt werden. Mit eigens entwickelten Güter
wagen und LKWs werden die Module zur »Baustelle« geliefert und dort montiert. Die
computergesteuerte Produktion erlaubt eine individuelle Planung des Bauherrn mit
»seinem« Architekten. Auch die Entwickler des so genannten Euro-Hauses, das eine
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 57/80
152
scher Block ist eine lnstallationseinheit , die möglichst alle technischen Leitungsführun
gen und Regelungsgeräte enthält und außerhalb der Baustelle
in
einer Fabrik montiert
wird. Teils kann der technische Block das gesamte Badezimmer umfassen. Der techni
sche Block könnte von einem dafür eigens qualifizierten Handwerker hergestellt wer
den. Die Qualifikation entspricht aber nicht mehr den ständischen Vorstellungen. An der
Baustelle besteht dann das Problem, wie der technisch anspruchsvolle Block mit den
technisch weniger anspruchsvollen Teilen, die entsprechend weniger präzise gearbeitet
sind, eingefügt wird. An dieser Problematik, die bis
in
die für so wichtig erachteten Ge
währleistungsfragen reichen, scheitern derartige Technikkonzepte schnell oder sie wer
den so teuer, dass wieder der »gute alte Handwerker« bestellt wird. Die »Disparitäten «
in der Technikentwicklung einzelner Bauteile stellen also ein Rationalisierungshinder
nis dar.
Während bei den Betonsystembauten die integrierte Vorfertigung zwischen tragen
den Teilen und Ausbauteilen als gescheitert gilt, werden beim Holzsystembau die unter
schiedlichen Anforderungen
in
einer Tafel verbunden. In die Holzrahmen werden die ln
stallationsrohre mit eingebaut beziehungsweise in Vorsatzschalen dazu addiert.
Neue Impulse durch »Seiteneinsteiger« vom schlüsselfertigen zum selbstkreierten
Haus
Da die Impulse, die die neuen Kommunikationstechnologien für das Planen und Bauen
bringen, von den Bauträgern als Auftraggeber und den Baufirmen kaum aufgegriffen
werden, kann es nicht ausbleiben, dass sich neue Unternehmen bilden, die bisher auf die
sem Markt nicht auftraten, oder dass sich Hersteller von »Markenartikeln « beim Woh
nen zu strategischen Allianzen mit Systernherstellern, Banken und Maklern verbinden,
um neue Märkte zu erschließen. Die Kostenfrage ist ein zu berücksichtigender Markt
faktor. Der zweite ist der Wandel der Lebensstile.
Vor kurzem hat IKEA in einer Allianz mit der größten skandinavischen Baufirma ein
IKEA-Haus auf den Markt gebracht, zunächst
in
Schweden. Die IKEA-Philosophie
prägt das Haus. IKEA will, dass man gut für sehr wenig Geld wohnen kann. Es besteht
die Wahl zwischen mehreren Größen. IKEA-Häuser können unterschiedlich miteinan
der kombiniert werden: nebeneinander, über Eck angeordnet usw. IKEA bietet einen
umfassenden Beratungsservice von der Finanzierung bis zur »Architektur«. Ein Archi
tekt seine Kosten sind im Kaufpreis inbegriffen) steht jedem Käufer für eine bestimmte
Zeit zur Verfügung, um die Wände anzuordnen oder das Haus einz urichten.
Es kann erwartet werden, dass über solche »Seiteneinsteiger« und Allianzen Impulse
auf die industrielle Wohnungsbauproduktion ausgehen werden, die auf das Kleinmaß
stäbliche des Wohnens eingehen. Das wird Rückwirkungen auf das bisherige, schwer
fällige Wohnbausystem haben.
