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1940 40 MACHT UND MYTHOS 1980 2000 - pro aurum · PDF fileternational bekannte Goldexperte Bruno Bandulet, ein nach oben manipulierter Goldpreis. Die Hoffnung des Präsidenten: Wenn

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2 FOCUS-MONEY 38/2015

MONEYMARKETS

Fotos: Dreamstime, 123 RF, iStockphoto Composing: FOCUS-MONEY

MACHT UND MYTHOS

Viel Papier, wenig WertSeit dem Ende des Goldstandards hat der Dollar gegenüber Gold rund 80 Prozent an Kaufkraft verloren. Kein Wunder, stand die Notenpresse doch seitdem kaum still und minderte den Wert der Währung durch Inflationierung.

Gold

Schatzsuche: Spezi-ell in Zeiten hoher Unsicherheit ist Gold gesucht

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FOCUS-MONEY 38/2015 3Fotos: Depositphotos, British Museum, US Mint

MACHT UND MYTHOS

TITEL

litische Umfeld hätte Anleger eigentlich in den sicheren Hafen Gold treiben müssen: Die Zypernkrise war auf dem Höhepunkt, es drohte der Zusammenbruch großer Ban-ken, und just am Wochenende hatten die Euro-Finanzmi-nister beschlossen, zur Rettung der Pleitebanken auch die Guthaben der Sparer zu plündern. Nicht nur Branchen-insider wie der Analyst Dimitri Speck haben da nur eine einzige Erklärung für den Preissturz: Der Goldpreis wurde mit Eingriffen von außen künstlich nach unten gedrückt.

Nun wäre das nicht die erste Manipulation mit dem be-gehrten Edelmetall. Die Geschichte des Goldes ist auch eine Geschichte geheimer und offener Eingriffe in das Preisgefüge und politischer Einflussnahmen. Trotz allem zeigt die Goldhistorie aber auch, dass sich auf Dauer we-nig gegen die Gesetze des Marktes ausrichten lässt und sich echte Werte immer wieder behaupten.

Gold gilt seit Jahrtausenden als Symbol für Stabilität –

und trotzte langfristig allen Manipulationsversuchen.

Auch heute sichert es Vermögen und Werte

Gold gilt seit alters her als Zeichen von Macht und Ver­ehrung. So wurde etwa der ägyptische Pharao Tutanch­amun mit reichen Grabbeiga­ben aus Gold bestattet, da­runter die weltberühmte Totenmaske des Gottkönigs.

Göttliche Verehrung Wie ein KrösusKroisos, der König von Lydien, soll als erster Goldmünzen mit einheitlichem Gewicht geprägt haben und dürfte damit als Erfin­der des Währungswesens gelten. Münzen mit standardisiertem Wert schufen die Voraussetzung für die Abkehr vom Tauschhandel und die Entwicklung eines Warenverkehrs über große Distanzen hinweg.

Der Morgen des 12. April 2013 wird den Händlern an der New Yorker Terminbörse Comex wohl noch lan-

ge im Gedächtnis bleiben. Kurz nach Handelsstart gingen Verkaufsorders über insgesamt hundert Tonnen Gold ein – und schickten den Preis von knapp 1600 Dollar je Fein-unze auf Talfahrt. Als die Marke von 1540 Dollar erreicht war, verstärkten ausgelöste Stoppkurse den Einbruch noch. Insgesamt wurden an diesem Tag fast 370 000 Futures ge-handelt – fast doppelt so viel wie im Durchschnitt. Auf dem Papier entspricht das einer Menge von 1140 Tonnen Gold.

Als sich die Verkäufe am folgenden Montag fortsetzten, kostete die Feinunze nur noch 1340 Dollar, innerhalb ei-ner Woche verlor der Goldpreis auf diese Weise fast 20 Pro-zent. Und das, obwohl alles für Gold zu sprechen schien: Die Nachfrage war weltweit hoch, die Produktion, die sich nur bei hohen Preisen lohnt, ebenfalls. Auch das po-

ca. 560 v. Chr.ca. 1320 v. Chr.

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MONEYMARKETS

FOCUS-MONEY 38/20154

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JAN F M A M JUN

USDGold in US-Dollar je Unze für das Jahr 1999

1999

16. März: US-Präsident Clinton

schlägt IWF-Goldverkäufe vor

7. Mai: Britisches Schatzamt

kündigt Goldverkäufe an

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JAN F M A M J J A S O N DEZ

USDGold in US-Dollar je Unze für das Jahr 2013

2013

stärkster Einbruch seit mehr als 30 Jahren

Fotos: 123RF, iStockphoto, Pro Aurum

Weltweiter Mythos Als Erfinder der Goldmünzen gelten die alten Griechen:

König Kroisos von Lydien soll im 6. Jahrhundert v. Chr. als Erster das Prägen von Goldmünzen mit einheitlicher Grö-ße angeordnet haben. Dieses Zahlungsmittel war leicht transportabel, lagerfähig und erleichterte wegen seines einheitlichen Wertes den Handel – kein Wunder, dass es sich rasch etablierte.

Möglich war das, weil Gold seit urdenklicher Zeit kul-tische Verehrung genoss und als herausragender Wert galt. Schon die alten Ägypter benutzten Gold als Schmuck und bei religiösen Zeremonien, ihre Tempel glänzten vor Gold

– die Maske des Pharao Tutanchamun legt Zeugnis von dieser Bedeutung ab. Das galt auf der ganzen Welt: Die Maya des präkolumbianischen Amerika schätzten Gold ebenso wie indische Priester oder die Kaiserdynastien Chinas, die Azteken Mexikos häuften gewaltige Gold-schätze an, und das „Gold der Skythen“ war sprichwört-lich. In der griechischen Mythologie löst ein goldener Ap-fel einen Streit unter drei Göttinnen aus, den der Jüngling Paris entscheiden soll, und Jason macht sich mit seinen Argonauten auf die gefahrvolle Suche nach dem goldenen Vlies. Stets war Gold ein Symbol von Macht und Größe – wer es besaß, genoss Ansehen und Vertrauen.

Frühe FälschungenDoch mit der Verwendung von Gold als Währung kam es

unweigerlich zum Missbrauch dieses Vertrauens. Zu groß war die Versuchung, den Goldgehalt der Münzen durch Beimengen minderwertiger Metalle zu strecken oder gleich komplette Fälschungen herzustellen. Beliebt war auch die Praxis, vor der Weitergabe die Münzen am Rand etwas ab-zufeilen – für Händler ein kleiner Zusatzgewinn, der Wert der Münze sank freilich dauerhaft. Im römischen Reich existierten sogar regelrechte Profi-Werkstätten, in denen im großen Stil falsche Golddenare produziert wurden. Schon der griechische Gesetzgeber Solon (640–560 v. Chr.) drohte für Falschmünzerei die Todesstrafe an, aber auch drako-nische Strafen stoppten den Missbrauch nicht.

