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25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013 Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern LANAT Amt für Landwirtschaft und Natur Fischereiinspektorat

25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

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25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013

Volkswirtschaftsdirektion des Kantons BernLANAT Amt für Landwirtschaft und NaturFischereiinspektorat

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Konzept und Realisation

Aqua-Sana Matthias Escher Steinerenweg 23 3214 Ulmiz

Aquabios GmbH Pascal Vonlanthen Rte de Payerne 18 1553 Châtonnaye

Begleitung: Thomas Vuille, Daniel Bernet (Fischereiinspektorat des Kantons Bern)

Auftraggeber Fischereiinspektorat des Kantons Bern

Schwand 17

3110 Münsingen

Zitiervorschlag

Escher, M., Vonlanthen, P., 2016. 25 Jahre Fischfangstatistik im Kanton Bern. Fischereiinspektorat des

Kantons Bern. 44 Seiten.

Bezugsquelle

http://www.be.ch/fischerei/

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1. Zusammenfassung 1

2. Erhebung der Anglerfangdaten 2

3. Entwicklung der Anzahl Patente 4

4. Entwicklung der Fänge nach Gewässertyp 5

5. Anglerfänge einzelner Arten im ganzen Kanton 7

5.1 Entwicklung der Aeschenfänge 7

5.2 Entwicklung der Bachforellenfänge 8

5.3 Entwicklung der Barbenfänge 10

5.4 Entwicklung der Eglifänge 11

5.5 Entwicklung der Felchenfänge 12

5.6 Entwicklung der Hechtfänge 13

5.7 Entwicklung der Rotaugen-, Rotfedern- und Haselfänge 14

5.8 Entwicklung der Seeforellenfänge 15

6. Erfolg der Angelfischer 16

7. Attraktivität der Gewässer 19

8. Fangentwicklung nach Höhenlage 21

9. Saisonalität der Anglerfänge 22

9.1 Felchen in den grossen Seen 22

9.2 Egli in den grossen Seen 22

9.3 Hecht ganzer Kanton 23

9.4 Bachforelle ganzer Kanton 23

9.5 Aesche ganzer Kanton 24

10. Wie wirken Fanglimiten auf Fangzahlen? 26

10.1 Bachforelle 26

10.2 Aesche 28

11. Vergleich Angel- und Berufsfischerfänge 30

12. Vergleich mit gesamtschweizerischer Entwicklung 33

12.1 Bachforelle 33

12.2 Aesche 33

12.3 Felchen 34

13. Möglichkeiten und Grenzen von Fangstatistiken und Bestandserhebungen 35

14. Glossar 37

15. Anhang 40

25-Jahre Fischfangstatistik im Kanton Bern

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1. Zusammenfassung

25 Jahre Angelfischerstatistik

25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-

statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989

angefallenen ca. 2 Millionen Einträge vertieft

analysiert. Auf den ersten Blick hat sich die

Fischerei im Kanton Bern in den letzten 25 Jahren

nur wenig verändert: so wurden im Jahr 2014 mit

16‘460 verkauften Patenten nur geringfügig weniger

verkauft als im Jahr 1989 mit 16‘770 Patenten.

Ebenso scheinen die Fänge annähernd stabil

geblieben zu sein: Fingen die Angelfischer in den

Gewässern des Kantons Bern (ohne Laufental) in

der Periode 1989-1997 im Mittel knapp 360‘000

Fische, so waren es in der Periode 2006-2013 mit

knapp 350‘000 nur geringfügig weniger. Bei näherer

Betrachtung zeigt sich aber, dass sich die Berner

Fischerei in den vergangenen zweieinhalb

Jahrzehnten stark gewandelt hat.

Entwicklung der Patentzahlen

Obwohl die Gesamtzahl der verkauften Patente

heute nahezu gleich hoch ist wie vor 25 Jahren,

haben zwischen den einzelnen Patentkategorien

grosse Verschiebungen stattgefunden. Während

sich die Zahl der Jahrespatente von knapp 14‘000

auf ca. 7‘500 fast halbiert hat, wurden in den letzten

Jahren mehr als doppelt so viele Tagespatente

verkauft als vor 25 Jahren. Gleichzeitig erfreut sich

die im Jahr 2010 hinzu gekommene Kategorie der

Gastpatente mit bereits über 2‘500 verkauften Stück

steigender Beliebtheit.

Gesamtfang

Ähnliches zeigt sich auch bei den nahezu stabil

gebliebenen Gesamtfangzahlen: Während die

Anzahl gefangener Fische in Flüssen und Stauseen

zwischen den beiden Perioden 1989-1997 und

2006-2013 um 22 % abgenommen hat, nahm sie in

den drei grossen Seen leicht (+4 %) und in den

Bergseen stark zu (+87 %).

Bachforellenfänge

Die Anzahl gefangener Bachforellen hat zwischen

den beiden Perioden 1989-1997 und 2006-2013

statistisch signifikant um 56 % abgenommen. Eine

ähnliche Entwicklung ist in vielen Kantonen der

Schweiz feststellbar. Der Fangrückgang beruht

wahrscheinlich sowohl auf kleineren Bestands-

dichten als auch auf einem Rückgang des Be-

fischungsdrucks.

Weitere Arten

Ein ähnliches Bild wie für die Bachforelle zeigt sich

auch bei der Aesche, ebenfalls eine typische Fliess-

gewässerart. Zwei Arten, die in vielen ver-

schiedenen Gewässertypen vorkommen sind das

Egli und der Hecht. Bei diesen Arten haben die

Fänge seit der ersten untersuchten Zeitperiode beim

Egli um 26 % abgenommen, beim Hecht im

ähnlichen Mass um 24 % zugenommen. Bei beiden

Arten sind die Schwankungen von Jahr zu Jahr

jedoch recht deutlich.

Die Fänge der Felchen haben demgegenüber seit

der ersten Vergleichsperiode um über 300 %

zugenommen. Diese Entwicklung widerspiegelt vor

allem das veränderte Verhalten der Angler, welche

heute deutlich häufiger auf den drei grossen Seen

anzutreffen sind als noch Anfang der 1990er-Jahre.

Fischerei im Wandel

Während auf den stehenden Gewässern bei vielen

Arten nach wie vor auf gute Fänge und Bestände

geschlossen werden kann, zeigt sich in zahlreichen

Fliessgewässern eine Entwicklung, die Anlass zu

Besorgnis gibt. Fänge und Bestände vieler zum Teil

gefährdeter Fliessgewässerarten nehmen kontinu-

ierlich ab. Die Ursachen liegen in einem komplexen

Zusammenwirken unterschiedlicher Ursachen wie

Klimawandel, Verbauungen, Wassernutzungen,

Verunreinigungen, Prädatoren und Fischerei.

Der Angelfischerstatistik kommt die grosse Be-

deutung zu, diese Entwicklungen langfristig zu

dokumentieren. Sie ist und bleibt ein unent-

behrliches Instrument, um das Fischerei-

management nachhaltig zu gestalten. So wurde zum

Beispiel mit den Fangdaten für ausgewählte Arten

untersucht, wie sich verschärfte Tages- und

Jahresfanglimiten auswirken könnten.

Das Fischereiinspektorat dankt allen Angelfischer-

innen und Angelfischern für das sorgfältige Ausfüllen

und die fristgerechte Abgabe ihrer Fangstatistiken in

den letzten 25 Jahren und in Zukunft!

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2. Erhebung der Anglerfangdaten

Fischfangstatistik seit 1989

Die Kantone sind gemäss dem Bundesgesetz über

die Fischerei vom 21. Juni 1991, Art. 11, verpflichtet,

eine Fischereistatistik nach den Grundsätzen des

Bundes zu führen. Nebst dieser rechtlichen Pflicht,

ermöglicht die Fischfangstatistik als Indikator für

Veränderungen von Bestandsdichten eine Ab-

schätzung der Veränderung des Bestands der

fischereilich genutzten Arten. Erkenntnisse aus der

Fischfangstatistik haben daher einen entschei-

denden Einfluss auf die Bewirtschaftung. Seit 1989

wird im Kanton Bern von Inhaberinnen und Inhabern

eines Angelfischerpatentes eine Fischfangstatistik

geführt. In der Fangstatistik werden Datum,

Gewässer, Fischart und die Anzahl der gefangenen

Fische eingetragen. Der dafür getätigte Aufwand

wird nicht erhoben, die Berechnung eines CPUE

(Catch per unit effort, also Fang pro Aufwand) ist

somit im Kanton Bern nicht möglich. Das in den

Auswertungen der Fangdaten berücksichtigte

Gewicht ist bei den Angelfischern nur geschätzt und

wird für jedes Gewässer für die verschiedenen

Fischarten aufgrund der lokalen Kenntnisse separat

bestimmt.

Nach 25 Jahren werden die Fangdaten zum dritten

Mal ausgewertet. Der erste Bericht „10 Jahre

Fischfangstatistik Kanton Bern“ wurde 1999 mit den

Daten von 1989-98 publiziert, die zweite Auswertung

erfolgte 2010 u.a. im Flyer: „20 Jahre FFS im Kt.

BE“.

Berücksichtigung verschiedener Datenquellen

Mit dem vorliegenden Bericht soll die Entwicklung

der Fischfänge und des Anglerverhaltens in den

Patentgewässern des Kantons Bern im Zeitraum

von 1989 bis 2013 dargestellt werden. Zusätzlich

werden die Resultate mit weiteren ausgewählten

Datensätzen wie die Fischfangstatistik des Bundes,

die Berufsfischerfangstatistik und das kantonale

Überwachungsprogramm verglichen. Eine vertiefte

Ursachen-analyse der beobachteten Veränderungen

(analog den Projekten „Fischnetz“ oder

„Gewässerzustand Aaretal“) ist nicht Teil dieser

Auswertung.

Objektblätter und Bericht

Im vorliegenden Bericht werden die Fang-

entwicklungen ausgewählter Fischarten im ganzen

Kanton und zusätzliche Auswertungen zusam-

menfassend dargestellt. Für jedes Gewässer, resp.

bestimmte Gewässergruppen bei kleinen Einzugs-

gebieten, wurde ein Objektblatt zusammengestellt,

das auf der Website des Fischereiinspektorats bei

der Beschreibung der einzelnen Patentgewässer

hinterlegt ist. Dabei werden Aussagen über die

Entwicklung der Anzahl gefangener Fische und wo

möglich Schätzungen zur Entwicklung des

Befischungsdrucks und der Bestände zusam-

mengestellt.

In der Angelfischer-Fangstatistik nicht erfasst sind

die Fänge der ohne Patent angelnden Freiangler im

Brienzer-, Thuner- und Bielersee sowie jene aus

privaten Fischgewässern. Die Fänge aus ver-

pachteten Gewässern und der Berufsfischer aus

dem Brienzer-, Thuner- und Bielersee werden in

separaten Statistiken erfasst und in den vor-

liegenden Auswertungen nicht berücksichtigt. Die

Fänge der „Gastfischer“ werden zusammen mit den

Fängen der Jahrespatentinhaber erfasst.

Interpretation der Daten

Um Hinweise auf eine Veränderung der Bestands-

dichte einer bestimmten Fischart in einem aus-

gewählten Gewässer zu erlangen, werden in den

folgenden Auswertungen die Entwicklung der Anzahl

aller gefangener Fische, der mittlere Tagesfang bei

Fangerfolg, und eine Abschätzung des Befischungs-

druckes berücksichtigt.

Der Befischungsdruck hängt von der Anzahl Angler

ab, die in einem bestimmten Gewässer auf eine

bestimmte Fischart angeln, von der Anzahl und

Dauer der Ausflüge der einzelnen Angler und von

der Effektivität der Angeltechnik. Er wurde für diese

Auswertung für Bachforellen und Aeschen anhand

eines Modells geschätzt, da dieser im Kanton Bern

nicht erhoben wird.

Werden vermehrt auch fangmässige Fische ins

Gewässer zurückgesetzt, beeinflusst dies die

ausgewiesenen Anglerfänge. Ebenfalls sollte die

Fangstatistik immer gleich „ehrlich“ ausgefüllt

werden. Selbstverständlich können auch neue

Vorschriften, wie Veränderungen von Fangmindest-

massen oder Schonzeiten oder zum Beispiel das

Freigeben der Eisfischerei in den Bergseen, die

Fangerträge in den betroffenen Gewässern be-

einflussen.

Es muss daher festgehalten werden, dass es sich

bei den in diesem Dokument vorgenommenen

Beurteilungen des Befischungsdruckes und der

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Bestandsdichten nur um Einschätzungen handelt,

die von vielen nicht kontrollierbaren Annahmen

abhängen und somit nicht in jedem Fall zutreffen

müssen. Die Interpretationen wurden jedoch mit

Vorsicht vorgenommen und auch auf den

Kenntnissen der lokalen Situationen abgestützt.

Angewendetes Modell zur Abschätzung des Befischungsdrucks

Das Modell beruht auf folgenden Annahmen:

- Eine abnehmende Bestandsdichte führt in der Regel zu einem geringeren Befischungsdruck, was zu einer

verstärkten Abnahme der Fangzahlen führt.

- Veränderungen des Befischungsdruckes können zu einer Veränderung der Anzahl gefangener Fische führen.

Zwei Extremfälle können auftreten:

1. Eine Fischart wird in einem bestimmten Gewässer nur schwach befischt. Der Anteil der fangfähigen Fische,

die von den Anglern gefangen werden, ist sehr klein. Eine Vergrösserung des Befischungsdruckes führt

direkt zu einer grösseren Anzahl gefangener Fische, ohne dass sich der Fischbestand wesentlich verändert.

2. Eine Fischart wird in einem bestimmten Gewässer sehr stark befischt. Der Anteil der fangfähigen Fische, die

von den Anglern gefangen werden, ist sehr gross. Eine Vergrösserung des Befischungsdruckes führt bei

gleichbleibendem Fischbestand zu keiner Veränderung der Anzahl gefangener Fische.

Bei stark befischten Fischarten zeigt unter der Annahme eines gleichbleibenden oder zunehmenden

Befischungsdruckes die Entwicklung der Fangzahlen Bestandsveränderungen an.

Bei schwach befischten Fischarten zeigt unter der Annahme gleichbleibender Dauer der Anglerausflüge und der

Effektivität der Angeltechnik der mittlere Tagesfang Bestandsveränderungen an.

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3. Entwicklung der Anzahl Patente

Die Anzahl der im Kanton Bern verkauften

Jahrespatente hat in den letzten 25 Jahren von

13‘753 Stück im Jahr 1989 um 44 % auf 7‘653 Stück

im Jahr 2014 abgenommen. Die grösste Abnahme

der Jahrespatente hat vor allem in den 90er-Jahren

stattgefunden und seither sind die Verkaufszahlen

stabil geblieben (Abbildung 1). Die beiden

Preiserhöhungen der Jahrespatente von Fr. 100.-

auf Fr. 120.- im Jahr 1992, respektive von Fr. 120.-

auf Fr. 180.- im Jahr 1996 könnten Angler als Anlass

genommen haben, das Jahrespatent nicht mehr zu

erneuern; ebenfalls könnte die Hemmschwelle für

Neubeginner gewachsen sein.

Die Anzahl der verkauften Monatskarten sank seit

1989 von 110 auf 19, die der Wochenkarten stieg

von 303 auf 312 nur leicht an. Die Anzahl der pro

Jahr verkauften Tageskarten stieg hingegen von

2‘604 um 124 % stark auf 5‘834 an. Seit den 90er-

Jahren findet somit ein Wechsel weg von Langzeit-

hin zu Tagespatenten statt. Gleichzeitig konnte sich

die im Jahr 2010 erstmals eingeführte Kategorie der

Gastpatente sehr erfolgreich etablieren. Im Jahr

2013 besass bereits jeder dritte Jahrespatent-

bezüger ein Gastpatent.

Der Prozentsatz der Jahrespatentinhaber ohne Fang

ist 2013 (28 %) nur wenig grösser als 1989 (25 %),

stieg zwischenzeitlich aber auch auf Werte von über

30 % (Abbildung 1). Der Anteil der Jahrespatent-

inhaber ohne Fang scheint unabhängig vom Trend

der Anzahl verkaufter Patente zu verlaufen.

Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl verkaufter Patente (alle Kategorien) und Prozentsatz der Jahrespatentinhaber

ohne Fang.

