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BIBLIOTHEKSFORUM BAYERN 12 | 2018 Am 27. Juni wurde mit einem Festakt im Fürstensaal der Bayerischen Staatsbibliothek feierlich der 20-jährige Ge- burtstag des Münchener Digitalisierungszentrums (MDZ) begangen. Nach den Grußworten von Generaldirektor Dr. Klaus Ceynowa und Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle meldete sich Michael A. Keller von den Stanford University Libraries mit einer Videogrußbotschaft aus dem Silicon Valley. Den Festvortrag zum Thema „Digitalisierung – eini- ge philosophische und kulturelle Aspekte“ hielt Professor Dr. Julian Nida-Rümelin, einer der drei Sprecher des neu- gegründeten Zentrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B). Bei der nachfolgenden, den offiziellen Teil der Feier beschlie- ßenden und von Klaus Kempf moderierten Podiumsdis- kussion tauschten sich Dr. Ceynowa, Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Prof. Nida-Rümelin und Prof. Dr. Malte Rehbein engagiert und teilweise auch kontrovers zum Thema „Kultur in der digitalen Transfor- mation: Was bleibt, was vergeht, was kommt?“ aus. Der anschließende Empfang bot dann den Gästen – nicht we- nige von ihnen sind langjährige Weggefährten des ‚Ge- burtstagskindes‘ aus Forschung, Wissenschaft und Indus- trie – sowie den Mitarbeitern des MDZ die Gelegenheit zum Austausch von nicht wenigen Erinnerungen. Das MDZ: Pionier der Retrodigitalisierung in Deutschland und darüber hinaus Das MDZ wurde 1997 in den frühen Jahren des World Wide Web mit unterstützender Finanzierung der Deut- schen Forschungsgemeinschaft (DFG) als eines von zwei sogenannten nationalen Digitalisierungskompetenzzen- tren ins Leben gerufen. Als Projekt war es anfänglich auf eine begrenzte Zeit angelegt. Die Entscheidung nach dem Ende der Projektlaufzeit anno 2003, das MDZ komplett in eigener Regie weiterzuführen, war von strategischer Natur und, wenn man so sagen will, der ‚Big Bang‘ für das Thema ‚Digitale Bibliothek‘ in der Bayerischen Staatsbibliothek. Denn damit entschied sich die Bibliothek ganz bewusst für einen systematischen, langfristigen Digitalisierungsan- satz, der die Maschinenlesbarkeit des gesamten (urheber- rechtsfreien) Bestandes, also von Millionen von Büchern und sonstiger Materialien, zum Ziel hatte und hat. Bereits in dieser sehr frühen Phase der Digitalisierung wurde mit FORUM DIGITALE BIBLIOTHEK 20 Jahre Münchener Digitalisierungs- zentrum (MDZ) 20 Jahre digitale Innovation in Bayern Von Klaus Kempf und Markus Brantl Das Auditorium bei der Begrüßung zu ‚20 Jahre MDZ‘ Der Bayerische Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle spricht eine Laudatio auf ‚20 Jahre Münchener Digitalisierungs- zentrum‘.

20 Jahre Münchener Digitalisierungszentrum, MDZ · zentrum (MDZ) 20 Jahre digitale Innovation in Bayern Von Klaus Kempf und Markus Brantl Das Auditorium bei der Begrüßung zu ‚20

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Page 1: 20 Jahre Münchener Digitalisierungszentrum, MDZ · zentrum (MDZ) 20 Jahre digitale Innovation in Bayern Von Klaus Kempf und Markus Brantl Das Auditorium bei der Begrüßung zu ‚20

BIBLIOTHEKSFORUM BAYERN 12 | 2018

Am 27. Juni wurde mit einem Festakt im Fürstensaal derBayerischen Staatsbibliothek feierlich der 20-jährige Ge-burtstag des Münchener Digitalisierungszentrums (MDZ)begangen. Nach den Grußworten von GeneraldirektorDr. Klaus Ceynowa und Staatsminister Dr. Ludwig Spaenlemeldete sich Michael A. Keller von den Stanford UniversityLibraries mit einer Videogrußbotschaft aus dem SiliconValley. Den Festvortrag zum Thema „Digitalisierung – eini-ge philosophische und kulturelle Aspekte“ hielt ProfessorDr. Julian Nida-Rümelin, einer der drei Sprecher des neu-gegründeten Zentrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B). Beider nachfolgenden, den offiziellen Teil der Feier beschlie-ßenden und von Klaus Kempf moderierten Podiumsdis-kussion tauschten sich Dr. Ceynowa, Prof. Dr. GudrunGersmann, Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Prof. Nida-Rümelinund Prof. Dr. Malte Rehbein engagiert und teilweise auchkontrovers zum Thema „Kultur in der digitalen Transfor-mation: Was bleibt, was vergeht, was kommt?“ aus. Deranschließende Empfang bot dann den Gästen – nicht we-nige von ihnen sind langjährige Weggefährten des ‚Ge-burtstagskindes‘ aus Forschung, Wissenschaft und Indus-trie – sowie den Mitarbeitern des MDZ die Gelegenheitzum Austausch von nicht wenigen Erinnerungen.