Das Brown-Tief

Der große Goldcrash 2013

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Im Jahr 1999 schickte der damalige bri­tische Schatzkanzler den Goldpreis mit ei­ner Verkaufsankündigung auf Talfahrt. Im Durchschnitt stieß Brown das Gold zu 300 Dollar je Unze am Ende einer 20 Jahre andauernden Baisse ab. Ein zweifelhafter Schachzug.

Im April 2013 kam es zu einem der größten Gold­crashs der Geschichte. Binnen zwei Tagen schmolz der Preis um zehn Prozent. Kurz vor Börsenschluss in Euro­pa wurde etwa eine halbe Jahresproduktion an Gold gehandelt. Experten vermuten Zentralbankverkäufe.

ca. 1000 um 1100Schätze im Dschungel

Wechsel auf die Zukunft

Die herausragende Bedeu­tung von Gold zeigt sich in nahezu allen Kulturen der Erde. Schon die Inka nutzten das Metall auf dem Höhepunkt ihrer Kultur vor allem als Schmuck der Herr­scher und für Kultgegenstände bei religiösen Zeremonien.

Geldwechsler wurden zu den ersten Bankiers Euro­pas. Sie bewahrten für Kaufleute auch Gold und Silber auf, stellten darü­ber Schuldscheine aus oder gaben Kredit. Vor allem in den italienischen Stadtstaaten entstand so ein frühes Finanzzentrum.

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5FOCUS-MONEY 38/2015 Fotos: Can Stock Photo, University of Pittsburgh Library System

dies brauchten die Kriegsgegner gewaltige Beträge, um Truppen und Material finanzieren zu können – was lag da näher, als ungedecktes Papiergeld in beliebiger Men-ge zu drucken? In den USA leitete die erst 1913 gegrün-dete Zentralbank Federal Reserve diese Politik des unge-deckten Geldes ein und verabschiedete sich zumindest vorerst vom Goldstandard, der dem Land jahrzehntelang eine Inflation nahe null beschert hatte. Als nach Kriegs-ende die Nationen zur Golddeckung zurückkehrten, ge-schah das in abgewandelter Form. Auf der Konferenz von Genua 1922 wurde der Gold-Devisen-Standard ein-geführt, der es den Staaten erlaubte, US-Dollar und bri-tisches Pfund, die ans Gold gekoppelt waren, als Wäh-rungsreserve zu halten.

Goldpreis beim Frühstück Der Geldvermehrung bot dieses System freilich nicht

Einhalt. Vor allem die USA verfolgten, so der ehema-lige Fed-Banker John Exter, in den 1920er-Jahren einen geldpolitischen „Expansionskurs, der zu Börsencrash und Großer Depression“ führte. Als 1932 Franklin D. Roose-velt US-Präsident wurde, verkündete er den „New Deal“, ein Bündel von Maßnahmen, das die Wirtschaft wieder in Schwung bringen sollte. Dazu gehörte auch, so der in-ternational bekannte Goldexperte Bruno Bandulet, ein nach oben manipulierter Goldpreis. Die Hoffnung des Präsidenten: Wenn Gold steigt, zieht das andere Prei-se mit, und die marode Wirtschaft springt an. Bei Roose-velts Amtsantritt kostete die Feinunze durchschnittlich 20,68 Dollar, nun bestimmte der Präsident den Preis frei-händig – und zwar täglich beim Frühstück. Das Ergebnis war eine Marktmanipulation großen Stils: Die US-Regie-rung diktierte den Goldpreis, indem sie zum festgesetzten Kurs kaufte, niedrigere Preise waren nicht durchzusetzen. Des Spieles müde, legte Roosevelt schließlich den Preis der Feinunze, so Bandulet, bei 35 Dollar fest.

Überdies erließ Roosevelt ein privates Goldverbot. Kein US-Bürger durfte Gold zum persönlichen Gebrauch be-sitzen, sondern hatte es bei den Behörden abzuliefern.

Zunehmend griff die Obrigkeit selbst zu Goldmanipula-tionen. Prachtvolle Paläste, Luxus und Wohlleben, Kriege und Eroberungen wurden schon in der Antike und im Mittelalter gern durch Schulden finanziert – und die lie-ßen sich mit minderwertigem Geld eben leichter zurück-zahlen. So sorgten Herrscher durch alle Jahrhunderte da-für, dass der Feingehalt der Münzen abnahm. Der Aureus, eine von Cäsar und seinem Nachfolger Augustus einge-führte, im ganzen römischen Reich verbreitete Goldmün-ze, verlor beispielsweise im Lauf der Zeit so stark an Wert, dass er im 4. Jahrhundert n. Chr. von Kaiser Kons tantin durch den Solidus ersetzt wurde. Die Neuschöpfung zeigte, dass es auch anders geht: Weil streng auf den Wert die-ser Währung geachtet wurde, genoss der Solidus bis ins 11. Jahrhundert hinein das Vertrauen der Bevölkerung und wurde in der ganzen damals bekannten Welt akzeptiert.

Geld gleich GoldTrotz aller Fälschungen blieb das Vertrauen in den Wert

des Goldes durch die Jahrhunderte ungebrochen. Es bil-dete sogar die Basis für das in der Neuzeit zunehmend aufkommende Papiergeld. Im 19. Jahrhundert etablierte sich – und zwar ganz von selbst ohne internationale Ver-einbarungen – ein klassischer Goldstandard: Banknoten konnten jederzeit zu einem festgesetzten Kurs in Gold getauscht werden. Vorreiter war Großbritannien, bald folgten Portugal, Frankreich, die USA, Russland, Indien oder Japan. Im 1871 entstandenen Deutschen Reich galt bald de facto ein Goldstandard, obwohl er erst 1909 per Gesetz eingeführt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts war Gold in allen wichtigen Wirtschaftsnationen das Maß der Dinge, entweder über eine direkte Bindung des Geldes an das Edelmetall oder an andere goldgedeckte Währungen.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs war es mit dem Gold-standard allerdings erst mal vorbei. Die Pflicht, Bankno-ten in Gold zu tauschen, wurde ausgesetzt, zu groß war die Angst, dass verunsicherte Sparer ihr Papiergeld in sta-biles Edelmetall umwechseln würden – die Goldreserven der Zentralbanken hätten dafür kaum ausgereicht. Über-

1519um 1500EldoradoGlobaler HandelDie Suche nach dem sagenum­wobenen Goldland Eldorado ließ Eroberer wie den Spanier Hernán Cortés gefahrvolle Reisen unternehmen. 1519 landete er an der mexikanischen Küste und wurde dort von den Azteken mit Goldgeschenken empfangen. Trotz solcher Friedensgesten wur­den die indianischen Kulturen durch die Konquistadoren nahe­zu ausgelöscht.