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4. Entwicklung der Fänge nach Gewässertyp

Die Fänge in den verschiedenen Gewässern des

Kantons haben sich in den letzten Jahren zum Teil

sehr unterschiedlich entwickelt. In Tabelle 1 ist die

Entwicklung der mittleren Anzahl gefangener Fische

und des entsprechenden Gewichts in drei

verschiedenen Zeitperioden zusammengestellt.

Für alle Auswertungen in diesem Bericht wurden für

die statistischen Analysen die drei Zeitperioden

1989 bis 1997 (89-97), 1998 bis 2005 (98-05) und

2006 bis 2013 (06-13) definiert. Es handelt sich

dabei um eine Neun- und zwei Achtjahresperioden.

Im Unterschied zum Vergleich von zwei Perioden

können bei drei Perioden verschiedene Zeitfenster

beurteilt werden. Gegenüber vier oder mehr

Perioden besteht der Vorteil, dass allfällige

Unterschiede statistisch besser erfasst werden

können. In der Spalte mit dem Periodenbeschrieb

(z.B. 1989-1997) ist der Mittelwert der Periode

angegeben, anschliessend mit einem farbigen Pfeil

die Entwicklungsrichtung im Vergleich zur nach-

folgenden Periode beruhend auf dem Prozent-

unterschied, der in der nächsten Spalte folgt. Nach

dem Prozentunterschied folgt das Resultat der

statistischen Analyse (T-Test), wobei ein p<0.001

eine hohe, p<0.01 eine mittlere und p <0.05 eine

geringe Signifikanz angibt. n.s. steht als Kürzel für

nicht signifikante Resultate.

In Tabelle 1 fällt beim Periodenvergleich (89-97)-

(98-05) in den Bergseen auf, dass die Fänge um 64

% signifikant angestiegen sind. Diese Entwicklung

ist auf eine deutlich gesteigerte

Attraktivitätsbesatztätigkeit zurückzuführen. Beim

zweiten Periodenvergleich betrug der Anstieg

nochmals 14 %.

In den Flüssen und Stauseen hingegen nahm die

Anzahl gefangener Fische beim ersten

Periodenvergleich signifikant um deutliche 31 % ab.

Danach erholte sich der Fang wieder leicht. In den

grossen Seen nahm die Anzahl beim ersten

Periodenvergleich um 10 % zu und anschliessend

leicht ab. Über alle Gewässertypen betrachtet, blieb

die Zahl der gefangenen Fische von 359‘735 in

Periode (89-97) im Vergleich zu 349‘486 in Periode

(06-13) nahezu konstant.

Tabelle 1: Entwicklung der Anzahl und des Gewichts der gefangener Fische aller Arten (Summe) in Bergseen, Flüssen

und Stauseen und in den drei grossen Seen: Brienzer-, Thuner-, und Bielersee. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Anzahl Fische: Bergseen 12'593 +64% p<0.001

20'660 +14% n.s.

23'579

Anzahl Fische: Flüsse und Stauseen 134'935 - 31% p<0.05

93'471 +13% n.s.

105'160

Anzahl Fische: Brienzer- , Thuner- , Bielersee 212'206 +10% n.s.

234'027 - 6% n.s.

220'748

Total Anzahl Fische 359'735 - 3% n.s.

348'158 +0% n.s.

349'486

Gewicht Fische: Bergseen [t] 3.4 +112% p<0.001

7.1 - 15% n.s.

6.0

Gewicht Fische: Flüsse und Stauseen [t] 25.9 - 35% p<0.01

16.8 - 5% n.s.

15.9

Gewicht Fische: Brienzer- , Thuner- , Bielersee [t] 32.9 +48% p<0.001

48.5 +8% n.s.

52.4

Total Gewicht Fische 62.1 +17% p<0.01

72.4 +3% n.s.

74.4

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

In Abbildung 2 ist gut ersichtlich, dass im Kanton

Bern in den Jahren 1990 und 2003 am meisten

Fische gefangen wurden. Die hohen Fangzahlen

und zu einem guten Teil auch die Schwankungen

beruhen mehrheitlich auf den Eglifängen.

In Abbildung 3, in der das geschätzte Gewicht aller

gefangenen Fische dargestellt ist, stellt sich das

Jahr 2011 mit einem Ertrag von über 90 Tonnen als

Rekordjahr dar. Dies beruht mehrheitlich auf den

rekordhohen Felchenfängen. Im Jahr 2013 war der

Ertrag mit rund 60 Tonnen relativ tief, nur gerade im

Jahr 1997 war er mit 52.4 Tonnen noch tiefer

ausgefallen. Es gilt zu beachten, dass der Hauptteil

der durch die Angelfischer gefangenen Fische aus

den grossen Seen stammt und deshalb der Erfolg in

diesen Seen den Gesamtfang massgeblich

beeinflusst.

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Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl gefangener Fische aller Arten in Bergseen, Flüssen und Stauseen und den drei

grossen Seen: Brienzer-, Thuner-, und Bielersee. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Abbildung 3: Entwicklung des Gewichts gefangener Fische aller Arten in Bergseen, Flüssen und Stauseen und den drei

grossen Seen: Brienzer-, Thuner-, und Bielersee. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

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5. Anglerfänge einzelner Arten im ganzen Kanton

5.1 Entwicklung der Aeschenfänge

Abbildung 4: Anzahl durch Angelfischer gefangene Aeschen 1989-2013 (ganzer Kanton).

Die Aesche wird in den grösseren Flüssen des

Mittellandes, vor allem in der Aare, gefangen. Bei

der Anzahl gefangener Aeschen ist bei beiden

Periodenvergleichen ein Rückgang feststellbar,

dieser ist aber nur (98-05)-(06-13) statistisch

signifikant. Allgemein sind die Aeschenfänge stärker

schwankend als die der Bachforelle, tendenziell aber

ebenfalls abnehmend. Eine ähnliche Entwicklung ist

in vielen Kantonen der Schweiz feststellbar (vgl.

Kap. 12.2 „Vergleich mit gesamtschweizerischer

Entwicklung“).

Von 2008-2010 galt ein Aeschenfangmoratorium,

das die wichtigen Aareabschnitte 202-211 umfasste.

Seit 2011 gelten strengere Fangvorschriften: das

Fangmindestmass wurde von 32 auf 36 cm erhöht,

die Tagesfangzahl von 6 auf 2 reduziert und es

wurde eine Jahresfangzahlbeschränkung von

20 Aeschen pro Angelfischer eingeführt. Diese

Bestimmungsänderungen haben die Anzahl

fangfähiger Aeschen stark reduziert und damit auch

die Fänge der Angelfischer beeinflusst, dies muss

bei der Interpretation der Entwicklung der

Aeschenfänge berücksichtigt werden.

Mit dem Ende des Aeschenfangmoratoriums und

der Einführung der restriktiveren Fangvorschriften

wurden im Jahr 2011 zwar mehr Aeschen gefangen

als in den Jahren 2003, 2005 und 2006; allerdings

sind dann 2012 und 2013 die Fänge auf neue

Tiefststände gefallen (mit Ausnahme der

Moratoriumsjahre). Es gilt zu berücksichtigen, dass

im Jahr 2011 mehrere Jahrgänge gleichzeitig

befischt werden konnten. Die möglichen Ursachen

für den Fangrückgang und Auswirkungen der seit

2011 geltenden Fanglimiten werden in Kapitel 10:

„Wie wirken Fanglimiten auf Fangzahlen?“

ausführlich behandelt.

Tabelle 2: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Aeschenfänge (ganzer Kanton). Für Begriffs-

definitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 11'587 - 24% n.s. 8'748 - 62% p<0.01 3'343

Anzahl erfolgreiche Fischer 1'554 - 29% p<0.01 1'105 - 44% p<0.01 620

Mittlere Anzahl Fangtage 4.16 +4% n.s. 4.33 - 20% p<0.01 3.46

Mittlerer Tagesfang 1.76 +0% n.s. 1.77 - 10% n.s. 1.59

Mittlerer Jahresfang 7.4 +5% n.s. 7.7 - 28% p<0.05 5.6

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

19

89

19

90

19

91

19

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19

93

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94

19

95

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96

19

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19

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19

99

20

00

20

01

20

02

20

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20

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20

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20

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20

10

20

11

20

12

20

13

Anzahl *1

000

2008-10: dreijähriges AeschenFangmoratorium in Aare 202-

211; ab 2011 Fangmindestmass von 32 auf 36 cm erhöht und

Tagesfangzahl von 6 auf 2 beschränkt.

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8

5.2 Entwicklung der Bachforellenfänge

Abbildung 5: Anzahl durch Angelfischer gefangene Bachforellen 1989-2013 (ganzer Kanton).

Die Bachforelle ist die am weitesten verbreitete

Fischart im Kanton Bern. Die Anzahl gefangener

Bachforellen hat bei beiden Periodenvergleichen

(89-97)-(98-05) und (98-05)-(06-13) statistisch

signifikant abgenommen. In der dritten Periode

betrugen die Fänge noch 44 % im Vergleich zur

ersten Periode. Eine ähnliche Entwicklung ist in

vielen Kantonen der Schweiz feststellbar (vgl.

Kap. 12. Vergleich mit gesamtschweizerischer Ent-

wicklung), allerdings ist die Abnahme im Kanton

Bern rund 30 % stärker als im schweizerischen

Durchschnitt.

Der Fangrückgang beruht wahrscheinlich sowohl auf

einer kleineren Bestandsdichte als auch auf einem

Rückgang des Befischungsdrucks. Die in den

vergangenen Jahrzehnten festgestellte Verschlech-

terung der Fänge beim Elektrofischen im Laich-

fischfang in verschiedenen Fliessgewässern

untermauert die Annahme eines Bestands-

rückganges. Zum Teil war der Rückgang der Anzahl

gefangener Laichtiere pro Stunde Laichfischfang

(sog. „Catch per unit effort“) sogar grösser als der

Fangrückgang bei den Angelfischern (z.B. Aare 203

und 205). Es zeichnet sich zwar eine Verlang-

samung des Rückgangs, aber keine Stabilisierung

der Bachforellenfänge ab, denn im Jahr 2013 wurde

ein neuer Tiefpunkt erreicht.

In Abbildung 6 ist gut erkennbar, dass im Mittelland,

in der Emme und in der Schüss der Rückgang

tendenziell stärker war als im Berner Oberland.

Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zur

Höhenlage der Gewässer (vgl. Kap. 8 Fang-

entwicklung nach Höhenlage). Um die Ursachen des

Bestandsrückganges der Bachforellen zu un-

tersuchen, wurde im Einzugsgebiet der Aare

zwischen Thun und Bern von 2009 bis 2012 das

interdisziplinäre Projekt Gewässerzustand Aaretal

(GZA) durchgeführt. Die Berichte aus den

verschiedenen Teilprojekten und der zu-

sammenfassende Bericht sind auf der Website des

Fischereiinspektorats aufgeführt.

Tabelle 3: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Bachforellenfänge (ganzer Kanton). Für Begriffs-

definitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 55'452 - 42% p<0.001 32'122 - 24% p<0.01 24'377

Anzahl erfolgreiche Fischer 4'595 - 40% p<0.001 2'749 - 10% p<0.05 2'468

Mittlere Anzahl Fangtage 6.21 - 2% n.s. 6.09 - 12% p<0.01 5.39

Mittlerer Tagesfang 1.94 - 1% n.s. 1.91 - 5% p<0.01 1.82

Mittlerer Jahresfang 12.0 - 3% n.s. 11.7 - 16% p<0.01 9.8

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

10

20

30

40

50

60

70

8019

89

19

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19

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19

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19

99

20

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01

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20

13

Anzahl *1

000

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9

Abbildung 6: Entwicklung der Anzahl gefangener Bachforellen (nur Fliessgewässer, ohne Stauhaltungen) beim

Periodenvergleich (89-97)-(06-13). Die Gewässernummern entsprechen den Gewässercodes folgender Gewässer: 103 Schifffahrtskanal Interlaken, 108 Zihlkanal, 120 Urbach, 121 Reichenbach, 122-125 Lütschine, 128 Lombach, 130 & 131 Kander, 132 Engstligen, 133 Kiene/Gornerenbach/Spiggenbach, 135 Suld, 150-152 Simme, 153 Kleine Simme, 155 Kirel, 157 Fildrich, 158 Narrenbach, 180 Saane Saanen, 181 Saane Laupen, 182 Grischbach, 183 Zulg, 185 Gürbe, 200&201 Hasliaare, 202 Aare Interlaken, 203-208 Aare Thun-Bremgarten, 211 Aare Mühleberg, 215 Hagneckkanal, 218 Alte Aare, 220-221 Aare ab Bielersee & Zihl, 222-228 Aare SO/BE bis BE/AG, 230&231 Sense, 232 Schwarzwasser, 233-238 Schüss, 250-253 Emme, 255 Ilfis, 280 Birs, 288 Sorne.

Abnahme > -50 % Abnahme -25 % bis -50 % Abnahme -10 % bis -25 % Konstant +10 % bis -10 % Zunahme >0.1 %

238

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10

5.3 Entwicklung der Barbenfänge

Abbildung 7: Anzahl durch Angelfischer gefangene Barben 1989-2013 (ganzer Kanton).

Die Barbe wird wie die Aesche in den grösseren

Flüssen des Mittellandes, vor allem in der Aare

befischt. Die Anzahl gefangener Barben schwankt

relativ stark und hat bei beiden Periodenvergleichen

(89-97)-(98-05) und (98-05)-(06-13) leicht ab-

genommen, jedoch statistisch nicht signifikant.

Der mittlere Tagesfang hat leicht zugenommen,

während die Anzahl erfolgreicher Fischer und auch

die mittlere Anzahl Fangtage zum Teil signifikant

zurückgegangen sind. Der Fangrückgang beruht

deshalb wahrscheinlich eher auf einem Rückgang

des Befischungsdrucks und im Vergleich mit

anderen Fischarten weniger auf einem Bestands-

rückgang.

Tabelle 4: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Barbenfänge (ganzer Kanton). Für

Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 2'156 - 6% n.s. 2'017 - 24% n.s. 1'530

Anzahl erfolgreiche Fischer 420 - 21% p<0.01 333 - 15% n.s. 283

Mittlere Anzahl Fangtage 2.54 +11% n.s. 2.80 - 10% p<0.05 2.54

Mittlerer Tagesfang 2.03 +6% n.s. 2.14 - 2% n.s. 2.11

Mittlerer Jahresfang 5.2 +15% n.s. 6.0 - 10% n.s. 5.4

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

500

1'000

1'500

2'000

2'500

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Anzahl

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5.4 Entwicklung der Eglifänge

Abbildung 8: Anzahl durch Angelfischer gefangene Egli 1989-2013 (ganzer Kanton).

Das Egli kommt zwar in fast allen grösseren

Gewässern des Mittellandes vor, anzahlmässig

bedeutsam wird es aber nur im Thuner- und

Bielersee, im Zihlkanal und in der Aare vom

Bielersee bis zur Kantonsgrenze Solothurn

gefangen. Die Anzahl gefangener Egli hat bei

beiden Periodenvergleichen leicht abgenommen,

statistisch jedoch nicht signifikant. Es fallen die

Schwankungen der Fangzahlen auf, die auf

schwankenden Beständen beruhen könnten, welche

bei Egli in vielen Gewässern auftreten.

In allen drei Perioden handelt es sich bei den Egli

um die kantonsweit am häufigsten gefangene

Fischart.

Tabelle 5: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Eglifänge (ganzer Kanton). Für Begriffsdefinitionen

vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 193'311 - 20% n.s. 154'896 - 8% n.s. 142'718

Anzahl erfolgreiche Fischer 3'081 - 19% p<0.01 2'496 +3% n.s. 2'562

Mittlere Anzahl Fangtage 6.07 +5% n.s. 6.37 - 9% n.s. 5.79

Mittlerer Tagesfang 10.02 - 8% n.s. 9.22 +2% n.s. 9.38

Mittlerer Jahresfang 61.7 - 1% n.s. 60.8 - 10% n.s. 54.6

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

50

100

150

200

250

300

350

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Anzahl *1

000

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5.5 Entwicklung der Felchenfänge

Abbildung 9: Anzahl durch Angelfischer gefangene Felchen 1989-2013 (ganzer Kanton).

