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DIE ZEITSCHRIFT DER ACTIVE COMMUNICATION AG AUSGABE JUNI 2012 Lo cked-in- Syndrom: Me in Weg aus der Stumm- heit. Se ite 18

AACtivity Online 02/2012

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AACtivity

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die zeitschrift der active communication ag

ausgabe juni 2012

Locke d -in -

syndrom:

mein We g aus

der stumm -

heit .

s eite 18

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IMPRESSUM AusgAbe 02 / 2012

RedAktion Active Communication Ag sumpfstrasse 28 6300 ZuglAyout sidleRdesign, ChamFotos Active Communication Ag

Jegliche kopie des inhaltes, auch nur Auszugsweise, ist nur mit genehmigung der Redaktion erlaubt. die in der Zeitschrift veröffentlichten beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Warenzeichen sind eigentum der betreffenden Firma.

Aus gründen der guten lesbarkeit unserer texte haben wir auf die Aufführung beider Formen, der weiblichen und männlichen, verzichtet. selbstverständlich sind immer auch weibliche Personen ge-meint. Wir bitten um ihr Verständnis.

editorial 3

ein blick zurück – Rückblick uk-symposium 4

uk-symposium 2012 6

uk und selbstbestimmung 17

Mein Weg aus der stummheit 18

uk-netzwerk 21

inhAlt.

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ivan Zavagniok uk-symposium | Mitgründer Active Communication | leiter beratung

editoRiAl.

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liebe AACtivity leserinnen und leser

die unterstützte kommunikation (uk) hat sich in den letzten zwanzig Jahren enorm entwickelt. Von anfänglich einzelnen Pio-nieren, die auf experimenteller basis hilfsmittel und konzepte entwickelten bis hin zur heutigen situation, bei welcher viele in-stitutionen bewährte konzepte haben und auch die hilfsmittel robuste und praktische Alltagshilfen geworden sind. trotzdem gibt es noch sehr viele einzelkämpfer und Personen, die sich neu in diese thematik einarbeiten wollen. Active Communication hatte deshalb zur 10-Jahresfeier 2009 das uk-symposium ins leben gerufen. das Ziel war Menschen, die sich mit uk beschäftigen, zu vernetzen und zu unterstützen. Mit rund 150 teilnehmern war der erfolg riesig. in 16 Workshops konnten sich die teilnehmer mit wertvollen informationen, neu-igkeiten, erfahrungen und trends rund um das thema uk ein-decken. Zwischen den Workshops blieb genügend Zeit, so dass sich uk-interessierte untereinander austauschen konnten.

dieses Jahr steht das dritte uk-symposium an. da die teilneh-merzahl von Jahr zu Jahr gestiegen ist und wir auch vermehrt mit verschiedenen hochschulen zusammenarbeiten, organisieren wir das diesjährige symposium zusammen mit der Fachhoch-schule nordwestschweiz. die FhnW bietet in kooperation mit dem Verein bildung für unterstützte kommunikation den CAs lehrgang «schwere kommunikationsbeeinträchtigung – unter-stützte kommunikation» an und ist deshalb der ideale Partner für das uk-symposium. der ganze Anlass wird auch in olten an der Fachhochschule unter dem thema «Mehr selbstbestimmung dank uk» stattfinden.

Zusätzlich zu den Anlässen haben wir das bedürfnis gesehen eine webbasierte Plattform anzubieten, welche die uk-land-schaft schweiz mit allen uk-gruppen und interessanten Ange-boten präsentiert. Zudem ermöglicht die Plattform Fachper-sonen, Angehörigen und uk-nutzern sich zu vernetzen, zu diskutieren und uk-Materialien auszutauschen.

ich freue mich riesig auf das uk-symposium und die geburt des uk-netzwerkes. denn ich bin fest davon überzeugt, dass Ver-netzung und Austausch in diesem bereich allen einen grossen nutzen stiftet.

im namen des Active-teams

ivan Zavagniok uk-symposium | Mitgründer Active Communication | leiter beratung

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ein bliCk ZuRüCk – RüCkbliCk uk-syMPosiuM.

Von VeR A heinR iCh

das dritte uk-symposium steht vor der tür. dies ist ein guter Anlass, um einen blick auf die höhepunkte der zwei vergangenen uk-symposien zu werfen. namen wie dr. Caroline Musselwhite, Prof. dr. dorothea lage sowie kathrin lemler lockten jedes Mal viele Fachleute, interessierte, betroffene und Angehörige an.

Rückblickend auf die zwei ver-gangenen uk-symposien kann man sagen: ein voller erfolg! Zahlreiche besucher reisten von überall von der schweiz an, um am symposium teilzu-nehmen. Für viele der instituti-onen ist das uk-symposium ein fester Weiterbildungsbestandteil geworden. Auf diese Weise können sich die Fachpersonen im bereich unterstützte kommunikation (uk) immer weiterbilden. eltern, Fachpersonen sowie auch benutzer haben die Möglich-keit, sich in einer spannenden Plattform auszutauschen und sich zu vernetzen. in zahlreichen Workshops wurden verschiedene themen im bereich der unterstützten kommunikation (uk) aus-geleuchtet und praktische einsatzmöglichkeiten wie auch Praxis-erfahrung weitergegeben.

bereits das erste uk-sympo-sium 2009 unter dem thema «uk – gestern, heute, Mor-gen» war toll. eine besondere Freude war die Anwesenheit der hochkarätigen und welt-weit bekannten key notes

speakerin dr. Caroline Musselwhite (logopädin, uk spezialistin und Autorin mit über 25-jähriger erfahrung mit uk) und Prof. dr. dorothea lage (sonderpädagogin seit 1987 im Fachbereich uk tätig. seit 1993 im büro für unterstützte kommunikation tätig und dozentin FhnW). Mit ihrer jahrelangen Praxiserfahrung und dem breiten Fachwissen konnten die beiden expertinnen die teilneh-menden mit spannenden Vorträgen und Workshops bereichern. der krönende Abschluss des ersten uk-symposiums bildete das Film-Projekt der heilpädagogischen schule in Willisau namens

«das angebot an Work-shops war sehr spannend

und gut aufgeteilt. alle besucher waren

zufrieden und es entstanden tolle

gespräche. ich war sehr beeindruckt.»

dr. caroline musselwhite

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ein bliCk ZuRüCk – RüCkbliCk uk-syMPosiuM.