Geschäfte mit Gold und ande­ren Metallen brachten euro­päischen Kaufleuten wie der Augsburger Familie Fugger Macht und Einfluss. Die Fug­ger schufen ein Netz von Minen und Hüt­tenwerken und unter­hielten weltweite Handels­beziehungen.

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MONEYMARKETS

FOCUS-MONEY 38/20156 Fotos: Pro Aurum, Woodrow Wilson Presidential Library, Omni Hotels

Im Land der Freiheit und der unbegrenzten Möglichkeiten galt dieses Verbot immerhin bis Ende 1974. Der Schweizer Privatbankier Lips sieht hier den Beginn einer bis heute andau-ernden „Anti-Gold-Politik“ der USA: „Das offizielle Ziel ist, die Menschen davon abzuhalten, ein Metall zu be-sitzen, das die Regierenden nicht kontrollieren können.“

Feste Kurse Die Marke von 35 Dollar spielte auch 1944 auf der Kon-

ferenz von Bretton Woods eine zentrale Rolle. In dem idyl-lischen Ort im US-Bundesstaat New Hampshire trafen sich die führenden Währungsexperten der westlichen Welt und einigten sich auf eine Finanzordnung für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Kernpunkt war ein System fester Wechselkurse mit dem Dollar als Ankerwährung, wobei der Greenback zu 35 Dollar je Feinunze ans Gold gebunden war. Die Fed verpflichtete sich, diesen Kurs stabil zu hal-ten und Dollar-Guthaben von Zentralbanken der Bretton-Woods-Staaten bei Vorlage jederzeit in Gold umzutauschen. Im Lauf der Jahre geriet dieses System freilich immer stär-ker unter Druck. Für die USA wurde die Einlöse-Verpflich-tung zunehmend zum Risiko. Überdies formierte sich in den 1960er-Jahren unter der Führung Frankreichs eine Front ge-gen die amerikanische Vorherrschaft am Finanzmarkt. Die Folge war eine – so Bankier Lips – „Goldverschwörung“, Bruno Bandulet spricht gar von einem „Goldkrieg“.

Preisdruck durch Verkauf Die Fed wollte in diesem Konflikt unbedingt das 35-Dol-

lar-Limit halten. Weil ein hohes Angebot den Preis drückt, warf sie immer wieder größere Mengen Gold auf den Markt. Zum Teil waren das eigene Bestände, zum Teil ver-lieh die Fed auch Gold, entweder an andere Zentralban-ken oder die sogenannten Bullionbanken, also jene Ban-ken, die für Gold und Silber an der London Bullion Market Association den Weltmarktpreis taxieren. Sie tätigten mit dem Metall Leerverkäufe und strichen satte Arbitrage-gewinne ein. Dennoch stieg der Goldpreis am freien

Londoner Goldmarkt 1960 auf über 40 Dollar. Das führte zur Gründung eines Goldpools, dem neben der

Fed auch die Zentralbanken Englands, Deutschlands und anderer europäischer Staaten angehörten. Einziger Zweck des Pools war, so Goldexperte Bandulet, „durch Goldverkäufe in London den Preis zu dämpfen“.

Der Erfolg blieb bescheiden. Frankreich tauschte wei-ter Dollars gegen Gold, zog die Barren aus den Depots in Fort Knox ab und brachte sie über den Atlantik. Als 1968 der Goldpool geschlossen werden musste, war klar, dass die 35 Dollar am freien Markt nicht zu halten waren. Kon-sequenz: Der Preis wurde in einen offiziellen Kurs von 35 Dollar, der zwischen den Zentralbanken galt, und einen inoffiziellen am freien Markt aufgespalten – und dort stieg er rasch auf neue Rekorde jenseits der 200 Dollar.

Gebrochene Versprechen Die Verpflichtung gegenüber ausländischen Zentral-

banken, Greenbacks in Gold zu tauschen, wurde für die USA angesichts ihres wachsenden Leistungsbilanzdefizits zum Damoklesschwert. Im August 1971 kündigte US-Prä-sident Richard Nixon diese Verpflichtung denn auch über Nacht auf, für Bruno Bandulet „eine klassische Bankrott-erklärung und Betrug an den Gläubigern“. Gleichzei-tig war dieser Schritt auch der Einstieg ins ungebremste Gelddrucken. Neue Höhepunkte erreichte die grassie-rende Verschuldung in den 1990er-Jahren – und erneut geriet der Goldpreis unter Druck. Der damalige US-No-tenbankchef Alan Greenspan lieferte eine mögliche Er-klärung. Der Goldpreis sei wie ein Thermometer mit Psy-chologie. Will heißen: Ein niedriger Goldpreis ist ein Indiz für eine stabile Währung, ein hoher für steigende Inflati-on. Und weil die Bürger den Banken dann ihr Vertrauen entziehen könnten, darf der Goldpreis in Krisenzeiten nicht steigen.

Günstig leihen – leer verkaufen „Im Jargon der Zentralbanken heißt es, nicht manipu-

lieren, sondern intervenieren“, sagt Uwe Bergold, Gold-

1913 1944

Nobler Club

Geheimtreffen

Die Repräsentanten der führenden amerikanischen Privatbanken grün­deten die Federal Reserve, die No­tenbank der USA. Sie bestimmt bis heute die Währungspolitik der Ver­einigten Staaten.

In einem Nobelhotel im amerika­nischen Bretton Woods zurrten die späteren Siegerstaaten die Währungsordnung für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fest. Der Goldpreis spielte dabei eine wichtige Rolle, da der Wert des US­Dollar als globale Leitwährung ans Gold gekoppelt wurde.

benjamin.summa
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7FOCUS-MONEY 38/2015 Fotos: San Diego Air and Space Museum Archive, Family Images, Bild

experte und Partner bei Pro Aurum, im FOCUS-MONEY-Interview (s. S. 8). Ein Beispiel für diese Interventionen lieferte im Jahr 1999 der damalige britische Schatzkanzler Gordon Brown: Er kündigte Goldverkäufe in großem Stil an und schickte den Kurs damit auf eine lang anhaltende Talfahrt. Das Brown-Tief war geboren (siehe Chart S. 4).