Die Felchen werden vor allem in den Schweizer

Voralpen- und Mittelandseen gefangen; im Kanton

Bern in grösserer Zahl im Brienzer-, Thuner- und

Bielersee. Die Anzahl gefangener Felchen hat beim

ersten Periodenvergleich (89-97)-(98-05) statistisch

signifikant um über 150 % zugenommen und nahm

darauf nochmals um 20 % zu (vgl. Tabelle 6). Die

starke Zunahme beruht im Thuner- und Bielersee

möglicherweise zum Teil auf einer höheren

Bestandsdichte, mehrheitlich aber auf einem

erhöhten Befischungsdruck, denn bei den

Berufsfischern war keine Zunahme der Fänge

feststellbar (vgl. Kap. 10 Vergleich Angel- und

Berufsfischerfänge). Im Brienzersee ist die Situation

etwas komplexer, da aufgrund des geringeren

Längenwachstums der Felchen, die

Angelfischerfänge sich erst mit der Reduktion des

Fangmindestmasses wieder erholten.

Aufgrund der zurückgehenden Fangerträge von

Bachforellen in verschiedenen Fliessgewässern,

scheinen die Angelfischer vermehrt auf Felchen zu

fischen. Diese Tendenz ist gesamtschweizerisch

feststellbar. Zudem wurde durch den Einsatz von

Echoloten, besseren Hegenen und Felchenruten,

die Effektivität der Angeltechnik zu Beginn der

neunziger Jahr stark erhöht.

Tabelle 6: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Felchenfänge (ganzer Kanton). Für Begriffs-

definitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 41'938 +155% p<0.001 107'045 +20% n.s. 128'477

Anzahl erfolgreiche Fischer 1'457 +38% p<0.001 2'005 +21% p<0.001 2'418

Mittlere Anzahl Fangtage 7.06 +31% p<0.001 9.23 - 12% p<0.05 8.14

Mittlerer Tagesfang 3.89 +49% p<0.001 5.81 +11% p<0.01 6.48

Mittlerer Jahresfang 28.0 +90% p<0.001 53.2 - 1% n.s. 52.8

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

20

40

60

80

100

120

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13

Anzahl *1

000

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13

5.6 Entwicklung der Hechtfänge

Abbildung 10: Anzahl durch Angelfischer gefangene Hechte 1989-2013 (ganzer Kanton).

Der Hecht kommt in allen grösseren Flüssen und

Seen der Voralpen und des Mittellandes vor. Im

Durchschnitt werden aber knapp zwei Drittel aller

Hechte im Bielersee gefangen, welcher schweizweit

die höchsten Hechterträge pro Hektare aufweist.

Die Anzahl gefangener Hechte hat im ganzen

Kanton bei beiden Periodenvergleichen leicht

zugenommen, statistisch aber nicht signifikant.

Die Berufsfischerfänge im Bielersee stiegen aber

signifikant an, so dass in diesem See von einer

Zunahme der Bestandsdichte ausgegangen werden

kann. Im Thunersee nahmen die Berufsfischerfänge

jedoch ab. Kantonsweit scheinen die Hechtbestände

relativ stabil zu sein.

Tabelle 7: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Hechtfänge (ganzer Kanton). Für Begriffs-

definitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 5'856 +6% n.s. 6'185 +18% n.s. 7'290

Anzahl erfolgreiche Fischer 1'247 - 9% p<0.05 1'130 +15% p<0.05 1'302

Mittlere Anzahl Fangtage 3.52 +11% p<0.001 3.91 - 6% n.s. 3.68

Mittlerer Tagesfang 1.33 +5% p<0.01 1.40 +7% p<0.001 1.51

Mittlerer Jahresfang 4.7 +17% p<0.001 5.5 +2% n.s. 5.6

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

2'000

4'000

6'000

8'000

10'000

12'000

19

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Anzahl

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14

5.7 Entwicklung der Rotaugen-, Rotfedern- und Haselfänge

Abbildung 11: Anzahl durch Angelfischer gefangene Rotaugen/Rotfedern/Hasel 1989-2013 (ganzer Kanton).

In der Fischfangstatistik werden Rotauge, Rotfeder

und Hasel aufgrund der für Angelfischer zum Teil

schwierigen Unterscheidbarkeit zusammen im

gleichen Fischcode erfasst. Entsprechend kann die

Fangentwicklung der drei Arten nur gemeinsam

beurteilt werden. Erfahrungsgemäss handelt es sich

bei den Fängen in den Aare-Stauseen des

Mittellandes und im Bielersee mehrheitlich um

Rotaugen. Kommt hinzu, dass die Fänge erst ab

einer Länge von 25 cm in der Fischfangstatistik

erfasst werden müssen und die Mehrzahl der

gefangenen Rotfedern und Hasel diese Länge nicht

erreichen (Köderfische).

Ein Drittel aller Rotaugen/Rotfedern/Hasel werden

im Bielersee gefangen. Der Angelfischerfang hat

beim ersten Periodenvergleich (89-97)-(98-05)

statistisch signifikant um über 50 % abgenommen

und nahm darauf aber wieder signifikant zu (+43 %),

allerdings nicht mehr auf das Niveau der ersten

Periode.

Die Abnahme beim ersten Periodenvergleich wurde

schweizweit beobachtet und wird mit einem

Rückgang des Nährstoffeintrages und entsprechend

veränderten Lebensbedingungen erklärt. Dies nach

zeitlicher Verzögerung infolge der 1978 eingeführten

Phosphatfällung in den meisten

Abwasserreinigungsanlagen und dem Phosphat-

verbot von 1986. Ob sich die Bestände

zwischenzeitlich nun trotzdem wieder erholt haben

bleibt unklar. Möglicherweise hat aber das

vermehrte Fischen auf Felchen mit der Hegene, wo

Rotaugen einen regelmässigen Beifang darstellen,

den Befischungsdruck erhöht.

Tabelle 8: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Rotaugen-/Rotfedern-/Haselfänge (ganzer Kanton).

Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 10'502 - 56% p<0.01 4'601 +43% p<0.01 6'563

Anzahl erfolgreiche Fischer 714 - 36% p<0.01 454 +13% p<0.05 513

Mittlere Anzahl Fangtage 2.30 - 3% n.s. 2.24 +7% n.s. 2.40

Mittlerer Tagesfang 6.05 - 24% p<0.01 4.59 +15% p<0.001 5.28

Mittlerer Jahresfang 14.0 - 28% p<0.01 10.1 +26% p<0.01 12.7

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

5

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Anzahl *1

000

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15

5.8 Entwicklung der Seeforellenfänge

Abbildung 12: Anzahl durch Angelfischer gefangene Seeforellen 1989-2013 (ganzer Kanton).

Die Seeforelle ist eine stark gefährdete Lebensform

der Atlantischen Forelle und wird hauptsächlich in

den beiden grossen Voralpenseen Brienzer- und

Thunersee und ihren Zuflüssen gefangen. In der

Fischfangstatistik gelten allerdings nur die in den

Seen gefangenen Forellen als Seeforellen.

Die Anzahl gefangener Seeforellen hat bei beiden

Periodenvergleichen (89-97)-(98-05) und (98-05)-

(06-13) jeweils um einen guten Viertel statistisch

signifikant zugenommen.

Die Zunahme ist vermutlich in erster Linie durch

einen höheren Befischungsdruck bedingt. Im

Brienzersee gibt es allerdings aufgrund steigender

Berufsfischerfänge beim ersten Periodenvergleich

auch Hinweise auf einen höheren Bestand. Im

Thunersee hingegen nahmen die Berufsfischerfänge

ab.

Tabelle 9: Entwicklung verschiedener Parameter zur Beurteilung der Seeforellenfänge (ganzer Kanton). Für Begriffs-

definitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998-2005 % 2006-2013

Anzahl gefangene Fische 387 +27% p<0.05 493 +26% p<0.05 622

Anzahl erfolgreiche Fischer 196 - 10% n.s. 177 +14% p<0.05 202

Mittlere Anzahl Fangtage 1.66 +39% p<0.001 2.31 +9% n.s. 2.52

Mittlerer Tagesfang 1.18 +1% n.s. 1.20 +2% n.s. 1.22

Mittlerer Jahresfang 2.0 +41% p<0.001 2.8 +11% n.s. 3.1

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

100

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19

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13

Anzahl

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16

6. Erfolg der Angelfischer

Der mittlere Fang der erfolgreichen Anglern unter

den Jahrespatentinhabern stieg beim Perioden-

vergleich (89-97)-(98-05) von 45 auf 61 Fische pro

Jahr und somit um 37 % an. Er blieb anschliessend

nahezu unverändert (vgl. Abbildung 13, Tabelle 10).

Gleichzeitig nahm die Anzahl der erfolgreichen

Angler beim Periodenvergleich (89-97)-(98-05) von

71.8 auf 73.8 % zu. Ganz besonders hat der Anteil

der sehr erfolgreichen Angler mit mehr als 200

Fängen pro Jahr zugenommen (+59 %).

Das Gewicht der mittleren Anzahl gefangener

Fische pro erfolgreichen Angler und Jahr nahm um

64 % von 7.8 auf 12.8 kg stark zu und blieb

anschliessend unverändert. Diese Zunahme beruht

auf einer Steigerung der Anzahl überdurchschnittlich

erfolgreicher Angler beim Periodenvergleich (89-97)-

(98-05), die über 10 kg pro Jahr fangen (vgl.

Abbildung 13). Diese Zunahme beruht mehrheitlich

auf deutlich höheren Felchenfängen. Generell kann

festgehalten werden, dass seit Ende der 90er Jahre

weniger Angelfischer mehr Fische fangen.

Abbildung 13: Mittlerer Fang der erfolgreichen Angler (nur Jahrespatentinhaber) über alle Fischarten 1989-2013

(ganzer Kanton).

Tabelle 10: Entwicklung der Fangzahl des erfolgreichsten Anglers (Mittelwert pro Jahr innerhalb der Periode), des

mittleren Fangs der erfolgreichen Angler (mittlerer Jahresfang innerhalb der Periode) und des Anteils der Angler mit

definierter mittlerer Anzahl Fänge pro Jahr über alle Arten für alle Gewässer der erfolgreichen Jahrespatentinhaber. Für

Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Mittlerer Fang der erfolgreichen Angler [Anzahl] 44.5 +37% p<0.001 61.1 - 2% n.s. 59.9

Fänge des erfolgreichsten Anglers [Anzahl] 2168.7 +7% n.s. 2310.0 +60% p<0.01 3696.3

Anteil Angler mit 1- 10 Fängen 32.2% - 8% p<0.001 29.5% +1% n.s. 29.9%

Anteil Angler mit 11- 50 Fängen 25.0% +3% n.s. 25.6% - 1% n.s. 25.4%

Anteil Angler mit 51- 200 Fängen 10.5% +27% p<0.001 13.3% +2% n.s. 13.5%

Anteil Angler mit mehr als 200 Fängen 3.4% +59% p<0.001 5.4% - 3% n.s. 5.2%

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0

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13

Mittlere

r F

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nzahl]

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Tabelle 11: Entwicklung des Gewichts (kg) der Fänge des erfolgreichsten Anglers (Mittelwert pro Jahr innerhalb der

Periode), des mittleren Fangertrags (kg) der erfolgreichen Angler (mittlerer Jahresfang innerhalb der Periode) und des

Anteils der Angler mit definiertem mittlerem Fangertrag (kg) pro Jahr über alle Arten für alle Gewässer der erfolgreichen

Jahrespatentinhaber. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Mittlerer Fang der erfolgreichen Angler [kg] 7.8 +64% p<0.001 12.7 +0% n.s. 12.8

Fänge des erfolgreichsten Anglers [kg] 272.4 +89% p<0.001 515.9 +17% n.s. 605.8

Anteil Angler mit 0- 10kg 56.7% - 7% p<0.001 52.8% +0% n.s. 52.9%

Anteil Angler mit 11- 50kg 12.7% +33% p<0.001 16.9% +0% n.s. 16.9%

Anteil Angler mit 51- 200kg 1.6% +144% p<0.001 3.9% +2% n.s. 4.0%

Anteil Angler mit mehr als 200kg 0.0% +602% p<0.001 0.3% - 9% n.s. 0.3%

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

Bachforellen

Die mittlere Anzahl gefangener Bachforellen pro

erfolgreichen Angler und Jahr sank leicht von 12.3 in

der Periode (89-97) auf 11.8 (98-05) und 10.0 (06-

13). Hingegen nahm der Anteil der erfolgreichen

Angler in allen Kategorien bei beiden Perioden-

vergleichen stark, zum Teil auch signifikant ab.

Tabelle 12: Entwicklung der Bachforellenfänge des erfolgreichsten Anglers (Mittelwert pro Jahr innerhalb der Periode),

des mittleren Fangs der erfolgreichen Angler (mittlerer Jahresfang innerhalb der Periode) und des Anteils der Angler mit

definierter mittlerer Anzahl Bachforellenfänge pro Jahr für alle Gewässer der erfolgreichen Jahrespatentinhaber. Für

Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Mittlerer Fang der erfolgreichen Angler [Anzahl] 12.3 - 3% n.s. 11.8 - 15% p<0.01 10.0

Fänge des erfolgreichsten Anglers [Anzahl] 338.3 - 32% p<0.05 231.5 - 7% n.s. 214.6

Anteil Angler mit 1- 10 Fängen 27.1% - 9% p<0.01 24.6% - 6% p<0.05 23.0%

Anteil Angler mit 11- 50 Fängen 10.5% - 13% p<0.01 9.2% - 22% p<0.01 7.1%

Anteil Angler mit 51- 200 Fängen 1.8% - 17% p<0.05 1.5% - 39% p<0.001 0.9%

Anteil Angler mit mehr als 200 Fängen 0.0% - 17% n.s. 0.0% - 53% n.s. 0.0%

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

Aeschen

Die mittlere Anzahl gefangener Aeschen pro

erfolgreichen Angelfischer stieg beim ersten

Periodenvergleich (89-97)-(98-05) um 4 % leicht an

und sank erst beim zweiten Periodenvergleich (98-

05)-(06-13) von 7.8 auf 5.6 deutlich. Der Anteil der

erfolgreichen Angler ging beim zweiten Perioden-

vergleich in allen Kategorien ebenfalls sehr deutlich

und signifikant zurück. Dieser Rückgang beruht zu

einem grossen Teil auf den Konsequenzen des

Aeschenfangmoratoriums, das in die letzte Periode

gefallen ist.

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Tabelle 13:Entwicklung der Aeschenfänge des erfolgreichsten Anglers (Mittelwert pro Jahr innerhalb der Periode), des

mittleren Fangs der erfolgreichen Angler (mittlerer Jahresfang innerhalb der Periode) und des Anteils der Angler mit

definierter mittlerer Anzahl Aeschenfänge pro Jahr für alle Gewässer der erfolgreichen Jahrespatentinhaber. Für

Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Mittlerer Fang der erfolgreichen Angler [Anzahl] 7.5 +4% n.s. 7.8 - 28% p<0.05 5.6

Fänge des erfolgreichsten Anglers [Anzahl] 137.1 +27% n.s. 173.5 - 46% n.s. 93.0

Anteil Angler mit 1- 10 Fängen 10.9% +4% n.s. 11.4% - 39% p<0.05 7.0%

Anteil Angler mit 11- 50 Fängen 2.4% +5% n.s. 2.6% - 64% p<0.001 0.9%

Anteil Angler mit 51- 200 Fängen 0.2% +40% n.s. 0.3% - 79% p<0.01 0.1%

Anteil Angler mit mehr als 200 Fängen 0.0% n.s. 0.0% - 50% n.s. 0.0%

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

Felchen

Ganz anders als bei den Bachforellen und Aeschen

präsentiert sich die Situation bei den Felchen. Die

mittlere Anzahl gefangener Felchen pro erfolg-

reichen Angelfischer stieg beim ersten Perioden-

vergleich (89-97)-(98-05) von 28.5 auf 53.1 deutlich

an. Beim zweiten Periodenvergleich blieb der

mittlere Fang dann unverändert. Deutlich zu-

genommen haben aber bei beiden Perioden-

vergleichen die Anteile der erfolgreichen Fischer. Es

ist offensichtlich, dass immer mehr Berner

Angelfischer gezielt auf Felchen fischen und

dadurch der Befischungsdruck deutlich angestiegen

ist.

