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Inhalt
•Situation: Agroforst
•Problem: Aktuelle Verbreitung
•Ziel: Erhöhung der Gesamt- Produktivität
•Lösungsansätze in Forschung/ Lehre und Transfer
5 5 TypenTypen von von AgroforstsystemenAgroforstsystemen
� Alley Cropping� Variable Baumstreifen auf
Ackerflächen
� Windschutzhecken
� Uferrandstreifen� Baumstreifen entlang von Flüssen
und Seeufern
� Bäume auf Grünland� Weidewirtschaft mit Baumbestand
� Forest Farming� Anbau schattentoleranter Pflanzen
in Wäldern (Pilze, Kräuter)
(USDA National Agroforestry Center)
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Hauptform in gemäßigtenBreiten
www.ncga.com
Agroforstwirtschaft hat das Potenzial, die drei Schlüsselthemen der Europäischen Kommission „Rural Development Policy 2007-2013“ zu bedienen:
� Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft. Eine zentrale Hypothese der Agroforst-Forschung ist, dass die gleichzeitige Nutzung der Ressourcen Bäume und Pflanzen zu höheren Erträgen in Agroforstsystemen im Vergleich zu forst- oder landwirtschaftlichen Monokulturen führen (Cannell et al., 1996).
�Die Verbesserung der Umwelt und der Landschaft. Integration von Bäumen auf landwirtschaftlichen Flächen hat viele Vorteile: Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, Reduzierung der Nährstoffauswaschung und der Boden- und Winderosion, Verbesserung der Wasserqualität, Regulierung hydrologischer Kreisläufe, Verbesserung der biologischen Vielfalt, steigende Landschaftsästhetik, Sanierung verschmutzter Böden, Begrenzung der Treibhausgase, Bindung von Kohlenstoff (Schroeder, 1994; Montagnini and Nair, 2004; Peichl et al., 2006; Jose, 2009, Schoeneberger, 2009).
Relevanz der Agroforstwirtschaft in Europa
� Die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft. Es gibt viele wahrgenommene sozio-ökonomischen Vorteile der Agroforstwirtschaft, einschließlich verbesserter Beschäftigungsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten, Diversifizierung der lokalen Wirtschaft und Produkte und nicht-marktgebundene Vorteile wie Landschaft, Ästhetik, Ökosystem-Dienstleistungen und Erholung
Relevanz der Agroforstwirtschaft in Europa
Projekte zu Agroforstsystemen in Deutschland:
AnwendungsorientierteBMBF: AGROFORST, DENDROM und AGROWOOD
BMBF: AgroForNet
FNR/BMELF: AgroForstEnergie, ELKE
Grundlagenorientierte:DFG: ?
ohne deutsche Beteiligung EU: SAFE „Silvoarable Agroforestry for Europe“ mit 60 Wissenschaftlern
aus 8 europäischen Ländern
«Projet de développement de l’Agroforesterie 2006 – 2011
4 Forschungsschwerpunkte zu Agroforstsystemen in Frankreich:
� Biodiversität: Einfluß unterschiedlicher Agroforstsysteme auf diefunktionelle Biodiversität
� Wasser: Untersuchung des Wasser- und Stickstoffkreislaufes in Agroforstsystemen und Einfluss der Bewirtschaftung auf den regionalen Gewässerschutz
�Boden: Einfluss von Agroforstsystemen auf biologische und organische Parameter der Fruchtbarkeit der Böden;
�Biomasse: Untersuchung der Möglichkeiten für die Produktion von Biomasse zu Energiezwecken
Durchführung, Koordinierung und Förderung: � von interaktiver Forschung zur Agroforstwirtschaft, um die Produktion und die
Schutzfunktionen der Agrar- und Waldflächen zu verbessern� von interdisziplinärer Forschung über die sozialen und wirtschaftlichen
Dimensionen der Agroforstwirtschaft� von Technologie -Transfer-Programmen, zur Verbreitung der
Agroforstwirtschaft� von interdisziplinärer Forschung bezogen auf die politische Dimension der
Agroforstwirtschaft.
Dachorganisation:Association for Temperate
Agroforestry (USA/Kanada)
Zentren:
� Drittmittelprojekte
� 17 Projekte (hiervon 8 Projekte abgeschlossen)
� INKA BB - Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Region Brandenburg Berlin, Agroforstsysteme als eine an zunehmende Trockenheit angepasste Form derLandnutzung (BMBF)
� Ökonomische und ökologische Bewertung von Agroforstsystemen in der landwirtschaftlichen Praxis (BMELF/FNR)
� ELKE Agroforst auf Ausgleichsflächen
� Agroholz und ANFOREK -Wirtschaftskooperation
Lehrstuhl für Bodenschutz und RekultivierungArbeitsbereich Bioenergie und Landnutzung
Entwicklung des Anbaus schnellwachsender Baumarten
� Im Jahre 2009 NaWaRo auf einer Fläche von 2 Mill. ha (17% der Ackerfläche)
� Ab 2009 neu definierte Energiepflanzenkategorie
„Dauerkulturen für Festbrennstoffe“
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Energiepflanzenanbau 2009 in DE: ca. 2 Mio. ha
226.000
530.000
3.500
942.000
0 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000
Raps für Biodiesel &Pflanzenöl
Stärke und Zucker fürBioethanol
Pflanzen für Biogas
Dauerkulturen fürFestbrennstoffe
Raps für Biodiesel & Pflanzenöl Stärke und Zucker für BioethanolPflanzen für Biogas Dauerkulturen für Festbrennstoffe
Marginale Flächenanteile für Dauerkulturen im
Energiepflanzenvergleich !