Doch nicht nur mit Verkäufen – oder deren Ankündigung – beeinflussen Zentralbanken, Bullionbanken und Staatschefs den Preis des Edelmetalls. Ein ebenso beliebtes wie einträg-liches Mittel ist der sogenannte Gold-Carry-Trade – ein Leer-verkauf. Was kompliziert klingt, funktioniert simpel: Eine Bullionbank leiht sich Gold bis zu einem fixen Termin zu günstigen Konditionen bei einer Zentralbank. Anschließend verkauft sie es zum marktüblichen Preis. Der Erlös wird in ei-ner höher verzinslichen Anlageform geparkt – zum Beispiel in Anleihen. Die Differenz zwischen Anleihenzins und Gold-leihezins ist folglich der Gewinn der Bank. Nun muss ledig-lich der Goldpreis im Zeitraum der Leihe gefallen sein, da-mit die Bullionbank günstig Gold am Markt ankaufen kann, um die Schulden bei der Zentralbank zu begleichen. Damit hat die Bullionbank ein Interesse an fallenden Goldkursen.

Auch Zentralbanken haben ein Interesse an fallenden Goldkursen, weil das Währungsstabilität suggeriert. Ex-perten wie Dimitri Speck, Chefstratege bei Staedel Han-seatic, führen beispielsweise den starken Preisrutsch im Jahr 2013 auf Eingriffe durch Zentralbanken zurück. Heu-te liefen solche Eingriffe vor allem über die Terminmärkte, deren Preisentwicklung als Maßstab für die Entwicklung des Preises für physisches Gold diene. „Auf Dauer kann sich keine Regierung und keine Zentralbank gegen den Markt stellen“, kommentiert Goldexperte Bergold solche Manipulationsversuche. Gold lässt sich eben nicht belie-big vermehren wie Papiergeld, bewahrt seine Kaufkraft – und gerade das macht es für Anleger attraktiv. Angesichts galloppierender Staatsverschuldung scheint jedenfalls viel für Bergolds Prognose von 5000 Dollar (4000 Euro) je Feinunze bis 2020 zu sprechen.

JENS JÜTTNER/SASCHA ROSE/THOMAS WOLF

Schatzsuche an der Wall StreetDeutschland hat Goldreserven von mehr als 3600 Ton­

nen – und auch wieder nicht. Denn der Löwenanteil die­ses Schatzes liegt nicht in heimischen Tresoren, sondern in Paris, London und vor allem New York, wo inzwischen auch die USA ihre Goldreserven bunkern. Etwa 1500 Ton­nen deutschen Goldes sollen in Kellern unter der Wall Street lagern. Vielen Bürgern und Experten ist das sus­pekt: Was nutzen die Barren im Krisenfall, wenn die Bun­desregierung nicht darauf zugreifen kann?

Im Kalten Krieg erschien die Auslagerung noch als kluger Schachzug: Bei einem Einmarsch der Sowjets wäre das Gold in Sicherheit gewesen. Inzwischen freilich klingt dieses Argument wenig stichhaltig. Nach hartnäckigen Forderungen soll nun bis 2020 rund die Hälfte des Schat­zes nach Deutschland gebracht werden.

Die bisherigen Erfolge sind äußerst mager, besonders sperrig zeigt sich Amerika. 2013, zu Beginn der Aktion, lie­ferte die Fed gerade mal fünf Tonnen nach Deutschland, 2014 waren 30 bis 50 Tonnen geplant. Begründet wird das schleppende Tempo mit teils skurrilen Argumenten. So teilte die Bundesbank mit, die Barren müssten vor ei­ner Lieferung nach Deutschland erst umgeschmolzen wer­den, zudem gebe es logistische Probleme. Kein Wunder, dass viele Bürger glauben, das deutsche Gold sei verliehen, verpfändet – oder gar nicht mehr vorhanden.

DEUTSCHE GOLDRESERVEN

Fort Knox: In der Festung in Kentucky lagerte nicht

nur Gold der USA – heute wird es in New York gehortet

1971 2015Ausstieg FantasieUS­Präsident Richard M. Nixon kündigte am 15. Au­gust 1971 über Nacht die Konvertibilität des Dollar in Gold auf. Seither tauscht Amerika Dollar­Bestände anderer Natio­nen nicht mehr in Gold um. Diese Entscheidung gilt auch als Signal für eine ungebremste Staatsverschuldung.

Immer noch kann Gold die Massen faszinieren: Die Su­che nach dem „Goldschatz der Nazis“ sorgt selbst 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch für Schlagzeilen. Seit in Polen ein Zug mit Gold­beständen des „Dritten Reichs“ gefunden wor­den sein soll, blüht die Fantasie der Schatzjäger.

benjamin.summa
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MONEYMARKETS

FOCUS-MONEY 38/2015

INTERVIEW

Fotos: W. Heider-Sawall/FOCUS-MONEY, Pro Aurum

Goldpreis: 4000 Euro bis 2020Uwe Bergold, Partner beim Edelmetallhändler Pro Aurum, verrät, warum der Goldpreis bis Ende des Jahrzehnts abhebt, Minenaktien die günstigste Anlage auf dem Planeten sind und Anleger die Zinswende nicht fürchten müssen

FOCUS-MONEY: Ende vergangenen Jahres gaben Sie die Prog­nose aus, dass der Preis für die Unze Gold bis 2020 bei 5000 US­Dollar beziehungsweise 4000 Euro stehen wird. Halten Sie Ihre Prog nose aufrecht?Uwe Bergold: Ja, absolut. Trotz der stark negativen Stimmung im Goldmarkt hat der Preis seitdem um 15 Prozent zugelegt. MONEY: Doch trotz der jüngsten Verwerfungen an den Märk­ten, zum Beispiel durch den drohenden Grexit, stieg der Gold­preis nicht spürbar an. Wie ist das zu erklären, wo doch Gold stets als Krisenwährung gilt?Bergold: Durch Interventionen am Devisenterminmarkt. Zum Beispiel durch die Schweizer Zentralbank oder die US­ameri­kanische Federal Reserve Bank (Fed). Das sind allerdings nur kurzfristige Eingriffe. Ich denke, an der guten Langfrist­Pers­pektive für Gold wird das nichts ändern. Was aber viel wich­tiger für ein Investment in Gold ist, ist, dass es nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern im Kontext des gesamten Rohstoffmarkts. Schließlich ist Gold ein Rohstoff, aber zur glei­chen Zeit der einzige Rohstoff, der eine Devise ist. MONEY: Gut, aber der Rohstoffmarkt liegt am Boden. Klingt nicht nach positiven Aussichten für das Edelmetall.Bergold: Der Rohstoffmarkt wird bereits seit vier Jahren vom Bären gefressen. Steigen die Rohstoffe nicht, wird es Gold auch nicht gelingen auszubrechen, um eine neue Rally zu starten. MONEY: Wann startet denn dann die Rally bis zu den 4000 Euro je Unze?Bergold: Seit etwa 3000 Jahren ist Gold ein Seismograf für die Inflation. Ist die Inflation hoch, steigt der Goldpreis. Zwar ist offiziell keine Inflation zu erkennen, doch erleben Investoren durch die Nullzinspolitik und die hohe Liquidität eine Blasen­bildung im Aktienmarkt, im Anleihenmarkt oder im Immo­bilienmarkt. Die ausgewiesene Inflation wird allerdings erst steigen, wenn die Rohstoffpreise die Erzeugerpreise und die Konsumentenpreise wieder nach oben drücken werden. Dann werden wir erleben, dass die Liquidität aus den drei genann­ten Märkten zurück in den Rohstoffmarkt fließen wird. MONEY: Dennoch fällt China als großer Importeur zusätzlicher Rohstoffe erst mal aus. Warum sollten Rohstoffpreise steigen?Bergold: Die Rohstoffe hatten ihre Hochs im Jahr 2008 und dann im Jahr 2011. Viele haben ihre Hochs von vor sieben Jahren gar nicht mehr erreicht und eine ähnliche Entwicklung vollzogen wie der Goldpreis. Seit 2011 befinden sich die Roh­