Tabelle 14: Entwicklung der Felchenfänge des erfolgreichsten Anglers (Mittelwert pro Jahr innerhalb der Periode), des

mittleren Fangs der erfolgreichen Angler (mittlerer Jahresfang innerhalb der Periode) und des Anteils der Angler mit

definierter mittlerer Anzahl Felchenfänge pro Jahr für alle Gewässer der erfolgreichen Jahrespatentinhaber. Für

Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Mittlerer Fang der erfolgreichen Angler [Anzahl] 28.5 +93% p<0.001 55.1 +0% n.s. 55.2

Fänge des erfolgreichsten Anglers [Anzahl] 611.3 +163% p<0.001 1610.8 - 4% n.s. 1552.3

Anteil Angler mit 1- 10 Fängen 7.0% +49% p<0.001 10.4% +5% n.s. 10.9%

Anteil Angler mit 11- 50 Fängen 4.0% +100% p<0.001 7.9% +30% p<0.001 10.3%

Anteil Angler mit 51- 200 Fängen 1.8% +202% p<0.001 5.5% +22% p<0.01 6.7%

Anteil Angler mit mehr als 200 Fängen 0.3% +418% p<0.001 1.6% +16% n.s. 1.8%

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

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7. Attraktivität der Gewässer

Aus Sicht der Angelfischer, wird die Attraktivität der

Gewässer nebst der Naturbelassenheit, der guten

Erreichbarkeit und weiteren Faktoren, vor allem

durch die Fangchancen bestimmt. Hinweise auf die

Fangchancen der Angelfischer im Quervergleich der

Patentgewässer im Kanton Bern geben einerseits

die Anzahl gefangener Fische und andererseits der

mittlere Tagesfang der erfolgreichen Fischer.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das

Verhalten der Angelfischer. In Tabelle 15 ist die

Entwicklung der Anzahl befischter Gewässer resp.

Gewässerabschnitte durch die erfolgreichen

Angelfischer dargestellt. Beim ersten Perioden-

vergleich (89-97)-(98-05) hat die Anzahl der

erfolgreichen Fischer, die ein bis zwei Gewässer

befischt haben, stärker abgenommen (-32 %) als die

Anzahl der Fischer, die mehr als zwei Gewässer

befischt haben. Dies könnte auf eine Zunahme der

Mobilität der erfolgreicheren Angelfischer oder die

überdurchschnittliche Aufgabe der Freizeitbeschäfti-

gung Angelfischen bei den weniger mobilen und

auch weniger erfolgreichen Angelfischern hinweisen.

Höchste Fangerträge

Für jedes Gewässer wurde die Summe aller

gefangener Fische berechnet und anhand dieser

Resultate eine absteigende Rangierung

vorgenommen (vgl. Anhang Tabelle 23). Die

Rangliste zeigt, dass sich auf den vordersten 4

Rängen bei den Periodenvergleichen kaum

Veränderungen ergeben haben. So rangiert

beispielsweise der Bielersee in allen drei Perioden

auf Rang 1 und der Nidau-Bürenkanal (220)

zusammen mit der Aare von Büren bis zur

Kantonsgrenze BE/SO (221) auf Rang 2 gefolgt von

Thuner- und Brienzersee auf den Rängen 3 und 4.

Eine auffällige Steigerung ist beim ersten

Periodenvergleich (89-97)-(98-05) in den drei

grossen Bergseen, Oeschinen-, Arnen- und

Engstlensee, erkennbar: Diese haben signifikant

zwischen 2.6 und 4.6 Ränge zugelegt und damit klar

an Attraktivität für die Angelfischer gewonnen. Dies

sehr wahrscheinlich wegen dem gesteigerten

Einsatz von fangfähigen Fischen und der Mö-

glichkeit der Eisfischerei.

Gleich in beiden Periodenvergleichen an Attraktivität

verloren haben verschiedene wichtige Bachforellen-

gewässer wie beispielsweise die Emme, die Schüss,

die Lütschine und die Saane in Laupen. In beiden

Periodenvergleichen zulegen konnten hingegen die

Aareabschnitte 212 & 213 und 222 & 225, dies

aufgrund gesteigerter Eglifänge.

Anzahl erfolgreiche Fischer

Die Entwicklung der Anzahl erfolgreicher Fischer pro

Gewässer wurde ebenfalls untersucht (vgl. Anhang

Tabelle 24). Am häufigsten fischen demnach die

Berner Angelfischer auf den beiden grössten Seen,

dem Bieler- und Thunersee, gefolgt von der Aare

zwischen Thun und Bremgarten und dem

Öschinensee.

Tabelle 15: Zusammenstellung der Entwicklung der Anzahl erfolgreicher Angler, die 1-2, 3-5, 6-10 oder >10

verschiedene Gewässer oder Gewässerabschnitte (unterschiedliche Codes) befischen. Für Begriffsdefinitionen vgl.

Glossar.

Anzahl erfolgreich befischte Gewässer

Anzahl Gewässer 1989 - 1997 % S ig. 1998 - 2005 % S ig. 2006 - 2013

1- 2 6'495 - 32% *** 4'416

+2% n.s. 4'490

3- 5 1'343 - 21% ** 1'062

+1% n.s. 1'069

6- 10 149 - 3% n.s. 144

+3% n.s. 149

>10 7 +38% n.s. 10

- 29% n.s. 7

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Beste Bachforellengewässer

Weiter wurden die Gewässer nach der Anzahl der

gefangenen Bachforellen bewertet (vgl. Anhang

Tabelle 25). Obwohl die Emme über alle Arten

gesehen zwar an Attraktivität eingebüsst hat, liegt

sie bei den Bachforellenfängen seit 1989 jedoch an

erster Stelle. Einzelne Gewässer konnten beim

ersten Periodenvergleich ihren Rang verbessern (in

den oberen Rängen: Kander/Engstligen,

Sense/Schwarzwasser, Kirel/Fildrich/Narrenbach

und Saane Saanen), es handelt sich dabei

mehrheitlich um höher gelegene Bachforellen-

gewässer (vgl. dazu auch Kap. 7 Fangentwicklung

nach Höhenlage). In der Aare 203, 205 und 208, der

Gürbe und der Saane Laupen, alles Gewässer im

Mittelland, ging die Attraktivität als Bachforellen-

gewässer hingegen zurück.

Grösste Fangchancen für Bachforellen

Die Entwicklung der Rangierung des mittleren

Tagesfangs von Bachforellen zeigt (vgl. Anhang

Tabelle 26), dass in den kleinen Bergbächen, wie

Kirel/Fildrich/Narrenbach, Saane Saanen und Birs,

die höchsten mittleren Tagesfänge erreicht werden.

Wobei Kirel/Fildrich/Narrenbach und Saane Saanen

bezogen auf die Gesamtzahl gefangener Bach-

forellen nur auf den Rängen 9 und 10 liegen.

Obwohl die Emme bezogen auf die Gesamtzahl

gefangener Bachforellen auf Platz 1 liegt, liegt sie

beim mittleren Tagesfang auf Platz 20. Nur die Birs

liegt bei beiden Bewertungen auf den Plätzen 2 und

3. Fischer sind also beim Fang von Bachforellen in

kleinen Bächen deutlich effizienter als in grösseren

Gewässern. Oder anders ausgedrückt: in diesen

kleinen Bächen ist es am einfachsten, eine

Bachforelle zu fangen.

Beste Aeschengewässer

Beim Vergleich der Rangierung der Gewässer für

die Anzahl gefangener Aeschen (vgl. Anhang

Tabelle 27) lag die Aare zwischen Thun und

Bremgarten (203, 205 & 208) an der Spitze, gefolgt

von den Gewässern in Interlaken (103, 202), wo die

Aeschen mehrheitlich in der Aare (202) gefangen

werden. In der letzten Periode kam es zu einer

Verschiebung aufgrund des Aeschenmoratoriums

2008-2010, von dem die Aare 215 (Aarberg –

Bielersee) und die Saane Laupen beide

ausgenommen waren und deshalb an die Spitze

gerutscht sind. Diese Entwicklung zeigt also die

Konsequenzen der Schonbestimmungen in der Aare

auf die Veränderung des Erfolges der Angler an.

Grösste Fangchancen für Aeschen

Werden die zehn besten Aeschengewässer hin-

sichtlich der mittleren Tagesfänge von Aeschen

untersucht (vgl. Anhang Tabelle 28), dann zeigt sich,

dass in allen drei Perioden die Aare 211, unterhalb

vom Wohlensee, an der Spitze lag. Dies kann so

interpretiert werden, dass die Angelfischer in dieser

Strecke im Durchschnitt seit Einführung der

Fischfangstatistik im Jahr 1989 am „einfachsten“

Aeschen fangen konnten.

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8. Fangentwicklung nach Höhenlage

Um der Frage nachzugehen, ob der Bachforellen-

rückgang von der Höhenlage der Gewässer ab-

hängig ist, wurde die Entwicklung der Bachforellen-

fänge zwischen der Periode 1989-97 und 2006-13 in

drei verschiedene Höhenstufen eingeteilt (400-700

m, 700-1000 m und > 1000 m). Dabei fällt auf, dass

die Fliessgewässer im untersten Bereich von 400-

700 m über Meer im Mittel den grössten Fang-

rückgang aufweisen (Gemessen an der Verän-

derung der mittleren Anzahl gefangener Bach-

forellen in Periode 1 (89-97) zu Periode 3 (06-13)).

und in den höher gelegenen Gewässern die

Abnahme der Fänge geringer ausgefallen ist (vgl.

horizontale Linie in Abbildung 14, die den Mittelwert

der Veränderung in den verschiedenen Bach-

forellengewässern darstellt). Verschiedene Ur-

sachen könnten dabei einen Einfluss haben. So

erreicht die Wassertemperatur in höher gelegenen

Gewässern seltener die für die Bachforelle kritischen

Werte. Weiter können auch biologische Faktoren,

z.B. die geringere Bedeutung der proliferativen

Nierenerkrankung PKD, ein geringerer Prädations-

druck durch Graureiher, Gänsesäger und Kormoran,

oder chemische Faktoren, wie eine reduzierte

Belastung durch Landwirtschaft oder Siedlungs-

abwasser eine Rolle spielen.

Abbildung 14: Entwicklung der Anzahl gefangener Bachforellen zwischen den Perioden 1989-97 und 2006-13 in den

drei Höhenstufen 400-700 m ü. M., 700-1‘000 m ü. M. und > 1‘000 m ü. M. Alle Gewässer einer Höhenklasse werden in einem Boxplot dargestellt. Die schwarze Linie in der Mitte des Balkens entspricht dem Mittelwert über alle Gewässer dieser Höhenklasse. Die Enden des blauen Vierecks entsprechen den 25 und 75 % Konfidenzintervallen. Die Linien kennzeichnen die 10 und 90 % Konfidenzintervalle.

-100%

-80%

-60%

-40%

-20%

0%

20%

40%

400-700m 700-1000m >1000m

Ve

rän

de

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g A

ng

lerf

an

g [P

eri

od

e 1

un

d

Pe

rio

de

3]

Höhe über Meer

Mittelwert

75 %

25 %

10 %

90 %

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22

9. Saisonalität der Anglerfänge

Die Saisonalität der Anglerfänge hängt einerseits

von der Aktivität der Fische und damit vor allem von

der Wassertemperatur ab, andererseits aber auch

von der Erreichbarkeit der Fische, von den

Schonzeiten und dem Verhalten der Angelfischer

selber.

9.1 Felchen in den grossen Seen

Beim Vergleich der Felchenfänge der Angelfischer in

den drei grossen Berner Seen fällt auf, dass der

Monat Mai in allen drei Seen der beste Fangmonat

darstellt und nur im Bielersee bereits im Januar viele

Felchen gefangen werden. Es ist zu beachten, dass

die Fangsaison im Bieler- und Brienzersee bis Ende

Oktober und damit einen Monat länger als im

Thunersee dauert.

Abbildung 15: Saisonale Fangverteilung der Felchenfänge durch die Angelfischer im Brienzer-, Thuner- und Bielersee

von 1989-2013.

9.2 Egli in den grossen Seen

Beim Vergleich der Eglifänge der Angelfischer in

den drei grossen Berner Seen fällt auf, dass die

Monate Juli oder August in allen drei Seen die

besten Fangmonate darstellen. Der Hochsommer ist

im Kanton Bern demnach die wichtigste Fangsaison

für Egli.

Abbildung 16: Saisonale Fangverteilung der Eglifänge durch die Angelfischer im Brienzer-, Thuner- und Bielersee von

1989-2013.

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Ante

il am

Gesam

tfang [

%]

Brienzersee/Felchen Thunersee/Felchen Bielersee/Felchen

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Ante

il am

Gesam

tfang [

%]

Brienzersee/Flussbarsch (Egli) Thunersee/Flussbarsch (Egli) Bielersee/Flussbarsch (Egli)

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23

9.3 Hecht ganzer Kanton

Die Hechtfänge erreichen im ganzen Kanton ihren

ersten Höhepunkt im ersten Fangmonat nach der

Laichzeit im Mai und dann nochmals im August, im

heissesten Monat des Jahres. Nur wenig kleiner

sind die Fänge in Juni, Juli und September. Gegen

Ende des Jahres nehmen die Fangzahlen merklich

ab.

Abbildung 17: Saisonale Fangverteilung der Hechtfänge durch die Angelfischer im ganzen Kanton von 1989-2013.

9.4 Bachforelle ganzer Kanton

Die Bachforellenfänge erreichen im ganzen Kanton

ihren ersten Höhepunkt im ersten Fangmonat nach

der Schonzeit. Da aufgrund der Saisoneröffnung am

16. März dieser Monat nur halb so viele „Fangtage“

hat wie die nachfolgenden Monate bis Ende

September (Ausnahme Emme und Ilfis),

werden im März pro Tag am meisten Bachforellen

gefangen. Bester Monat des Jahres ist der Mai, wo

aufgrund der ansteigenden Wassertemperaturen

auch in den höher gelegenen Flüssen und Bächen

die Bachforellen richtig zu fressen beginnen und

deshalb effizient gefangen werden können.

Abbildung 18: Saisonale Fangverteilung der Bachforellenfänge durch die Angelfischer im ganzen Kanton von 1989-

2013.

0%

5%

10%

15%

20%

25%

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Ante

il am

Gesam

tfang [

%]

0%

2%

4%

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12%

14%

16%

18%

20%

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Ante

il am

Gesam

tfang [

%]

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24

9.5 Aesche ganzer Kanton

Die Aeschenfänge im ganzen Kanton erreichen

ihren Höhepunkt in den Monaten Oktober bis

Dezember, in denen rund ¾ aller Aeschen gefangen

werden. Ab Saisoneröffnung am 16. Mai bis in den

Herbst werden nur wenige Aeschen gefangen (bis

Ende August 17.3 % vom Jahresfang). Dies hängt

wahrscheinlich vor allem von der schlechten

Befischbarkeit der Aeschen bei höheren

Wasserständen ab. Der Befischungsdruck nimmt im

Herbst zu, wenn die Abflüsse in der Aare

zurückgehen.

Abbildung 19: Saisonale Fangverteilung der Aeschenfänge durch die Angelfischer im ganzen Kanton von 1989-2013.

Tabelle 16: Zusammenstellung des Mittelwertes des Fangmonats in den Perioden 1989-97, 1998-05 und 2006-13 und

den entsprechenden Veränderungen zwischen den Perioden. Der Mittelwert entspricht dem Mittelwert des Fangdatums

für alle Fänge. Ein Mittelwert von 9 entspricht dem Monat September, ein Mittelwert von 10 dem Monat Oktober. Je

höher der Wert, desto später werden die Fische im Jahr im Schnitt gefangen. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1999 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Aal 6.94 +2% n.s.

7.07 +4% n.s.

7.33

Aesche 10.01 - 2% n.s.

9.78 +2% n.s.

10.00

Alet (Döbel) 7.37 - 2% n.s.

7.25 +1% n.s.

7.31

Bachforelle 5.90 +0% n.s.

5.91 +2% n.s.

6.00

Bachsaibling 5.94 +3% n.s.

6.14 +12% p<0.001

6.86

Barbe 7.88 - 0% n.s.

7.88 +4% p<0.05

8.18

Brachsmen, Blicke 6.67 - 1% n.s.

6.59 - 1% n.s.

6.54

Felchen 4.89 - 1% n.s.

4.82 - 1% n.s.

4.78

Flussbarsch (Egli) 7.78 +2% n.s.