Das MDZ: Pionier der Retrodigitalisierung inDeutschland und darüber hinaus

Das MDZ wurde 1997 in den frühen Jahren des WorldWide Web mit unterstützender Finanzierung der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFG) als eines von zweisogenannten nationalen Digitalisierungskompetenzzen-tren ins Leben gerufen. Als Projekt war es anfänglich aufeine begrenzte Zeit angelegt. Die Entscheidung nach demEnde der Projektlaufzeit anno 2003, das MDZ komplett ineigener Regie weiterzuführen, war von strategischer Naturund, wenn man so sagen will, der ‚Big Bang‘ für das Thema‚Digitale Bibliothek‘ in der Bayerischen Staatsbibliothek.Denn damit entschied sich die Bibliothek ganz bewusst füreinen systematischen, langfristigen Digitalisierungsan-satz, der die Maschinenlesbarkeit des gesamten (urheber-rechtsfreien) Bestandes, also von Millionen von Büchernund sonstiger Materialien, zum Ziel hatte und hat. Bereitsin dieser sehr frühen Phase der Digitalisierung wurde mit

FORUMDIGITALE BIBLIOTHEK

20 Jahre Münchener Digitalisierungs-zentrum (MDZ)20 Jahre digitale Innovation in Bayern

Von Klaus Kempf und Markus Brantl

Das Auditorium bei der

Begrüßung zu ‚20 Jahre

MDZ‘

Der Bayerische

Kultusminister Dr. Ludwig

Spaenle spricht eine

Laudatio auf ‚20 Jahre

Münchener Digitalisierungs-

zentrum‘.

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FORUM BIBLIOTHEKEN IN BAYERN

Weitblick erkannt, dass der bloße Einsatz neuer Technolo-gie nicht ausreicht, um wirklich Neues zu schaffen. Son-dern dass die wirkliche Innovation, von der ja vor allem derBibliotheksnutzer profitieren soll, nur dann Platz greift,wenn zur neuen Technik die Etablierung einer entwick-lungsfähigen Infrastruktur und innovative Arbeitsprozessetreten. Auf dieses neue strategische Ziel hin musste dieGesamtorganisation des Hauses ausgerichtet werden. Sowar die Vision und die darauf aufsetzende Planung, derenUmsetzung in den Folgejahren konsequent verfolgt wurde.Die mittlerweile erzielten Ergebnisse können sich wahrlichsehen lassen.

Der Aufbau der Infrastruktur beinhaltete zum einen denAufbau eines Scanzentrums mit einer stetig erweiterten‚Flotte‘ an Scannern und digitalen Kameras unterschied-lichster Ausprägung und Typen (heute zählt man im Scan-zentrum 27 unterschiedliche Gerätetypen). Zum anderen –eher unsichtbar, aber im täglichen Betrieb umso ein-drucksvoller – verfolgte man die Entwicklung und Inbe-triebnahme einer computerbasierten Produktionsplatt-form, die alle Bereiche des Hauses umfasste. Die soge-nannte ‚ZEND’ (= Zentrale Erfassungs- und Nachweisda-tenbank), ein eigenentwickeltes, Open Source-basiertesSoftwaretool umfasst den kompletten Digitalisierungsge-schäftsgang. Das Softwaretool ist modular aufgebaut, äu-ßerst flexibel anwendbar und an neue Bedürfnisse anpass-bar. Die ZEND stellt sicher, dass in jedem Bereich der Bi-bliothek nach einheitlichen Kriterien und einem standardi-sierten Verfahren digitalisiert wird. Ein unschätzbarer Vor-teil, weiß man doch mittlerweile, dass die Datenqualitätund deren konsequente Sicherung ganz entscheidend, ja

ausschlaggebend ist für den langfristigen Erfolg der ‚Digi-talen Bibliothek‘. Mittlerweile setzt die gesamte, straff undkonsequent workfloworientiert ausgerichtete Ablauforga-nisation auf der digitalen Produktion mit der ZEND auf:von der Erzeugung der standardisierten Metadaten überdie Datenbereitstellung auf einer einheitlichen sogenann-ten Datenzugriffsplattform bis hin zu den einzelnen Web -applikationen.