Uwe Bergold: Der Diplom-Betriebswirt ist Geschäftsführer der GR Asset Management und Partner beim Edelmetallhändler Pro Aurum

benjamin.summa
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Gold Bullion LBM U$/Troy Ounce

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Goldpreis in Euro

Goldpreis in US-Dollar

8135,5USA

3383,4Deutschland

2451,8Italien

2435,4Frankreich

1054,1China

1246,6Russland

Länder mit den größten Goldreservenin Tonnen, Stand Juni 2015

stoffpreisnotierungen in einem Bärenmarkt, und 80 Prozent der Rohstoffe notieren unterhalb ihrer Förderkosten. Das be­deutet, dass einige kleinere Minen eventuell schließen. Es kommt zu einer Verknappung des Gutes, und die Preise zie­hen an. Zudem könnte die Nachfrage auf Grund von geopoli­tischen Schocks ansteigen.MONEY: Welche könnten das sein?Bergold: Die Ukraine­Krise schwelt weiterhin, der Bürgerkrieg in Syrien, die Auseinandersetzungen zwischen Saudi­Arabien und dem Jemen sowie der Konflikt zwischen Nord­ und Süd­korea. Bisher zog eine Zunahme militärischer Auseinanderset­zungen stets einen Anstieg der Rohstoffpreise nach sich. Das lässt sich in jüngerer Vergangenheit am Ölpreis beobachten. Als saudi­arabische Streitkräfte die Grenze zum Jemen überschritten, stieg der Ölpreis binnen drei Tagen um 30 Prozent. MONEY: Also sollten sich Anleger jetzt mit Gold eindecken?Bergold: Absolut, das sage ich bereits seit über einem Jahr. Seit dem Tief im Dezember 2013 haben Anleger mit einem Goldinvestment keinen Fehler gemacht. Und das bei einer grundsätz­lich eher negativen Stimmung gegen­über Gold. Mittlerweile dürften sich jedoch viele zittrige Hände aus dem Markt verabschiedet haben, sodass das Umfeld für steigende Kurse spricht.MONEY: Wie hoch sollte der Goldanteil eines Depots sein?Bergold: In jedem Lehrbuch steht, dass fünf bis zehn Prozent des Vermögens in Gold angelegt sein sollten – un­abhängig von der Großwetterlage an den Börsen. Wenn man sich die Situation allerdings anschaut, die globalen Währungs­kriege, die Zentralbank­Interventionen in Form von Anleihen­kaufprogrammen – allein 60 Milliarden Euro pro Monat in der Euro­Zone –, dann ist Gold ein absolutes Pflichtinvestment, und zwar möglichst als Münzen und Barren. Und dabei mit einem Anteil von zehn Prozent an aufwärts und nicht in ho­möopathischen Dosen, wie es viele Anleger handhaben. Op­timal wäre derzeit ein Depot, in dem Aktien, Anleihen, Im­mobilien und Rohstoffe zu je einem Viertel vertreten sind. Bei Rohstoffen sollte der Fokus auf Gold liegenMONEY: Wie sieht es mit Minenaktien aus? Die Aktien der großen Spieler wie Newcrest, Barrick Gold oder Goldcorp ha­ben in fünf Jahren bis zu 85 Prozent abgegeben. Sind das nun

günstige Einstiegskurse oder fallende Messer, in die Anleger nicht greifen sollten?Bergold: Minenaktien sind die günstigsten Anlagen auf die­sem Planeten. In Gold bewertet, waren die Minen noch nie so günstig wie heute. Schauen Anleger auf das Kurs­Buchwert­Verhältnis, stellen sie fest, dass mittelgroße Minen (Juniors) ei­nen Wert von 0,6 und größere Minen (Seniors) einen Wert von 0,75 aufweisen. Bei einem Wert von weniger als eins handelt es sich um eine unterbewertete Aktie. Unter dem Strich wei­sen die Minen­ und Explorer­Aktien einen Wert auf, der einem Goldpreis von 300 Dollar entspricht. Demnach müssten sich

die Werte tendenziell künftig vervier­ bis versechsfachen.MONEY: Allerdings sehen die Charts dieser Un­

ternehmen nicht gerade sehr vertrauenerwe­ckend aus.

Bergold: Nun ja, die Anleger wollen im­mer etwas Günstiges kaufen und mit Gewinn verkaufen. Wenn sich dann eine solche Gelegenheit bietet, schau­en sie auf den Chart und bekritteln die Entwicklung. Das verstehe ich nicht. Bei Werten wie Barrick Gold oder Goldcorp handelt es sich sozu­sagen um die Blue Chips der Bran­che. Sie sind um 85 Prozent gefallen,

ein Massaker. Aber damit diese Kon­zerne pleitegehen, muss schon einiges

passieren. Zudem ist festzustellen, dass es im Juli 2015, als es noch einmal einen

Rücksetzer beim Goldpreis gab, die höchsten Insider­Käufe der vergangenen knapp sechs Jahre

zu verzeichnen gab. Noch eine Tatsache, die für die Un­terbewertung spricht, sind die Cash­Bestände der Konzerne. Besonders bei kleineren Minen ist der Kassenbestand häufig höher als die eigene Börsenbewertung.MONEY: Sie betrachten Minenaktien als taktisches Investment auf den Goldpreis. Wie ist das zu verstehen?Bergold: Die Anteilscheine der Minenbetreiber fungieren als Hebel auf den Goldpreis. Kommt es zur Goldhausse, dann schlagen die Senior­Minen den Goldpreis um das Vierfache, die kleineren um etwa das Sechsfache. Natürlich funktioniert das auch in die andere Richtung. Das müssen Anleger wissen.MONEY: Könnte die Zinswende in den USA die Goldpreis­hausse verhindern? Eine Zinswende spricht ja nun nicht gera­de für einen steigenden Goldpreis.Bergold: Das wird immer so dargestellt, ist aber tatsächlich

Besonders lohnend in Euro Globales Goldfieber

Quelle: Thomson Reuters Datastream Que

llen:

IWF,

Wor

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Auf Euro basierend, legte der Goldpreis seit Jahresan­fang 2014 um mehr als zwölf Prozent zu. In US­Dollar ging die Notierung um etwa fünf Prozent zurück.