Von VeR A heinR iCh

«uk goes hollywood». die schüler der hPs Willisau verwirklich-ten darin ihren traum, einmal wie ein Filmstar selber in einem Film mitzuspielen, in dem nichtsprechende und sprechende kinder gleichermassen zu Wort kommen. der Film, der aus die-sem Projekt entstand, feierte am symposium Premiere und konnte alle besucherinnen und besucher begeistern.

das zweite uk-symposium 2010 lockte nach dem grossen erfolg 2009 noch mehr besu-cher an. über 200 interessierte pilgerten nach Cham, um einem spannenden Programm zu folgen. kathrin lemler, die key notes speakerin, war einer der höhepunkte des sympo- siums. kathrin lemler ist von einer infantilen Cerebralparese, genauer gesagt einer Athetose, betroffen. kommunikation ge-schieht bei ihr vorwiegend über ihren sprachcomputer, den sie mit ihren Augen bedient. sie ist eine autorisierte isAAC Referen-tin und wurde 2005 mit dem goldenen isAAC Preis ausgezeich-net. Öffentlichkeitsarbeit für uk ist karin lemler ein wichtiges

Anliegen. sie konnte in ihrem Vortrag die besucher beeindrucken und ist ein tolles beispiel für eine uk-Poweruserin. Als krönender Abschluss fand eine offene Podiumsdiskussion zum symposiums thema «barrieren überwinden» statt. diese war richtig spannend,

da auch Vertreter der iV, von grossen behinderteninstitu-tionen und Fachpersonen be-teiligt waren.

neben den verschiedenen von Fachpersonen geleiteten Workshops, überzeugt auch immer wieder die Ausstellung der verschiedenen institutio-nen. dort können neuste in-formationen über hilfsmittel und Weiterbildungen gesam-melt werden. Auch dieses Jahr überraschen wir sie ger-ne mit verschiedenen high-lights und bieten ihnen eine Plattform an um sich aus-zutauschen und voller neuen ideen nach hause zu gehen.

Also, vielleicht bis am 14. september 2012 in olten.

«es waren sehr viele interessierte teilnehmer

am uK-symposium. dadurch war der austausch rege.

die referenten waren zudem sehr kompetent. die ganze organisation war sehr toll. ich war

begeistert.»uK-symposium besucherin 2010

Active Communication führt im Auftrag des bsV für die iV-stellen hilfsmittelberatungen in der ganzen schweiz durch. die bera-tungen werden zu den bereichen kommunikation, Computer- und Arbeitsplatzanpassungen, umfeldsteuerungen und barriere-freies Wohnen gemacht. dabei sind ein breites Fachwissen und viel erfahrung seitens unserer berater unumgänglich.

gerade im bereich der unterstützten kommunikation sind für den einsatz und umgang im Alltag kenntnisse von eltern und Fachpersonen notwendig. Aus diesem grund hat Active Com-munication zum 10-jährigen Jubiläum das uk-symposium ins leben gerufen. Auf diese Weise können sie die Verbreitung von Fachwissen im bereich der uk fördern und den Austausch wie auch die Vernetzung unterstützten.

Möchten sie eine individuelle hilfsmittelberatung? dann sind sie bei Active Communication genau richtig. sie werden dabei nicht nur betreffend der richtigen hilfsmittellösung beraten sondern in der ganzen Versorgung unterstützt. der Ablauf von der beratung bis hin zum Antrag und schlussbericht an die iV wird für sie übernommen.

Für einen unverbindlichen beratungstermin kontaktieren sie uns über 041 747 03 03. Wir freuen uns auf ihre Anfrage

WeR ist eigentliCh ACtiVe CoMMuniCAtion ?

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uk-syMPosiuM: unteRstütZt, beRät und VeRnetZt – FAChPeRsonen, elteRn und benutZeRuk hat die wichtige Aufgabe Menschen mit ungenügenden oder fehlenden kommunikationsmöglichkeiten neue Wege aufzuzei-gen. in spannenden Workshops werden unterschiedliche diszi-plinen der uk beleuchtet und diskutiert. spannende Fachvorträ-ge geben wertvolle informationen für die tägliche Arbeit in der schule, bei der betreuung oder Zuhause weiter. die selbständig-keit und Partizipation stellen dabei ein nicht unerreichbares Ziel dar. denn bereits mit einfachen Möglichkeiten können diese gefördert werden. neben den Workshops und Fachreferaten fin-det auch eine kleine Ausstellung statt, so dass sie neuste infor-mationen über Weiterbildungen und hilfsmittel im Zusammen-hang mit uk mitnehmen können.

Fokusbesonders folgende themen werden durch unterschiedliche Workshops in den Fokus gestellt. literacy, dabei geht es um die lese- wie auch schreibkompetenz, welche die kommunikations-möglichkeiten enorm verbessert. es werden sowohl Fachper-sonen von der theorie her das thema beleuchten als auch die umsetzung im schulalltag sowie die dazu notwendigen tech-nischen Möglichkeiten den teilnehmern näher gebracht. ein weiteres wichtiges themenfeld ist behinderung im erwach-senenbereich. Wie soll dort unterstützte kommunikation sinn-voll eingesetzt werden? Wie sollen interaktionsmöglichkeiten geschaffen und die selbstbestimmung gefördert werden? An-knüpfend an diese themen ist auch das thema übergänge von zentraler bedeutung. Was passiert zwischen dem schulaustritt und dem eintritt in ein heim oder Wohnheim? Wie wird mit dem thema unterstützte kommunikation in den einzelnen instituti-onen umgegangen?

Mit einer spannenden diskussionsrunde anschliessend an die Workshops werden viele themen der uk, welche besonders mit der selbstbestimmung zusammenhängen, diskutiert. Zudem werden im Rahmen des Projekts uk-Referenten des iiP einige benutzer spannende Fachvorträge halten.

ZielsetZungdank dem einsatz unterstützer kommunikation mehr Wege zur selbstbestimmung aufzeigen. teilnehmerinnen und teilnehmer sollen wertvolle inputs zu verschiedenen themen mitnehmen können. Zudem sollen institutionen den Mehrwert der uk mit deren institutionalisierung bestätigen und in das ganzheitliche konzept der betreuung oder Weiterbildung von Menschen mit einer behinderung mit einbeziehen.

ZielgRuPPendas uk-symposium richtet sich an alle interessierten Fachper-sonen wie heilpädagogen, logopäden, Früherzieher, ergothera-peuten, behindertenbetreuer sowie eltern und benutzer. Auch studierende sind eingeladen ihr Fachwissen im bereich der uk zu vertiefen. Zudem sind auch institutionsleiter von heimen und schulen angesprochen, um mehr über themen wie übergänge gestalten und unterstützte kommunikation in schulkonzepten zu erfahren.

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uk-syMPosiuM 2012.

Kurz-infosDatum Freitag, 14. september 2012

zeit 9.00 – 18.00 uhr

ort louis giroud-strasse 20/26, olten

(Wegbeschreibung auf www.uk-symposium.ch)

kosten teilnahmegebühr ChF 230.–.

gruppen Für gruppen ab 10 Personen erhalten sie

einen Rabatt von 10 %. Anmeldungen über

e-Mail [email protected]

Anmelden und weitere infos auf www.uk-symposium.ch.

unterstützte kommunikation (uk) erhält durch die diskussion zum thema inklusion nicht nur weltweit immer mehr beachtung, sondern auch in der schweiz. Für das kommende uk-symposium vom 14. september 2012 arbeitet Active Communication mit dem institut für integration und Partizipation (iiP) der hochschule für soziale Arbeit FhnW zusammen. diese Partnerschaft bringt noch mehr professionelles und besonders akademisches Wissen in die organisation und Ausgestaltung des uk-symposiums. das organisationskomitee des uk-sympo-siums können sie auch auf www.uk-symposium.ch kennenlernen.

jetzt

anmelden

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PRogR AMM uk-syMPosiuM 2012.

