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80-T-34-3050 Ausgabe: 10/2007 Seite 1 von 11 Anziehen von Schrauben und Muttern Fertigungs-Handbuch Schutzvermerk ISO 16016 beachten Bearbeiter: Bartels TRBQ31 Brunkhorst ESWAG Mausolf BSLAS1 Sieger ESWYG INHALT 1 Anwendungs- und Geltungsbereich 2 Zusätzlich anzuwendende Vorschriften 3 Voraussetzungen 4 Materialien und Fertigungseinrichtungen 5 Verfahren 6 Qualitätssicherung 7 Arbeits- und Gesundheitsschutz, Umweltschutz 8 Kurzfassung der Arbeitsfolge Frühere Ausgabe: 11/2003 Beiblatt 1: Programm AIRBUS – A300/A310 Beiblatt 2: Programm Tornado Beiblatt 3: Programm C 160 - ZURÜCKGEZOGEN Beiblatt 4: Programm VFW 614 Beiblatt 5: Programm Fokker - ZURÜCKGEZOGEN Beiblatt 6: Programm EFA Beiblatt 7: Programm A318/A319/A321 – Endlinie Beiblatt 8: Programm AIRBUS – A318/A319/A320/A321/A330/A340/A380/A400M DocMaster: Uncontrolled copy when printed

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80-T-34-3050 Ausgabe: 10/2007 Seite 1 von 11

Anziehen von Schrauben und Muttern

Fertigungs-Handbuch

Schutzvermerk ISO 16016 beachten

Bearbeiter:

Bartels TRBQ31 Brunkhorst ESWAG Mausolf BSLAS1

Sieger ESWYG

INHALT

1 Anwendungs- und Geltungsbereich 2 Zusätzlich anzuwendende Vorschriften 3 Voraussetzungen 4 Materialien und Fertigungseinrichtungen 5 Verfahren 6 Qualitätssicherung 7 Arbeits- und Gesundheitsschutz, Umweltschutz 8 Kurzfassung der Arbeitsfolge

Frühere Ausgabe: 11/2003

Beiblatt 1: Programm AIRBUS – A300/A310 Beiblatt 2: Programm Tornado Beiblatt 3: Programm C 160 - ZURÜCKGEZOGEN Beiblatt 4: Programm VFW 614 Beiblatt 5: Programm Fokker - ZURÜCKGEZOGEN Beiblatt 6: Programm EFA Beiblatt 7: Programm A318/A319/A321 – Endlinie Beiblatt 8: Programm AIRBUS – A318/A319/A320/A321/A330/A340/A380/A400M

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Seite 2 80-T-34-3050 (10/2007)

1 ANWENDUNGS- UND GELTUNGSBEREICH Diese Fertigungsanweisung legt das Verfahren für das Anziehen von Schrauben und Muttern fest.

2 ZUSÄTZLICH ANZUWENDENDE VORSCHRIFTEN QVA-Z20-01-00 Stichproben, Auswahl und Anwendung QVA-Z11-01-00 Überwachung, Kalibrierung und Instandhaltung von Prüfmitteln QVA-Z02-23-00 Sonstige Kennzeichen 80-0-21-0020 Arbeits- und Gesundheitsschutz, Umweltschutz 80-T-34-3006 Markieren von Schraubverbindungen 80-T-34-5803 Naßeinsetzen von Verbindungselementen 80-T-34-9600 Auftragen von Dichtmassen 80-T-40-3050 Anzugsmomente für den Einbau elektrischer Bauteile

3 VORAUSSETZUNGEN

3.1 Forderungen an das Personal

Das Personal für das Anziehen von Schrauben und Muttern ist eingehend zu unterweisen. Nur ein benannter Werker oder benannter Prüfer darf nach der ordnungsgemäßen Durchführung den entsprechenden Arbeitsgang auf der Laufkarte mit einem Werkeridentstempel oder Prüfstempel (siehe QVA-Z02-23-00) abstempeln.

