2011 05 Tiroler Schützenzeitung

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2011 05 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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Poste Italiane SpA Versand im Postabonnement ges. Dekr. 353/2003 (abgendert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen

I.P.

Mitteilungsblatt der Schtzen der AlpenregionNummer 5 Bozen, Innsbruck, Kronmetz, Weyarn im Oktober 2011 35. Jahrgang

Schtzenkalender 2012 erschienen 4

Gemeinschaft und Tradition

Schtzenkompanie Imst, Viertel Oberland. - Foto: Michael Wedermann Ehrenkompanie des Sdtiroler Schtzenbundes beim Alpenregionstreffen 2006 in Brixen. - Foto: Michael Wedermann

Das denkmalgeschtzte Polznkasparhaus in Garmisch.

Erbe Herkunft WissenWer ein Freilichtmuseum wie z.B. Amerang oder Glentleiten besucht, erwartet auf den ersten Blick eine Reise in die Vergangenheit. Dass Freilichtmuseen viel mehr sind und sich dem Besucher Gedanken erschlieen, die beitragen knnen, die Zukunft zu meistern, das hat ein Festvortrag anlsslich 30 Jahre Bauernhausmuseum Amerang zutage gebracht. Prof. Christel Khle-Hetzinger stellte dies unter dem Titel Erbe - Herkunft - Wissen heraus. Das Erbe der Vter ist genau betrachtet ein Geschenk, eine Gabe auf Gegenseitigkeit. Ein Geben und Nehmen. Ein Erbe kann man annehmen oder man kann es ausschlagen. Ein Erbe ist nicht nur einseitig ein Vertrag, ein Diktat; es ist ein Wille. Es braucht Geber und Nehmer. Prof. Khle-Hetzinger fgt hinzu: Sind Heimat und Herkunft, Tradition und Erbe nicht mehr als kulturelle Selbstverstndlichkeit vorhanden und vorauszusetzen, dann muss noch Wissen und Lieben hinzutreten. Dabei zitierte sie Gabriel von Seidel Man kann nur lieben, was man kennt, man kann nur schtzen und pflegen, was man liebt. Diese Liebe zur Heimat kann man auch Patriotismus nennen. Dieser Begriff ist oft missbraucht worden. Richtig verstanden ist er eine Verpflichtung fr die knftige Entwicklung ,Verantwortung zu bernehmen und so in der Heimat und fr die Heimat zu wirken. Damit sind wir Teilhaber an einer christlich-abendlndischen Kultur. Sie ist die Kraft, die uns geformt hat und die es ermglicht, dass wir an den Leistungen der Vorfahren teilhaben knnen. Das setzt aber voraus, dass wir diese Traditionen annehmen, bewahren und auch erneuern. Gerade jetzt scheint dies notwendig zu sein; in einer Zeit, in der die Brger kopfschttelnd betrachten, wie sich die Parteien um den Staat als Beute rangeln. Bei Wahlbeteiligungen unter 45 Prozent kann leicht eine Politikverdrossenheit daraus werden, die dann sogar in eine Staatsverdrossenheit mnden kann. Deshalb ist es umso wichtiger, dass insbesondere auch die Schtzen der Alpenregion Wissen ber Erbe, Herkunft und Werte weitergeben, sich fr sie einsetzen und dies auch mit entsprechendem Mut. Die vielen Angriffe, denen unsere Werte ausgesetzt sind, sollten uns nicht

Ehrenmitglied Horst Seehofer 21 50 Jahre Feuernacht 2 Ehrung verdienter Persnlichkeiten 4 Regimentsschiesttte am Bergisel 12 Leserbriefe 15 Regimenter, Bataillone und Bezirke 18 Die Seite der Marketenderinnen und Jungschtzen 25 Wir gratulieren 28 Gesamttiroler Schtzenchronik 28 Totengedenken 31 Termine 2011 32 Ehrungen fr langjhrige Treue 32

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verunsichern, vielmehr anspornen. Wie stark muss doch das vorhandene Potential fr die Werte sein, wenn die Gegner solch groen Aufwand bei der Bekmpfung als erforderlich ansehen. In diesem Zusammenhang ist auch die Haltung von Bundestagsabgeordneten zu sehen, die der Rede des Kirchenoberhauptes im Deutschen Bundestag ferngeblieben sind. In einer Demokratie ist das Parlament die Plattform fr Diskussionen verschiedener Meinungen und Weltanschauungen. Dies ist Teil der Freiheit und dies schafft die Pluralitt, die ein demokratisches Staatswesen bentigt. Hier sind die Brger und ihre gesellschaftlichen Zusammenschlsse, also auch die Kirchen, gefordert, und es schadet keineswegs, wenn der Papst im Parla-

ment an Werte erinnert, die viele in unserem Land schon lngst vergessen haben. Der Glaube ist das Fundament der Gesellschaft, besonders in einem Land, in dem ein Drittel der Bundestagsabgeordneten bekenntnislos ist. Wie der Papst mssen auch die Schtzen mit Mut das Richtige fordern. Mit dem Wissen, in der Tradition der Generationen zu stehen und in der Liebe zur Heimat werden sie dann starke Glieder in der langen Kette sein, die es gilt, fortzusetzen. Es ist allemal besser, vom eigenen Gewissen abhngig zu sein als von fremden Urteilen. Hptm. Hans Baur, Schriftleiter

Sdtirol vor 50 Jahren:

Blut und Trnen - Der Beginn der Wende!Stadlmayer vom 18. 8. 1961, Tiroler Landesarchiv, Referat S, 1961) In seinem Memorandum an die Vereinten Nationen vom 15. 9. 1961 macht Kreisky Druck fr eine politische Lsung: Mittlerweile hat sich die Situation an Ort und Stelle zugespitzt . . . angesichts der gespannten Lage in Sdtirol sieht sich die sterreichische Bundesregierung . . . veranlasst, die Behand- Der italienische Innenminister Scelba (l.) macht Dr. Magnago (r.) am 18. Juni 1961 das Angebot der lung der Frage auf der Autonomieverhandlungen und droht gleichzeitig diesjhrigen General- mit dem Verbot der SVP. versammlung zu beantragen. (Erluterndes UNO-Memorandum sterreichs vom 15. 9. 1961, sterreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Bundesministerium fr Auswrtige Angelegenheiten, II-pol, Sdtirol 2 B/A Zl 34.057-Pol/61) Whrend Rom zgerlich die ersten Schritte zu einer politischen Regelung setzt, bricht ber die Sdtiroler Freiheitskmpfer die Hlle herein. Der Innenminister Scelba hat den Carabinieri bei der Ausforschung der Attentter carta bianca - freie Hand - gegeben, wie ein Folterer einem Sdtiroler Opfer hhnend erklrt. Aus den Kasernen bertnen die Schreie der Gequlten die laut aufgedrehte Radiomusik. Aus den Alcide Berloffa ber die Anschlge und die Einsetzung der Autonomie-Kommission: Es musste der Eindruck vermieden werden, dass es die Gewalt sei, der diese berprfung der Sdtirol-Probleme zu verdanken ist. Andererseits war die Notwendigkeit evident, die politische Vertretung Sdtirols auf hchster Ebene in einen Dialog einzubinden, und genau dies war es, was der Ministerrat entschieden hatte, einschlielich der prinzipiellen Mglichkeit, das Autonomiestatut von 1948 abzundern. (Der italienische christdemokratische Kammerabgeordnete Alcide Berloffa, ein italienischer Vertreter einer Befriedungspolitik, in seinen Memoiren: Gli anni del pacchetto - Die Jahre des Pakets, Edition Raetia 2004.)

Die Feuernacht hat das ungelste Sdtirolproblem zu einem Thema fr die Weltffentlichkeit gemacht. Rom steht unter dem Druck der NATO-Verbndeten. Im Jahre 1961 ist der Kalte Krieg auf seinem Hhepunkt angelangt und droht in einen heien Krieg zu kippen. Das geostrategisch wichtige Sdtirol darf zu keinem Aufstandsgebiet werden. Eine politische Lsung muss dies verhindern. Am 18. Juni 1961 bietet der italienische Innenminister Scelba LHptm. Dr. Silvius Magnago Autonomieverhandlungen an. Am 1. September 1961 wird dann die 19er Kommission eingesetzt werden, welche eine Lsung erarbeiten soll. Am 29. August 1961 berichtet der Botschafter sterreichs bei den Vereinten Nationen, Franz Matsch, nach Wien: Der US-Botschafter am Sitz der UNO, Adlai Stevenson, habe dem italienischen Ministerprsidenten Fanfani erklrt, dass Rom eine Lsung mit radikal entgegenkommenden Manahmen und nicht mit halben Mitteln finden Der sterreichische Diplomat Franz Matsch msse. (Franz Matsch aus berichtet aus New York nach Wien, dass die USA Druck auf Rom machen, eine Lsung der New York an Bruno KreisSdtirolfrage zu finden. ky in Wien, sterreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Bundesministerium fr Auswrtige Angelegenheiten, IIpol, Sdtirol 2 B/A Zl 30.548-Pol/61) In einer Denkschrift hlt die Leiterin der Sdtirolabteilung der Tiroler Landesregierung, Dr. Viktoria Stadlmayer, am 18. August 1961 Sensationelles fest: Von der Seite der italienischen Regierung her scheine nun Verhandlungsbereitschaft zu bestehen. Dies beweist . . ., dass Rom die jngsten Vorgnge in Sdtirol wesentlich ernster nimmt, als die italienische Presse vorgibt und dass sich Rom klar ist, dass mit den Massenverhaftungen der Widerstand keineswegs zerschlagen ist, sondern dadurch geradezu erst potenziert werden und sich auf Kreise ausdehnen knnte, die ihn bisher abgelehnt haben. Die Sdtirol-Expertin Dr. Viktoria Stadlmayer stellt (Denkschrift Viktoria fest, dass Italien die Ereignisse sehr ernst nimmt.

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Die in die Gewalt der Carabinieri geratenen Freiheitskmpfer - hier bei ihrer Einlieferung in das Bozner Gefngnis - bezahlen einen hohen Preis.

Kerkern geschmuggelte Briefe schildern blutige Folterungen. So wird den Verhafteten ein Name nach dem anderen entrungen, die Verhaftungswelle luft wie eine Sturmflut bis in das Unterland. Dem Parteiobmann und LHptm. Dr. Silvius Magnago liegen bald zahlreiche Folterberichte vor, die er jedoch unter Verschluss hlt. Er verschanzt sich hinter der Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission. Die Regierung in Rom ist natrlich nicht so verrckt, gegen sich selbst eine solche Untersuchung zu fhren. Wie mittlerweile offen gelegte Dokumente bezeugen, haben Magnago und der sterreichische Auenminister Kreisky beschlossen, die Folterunterlagen als Druckmittel in Reserve zu halten. Scelba hat nmlich

auch mit dem Verbot der Sdtiroler Volkspartei gedroht. Nur hin und wieder wird die Spielkarte der Folterberichte warnend gezckt, aber nicht ausgespielt. Mglicherweise hat dieses Taktieren die SVP vor dem Verbot und dem Austausch gegen eine Rom-treue Ersatzmannschaft gerettet. Fr Sdtirol ist die Jahresmitte 1961 jedenfalls der Beginn einer politischen Wende, fr welche die Freiheitskmpfer und deren Familien einen hohen Preis bezahlen. Das wird bald durch den Tod der gefolterten Hftlinge Franz Hfler und Anton Gostner augenscheinlich. Zudem gelangen immer mehr erschtternde Folterberichte in die Medien.

Gedenkfeiern Schreie in der Nacht"MERAN/NEUMARKT - Am 21. Juli versammelten sich mehrere hundert Tiroler Landsleute und Schtzen vor der ehemaligen Carabinierikaserne in Neumarkt sowie vor jener in Meran, um in einer wrdigen Veranstaltung der Folterungen vor 50 Jahren in ebendiesen Gebuden zu erinnern. Dabei wurde einer der vielen Folterbriefe verlesen: ein tief beeindruckendes Zeitzeugnis, das ungeschminkt die brutalen Methoden aufzeigt, mit der damals Carabinieri versucht haben, Namen und Informationen zu erhalten und die politischen Hftlinge zu qulen und zu demtigen. Mit spitzen Eisenstben, Futritten, Fausthieben, Feuerzeugen, brennenden Zigaretten, Zangen, Surelsungen und rostigen Nadeln, mit tagelangem Stehen, Essens-, Flssigkeits- und Schlafentzug, mit Quarzlampen sowie mit vielen anderen brutalen Methoden wurden die erschpften und gebrochenen Inhaftierten so weit gebracht, dass sie alles unterschrieben, was ihnen vorgelegt wurde. Bei der Gedenkstunde in Meran nahm Bez.-Mjr. Helmut Gaidaldi die Begrung vor. Dann wurde ein Folterbrief von Sepp Mitterhofer durch den Bezirksschtzenkuraten Pater Christoph Waldner OT verle-

sen. Anschlieend verlas Olt. Andreas Pixner einen Folterbrief aus Genua. Mit dabei waren auch die politischen Hftlinge Sepp Mitterhofer, Josef Innerhofer und Vigil Schwienbacher, der Prsident des sterreichischen Bundesrates a.D. Helmut Kritzinger sowie der Eucharistinerpater Walter Marzari.