9.00 – 9.30 UhrERÖFFNUNG UK-SYMPOSIUM

ivan Zavagni, Active Communication & Christina knobel, iiP FhnW

9.30 – 10.00 UhrGABRIELA ANTENER

Mehr selbstbestimmung dank uk!

Workshop Block I10.20 – 11.05 Uhr

Workshop-nr. 1 | 8 | 9 | 13 | 22 | 25 | 27 | 29

11.05 – 11.25 Uhr Pause & Ausstellung

Workshop Block II11.25 – 12.10 Uhr

Workshop-nr. 2 | 4 | 10 | 14 | 21 | 26 | 28

12.10 – 14.00 UhrMittagspause

Ausstellung & netzwerken

Workshop Block III14.00 – 14.45 Uhr

Workshop-nr. 3 | 5 | 6 | 11 | 15 | 18 | 24

14.45 – 15.05 Uhr Pause & Ausstellung

Workshop Block IV15.05 – 15.50 Uhr

Workshop-nr. 7 | 12 | 16 | 17 | 19 | 20 | 23

15.50 – 16.10 Uhr kurzpause

16.10 – 16.30 UhrUK IM ALLTAG – MEIN WEG AUS DER STUMMHEIT

liliane Wyss, uk-Referentin und buchautorin

16.30 – 17.00 UhrERFOLGSGESCHICHTEN DANK UKingo Mrozcek, Active Communication

17.15 – 18.00 UhrPODIUMSDISKUSSION: SELBSTBESTIMMUNG FÖRDERN – MEHRWERT UK?Vertreter aus behindertenorganisationen, Politik, eltern, Fachpersonen, schulleitung

18.00 Uhr ABSCHLUSS UK-SYMPOSIUM 2012

das Programm klingt spannend nicht? sie können sich auf inte-ressante beiträge gefasst machen und nehmen bei der Podiums-diskussion teil an einem wichtigen gespräch über das thema uk. Zudem gibt es in den Pausen immer wieder die gelegenheit sich mit kollegen oder den Workshopreferenten weiter aus-zutauschen. Auch in der Ausstellung werden institutionen ihre interessanten Angebote und Weiterbildungsmöglichkeiten prä-sentieren, so dass sie neuste informationen mit nach hause neh-men können.

WoRkshoPsbei der Zusammenstallung der Workshops konnte Active Com-munication auf die unterstützung unseres eventpartners, dem institut für integration und Partizipation der hochschule für so-ziale Arbeit FhnW, zählen.

die Workshops stehen allen teilnehmenden offen. die hinweise betreffend erwachsenen- oder kinderbereich oder den niveaus sind lediglich empfehlungen der Workshopreferenten. Wie sie dem Programm entnehmen, sind die Workshops sehr abwechs-lungsreich und haben für alle interessengruppen etwas dabei. besonders das thema Autismus spektrum störung (Workshops 1, 2, 3 und 23) oder Frühbereiche (Workshops 8, 15, 17, 22) sind hervorzuheben. Für institutionsleiter oder uk-Verantwortliche sind die Workshops zu den themen institutionalisierung von uk wie Workshop 9, 10, 11, 20 oder 24 empfehlenswert. Auch benut-zer selber werden Workshops halten oder in Workshops mitwir-ken wie bei 5, 6, 26, und 29. Viele weitere Workshops zu spezifischen themen in der disziplin uk runden das ganze Programm ab. die Workshopreferenten werden auf www.uk-symposium.ch vorgestellt.

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Workshop 1

«Ich verstehe dich nicht» Störfaktor WahrnehmungsstörungReferentin: Cordula Jerke

spezielle Verhaltensweisen von benutzern werden oft nicht verstanden, weil eine andere Wahrnehmung vorliegen kann. die teilnehmer erhalten praktische ideen, wie man Wahr-nehmungsstörungen erkennt und versteht. es werden keine Patentrezepte gegeben, sondern die teilnehmer nennen und erkennen selber Zusammenhänge. Ziel ist ein besseres Ver-stehen und kommunizieren unter einbeziehung von Wahr-nehmungsproblematik und «Anders denken», besonders Menschen mit autistischen Verhaltensweisen sollen besser verstanden werden. dies hat wiederum Auswirkungen auf kommunikation und unterstützte kommunikation.

Zielgruppe: Fachpersonen, eltern, benutzerbereich: kinder- und erwachsenenbereichniveau: Fortgeschrittene

Workshop 9

Gelingensbedingungen für eine UK-Kultur in Organisationen der BehindertenhilfeReferentin: Prof. dr. dorothea lage

damit uk als dienstleistungsangebot nachhaltig und quali-tativ hochstehend in einer organisation der behindertenhil-fe wirken kann und allen Personen zugänglich wird, müssen neben den Fachkompetenzen zu uk ebenso Massnahmen auf der ebene der organisation vorgenommen werden. die nachhaltige Wirkung der uk kann langfristig gelingen, wenn uk auch in den strukturen und Prozessen einer orga-nisation verankert ist. hierbei müssen Prozesse der Quali-täts- und organisationsentwicklung eingegangen werden und die uk einbeziehen. beispielsweise ist dies notwendig, um ein vorhandenes uk-konzept in der organisation um-fänglich umzusetzen, sodass eine uk-kultur gelebt werden kann. Welche Möglichkeiten und notwendigkeiten für diese organisationale Verankerung in den strukturen und Prozes-sen hilfreich sein können, sollen hier vorgestellt und disku-tiert werden.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

Workshop 8

Frühe Konzept-Bücher in der UKReferentinnen: irène Flury, & katja Rothenbühler-heiniger

diesem Workshop liegt die Masterarbeit «Frühe konzepte-bücher in der unterstützten kommunikation» zugrunde. dabei geht es um die ermöglichung von vorsprachlicher konzeptbildung durch das gemeinsame betrachten von er-sten bilderbüchern mit unterstützt kommunizierenden kin-dern im Vorschulbereich.Ausgangspunkt dieser Arbeit ist der erschwerte spracher-werb bei schülerinnen und schülern im Vorschulalter mit dem Förderschwerpunkt geistige entwicklung. in diesem Zusammenhang wird der Frage nachgegangen, ob und in welcher Form das gemeinsame betrachten von ersten bil-derbüchern (Frühe-konzepte-bücher und einfache spiel-bilderbücher) einen einfluss auf die bildung von gemeinsam festgelegten symbolen als Voraussetzung für sprache und die entwicklung von konzepten haben kann. dazu werden begleitend elektronische hilfsmittel aus dem bereich der unterstützten kommunikation eingesetzt. es wird ein kurzer einblick in die theoretischen hintergrün-de zum spracherwerb nach bruner sowie zu den erste-kon-zepte-büchern gegeben. Anschliessend werden mehrere praktische beispiele zu den erarbeiteten theorien vorge-stellt und es bleibt Zeit zum individuellen Ausprobieren der Materialien und dem gegenseitigen Austausch.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: kinderbereichniveau: alle