Bei der konsequenten Umsetzung ihres Digitalisierungs-konzepts beherzigte das Haus an der Ludwigstr. 16 einweiteres Basisprinzip des digitalen Zeitalters, den Gedan-ken der Vernetzung. „Vernetzt denken, vernetzt arbeiten“heißt, sich rechtzeitig und immer wieder nach geeigneten

Partnern umzuschauen. Es ist ein großer Glücksfall für dieBayerische Staatsbibliothek und ihr MDZ, dass sie mit demzur Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) ge-hörenden Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) für die Datenhal-

Prof. Dr. Julian Nida-

Rümelin, einer

der drei Sprecher des

neugegründeten Zentrums

Digitalisierung.Bayern (ZD.B)

in seinem Vortrag mit dem

Thema ‚Digitalisierung –

einige philosophische und

kulturelle Aspekte‘

Klaus Kempf, Leiter der

Abteilung ‚Digitale Bibliothek

und Bavarica‘

und Autor dieses Artikels

Podiumsdiskussion

zum Thema ‚Kultur in der

digitalen Transformation:

Was bleibt, was vergeht,

was kommt?‘

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tung, -bereitstellung und -archivierung einen technischenPartner von herausragender Leistungsstärke und ähnlicher‚Betriebsphilosophie‘ gefunden hat. Die enge und vertrau-ensvolle Zusammenarbeit mit dem LRZ ist über die Jahrezu einem ganz wesentlichen Erfolgsfaktor für die Digitali-sierungsarbeiten, ja den Aufbau der digitalen Serviceleis-tungen der BSB ganz allgemein geworden.

Das MDZ ist seit Jahren nicht nur die innovative Speer-spitze des Hauses, sondern über die bayerischen und deut-schen Grenzen hinaus ein maßgeblicher Schrittmacher derdigitalen Revolution. Besonders hilfreich war und ist dabeider Doppelcharakter der Einrichtung: nämlich zum einenals ‚digitale Werkbank‘ für alle Digitalisierungsbemühun-

gen im Hause zu dienen (damit wurden bisher immerhinrund 120.000 Bände vor allem aus dem Bereich der beson-ders wertvollen und schutzbedürftigen Sondersammlun-gen digitalisiert) und zum anderen – i. d. R. im Wege vonKooperationen mit Partnern aus Wissenschaft und For-schung – als ‚Innovationslabor‘ zu fungieren. Die bedeu-tendste Partnerschaft, zumindest was die Menge der pro-duzierten Daten angeht, wird seit 2007 mit der Firma Goo-gle gepflegt. Im Rahmen einer sogenannten Public-priva-te-Partnership wurden in den letzten Jahren ‚vom Regalweg‘ alle urheberrechtsfreien Bestände der BSB, diehauptsächlich zwischen 1600 und 1877 erschienen sind,gescannt und im Netz zur Verfügung gestellt.

Anmerkung

Das Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) bringtseit 1997 die reichhaltigen Bestände der BayerischenStaatsbibliothek ins Internet. Hohe Qualität und Massen-digitalisierung schließen sich am MDZ nicht aus. Überzwei Millionen Digitalisate sind online, jederzeit für jedeneinsehbar zum Beispiel hier:

www.digitale-sammlungen.de www.bavarikon.de

MDZ-Highlights im Auszug:

Ottheinrichbibeln

Gutenbergbibeln

Nibelungenliedn

Carmina Buranan

Wolfram von Eschenbachs ,Parzifal'n

die Schedelsche Weltchronikn

Direkt zu den Highlights: http://bsb.bayern/mdzhighlights

Dr. Klaus Ceynowa,

Generaldirektor der

Bayerischen Staatsbibliothek

während der

Podiumsdiskussion

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FORUM BIBLIOTHEKEN IN BAYERN

Die BSB weist mit mittlerweile über 2,1 Millionen digita-lisierten Bänden und Zeitungsausgaben einen der größtenretrodigitalisierten Datenbestände in Europa nach. Dasentspricht einem aktuellen Datenvolumen von über 800Terabyte. Neben dem Google-Projekt wurden in den ver-gangenen 20 Jahren über 500 weitere Projekte mit unter-schiedlichsten Materialien und / oder Partnern erfolgreichdurchgeführt.