Die Gedenkfeier in Meran . . .

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. . . und jene in Neumarkt.

Beim Gedenken in Neumarkt begrte Bez.-Mjr. Jrgen Werth die anwesenden Schtzen und Zivilisten, darunter die politischen Hftlin-

ge Luis Gutmann, Dr. Josef Sullmann, Arnold Dibiasi und Konrad Auer. Anschlieend wurde ein Folterbrief von Adolf Pomella durch Hptm. Martin Robatscher verlesen. Mit dem Entznden von Kerzen und Lichtern, einem Vaterunser und einer Schweigeminute fr die Opfer von Gewalt fanden diese beiden Gedenkveranstaltungen einen wrdigen Abschluss. Im Zentrum der wrdigen, ruhigen Gedenkfeiern stand vor allem die Kritik daran, dass heute immer noch die Umsetzung des Straftatbestandes der Folter im italienischen Strafgesetzbuch ausstndig ist. Erst krzlich hat die zweite Instanz des Folterprozesses von Bolzaneto, bei dem es um die Misshandlungen von Demonstranten im Rahmen des G8-Gipfels in Genua ging, aufs Neue aufgezeigt, dass es in Italien auch in unserer Zeit Folterungen durch Beamte der ffentlichen Sicherheit gibt. Einige in der Befehlskette wurden sogar - ebenso wie 1963 die Carabinieri beim Folterprozess von Trient - befrdert, anstatt vom Dienst suspendiert.

Hoher Frauentag - Ehrungen von verdienten PersnlichkeitenINNSBRUCK - Traditionell am Hohen Frauentag (15. August) wurden Persnlichkeiten geehrt, die sich um das Bundesland Tirol oder Sd-Tirol verdient gemacht haben. Begonnen wurde mit dem Landesblichen Empfang und einer Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Grabmal in der Hofkirche, denn der Hohe Frauentag geht als Feiertag auf den Tiroler Freiheitskmpfer zurck. Er hatte das Land Tirol im Zuge des Befreiungskampfes gegen Franzosen und Bayern 1809 der Heiligen Jungfrau Maria anvertraut. Begangen wird dieser Feiertag in Tirol seit 1959. Vor dem Festakt wurde noch ein Festgottesdienst in der Jesuitenkirche gefeiert. Neben den hchsten politischen Verantwortungstrgern beider Lnder waren auch die LKdt. der Schtzenbnde mit ihren Bundesleitungen bei den Feierlichkeiten anwesend. Die Ehrenkompanie stellte die Schtzenkompanie Weerberg. Mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol wurden folgende Schtzen ausgezeichnet:

Baon-Kdt.-Stv. Hptm. Lorenz Fidler, Steinach a. Brenner Olt. Johann Mauracher, Wrgl Fhr. Erich Moosbrugger, Ehenbichl LJS-Betr. a. D. Lt. Max Reich, Umhausen Bez.-Mjr. Leonhard Strasser, Kartitsch EHptm. Alfred Varesco, MontanWir gratulieren unseren Kameraden und danken fr ihren groen Einsatz im Dienste des Tiroler Schtzenwesens! ben den Blaulichtorganisationen die rund 300 Tiroler Feuerwehren zhlen 32.000 Freiwillige, das Rote Kreuz und ihre Partner zhlen ca. 4.500 engagiert sich eine Vielzahl von TirolerInnen in etwa 8.500 Vereinen im Sozial- und Gesundheitsbereich sowie im Kunst-, Kulturund Gemeinwesensektor. Jede zweite Person in der Tiroler Bevlkerung leistet in formeller oder informeller Art und Weise Freiwilligenarbeit, die sich durch ein hohes Ma an Professionalitt auszeichnet. Studien gehen davon aus, dass die Freiwilligenarbeit fnf bis sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitrgt. Umgelegt auf Tirol wrde das allein fr unser Bundesland einen Wert der Freiwilligenarbeit von 1,6 Milliarden Euro ergeben. Was Ehrenamtliche leisten, knnte das Land unmglich ersetzen, so der LHptm. Fr Sdtirols LHptm. Luis Durnwalder sind die Geehrten die Knotenpunkte, die das soziale Netzwerk zusammenhalten und immer neu knpfen. Mit ihrer Arbeit halten diese Menschen das Land mit seinen Drfern und Stdten lebendig und aktiv das, was uns von unseren Ahnen bergeben wurde, bewahren sie fr uns alle und geben es darber hinaus an die Jugend weiter. Damit tragen sie den Namen Tirols nach auen und zeigen, dass Tradition in Europa gelebt werden kann. Diese Menschen lehnen sich nicht zurck, sondern fragen, was sie tun knnen, um unsere Welt noch schner zu machen das finde ich groartig. Elisabeth HuldschinerStellvertretend fr alle geehrten Kameraden der Olt. der Schtzenkompanie Wrgl, Johann Mauracher.

Trotz Regen konnte den LHptm. Platter und Durnwalder ein wrdiger Landesblicher Empfang durch die Ehrenkompanie Weerberg bereitet werden. Vor der hl. Messe und dem Festakt wurde vor dem Andreas-Hofer-Grabmal in der Hofkirche ein Kranz niedergelegt.

Die Ehrung verdienter Personen am Hohen Frauentag hat ja bereits langjhrige Tradition. Heute stehen die verdienten Tirolerinnen und Tiroler des Alltags im Mittelpunkt, sagte LHptm. Gnther Platter in seiner Rede in der Innsbrucker Hofburg. Die Europische Union hat das Jahr 2011 zum Europischen Jahr der Freiwilligenttigkeit zur Frderung der aktiven Brgergesellschaft ausgerufen. Das Ehrenamt stellt ein zentrales Element der aktiven Brgergesellschaft dar, durch die der soziale Zusammenhalt gestrkt und die demokratische Entwicklung gefrdert wird. Besonders in unserem Land spielt das Ehrenamt eine tragende Rolle, hob Platter hervor. Ne-

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Man nannte ihn Otto von Europa - Ein Nachruf

Erzherzog Otto von sterreich war Thronprtendent und Europapolitiker, Zeitzeuge und VisionrOtto von Habsburg wurde am 20. November 1912 in Reichelament. Die zweite Achse seiner politischen Ttigkeit ist bis nau an der Rax als ltester Sohn des spteren Kaisers Karl I. heute die Paneuropa-Bewegung. 1936 fand seine erste BeBe und Zita von Bourbon-Parma geboren. Karl folgte dem gegnung mit dem Paneuropa-Grnder Richard von Cou1916 verstorbenen Franz-Josef im I. Weltkrieg als Kaiser denhove-Kalergi statt, dem er an der Spitze der Bewenach. Am 11. November 1918 unterzeichnete er eine Vergung nachfolgen sollte. Im Laufe seiner Karriere bettigzichtserklrung auf den Thron, die er spter widerrufen te sich Otto Habsburg auch als Autor zahlreicher Bcher. sollte. Einen Tag spter wurde die Republik ausgerufen. Bis zu seinem Tode tritt er fr die fr die Erweiterung der Otto war sechs Jahre alt, als die Familie im Mrz 1919 EU ein. 1951 heiratete er die deutsche Prinzessin Regina ins Exil in die Schweiz ging. 1921 fand die kaiserliche von Sachsen-Meiningen, mit der er sieben Kinder - zwei Familie Zuflucht auf Madeira. Dort starb Kaiser Karl beShne und fnf Tchter - hatte. reits im folgenden Jahr. Nach dem Tod des Vaters lebte die Familie zuerst in Spanien, dann in Belgien. Seine Viele Tiroler empfingen ihn wie einen Kaiser Matura legte Otto nach sterreichischem und ungarischem Lehrplan in Vielen Tirolern, die noch das tragische Ende des I. Weltkrieges und Spanien ab. An der Universitt von Lwen in Belgien erwarb er 1935 somit das jhe Ende einer jahrhundertealten Geschichte miterlebt hatein Doktorat in Politik- und Sozialwissenschaft. Eine Rckkehr nach ten, bedeutete Otto von Habsburg sehr viel. Mit groem Einsatz sterreich war Otto durch die Habsburger-Gesetze verwehrt. kmpfte er nach dem II. Weltrkieg um die Erlangung der SelbstbestimDadurch wurden alle Herrscherrechte des Hauses Habsburg aufgemung fr Sdtirol. Auch fr die Wiedererstehung unseres heutigen hoben, die Adelstitel verboten und alle Habsburger, die nicht auf ihre sterreichs hat er viel beigetragen. Vorrechte verzichteten, des Landes verwiesen. Weder Kaiser Karl noch Er hatte schon nach dem II. Weltkrieg die Vision eines geeinten Zita verzichteten jemals auf ihre Thronansprche. Zita wurde 1982 Europas. Da war es kein Wunder, dass er nach von Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky dennoch seiner Einreiseerlaubnis von vielen lteren Mennach 63 Exil-Jahren die Heimkehr ermglicht und schen wie ein Kaiser willkommen geheien wurnach ihrem Tod 1989 in der Kapuzinergruft bede. Sie sprachen ihn mit Majestt an und hulstattet. 1935 wurden die Habsburger-Gesetze im digten ihn mit Kniefall. Stndestaat aufgehoben. Otto traf in Einsiedeln in Schon im November 1962 traf eine beachtliche der Schweiz zu einer geheimen Begegnung mit Schar Kaisertreuer im Stadtsaal zu Innsbruck zur Bundeskanzler Kurt Schuschnigg zusammen, woFeier des 50. Geburtstages von Otto v. Habsburg bei der Kaisersohn vorerst auf eine Rckkehr nach ein. Der Jubilar konnte allerdings nicht anwesend sterreich verzichtete. sein, lie aber bei dieser Feier eine Grubotschaft Im Frhjahr 1938 forderte Otto in einem Briefverlesen. wechsel mit dem Kanzler eine Annherung an die Bereits im Juni 1963 verbreitete der damalige Westmchte, den Ausgleich mit den SozialdemoOsttiroler VP-Nationalrat Franz Kranebitter die kraten und angesichts des Drucks Hitlers die Nachricht, Otto von Habsburg habe ihm die Zubertragung der Kanzlerschaft. Schuschnigg stimmung zu drei Punkten, die den Vorschlag lehnte ab. Die Nazis verfgten neuerlich EnteigKranebitters an Otto darstellten, gegeben: Die nung und Landesverweisung der Habsburger. GeHeimkehr muss in aller Stille erfolgen, die mogen Otto wurde in der Folge ein Haftbefehl wegen narchistische Bewegung sterreichs soll sich auf Hochverrates erlassen, weil er zum Widerstand Wunsch Ottos selbst auflsen und die sterreichigegen den Anschluss durch Nazi-Deutschland sche Bundesregierung soll Dr. Habsburg eine Misaufgerufen hatte. Otto gelang mit seinem Bruder sion als Botschafter im Ausland bertragen. KraCarl Ludwig die Flucht in die USA, wo er die nebitter wendete sich nun in dieser Sache am 7. Kriegsjahre 1940-44 verbrachte. Er gewann das Vertrauen von Prsident Franklin D. Roosevelt Dr. Otto von Habsburg als Ehrenhauptmann Juli 1964 erneut direkt an Otto von Habsburg: Die Wiedergutmachung des Unrechts ihrer Verund betrieb im USKongress Lobbying fr ein selb- in der Speckbacher Tracht. bannung war mir seit meiner vor 17 Jahren erstndiges sterreich. folgten Berufung auf das Kampffeld der Politik in Nach dem II. Weltkrieg wurden die HabsburWien stets ein echtes und groes Anliegen . . . Nachdem er am 1. ger-Gesetze wieder in Kraft gesetzt. Am 31. Mai 1961 gab er dann Juli 1966 seinen sterreichischen Pass erhielt, war es am 11 Oktober doch seine Verzichtserklrung ab. Die Republik war berfordert: Im 1966 endlich soweit. Otto von Habsburg besuchte erstmals seit 1946 Ministerrat der groen Koalition kam keine Einigung zustande, der fr wenige Stunden Tirol. Ein- und Ausreise erfolgten bei Leutasch. Verfassungsgerichtshof erklrte sich unzustndig. Der VerwaltungsgeIm Jahre 1967 hlt Otto v. Habsburg bereits mehrere Vortrge in richtshof erachtete die Erklrung Ottos als ausreichend, doch am 4. sterreich und besuchte einige der alten Kaisergemeinden, die ihn in Juli erklrte der Nationalrat ihn mit den Stimmen von SP und FP den 1930-er Jahren die Ehrenbrgerschaften verliehen hatten. Er weilfr unerwnscht. te auch fter in Tirol, bestritt mehrere Diskussionen. Der Staatsmann Erst am 1. Juni 1966 erhielt Otto Habsburg schlielich einen sterohne Staat, der sich in Reden, Kolumnen und Bchern fr die Einireichischen Pass durch Innenminister Dr. Franz Hetzenauer. Im Mai gung Europas engagierte, wurde als das Gewissen des Europischen 1972 beim 50. Jubilum der Paneuropa-Union, kam es in Wien zum Parlamentes in allen Fraktionen bewundert. Seine Selbstdisziplin und historischen Handschlag zwischen Otto Habsburg und Bundeskanzler sein Arbeitspensum beeindruckten auch seine ideologischen Gegner. Bruno Kreisky. 1978 erhielt Habsburg auch die deutsche Staatsbrgerschaft, die Dr. Heinz Wieser ihm eine politische Ttigkeit fr die bayerische CSU gestattete. Von 1979 bis 1999 war er Abgeordneter der bayerischen CSU im EU-Par-

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Pressekonferenz beim Beinhaus BurgeisBURGEIS - Der Schtzenbezirk Vinschgau hielt am Donnerstag, dem 18. August 2011 eine Pressekonferenz im Beinhaus von Burgeis ab. Dabei nahm die Fhrung der Vinschger Schtzen Stellung zum faschistischen Relikt Beinhaus Burgeis.