7.94 +3% p<0.05

8.17

Hecht 7.38 - 2% n.s.

7.20 - 0% n.s.

7.19

Kanad. Seeforelle 7.48 - 7% n.s.

6.97 - 7% p<0.001

6.48

Karpfen 7.21 - 3% n.s.

6.96 +2% n.s.

7.12

Regenbogenforelle 6.97 +1% n.s.

7.02 +2% n.s.

7.17

Rotauge, Rotfeder, Hasel 7.11 +3% n.s.

7.35 +0% n.s.

7.38

Schleie 7.15 - 4% n.s.

6.86 +8% n.s.

7.41

Seeforelle 4.49 - 7% p<0.05

4.17 - 3% p<0.05

4.06

Seesaibling 7.04 +1% n.s.

7.13 - 14% p<0.001

6.12

Trüsche 6.95 +5% n.s.

7.32 - 7% n.s.

6.81

Wels 7.60 - 1% n.s.

7.53 +0% n.s.

7.53

Zander 8.43 - 0% n.s.

8.42 - 4% n.s.

8.12

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Ante

il am

Gesam

tfang [%

]

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25

Um der Frage nachzugehen, ob sich die Fangsaison

bei den verschiedenen Fischarten im Verlauf der

vergangenen 25 Jahre verändert hat, wurde der

Mittelwert des Fangdatums der Perioden 1989-97,

1998-05 und 2006-13 miteinander verglichen

(Tabelle 16). Dabei fällt auf, dass nur bei wenigen

Fischarten eine signifikante Verschiebung

stattgefunden hat: Beim ersten Periodenvergleich

(89-97)-(98-05) hat nur bei der Seeforelle eine

signifikante Verschiebung Richtung Saisonstart

stattgefunden, respektive offensichtlich erfolgen

vermehrt Fänge in den Monaten Februar-April. Beim

zweiten Periodenvergleich (98-05)-(06-13) kam es

bei Bachsaibling, Barbe und Egli zu einer meist

leichten, jedoch signifikanten Verschiebung der

Fangzeit nach hinten im Jahr.

Gut nachvollziehbar erscheint die signifikante

„Vorverschiebung“ der Fänge von kanadischen

Seeforellen und Seesaiblingen, dies einerseits

aufgrund der Möglichkeit des Eisfischens und

andererseits durch die Vorverschiebung und

Verlängerung der Schonzeit für die Seesaiblinge im

Thunersee im Oktober seit 1996.

Abbildung 20: Entwicklung des durchschnittlichen Fangmonats (Januar: 1, Februar: 2 usw.) der Aeschen von 1989-

2013. Die schwarzen horizontalen Linien entsprechen den Mittelwerten der drei Perioden.

In den vergangenen Jahren wurde oft eine

Verlängerung der Aeschenschonzeit beantragt, da

heutzutage immer früher im Jahr auf Aeschen

gefischt würde und so gegen Ende der Saison kaum

mehr fangfähige Fische vorhanden seien. In

Abbildung 20 mit der Entwicklung des

durchschnittlichen Fangmonats ist ersichtlich, dass

es zwar beim Periodenvergleich (89-97)-(98-05) zu

einer geringfügigen Vorverschiebung von ca. 0.2

Monaten, also rund 6 Tagen kam. In der letzten

Periode (06-13) wurde die Mehrheit der Fänge

hingegen später als in der Periode (89-97) getätigt,

so dass gesamthaft kaum Veränderungen in der

Saisonalität festgestellt werden können.

9.0

9.2

9.4

9.6

9.8

10.0

10.2

10.4

10.6

10.8

11.0

19

89

19

90

19

91

19

92

19

93

19

94

19

95

19

96

19

97

19

98

19

99

20

00

20

01

20

02

20

03

20

04

20

05

20

06

20

07

20

08

20

09

20

10

20

11

20

12

20

13

Durc

hschnittlic

her

Fangm

onat

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26

10. Wie wirken Fanglimiten auf Fangzahlen?

10.1 Bachforelle

In den letzten Jahren ist aus Fischerkreisen die

Frage gestellt worden, ob und in welcher Form der

Befischungsdruck auf die Bachforellen durch neue

Jahresfang- oder reduzierte Tagesfanglimiten

beeinflusst werden könnte. Ausgehend von der

Annahme einer neuen Jahresfanglimite irgendwo

zwischen 10 und 200 Bachforellen, wurde die

Anzahl hiervon betroffener Fischer und die

maximale Anzahl „potentiell geschonter“ Fische

zusammengestellt (Tabelle 17). Es ist dabei wichtig

zu berücksichtigen, dass besonders bei einem

hohen Befischungsdruck nicht davon auszugehen

ist, dass alle der „potentiell geschonten“ Fische auch

im Gewässer verbleiben würden. Vermutlich würde

ein Teil der Fänge auf andere Angler umverteilt:

betrachtet man dazu Tabelle 17 so lässt sich

erkennen, dass bei einer Jahresfanglimite von 20

Bachforellen in der Zeit zwischen 1989 bis 2013 im

Mittel 505 Angelfischer pro Jahr betroffen gewesen

wären, was 15.2 % der erfolgreichen Fischer

entspricht. Diese 505 Angelfischer hätten pro Jahr

auf den Fang von insgesamt 12‘594 Bachforellen

resp. 33.1 % des mittleren Gesamtfangs von

Bachforellen pro Jahr verzichtet. Da aber 84.8 % der

Angelfischer im Mittel weniger als 20 Bachforellen

pro Jahr gefangen haben, könnte ein nicht zu

vernachlässigender Anteil der 12‘594 „geschonten“

Bachforellen zukünftig durch diese bisher weniger

erfolgreichen Angelfischer entnommen werden und

damit den bestandsschonenden Effekt der

Jahresfanglimite vermindern.

Der Einfluss von Jahresfanglimiten wurde in

verschiedenen Jahren untersucht und bleibt ähnlich.

Auch die heutige Situation ist daher vergleichbar.

Tabelle 17: Zusammenstellung der Anzahl betroffener Fischer und der potentiell geschonten Anzahl Bachforellen,

abhängig von Jahresfanglimiten zwischen 10 und 200 für die Periode 1989-2013. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Jahresfanglimite Anzahl Anteil Anzahl Anteil

10 969 29.2% 19835 52.1%

20 505 15.2% 12594 33.1%

30 304 9.1% 8573 22.5%

40 196 5.9% 6074 16.0%

50 135 4.1% 4409 11.6%

60 95 2.9% 3258 8.6%

70 69 2.1% 2436 6.4%

80 50 1.5% 1837 4.8%

90 37 1.1% 1400 3.7%

100 28 0.8% 1073 2.8%

110 21 0.6% 827 2.2%

120 16 0.5% 642 1.7%

130 12 0.4% 500 1.3%

140 9 0.3% 390 1.0%

150 7 0.2% 308 0.8%

160 5 0.2% 244 0.6%

170 4 0.1% 197 0.5%

180 3 0.1% 160 0.4%

190 3 0.1% 132 0.3%

200 2 0.1% 108 0.3%

Geschonte Fische Betroffene Fischer

In Abbildung 21 ist die Entwicklung des Anteils der

Bachforellentagesfänge von 1-6 Bachforellen/Tag

von 1989-2013 dargestellt. Beispielsweise beträgt

die Summe aller Bachforellen, die 1989 in einem

bestimmten Gewässercode an einem Tag als

einzelner Fang eingetragen wurden, 27.2 % vom

gesamten Jahresfang. Die Summe der Bachforellen,

die aus sechs Fängen am gleichen Tag, also einer

„Vollpackung“ (Erreichung der Tagesfanglimite)

stammen, beträgt 10.7 % des Jahresfangs.

Es fällt auf, dass sich hier in 25 Jahren generell

wenig verändert hat. Rund ein Drittel der Entnahmen

beruht auf Einzelfängen und zusammen mit den

Tagesfängen, bei denen zwei Bachforellen

entnommen wurden, werden bereits gut 50-60 % der

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27

Fänge erreicht. Weiter fällt auf, dass der Anteil der

Tagesfänge, bei denen 1 oder 2 Bachforellen

gefangen wurden, leicht zugenommen hat. Dies

führt zu einem kleineren mittleren Tagesfang, was

bei hohem Befischungsdruck auf geringere

Bestandsdichten deutet.

Abbildung 21: Entwicklung des Anteils der Bachforellen-Tagesfänge von 1-6 in % in der Periode 1989-2013 im

ganzen Kanton.

In Abbildung 22 ist analog zur Tabelle 17 für

Jahresfanglimiten der Anteil „potentiell geschonter“

Bachforellen abhängig von verschiedenen

Tagesfanglimiten für die Jahre 2009-2013

dargestellt. So wären in der Periode 2009-2013 bei

einer Tagesfanglimite von einer Bachforelle pro Tag

42.5 % der Bachforellen potentiell geschont worden.

Bei einer Tagesfanglimite von zwei Bachforellen pro

Tag wären es nur noch 19.9 % und bei drei

Bachforellen pro Tag noch 10 % gewesen. Auch hier

gilt es zu beachten, dass in den Gewässern mit

hohem Befischungsdruck tiefere Tagesfanglimiten

wohl auch zu einer Umverteilung der Fänge führen

würden.

Abbildung 22: Anteil der „potentiell geschonten“

Bachforellen für die Jahre 2009-2013 im ganzen Kanton abhängig von reduzierten Tagesfanglimiten zwischen 1 und 5.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

19

89

19

90

19

91

19

92

19

93

19

94

19

95

19

96

19

97

19

98

19

99

20

00

20

01

20

02

20

03

20

04

20

05

20

06

20

07

20

08

20

09

20

10

20

11

20

12

20

13

Ante

il A

ngela

usflüge

6 5 4 3 2 1

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

1 2 3 4 5

Ante

il betr

offene A

ngela

usflüge

Tagesfanglimite

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28

10.2 Aesche

Bei den Aeschen wurde nach Abschluss des drei-

jährigen Fangmoratoriums von 2008-2010 erstmals

für eine bestimmte Fischart im Kanton Bern eine

Jahresfanglimite von 20 Stück eingeführt. Zudem

wurde die Tagesfanglimite von sechs auf zwei

reduziert und das Fangmindestmass von 32 auf

36 cm erhöht. Die Erhöhung des Fangmindest-

masses führt dazu, dass fast ein ganzer Jahrgang

(1+ Aeschen) zusätzlich geschützt wird und Aes-

chen mehrheitlich erst ab dem Alter 2+ entnommen

werden können (Äschenmonitoring Kanton Bern in

der Saison 2012-2013, Guthruf 2013).

Um der Frage nachzugehen, welchen Einfluss die

Fangzahllimitierungen auf die Entnahmen gehabt

haben könnten, wurden verschiedene Auswertungen

der Fangdaten vor (1989-2007) und nach dem

Moratorium (2011-2013) miteinander verglichen. Es

gilt dabei zu beachten, dass das Jahr 2011 eine

Spezialsituation darstellt, da in den vom Fang-

moratorium beeinflussten Strecken einerseits

mehrere Jahrgänge erstmalig gleichzeitig befischt

werden konnten und andererseits nach dem Ende

des Moratoriums besonders viele Fischer in diesen

Strecken fischen gingen.

Einfluss der Jahresfanglimite

In Abbildung 23 wurde der Anteil der erfolgreichen

Aeschenfischer von 1989-2007 abhängig von ihrem

Jahresfang mit der Anzahl von 2011-2013

verglichen. Einerseits fällt auf, dass nach dem

Moratorium der Anteil erfolgreicher Angler mit einem

Jahresfang von mehr als fünf Aeschen in allen

„Jahresfangkategorien“ geringer ist als vor dem

Moratorium. Besonders fällt aber der kleine Anteil

von Anglern auf, die nach dem Moratorium 16-19

oder sogar 20 Aeschen fangen konnten.

Vor dem Moratorium wurden 45 % der Aeschen von

Angelfischern gefangen, die 20 oder mehr Fische

pro Jahr gefangen haben, nach dem Moratorium

fangen die Angelfischer mit mehr als 15 Aeschen

pro Jahr nur gerade noch 15 % vom Jahresfang

(Abbildung 24).

Da die Aeschen einem starken Befischungsdruck

unterliegen, müssten die Beschränkungen der

Fangzahllimiten in der Nachmoratoriumsperiode zu

einer Reduktion der Entnahmen durch die be-

sonders erfolgreichen Angler (Jahresfang > 20) und

zu einer Umverteilung der Fänge geführt haben. Der

Anteil am Fang der Jahresfangkategorie 16-19

müsste in der Periode 2011-2013 gegenüber der

Periode 1987-2007 vor dem Moratorium stark

ansteigen. Dies ist aber nicht der Fall, im Gegenteil

ist der Anteil sogar noch etwas kleiner geworden.

Abbildung 23: Anteil der erfolgreichen Angler auf

Aeschen mit definiertem Jahresfang (=Jahresfang-kategorien) vor (1989-2007) und nach (2011-2013) dem Moratorium.

Abbildung 24: Verteilung der verschiedenen

Jahresfangkategorien 1-5, 6-10, 11-15, 16-19 und >=20

vor (1989-2007) und nach (2011-2013) dem Moratorium.

Dieser Sachverhalt lässt vermuten, dass der Anteil

fangfähiger Aeschen stark zurückgegangen ist, was

auf einen Bestandsrückgang oder auf die Fang-

mindestmasserhöhung, die einen ganzen Jahrgang

zusätzlich schützt, oder sehr wahrscheinlich auf eine

Kombination dieser beiden Faktoren zurückgeführt

werden kann. Aufgrund des Rückgangs der Anzahl

fangfähiger Aeschen trägt die Jahresfanglimite im

vorliegenden Fall wohl nur einen kleinen Beitrag zur

Schonung der Aeschen bei und stellt nicht einen

stark limitierenden Faktor für die Entnahmen dar.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

1-5 6-10 11-15 16-19 >=20

Ante

il e

rfolg

reic

he A

ngle

r

Jahresfang

1989-2007 2011-2013

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

1-5 6-10 11-15 16-19 >=20

Ante

il F

ang d

er

erf

olg

reic

hen A

ngle

r

Jahresfang

1989-2007 2011-2013

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29

Einfluss der Tagesfanglimite

In Abbildung 25 werden die Aeschenfänge in Ab-

hängigkeit der Tagesfangmenge dargestellt. Es fällt

auf, dass die Anzahl der Tagesfänge von 1 Stück in

den Jahren 2012 und 2013 tiefer ist als in den Jah-

ren bis 2004 (2011 ist nach 3 Jahren Moratorium ein

Ausnahmejahr). Auch dies weist auf einen Rück-

gang der Anzahl fangfähiger Aeschen hin.

Weiter ist zu erkennen, dass trotz Einführung der

Aeschen Tagesfanglimite von 2 Stück im Jahr 2011

der Anteil der Tagesfänge von 2 Stück am

Jahresfang nicht angestiegen ist. Trotz der neuen

Tagesfanglimite ist der Fang von zwei Aeschen also

schwieriger geworden als vor dem Aeschen-

moratorium.

Dieser Sachverhalt lässt - wie bereits bei der Dis-

kussion der Jahresfanglimite - vermuten, dass der

Anteil fangfähiger Aeschen stark zurückgegangen

ist. Dieser Rückgang kann entweder auf einen

Bestandsrückgang oder auf die Fangmindest-

masserhöhung, die einen ganzen Jahrgang

zusätzlich schützt, oder wahrscheinlich auf eine

Kombination dieser beiden Faktoren zurückgeführt

werden. Aufgrund des Rückgangs der Anzahl

fangfähiger Aeschen trägt im vorliegenden Fall auch

die Tagesfanglimite wohl nur einen kleinen Beitrag

zur Schonung der Aeschen bei und stellt keinen

limitierenden Faktor für die Entnahmen dar.

Abbildung 25: Entwicklung der Anzahl erfolgreicher Anglerausflüge abhängig vom Aeschentagesfang von 1989 bis

2013.