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Workshop 13

Kernwortschatz in der PraxisReferentin: Anna holenstein-Wyrsch

«Mit substantiven kann man einkaufslisten schreiben, aber nicht erzählen!» nach einer kurzen einführung in die the-matik der Vokabularauswahl und der klärung der begriffe kern- und Randwortschatz wenden wir uns der Praxis zu: es werden viele Möglichkeiten gezeigt, wie man im thera-peutischen und schulischen Alltag die wissenschaftlichen erkenntnisse zu den obgenannten themen spielerisch um-setzen kann: es wird vor allem mit der grossen kommunika-tionstafel, jedoch auch mit dem kommunikationsordner, mit gebärden und talkern gearbeitet: Viele Video- und Fotobei-spiele veranschaulichen die Arbeit und auch der selbstver-such kommt nicht zu kurz.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

Workshop 22

Durch spielerische Partizipation zur KommunikationReferentin: silvia Ziswiler

Wie können sie auf einfache Weise eine Partizipation er-möglichen? bereits mit bigmack und Co. können sie auf einfache Art eine Partizipation erreichen und somit spiele-risch die kommunikationsanbahnung fördern. in diesem Workshop erhalten sie viele spannende ideen, wie sie dies erreichen können und gehen mit vielen wertvollen inputs zurück in den Alltag.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: kinderbereichniveau: alle

Workshop 25

Wiederholen mit Variation – Ein roter Faden zur Förderung vielseitiger KommunikationReferentin: Maike horend

Wiederkehrende kommunikationsgelegenheiten, wie der Morgenkreis, essenssituationen, kreative Aktivitäten wie kochen und backen oder auch das Vorlesen von geschich-ten bieten vielfältige Möglichkeiten zur uk-Förderung und bieten den uk-nutzern einen sicheren Rahmen, um neue kommunikationsmöglichkeiten auszuprobieren. diese Ver-trautheit ist die basis für den transfer in den Alltag und gilt für den einsatz nicht-elektronischer hilfsmittel sowie für einfache und komplexe elektronische kommunikationshil-fen. Wie können wir auf individuelle lernziele eingehen, ohne jede einzelne Aktivität im Alltag in einen starren, vor-bereiteten Ablauf zu zwängen? Als Antwort auf diese Frage gehen wir zunächst auf das konzept des Zielvokabulars, auf kommunikationsfördernde Fragetechniken als auch auf die Förderansätze «Modell sein» und «beschreiben statt benen-nen» ein. des Weiteren stellen wir ihnen verschiedene kommunika-tionsfunktionen und daraus abgeleitete Wortschatzmodule vor, die einen roten Faden in der Förderung von den wieder-kehrenden lernsituationen des kindergartens oder der schule bis hin zur späteren selbständigkeit in unerwarteten situationen aufzeigen

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: kinderniveau: alle

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bloCk 1

Durchführungsort durch die Partnerschaft mit der FhnW und das gestiegene inte-resse am uk-symposium wurde der durchführungort nach olten verlegt. olten liegt einerseits zentraler als der bisherige durch-führungsort Cham und ist besser erreichbar. Zudem sind die Räumlichkeiten der FhnW bestens ausgerüstet und bietet genü-gend Platz. das symposium findet in den Räumlichkeiten der FhnW in olten an der louis-girond-strasse 20/26 statt. diese befinden sich direkt beim sälipark in olten.

das symposium ist bestens mit der bahn erreichbar, da es nur wenige gehminuten vom bahnhof olten entfernt ist. Falls sie mit dem Auto kommen, werden im Parkhaus des sälipark zusätzliche gebühren notwendig, welche nicht in der teilnahmegebühr des uk-symposiums enthalten sind.

2927Workshop 27

Wörter zur Hand – Kommunikations-förderung mit dem efcic-ProgrammReferentinnen: Andrea Alfarè und thekla huber-kaiser Wenn selbstbestimmung mehr als ein leeres Wort sein soll, ist sie eng an den erwerb kommunikativ- sprachlicher hand-lungsfertigkeit im Alltag gebunden. Am beispiel des Förder-programms efcic wird aufgezeigt, wie kommunikationsför-derung im Alltag so gestaltet werden kann, dass jeder Mensch lernen kann, wirksam kommunikativ zu handeln. efcic ist ein kognitiv–interaktionistisches Aufbauprogramm, das sich als Weiterentwicklung von fc versteht. es strebt je-doch eine viel umfassendere Förderung kommunikativer Fertigkeiten an als dies bei den üblicherweise unter fc ver-standenen Praktiken der Fall ist. das hat gegenüber diesen im bereich Autonomie und Alltagstauglichkeit – entschei-dende Faktoren, wenn es um selbstbestimmung geht - massgebliche Vorteile.dies wird an praktischen beispielen und mit Materialien veranschaulicht, die im Anschluss von den teilnehmern ausprobiert werden können.

Zielgruppe: Fachpersonen, eltern, benutzerbereich: alleniveau: alle

Workshop 29

Multimodalität in der Praxis – Erleben Sie Multimodalität live!Janis, Renate bishop & ingo Mroczek

Janis ist ein 16-jähriger junger Mann mit down-syndrom. erfahren sie in diesem Workshop wie sich seine kommuni-kationsmöglichkeiten nach der Abgabe eines sprachcom-puters vor ca. 2,5 Jahren verändert haben. Welche Auswir-kung hatte der sprachcomputer auf sein symbolverständnis, auf die verbale sprache, auf den einsatz von gebärden und anderen kommunikationsformen. Auf eindrückliche Art und Weise wird Janis den begriff «Multimodalität» mit leben fül-len. seine lehrerin Frau Renate bishop wird ihnen auch weitere hintergrundinformationen liefern. so erfahren sie mehr zum thema Multimodalität und erhalten gleichzeitig unterschiedliche erfahrungen eines hilfsmittelberaters, ei-ner Fachperson und gar eines nutzers.