Preisverteilung des Landesschieens im Vereinshaus von Kardaun.

vergeben ja - vergessen NEIN!, eine klare Botschaft der Vinschger Schtzen.

Eingeleitet wurde die Pressekonferenz durch Stellungnahmen einzelner Hauptleute. Dabei wurde klargemacht, woher die Toten berhaupt kamen. Faschistische Machthaber haben im Zuge ihrer nationalistischen Glorifizierung die Gebeine von Soldaten, die in verschiedenen Teilen Italiens gefallen oder in Kriegsgefangenschaft verstorben sind, exhumiert und hier beigesetzt, so Mjr.-Stv. Martin Wielander. Und weiter: Diese in den 30er Jahren errichtete Grabsttte soll bis heute eine vllig verdrehte Tatsache glaubhaft machen: Die in diesen Beinhusern beigesetzten Soldaten wren fr die Befreiung Sd-Tirols gefallen. Im Anschluss appellierte Bez.-Mjr. Peter Kaserer an die Bevlkerung und Politiker des Vinschgaus: Es ist der Landesregierung gelungen, an Ort und Stelle Erklrungstafeln anzubringen. Das ist ein erster guter Schritt in die richtige Richtung, darf aber keine Ausrede zum Verdrngen der Geschichte sein. Man kann eine Schandtat verzeihen. Nur vergessen drfen wir eines nicht, dass man sich fr das, was unserem Volk angetan wurde, niemals entschuldigt hat. Keiner der Namen auf den Plaketten wurde hier bestattet. Sie wurden hierher gekarrt, um uns zu zeigen, wer der Herr ist, und das dulden wir nicht lnger. Diese in Stein gehauene Lge muss endlich auf dem Mllhaufen der Geschichte entsorgt werden. Die Zeit dafr ist reif und wenn wir zusammenhalten, schaffen wir es auch. Wenn nicht jetzt, wann dann?, so Mjr. Kaserer abschlieend.

Erzh. Johann Schenna mit 275 Ringen, bei den Veteranen Franz Kammerer, Komp. St. Lorenzen, 290 Ringe. In der Kategorie Versehrte ging der 1. Rang mit 298 Ringen an Hermann Liensberger von der Komp. Onach. Die erfolgreichste Marketenderin war Delia Capella mit 271 Ringen von der Komp. Rendena (Welschtirol). Der beste StehendSchtze war Markus Kirchler von der Komp Unt. Ahrntal mit 256 Ringen. Der beste Kombinierer war der Altschtze Reinhold Nocker, Komp. Wolkenstein mit 177 Ringen. Die Trophe der Jagdscheibe errang Kurt Schwingshackl mit 99 Ringen. Bei der Festscheibe ging der 1. Rang der Zglinge Luftgewehr, an Thomas Crepaz, Komp. Naturns mit 160 Teilern und jener der KK-Schtzen an Karl Larcher, Komp. Eppan mit 126,7 Teilern. Insgesamt haben sich Schtzen von 90 Kompanien aus allen Landesteilen und aus Bayern beteiligt. So gesehen, war das 2. Landesschieen des historischen Tirol ein weiterer Schritt zur Tiroler Landeseinheit, welche anscheinend von der Basis her leichter vonstatten geht als von oben durch die Politik.

Welschtiroler Schtzen auf den Spuren Andreas HofersST. MARTIN - Die Pfandler Alm oberhalb St. Martin war am 24. Juli 2011 Ziel der Besichtigung der Schtzenkameraden aus Vielgereuth/Folgaria. Der Kommandant des Bataillons Passeier Christoph Casagrande, der Hptm. der Schtzenkompanie Andreas Hofer Hanspeter Auer und Schtzenkamerad Walter Moosmair begleiteten die Welschtiroler

Landesschieen des historischen TirolKARDAUN - Das 2. Landesschieen des historischen Tirol, organisiert vom SSB, ist Geschichte. ber 1.000 Jungschtzen, Marketenderinnen, Schtzen und Gste haben sich daran beteiligt. Ausgetragen wurde es auf den drei Schiestnden von Meran, Brixen/Neustift und Sexten im Frhjahr 2011 und stand unter dem Motto: 500 Jahre Tiroler Landlibell, 15112011. Den Hhepunkt fand die Veranstaltung mit der Preisverleihung am 22. Juli 2011 im Vereinshaus von Kardaun. Mehr als 700 Preise konnte die Schieleitung des SSB unter dem scheidenden Bundesschieleiter Mjr. Hubert Straudi an die Schtzen vergeben. Ergebnisse: Die Mannschaftswertung konnte die Komp. Erzherzog Johann Schenna mit 906 Ringen fr sich entscheiden. Die Prmien fr die Meistbeteiligung ging an die Komp. Johann Jger Niederdorf. Bei den Zglingen war Mirjam Pichler, Komp. Graf Volkmar Burgstall mit 287 Ringen am erfolgreichsten. Der 1. Rang Junioren ging mit 253 Ringen an Samuel Bonapace, Komp. Rendena (Welschtirol), jener in der Schtzenklasse an Elmar Stoll, Komp. Johann Jger Niederdorf mit 282 Ringen. Bei den Altschtzen punktete Klaus Wieser, Komp.

Dem Zufluchtsort Andreas Hofers statteten u.a. der Welschtiroler LKdt. Mjr. Paolo Dalpr (7.v.l.), Fhr. Roberto Hueber (ganz hinten), der Obm. des Heimatpflegevereines Obermais Hans Vetter (1.v.l.) und Hermann Raffl von der Komp. Obermais (3.v.l.) einen Besuch ab. Dr. Albin Pixner (4.v.l.) begrte die Besuchergruppe.

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Freunde an den Ort, an dem das tragische Schicksal Andreas Hofers seinen Lauf nahm. Als sachkundiger Kenner der Geschichte brachte Josef Wilhelm den interessierten Alt-Tirolern die dramatischen letzten Wochen des Freiheitskmpfers anschaulich zu Gehr. Beeindruckt von den Schilderungen und der Vorstellung, dass sich dies alles mitten im Winter bei extremen Witterungsverhltnissen ereignet hatte, besichtigte die Gruppe die geschichtstrchtige Sttte des Geschehens. Auf Einladung des Sdtiroler Schtzenbundes genossen alle Anwesenden anschlieend eine znftige Psairer Brettl-Marende.

Vorankndigung:

Grundlehrgang fr NeumitgliederBOZEN - Im November findet ein Grundlehrgang fr Neumitglieder des Sdtiroler Schtzenbundes statt. In diesem Grundlehrgang werden die Neumitglieder, welche im Jahr 2011 den Schtzen beigetreten sind, in das Schtzenwesen eingefhrt. Dieser Lehrgang ist von nun an fixer Bestandteil der Ausbildung. Erst wenn die Gewehrausbildung und der Grundlehrgang erfolgreich besucht wurden, kann das Neumitglied als Gewehrschtze oder Marketenderin nach erfolgtem Probejahr in den Sdtiroler Schtzenbund aufgenommen werden. Die Grundlehrgnge finden statt: Samstag, 19. November, 16 Uhr in Vahrn fr die Bezirke Pustertal, Brixen, Wipptal und Unterland Samstag, 26. November, 16 Uhr in Lana fr die Bezirke Burggrafenamt, Vinschgau und Bozen Sollte ein Neumitglied aus beruflichen oder privaten Grnden an jenem Tag, welcher fr seinen Bezirk bestimmt wurde, nicht Zeit haben, kann er auf den anderen Termin ausweichen. Nhere Informationen werden jedem Neumitglied, Hptm. und Bez.-Mjr. noch rechtzeitig mitgeteilt. Die Termine gilt es aber bereits jetzt zu notieren und den jeweiligen Neumitgliedern bekannt zu geben.Hubert Straudi (m.) war 15 Jahre lang in der Bundesleitung des SSB ttig. Wir gratulieren ihm und seiner Gattin Walburga auch zur Goldenen Hochzeit, welche sie am 14. Oktober feiern knnen.

Bescheidenheit ist eine Tugend des scheidenden Bundesschiereferenten und so wnschte er sich keine Geburtstagsgeschenke, sondern bat um eine Spende fr den Herz-Jesu-Notfonds. In geselliger Runde klang bei Sang und Trank die Feier aus.

Kerschbaumer-ErinnerungsmedailleBOZEN - Vor, nach und vor allem in der Feuernacht des Jahres 1961 boten Sepp Kerschbaumer und seine Mitstreiter im Befreiungsausschuss Sdtirol (BAS) dem zu Unrecht handelnden italienischen Staat die Stirn. Kerschbaumer und viele seiner Mitstreiter wurden verhaftet und entsetzlich gefoltert. Zwei HftHft linge starben noch in der Untersuchungshaft. Sepp Kerschbaumer starb nach seiner Verurteilung im Mailnder Sdtirolprozess viel zu frh am 7. Dezember 1964 im Gefngnis von Verona den Herztod. Er hatte den ge gesundheitlichen AuswirAuswir kungen der Folter und den Belastungen der Haft nicht standhalten knnen. Anlsslich des opfervollen Tiroler Freiheitskampfes, der vor 50 Jahren seinen Hhepunkt erreicht hatte, wurde nun vom Sdtiroler Heimatbund eine Erinnerungsmedaille 50 Jahre Feuernacht in Auftrag gegeben. Dieses schne Andenken wurde in einer Auflage von 1.000 Stck geprgt und wird in einem Etui mit Begleitschreiben um eine Mindestspende von 15 Euro abgegeben. Ab Anfang November kann sie in der Bundeskanzlei des Sdtiroler Schtzenbundes, im Lebensmittelgeschft Gasser, Dorfplatz in Siebeneich und, solange der Vorrat reicht, am 8. Dezember bei der Gedenkfeier fr Sepp Kerschbaumer und seine Mitstreiter in St. Pauls erworben werden.

Geburtstagsfeier und Abschied aus der BundesleitungOBERPLANITZING - Hubert Straudi lud am 28. August 2011 zu seinem 74. Geburtstag und dem Abschied als Bundesschiereferent des SSB einige Mitglieder der Bundesleitung, die Bundesschieleitung sowie mehrere Schtzenfreunde zu einer kleinen Feier nach Oberplanitzing. Der Jubilar bedankte sich dabei bei seinen Schtzenfreunden, die ihn immer untersttzt haben und gute Kameraden waren. 15 Jahre war Hubert Straudi in der Bundesleitung als Schiereferent ttig. Seine Arbeit war durch viel Einsatz und Ausdauer gekennzeichnet. Unter seiner Fhrung fanden zwei Gesamt-Tiroler Landesschieen mit einer gemeinsamen Wertung statt. Das Zusammenwachsen der Landesteile war ihm immer ein Anliegen. LKdt. Mjr. Elmar Thaler dankte Straudi fr die vielen ehrenamtlichen Stunden, die er fr den Schtzenbund geleistet hat. Besonders hob er die Zhigkeit Straudis hervor, mit der er die Bundesschieen durchfhrte. Auch Alt-LKdt. Paul Bacher dankte seinem Freund und Weggefhrten. Zusammen waren sie viele Jahre gemeinsam in der Bundesleitung und gingen durch dick und dnn. Mjr. Hermann Huber, der Obm. des GTSB, und der ehemalige Bez.Mjr. von Brixen, Sepp Kaser, sowie der EHptm. der Haller Straub Schtzenkompanie, Otto Reinstadler, gratulierten und dankten Straudi fr die vielen schnen gemeinsam verbrachten Stunden. Besonderer Erwhnung bedarf Straudis gute Zusammenarbeit mit den einzelnen Fhrungsgremien der in der Alpenregion zusammengefassten Bnde.

22. Alpenregionstreffenam 2. und 3. Juni 2012 in Vielgereuth/Folgaria (Welschtirol)

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Ein Krieg der Tiroler gegen Bayern?