Ursachen für den Fangrückgang

Der in Kapitel 5.1 „Entwicklung der Aeschenfänge“

dargestellte Rückgang der Aeschenfänge seit Ende

des Moratoriums im Jahr 2011, scheint also primär

durch einen Rückgang der Anzahl fangfähiger

Aeschen verursacht zu sein. Dieser Rückgang der

Anzahl fangfähiger Aeschen könnte auf einem

Bestandsrückgang beruhen. Sie könnte aber auch in

der Nachmoratoriumsperiode seit 2011 durch die

Fangmindestmasserhöhung, die nahezu einen

ganzen Jahrgang zusätzlich vor der Entnahme

schützt, beeinflusst sein. Aufgrund des deutlichen

Rückgangs der Anzahl fangfähiger Aeschen, tragen

die neu eingeführten Tages- und Jahresfanglimiten

bis heute nur einen kleinen Beitrag zum Schutz der

Aeschen bei. Die Erfassung des Fangaufwandes

(CPUE) würde bei der Auswertung dieser Daten

respektive bei der Beurteilung dem weiteren

Bestandsentwicklung helfen, insbesondere wenn die

Angler vermerken, dass sie auf Aeschen fischen.

Solche Daten werden im Rahmen von

Sonderfängen für das Äschenmonitoring in der

Nachmoratoriumszeit im Auftrag des

Fischereiinspektorats erhoben.

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

10000

19

89

19

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19

91

19

92

19

93

19

94

19

95

19

96

19

97

19

98

19

99

20

00

20

01

20

02

20

03

20

04

20

05

20

06

20

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20

08

20

09

20

10

20

11

20

12

20

13

Anzahl erf

olg

reic

he A

ngela

usflüge

6 5 4 3 2 1

2008-10: dreijähriges Aeschen-Fangmoratorium, ab 2011 Aeschen Fangmindestmass von

32 auf 36 cm und Tagesfangzahl von 6 auf 2

Page 33: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

30

11. Vergleich Angel- und Berufsfischerfänge

Einerseits wurden die Anteile der Fänge der Angel-

und Berufsfischer für alle Fischarten und

andererseits diejenigen für Felchen, Seeforellen und

Hechte aus den drei grossen Seen Brienzer-,

Thuner- und Bielersee einzeln in Stückzahlen

berechnet. In Tabelle 18 ist beim Vergleich der

Entwicklung der Periodenmittelwerte der Anzahl

gefangener Fische, beim ersten Periodenvergleich

(89-97)-(98-05) bei den Angelfischern eine Zunahme

von 10 % und bei den Berufsfischern keine

Veränderung feststellbar, woraus eine Steigerung

des Anteils der Angelfischer am Gesamtfang von 7

% resultiert. Beim zweiten Periodenvergleich nimmt

der Fang der Angel- und Berufsfischer um 6 resp. 10

% leicht ab. In Abbildung 26 ist gut erkennbar, wie

der Gesamtfang von Angel- und Berufsfischern in

den Jahren 2012 und 2013 auf neue Tiefstände

gefallen ist und der Anteil der Angelfischer am

Gesamtfang, bedingt durch die Zunahme der

Angelfischerei auf Felchen, seit 1989 tendenziell

ansteigt.

Es gilt dabei zu beachten, dass im Brienzersee in

den letzten Jahren keine nennenswerte Berufs-

fischerei mehr stattfindet, da diese nicht mehr

rentabel betrieben werden kann.

Tabelle 18: Zusammenstellung der Entwicklung der Periodenmittelwerte der Anzahl gefangener Fische aller Arten im

Brienzer-, Thuner- und Bielersee durch Angel- und Berufsfischer von 1994-2013. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Fänge Angelfischer 212'206 +10% n.s.

234'027 - 6% n.s.

220'748

Fänge Berufsfischer 744'364 - 0% n.s.

744'170 - 10% n.s.

670'904

Anteil Angelfischer 22.2% +7% n.s.

23.8% +4% n.s.

24.8%

Gesamtfang 956'571 +2% n.s.

978'197 - 9% n.s.

891'652

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

Abbildung 26: Zusammenstellung der Entwicklung der Anzahl gefangener Fische durch Berufs- und Angelfischer und

des Anteils der Angelfischer am Gesamtfang aller Arten in Brienzer-, Thuner- und Bielersee von 1989-2013. Für

Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Felchen

Eine enorme und statistisch signifikante Zunahme

erfolgte bei den Felchenfängen der Angelfischer.

Diese haben beim ersten Periodenvergleich um 156

% resp. rund 65‘000 Felchen pro Jahr zugenommen

(Tabelle 19). Auch beim zweiten Periodenvergleich

stiegen die Fänge nochmals um 20 % an. Dadurch

stieg der Anteil der Angelfischer am Gesamtfang

von 8 % markant auf 21.5 % an.

Der Gesamtfang von Felchen war in den Jahren

2012 und 2013 unterdurchschnittlich (Abbildung 27),

was auch die relativ tiefen Werte beim Gesamtfang

aller Fischarten erklärt.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0

200

400

600

800

1'000

1'200

1'400

19

89

19

90

19

91

19

92

19

93

19

94

19

95

19

96

19

97

19

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19

99

20

00

20

01

20

02

20

03

20

04

20

05

20

06

20

07

20

08

20

09

20

10

20

11

20

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20

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Ante

il A

ngelfis

cher

[%]

Anzahl *1

000

Berufsfischer Angelfischer Anteil Angelfischer

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31

Tabelle 19: Zusammenstellung der Entwicklung der Periodenmittelwerte der Anzahl gefangener Felchen durch Angel-

und Berufsfischer in Brienzer-, Thuner- und Bielersee von 1994-2013. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Fänge Angelfischer 41'575 +156% p<0.001

106'520 +20% n.s.

127'893

Fänge Berufsfischer 481'032 +6% n.s.

511'291 - 5% n.s.

483'312

Anteil Angelfischer 8.0% +119% p<0.001

17.5% +23% n.s.

21.5%

Gesamtfang 522'608 +18% n.s.

617'811 - 1% n.s.

611'205

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

Abbildung 27: Zusammenstellung der Entwicklung der Anzahl gefangener Felchen durch Berufs- und Angelfischer und

des Anteils der Angelfischer am Felchengesamtfang im Brienzer-, Thuner- und Bielersee von 1989-2013.

Seeforellen

Bei den Seeforellen stiegen beim ersten

Periodenvergleich die Fänge der Angel- und Berufs

Fischer signifikant an. Beim zweiten Perioden-

vergleich blieb der Gesamtfang konstant, aber die

Fänge verschoben sich weiter zugunsten der

Angelfischer, die nun mehr als zwei Drittel des

Gesamtfanges ausmachen. Aufgrund der Tatsache,

dass der Gesamtfang konstant geblieben ist und die

Seeforellenfischerei bei den Angelfischern grund-

sätzlich an Popularität gewonnen hat, wird diese

Entwicklung auf eine höhere Befischungsintensität

der Angelfischer zurückgeführt.

Tabelle 20: Zusammenstellung der Entwicklung der Periodenmittelwerte der Anzahl gefangener Seeforellen durch

Angel- und Berufsfischer in Brienzer-, Thuner- und Bielersee 1989-2013. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Fänge Angelfischer 387 +27% p<0.05

493 +26% p<0.05

622

Fänge Berufsfischer 268 +51% p<0.01

405 - 30% p<0.05

282

Anteil Angelfischer 59.1% - 7% n.s.

55.1% +25% p<0.01

68.6%

Gesamtfang 655 +37% p<0.01

897 +1% n.s.

904

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0

100

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600

700

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900

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Ante

il A

ngelfis

cher

[%]

Anzahl *1

000

Berufsfischer Angelfischer Anteil Angelfischer

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32

Abbildung 28: Zusammenstellung der Entwicklung der Anzahl gefangener Seeforellen durch Berufs-und Angelfischer

und des Anteils der Angelfischer am Seeforellengesamtfang im Brienzer-, Thuner- und Bielersee von 1989-2013.

Hechte

Die Anzahl gefangener Hechte nahm bei beiden

Periodenvergleichen sowohl bei den Angel- wie

auch den Berufsfischern zu. Deshalb stieg auch der

Gesamtfang signifikant an. Der Anteil der

Angelfischer am Gesamtfang ist leicht rückläufig. Im

Unterschied zum Felchen- und Seeforellenfang

korrelieren die Fänge von Angel- und Berufsfischern

signifikant.

Tabelle 21: Zusammenstellung der Entwicklung der Periodenmittelwerte der Anzahl gefangener Hechte durch Angel-

und Berufsfischer in Brienzer-, Thuner- und Bielersee von 1994-2013. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Parameter 1989 - 1997 % 1998 - 2005 % 2006 - 2013

Fänge Angelfischer 4'148 +7% n.s.

4'434 +16% n.s.

5'136

Fänge Berufsfischer 2'524 +22% p<0.001

3'070 +54% p<0.001

4'724

Anteil Angelfischer 61.9% - 5% n.s.

58.8% - 12% p<0.01

52.0%

Gesamtfang 6'672 +12% n.s.

7'504 +31% p<0.01

9'861

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

Abbildung 29: Zusammenstellung der Entwicklung der Anzahl gefangener Hechte durch Berufs- und Angelfischer und

des Anteils der Angelfischer am Hechtgesamtfang im Brienzer-, Thuner- und Bielersee 1989-2013.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0

200

400

600

800

1'000

1'200

1'400

19

89

19

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19

91

19

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19

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19

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19

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19

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00

20

01

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02

20

03

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20

05

20

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20

09

20

10

20

11

20

12

20

13

Ante

il A

ngelfis

cher

[%]

Anzahl

Berufsfischer Angelfischer Anteil Angelfischer

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0

2'000

4'000

6'000

8'000

10'000

12'000

14'000

19

89

19

90

19

91

19

92

19

93

19

94

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19

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00

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01

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04

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06

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09

20

10

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Ante

il A

ngelfis

cher

[%]

Gew

icht

Berufsfischer Angelfischer Anteil Angelfischer

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33

12. Vergleich mit gesamtschweizerischer Entwicklung

12.1 Bachforelle

Immer wieder wird die Frage gestellt, wann im

Kanton Bern der Rückgang der Bachforellenfänge

begonnen hat. Da der Kanton Bern erst im Jahr

1989 eine Fangstatistik eingeführt hat, kann diese

Frage nicht eindeutig beantwortet werden. Einen

möglichen Hinweis kann aber die gesamt-

schweizerische Entwicklung der Bachforellenfänge

geben, da die ersten Kantone bereits 1970 eine

Fangstatistik eingeführt haben.

In der Abbildung 30 ist erkennbar, dass die Fänge

gesamtschweizerisch (blau, ohne Kanton Bern) mit

Ausnahme der Periode 1995-1997 relativ gut mit

den Berner Resultaten korrelieren. Es kann deshalb

angenommen werden, dass der Rückgang der

Bachforellenfänge auch im Kanton Bern bereits

Anfang der 80er Jahre begonnen hat, so wie dies

viele ältere Fischer berichten. Tatsächlich waren

aber die Fänge zu Beginn der 80er Jahre höher als

in den 70er Jahren. Auffallend ist zudem, dass der

bernische Ertragsverlauf der Bachforellenfänge in

den 90er Jahren im gesamtschweizerischen

Vergleich überdurchschnittlich (ca. +30 %) abge-

nommen hat.

Abbildung 30: Vergleich der Anzahl gefangener Bachforellen in der ganzen Schweiz (dort wo Fangstatistiken

vorhanden, ohne Kt. BE in blau) mit der Anzahl im Kanton Bern seit 1989 (in rot).

12.2 Aesche

Die Aeschenfänge haben in der Schweiz vor 1990

zugenommen (Abbildung 31), um danach wieder

abzunehmen. Der Rückgang im Kanton Bern läuft

zwar nicht parallel zur gesamtschweizerischen

Entwicklung; doch liegt die Abnahme zwischen 1990

und 2012 im gesamtschweizerischen Durchschnitt.

Interessant sind die relativ guten Fänge in den

anderen Kantonen während der Moratoriumsjahre

des Kantons Bern von 2008-2010. So wurden in den

anderen Kantonen im Jahr 2009 sogar mehr

Aeschen gefangen als in den Jahren 1996 und

1997.

0

10000

20000

30000

40000

50000

60000

70000

80000

0

200'000

400'000

600'000

800'000

1'000'000

1'200'000

1'400'000

1'600'000

1'800'000

19

70

19

71

19

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19

79

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20

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20

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20

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20

10

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11

20

12

Anzahl gefa

ngene B

achfo

relle

n

BE

Anzahl gefa

ngene B

achfo

relle

n C

H Ganze Schweiz Kanton Bern

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34

Abbildung 31: Vergleich der Anzahl gefangener Aeschen in der ganzen Schweiz (dort wo Fangstatistiken vorhanden,

ohne Kt. BE in blau) mit der Anzahl im Kanton Bern seit 1989 (in rot).

12.3 Felchen

Die Felchenfänge der Angelfischer haben in der

Schweiz (ohne Berner Seen) von 1996 bis 2008 und

im Kanton Bern von 1996 bis 2011 zugenommen

(Abbildung 32). Von 2009 bis 2012 sanken die

Felchenfänge in der übrigen Schweiz wieder auf das

Ausgangsniveau von 1996. Im Kanton Bern war

dieser Rückgang nicht in diesem Ausmass zu

beobachten. Zu beachten ist, dass wichtige Seen

wie der Neuenburgersee und Vierwaldstättersee

nicht berücksichtigt werden konnten, da die Daten

nicht vollständig vorlagen.

Abbildung 32: Vergleich der Anzahl durch die Angelfischer gefangener Felchen in der ganzen Schweiz (dort wo

Fangstatistiken vorhanden (ohne Kt. BE), in blau) mit der Anzahl im Kanton Bern in rot.

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

0

10'000

20'000

30'000

40'000

50'000

60'000

70'000

80'000

19

79

19

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19

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19

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19

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20

10

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20

12

Anzahl gefa

ngene A

eschle

n

BE

Anzahl gefa

ngene A

eschen C

H

Ganze Schweiz Kanton Bern

0

50000

100000

150000

200000

250000

19

96

19

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19

98

19

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00

20

01

20

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03

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07

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20

10

20

11

20

12

Anzahl gefa

ngeneF

elc

hen i

n S

een

Ganze Schweiz Kanton Bern

2008-10: dreijähriges Aeschen-Fangmoratorium in Aare 202-

211; ab 2011 Fangmindestmass von 32 auf 36 cm erhöht

und Tagesfangzahl von 6 auf 2 beschränkt.

Page 38: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

35

13. Möglichkeiten und Grenzen von Fangstatistiken und Bestandserhebungen

Um die Entwicklung von Fischbeständen in freien

Gewässern zu beurteilen, gibt es grundsätzlich

verschiedene Möglichkeiten. Bei fischereilich

genutzten Arten bieten sich die Fangdaten der

Angel- oder Berufsfischer an. Diese Fangdaten sind

jedoch nur für die Entwicklung der Bestände stark

befischter Fischarten repräsentativ.

Bei nicht stark befischten Arten hängen die

Fangdaten stärker von Veränderungen des

Befischungsdruckes ab. Fangdaten lassen aber

auch keine Aussagen über die Altersstruktur der

Bestände zu. Weiter fehlen gänzlich Angaben zur

Entwicklung der nicht befischten Fischarten, die aus

ökologischer Sicht von grosser Bedeutung sind.

Daher bieten sich Elektrobefischungen an, bei

denen auf einer bestimmten Gewässerlänge, in der

Regel 100-200m, in watbaren Fliessgewässern

möglichst alle Fische gefangen, artbestimmt und

gemessen werden. In den Seen sind quantitative

Elektrobefischungen allerdings nicht möglich, hier

bieten sich alternativ Probefänge mit Multi-

maschennetzen (Projet lac) oder Echolot-

untersuchungen an.

Überwachungsprogramm

Im Kanton Bern werden im Rahmen eines

kantonalen Monitorings zur Bestandsentwicklung,

seit 1990 mehrere Fliessgewässer quantitativ

untersucht (siehe Kurzbericht Überwachungs-

programm Fischfauna). Der Mittelwert der bei den

Elektroabfischungen gefangenen fangfähigen

Bachforellen (in der Alten Aare auch der Äschen) ist

in Tabelle 22 für die Perioden 1990-2000 und 2001-

2012 zusammengestellt.

Periodenvergleiche in der Schüss

Bei den Periodenvergleichen in der Schüss fällt auf,

dass die Anzahl fangfähiger Bachforellen in der

Abfischungsstrecke unverändert blieb, die Fänge

der Angelfischer jedoch um 65 % zurückgingen.