Status Quo der Agrarförderung
� Erste Säule der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)
� VO(EG) Nr.73/2009 Regelungen für Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik
⇒Aufhebung der VO(EG) Nr.1782/2003, Anmeldung als Stilllegungs- oder Energiepflanzenfläche entfällt, KUP als Dauerkultur beihilfefähig
� Zweite Säule der gemeinsamen Agrarpolitik
� VO (EG) Nr. 1698/2005 Agrarstrukturförderung (ELER), Mitgliedstaaten erstellen nationale Strategiepläne
� Ausgleich wirtschaftlicher Nachteile bei Durchführung umweltgerechter Produktionsverfahren
� länderspezifische Förderprogramme in Anlehnung an Strategieplan
� Umsetzung in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern
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Förderung erfolgt nicht zielgerichtet
insbesondere bei Agroforst
Identifizierte Stärken des Energieholzanbau (Wirkner, 2010)
12
Stärken des Energieholzanbaus
1
3
5
7
9
11langfristige Energieholzerzeugung
regionale Kreisläufe
rohstoffübergreifende Positivwirkungen
Flexibilität hinsichtlich Anbauformoptionale Bewirtschaftungsintensität
Chance der Eigenversorgung
Möglichkeit der Diversifizierung
Identifizierte Schwächen des Energieholzanbaus
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Schwächen des Energieholzanbaus
13579
1113
unausgereifteBewirtschaftungstechnik
Rechtliche Unklarheiten
Verfügbarkeit geeignetesPflanzenmaterial
mangelhafte Förderung
Akzeptanzprobleme
hohe Pachtanteile in Deutschland
Zusammenarbeit mit Behörden
Öffentlichkeitsarbeit
Identifizierte Chancen des Energieholzanbaus
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Chancen des Energieholzanbaus
1
3
5
7
9
11Ausbau der Grünlandnutzung
Energieholz alsKompensationsinstrumentarium
Nutzung der Standortsvariabilität
stoffliche Nutzung des Rohstoffes
regionale Kreisläufe
gezielte Forschungsbestrebungen
?
Forschung - Fortschritte
� Kohlenstoff - Sequestrierung� Ermittlung des C- Sequestrierungs-Potentials für unterschiedliche AFS Systeme
und Standortbedingungen (Montagnini and Nair, 2004)
� Bodenfruchtbarkeit� Verminderung von Nährstoffauswaschung durch Baumwurzeln und Schaffung von
Nährstoffkreisläufen durch Streuanfall (Nair and Graetz, 2004)
� Konkurrenzverhalten� Oberirdisch � Lichtfaktor (Gillespie et al., 2000)
� Unterirdisch � Nährstoffe und Wasser (Jose et al., 2000)
� GewässerschutzVerminderung des surface-runoff durch Pufferzonen (Tomer et al., 2009)
� Mikroklima
- Verbesserung der Wasserverfügbarkeit
ZukZuküünftige Forschungsthemennftige Forschungsthemen
� Quantifizierung des Kohlenstoff-Seques. Potentials� Unterschiedliche Baumarten, Pflanzdichten, Rotationszeiten, Kombinationen
mit landwirtschaftlichen Fruchtfolgen, Bodenarten (Peichl et al., 2006)
� Humus: Quantität und Qualität im Boden
� Identifizierung effektiver Kombinationen aus Bäumen und landw. Nutzpflanzen (Thavathasan and Gordon, 2004)
� Einfluss auf Nährstoffkreisläufe und –verfügbarkeit
N und P Dynamik im Ober- und Unterboden (Nair and Graetz, 2004)
� Wassernutzungseffizienz
� Modelle zur Ertragsermittlung in AFS
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ZukZuküünftige Forschungsthemennftige Forschungsthemen
� Sinnvolle Integration von AFS in der Landschaft
� Entwicklung effizienter AFS-Designs
� Kombination von Wertholz mit KUP in AFS
� Erntetechnolgie
� Ermittlung der Landnutzungseffizienz (LER)
� Ermittlung ökosystemarer Dienstleistungen von AFS und Vergleich mit konventioneller Landwirtschaft
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Ausbildung / WeiterbildungAusbildung / Weiterbildung
� Integration von Lehrmodulen zu Agroforst in Studiengängen
� Realisierung von Weiterbildungsangeboten für landwirtschaftliche Betriebe u.a. Praxispartner
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Öffentlichkeitsarbeit
� Wissenschaftliche Beiträge in peer-reviewedZeitschriften mit entsprechendem „impact factor“
� Beiträge in Fachzeitschriften für den Praktiker
� Beiträge in regionalen Medien
� Stärkung des Netzwerkes Agroforstwirtschaft in Deutschland in den Bereichen Forschung – Lehre –Weiterbildung
- Errichtung eines Kompetenzzentrums
� Integration in die Europäische Gesellschaft fürAgroforstwirtschaft
Ausblick