Welche Umstnde 1504 zur Eroberung von Kufstein und zum Anschluss der Unterlnder Gerichte an Tirol fhrtenWenn man heuer in Tirol der als Maximilianisches recht im Sommer 1504 starb, nderte nichts an der SiLandlibell bekannten Wehrordnung von 1511 getuation, da Herzog Georgs Tochter Elisabeth mit ihren dachte, so wurde zu Recht auch von der VorgeGetreuen in Niederbayern und in der Pfalz keinesschichte dieser wichtigen Urkunde gesprochen. wegs ans Aufgeben dachte. Knig Maximilian Denn hnliche Manahmen zur Organisierung bot ein eher kleines Heer auf, das aus Sldnern der Landesverteidigung hatte es schon frher und 1000 Tiroler Fuknechten bestand, die gegeben, einschlielich der Verpflichtung, ihm ein in Brixen zusammengetretener Landdas eigene Land selbst zu verteidigen, und tag bewilligte. Solch freiwillige Stellung von der Befreiung vor Kriegsdiensten im AusBewaffneten fr das Heer des Landesfrsten land. Die vom Kaiser nach Verhandlungen war fr Einstze auerhalb des Landes durchmit den Landstnden ausgestellte Urkunde aus blich und widersprach nicht dem Landhebt sozusagen berkommenes Recht auf eilibell. Auch finanzielle Untersttzung verne hhere Stufe, weshalb sich die Tiroler langte der Landesfrst von seinen Tiroler und das erst gibt dem Landlibell seine auerUntertanen. Sie wurde ihm gewhrt, nicht ordentliche Bedeutung spter immer wieder zuletzt weil die Landstnde das Land in Geauf sie beriefen. fahr sahen, sollten die inzwischen von MaxiZur Vorgeschichte gehren die von den milian besetzten Unterlnder Gerichte angeTiroler Landesfrsten Sigmund dem Mnzreigriffen werden. chen und seinem Nachfolger Maximilian beTatschlich war nicht ganz klar, wie sich der gonnenen Kriege gegen die Dogenrepublik Venetreu niederbayerisch gesinnte Kommandant von dig, die den Wert einer durch verlssliche AufgeboKufstein, Hans von Pienzenau, im Konflikt verhalte geschtzten Festung Tirol im Rcken deutlich ten wrde. Die Festung galt schon damals als uneinmachten. Auch den Schweizer Krieg von 1499, in nehmbar, obwohl sie noch nicht so mchtig ausgebaut dessen Verlauf das Mnstertal und der obere war, wie wir sie heute kennen. Warum sich der Portrt des Knigs bzw. Kaisers Maximilians I. Vinschgau verwstet wurden und das Tiroler Pienzenauer im entscheidenden Moment auf von Bernhard Strigel. Aufgebot an der Calva eine verheerende Niedie Seite der Pflzer stellte, ist nicht eindeutig derlage erlitt, kann man in einen Zusammenhang mit der Notwendig- berliefert. Am ehesten war er ber die Nachricht emprt, dass Herzog keit einer gut organisierten Landesverteidigung bringen. Nicht so den Albrecht ausgerechnet die reichsten bayerischen Gebiete an MaximiliBayerischen Krieg von 1504. Das war kein Konflikt zwischen Tirolern und den bayerischen Nachbarn, auch wenn sowohl tirolische als auch bayerische Untertanen ins Feld ziehen mussten und als Folge dieses Konflikts das bisher zu Bayern gehrige Unterinntal ab Rattenberg und Kitzbhel mit Tirol vereinigt wurde. Schuld an allem war ein Erbschaftsstreit im Hause Wittelsbach, der in einen blutigen und brutal gefhrten Krieg zwischen den bayerischen Teilherzogtmern bzw. deren Erben ausartete. Der in der oberbayerischen Hauptstadt Mnchen residierende Herzog Albrecht der Weise hatte das Aussterben der niederbayerischen Zweiglinie der Wittelsbacher (Residenz in Landshut) ntzen wollen, um das seit ber hundert Jahren in drei, spter zwei Herrschaftsgebiete gespaltene Bayern wieder zu vereinen. Zu Niederbayern (Bayern-Landshut) gehrten die Unterinntaler Gerichte Kufstein und Rattenberg sowie Kitzbhel, ein Gebiet, das wegen der dort abgebauten Bergschtze den Reichtum der niederbayerischen Herzge begrndete. Herzog Albrecht konnte jedoch seine Absichten nicht verwirklichen, denn entgegen frheren Vereinbarungen hatte der niederbayerische Herzog Georg seine Lnder nicht seinem Vetter in Mnchen, sondern seiner Tochter und deren Mann vermacht, dem Pfalzgrafen Ruprecht. Dieser erhob Anspruch auf das Erbe, rstete zum Kampf und warb um Bundesgenossen. Albrecht seinerseits rief seinen Schwager, Knig Maximilian I., als Vermittler und Schiedsrichter an. Der Habsburger Maximilian (seit 1490 Tiroler Landesfrst und seit 1494 gleichzeitig deutscher Knig, den Kaisertitel trug er erst nach 1508) sah die Chance, sich vom umstrittenen Erbe ein bedeutendes Stck abzuschneiden und verlangte fr sein Einschreiten die Abtretung der Gerichte Kufstein und Rattenberg sowie den gesamten Waldbesitz im Gericht Kitzbhel. Darber wurde ein Vertrag geschlossen. Der bayerische Erbfolgekrieg artete in ein furchtbares Gemetzel aus und verwstete weite Teile Sddeutschlands. Auf pflzisch-niederbay- Beschieung der Festung Kufstein. erischer Seite beteiligte sich u. a. auch Bhmen. Dass Pfalzgraf Rup- Darstellung im Ehrenspiegel des Hauses sterreich".

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Stadtrichter Jrg an abtreten sollte. Er Eginger, aber auch war entschlossen, dies Rheinlnder befanden zu verhindern und sich unter der Verteiverweigerte die berdigern der Burg. In gabe von Stadt und seinem Zorn ber den Burg an das heranrkhartnckigen Widerkende Heer des Kstand und die namhafnigs. Als dieser sah, ten Verluste in den eiwie wenig Schaden genen Reihen, verurseine leichten Geteilte der Knig alle schtze an den gewalGefangenen zum Tod tigen Mauern anrich zum Exempel fr ten konnten, lie er andere Verbrecher, aus dem Innsbrucker wie er an seine GeZeughaus die schwemahlin schrieb. Man ren Geschtze seiner lie die Verurteilten Artalery holen, zubeichten, verteidigen erst auf Innflen, durften sie sich nicht. dann jede Kanone von Zuerst musste der 32 Pferden ber Land 36jhrige Hans von gezogen. HchstperPienzenau sein Haupt snlich richtete der zum Schwerthieb des Knig die FeuerHenkers beugen, weischlnde seiner Getere 17 Mnner folgschtze, die Namen ten. Als sich ein hwie Weckruf von nenhafter Bhme so sterreich oder Pursehr wehrte, dass die lepaus trugen, gegen Der Knig als Artillerist: Er zndet hchstpersnlich den ersten Schuss auf die Festung Kufstein. Der Knstler des Marmorreliefs auf Maximilians Kenotaph in der Innsbrucker Hofkirche, Alexander Colin, Hinrichtung zur den Festungsberg. Schlchterei ausartete, Binnen drei Tagen zeigt uns sogar die Kugel, die gerade das Kanonenrohr verlsst. baten die anwesenden waren Wlle und Frsten unter ihnen Bayernherzog Albrecht hchstpersnlich den Mauern in Trmmern geschossen. Lauthals rief die Besatzung um ErKnig, nun doch Gnade walten zu lassen. Daraufhin kamen die restlibarmen; und der Pienzenauer schickte Unterhndler. Doch Maximilian chen Kriegsleute mit dem Leben davon. lehnte jetzt die bergabe ab. Beim Sturm auf die Festung am 17. OkWhrend die bis dahin nicht gekannte Wirkung von Maximilians tober 1504 gab es kaum noch Widerstand. Von der zusammengArtillerie und der damit erzielte rasche Erfolg von den Zeitgenossen in schmolzenen Besatzung gingen 42 in Gefangenschaft. Einige von ihganz Europa bewundert wurde, erregte die brutale Rachejustiz am tapnen waren Bhmen, viele natrlich Bayern, wie z. B. der Kufsteiner feren Gegner allgemeinen Unmut. Die Landshuter Hauptleute forderten in einem Protestschreiben den Knig auf, den Krieg doch nach dem Herkommen der deutschen Nation zu fhren. Maximilian lie ihnen antworten, die pflzische Kriegsfhrung sei viel rger, sie sei sogar wieder Natur und Gesetz der Trken und Heiden. Nicht verhindern konnte Maximilian, dass auf ihn Spottlieder gesungen wurden, whrend Hans von Pienzenau in der Erinnerung des bayerischen Volkes als tragischer Held fortlebt und seine Abschiedsworte am Richtplatz in ein Volkslied Eingang fanden: Muss ich denn sterben, so walte dessen der liebe Gott! Um aller Bayern willen muss ich mich heut tapfer halten. Hab Urlaub, liebe Welt! Der Krieg war mit der Aufsehen erregenden Eroberung Kufsteins noch nicht zu Ende. Erst im April 1505 ruhten die Waffen. Herzog Albrecht der Weise regierte jetzt von Mnchen aus ber ein geeintes Bayern, das allerdings um einige kleine Randgebiete und die wichtigen, jetzt tirolisch gewordenen Gerichte Kufstein und Rattenberg kleiner geworden war. Ja, auch das Gericht Kitzbhel kam schlielich ganz zu Tirol, samt den 20 hier betriebenen und damals uerst ertragreichen Bergwerken. Maximilian verlangte dies kategorisch. Der Krieg sei eben teurer gewesen als angenommen, argumentierte der Knig im Bewusstsein seiner Machtflle. Bayernherzog Albrecht hatte dem nichts entgegenzusetzen. So waren es Machtpolitik, knigliche Gewalt und militrische Kunst des ersten Artilleristen der Kriegsgeschichte, die Tirol grer werden lieen. Mit der sieben Jahre spter im Landlibell verbrieften immerwhrenden Verteidigungsbereitschaft der Tiroler hat es nichts zu tun.Die Hinrichtung des Pienzenauers und 17 anderer Verteidiger von Kufstein, dargestellt in Maximilians Autobiografie Weikunig.

Dr. Michael Forcher

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21. Oktober 1511: Vor 500 Jahren kam Ampezzo zu TirolIm Krieg gegen Venedig nahm sich Kaiser Maximilian I. vor, Cadore und Belluno zu erobern. Dies gelang aber nicht und der Kaiser schwor, die 200 dort Gefallenen zu rchen und schrieb: Das Cadore muss mit dem Pustertal vereinigt werden und in Ewigkeit bleiben. Rechten zhlten eine sprbare Senkung der Reichssteuern, das Recht, die italienische Sprache zu verwenden und die Rechtssprechung nach rtlichem Sprachgesetz zu gestalten - das Cadorinische Statut schrieb Ampezzo schon unter dem Patriarchen von Aquileja und der Republik Venedig Sonderrechte zu. Maximilian I. erkannte diese Rechte nicht nur an, sondern erweiterte sie noch um zustzliche Brgerrechte: Die Ampezzaner behielten ihre Wlder und konnten eigene Gesetze und Gewohnheiten entwickeln. Daraufhin leisteten die Ampezzaner den Treueid. Deshalb ist der 21. Oktober 1511 praktisch das Datum des bertritts von Ampezzo zu den Habsburgern und zu Tirol. Ab sofort gehrte Ampezzo bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zu Tirol. Diese historischen Ereignisse des Jahres 1511 werden nun 500 Jahre spter in Cortina gro gefeiert. Auch fr Toblach sind jene Tage im Oktober 1511 von Bedeutung: Whrend des Krieges residierte der Kaiser in diesem Pusterer Dorf. Heute erinnert ein Kreuzweg an die Leiden und Opfer der Schlachten - es ist der lteste Kreuzweg in ganz Tirol. Eine Fotoausstellung unter dem Motto Massimiliano I e il castelllo Botestagno, die am 15. September in Cortina erffnet wurde, macht die Kooperation zwischen Toblach und Cortina offenkundig. Sie wird im November auch in der Pustertaler Partnergemeinde zu sehen sein. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es Bestrebungen, Anpezzo zusammen mit den ladinischen Nachbargemeinden Sdtirol anzugliedern, doch nach mehreren gescheiterten Versuchen konnte erst am 28. und 29. Oktober 2007 eine entsprechende Volksabstimmung stattfinden; sie erbrachte mit ber 78 % Zustimmung ein deutliches Votum fr den Beitritt von Anpezzo und der beiden Nachbargemeinden Col und Fodom zu Sdtirol. Doch in der Provinz Belluno und der Region Veneto gibt es erheblichen Widerstand dagegen, den weltbekannten Fremdenverkehrsort zu verlieren. Dr. Heinz Wieser

Schloss Peutelstein: Vor 500 Jahren eine wichtige Festung zwischen Tirol und Venedig. Mathias Buglechner ca. 1611, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.