Deutschland verfügt über den zweitgrößten Gold­schatz. Doch auch China fragte verstärkt nach dem gelben Edelmetall und trieb die Preise.

Im Juli wurden die größten Insider-

Käufe der vergangenen knapp sechs Jahre

verzeichnet“

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MONEYMARKETS

FOCUS-MONEY 38/2015

MONEYMARKETS

Foto: Pro Aurum

Unsinn. Wenn dem so wäre, dann hätte Gold in den 70er­Jahren überhaupt nicht haussieren können.

Schließlich stiegen die Zinsen von der bis dato größten Goldhausse von 1971 bis 1980 nur. Seitdem ging es mit den Zinsen allerdings bergab. Abgesehen davon rechne ich nicht damit, dass die USA die Zinsen anheben, während alle ande­ren Volkswirtschaften ihre Währungen abwerten und eine ex­pansive Geldpolitik betreiben. Eher gehe ich davon aus, dass die USA ein neues Anleihenkaufprogramm auflegen werden.MONEY: Also können Goldanleger der Zinsdiskussion in den USA gelassen entgegenblicken?Bergold: Ja, eins dürfen sie dabei allerdings nicht vergessen: Entscheidend sind nicht die nominalen Veränderungen des Zinssatzes, sondern die realen.MONEY: Inwiefern?Bergold: Steigt der Zinssatz nominal um einen Prozentpunkt und die Inflation ebenfalls, dann hat sich real am Zinssatz nichts verändert. Deswegen ist es zunächst völlig irrelevant, wie die Zentralbank nominal den Zins verändert. Eine Zins­anhebung durch die Fed würde keinen großen Einfluss auf den Goldpreis haben. Die Rohstoffpreise sind seit vier Jahren auf Talfahrt. Noch nie zuvor waren sie derart stark über­verkauft. Ich denke, der Markt ist an einem neural­gischen Punkt. Steigen die Rohstoffpreise, stei­gen folglich die Erzeugerpreise und letztlich die Konsumentenpreise, also die ausge­wiesene Inflation. Als Nächstes steigen die Zinsen. Das können sie auch, solan­ge sie unter dem Anstieg der Rohstoff­preise anwachsen beziehungsweise die Zuwachsrate unterhalb der Infla­tionsrate liegt. Das Ergebnis ist ein real negativer Zins. Das ist wiederum gut für den Goldpreis. Grundsätzlich bewerte ich Anlageklassen in Unzen Gold anstatt in einer Papierwährung.MONEY: Welchen Vorteil bringt diese Vorgehensweise?Bergold: Der Vorteil ist, dass sich reale Ver­änderungen besser feststellen lassen. Papier­währungen sind das Geld des Staates, Gold hinge­gen ist das Geld des Marktes. Papierwährungen kommen und gehen: Es gab die Reichsmark, dann die D­Mark, jetzt ist es der Euro. Zudem ist Papiergeld beliebig vermehrbar. Gold hingegen nicht. Die Goldmenge wächst pro Jahr in etwa um zwei Prozent. Wenn ich also real wissen will, wie sich die Kauf­kraft verändert hat, dann muss ich in Gold bewerten.MONEY: Zu welchem Ergebnis kommen Sie mit Ihrer Bewer­tungsmethode?Bergold: Seit 15 Jahren bewerten wir Aktien­, Anleihen­, und Immobilienmärkte in Unzen Gold. In Gold bewertet, haben alle drei Anlageklassen ihr Hoch zur Jahrtausendwende er­reicht. Der Dax liegt momentan etwa 40 Prozent über seinem Hoch im Jahr 2000 – bei Immobilien und Anleihen (inklusive Kupons) dürfte es sich um 100 Prozent handeln –, doch hat sich der Goldpreis in diesem Zeitraum etwa vervierfacht. Be­deutet: In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Immobili­enpreis in München verdoppelt. In Unzen Gold gemessen, hat er sich allerdings halbiert. Es ist also klar zu erkennen, dass diese Märkte mit Liquidität überschüttet wurden. Daher kam es im amerikanischen Markt 2007 zum Platzen der Immobili­enpreisblase . . .MONEY: . . . und als Nächstes folgte das Anleihenkaufpro­gramm der Fed (Quantitative Easing) . . .Bergold: . . . Richtig. Dies führt bis zum heutigen Tag zu einer

Blasenbildung am Anleihenmarkt. Für mich ist das zurzeit die größte Gefahr. Beim Blick auf die historische Entwicklung von Spekulationsblasen zeigt sich, dass es den Rohstoffmarkt im­mer als Letztes erwischte. Also dürften wir in den nächsten fünf bis sechs Jahren eine massive Rohstoffhausse mit extrem ansteigenden Goldpreisen beobachten. Kein Wunder, denn 80 Prozent der Rohstoffpreise notieren unterhalb ihrer För­derkosten. MONEY: Drehen die Zentralbanken wirklich am Goldpreis? Kri­tiker nennen das eine Verschwörungstheorie.Bergold: Es wird zwar immer behauptet, dass es sich um eine Verschwörungstheorie handelt, aber das ist albern. Im Jargon der Zentralbanken heißt es allerdings nicht manipulieren, son­dern intervenieren. Hätte man vor zwanzig Jahren behauptet, die Zentralbanken beeinflussen Währungen, wäre man für verrückt erklärt worden. Nun sind wir schlauer. Um es noch deutlicher zu machen: Eine Institution mit unendlichen Mit­teln kauft in riesigem Umfang Anleihen auf. Was ist das, wenn nicht Manipulation? Klar ist, dass die Zentralbanken in jedem Markt aktiv sind. Vor allem im Devisenmarkt – und Gold ist eine Devise.

MONEY: Gibt es im Goldmarkt weitere Ungereimtheiten?Bergold: Grundsätzlich teilen sich fünf oder sechs

Banken etwa zwei Drittel des Goldmarkts auf. Das sind die sogenannten Bullion­Banken,

also jene Banken, die für Gold und Silber an der London Bullion Market Associ­

ation in einem täglichen Kursfeststel­lungsverfahren den Weltmarktpreis taxieren. Bei dieser hohen Konzent­ration von Marktvolumen auf sehr wenige Spieler stellt sich die Frage, in­wieweit noch von einem freien Markt gesprochen werden kann. Allerdings kann sich auf Dauer keine Regierung,

keine Zentralbank gegen den Markt stellen.