3.2 Forderungen an die Bauunterlagen

Die Anzugsmomente sind in der Bauunterlage (BU) anzugeben. Sind in der BU keine Anzugsmomente vorgegeben, gelten die in den Beiblättern dieser FA aufgeführten Werte. Ist ein zusätzliches Schmieren der Schraubverbindung erforderlich, so ist dieses auf der Zeichnung anzugeben und das Anzugsdrehmoment darauf abzustimmen. Anmerkung: Bei Werkstoffen mit niedriger Druckfestigkeit (z. B. Gummi, Kunststoffe und Holz) sind

die werkstoffbezogenen Quetschgrenzen zu beachten und die Anzugsdrehmomente durch die Konstruktion und Statik auf der Zeichnung anzugeben.

In den Fertigungsunterlagen ist folgender Hinweis zu vermerken:

”Anziehen von Schrauben und Muttern nach 80-T-34-3050”.

3.3 Forderungen an die Schrauben und Muttern

Von den Herstellern aufgebrachte Trockenschmierschichten müssen im Lieferzustand erhalten bleiben. Zusätzliches Schmieren ist nur zulässig, wenn es in der Fertigungsunterlage gefordert wird.

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Seite 3 80-T-34-3050 (10/2007)

4 MATERIALIEN UND FERTIGUNGSEINRICHTUNGEN Fertigungseinrichtungen und Hilfsmittel:

• Drehmomentschlüssel (ausklinkende und ablesbare)

• winkelgesteuerte Drehmomentschlüssel

• streckgrenzgesteuerte Drehmomentschlüssel

• drehmomentgesteuerte Drehschrauber

• Drehmomenteinsätze für Drehschrauber

• Zwischenstücke, Verlängerungen

• Drehmomenteinstellgeräte

Es dürfen nur solche Drehmomentschlüssel und Drehmomenteinsätze verwendet werden, die innerhalb der Zulassungszeit liegen. Wird eine Veränderung der Schlüssellänge vorgenommen, so ändert sich damit der Hebelarm des Schlüssels, d.h. der angezeigte oder voreingestellte Wert am Drehmomentschlüssel stimmt nicht mehr überein mit dem tatsächlichen Anziehwert an der Schraube oder Mutter. In diesem Fall muss die Abweichung bei der Einstellung des Drehmomentschlüssels berücksichtigt werden (siehe Beispiele Fall I bis V).

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Seite 4 80-T-34-3050 (10/2007)

Fall I

Fall II l 1

l2

Fall III l2l 1

Fall IV

l 1

l 2

Fall V

Ma angezeigtes oder voreingestelltes Drehmoment

Mt tatsächliches (gewünschtes) Drehmoment

l1 wirksame Länge des Drehmomentschlüssels

l2 wirksame Länge der Verlängerung

Bild 1: Verlängerung bzw. Verkürzung des Drehmomentschlüssels

Handkraftl 1

M t

l2

Mt • l1 Ma = (l1 + l2)

Mt • l1 Ma = (l1 + l2)

Mt • l1 Ma = (l1 - l2)

Mt • l1 Ma = (l1 - l2)

keine Berichtigung notwendig

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Seite 5 80-T-34-3050 (10/2007)

Anmerkung zu Bild 1: Wenn das Schlüsselmaul der Verlängerung vom Griff des

Drehmomentschlüssels weggerichtet ist, ist die wirksame Länge der Verlängerung zur Länge des Drehmomentschlüssels hinzuzuzählen. Das neu einzustellende Drehmoment muss kleiner sein. Wenn das Maul der Verlängerung zum Griff hingerichtet ist, ist diewirksame Länge der Verlängerung von der Länge des Drehmomentschlüssels abzuziehen. Das neu einzustellende Drehmoment muss größer sein.

Berechnungsbeispiel zu Bild 1: Drehmoment (Mt) mit 10 Nm angegeben,

Länge des Drehmomentschlüssels l1 = 0,2 m,

Länge der Verlängerung l2 = 0,03 m, Verlängerung zum Griff hingerichtet (Fall II).