Der Krieg entflammte im Jahr 1511 wieder, die neuen schweren Kaliber schossen in zwei Tagen die Feste Peutelstein, (italienisch Botestagno) eine wichtige Festung am Weg zwischen Tirol und Venedig, zusammen; am 18. Oktober musste die Besatzung sich ergeben und die Landsknechte besetzten Ampezzo. Maximilian kam am 21. Oktober zum eroberten Schloss, die Schlsselposition zwischen Toblach und Cortina und ritt dann mit einem starken Geleit nach Cortina, wo er die Mnner auf dem Kirchplatz versammelt vorfand und sie zur frmlichen bergabe aufforderte. Mit Khnheit antworteten die Verantwortlichen der Gemeinde, dass sie den Treueid leisten wollten, wenn der Kaiser ihre Privilegien besttigte, wenn sie weiterhin selbstndig nach ihrem bisherigen geltenden Statut leben drfen. Zu diesen Autonomie-

Im Jahre 2007 fand eine statt, welche mit ber 78 % Zustimmung ein deutliches Votum fr den Beitritt von Anpezzo und den Nachbargemeinden Col und Fodom zu Sdtirol brachte, allerdings sprechen sich die Provinz Belluno und die Region Venetien klar dagegen aus. (Foto: M. Wedermann)

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Bundesprsident Heinz Fischer zeigte sich begeistert vom Tirol PanoramaNach dem offiziellen Besuch der Ausstellung Kunstschtze des Mittelalters im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum lie es sich Bundesprsident Heinz Fischer nicht nehmen, in Begleitung von Landtagsprsident Herwig van Staa auch noch eine Stippvisite auf den Bergisel zu machen. Gemeinsam mit seiner Gattin Margit wurde er von van Staa fachkundig durch das neu erbaute Haus gefhrt. Heinz Fischer zeigte sich dabei sowohl von der gelungenen Architektur des Hauses, in dem das Riesenrundgemlde seinen neuen Platz gefunden hat, als auch von der Ausdruckskraft und der Dynamik des Gemldes selber begeistert. Das im Jahr 1896 geschaffene Riesenrundgemlde bannt auf 1.000 Quadratmeter in beeindruckender 360-Grad-Sicht den Tiroler Freiheitskampf. Die Leiterin des Tirol Panoramas Isabelle Brandauer bot dem Prsidentenpaar die Gelegenheit, auch die ansonsten verborgenen rtlichkeiten unterhalb der fr die BesucherInnen sichtbaren Rotunde kennenzulernen, um einen noch besseren Einblick in das Innenleben des Riesenrundgemldes, wie z.B. Bildmontage- und Reparaturvorrichtungen oder auch technische Vorkehrungen zum Schutz des Gemldes, zu bekommen.

Schauplatz Tirol wiederholt ausgezeichnetDie Jury des best architects-Award verlieh eine von sieben Auszeichnungen in der Kategorie Innenausbau dem Stuttgarter Bro hg merz Architekten und Museumsgestalter fr das Tirol Panorama und die Dauerausstellung Schauplatz Tirol. Die Preise werden in fnf Kategorien vergeben und aus Einreichungen aus dem deutschsprachigen Raum von einer unabhngigen Architektenjury ermittelt. Die Kunst der ansprechenden Verpackung wird beim red dot award: communication design prmiert. Der internationale Designpreis wird in Berlin vergeben und auch hier waren hg merz Architekten und Museumsgestalter mit der Ausstellungsarchitektur im Tirol Panorama erfolgreich. Wir gratulieren!

V.l.: Margit Fischer, Bundesprsident Dr. Heinz Fischer, Dr. Isabelle Brandauer, LT-Prs. DDr. Herwig van Staa

(Foto: Tiroler Landesmuseum)

Bereits im August - knapp ein halbes Jahr nach der Erffnung: Das Tirol Panorama mit dem Kaiserjgermuseum Tirols neuer BesuchermagnetGeffnet von Dienstag bis Sonntag von 9-17 Uhr! Achtung Schtzenkompanien: Gruppenfhrungen nach Anmeldung unter Tel. + 43 (0)512 594 89-111 oder [email protected] mglich!

ber 100.000 Besucher

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Der Bergisel wird RegimentsschiesttteNachdem der wiederholte Kampflrm des blutigen Jahres 1809 auf dem felsigen und dichtbewachsenen weglosen Bergvorsprung verhallt war, kehrte fr verhltnismig kurze Zeit wieder Stille ein.

Bautechnisch reizvoll die verspielt wirkenden Schiestnde.

Den Aufzeichnungen des Abtes von Stift Wilten, Aloisius Rggl, ber den Jger-Schieplatz am Bergisel 18141845 ist zu entnehmen, dass auf dem den Grund (ausgeholzten Plateau) des Berges, genannt Buchplatz seit der zweiten Jahreshlfte 1817, mit Zustimmung des Stiftes, militrische Schiebungen abgehalten wurden. Die in Innsbruck liegenden Kompanien des 1816 errichteten Kaiserjgerregimentes bten sich im Scheibenschieen und hatten zu diesem Zweck von der freien Mitte des Plateaus gegen den sdlichen Berghang zwei Schneisen ausgeschlagen. Den Vorstellungen des Stiftes entsprechend regelte ein Befehl des Militrkommandos in Innsbruck vom 18. April 1820 die geordnete Verwendung als Schie- und Exerzierplatz. Besondere Verdienste um die Ausgestaltung des Bergisels erwarb sich Oberst Ignaz Malkowsky, Edler von Damwalden, der von 1832 1838 das Kommando ber das Regiment fhrte und dem die Stadt Innsbruck fr besondere Verdienste das Ehrenbrgerrecht verlieh. Durch Planierungen wurde eine von verschiedenen Wegen durchzogene Parkanlage mit Akazien, Platanen, Pappeln und diversen Zierpflanzen angelegt. Auf einem in der Mitte gelegenen greren Platz (etwa dort, wo heute das Andreas-Hofer-Denkmal steht), errichtete man auf steinernen Stufen einen greren hlzernen Pavillon. Sdlich davon, dem Berghang zu, lagen zwei Schiesttten mit Schussdistanzen zu je

Soldaten aus aller Herren Lnder und Tiroler Schtzen messen sich jhrlich bei dieser Veranstaltung.

Am 28. Mai dieses Jahres fand das 30. Kaiserjgerschieen auf dem historischen Platz am Bergisel statt.

150 Schritt, dazu kam etwas spter noch eine dritte von 100 Schritten. Eine der Schiesttten war auch fr die Zivilbevlkerung bestimmt. Bereits 1838 wird ein oberhalb des nordstlichen Berghanges stehendes Erfrischungshaus auf dem Bergisel erwhnt, welches als Kantine fr die Bedrfnisse des Militrs gebaut wurde und auch der Zivilbevlkerung offen stand. Solcherart ausgestaltet wurde der Bergisel in der schiefreien Zeit, besonders aber an Sonn- und Feiertagen, von der Bevlkerung als beliebtes Ausflugsziel immer hufiger aufgesucht. Diese gedeihliche Entwicklung des Bergisels unter dem Kommando des Kaiserjgerregimentes bewog die Vorstehung des Stiftes Wilten unter Abt Aloisius Rggl, das bisher dem Regimente eingerumte Nutzungsrecht in einem am 23. Jnner 1838 mit dem Regimentskommando getroffenen, eingangs erwhnten schriftlichen, als Revers bezeichneten bereinkommen festzulegen. In diesem historischen und denkwrdigen, im Wiltener Abteiarchiv aufbewahrten Dokument erklrte sich das Stift bereit, den Platz dem Militr weiterhin unentgeltlich zum bisherigen Widmungszweck zu berlassen. Nun wurden die Grenzen dieses Nutzungsrechtes in einem noch erhaltenen Lageplan ersichtlich gemacht und alle anderen, dem Eigentumsrechte des Stiftes erflieenden Manahmen, wie Holzgewinnung und Gestaltung auerhalb dieser Grenzen, dem Eigentmer vorbehalten. Fr diese patriotische Tat lie sogar der kaiserliche Hofkriegsrat in Wien schriftlich seinen besonderen Dank an das Stift aussprechen. Im August 1838 veranstaltete das Regiment und die gesamte Innsbrucker Garnison ein Festschieen aus Anlass der Erbhuldigung Kaiser Ferdinands I. durch Tirol und Vorarlberg. Am Nachmittag des 15. August erffnete unter starker Teilnahme der Bevlkerung Erzherzog Johann in Gegenwart des Kaisers, dessen Gattin und des ganzen Hofstaates das Schieen auf dem reich geschmckten und kunstvoll gezierten Platz. Von den Landstnden und der Brgerschaft wurden Sach- und Geldpreise als Schiebeste gestiftet.

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erfolgte 1912 in den StatuDas Ereignis wurde mit eiten fr die Bergisel-Institutiner geschickt angelegten mion der Tiroler Kaiserjger litrischen Schaubung des 1. vom Mrz 1912, in denen Bataillons beendet. Nach Eineingangs festgestellt wurde: bruch der Dunkelheit unter Der Bergisel ist und bleibt Gefechtsfeldbeleuchtung gemeinsames Eigentum aller durch ein Feuerwerk wurde Tiroler Kaiserjger und hat ein durch Plnklerfeuer beden Zweck, als wrdige Regleitetes Scheingefecht im prsentationssttte dieses geWald oberhalb der Schiesttmeinsamen Offizierskorps zu te vorgefhrt. Der fingierte dienen, dessen ZusammengeFeind wurde vom benachbarhrigkeit und Kameradschaft ten Buchhof bis in die Sillzu pflegen und zu frdern, schlucht abgedrngt. Vor dem sowie die glorreichen TradiKaiser und dem staunenden tionen des Regimentes und Publikum hatten die teilnehLandes zu erhalten. menden Militrs sicherlich Bereits seit 1949 wurde Gelegenheit erhalten, ihren Das Kaiserjgerschieen auf dem Bergisel ist eine sehr beliebte Veranstaltung im In- und der Schieplatz auch von den Ausbildungsstand wirklich- Ausland. 170 Mannschaften aus neun Lndern kmpften heuer im sportlichen Wettkampf um die schnen Preise. Dienststellen der Exekutive keitsnah zu demonstrieren. (Gendarmerie, Polizei, ZollZur berprfung der wache) sowie von der Vorluferorganisation unseres Bundesheeres, Schieausbildung wurden auch immer hufiger Bestschieen innerder B-Gendarmerie (Gendarmerieschule Tirol) verwendet. halb des Regimentes und der Garnison Innsbruck veranstaltet. Die Im Oktober 1953 errichtete der Pionierzug der sterreichischen BRegimentsinhaber frderten diese Bestrebungen durch Stiftung wertGendarmerie auf Stand 2 einen 50-m-Kleinkaliberstand mit sechs voller Sachpreise, die erfolgreichsten Schtzen erhielten geflochtene Schusslinien fr zivile und militrische Zwecke. Das Baumaterial hatund mit Bollen gezierte Schtzenschnre, welche als besondere Austen zum Groteil die Franzosen beschafft. zeichnung am Waffenrock getragen werden konnten. Nachdem die ersten Wehrpflichtigen des neu aufgestellten BundesErzherzog Johann, der den Tirolern bekanntlich besonders zugetan heeres am 15. Oktober 1956 in der Innsbrucker Garnison eingerckt war, suchte, wenn er nach Innsbruck kam, meist auch den Bergisel waren, kam es zur intensiven Bentzung der Schiesttte am Bergisel. auf. In den Jahren 1835, 1836 und 1837 beteiligte er sich am ScheiAm 26. Jnner 1957 wurde das erste Preisschieen der 6. Gebirgsbenschieen der Kaiserjger am Bergisel. In seinen Tagebchern hob brigade auf allen Stnden durchgefhrt. Am 17. April 1957 stattete er besonders die mustergltigen Anlagen zum Schieen hervor, darder neue Verteidigungsminister Ferdinand Graf dem Bergisel unter eine Weitscheibe in die Sillschlucht. einen Besuch ab. Der Minister veranlasste, dass das Einige Ehrenscheiben aus ltester Zeit sowie bildliBundesheer die Schiesttte ab sofort offiziell benutche Darstellungen werden heute im Kaiserjgermuzen konnte. seum ausgestellt. Mit 1. September 1958 kam es unter MitwirUnter dem Kommando des Obersten Alois kung der Bundesgebudeverwaltung zum AbEdler von Knpfler (18781882) machten die schluss eines Bestandsvertrages zwischen baulichen Erweiterungen groe Fortschritte. Heer und Stiftung. Der Pistolenstand sowie Die Schiestnde wurden unter Bercksichtidie Gewehrstnde 2 und 3 wurden in Verwengung der Modernisierung des Schiewesens dung genommen. Stand 5 war bereits nach umgebaut, so wurden erstmals bewegliche dem Abzug der Franzosen aufgelassen worScheiben und elektrische Telegraphenleitunden. gen zu den Scheibenstnden mit 200 und 300 Das Schussfeld des Schiestandes 4 kam in Schritt Distanz ausgelegt. den sechziger Jahren zunehmend als PKW Park1881 wurde eine zwischen dem rechten Silluplatz in Verwendung und wurde mit der 1971 vorfer und der Fahrstrae nach Vill/Igls gelegene grogenommenen Asphaltierung vom Schiebetrieb vllig e Waldparzelle vom damaligen Besitzer des Lemausgeschieden. menhofes (bezeichnet als Viller Wald) kuflich erworErzherzog Eugen Der Obmann des Tiroler Kaiserjgerbundes/Ortsgrupben. Damit konnte die Anlage eines Scheibenstandes mit Bergisel am 29. Mai 1900 pe Innsbruck, Christian Haager, nahm mit dem damalieiner Schussdistanz von 600 (!) Schritt ermglicht wergen Prsidenten des Alt-Kaiserjgerclubs Univ.-Prof. DDr. Franz Huter den. Zur Erreichung der Zielerdeckung im Villerwald wurde eine kleiund dem Bergisel-Verwalter Ing. Robert Egger Gesprche fr eine ne Holzbrcke ber die Sill gebaut. Schiebentzung auf. Diese verliefen wegen dem allgemeinen InteresDie Zahl der Schiestnde war seit 1857 von vier auf acht samt se fr alle Seiten beraus erfolgreich. Hier ergab sich die Mglichkeit, einem 1891 auf Stand 3 neu angelegten Revolverschiestand angedie Schieanlagen gelegentlich, wenn auch in eingeschrnktem Mae, wachsen. Auf die Scheiben von 400 Schritt und 500 Schritt Distanz, wieder zu betreiben und damit deren Erhaltung weiter sicherzustellen. in der Einsiedlerau (Sillschlucht) gelegen, wurde von den Stnden 6 Das Kaiserjgerschieen war geboren, um damit der ursprngliund 7 geschossen. Der Stand 8 war fr die Weitschussscheibe von 600 chen Widmung des Bergisel als einzigartige Regimentsschiesttte der Schritt in Villerwald vorgesehen. Die genannten Stnde 6, 7 und 8 Kaiserjger zu gedenken und im Sinne der Traditionspflege der ffentlagen in einer Schiehalle vereinigt nordstlich unterhalb des Auslichkeit in Erinnerung zu halten. sichtspavillons. Zur Absicherung der Gefahrenzonen wurden im ZielIm Mai 2011 wurde das 30. Kaiserjgerschieen abgehalten. 170 gelnde diverse Hoch- und Seitenblenden errichtet. Mannschaften aus neun Lndern kamen in die Wertung. Durch die Umgliederung in vier Kaiserjgerregimenter und infolge genderter Dislozierungen von Truppenteilen war eine neuerliche Oberst Manfred Schullern, Prsident des Alt-Kaiserjgerclub Reglementierung der Bergisel-Einrichtung notwendig geworden. Diese