Zielgruppe: eltern, Fachpersonenbereich: alleniveau: alle

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Workshop 4

Und wie mache ich das jetzt? Didaktische Inputs zum Einsatz dynamischer Hilfsmittel im AlltagReferentin: simone schori, heilpädagogin & CAs schwere kommunikationsbeeinträchtigung Wie kann ich die nutzerin dazu motivieren den sprachcom-puter einzusetzen? Wie kann ich hinweise und hilfestel-lungen geben damit es gelingt? und wie mache ich mich mit der Zeit überflüssig, damit die nutzerin möglichst unabhän-gig zu kommunizieren lernt?Anhand von beispielen wird aufgezeigt, mit welchen unter-stützenden Massnahmen nutzerinnen und nutzer die Fä-higkeit erwerben ihre elektronischen hilfsmittel im Alltag einzusetzen. sie lernen verschiedene techniken und Werk-zeuge kennen, um dem nutzer und der nutzerin das Voka-bular näher zu bringen. sie sehen, auf welche Aspekte im kommunikationsumfeld Wert gelegt werden muss und er-fahren verschiedene interventionsmöglichkeiten für ein ge-lingen der kommunikation.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

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Workshop 2

«Wir verstehen uns!» Praxisideen zur Förderung kommunikativer undsozialer Kompetenzen bei Menschen mit ASSReferent: Claudio Castañeda, sozialpädagoge beratungsstelle unterstützte kommunikation & Autismus der lebenshilfe köln

Menschen aus dem Autismus-spektrum erleben im kontakt mit uns neurotypischen Menschen häufig wechselseitige Missverständnisse und irritationen. hierzu gehören u.a. un-terschiede in der kommunikation und in der sozialen inter-aktion. dies bedingt einen lernprozess für beide seiten: Wir müssen die besonderheiten autistischer Menschen besser erkennen und verstehen lernen, während Menschen aus dem Autismus-spektrum unterstützung dabei benötigen, die Welt und unsere zwischenmenschlichen besonderheiten besser zu verstehen. im Workshop werden verschiedene ideen aus der Praxis vorgestellt, wie durch visuelle Verste-henshilfen (Alternativenübersichten, Comic strips usw.), Vi-sualisierung, interaktions- und Rollenspielen, sowie einsatz von unterstützter kommunikation (uk) die entsprechende Vermittlung aussehen kann.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

Workshop 10

Institutionalisierung von UK am Beispiel der Brühlgut StiftungReferentin: solveig steiner

gemeinsam mit solveig steiner (uk-Fachfrau brühlgut stif-tung) erfahren sie in diesem Workshop wie uk in einer in-stitution nachhaltig verankert werden kann. Frau steiner vermittelt ihnen am beispiel der brühlgut stiftung einen einblick in die dafür notwendigen konzepte, Abläufe und Rahmenbedingungen. Anschliessend haben sie die gele-genheit Fragen zu stellen und über bestimmte themen zu diskutieren.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: erwachsenbereichniveau: alle

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Workshop 28

UK im Arbeitsbereich – Entdecke die MöglichkeitenReferent: sebastian kemp

unterstützte kommunikation in der Werkstatt für Menschen mit behinderung als Chance für berufliche integration und selbstbestimmung in diesem Workshop werden Möglich-keiten des einsatzes von uk im Arbeitsbereich aufgezeigt. in der Welt der Zeitnot, Arbeitsoptimierung und leistungs-anforderungen bleibt oft wenig Zeit für unterstützende Massnahmen oder für den einsatz von elektronischen hil-fen. ein Austausch über folgende Fragestellungen wird an-geregt: Welche uk-Massnahmen werden im Werkstattall-tag in der schweiz bereits erfolgreiche umgesetzt? Welche Vorteile hat die uk für den betrieb? Wie kann uk in Zukunft vermehrt in Werkstätten umgesetzt werden? Welche Rah-menbedingungen braucht es dazu?

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenenbereichniveau: alle

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Workshop 14

Kommunikation für Menschen mit AphasieReferent:tobias bührs «um wieder in ein unabhängiges leben finden zu können, müssen Menschen nach einem schlaganfall nicht nur ihre Welt zurückerobern, sondern auch in dieser kommunizie-ren.» (übersetzung nach senelick & dougherty, 2011) stra-tegien aus dem bereich der unterstützten kommunikation (uk) können Methoden und hilfsmittel bereitstellen, die die kommunikationsmöglichkeiten im alltäglichen leben erwei-tern oder unterstützen. Aktuelle Forschung und studie zum thema uk und Aphasie werden vorgestellt. im Mittelpunkt des Workshops stehen die kommunikativen elemente eines uk systems, die notwendig sind, um Men-schen mit einer Aphasie maximal zu unterstützen. dabei geht es auch um den einfluss von kommunikation auf beziehung und Aktivitäten in der Freizeit oder der Arbeit.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: erwachsenenbereichniveau: alle

Workshop 21

Selbstbestimmung und Partizipation – zwei Seiten einer MedailleReferenting: karen ling, dozentin integrative didaktik und heterogenität/Ph FhnW

selbstbestimmung und Partizipation bedingen einander – denn: Wie kann man selbstbestimmt handeln, lernen, ohne an etwas beteiligt zu sein oder etwas mitbestimmen zu kön-nen? Ausgehend von einer theoretischen betrachtung des Zusammenhanges von Partizipation, selbstbestimmung, kommunikation und entwicklung werden im Workshop in-strumente der Förder- und hilfeplanung (sAV, sensiquol) gemeinsam reflektiert. dabei spielen Fragen auf unterschiedlichen ebenen eine Rolle: Wieviel kommunikation braucht es? Welche Verände-rungen oder Anpassungen sind möglich?

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

Workshop 26

Wir haben etwas zu sagen! UK-Referent/innen stellen sich vorReferentin: gabriela Antener & uk-Referenten uk-Referentinnen und uk-Referenten sind Menschen mit behinderungen, die unterstützt kommunizieren und Vorträ-ge halten. sie haben im letzten Jahr eine Weiterbildung an der hochschule für soziale Arbeit der FhnW besucht, in der sie gelernt haben, wie man Vorträge macht und als expertin oder experte in eigener sache auftritt. sie erzählen von sich und referieren über themen, die sie betreffen, und zu denen sie etwas zu sagen haben. es geht um leben mit einer be-hinderung, Möglichkeiten und grenzen von uk, bedeutung von Assistenz und vieles mehr. sie können von schulen, Aus- und Weiterbildungsstätten für Fachleute, behinder-teneinrichtungen usw. angefragt werden – von allen, die sich dafür interessieren, was Menschen mit kommunikati-onsbeeinträchtigungen zu sagen haben. im Workshop ha-ben die teilnehmenden die Möglichkeit kurzvorträge von uk-Referent/innen zu hören und mit ihnen ins gespräch zu kommen.