Umrechnung von Drehmomenteinheiten: 1 daNm = 10 Nm

1 kpcm = 0,1 Nm

1 kgcm = 0,1 Nm

Eine Neueinstellung kann auch mit einem Drehmomentschlüsselprüfgerät durchgeführt werden. Diese Art der Einstellung ist bei Drehmomentwerkzeugen ohne Skalenanzeige unbedingt erforderlich

Mt • l1 10 Nm • 0,2 m 10 Nm • 0,2 m Ma = = = = 11,8 Nm (l1 - L2) (0,2 m - 0,03 m) 0,17 m

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5 VERFAHREN

5.1 Handhabung des Drehmomentschlüssels

Um gleiche Anzugsdrehmomente zu erreichen, sind folgende Punkte zu beachten: a) Das Inspektionsintervall des Drehmomentschlüssels darf nicht überschritten sein.

b) Einstellung des vorgeschriebenen Anzugsdrehmomentes (auch bei Verwendung einer

Verlängerung bzw. Verkürzung entsprechend Abschnitt 4).

c) Einwandfreie Funktion (z. B. automatisches Auslösen).

d) Der Griff des Schlüssels sollte so umfaßt werden, daß die Mitte der Hand immer fühlbar der Mitte des Griffes entspricht (siehe Bild 2).

e) Beim Anziehen sollte die Hand rechtwinklig zur Mittellinie des Schlüssels gehalten werden

(siehe Bild 2).

Bild 2: Handhabung des Drehmomentschlüssels f) Das Anziehen hat gleichmäßig und ruckfrei zu erfolgen.

g) Der Schlüssel darf nicht verkanten. Anmerkung: Drehmomentschlüssel dürfen nur in Anzugsrichtung belastet werden.

Ein Zurückdrehen oder Lösen der Verbindung ist unzulässig und führt zur Zurückweisung des Drehmomentschlüssels.

5.2 Handhabung des Drehschraubers

Um gleiche Anzugsdrehmomente zu erreichen, sind folgende Punkte zu beachten: a) Das Inspektionsintervall des Drehschraubers darf nicht überschritten sein.

b) Einstellung des vorgeschriebenen Anzugsdrehmomentes.

c) Einwandfreie Funktion (z. B. automatisches Auslösen).

d) Beim Anziehen den Drehschrauber fluchtend zur Achse der Verschraubung halten.

e) Die Drehzahl der Drehschrauber darf maximal 275 min-1 betragen, um Reibungshitze zu

vermeiden.

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5.3 Anziehen der Schrauben und Muttern

Ist das Anzugsdrehmoment auf der Zeichnung angegeben, müssen die Schraubverbindungen mit einem Drehmomentschlüssel oder Drehschrauber angezogen werden. Für die Montage ist das Anzugsdrehmoment bei einer Angabe auf der Zeichnung bindend, auch wenn in den Beiblättern dieser FA andere Werte angegeben sind. Ist das Anzugsdrehmoment nicht auf der Zeichnung angegeben, müssen

• Strukturschraubverbindungen nach den in den Beiblättern angegebenen Werten mit einem Drehmomentschlüssel oder Drehschrauber angezogen werden.

• Schraubverbindungen für Geräte, Halterungen, Ausrüstungs- und Ausstattungsteile sind nach

den in den Beiblättern angegebenen Werten anzuziehen. • Ist das Anzugsdrehmoment weder auf der Zeichnung noch als Wert in den Beiblättern