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Erntedank - Das Brot des Lebens teilenZum Erntedank bringen wir die Frchte der Erde in die Kirche zum Gottesdienst. Vor allem Brot und Wein als die Gabe fr die Eucharistie, die Danksagung, wissend um das Geheimnis, dass Gott selbst in diesen Gestalten unter uns ist. Und im Hochgebet nach der Wandlung bekennen wir ja: Jesu Leben, Sterben und seine Auferstehung knden wir. Und das Brot, das wir brechen, ist Jesu Leib fr das Leben aller. Es ist das Brot der Liebe, was wir teilen mchten im Leben und Alltag. Es ist das Brot fr die Leben der Welt. Auf eine Umfrage, was denn das Wichtigste sei, was Eltern ihren Kindern ins Leben mitgeben knnten, antworteten 85 % : Die Fhigkeit, zu teilen. Teilen mit sich selbst, mit den Geschwistern, in der Familie, im Freundeskreis, den Mitmenschen, den Armen und Bedrftigen. Denn nur so lernen sie, menschlich zu leben. Wer wenig oder nichts hat, aber gelernt hat zu teilen, der lebt sinnvoll. Wer gelernt hat, Zeit zu teilen und Zeit zu haben, Raum zu teilen und Raum zu geben, wer gelernt hat, Brot zu teilen und den Hunger zu stillen - vor allem aber auch das Brot der Liebe und den Hunger nach Geborgen-sein - dem bleibt die Frage nach dem Sinn des Lebens erspart. Wenn wir alles htten, aber niemals lernten zu teilen, wren wir menschlich tot und wir wrden verhungern - zuerst wir selbst an der Sinnlosigkeit des Lebens und dann die anderen an der Sehnsucht nach Solidaritt. Vor solch einem Tod rettet uns nur der eine Grundsatz: Wenn wir teilen, werden wir leben. Wenn alle teilen, dann werden alle leben. Was aber ist denn das Brot der Liebe, das geteilt wird? Das Brot am Familientisch und das Monatsgehalt des Vaters fr die Familie ist mehr als nur Nahrung und Geld. Das sind die Mhen,

von Landeskurat Msgr. Josef Haselwanner

die Zeit, die Geduld und alle Verzichte und Liebe der Mutter. Das ist die Arbeit, das sind die berstunden, die Lebenskraft und die Treue des Vaters fr die Seinen. Geteiltes Brot aber ist auch alles, was wir bereit sind einzubringen fr die Nachbarschaft und im Freundeskreis: ein gutes Wort, ein aufmunterndes Zeichen, eine schlichte Hilfe, die Tat der Brderlichkeit. Brot aber teilen wir auch in der Gemeinde, auch schon im Dasein fr die Frohbotschaft, im Anbieten der empfangenen Fhigkeiten und Einbringen der Charismen. Brot teilen wir auch am Arbeitsplatz, wenn wir unser Arbeiten und Mhen nach Krften genau nehmen; wenn wir uns bewusst sind, dass wir ja mit Menschen und fr Menschen arbeiten, dass hier nicht alles abgeltbar ist und auch nicht immer bedankt wird; wenn wir den Mut haben, uns manchmal auch ein wenig ausntzen zu lassen; Brot teilen wir dort, wenn wir Optimisten bleiben und an das Gute im Mitmenschen glauben. Brot der Liebe braucht die kleine Welt nahe um uns; es braucht sie aber auch die groe Welt, die ja immer wieder von Not und Elend heimgesucht und fast erdrckt wird. Und sicher ist auch, wenn einer so lebt, dann beinhaltet dies Verschlei, lter werden, sich verbrauchen, Enttuschungen zu erleben, miverstanden zu werden. Aber niemand hat eine grere Liebe, als wer sein Leben opfert fr seine Freunde. Und wenn wir dann noch das eucharistische Brot empfangen, hintreten drfen zum Tisch des Herrn, dann wird communi - Gemeinschaft - mit Gott und unter den Menschen. Und von hier aus sollten wir hinausgehen in unsere alltgliche Welt und so wie Christus mit unseren Brdern und Schwestern teilen, was wir empfangen haben: Freude, Vergebung, Worte der Hoffnung, Zukunft, Sinn, Ziel und Vertrauen. Im Teilen ist Leben, Hoffnung, Heil und Segen.

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Die Alpenregion der SchtzenMangfall/ Leitzachgau WerdenfelsGarmisch Partenkirchen

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Viertel Osttirol

Brixen

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Der Knopf und die Tracht

Erst wenn er fehlt, wird er wertvollBekanntlich wurden die wesentlichen Teile unserer buerlichen Trachten aus der modischen Kleidung bernommen. Sptestens dann, als das vorne zugeknpfte Leibl seinen Einzug in die Mnnertracht hielt, ging ohne Knopf gar nichts mehr. berall dort, wo ein straffes, ordentliches Krperbild erzielt werden sollte, wurde der Knopf zu einem unverzichtbaren Bestandteil. Bereits in der Antike wurden Knpfe aus Bein, Blei, Glas, Achat oder mit Silber berzogene und mit Emailleeinlagen verzierte Knpfe getragen. Auch die alten Germanen trugen an ihrem Kittel gerne einen Bronzeknopf. Dabei war der Knopf (aus dem mittelhochdeutschen knouf = Knauf, Schmuckknopf) ursprnglich ein reines Zierelement ohne Verschlussfunktion. Ausgehend aus Frankreich kam im Sptmittelalter eine enge, krperbetonte Kleidung in Mode. Der bisher ber den Kopf gezogene Rock musste vorne aufgeschnitten und dann mit Knpfen und Schlaufen verschlossen werden. Aus dem Orient kam dann eine geniale Erfindung nach Europa: das Knopfloch. Die neue Verschlussmethode verbreitete sich rasch. Waren es zunchst Zinngieer und Grtler, die Knpfe von Hand herstellten, so spalteten sich im 16. Jahrhundert die Knopfmacher von diesen ab, bildeten einen eigenen Berufsstand und schlossen sich in eigenen Znften zusammen. Im Zuge der Industrialisierung wurden Knpfe in groen Mengen maschinell hergestellt. Sie wurden dadurch billiger und so auch fr das einfache Volk erschwinglich. Zudem verloren die alten Kleiderordnungen, die dem gemeinen Volk das Tragen von Knpfen, Schnallen und Schlieen verboten hatten, ihre Gltigkeit.

Eine kleine Auswahl an Trachtenknpfen.

Trachtenknpfen wurde eine hnlich starke Bedeutung beigemessen wie den Uniformknpfen: Aussehen, Anzahl und Anordnung lieen auf Stand und Rangstufe schlieen. Zunchst aus Horn, Leder und Holz gefertigt, wurden sie bald schon kunstvoll gegossen, gestanzt, gedreht, poliert, mattiert, geschliffen, graviert oder aufwndig verziert. Es gibt senknpfe, Lochknpfe, Mnzknpfe, flach, bombiert oder kugelig, eine Unmenge an Formen und Materialien, wobei Perlmuttund Metallknpfe Jahrhunderte berdauern knnen. Der Knopf war fr die Tracht immer wichtig: als Verschluss, aber auch als Schmuckund Gestaltungselement. Zu gewissen Trachten gehren ganz bestimmte Knpfe. Solange sie noch erhltlich sind, sollte man unbedingt diese verwenden. Plastikknpfe gehren nicht zur Tracht. Bei der Anfertigung einer Tracht sollte dies bercksichtigt werden. Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht

LeserbriefeWohin geht der Blick?Nach vorne in die Zukunft, zurck in die Vergangenheit oder erstarrt er im momentanen Augenblick? Zwei Titelseiten aus der Sd-Tiroler-Bltterlandschaft vom Montag, dem 29. August 2011, die wohl unterschiedlicher nicht sein knnten. Die eine orientiert sich am Vergangenen. Sie schmckt sich mit Bildern eines italienischen Veteranenvereines, der seinen historischen Ballast immer noch wie ein Geschwr mit sich herumschleppt. Das Bild eines Vereins, welcher in Sd-Tirol nie heimisch war und wohl auch nie sein wird, spricht jedoch eine weitere klare Sprache: Jene der Vereinnahmung eines Landstriches, ohne auf die Gefhle der hiesigen Tiroler Bevlkerung Rcksicht zu nehmen. Ist diese Art von Feiern eine neue Art des Imperialismus? Welches

moralische Recht hat ein Staat dazu? Wohl nur jenes des Strkeren! Respekt vor einer nie eroberten Minderheit, wrde solche Aufmrsche jedenfalls nicht zulassen! Die andere Titelseite hingegen zeigt den klaren Blick nach vorne, in die Zukunft eines Landes mit weitreichender Unabhngigkeit und mehr Kompetenzen. Bei Weitem nicht vollstndig und gar einige innertirolische Mngel aufweisend, lsst diese Neuorientierung jedoch erahnen, dass es anscheinend doch noch verantwortungsvolle Menschen gibt. Solche, die nicht nur an das Momentane denken, die keine selbstgeflligen Erzhler(innen) sind, sondern die Vision eines selbstndigen Landes haben. Noch sind es nicht sehr viele, die sich der Verantwortung fr die kommenden Generationen wirklich bewusst sind. Gar einige von ihnen verhalten sich noch immer fahrlssig und erstarren in Wort und Tat im goldenen Augenblick. Wir Schtzen sind aber zuversichtlich. Es werden nmlich immer mehr werden, die sich abheben von der breiten Masse und fr Tirols Zukunft planen und sich einsetzen. Mjr. Gnther Ploner, BGf. des SSB

VollautonomieEin neues Wort wird letzthin von vielen Politikern in Sd-Tirol gerne in den Mund genommen: VOLLAUTONOMIE. Eine kurze Bemerkung meinerseits dazu: Am vollsten wird die Autonomie wohl durch eine ganz einfache Manahme: SELBSTBESTIMMUNG. Dieses Wort hrt man dagegen nur von sehr wenigen Politikern in Sd-Tirol. Irgendwie komisch . . . Lt. Ralf Salcher, Schtzenkompanie Vahrn

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lender 2012 Tiroler Schtzenka Der ist erschienen!

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Gemeinschaft und TraditionSchtzenkompanie Imst, Viertel Oberland. - Foto: Michael Wedermann Ehrenkompanie des Sdtiroler Schtzenbundes beim Alpenregionstreffen 2006 in Brixen. - Foto: Michael Wedermann

Auf seinen farbenprchtigen Bildern im Format 30 x 44 cm zeigt der traditionelle Kalender in seiner 30. Auflage Schtzen, Marketenderinnen und Jungschtzen aus dem historischen Tirol bei bedeutenden Ausrckungen des vergangenen Schtzenjahres. In interessanten Beitrgen berichtet Dr. Robert Gismann ber Schtzen und Politik, Dr. Josef Nussbaumer zieht einen Vergleich der Wirtschaftskrisen von 1929 und 2008 in Tirol, Dr. Hugo Penz stellt Judicarien - eine Talschaft im Sdwesten des Trentino vor, Mag. Dr. Josef Witting befasst sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Marktgemeinde Zirl, Harald Stockhammer bringt Anmerkungen zu 200 Jahre Brgerliches Gesetzbuch, Dr. Helmut Gritsch zeigt in seinem Beitrag Interessantes ber Schloss Tirol auf, Gemeinsamkeiten mit Welschtirol am Beispiel der Region von Lavis beschreibt Karl Heinz Wackerle, Dr. Heinz Wieser erinnert an den Tiroler LHptm. a. D. und ersten Landeskommandanten des BTSK Dr. Josef Schumacher, mit dem Deutschen Orden befasst sich Dr. Franco Bellegrandi und schlielich bringt uns Pfarrer Sebastian Huber den hl. Sebastian, den Schutzpatron der Schtzen, nher. Dieser traditionelle Kalender mit den wichtigsten Feiertagen, Lostagen und den Mondphasen ist auch als Geschenk - nicht nur zu Weihnachten - sehr beliebt und kann ab sofort direkt bei den Baon-Kdt. angefordert werden. Zu beziehen ist er auch ber die Kanzlei des SSB, Bozen, Schlernstr. 1, Tel. +39/0471/974078 und des BTSK, Innsbruck, Brixner Str. 2/I, Tel. +43/(0)512/566610, Fax +43/(0)512/581767. Die Kanzlei des SSB ist werktags zu den blichen Brozeiten, die des BTSK ist nur am Dienstag und Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr geffnet. PS: Bei der Herstellung des Kalenders ist leider ein Fehler passiert: Auf dem Kalenderblatt Januar sind Schtzen und Marketenderinnen der Kompanie Nals aus dem Bezirk Burggrafenamt/Passeier und nicht die Kompanie Mals abgebildet. Wir bitten um Entschuldigung!