Zielgruppe: Fachpersonen, eltern, benutzerbereich: alleniveau: alle

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Workshop 3

Autismus und UKReferent: dipl. Päd. uli ehlert Wenige störungsbilder werfen mehr Fragen an das um-feld von Menschen mit behinderung auf als das der au-tistischen störung. Verhalten und kommunikation von Personen mit diagnosen des autistischen spektrums sind häufig befremdlich, Fähigkeitsprofile oft sehr unausgegli-chen. lautsprache ist bei etwa der hälfte aller Personen mit autistischer störung nicht funktional verfügbar, somit ist oft der einsatz von unterstützter kommunikation indiziert. doch auch uk Fachleute fühlen sich nicht selten überfor-dert, angemessene interventionen zu konzipieren. gängige erfahrungen sind teilweise schwer übertragbar, spezielle Werkzeuge und Methoden schaffen bisweilen mehr Verun-sicherung als klarheit. dipl. Päd. uli ehlert betrachtet uk bei Menschen mit Autis-mus konsequent von der Wahrnehmungswelt der klienten aus und schafft dadurch neue Zugänge zu Anwendung und bewertung von Methoden und Werkzeugen der unterstütz-ten kommunikation. spezifische konzepte wie PeCs, FC und lAMP werden ebenso thematisiert wie allgemeine Verfah-ren und hilfsmittel aus den bereichen symbol- und schrift-kommunikation.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

Workshop 6

Edmond schreibt mit den AugenReferenten: edmond berisha und beatrice Flückiger

«ich will den Menschen zeigen, dass man trotz behinderung immer noch ein Mensch ist, welcher Anerkennung braucht.»dieser satz stammt von edmond berisha, der hauptsächlich mit seinen Augen kommuniziert. das Referat - unter Mitwir-kung von edmond und seiner schwester - zeigt seine kom-munikationsstrategien auf und dokumentiert, wie er diese im Alltag einsetzt. ein beeindruckendes Portrait über einen 35 jährigen Mann mit einer bewegten lebensgeschichte, welcher noch viele erwartungen an das leben hat.

Zielgruppe: eltern, benutzerbereich: alleniveau: alle

Workshop 5

Das World Wide Web als UKReferent: ivo stohler

Als sprachbehinderte Person hat man eine geringe Chance zu telefonieren. Welche Alternative haben wir in unserem Alltag zu mit unserem umfeld, welches vielleicht kilometer entfernt wohnt, ein gespräch innert kurzer Zeit aufzubau-en? Mail? die ruft man oft zu spät ab. Wie steht es mit Facebook, netlog usw.

Zielgruppe: eltern, benutzerbereich: erwachsenenbereichniveau: alle

Workshop 11

Institutionalisierung von UK an einer HPSReferentinnen: sylvia limacher-grepper & evelyne leonhardt

in diesem Workshop erfahren sie wie ein solches konzept erarbeitet wird, was dabei beachtet werden muss und wie es anschliessend in der Praxis umgesetzt wird. dabei wer-den auch schwierigkeiten aufgezeigt und der Ressourcen-einsatz betrachtet. im Workshop findet auch ein spannender Austausch statt, so dass verschiedene konzepte und lö-sungswege gemeinsam besprochen werden können.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: kinderniveau: alle

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PRogR AMM uk-syMPosiuM 2012.

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18Workshop 18

Nachtcafe – Barrieren abbauen und Gelegenheiten schaffen für KommunikationReferent: Peter Zürcher & Manuel bachofen

das nachtcafé ist ein treffpunkt der begegnung und sozia-len interaktion, der zweimal wöchentlich stattfindet. ge-führt wird das Café von freiwilligen Mitarbeitenden. es gibt warme und kalte getränke und manchmal gibt es auch tolle life-Musik. entstanden ist das nachtcafé aus einer not heraus. Welche Angebote für Freizeit und insbesondere am Abend gibt es für erwachsene Menschen, die in einer institution leben und zudem noch in ihrer Mobilität, wie auch in ihrer kognition eingeschränkt sind? Mittlerweile ist dieses Angebot nicht mehr wegzudenken. dass es zu einem erfolg werden konn-te, hängt auch von den Rahmenbedingungen ab. lernen sie in diesem Workshop das konzept nachtcafé kennen. dabei erfahren sie welche Rahmenbedingungen festgelegt wurden und wie gerade für unterstützt kommunizierende Personen tolle kommunikationsmöglichkeiten geschaffen werden.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: erwachsenenbereichniveau: alle

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Workshop 15

Literaacy: Von der Symbolkommunikation zur Schriftsprache – ein grosser Schritt! Oder?Referent: ingo Mroczek Viele Personen, die unterstützt kommunizieren, haben teil-kompetenzen in der schriftsprache. diese kompetenzen werden in literAACy, einer neuen Vokabularstrategie aufge-griffen. erfahren sie in diesem Workshop wie eine schnelle und freie symbolkommunikation intuitiv mit lesen und schreiben verbunden werden kann. ein 15 jähriger schüler wird ihnen die praktische Anwendung zeigen. Zudem haben sie die Möglichkeit die erfahrungen eines lehrers zu hören.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: kinder- und erwachsenenbereichniveau: alle

Workshop 24

UK in einer Organisation für Menschen mit Beeinträchtigung (vorwiegend kognitiv)Referent: eugen bürgler der Workshop zeigt wie in der bsZ-stiftung, die u.a. ge-schützte Wohn- und Arbeitsplätze anbietet, eine uk-kultur gelebt und weiterentwickelt wird. in der bsZ-stiftung wur-den und werden uk-Mentoren ausgebildet, die nötigen strukturen geschaffen, ein uk-konzept erarbeitet, Ange-stellte via einführungsmodul sensibilisiert, usw. Von den Anfängen hin zum heutigen stand war es ein langer Weg. ein Weg der weiterhin mit der nötigen beharrlichkeit ver-folgt werden muss um schritt für schritt voranzukommen.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: erwachseneniveau: alle

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PRogR AMM uk-syMPosiuM 2012.

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Workshop 7

Familienalltag mit UKReferentin: Jacqueline benguerel david hat down-syndrom und wird integrativ geschult. da seine kommunikation beeinträchtigt ist, teilt er sich durch unterstützte kommunikation mit.

Je nach situation setzt er dabei unterschiedliche hilfen ein wie b.A.bar, seinen dynaVox sprachcomputer oder das iPod. david ist nun daran gerade schreiben zu lernen. erfahren sie von davids Mutter in diesem Workshop, wie uk im Familien-alltag aussehen kann und wie es für david ist, integrativ ge-schult zu werden.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: kinderbereichniveau: alle

Workshop 16

LiteraacyReferentin: Prof. dr. dorothea lage

Folgt auf www.uk-symposium.ch

Zielgruppe: eltern, benutzerbereich: erwachsenenbereichniveau: alle

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12Workshop 12

iPad & Co. als Kommunikationshilfen?Referent: tom schmied neue hardware wie das iPad von Apple sind in aller Munde und weit verbreitet. sie werden von alten und jungen Men-schen mit begeisterung genutzt. dies ist auch eine Chance die geräte für uk zu nutzen, doch:

Welche Apps erfüllen diese Anforderungen?