Eine mögliche Erklärung für diesen Widerspruch ist

entweder, dass die Bestandsentwicklung in der

kurzen Abfischungsstrecke (200 m) nicht

repräsentativ ist für die gesamte Schüss, oder dass

die Fänge der Angelfischer nicht repräsentativ sind

für die Bestandsentwicklung, zum Beispiel aufgrund

eines reduzierten Befischungsdruckes.

Entwicklung in der Kirel

Anders präsentiert sich die Situation in der Kirel, wo

beim Periodenvergleich die Entwicklung der

Anglerfänge analog zu der Entwicklung der

fangfähigen Bachforellen in der Abfischungsstrecke

verläuft. Die Wahrscheinlichkeit, dass also auch der

Bestand um gut ein Drittel abgenommen hat, ist

entsprechend gross.

Tabelle 22: Vergleich der Entwicklung der Periodenmittelwerte 1990-2000 und 2001-2012 der Anzahl gefangener

fangfähiger Bachforellen (Alte Aare auch Äschen) im Routineprogramm (Anzahl BF resp. AE Routine) und der Anzahl

durch die Angelfischer gefangenen Bachforellen resp. Aeschen in denselben Perioden.

Parameter 1990-2000 % 2001-2012

Schüss Anzahl BF Routine 904 +3% n.s.

929

Schüss Anzahl BF Fang 5972 - 65% p<0.001

2069

Kirel Anzahl BF Routine 331 - 33% n.s.

221

Kirel Anzahl BF Fang 537 - 34% p<0.01

355

Alte Aare Anzahl BF Routine 100 - 78% p<0.001

22

Alte Aare Anzahl BF Fang 145 - 40% p<0.05

87

Alte Aare Anzahl AE Routine 51 +2% n.s.

51

Alte Aare Anzahl AE Fang 180 - 35% n.s.

117

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht Signifkant: n.s.

Alte Aare

In der Alten Aare nahmen die Bachforellenfänge im

Überwachungsprogramm mit -78 % deutlich stärker

ab als die der Angelfischer (-40 %). Beide

Abnahmen sind statistisch signifikant. Bei den

Aeschen zeigt sich ein anderes Bild: Der Mittelwert

der im Routine-programm gefangenen fangfähigen

Aeschen nahm beim Periodenvergleich um 2 %

leicht zu, während die Anglerfänge um -35 %

abnahmen. Die Veränderungen sind statistisch aber

nicht signifikant. Es könnte sein, dass der

Aeschenfangrückgang zu einem grossen Teil auf

dem Rückgang des Befischungsdrucks infolge der

Page 39: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

36

restriktiveren Fangvorschriften beruht und der

Bestand unverändert geblieben ist.

Zusätzlich können aber eben auch Aussagen über

nicht befischte Fischarten gemacht werden:

Während die Angelfischer in der Alten Aare seit

1989 insgesamt 20 verschiedene Arten gefangen

haben, wurden bei den Elektroabfischungen seit

1990 insgesamt 24 Arten erfasst, darunter auch

fischereilich nicht genutzte, aber ökologisch

wertvolle Arten, wie Bachneunauge und Schneider

oder standortfremde Arten wie Sonnenbarsch und

Stichling. Informationen zum Vorkommen und der

Entwicklung der Bestände solcher Fischarten sind

wichtig und können nur durch Elektrobefischungen

gewonnen werden.

Page 40: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

37

14. Glossar

Bestandsveränderungen

Als Bestandsveränderung wird eine Veränderung

der Populationsdichte verstanden. Sie muss nicht

unbedingt zu einer Veränderung der Fangzahlen

führen.

In den Faktenblättern wurde versucht, eine mögliche

Veränderung des Bestandes aus den abgeschätzten

Veränderungen des Befischungsdrucks und den

Veränderungen im mittleren Tagesfang abzu-

schätzen. Dabei wurde als Basis der Berechnung

angenommen, dass sich Veränderungen im

Befischungsdruck zu 70% auf den mittleren

Tagesfang auswirken.

Beispiele:

1. Abnahme Befischungsdruck um 20% und

Zunahme des mittleren Tagesfangs um 14%

(0.7*-0.2)+0.14 = 0 Bestand bleibt gleich.

2. Abnahme Befischungsdruck um 20% und

Abnahme des mittleren Tagesfangs um 14%

(0.7*-0.2)-0.14 = -0.28 Bestand hat um 28%

abgenommen.

3. Keine Veränderung des Befischungsdrucks (0%)

und Zunahme des mittleren Tagesfangs um 14%

(0.7*-0)+0.14 = 0.14 Bestand hat um 14%

zugenommen.

Befischungsdruck

Der Befischungsdruck ist ein Mass für die Intensität

der Befischung einer bestimmten Fischart in einem

ausgewählten Gewässer. Er hängt ab von der

Anzahl Fischer, von der Dauer und Häufigkeit der

Anglerausflüge sowie von der Effektivität der

Angeltechnik. Eine grössere Anzahl Fischer oder

häufigere Anglerausflüge führen bei gleich-

bleibender Bestandsdichte bei stark befischten

Fischarten zu einem kleineren mittleren Tagesfang

aber zu keiner Veränderung der Anzahl gefangener

Fische. Bei schwach befischten Fischarten

verändert sich unter diesen Voraussetzungen der

mittlere Tagesfang hingegen nicht, dafür steigt die

Anzahl aller gefangener Fische proportional zur

Erhöhung des Befischungsdruckes an.

Steigt hingegen die Dauer der Anglerausflüge an

oder nimmt die Effektivität der Angeltechnik zu, so

führt dies bei stark befischten Fischarten zu keiner

Veränderung und bei schwach befischten Fischarten

kommt es zu einer Erhöhung des mittleren

Tagesfanges und der Anzahl gefangener Fische.

Der Befischungsdruck kann im Kanton Bern nur

geschätzt werden, da die Fangstatistik den

Angelaufwand nicht berücksichtigt.

In den Faktenblättern wurde der Befischungsdruck

vereinfacht aus dem Produkt der Anzahl

erfolgreichen Fischer und der mittleren Anzahl

Fangtage berechnet.

CPUE (catch per unit effort)

Unter dem «catch per unit effort» wird der Fang

bezogen auf einen definierten Aufwand verstanden.

In gewissen Kantonen wird beispielsweise bei jedem

Gang ans Gewässer das Datum eingetragen,

unabhängig davon ob ein Fang getätigt wird.

Dadurch kann der Fang pro Anglerausflug berechnet

werden. Allerdings hat dieses Beispiel eine

beschränkte Aussagekraft, weil die Dauer des

Angelausflugs und die Zielfischart nicht bekannt

sind.

Im Kanton Bern kann für den Bachforellen-

laichfischfang ein CPUE berechnet werden, da die

Anzahl Bachforellen pro Stunde Laichfischfang

berechnet werden können.

Effektivität der Angeltechnik

Eine Verbesserung der Effektivität der Angeltechnik

kann zu einer Steigerung der Fänge pro Zeiteinheit

führen und erhöht somit den Befischungsdruck.

Beispielsweise hat die Aufhebung des Verbotes der

Verwendung von Echoloten eine namhafte

Steigerung der Effektivität der Felchenfischerei

bewirkt. Bei schwach befischten Fischarten führt

eine Steigerung der Effektivität der Angeltechnik bei

gleichbleibender Bestandsdichte zu grösseren

mittleren Tagesfängen. Die Effektivität der

Angeltechnik kann nur geschätzt werden.

Erfolgreicher Angler

Angler, die in ihrer Fischfangstatistik in einem

Gewässerabschnitt mindestens einen Fang einer

bestimmten Fischart eingetragen haben. Der Begriff

bezieht sich auf eine oder mehrere Fischart(en) in

einem oder mehreren Gewässer(n). .

Erfolgreichster Angler

Der erfolgreichste Angler hat im Mittel über eine

definierte Periode am meisten Fische einer oder

mehrerer Arten in einem oder mehreren definierten

Gewässer(n) gefangen.

Erfolgreicher Anglerausflug

Als erfolgreicher Anglerausflug gilt ein Tag, an

welchem der Fischer einen oder mehrere Fische

behändigt und in der Fischfangstatistik einträgt.

Page 41: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

38

Fangfähig

Unter „fangfähig“ versteht man den Anteil der

Fische, welche über dem Fangmindestmass der

jeweiligen Fischart liegen. Also jene Fische, die

durch die Angelfischer behändigt werden dürfen.

Fischart

In der bernischen Fangstatistik sind 24 Fischarten

zweistellige Fischcodes zugewiesen (z.B.

Bachforelle = Code 10). Alle im Brienzer-, Thuner-

und Bielersee gefangenen Forellen gelten als

Seeforellen; in allen übrigen Gewässern gefangene

Forellen als Bachforellen. Rotauge (=Winger),

Rotfeder und Hasel sind dem gleichen Fischcode

zugewiesen, ebenso Brachsme und Blicke. Andere

als die 24 mit einzelnen Fischcodes erfassten Arten

werden ab einer Länge von 25 cm in der Gruppe

"andere Arten" erfasst. Die verschiedenen

Fischarten werden auf der Website des

Fischereiinspektorats vorgestellt.

Gastpatent

Das Gastpatent berechtigt die Inhaberin oder den

Inhaber eines Jahrespatents, mit einem Gast

(= „Gastfischer“) zu fischen, der die für den

Jahrespatentinhaber erlaubten Geräte benutzen darf

(Details im Reglement über die Fischerei). Der

Fangertrag der Jahrespatentinhaberin oder des

Jahrespatentinhabers und des Gastes müssen in die

gleiche Fischfangstatistik eingetragen werden und

dürfen zusammen die festgelegten Höchstmengen

nicht überschreiten.

Gewässer

In der bernischen Fangstatistik ist jedem Gewässer

ein dreistelliger Gewässercode zugewiesen (z.B.

Thunersee = Code 101). Längere Fliessgewässer

sind in mehrere Abschnitte mit unterschiedlichen

Codes unterteilt. Die verschiedenen Patentgewässer

sind auf der Website des Fischereiinspektorats

zusammengestellt.

Gewässerzustand Aaretal (GZA)

Zwischen 2009 und 2012 als interdisziplinäre

Untersuchung mit zahlreichen Teilprojekten

durchgeführte Ursachenanalyse des sehr starken

Bachforellenrückgangs (zwischen 1990 und 2006

über 60 %) im Aaretal zwischen Thun und Bern. Die

Ergebnisse zeigen, dass neben den Be-

einträchtigungen des Lebensraums die Klima-

erwärmung und die phasenweise beeinträchtigte

Wasserqualität den Fischen zusetzen. Auch die

Fischerei und die fischfressenden Vögel haben

einen Einfluss auf die Fischbestände. Weitere

Einzelheiten auf der Website des Fischerei-

inspektorats.

Gewicht

Fischart

Gewichtsrange in kg:

untere Grenze

obere Grenze

Aal 0.215 0.610

Regenbogenforelle 0.172 0.590

Bachforelle 0.143 0.474

Seeforelle 1.220 1.220

Seesaibling 0.119 0.232

Bachsaibling 0.143 0.226

Kanad. Seeforelle 0.230 0.230

Felchen 0.098 0.311

Aesche 0.282 0.342

Hecht 0.250 1.900

Karpfen 0.667 2.750

Barbe 0.362 1.000

Nase 0.244 0.644

Brachsmen, Blicke 0.330 1.000

Rotauge, Rotfeder, Hasel

0.180 0.180

Alet (Döbel) 0.317 0.517

Schleie 0.400 0.400

Wels 2.240 3.370

Trüsche 0.151 0.168

Flussbarsch (Egli) 0.056 0.093

Zander 0.100 0.885

Das in den Auswertungen der Fangdaten be-

rücksichtigte Gewicht ist bei den Angelfischern nur

geschätzt und wird für jedes Gewässer für die

verschiedenen Fischarten aufgrund der lokalen

Kenntnisse separat berechnet. Es handelt sich somit

um Schätzwerte, die wahrscheinlich gewisse

Abweichungen (+/-10 %) von den realen Werten

haben werden. In der Tabelle sind die geringsten

und die höchsten zugeordneten Gewichte für die

verschiedenen Fischarten zusammengestellt.

Lesebeispiel: bei den Felchen beträgt das geringste

zugeordnete Gewicht 0.098 kg (im Brienzersee

gefangen) und das höchste Gewicht 0.311 kg

(Felchen aus Thunersee).

Interpretation

Bei der Interpretation wird unter Berücksichtigung

der verschiedenen Parameter die Entwicklung der

Bestandsdichte geschätzt. Die Interpretation muss

nicht immer zutreffend sein, da bereits der

Befischungsdruck, als einer der beeinflussenden

Faktoren, nur geschätzt wird.

Perioden: (89-97) / (98-05) / (06-13)

Um die Fangentwicklung im Verlauf der letzten 25

Jahre besser beurteilen zu können, wurden drei

Perioden von 9 resp. zweimal 8 Jahren definiert

(1989-1997 / 1998-2005 / 2006-2013). Dabei

konnten die Periodenmittelwerte verglichen und der

Unterschied in % berechnet werden. Dadurch kann

der Einfluss von (zufällig) auftretenden

Schwankungen von Jahr zu Jahr reduziert und

berechnet werden, ob die vorgefundenen

Page 42: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

39

Veränderungen der Fangzahlen statistisch

signifikant sind.

Mittlere Anzahl Fangtage

Alle bei einem Anglerausflug gefangenen Fische der

gleichen Art und aus dem gleichen Gewässer

werden in der Fischfangstatistik auf der gleichen

Zeile eingetragen. Jede Zeile ist mit dem

entsprechenden Fangdatum versehen. Die mittlere

Anzahl Fangtage entspricht der mittleren Anzahl der

Fangeinträge einer bestimmten Fischart in einem

bestimmten Gewässer pro erfolgreichen

Angelfischer pro Jahr. Die mittlere Anzahl Fangtage

kann ansteigen, weil die einzelnen Fischer häufiger

fischen oder weil sie regelmässiger Fische fangen.

Letzteres ist der Fall, wenn weniger Fischer fischen,

also mehr Fische für den einzelnen Fischer

übrigbleiben, die Effektivität der Angeltechnik

zugenommen hat oder die Bestandsdichte grösser

geworden ist.

Mittlerer Jahresfang

Der mittlere Jahresfang ist der Mittelwert der Anzahl

gefangener Fische einer bestimmten Art in einem

bestimmten Gewässer pro erfolgreichen Fischer.

Mittlerer Tagesfang bei Fangerfolg

Alle bei einem Anglerausflug gefangenen Fische der

gleichen Art aus dem gleichen Gewässer werden in

der Fischfangstatistik auf der gleichen Zeile

eingetragen. Am Ende des Anglerausfluges wird das

Total am Ende der Zeile eingetragen. Der mittlere

Tagesfang bei Fangerfolg entspricht dem Mittelwert

aller "Total"-Einträge einer bestimmten Fischart in

einem bestimmten Gewässer pro erfolgreichen

Angelfischer. Bei schwach befischten Fischarten ist

der mittlere Tagesfang, unter der Annahme, dass

sich die Dauer der Anglerausflüge und die

Effektivität der Angeltechnik nicht verändert haben,

direkt proportional zur Bestandsdichte. Bei stark

befischten Fischarten ist der mittlere Tagesfang

abhängig vom Befischungsdruck und damit kein

Mass für die Bestandsdichte.

Streckencode

Siehe Gewässer.