Das MDZ: digitale Werkbank und ‚Innovationslabor‘

Im Vordergrund standen und stehen dabei Angebote, diemit dem Thema Bayern zu tun hatten. In ihrer Funktion alszentrale bayerische Landesbibliothek hat die BSB Informa-tionsportale mit herausragenden Inhalten und hoher Nut-zerakzeptanz entwickelt. Über diese Portale stellt das MDZfortlaufend, rund um die Uhr, weltweit einschlägige Infor-

mationen und Dokumente zur Kultur und Geschichte Bay-erns für den interessierten Nutzer kostenlos zur Verfü-gung. Erinnert sei hier nur kurz an das langjährige‚Flaggschiffangebot‘, die ‚Bayerische Landesbibliothek On-line‘ (BLO). Sie ist das älteste, größte und erfolgreichsteRegionalportal im gesamten deutschen Sprachraum. Inihm werden mit großem Erfolg neben zahlreichen Text-und Bildangeboten, auch ausgefallene, gleichwohl starknachgefragte Audioangebote gemacht, wie z. B. die spre-chenden Sprachatlanten, die aus Tonaufzeichnungenbayerischer Dialekte in den wichtigsten Regionen des Frei-staates hervorgegangen sind. Dazu kommen als weitereeigenständige Angebote das ‚Literaturportal Bayern‘ unddas ‚Historische Lexikon Bayerns‘ (HLB).

Einen Quantensprung unter den Portalangeboten be-deutete der Aufbau des spartenübergreifenden, alle nurdenkbaren Kulturgüter Bayerns umfassenden Kulturpor-tals bavarikon. Mit diesem seit 2013 im Netz verfügbarenAngebot wurde und wird in vielerlei Hinsicht informati-onstechnologisches, aber auch organisatorisch-institutio-nelles Neuland betreten. In ihm kommen auch hochinno-vative Produkte zum Einsatz, wie die sogenannte Bildähn-lichkeitssuche, die zusammen mit dem Fraunhofer-Institutentwickelt worden ist und mittlerweile die Suche im ge-samten digitalen Abbildungsbestand der BSB von immer-hin 43 Millionen Seiten ermöglicht. Dazu kommt das An-gebot eines revolutionär neuen, auf IIIF-Technologie ba-sierenden Viewers, der – zusammen mit den UniversitätenHarvard und Standford entwickelt – die gleichzeitige Inau-genscheinnahme z. B. von mehreren mittelalterlichenHandschriften, deren Kommentierung und deren Down -load in Originalauflösung ermöglicht. In bavarikon einge-bunden, aber auch selbständig benutzbar, ist die im Jubi-

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Ein Buchscanner im MDZ

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läumsjahr 2017 freigeschaltete deutsche Zeitungsplatt-form ‚digiPress‘. Auf ihr sind derzeit knapp 6 Millionen Zei-tungsseiten von über 650 Zeitungsunternehmen versam-melt. Last but not least ist die Produktion und Bereitstel-lung von 3D-Digitalisaten zu erwähnen. Vor allem letzte-res trifft den Nerv vieler Portalbesucher. Neben dem Ein-zelbild, das mit erheblichem zeitlichen und materiellenAufwand erstellt wird (3D-Reproduktion von Kunstwerkenkann man nicht mit der industriellen 3D-Fertigung ver-gleichen), zeigt bavarikon 3D-Objekte jetzt auch kontext-bezogen in der – wieder eine Premiere – ersten virtuellenAusstellung ‚Luther und die Reformation in Bayern‘.

Auch im Falle einer so innovativen Einrichtung wie demMDZ gilt die alte Volksweisheit: rasten heißt rosten. Denndie Zukunft steht schon vor der Tür, und es gilt, konse-quent die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen. Dazugehört nicht nur die möglichst optimale Einbettung der ei-genen Aktivitäten und Dienste in das sogenannte Internetder Dinge, die Digitalisierung 4.0, sondern von herausra-gender Bedeutung – vor allem unter dem immer mitzu-

denkenden Infrastrukturaspekt – ist die aktive Beteiligungder Bayerischen Staatsbibliothek bzw. des MDZ an denweiterführenden Digitalisierungsinitiativen der baye -rischen Staatsregierung. Ein erster Erfolg ist hier zu ver-melden: Das Kulturportal bavarikon wurde als einzige Kul-turgut-Digitalisierungsinitiative im Freistaat per Kabi-nettsbeschluss in das Förderprogramm ‚Bayern Digital II‘aufgenommen.

DIE AUTOREN:

Klaus Kempf ist Leiter der Abteilung Digitale Bibliothek und Bavarica

der Bayerischen Staatsbibliothek.

Dr. Markus Brantl ist Leiter des Referats Digitale Bibliothek / Münchener

Digitalisierungszentrum / Langzeitarchivierung der Bayerischen Staatsbiblio-

thek.

Sakramentar Heinrich II.

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