Was gibt es für gute Apps, die wir heute nutzen können und worin liegt der unterschied zwischen einem herkömmlichen hilfsmittel und einem iPad?

durch die gute Vernetzung von Active Communication und der internationalen Zusammenarbeit mit ARkoM werden sie auch spannende berichte und erkenntnisse aus dem Ausland kennenlernen.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

17Workshop 17

Mit Symbolen – Sprachunterstützung und Kommunikation ermöglichen!Referentin: silvia Ziswiler

Wie setze ich symbole für eine einfache kommunikations-strategie ein? Wo finde ich symbole, die ich für kommunikationsstrate-gien, stundenpläne, tagespläne und Arbeitsabläufe einset-zen kann? Welche hilfsmittel unterstützen mich dabei? in diesem Workshop erfahren sie mehr aus der Welt der sym-bole. sie lernen unterschiedliche symbolsammlungen ken-nen. diese lernen sie sinnvoll einzusetzen, so dass die kom-munikation beispielsweise von Arbeitsabläufen oder Regeln im Alltag erleichtert werden. sie erhalten die gelegenheit, verschiedene symbolsammlungen zu vergleichen und ein-fache hilfsmittel für den einsatz in ihrem unterricht zu te-sten.

Zielgruppe: Fachpersonen, elternbereich: kinder- und erwachsenenbereichniveau: alle

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Workshop 19

Netzwerk vernetzen: Zusammenarbeit der UK-Netzwerke in der SchweizReferentin: Ruth Wicki Regionale uk-netzwerke sind aus dem bedürfnis von uk-Fachpersonen gewachsen, sich auszutauschen. dabei ist jeweils ein loser Zusammenschluss von institutionen des be-hindertenbereichs (kinder und erwachsene) entstanden, deren uk-Verantwortliche den erfahrungsaustausch nutzen.

die uk netzwerke sind unterschiedlich strukturiert und eh-renamtlich oder entlohnt geführt. heute übersteigen die themen der uk-netzwerke den reinen erfahrungsaustausch bei weitem. Aktuelle, wissenschaftliche erkenntnisse wer-den geteilt, Fragen zur standardisierung besprochen und die gestaltung von übergängen vom kinder- in den erwachse-nenbereich oder von einer institution zu einer anderen the-matisiert. doch wie sieht das überregional aus? Wer kümmert sich darum, dass diese wichtigen themen nicht nur regional, sondern auch für den deutschsprachigen Raum in der schweiz angegangen und aufeinander abge-stimmt werden? im Rahmen des CAs schwere kommuni-kationsbeeinträchtigungen – unterstützte kommunikation wurden verschiedene Varianten ausgearbeitet. Was wurde inzwischen entschieden? Wie sieht die zukünf-tige Zusammenarbeit aus? Was soll mit den Regionen ge-schehen, die noch nicht mit einbezogen wurden?

dieser Workshop richtet sich an alle, die an einem Miteinan-der in der uk interessiert sind.

Zielgruppe: allebereich: erwachsenen- und kinderbereichniveau: alle

Workshop 20

Nachhaltigkeit in der UK – Qualitäts-kriterien für die schulische PraxisReferentin: sara gschwend-sennhauser

Wenn unterstützte kommunikation (uk) in einer sonder-schule nachhaltig und wirkungsvoll implementiert werden soll, müssen relevante Qualitätsmerkmale beachtet werden. die erkenntnisse aus meiner Masterarbeit zeigen, dass sich nebst grundsätzlichen Aspekten der uk vor allem auch ele-mente aus der organisationsentwicklung entscheidend auf eine nachhaltige uk-implementierung auswirken. in der Präsentation meiner Forschungsergebnisse werden eine Reihe von Qualitätsmerkmalen genannt, die den Weg zu ei-ner nachhaltigen uk-kultur aufzeigen.

Zielgruppe: Fachpersonenbereich: kinderbereichniveau: alle

Workshop 23

TAU eine autismusspezifische Weiterbildung für Eltern von Kindern mit Autismus-Spektrum-StörungenReferentin: Michaela Cappello

eltern von kindern mit Ass sind in ihrem Alltag oft alleine gelassen. sie brauchen konkrete hilfestellungen, die oft nicht nur durch ein einzelnes therapeutisches Modell oder einen pädagogischen Ansatz geleistet werden können. das Projekt tAu (teACCh – Affolter – uk) stellt die situation betroffener Familien ins Zentrum. Während der kurstage werden gemeinsam mit den eltern alternative handlungs- und kommunikationsstrategien geplant, die sie in ihren All-tag übernehmen können. eine Praxiswoche dient dabei als übungsfeld und für den gegenseitigen Austausch. im Work-shop wird das Projekt vorgestellt und durch Videobeispiele aus den Praxiswochen verdeutlicht. Persönliche erfah-rungen als uk therapeutin während des Projekts sollen das Vernetzen der drei Ansätze ins Zentrum stellen.

Zielgruppe: eltern, Fachpersonenbereich: kinderbereichniveau: alle

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uk und selbstbestiMMung.

Von l iC . Phil . ChR ist inA knobel , doZent in deR hoChsChule FüR soZiAle ARbeit ( FhnW )inst itut integR At ion und PARt iZiPAt ion

Mit berufung auf die allgemeinen Menschenrechte weist die von der Weltgesundheitsorganisation (Who) verabschiedete dekla-ration iCF* auf das Recht der selbstbestimmung und der gesell-schaftlichen Partizipation aller Menschen mit behinderung hin. Was bedeuten jedoch selbstbestimmung und Partizipation? und welche Rolle kann uk hier einnehmen?

das Wort «selbst-bestimmen» verweist einerseits auf den begriff der identität, andererseits auf ein Wesen, das Macht auf etwas ausüben will. selbstbestimmung meint jedoch nicht die reine selbstbezüglichkeit, sondern auch das eingebunden sein in so-ziale beziehungen. selbstbestimmung hier als selbstbestimmte, sozial einbezogene lebensgestaltung zwischen selbst- und Fremdbestimmung gedacht (vgl. lage 2006:193). Jeder Mensch versucht sein selbst in interaktion und kommunikation anderen Menschen darzustellen. dies kann nur gelingen, wenn Menschen auch in verschiedenste lebensbereiche eingebunden sind und partizipieren können – sich zeigen und darstellen können. «der Mensch wird am du zum ich» (buber 1962:97), mit dieser Aus-sage verweist buber auf die du-bezogenheit des Menschen und macht deutlich wie wesentlich der interaktive und kommunikative Austausch für den Menschen insbesondere für die menschliche entwicklung ist.

die Förderung, erhaltung und Wiederherstellung von integra- tion ist eine zentrale Zielsetzung der sozialen Arbeit. das institut integration und Partizipation iiP beschäftigt sich mit den Prozes-sen der benachteiligung und Ausschliessung von Menschen in unserer gesellschaft wie auch mit Prozessen der integration und ermöglichung von Partizipation. Zudem befasst es sich mit den interventionsmöglichkeiten von sozialer Arbeit, die darauf zielen, die Partizipation von benachteiligten Menschen an unterschied-lichen systemen und Ressourcen der gesellschaft zu fördern, zu erhalten oder wiederherzustellen.