MONEY: Auf dem Höhepunkt der Gold­nachfrage im Jahr 2013 gab es einen Preis­

sturz. Wie konnte es dazu kommen?Bergold: Der entscheidende Crash­Auslöser mit

dem Durchbruch durch die 1500­US­Dollar­Marke spielte sich an einem Freitag im April ab, kurz vor Handelsschluss. An einem Tag wurde nahezu eine halbe Jahresproduktion gehan­delt. Merkwürdig ist, dass kein Investor eine so große Position an einem einzigen Handelstag verkaufen würde, zumal kurz vor Börsenschluss in Europa. Dann griff die absolute Panik um sich. Seit Dezember 2013 steigt allerdings der Goldpreis auf Euro­Basis bereits wieder. MONEY: In der Schweiz gab es das – letztlich gescheiterte – Goldreferendum, das die Zentralbank dazu zwingen sollte, 20 Prozent des Eigenkapitals in Gold vorzuhalten. Ist das ein Ansatz, der Schule machen sollte?Bergold: Ich denke ja. Die ganzen Spekulationsblasen, die sich in jüngster Vergangenheit aufblähten und teilweise platzten, entstanden doch nur, weil das Geldsystem an keinen realen Wert gekoppelt ist. Zentralbanken versuchen, die Business­Zyk len auszuhebeln. Das ist keine Verschwörungstheorie. Viele Zentralbanker glauben, sie könnten immerwährenden Wohlstand schaffen, wenn sie nur genug Geld drucken. Da­durch entstehen Ungleichgewichte und extreme Verschul­dungsquoten, die bisher in der Geschichte noch nicht bekannt waren. Wenn die Währung an Gold gekoppelt wäre, gäbe es die hohen Marktausschläge nach oben und unten auch nicht mehr. JJ

Papierwährungen sind das Geld des

Staates, Gold hingegen ist das Geld

des Marktes“

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11FOCUS-MONEY 38/2015 Composing: FOCUS-MONEYFotos: Pro Aurum (3), Dreamstime

Wie viel Gold sollte man haben? Soll Gold vor allem als Absicherung in Krisenzeiten dienen, sollten Anleger nach gängiger Meinung fünf bis zehn Pro-zent ihres verfügbaren Vermögens in das Edelmetall um-tauschen. Physisches Gold – also Gold, das man anfassen kann und persönlich besitzt – ist dabei erste Wahl.

Wie kauft man physisches Gold?Der übliche Weg, physisches Gold zu erwerben, ist der Kauf von Münzen und Barren. Es gibt sie in diversen Größen. Achten Sie auf die Feinheit des Goldgehalts. Ein Wert von 999,9 bedeutet, dass die Münze oder der Barren zu 99,99 Prozent aus purem Gold besteht. Als Grundbau-stein fürs Portfolio empfiehlt sich ein Mix aus Münzen und Barren unterschiedlicher Stückelungen.

Ist es egal, welche Form und Größe oder welches Motiv ich kaufe?Wenn es um Gold als Investment geht, ist Gold (leider) nicht gleich Gold. Zunächst gilt, dass kleine Stückelungen tendenziell teurer in der Anschaffung sind als große (s. Tabelle links). Prinzipiell weisen Münzen zudem ein höheres Aufgeld zum Goldpreis auf als Barren. Sonder-formen wie Tafelbarren – der in viele kleine Barren geteilt werden kann – oder Kleinstmünzen-Sets kosten in aller Regel mehr als vergleichbare (normale) Stückelungen. Ihr Vorteil ist jedoch die Liquidität: Kleine Goldmengen lassen sich schneller verkaufen oder auch umtauschen als bei-spielsweise ein Kilo-Goldbarren. Bei Münzen sollten An-leger solche kaufen, die weltweit als „Zahlungsmittel“ an-erkannt werden – etwa den kanadischen Maple Leaf oder den südafrikanischen Krügerrand. Übrigens: Für Goldbar-ren renommierter Produzenten zahlt man ebenso wie für einen Kinebarren, der ein spezielles Echtheitssiegel be-sitzt, ein paar Euro mehr als für einen „normalen“ Barren.

Wo gibt es Goldmünzen und -barren?Prinzipiell können Anleger physisches Gold ebenso bei einer Bank kaufen und verkaufen wie bei einem kleinen Goldhändler am Bahnhof oder Edelmetallshop im Internet. Problem: Unter den zahlreichen Goldhändlern gibt es auch sogenannte schwarze Schafe, wie jüngst wieder ein Be-trugsfall in Berlin zeigte. Privatanleger sollten also, wenn nicht die Hausbank in Frage kommt, seriöse Händler be-vorzugen – etwa Pro Aurum, Degussa, Philoro, Goldkon-tor Hamburg oder die Reisebank. Oft verfügen die auch über ein Filialnetz oder eine Kontaktstelle.

In Gold investieren ist einfacher gesagt

als getan. Die Möglichkeiten sind viel­

fältig, die Chancen und Risiken auch.

FOCUS­MONEY gibt Antworten auf die

wichtigsten Fragen zu Goldinvestments

Edles fürs Depot

Goldinvestments

Beliebte KlassikerGoldmünzen und Goldbarren werden vornehmlich zur Absicherung eingesetzt. Dabei gilt: Je größer die Stückelung, desto geringer das Aufgeld zum reinen Goldpreis. Kleine Stückelungen lassen sich wiederum schneller verkaufen. Privatanleger sollten auf international bekannte Münzen und Barren renommierter Prägestellen setzen. Info: Samm­lermünzen wie die deutschen 20­Euro­Goldmünzen bieten zwar ein großes Wertsteigerungspotenzial, weisen oft aber auch einen überdurchschnittlich hohen Aufpreis auf.