angegeben, müssen die Schraubverbindungen nach normaler Werkstattpraktik angezogen werden. Der Werker trägt für das ordnungsgemäße Anziehen die Verantwortung. Programmbezogene Anzugsdrehmomente siehe Beiblätter dieser FA. Die Werte in den Beiblättern beziehen sich auf den Anlieferungszustand der Schrauben und Muttern. Anzugsdrehmomente für Masse- und Erdungsanschlüsse sind der 80-T-40-3050 zu entnehmen. Das vorgeschriebene Anzugsdrehmoment ist im Normalfall durch das Anziehen der Mutter aufzubringen. Das vorgeschriebene minimale und maximale Drehmoment soll innerhalb 20 % bis 80 % des Drehmomentschlüssel-Meßbereiches liegen. Hinweis für schraubenseitiges Anziehen: Muß das Anzugsdrehmoment im Ausnahmefall durch Anziehen der Schraube aufgebracht werden (z. B. bei Wartungsklappen, Deckeln), so ist der gültige Wert das maximal zulässige Anzugsdrehmoment der Verbindung. Dieses kann nur bei im Spielsitz montierten Schrauben erfolgen. Hiervon abweichende Regelungen sind den programmspezifischen Beiblättern zu entnehmen.

Muttern bzw. Schrauben, bei denen das max. Drehmoment überschritten wurde, sind auszutauschen. Bauteile, die bei der Montage erhitzt bzw. abgekühlt werden, müssen erst die Umgebungstemperatur erreichen, bevor das Anzugsdrehmoment aufgebracht wird. Werden Schraubverbindungen nach 80-T-34-5803 naß eingesetzt, darf das Gewinde nicht mit eingestrichen werden. Sollte dennoch Dichtmasse bzw. Korrosionsschutzpaste auf das Gewinde oder auf die Mutterauflagefläche gelangt sein, dann sind diese mit einem sauberen Lappen trocken zu reinigen, um eine Veränderung der Reibwerte zu vermeiden. Achtung: Beim Anziehen der Schraubverbindung darf diese nicht unter Last stehen, z.B. das

Bauteilgewicht zieht an der Schraube. Das Bauteilgewicht muß während des Anziehvorganges abgestützt werden.

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5.4 Reihenfolge beim Anziehen

Die Reihenfolge des Anziehens ist sorgfältig zu wählen, um z.B. ein Aufwölben bei Blechverbindungen zu verhindern. Ist aus den Fertigungsunterlagen die Reihenfolge nicht ersichtlich, so ist nach Bild 3 zu verfahren.

rund oder quadratisch rechteckig Bild 3: Reihenfolge beim Anziehen Hinweis: Es ist darauf zu achten, dass vor dem Aufbringen des endgültigen

Anzugsdrehmomentes, besonders dann, wenn nicht Metall auf Metall liegt (O-Ringe, Dichtungen), ein gleichmäßiges Voranziehen erforderlich ist.

5.5 Anziehen bei Verwendung von Flächendichtungen

5.5.1 Reinigung

Nach dem Einsetzen der Schraube in die Bohrung der Bauteile, auf deren Fügeflächen Dichtmasse bzw. Korrosionsschutzpaste aufgetragen wurde, ist das herausragende Gewinde mit einem sauberen Lappen von anhaftenden Dichtmassen- bzw. Korrosionsschutzpastenresten trocken zu reinigen (sonst Änderung der Reibwerte und dadurch der Vorspannkraft). Ggf. ist auch die Mutterauflagefläche abzuwischen. Ist das Gewinde nicht zugänglich, d. h. bei Verwendung von Annietmuttern bzw. bei räumlich beengten Verhältnissen, die ein nachträgliches Reinigen nicht ermöglichen, ist die Bohrung vor dem Einsetzen von ausgetretener Flächendichtung zu reinigen.