Reinhold Stecher

Bildkalender 201215 Bltter, 13. farb. Abb. (Aquarelle), 34 x 42 cm, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2011 ISBN 978-3-7022-3128-6 19,95, SFr 29,90 Eine Jahres-Wanderung mit Altbischof Reinhold Stecher In leuchtenden Farben aquarelliert der

Schriftsteller und Maler Reinhold Stecher seit vielen Jahren stimmungsvolle Landschaften und berhrende Details aus der Natur, die hintergrndig die Ehrfurcht vor den Wundern der Schpfung zum Ausdruck bringen. Die meditativen Bilder des frheren Innsbrucker Bischofs erzielen Hchstpreise bei Auktionen und sind nicht zuletzt wegen ihrer ruhigen, positiven Ausstrahlung allgemein beliebt. In 13 groformatigen Blttern fhrt auch der schlichte, klassisch gestaltete Stecher-Kalender 2012 den Betrachter ein Stck nher heran an das Gttliche im Alltglichen und wird zusammen mit besinnlichen und gehaltvollen Gedanken aus Literatur zu einem stimmungsvollen Wegbegleiter durch die Monate. Thomas Ertl (Hg.)

Der tzi pflckt das EdelweiBausteine Tiroler Identitt 296 Seiten, 20 SW-Abb., 15 x 22,5 cm, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien ISBN 978-3-7022-3155-2 24,95/SFr 35,50 Speckkndel, Goldenes Dachl und die Kitzbheler Gams - Tiroler Mythen auf

dem Prfstand: In Tirol ist man vor allem stolz auf eine beeindruckende Landschaft und eine groe historische Vergangenheit. Aus diesen beiden Quellen speist sich ein Landespatriotismus, der die Tiroler Selbstwahrnehmung bis heute prgt. Dabei sind es immer wieder dieselben Persnlichkeiten, Lokalitten oder Institutionen, die sowohl von den Einheimischen, als auch von den Touristen mit der Tiroler Identitt in Verbindung gebracht werden. Doch was macht einen Tiroler Mythos zum Mythos? In diesem abwechslungsreichen Buch werden 19 Eckpunkte des Tiroler Gedchtnisses in ausfhrlichen Beitrgen vorgestellt und in ihrer Bedeutung fr das Tiroler Landesbewusstsein beleuchtet. Jedes Kapitel stammt von einem Autor mit speziellen Fachkenntnissen, wobei es neben der sachlich korrekten Bearbeitung bei der Darstellung des jeweiligen Themas - wie etwa dem Mann aus dem Eis, den Tiroler Schtzen oder dem Edelwei - auch an kritischen Sichtweisen und ironischen Sichtweisen nicht fehlen darf.

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Liebe Leser und Mitarbeiter der Tiroler Schtzenzeitung! Leider sind einige Einsendungen, die von den Kompanien nach dem Erscheinen der letzten Ausgabe per Mail an die Schriftleitung des BTSK eingegangen sind, trotz Eingangsbesttigung, aufgrund eines technischen Defekts verloren gegangen. Da aufgrund eines Festplattenfehlers nicht mehr nachvollziehbar ist, um welche Mails es sich handelt, bitten wir um Entschuldigung, dass einige Artikel in dieser Ausgabe nicht aufscheinen. Sollte es sich dabei um Berichte von wichtigen Ereignissen handeln, ersuchen wir um nochmalige Zusendung ([email protected]). Wir danken fr Ihr Verstndnis! Die Schriftleitung des BTSK

Genderte Brozeiten in der Kanzlei des BTSK in Innsbruck: Di + Do von 9-13 Uhr Brozeiten des LKdt.: Jeden Dienstag von 17-19 Uhr, um vorherige Anmeldung wird gebeten: [email protected]

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Liebe Schtzenkameraden, liebe Marketenderinnen, geschtzte Freunde und Interessierte! Vielen ist es ein lieber Brauch geworden, den Verwandten, Freunden, geschtzten Mitmenschen oder im Namen der Kompanie den Mitgliedern, den Untersttzungs- und Ehrenmitgliedern, den Freunden und Gnnern in der Weihnachtszeit mit einer kunstvoll gestalteten Karte die Weihnachtsgre und zugleich ein Zeichen der Wertschtzung und der Verbundenheit zu bermitteln. Wer dazu unsere Weihnachtskarten verwendet, untersttzt mit dem Kauf dieser Karten zugleich den Herz Jesu Notfonds. Der gesamte Erls aus der Weihnachtskartenaktion wird diesem zugefhrt und kommt ausschlielich in Not geratenen Schtzenmitgliedern und deren Familien zugute. Wir sagen bereits im Voraus ein herzliches Vergelt`s Gott! Besonderen Dank schulden wir den Knstlern Christian Steger, Rosina Zipperle und Helene Alber, die uns die Motive fr die Weihnachtskarten unentgeltlich zur Verfgung gestellt haben. Wichtige Hinweise: Die Karten sind ohne Eindruck auf der Innenseite. Spende je Karte und passendes Kuvert E 1,50. Die Karten werden ber die Bundeskanzlei des SSB verteilt, eventuelle Versandspesen werden dem Empfnger mitgeteilt. Privatpersonen und Unternehmen haben im Sinne der gltigen Steuergesetze die Mglichkeit, Spenden an Volontariatsorganisationen zum Teil steuerlich abzusetzen. Dies ist auch anlsslich dieser Spendenaktion der Fall. Ein diesbezglicher Spendennachweis wird auf Nachfrage ausgestellt. Bestellungen unter Angabe der gewnschten Bezeichnung (a bis f) bitte an den Sdtiroler Schtzenbund, Schlernstr. 1, 39100 Bozen, Tel. (0039) 0471-974078, Fax (0039) 0471-982114, e-mail: [email protected]

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Schtzenviertel, Regimenter, Bataillone und BezirkeAbschlussfeier Aktion Christbaum fr den Papst 2010BRIXEN Die Aktion Christbaum fr den Papst 2010 wurde unlngst mit einem Dank an alle Beteiligten abgeschlossen. Der Bgm. der Stadtgemeinde Brixen (deren Ehrenbrger der Hl. Vater ist) Albert Prgstaller, lud in kleinerem Rahmen zu einer Abschlussfeier ins Rathaus.

Rund 1.000 Schtzen nahmen am Gesamtpustertaler Schtzentreffen teil.

Hptm. Sepp Kirchler, Bgm. von Lsen Josef Fischnaller, Bgm. von Brixen Albert Prgstaller, Lt. Josef Kaser, Markus Moling, Hptm. Herbert Federspieler und der Baumspender Martin Ragginer (v.l.)

Vom Stamm des Christbaums mussten beim Fllen ca. 2 m abgeschnitten werden. Von diesem Stck lieen die Schtzen 5 cm dicke Scheiben schneiden, die von Georg Erlacher aus St. Vigil in Enneberg mit dem Motiv des Petersdomes, dem Wappen des Landes Sd-Tirol und dem Wappen der Stadt Brixen bemalt wurden. Diese Erinnerungsscheiben wurden als Dank fr ihre Bemhungen den wichtigsten Mitarbeitern, den Reprsentanten der teilgenommenen Vereine, dem Baumspender sowie in Vertretung des Dizesanbischofs Sekretr Markus Moling bergeben. Im Besonderen dankte Prgstaller den Hauptorganisatoren, dem ehemaligen Bez.-Mjr. Josef Kaser und dem ehemaligen LKdt.-Stv. Sepp Kirchler, die sich um die Kontakte in Sd-Tirol als auch im Vatikan bemhten und bei den zustndigen Behrden die organisatorischen Fden zogen.

Steger, Sepp Forer und Heinrich Oberleiter, die mit der Tauferer Kompanie mitmarschierten, fr ihren groen Einsatz in den 60er Jahren. Dieser sei fr die Pusterer Schtzen Erbe und Auftrag. Der Obm. des GTSB Mjr. Hermann Huber sah das Treffen als Zeichen der Einheit. Ziel fr die Zukunft sei die politische Landeseinheit. Pfarrer Michael Bachmann mahnte in seiner Festrede an die Hochhaltung des christlichen Glaubens. Gefordert seien dabei auch die Schtzen, die sich einmischen und mitreden sollten, wenn es um christliche Werte geht. Nach der Tiroler Landeshymne marschierten die Schtzen zum Festzelt, in dem bei geselligem Miteinander gute Kontakte geknpft wurden.

Von Dom zu Dom

Landlibellwanderung vom 17. bis 23. Juni 2011LANS - Maximilian I. (1493-1519), deutscher Knig und Kaiser des Heiligen Rmischen Reiches, liebte und schtzte das Land Tirol und seine Menschen wie kein anderes seiner Knigreiche und Lnder. Tirol verdankt dem Kaiser seinen endgltigen territorialen Umfang bis zur unsinnigen Zerschlagung der Gefrsteten Grafschaft Tirol nach dem Ersten Weltkrieg. Dies war fr die Lanser Schtzenkompanie der Anlass, vom Dom zu Innsbruck durch unser historisches Heimatland Tirol bis zum Dom nach Trient, in welchem Kaiser Maximilian gekrnt wurde, zu wandern. Nach einer Andacht mit Dompropst Huber in der Sakristei im Dom zu St. Jakob starteten zwei Marketenderinnen und sieben Schtzen zur ersten Etappe ber die alte Rmerstrae - 33 Kilometer - nach Steinach am Brenner.

Pustertaler SchtzentreffenKARTITSCH - Am 7. August 2011 fand im Ost-Tiroler Kartitsch das Bataillonsfest des Oberlandes und zugleich das Gesamtpustertaler Schtzentreffen statt. Zu diesem Anlass waren an die tausend Schtzen aus allen Landesteilen gekommen. Auf die Meldung durch Baon-Kdt. Mjr. Hans Obrist an den LKdt. des BTSK, Mjr. Fritz Tiefenthaler, folgten die Frontabschreitung und die Feldmesse. Frater Reinhold Maria Bodner OSM ging darin auf die Grundstze des Schtzenwesens ein. Mitgestaltet wurde die Messe von den Musikkapellen Kartitsch und Obertilliach. Die Ehrenkompanie Obertilliach feuerte die Ehrensalven ab. Bgm. Josef Auerlechner begrte alle Anwesenden. Neben vielen Vertretern aus den Osttiroler Bataillonen waren auch die LKdt. der Bnde, Mjr. Fritz Tiefenthaler, Mjr. Elmar Thaler und Mjr. Paolo Dalpr gekommen, die Bayerischen Gebirgsschtzen waren durch LHptm. Karl Steininger vertreten und der Tiroler LHptm. durch LAbg. Andreas Kll. Bez.-Mjr. Haymo Laner ging in seinen Gruworten auf die schmerzvolle Teilung Tirols ein, die man am Beispiel des Pustertales klar vor Augen gefhrt bekomme. Er dankte den Puschtra Buibm Siegfried

LKdt. Mjr. Elmar Thaler (4.v.r.) strkte die Lanner mit einem guten Tropfen aus dem Sd-Tiroler Unterland.

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Eine weitere Gruppe von Lanser Schtzen und Marketenderinnen mit EHptm. Reinhard Mair und seiner Gattin Rosi begleitete die Wanderer die letzten 13 km zum Dom nach Trient.