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*Stichtag: 2.9.2015 (12.40 Uhr); in Euro; 1 Unze = 31,1034768 g

Form bzw. Name Gewicht Verkauf in €

Ankauf in €

Goldpreis in €

Aufgeld z. Goldpreis

Goldbarren 1 kg 32 259,00 32 894,00 32 539,77 1,1 %Goldbarren 500 g 16 129,00 16 482,00 16 269,89 1,3 %Goldbarren 250 g 8 069,00 8 274,00 8 134,94 1,7 %Goldbarren 100 g 3 226,00 3 323,00 3 253,98 2,1 %Goldbarren 50 g 1 613,00 1 667,00 1 626,99 2,5 %Goldbarren 50 g Tafel 1 635,00 1 722,00 1 626,99 5,8 %Goldbarren 1 Unze 1 005,50 1 043,00 1 012,10 3,1 %Goldbarren 10 g 324,00 341,00 325,40 4,8 %Goldbarren 1 g 33,50 41,00 32,54 25,9 %Krügerrand 1 Unze 1 008,50 1 048,50 1 012,10 3,6 %Philharmoniker 1 Unze 1 008,50 1 048,50 1 012,10 3,6 %Maple Leaf 25 x 1 g 810,50 916,50 813,49 12,7 %Maple Leaf 1/2 Unze 502,00 542,00 506,05 7,1 %Austr. Nugget 1/4 Unze 252,50 278,00 253,03 9,8 %American Eagle 1/10 Unze 101,50 114,50 101,21 13,1 %20 € Linde 3,89 g 135,00 201,50 126,58 59,2 %

benjamin.summa
Hervorheben
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tNachfrage nach physischem Gold in Europapro Halbjahr in Tonnen

Goldbarren und -münzen

ETFs

Muss ich den Goldkauf melden?In Deutschland können Anleger Gold im Wert von bis zu 15 000 Euro anonym kaufen. Erst bei größeren Summen ist der Erwerb meldepflichtig. Aber: Das bezieht sich nur auf Bargeldgeschäfte. Für elektronische Zahlvorgänge, etwa per Kreditkarte im Internet, gelten mitunter andere Regeln

– und niedrigere Summen. Das heißt: Wer beim Goldkauf unerkannt bleiben will, geht zu einem stationären Händ-ler und zahlt bar. Beim Verkauf von Gold ist der Ausweis allerdings immer vorzulegen.

Wo bewahre ich mein Gold auf?Der Kauf von Gold ist die eine Sache, es vor Dieben und Gaunern – oder dem Zugriff des Staates – zu schützen, die andere. In den eigenen vier Wänden sollte Gold nur in klei-nen Mengen und im Tresor gelagert werden. Prüfen Sie, ob Ihre Hausratsversicherung den Wert mit abdeckt! Grö-ßere Goldbestände werden am besten in einem Schließ-fach bei einer Sparkasse oder Bank, einem Privatanbieter oder renommierten Goldhändler aufbewahrt – auch wenn das etwas kostet. Achten Sie hier ebenfalls auf eine ausrei-chende Versicherungshöhe! Und: Prüfen Sie, wo Ihr Gold gelagert wird und wie schnell Sie Zugriff darauf haben!

Fallen beim Goldkauf Steuern an?Goldmünzen und Goldbarren sind in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit. Zudem sind Gewinne durch ei-nen Verkauf nach einer Haltedauer von mindestens zwölf Monaten steuerfrei.

Gibt es Alternativen zum Kauf von Münzen und Barren?

Wer besonders kostengünstig in Gold investieren will, kann das über spezielle Gold-ETFs und -ETCs tun (siehe obere Tabelle rechts). Clou: Der Gegenwert Ihres Geldes ist in voller Höhe mit physischem Gold hinterlegt, welches in Tresoren angesehener Großbanken in Deutschland oder im Ausland lagert. Die börsengehandelten Papiere gibt es zudem mit einer Währungsabsicherung zum Dollar.

Komme ich auch an „mein“ Gold?Bei einigen Gold-ETFs und -ETCs kann man sich „sein“ Gold ausliefern lassen. Anleger sollten sich vorab jedoch genau informieren, in welchen Stückelungen die Aus- lieferung möglich ist, wo man das Gold abholen kann und was das Ganze kostet. Erfreulich: Laut brandaktu-eller Rechtssprechung sind auch Gewinne aus Gold-ETFs und -ETCs nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei.

Kann ich auf einen gleich bleibenden Goldpreis spekulieren?Mit Bonus- und Discountzertifikaten lässt sich auch dann Geld verdienen, wenn der Goldpreis stagniert oder leicht sinkt (siehe untere Tabelle rechts). Wichtig: Anleger sollten die Funktionsweise der Papiere genau verstanden haben, bevor sie ihr Geld dort investieren (s. dazu FOCUS-MONEY 32/15 und 33/15). Außerdem sind Bonus- und Discount-zertifikate kein physisches Goldinvestment.

SASCHA ROSE

Kostengünstige Alternative

Optionale Strategie

Mit Gold hinterlegte ETCs und ETFs sind gerade bei hohen Anlagesummen empfehlenswert, da so Lager­ und Versicherungskosten niedrig bleiben. Anleger sollten jedoch die Bedingungen prüfen. Unterschiede gibt es unter anderem beim Lagerort, der Möglichkeit einer Auslieferung sowie bei der Währungsabsicherung.

Berührt der Goldpreis die Barriere eines Bonuszertifikats bis zum Laufzeitende nicht, gibt es – unabhängig vom Goldpreis – einen festen Bonus. Bei der Cap­Variante ist die Höhe der Rückzahlung begrenzt. Das gilt auch für Discountzertifikate. Dafür gibt es einen Rabatt (Discount) auf den Goldpreis, der eine Seitwärtsrendite ermöglicht.

Stand: 2.9.15; *WKN: A0YJZB

Stand: 2.9.15; Emittentenkürzel: s. S. 96, alle Zertifikate sind währungsgesichert

Name WKN/ISIN Lagerort des Goldes

Auslie-ferung

Wäh-rungssi-cherung

Kosten (p. a.)

db Physical Gold DE000A1EK0G3 London nein ja 0,29 %Xetra-Gold DE000A0S9GB0 Frankfurt ja nein 0,36 %ZKB-Gold-ETF CH0103326762* Zürich ja ja 0,40 %ETFS Phys. Gold DE000A0N62G0 Lond., Zür. nein nein 0,39 %Euwax Gold DE000EWG0LD1 Deutschl. ja nein 0,00 %Q

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n: fi

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Hohe Nachfrage

Quelle: World Gold Council

Wegen der anhaltenden Griechenland­Krise und der damit verbundenen Sorgen um die Stabilität der Euro­Zone greifen europäische Anleger verstärkt zu phy­sischem Gold – vor allem in Form von Barren und Mün­zen. Nach zuvor heftigen Abflüssen zog zuletzt aber auch die Nachfrage nach Gold­ETFs wieder an.

Typ Emit-tent

WKN/ISIN Fälligkeit Barriere (in USD)/ Discount

Bonus- level/Cap(in USD)

Seitw.-Rendite (p. a.)

Bonus Cap DZ DE000DG089K2 23.12.16 900,00 1365,57 5,51 %Bonus Cap DZ DE000DG089H8 23.12.16 800,00 1339,70 3,24 %Discount CBK DE000CN3L9P6 20.12.16 3,30 % 1250,00 9,97 %Discount SOG DE000SG957W8 23.12.16 6,59 % 1150,00 5,90 %