5.5.2 Anziehen der Schraubverbindung

Die Verbindungselemente werden mit dem vorgegebenen Anzugsdrehmoment bzw. nach Werkstattpraktik angezogen. Es ist mit dem max. zul. Moment anzuziehen. Nach jeweils 30 min ist der Anzugsvorgang zu wiederholen bis sich die Mutter bzw. Schraube bei gleichem Anzugsdrehmoment nicht mehr bewegen läßt. Dieser Arbeitsablauf einschließlich der Prüfung nach Abschnitt 6.2 muss bei Verwendung von Dichtmasse innerhalb der erweiterten Verarbeitungszeit der Dichtmasse (siehe 80-T-34-9600) abgeschlossen sein. Die Verbindung darf nach dieser Zeit und vor Ablauf der Aushärtezeit der Dichtmasse nicht wieder gelöst werden. Anmerkung: Bei Hi-Lok Schließringen (Collar) mit abscherbarem Sechskantkopf kann dieses

Verfahren nicht durchgeführt werden. Bei der Verwendung von Hilfsverschraubungen, die erst nach Aushärtung der Dichtmasse entfernt werden, ist in gleicher Weise zu verfahren, wobei die aufgebrachte Vorspannung der des in den Fertigungsunterlagen vorgesehenen Verbindungselementes entsprechen soll. Der Austausch gegen das endgültige Verbindungselement ist bei Verwendung von Dichtmasse bis zum Ablauf der erweiterten Verarbeitungszeit bzw. erst nach Aushärtung der Dichtmasse möglich.

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5.6 Anziehen von Kronenmuttern

Beim Anziehen von Kronenmuttern sind folgende Besonderheiten im Fertigungsablauf zu beachten: a) Anziehen der Kronenmutter bis zum minimalen Anzugsdrehmoment. b) Durch weiteres Anziehen ist vor Erreichen des max. Anzugsdrehmomentes eine Positionierung zu

finden, bei der die Schlitze der Mutter mit der Bohrung des Bolzens fluchten. Ist dies nicht möglich, kann der Reihenfolge nach zunächst

- das Anzugsmoment um 10 % reduziert (nur mit Rücksprache Statik/Konstruktion) - eine weitere/andere Unterlegscheibe gleichen Typs eingesetzt - die Mutter ausgetauscht werden.

c) Falls mehr als 30 % des Bohrungsdurchmessers der Sicherungsbohrung im Bolzen über der

Kronenmutter liegt, ist eine Scheibe bzw. eine zusätzliche Scheibe unter die Mutter zu legen, oder sind andere Kronenmuttern oder Schrauben gleichen Typs zu verwenden. Maximal sind zwei Scheiben unter der Mutter erlaubt, wobei grundsätzlich (wenn verwendet) die dünnere Scheibe am Bauteil liegen muss. Wenn laut Bauunterlage keine Scheibe vorgesehen war, ist Werkstoff und Oberflächenschutz der Scheibe mit der Konstruktion abzustimmen.

d) Teile, die zueinander eine Freigängigkeit nach BU haben sollen, damit sie beweglich bleiben können (wie z. B. Gabelköpfe), dürfen beim Anziehen nicht deformiert bzw. zusammengequetscht werden. Diese Verbindungen sind nach spezifischer Zeichnungsvorgabe oder Werkstattpraktik anzuziehen.

5.7 Anziehen von Schlitzkopfschrauben

Beim Anziehen von Schlitzkopfschrauben an ausbaubaren Wartungsklappen und Deckeln sind Beschädigungen der Schlitzköpfe zu vermeiden. Stark beschädigte Schlitzkopfschrauben müssen ausgetauscht werden.

5.8 Kennzeichnung

Schraubverbindungen, die mit einem in der Zeichnung ausdrücklich aufgeführten Anzugsdrehmoment angezogen wurden, sind auf der Anzugsseite nach 80-T-34-3006 zu kennzeichnen. Sind in der Zeichnung für das Anzugsdrehmoment lediglich Hinweise auf die Normen (siehe Beiblätter) oder Angaben aus diesen Normen aufgeführt, so kann das Kennzeichnen entfallen. Die ordnungsgemäße Durchführung des Anziehens der Schraubverbindung wird von dem Werker in der Laufkarte mit seinem Werkeridentifizierungsstempel nach QVA-Z02-23-00 bestätigt.