Eine Tochtergesellschaft der Hochtief AG, Streif, möchte neue Märkte mit einem in
dividuellen Hauskonzept erschließen. Das »schlüsselfertige« Haus scheint kein ausrei
chendes Angebot mehr zu sein. Grundlage des neuen Streif-Hauses ist die modulare
Bauweise. Am Computer soll der Käufer nunmehr sein Haus aus einzelnen Modulen -
Dach, Fassade, Erker usw selbst zusammenfügen. Auch das so genannte Buropahaus
setzt auf Individualisierung. Die Idee dieses Hauses besteht darin, die traditionelle Mas
sivbauweise Ziegel, Beton) in Großelementen
in
einer vollautomatisierten Produkti-
Joachim Brech, Walter Mühlbauer
Stahlkonstruktion ist, sieht neben den niedrigen Kosten für den Verbraucher
in
der Indi
vidualisierung des Produkts einen wesentlichen Marktfaktor. Mit solchen Konzeptionen
möchten die Anbieter den Wunsch nach individueller Hausplanung mit den Vorteilen
der industriellen Produktion verbinden. Die hohe Fertigungsgenauigkeit-sie liegt nach
Herstellerangaben im Millime terbe reich - trägt dazu bei, das beim konventionellen, ge
werkeweisen Bauen geradezu unvermeidliche Problem der Schnittstellen zu lösen. Von
einigen Herstellern wird auch hervorgehoben, dass auf diese Weise produzierte Häuser
recyclingfähig sind, denn die Materialbeschaffenheit ist exakt definiert und die Verbin
dungen können wieder getrennt werden, da die Komponenten montiert und nicht etwa
mit irgendwelchen Verbundmaterialien verklebt sind. Wie beim Auto ist jedes Teil in
seiner Zusammensetzung dokumentiert.
Auch Holzsystembaufirmen bieten - allerdings nur
im
oberen Preissegment - an,
höchst individuell entworfene Häuser zu bauen. Im Unterschied zu den Fertighausher
stellern wie Streif müssen sie nicht mit Modulen arbeiten, sondern die Flexibilität der
Holzbauweise erlaubt praktisch beliebige Ausformungen. Der Individualisierungsgrad
dieser Anbieterbeschränkt sich aufden Einfamilienhausbau.
Es ist aufschlussreich, dass die Anbieter individualisierter industriell hergestellter
Häuser unterschiedliche Zielgruppen im Auge haben. Streif zum Beispiel bietet ein
Haus an, das sich äußerlich nicht von einem konventionellen Haus unterscheiden lässt.
Der Hersteller von Buropahaus erklärt , einzig ein Massivhaus werde von den Nachfra
gern als Haus akzeptiert, abgesehen davon, dass aus klimatischen und Gründen des
Schallschutzes Speichermasse benötigt werde. Mit dieser Auffassung orientieren sich
die Hersteller an einer Klientel, die im Haus einen Mittelpunkt des Lebens sieht und eine
sichere Heimat bauen möchte.
Beim Konzept des Euro-Hauses hingegen dürfte die Nachfrage mehr von sozialen
Gruppen kommen, die technologischen Entwicklungen gegenüber offener sind, denn
Stahl und Glas sollen nach den vorliegenden Inform ationen-die wesentlichen Gebäu
debestandteile sein. Bei der Produktion reihen sich wie beineueren Autofabriken neben
der Fertigungsstraße mit Robotern Handwerksbetriebe und Lieferanten , die ihre Pro
dukte im Fertigungstempo »andocken«. Es handelt sich also um eine Weiterentwicklung
des industriellen Bauens zur Automatisierung. Das Haus kann mit einem speziellen
Transporthubschrauber in einem Umkreis von 400 Kil ometer transportiert werden.
Die Nachfrage Individualisierung des Wohnungsmarkt s
Beim Vergleich zwischen dem hohen Technologiestand der Automobilindustrie und
dem niedrigen der Wohnungsbauproduktion wird darauf hingewiesen, dass die Nachfra
ger an Wohnungen andere Maßstäbe anlegen würden als an Autos. An diesen beiden
Produkten zeigt sich die Polarität zwischen Mobilität und Immobilität. Das Auto ist
Sinnbild der erzwungenen und der erwünschten Mobilität, das Haus im Idealfall das
Eigenheim - hingegen versinnbildlicht den Wunsch nach Schutz, Geborgenheit und
Heimat.
Die Nachfrager im Zwiespalt zwischen Mobilität und lmmobilität
Weshalb aber können diese Wünsche nicht mit Produkten erfüllt werden, die auf ein und
Tendenzen zu neuen Fertigungsverfahren und neuen Kooperationsfonneo im Wohnungsbau
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 58/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 59/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 60/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 61/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 62/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 63/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 64/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 65/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 66/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 67/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 68/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 69/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 70/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 71/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 72/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 73/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 74/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 75/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 76/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 77/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 78/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 79/80
7/25/2019 16b_Wohnbauen in Deutschland.pdf
http://slidepdf.com/reader/full/16bwohnbauen-in-deutschlandpdf 80/80