Page 43: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

40

15. Anhang

Tabelle 23: Entwicklung des Rangs der einzelnen Gewässerabschnitte hinsichtlich der Anzahl gefangener Fische

(Summe über alle Arten). Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Gewässer 1989 - 1997 ΔP 1998 - 2005 ΔP 2006 - 2013

Bielersee 1.0 0.0 n.s. 1.0 0.0 n.s. 1.0

Aare 220 221 2.6 0.3 n.s. 2.3 0.1 n.s. 2.1

Thunersee 2.7 - 0.1 n.s. 2.8 - 0.1 n.s. 2.9

Brienzersee 4.8 - 0.3 n.s. 5.1 1.0 n.s. 4.1

Oeschinensee 11.2 5.5 p<0.001 5.8 0.9 n.s. 4.9

Arnensee 10.1 3.5 p<0.01 6.6 0.4 n.s. 6.3

Engstlensee 13.9 5.3 p<0.01 8.6 0.9 n.s. 7.8

Aare 203 205 208 4.7 - 1.5 n.s. 6.1 - 1.8 n.s. 7.9

Emme 6.1 - 1.5 p<0.05 7.6 - 1.0 n.s. 8.6

Birse 8.1 - 2.6 p<0.001 10.8 - 0.3 n.s. 11.0

Kander/Engstligen 13.3 0.6 n.s. 12.8 1.1 n.s. 11.6

Aare 222 225 18.9 4.8 p<0.01 14.1 1.9 p<0.05 12.3

Zihlkanal 12.3 - 4.2 p<0.05 16.5 3.9 n.s. 12.6

Schüss 6.7 - 3.2 p<0.001 9.9 - 3.5 p<0.001 13.4

Wohlensee 21.6 - 1.8 n.s. 23.4 8.0 p<0.001 15.4

Simme 14.0 - 0.5 n.s. 14.5 - 1.6 n.s. 16.1

Aare 103 202 16.3 1.2 n.s. 15.1 - 3.4 n.s. 18.5

Ilfis 17.7 - 2.6 p<0.05 20.3 - 0.1 n.s. 20.4

Sense/Schwarzwasser 16.6 0.6 n.s. 16.0 - 4.4 p<0.001 20.4

Kirel/Fildrich/Narrenbach 21.0 0.9 n.s. 20.1 - 1.1 n.s. 21.3

Aare 223 227 33.4 4.4 p<0.05 29.0 7.3 p<0.05 21.8

Aare 211 20.1 1.4 n.s. 18.8 - 3.5 n.s. 22.3

Aare 215 25.7 3.8 p<0.05 21.9 - 1.8 n.s. 23.6

Gürbe 18.8 - 5.1 n.s. 23.9 - 0.1 n.s. 24.0

Alte Aare 25.7 2.3 n.s. 23.4 - 0.9 n.s. 24.3

Saane Saanen 24.0 - 0.6 n.s. 24.6 - 1.6 n.s. 26.3

Aare 212 213 31.9 2.9 p<0.05 29.0 2.6 n.s. 26.4

Gelmersee 40.4 3.2 n.s. 37.3 10.5 p<0.01 26.8

Aare 228 30.2 - 1.4 n.s. 31.6 3.9 p<0.05 27.8

Lütschine 26.2 - 1.4 n.s. 27.6 - 1.0 n.s. 28.6

Zulg 26.9 - 2.6 n.s. 29.5 0.3 n.s. 29.3

Saane Laupen 17.8 - 5.6 p<0.05 23.4 - 6.8 p<0.01 30.1

Aare 200 201 28.0 - 0.3 n.s. 28.3 - 4.3 p<0.001 32.5

Lombach 31.2 - 1.4 n.s. 32.6 - 1.0 n.s. 33.6

Kiene/Go.B./Suld 32.2 - 1.4 n.s. 33.6 - 1.3 n.s. 34.9

Urbach 36.2 - 0.5 n.s. 36.8 0.6 n.s. 36.1

Sorne 36.6 - 0.4 n.s. 37.0 0.3 n.s. 36.8

Reichenbach 34.4 - 0.7 n.s. 35.1 - 2.5 p<0.001 37.6

Grischbach 38.3 - 0.4 n.s. 38.8 - 0.8 n.s. 39.5

Räterichsbodensee 39.7 0.2 n.s. 39.5 - 0.3 n.s. 39.8

Mattenalpsee 39.3 - 0.5 n.s. 39.9 - 0.8 p<0.05 40.6

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s.

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41

Tabelle 24: Zusammenstellung der Entwicklung der Anzahl erfolgreicher Angelfischer pro Gewässer resp.

Gewässerabschnitt für alle Arten. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Gewässer 1989 - 1997 ΔP 1998 - 2005 ΔP 2006 - 2013

Bielersee 1'834.4 7% p<0.05 1'955.1 10% n.s. 2'156.9

Oeschinensee 464.7 35% p<0.01 625.6 77% p<0.001 1'106.5

Thunersee 948.7 - 8% n.s. 875.3 13% p<0.01 993.3

Aare 203 205 208 1'612.2 - 43% p<0.001 913.3 - 13% n.s. 794.9

Aare 220 221 975.8 - 33% p<0.05 652.1 14% n.s. 746.1

Engstlensee 442.6 17% n.s. 517.5 24% p<0.01 641.5

Emme 1'045.6 - 41% p<0.001 612.5 3% n.s. 628.6

Arnensee 446.0 2% n.s. 454.4 31% p<0.01 597.4

Kander/Engstligen 479.4 - 29% p<0.01 339.4 3% n.s. 348.1

Schüss 813.4 - 44% p<0.001 459.0 - 28% p<0.001 332.6

Brienzersee 467.6 - 33% p<0.001 312.0 0% n.s. 313.0

Simme 475.7 - 30% p<0.05 332.9 - 26% p<0.01 245.4

Birse 378.1 - 28% p<0.001 271.6 - 12% p<0.05 238.9

Aare 103 202 348.9 - 32% p<0.01 238.5 - 9% n.s. 216.6

Gürbe 389.2 - 48% p<0.05 201.1 5% n.s. 210.8

Aare 222 225 259.4 - 26% p<0.01 192.5 0% n.s. 192.6

Sense/Schwarzwasser 373.6 - 26% p<0.01 275.1 - 33% p<0.001 185.4

Zihlkanal 271.1 - 46% p<0.01 147.0 19% n.s. 174.3

Aare 211 263.8 - 29% p<0.05 186.3 - 26% p<0.05 138.4

Ilfis 314.7 - 48% p<0.001 162.1 - 17% p<0.01 134.1

Wohlensee 139.9 - 29% p<0.001 99.4 10% p<0.05 109.3

Kirel/Fildrich/Narrenbach 204.4 - 30% p<0.001 142.9 - 26% p<0.01 106.4

Aare 215 184.6 - 8% n.s. 169.9 - 38% p<0.01 105.1

Lütschine 188.4 - 42% p<0.001 109.8 - 12% n.s. 97.0

Aare 223 227 67.3 - 18% n.s. 55.4 71% p<0.001 94.9

Alte Aare 152.0 - 25% p<0.01 113.4 - 18% n.s. 92.5

Zulg 148.7 - 45% p<0.001 81.9 8% n.s. 88.3

Aare 212 213 65.7 8% n.s. 71.0 21% p<0.05 86.0

Saane Laupen 274.4 - 43% p<0.01 156.0 - 47% p<0.01 82.0

Aare 200 201 160.3 - 37% p<0.01 100.5 - 22% p<0.05 78.5

Gelmersee 1.0 1038% n.s. 11.4 511% p<0.001 69.5

Lombach 80.2 - 23% p<0.05 61.8 12% n.s. 69.3

Saane Saanen 123.7 - 45% p<0.001 67.6 1% n.s. 68.6

Aare 228 104.9 - 40% p<0.05 63.4 - 1% n.s. 63.0

Kiene/Go.B./Suld 101.6 - 49% p<0.05 52.3 0% n.s. 52.1

Urbach 34.4 - 27% p<0.05 25.3 28% n.s. 32.4

Reichenbach 41.8 - 23% n.s. 32.3 - 36% p<0.01 20.6

Sorne 14.0 - 24% n.s. 10.6 16% n.s. 12.4

Grischbach 12.3 - 42% p<0.01 7.1 16% n.s. 8.3

Räterichsbodensee 4.8 - 42% n.s. 2.8 118% p<0.01 6.0

Mattenalpsee 5.6 - 42% n.s.

3.3 - 4% n.s.

3.1

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s.

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Page 45: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

42

Tabelle 25: Zusammenstellung der Entwicklung des Rangs (1-30) bezogen auf die Summe der gefangenen Forellen für

alle Gewässer. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Gewässer 1989 - 1997 ΔP 1998 - 2005 ΔP 2006 - 2013

Emme 1.3 0.1 n.s. 1.3 0.3 n.s. 1.0

Birse 3.0 0.3 n.s. 2.8 0.5 n.s. 2.3

Kander/Engstligen 6.2 2.1 p<0.05 4.1 0.8 n.s. 3.4

Schüss 1.9 - 0.2 n.s. 2.1 - 1.6 p<0.001 3.8

Aare 203 205 208 4.7 - 2.7 p<0.01 7.4 2.3 p<0.01 5.1

Simme 6.1 0.7 n.s. 5.4 - 0.1 n.s. 5.5

Ilfis 7.9 - 0.5 n.s. 8.4 0.8 n.s. 7.6

Sense/Schwarzwasser 7.6 1.4 n.s. 6.1 - 1.9 p<0.01 8.0

Kirel/Fildrich/Narrenbach 10.0 1.5 n.s. 8.5 0.0 n.s. 8.5

Saane Saanen 12.2 0.8 n.s. 11.4 0.6 n.s. 10.8

Gürbe 9.6 - 2.3 n.s. 11.9 0.8 n.s. 11.1

Lütschine 13.7 0.2 n.s. 13.5 1.0 n.s. 12.5

Zulg 14.1 - 0.5 n.s. 14.6 2.0 n.s. 12.6

Aare 103 202 16.0 - 0.4 n.s. 16.4 1.9 p<0.05 14.5

Aare 220 221 17.4 3.7 p<0.01 13.8 - 1.6 p<0.05 15.4

Aare 200 201 14.7 0.9 n.s. 13.8 - 2.3 p<0.05 16.0

Lombach 17.2 - 1.4 n.s. 18.6 2.3 p<0.05 16.4

Saane Laupen 9.8 - 2.7 n.s. 12.5 - 5.3 p<0.01 17.8

Kiene/Go.B./Suld 19.7 0.0 n.s. 19.6 0.9 n.s. 18.8

Urbach 24.3 0.6 n.s. 23.8 3.0 p<0.05 20.8

Sorne 25.2 - 0.2 n.s. 25.4 3.4 p<0.01 22.0

Aare 222 225 25.7 2.7 p<0.01 23.0 0.6 n.s. 22.4

Aare 228 19.7 - 2.3 p<0.05 22.0 - 1.6 n.s. 23.6

Reichenbach 21.8 - 0.1 n.s. 21.9 - 2.5 n.s. 24.4

Aare 211 24.6 - 1.1 n.s. 25.6 1.1 n.s. 24.5

Alte Aare 22.6 1.4 p<0.05 21.1 - 4.1 p<0.001 25.3

Aare 215 29.2 1.1 n.s. 28.1 0.8 n.s. 27.4

Grischbach 29.7 0.3 n.s. 29.4 - 0.1 n.s. 29.5

Wohlensee 31.1 - 0.4 n.s. 31.5 1.6 n.s. 29.9

Arnensee 29.1 - 0.4 n.s. 29.5 - 0.6 n.s. 30.1

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s.

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Page 46: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

43

Tabelle 26: Zusammenstellung der Entwicklung der Ränge 1-20 bezogen auf den mittleren Tagesfang von Bachforellen

der erfolgreichen Fischer für alle Gewässer. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Gewässer 1989 - 1997 ΔP 1998 - 2005 ΔP 2006 - 2013

Kirel/Fildrich/Narrenbach 4.7 1.0 n.s. 3.6 - 0.1 n.s. 3.8

Saane Saanen 5.2 1.1 n.s. 4.1 - 0.6 n.s. 4.8

Birse 8.2 1.1 n.s. 7.1 1.4 n.s. 5.8

Urbach 15.2 - 0.0 n.s. 15.3 7.0 n.s. 8.3

Sorne 18.2 9.1 p<0.05 9.1 0.1 n.s. 9.0

Simme 13.7 3.7 n.s. 10.0 0.4 n.s. 9.6

Zulg 10.4 - 0.2 n.s. 10.6 0.5 n.s. 10.1

Lombach 8.1 0.4 n.s. 7.8 - 3.5 n.s. 11.3

Aare 200 201 6.4 0.7 n.s. 5.8 - 6.3 p<0.001 12.0

Engstlensee 7.8 - 10.7 p<0.01 18.5 6.0 n.s. 12.5

Mattenalpsee 12.8 - 7.3 n.s. 20.1 7.0 n.s. 13.1

Grischbach 13.9 0.3 n.s. 13.6 0.4 n.s. 13.3

Sense/Schwarzwasser 17.9 4.3 n.s. 13.6 0.1 n.s. 13.5

Ilfis 17.4 4.1 p<0.01 13.4 - 0.5 n.s. 13.9

Oeschinensee 5.4 - 12.8 p<0.01 18.3 4.1 n.s. 14.1

Kander/Engstligen 20.1 5.5 p<0.01 14.6 0.4 n.s. 14.3

Kiene/Go.B./Suld 17.2 9.8 p<0.001 7.4 - 7.0 p<0.01 14.4

Reichenbach 7.4 0.1 n.s. 7.4 - 7.0 p<0.05 14.4

Arnensee 12.3 - 5.8 n.s. 18.1 3.3 n.s. 14.9

Emme 15.8 2.3 n.s. 13.5 - 4.0 p<0.01 17.5

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifkant: n.s. ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30% ≥-30%> ≥-10%> ≥10%> ≥30%

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Tabelle 27: Zusammenstellung der Entwicklung des Rangs (1-15) bezogen auf die Summe der gefangenen Aeschen für

alle Gewässer. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Gewässer 1989 - 1997 ΔP 1998 - 2005 ΔP 2006 - 2013

Aare 215 4.1 - 0.0 n.s. 4.1 0.6 n.s. 3.5

Saane Laupen 9.7 0.8 n.s. 8.9 4.5 p<0.01 4.4

Aare 203 205 208 1.0 0.0 n.s. 1.0 - 4.5 n.s. 5.5

Aare 222 225 5.2 1.3 n.s. 3.9 - 1.6 n.s. 5.5

Aare 103 202 2.2 0.1 n.s. 2.1 - 4.6 n.s. 6.8

Alte Aare 8.0 - 0.8 n.s. 8.8 1.8 n.s. 7.0

Aare 211 3.3 - 1.0 n.s. 4.4 - 3.0 n.s. 7.4

Birse 20.4 5.3 p<0.01 15.1 7.6 p<0.001 7.5

Aare 212 213 10.0 - 1.0 n.s. 11.0 3.3 n.s. 7.8

Aare 220 221 6.7 - 1.6 p<0.05 8.3 - 0.4 n.s. 8.6

Aare 228 9.8 0.7 n.s. 9.1 0.0 n.s. 9.1

Thunersee 6.9 0.6 n.s. 6.3 - 6.8 p<0.01 13.0

Aare 223 227 16.0 1.1 n.s. 14.9 1.4 n.s. 13.5

Wohlensee 11.4 0.1 n.s. 11.4 - 2.1 n.s. 13.5

Schüss 15.0 1.5 n.s. 13.5 - 0.1 n.s. 13.6

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifikant: n.s.

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Page 47: 25 Jahre Angelfischer Fangstatistik 1989 bis 2013...25 Jahre Angelfischerstatistik 25 Jahre nach der Einführung der Angelfischer-statistik im Kanton Bern wurden die seit 1989 angefallenen

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Tabelle 28: Zusammenstellung der Entwicklung der Ränge 1-10 in den 10 wichtigsten Aeschengewässern bezogen auf

den mittleren Tagesfang von Aeschen der erfolgreichen Fischer für alle Gewässer. Für Begriffsdefinitionen vgl. Glossar.

Gewässer 1989 - 1997 ΔP 1998 - 2005 ΔP 2006 - 2013

Aare 211 3.44 1.2 n.s. 2.25 - 4.8 p<0.05 7.00

Aare 103 202 8.44 3.2 p<0.05 5.25 - 2.0 n.s. 7.20

Alte Aare 11.56 - 1.6 n.s. 13.13 4.5 p<0.05 8.60

Aare 220 221 4.44 - 1.4 n.s. 5.88 - 3.3 n.s. 9.20

Aare 203 205 208 10.00 0.9 n.s. 9.13 - 0.5 n.s. 9.60

Aare 215 6.22 - 2.7 n.s. 8.88 - 0.7 n.s. 9.60

Saane Laupen 13.67 1.2 n.s. 12.50 2.7 n.s. 9.80

Aare 212 213 5.78 - 3.0 n.s. 8.75 - 1.7 n.s. 10.40

Aare 222 225 10.44 2.9 n.s. 7.50 - 3.3 n.s. 10.80

Birse 19.78 7.3 p<0.05 12.50 1.5 n.s. 11.00

p<0.001: ***; p<0.01: **; p<0.05: *; Nicht signifkant: n.s.

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