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6 QUALITÄTSSICHERUNG Das zuständige Segment hat sicherzustellen, daß folgende Maßnahmen durchgeführt werden, sofern nicht prozeß- oder bauteilspezifisch andere Vorgaben in Bau-, Fertigungs- oder QS-Unterlagen angegeben sind. Die Prüfung der Schraubverbindung ist vor der Kennzeichnung durchzuführen.

Prüfobjekt Prüfung Prüfumfang 1)

Drehmomentwerkzeug nach Abschnitt 6.1

Schraubverbindung nach Abschnitt 6.2 AQL 2,5

1) Stichproben entsprechend QVA-Z20-01-00

6.1 Prüfung der Drehmomentwerkzeuge

Vor dem Aufbringen des Anzugsdrehmomentes sind die Drehmomentwerkzeuge von der Fertigung und stichprobenweise von der Qualitätssicherung zu prüfen auf:

• Einhaltung der vorgeschriebenen Inspektionsintervalle nach QVA-Z11-01-00 (Kalibrieraufkleber).

• Einstellung der vorgeschriebenen Anzugsdrehmomente bei Verwendung von Verlängerung

und Verkürzungen ist Abschnitt 5.1 b zu beachten. • Einwandfreie Funktion (automatisches Auslösen).

6.2 Prüfen der Schraubverbindungen

Die Schraubverbindungen sind während oder nach der Montage analog zum Abschnitt 5 wie folgt stichprobenweise zu prüfen: a) Prüfen des Anziehvorganges und des aufzubringenden Anzugsdrehmomentes während oder nach

der Montage. b) Prüfen der Schraubverbindung auf Risse, Quetschungen und Verformungen. Hinweis: Bei der Verwendung von Dichtmasse muss der Anziehvorgang innerhalb der

erweiterten Verarbeitungszeit abgeschlossen sein.

7 ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ, UMWELTSCHUTZ Es gelten die in der Anweisung 80-0-21-0020 genannten Regeln, Hinweise und Festlegungen zum Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz. Vor Aufnahme der Tätigkeiten ist unter Beteiligung der Fachabteilungen des Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutzes des jeweiligen Standortes eine Gefährdungsanalyse bzw. -beurteilung durchzuführen und zu dokumentieren. Auf der Grundlage dieser Analyse sind geeignete Schutz- und Verhaltensmaßnahmen festzulegen. Betriebsanweisungen und Unterweisungen der Mitarbeiter sind gemäß den gesetzlichen Vorschriften und ggf. nach betriebsinternen Regelungen zu erstellen bzw. durchzuführen.

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8 KURZFASSUNG DER ARBEITSFOLGE

Anzugsdrehmomentangabe in Fertigungsunterlage

Naßeinsetzen nach 80-T-34-5803

Reinigen nach Abschnitt 5.5.1

Schraubverbindungen

mit Drehmomentwerkzeug Anzugsdrehmoment aus

Fertigungsunterlagen

Geräte, Ausrüstungsteile Halterungen – Drehmoment-vorgaben in den Beiblättern

Strukturschraubverbindung bzw. Masse- und Erdungsanschluß

Naßeinsetzen Flächendichtung

Anziehen nach Abschnitt 5.3

Auswahl der Anzugsmethode

neinnein

neinja ja ja

• mit Drehmomentwerk-zeug Anzugsdrehmoment aus Beiblättern bzw.

• aus der 80-T-40-3050

nach Werkstattpraktik

Flächendichtung

Anziehen von Schlitzkopfschrauben nach Abschnitt 5.7

Nachziehen nach Abschnitt 5.5.2

Anziehen von Kronenmuttern nach Abschnitt 5.6

Vorgeschriebenes Anzugsdrehmoment einstellen

Nachziehen nach Abschnitt 5.5.2

Anzugsdrehmoment in Fertigungsunter- lagen angegeben

Kennzeichnen nach 80-T-34-3006

Prüfen nach Abschnitt 6

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