Der zweite Tag fhrte ber den Brenner nach Sd-Tirol. Durch starken Regen durchnsst bis auf die Haut kamen die Wanderer nach 35 km glcklich im Wallfahrtsort Maria Trens an. In frheren Zeiten pilgerten die Lanser jhrlich nach Maria Trens, um sich den Segen der Muttergottes zu holen. Der dritte Tag war die Knigsetappe mit dem steilen Aufstieg vom Vahrner See bis Tils und weiter ber den Kestenweg nach Felthurns. Die ersten Blasen und Muskeln mussten am Abend behandelt werden. Doch die Blicke auf die steil ansteigenden Geislerspitzen auf der anderen Seite des Eisacktales und der strahlend blaue Himmel waren Balsam auf die wunden Fe der Marketenderinnen. ber die wunderschnen Weinhnge fhrte am vierten Tag der Weg zum Kloster Sben, dem ersten Bischofssitz in Tirol. Alle waren von der gewaltigen Aussicht ins Eisacktal und ins Tinnetal angetan. Nach

einer kurzen Pause in Barbian fhrte uns der Weg auf der Kaiserstrae zu den Erdpyramiden von Lengstein, nach Maria Saal und weiter ber den Ritten nach Oberbozen, mit der Gondelbahn bergab nach Bozen und weiter, vorbei an Schloss Sigmundskron, dem Symbol der Autonomiebestrebung Sdtirols, zu unserem Etappenziel in Girlan. Tag fnf und sechs waren sehr hei (30 bis 35 Grad Celsius) und die Wanderer konnten nur Schatten unter den Weinreben und Apfelbumen von Girlan, Kaltern, Kalterer See, Tramin und Kurtatsch finden. In einem Quartier erwartete uns ein schnes Schwimmbad und zur groen Freude aller berraschte der LKdt. des SSB, Mjr. Elmar Thaler, die Gruppe mit einem guten Tropfen aus den umliegenden Weinbergen. Die erste flache Etappe unserer Wanderung und der bergang nach Welsch-Tirol war gleichzeitig auch die letzte Etappe ber 30 Kilometer und das Ziel Trient war fast schon zum Greifen nahe. ber Mezzocorona und Mezzolombardo ging es auf der Via Claudia Augusta nach Lavis. Der letzte Tag war angebrochen und wir bekamen Besuch von weiteren Lanser Schtzen und Jungschtzen, die uns die letzten 13 Kilometer bis zum Ziel in Trient begleiteten. Nach sieben Tagen und ca. 200 km standen wir vor dem Dom von Trient und wurden von Dompropst Luici Facinelli empfangen, der mit uns nach einer kurzen Andacht eine Fhrung im Dom organisierte. Es war fr uns alle ein wunderschnes Erlebnis und die Lanser Schtzen knnen stolz auf ihre einmalige Leistung sein. Sie haben mit dieser Wanderung durch das historische Tirol einen wesentlichen Beitrag zum Jubilumsjahr 500 Jahre Landlibell beigesteuert. BMjr. Christian Meischl, Obm. Schtzenkompanie Lans

Schtzenwallfahrt in Matrei i. O.MATREI i. O. - In Sinne der Grundstze Die Treue zu Gott und dem Erbe der Vter, der Schutz von Heimat und Vaterland, die Freiheit und Wrde des Menschen und die Pflege des Tiroler Schtzenbrauches fand die Schtzenwallfahrt des Viertels Osttirol am 4. September 2011 statt. Ca. hundert Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, davon achtzig Schtzen in Tracht mit Angehrigen und Gsten. Nach der Begrung durch Baon-Kdt. Mjr. Klaus Riepler am Matreier Kirchplatz begann die Wallfahrt zum Klaunz Kirchl. Baon-Kdt. Mjr. Hans Obrist vom Bataillon Oberland leitete whrend der Wallfahrt mit starker Stimme den Rosenkranz. Es war ein imposantes Bild, als die betenden Schtzen in Tracht durch den Ort zogen. Oben angekommen, wurden die Teilnehmer durch einen herrlichen Blick auf Schloss Weienstein und das Tauerntal belohnt. Die hl. Messe zelebrierte der Ortspfarrer von Matrei, Mag. Ludwig Kleissner. Besonders beeindruckte er die Teilnehmer an der Schtzenwallfahrt durch eine auf das Evangelium bezogene Predigt, welche zum Frieden durch Dialog zwischen den Menschen, den Organisationen aber auch aktuell in der katholischen Kirche aufrief.Ankunft der Schtzen am Klaunzbichl. (Foto: R. Troger)

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom MGV Matrei unter der Leitung von Christof Karr gestaltet. Bemerkenswert ist, dass von den 22 Sngern acht aktive Schtzen der Kompanie Matrei sind. Zum Ausklang der Wallfahrt trafen sich die Teilnehmer noch zu einem gemtlichen Beisammensein im Kessler Stadl, bei dem viele gute Gesprche gefhrt wurden, welche sicher zur Strkung der Kameradschaft beigetragen haben.

Jubilumsausstellung erffnetMHLBACH - Am 6. August 2011 fand in Mhlbach die Erffnung der Wanderausstellung Die Pustertaler Schtzen. Von der Mhlbacher Klause bis zum Lienzer Boden. Vom Tiroler Landlibell 1511 bis 2011 statt.

Die Ausstellung in Mhlbach. Weitere Ausstellungsorte sind Olang und Toblach.

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Nach dem Landesblicher Empfang fr LR Florian Mussner durch die Ehrenformation der Kompanien Mhlbach, Meransen, Spinges, Rodeneck und Vintl unter dem Kommando von Hptm. Andreas Silgoner, begrte Bez.-Kulturref. Sepp Kaser alle Anwesenden und EMjr. Dr. Luis Zingerle brachte eine geschichtliche Einfhrung: Das Landlibell ist und blieb das Fundament der Freiheit und Wehrhaftigkeit Tirols und hat sich bis zur Zerreiung des Landes am Konferenztisch der Siegermchte, nachdem die Standschtzen, als letztes Aufgebot unbesiegt, ihre Waffen - die sie noch hatten - niederlegen mussten, bewhrt. Nach dem Totengedenken fhrte im Graf-Meinhard-Haus Univ.Prof. Dr. Hannsjrg Ubl in die Ausstellung ein. Gezeigt wird u.a. Geschichtliches ber das Schtzenwesen im Pustertal, Trachten, Abzeichen und Bilder. Auerdem wird auf die einzelnen Kompanien im Tal eingegangen.

Komp. Pfunds, Arnold Wachter, sowie dem langjhrigen Bez.-Fhr. Helmut Heiseler von der Komp. Ladis die Silberne Verdienstmedaille des BTSK. Das Regimentsverdienstzeichen durften anschlieend der Obm. der Komp. Pfunds, Christoph Pinzger, der Obm. der Komp. Kappl, Otto Siegele und der Hptm. der Komp. Ischgl, Edwin Walser entgegennehmen. Robert Unterkircher von der Komp. Flie wurde fr 40-jhrige Ttigkeit als Hptm. besonders geehrt. ELKdt. Mjr. Emmerich Steinwender wurde vom Schtzenbezirk Landeck zum EMjr. ernannt. Sichtlich gerhrt nahm er im Beisein seiner Gattin Wilma diese Ehrung an.

Baon-Wandertag bei KaiserwetterWRGL - Am 11. September 2011 fand der diesjhrige Familien-

52. Oberlnder RegimentsfestPFUNDS - Aus Anlass des 60-JahrJubilums der Wiedergrndung der Kompanie Pfunds richteten diese heuer das Oberlnder Regimentsfest aus. Am 26. August wurde der Groe sterreichische Zapfenstreich unter Mitwirkung der Musikkapelle Pfunds und der Ehrenkompanie Ried aufgefhrt. Am Ende des Festaktes leuchteten Bergfeuer in die Nacht - ein groer Tiroler Adler und das Schtzenkreuz. Am 28. August wurde das Regimentsfest mit einer feierlichen Feldmesse, zelebriert von Dekan Mag. Franz Hinterholzer, begangen, bei dem Reg.-Kdt. Fritz Gastl LHptm. Gnther Platter, den LKdt. des BTSK, Fritz Tiefenthaler, den Bez.-Hptm. Dr. Markus Maass, den LAbg. Anton Mattle und ber 1.500 Schtzen und Musikanten begren konnte. In seiner Predigt appellierte Dekan Franz Hinterholzer an die Schtzen, auch im Alltag, an der Baustelle, in der Werkstatt, im Bro, die so oft gepriesenen christlichen Werte zu vertreten und mit Rckgrat und Profil durchs Leben zu gehen. Um den Worten auch Taten folgen zu lassen, riefen Dekan Hinterholzer und BMjr. Gastl auf, das Opfergeld zweckgewidmet fr die Hungeropfer in Ostafrika zu spenden - der Aufruf blieb nicht ungehrt. Die Ehrenkompanie Wenns beeindruckte mit ihren Salven und Bllerschssen aus 17 Schtzenkanonen beendeten den geistlichen Festakt. LKdt. Tiefenthaler betonte in seiner Ansprache, dass die Tiroler Schtzen nicht nur zur Bewahrung der Traditionen aufgerufen sind, sondern dass soziales und kologisches Engagement gezeigt werden sollte und dass sie sich fr ein offenes und modernes Land Tirol mit christlichen Werten einsetzen mssen. Bei der anschlieenden Ehrung berreichte LHptm. Platter Josef Lechtaler von der Komp. Pfunds die Bronzene und dem Hptm. der

wandertag bei strahlendem Sonnenschein in Wrgl statt. Um 9.15 Uhr starteten die Wanderer vom Schtzenheim in Richtung Mslalm ber den Fuchsweg zur Doaglkapelle. Nach kurzer Rast ging es ber Mayrhofen zum Achenweg. Nach ca. zwei Stunden Gehzeit erreichten sie das Ziel am Grattenbergl. Nach einer kurzen Verschnaufpause begann der Stadtpfarrer von Wrgl, Theo Mairhofer, mit der hl. Messe, die von einer Abordnung der BMK Bruckhusl musikalisch umrahmt wurde. Hptm. Herbert Reiter (Wrgl) sowie BaonKdt.. Mjr. Hermann Egger begrten die zahlreichen Gste, unter ihnen die Bgm. von Wrgl Hedi Wechner, Vize-Bm. Dr. Andreas Taxacher, seit kurzem auch aktives Mitglied der Kompanie Wrgl, die NR Carmen Gartelgruber und BOSM Ing. Hans Jrg Mair. Fr das leibliche Wohl der Wanderer wurde von der Kompanie Wrgl bestens gesorgt.

10 Jahre bayerisch-tiroler TraditionsschtzenkameradschaftMNCHEN - Zu ihrem 10-jhrigen Grndungstag versammelten sich am 16. Juli die Mitgliedskompanien der bayerisch-tiroler Traditionsschtzenkameradschaft in Mnchen-Feldmoching. Dazu gehren neben der bayerischen Bllerschtzenkomp. Mnchen-Feldmoching die Kompanien Franz Hfler Lana, Neustift, Katharina Lanz Spinges und Vran sowie Schlitters, Neustift i. St. und Rinn. Der Feldmochinger Hptm. Thomas Ambros ehrte den EHptm. von Neustift Luis Morin mit dem Ehrenzeichen der Bllerschtzen-

EMjr. Emmerich Steinwender mit Gattin Wilma im Kreise der Ehrengste.

Bund der Bayerischen Gebirgsschtzenkompanien

Bayerische Gebirgsschtzen

Ministerprsident Horst Seehofer ist Ehrenmitglied des Bundes der Bayerischen GebirgsschtzenkompanienEine Abordnung der Bayerischen Gebirgsschtzen unter Leitung von LHptm. Karl Steininger hat den Bayerischen Ministerprsidenten im Kuppelsaal der Staatskanzlei zum Ehrenmitglied ernannt. Seehofer bedankte sich fr die groe Ehre, mit der er seine Verbundenheit mit allen Ehrenamtlichen besiegelt. Damit komme bayerische Tradition und Identitt zum Ausdruck. Die Bayerischen Ministerprsidenten sind von Amts wegen die Schutzherren der Bayerischen Gebirgsschtzen.

Pater Leo Weber feiert Goldenes PriesterjubilumBENEDIKTBEUERN - Wenn die Schtzen aufmarschieren, ist das die Inthronisation von bayerischer Geschichte, Tradition und Kultur. Sie verkrpern bayerische Lebensart und Frmmigkeit, erklrte Pater Leo Weber den Schtzen und Ehrengsten, die zu seinem Goldenen Priesterjubilum nach Benediktbeuern gekommen waren. Es war kein Zufall, sondern ein Zeichen echter Freundschaft, dass die Benediktbeurer Antlaschtzenkompanie gemeinsam mit Pater Leo Weber feierte. Freundschaften ob im persnlichen Umfeld oder lndervereinend sind wichtig. Mit dieser Botschaft wandte sich der Pater beim Gottesdienst in der Basilika und anschlieend beim Zusammensein im Gasthof Post auch an die zahlreichen Gste aus Tirol und Sdtirol. Seine intensive Verbindung zu den Gebirgsschtzen ist durch die historischen Forschungen zustande gekommen und der Jubilar und Ehrenbrger von Benediktbeuern freute sich sichtlich darber, dass ihm so viele ihre Aufwartung machten.

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Berichte aus Bayern

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50 Jahre Gebirgsschtzenkompanie 20 Jahre GSK Ohlstadt Gotzinger TrommelNEUKIRCHEN - Mit einem feierlichen Gottesdienst, den Kardinal Reinhard Marx gemeinsam mit Pater Dieter Lieblein und Pater Georg Assel zelebrierte, begingen die Gotzinger Gebirgsschtzen in Neukirchen ihr 50-jhriges Jubilum. Der Kardinal ist Mitglied der Kompanie und unterbrach seinen Urlaub, um mit seinen Schtzenkameraden und den vielen Ehrengsten gemeinsam zu feiern. In seiner Predigt wies er darauf hin, dass sich Heimat immer verndern wird. Es ist aber wichtig, Werte zu bewahren, ohne in Formen zu erstarren. Unter Fhrung von Hptm. Alois Reichenberger zogen die Gebirgsschtzen ins Gasthaus Neukirchen, wo LHptm. Karl Steininger den Gebirgsschtzen Korbinian Fink fr seine 50-jhrige Mitgliedschaft auszeichnet