im Zentrum stehen dabei Menschen, deren Partizipation in un-serer gesellschaft in besonderer Weise prekär ist. so thematisiert das institut Menschen im kontext von behinderung Menschen im kontext von hiV Menschen im kontext von Migration Menschen im kontext von erwerbslosigkeit

einbezug, Mitbestimmung, Mitwirkung, beteiligung oder teilha-be stehen für den begriff der Partizipation. d.h. die Partizipation an sozialen ereignissen wird durch kommunizieren erleichtert beziehungsweise erst ermöglicht; gelingendes kommunizieren hingegen ist wiederum auf die aktive teilnahme an sozialen er-eignissen angewiesen (vgl. lage 2006:184).bezogen auf uk heisst die du-bezogenheit und Partizipation für Menschen mit kommunikationsbeeinträchtigung ihnen ent-scheidungsspielräume zu eröffnen, strategien der persönlichen entscheidungsfindung zu vermitteln und echte entscheidungs-möglichkeiten anzubieten. im hinblick auf die selbstbestimmung heisst dies, eigene Motive zu haben, sich selbst lebensziele zu setzen, diese selbst zu planen, durchzuführen und mitteilen zu können. uk ermöglicht Verstehens- und Verständigungsprozesse selbst-bestimmter und partizipativer zu gestalten in denen Menschen mit einer kommunikationsbeeinträchtigung mitbestimmen, weil sie eine «stimme» erhalten.

das thema des uk-symposiums lautet «Mehr selbstbestimmung dank uk!» doch worin liegt dabei der Zusammen-hang? Was für eine Rolle spielt unterstützte kommunikation im bei selbstbestimmung? diese Fragen kann ihnen am besten unser eventpartner und somit das institut für integration und Partizipation der hochschule für soziale Arbeit der FhnW als experte beantworten.

Quellen: buber, Martin (1962). schriften zur Philosophie, bd. i, gesammelte Werke, München. / lage, dorothea (2006). unterstützte kommunikation und lebenswelt, klinkhardt: bad heilbrunn.

*iCF - international Classification of Funktioning, disability and health - inter-nationale klassifikation der Funktionsfähigkeit, behinderung und gesundheit

PoRtR Ait institution integR Ation und PARtiZiPAtion

besonders hervorzuheben ist dabei bei den Weiterbildungen der CAs – schwere kommunikationsbeeinträchtigungen – un-terstützte kommunikation. das CAs-Angebot vermittelt umfas-sende grundlagen, Methoden und praxisnahe Anregungen, wie Menschen mit schweren kommunikationsbeeinträchtigungen zu vermehrten Partizipations- und kommunikationsmöglichkeiten gelangen können. Mehr informationen über Aus- und Weiterbildungen und dienst-leistungen oder Publikationen des instituts finden sie hier: www.fhnw.ch/sozialearbeit/iip/institut-integration-und-partizipation

Hochschule für Soziale Arbeit

Institut Integration undPartizipation

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Mein Weg Aus deR stuMMheit.

Von Je Anne t te F isCheR

eines tages aus der bewusstlosigkeit aufwachen und einfach eingeschlossen sein. eingeschlossen in seinem kör-per, eingeschlossen mit seinen gedanken. das locked-in-syndrom ist ein schweres schicksal für jeden und es ist eine grosse Prüfung dieses zu akzeptieren. liliane Wyss ist bewundernswert, für sie hat sich ihr leben vor 11 Jahren vom einen auf den anderen tag komplett verändert. sie hat dabei nicht nur gelernt damit umzugehen, sondern sie macht das beste daraus. Am uk-symposium wird sie ihnen im Vortrag «Mein Weg aus der stummheit» spannende einblicke in ihren Alltag geben, der ohne uk nicht mehr denkbar wäre.

 liliane Wyss in ihrer schönen Wohnung. immer dabei: ihr dynaVox sprachcomputer und ihr Mobiltelefon

übeR liliAne

geburtstag 6. november 1978

Wohnort Wg Fluematt (www.wgfluematt.ch)

hobbies kino, Musik, schreiben

Ausbildung studium der biochemie, Fernstudium der Psychologie, uk-Referentin FhnW

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Mein Weg Aus deR stuMMheit – inteRVieW Mit liliAne W yss.

Von Je Anne t te F isCheR

können sie sich ein leben ohne uk noch vorstellen?

uk ist längst Alltag für mich. Für meine kommunikation ist uk zentral. Mit Angehörigen oder guten Freunden unterhalte ich mich mehr über die Mimik. ich mag es, wenn sie alleine kommen, dann ist es einfacher.

in ihrem buch von 2006 schreiben sie, dass sie ihren sprachcom-puter manchmal gerne auf den Mond geschossen hätten. ist das heute immer noch so?

Ja.

Weshalb?

es gibt oft Missverständnisse und ich bin nicht schnell. seit das buch erschienen ist, habe ich inzwischen einen neuen wesent-lich verbesserten sprachcomputer. der sieht etwas ästhetischer aus und hat eine viel bessere sprachausgabe. bei meinem ersten hilfsmittel hatte mich die Aussprache sehr gestört.

Arbeiten sie auch am Computer?

ich habe einen speziellen Joystick als Maus. Mein ganzes display wird wegen meinen schlechten Augen vergrössert. tippen kann ich auf der normalen tastatur. die Anpassungen am Computer hat mein hilfsmittelberater von Active Communication für mich gemacht.

Welchen stellenwert hat für sie die nutzung des internets dabei?

das internet ist mein tor zur Welt! Mailen hat auch einen sehr hohen stellenwert. Zudem plane ich meinen Ausgang mit dem Computer und nutze ihn für Weiterbildungen. bei Facebook bin ich nicht dabei, das nervt – habe mich abgemeldet.

begegnen sie im Alltag Vorurteilen?

natürlich trage ich auch den stempel «behindeRt». da sind Vor-urteile fast schon normal.

Wie gehen sie damit um?

tatsachen kann man nicht ändern. sie lassen mich aber nicht kalt.

ihr buch «Rosenmeer» ist bereits in der 4. Auflage erschienen. Was bedeutet für sie dieses buch?

es zeigt, dass behinderte etwas leisten können. es erzählt von mir, so können sich Fremde ein bild von mir machen. das schrei-ben war eine therapie für mich. in drei Monaten hatte ich den text schon zusammen, das überarbeiten danach dauerte lange.

sie haben vor ihrem Zusammenbruch biochemie studiert, konn-ten sie dieses studium noch abschliessen?

nein, es wäre viel laborarbeit unerlässlich gewesen, was für mich unmöglich ist.

ich habe auch den beitrag* mit ihnen in der sendung «Quer» im schweizer Fernsehen gesehen. darin erzählen sie, dass sie in der Zukunft gerne arbeiten möchten. konnten sie dies verwirklichen?

Mein Ziel momentan ist es, als uk-Referentin zu arbeiten. Auf-träge erwünscht!

Wie angesprochen haben sie im vergangenen Jahr an der FhnW die Ausbildung zur uk-Referentin angefangen. Was haben sie dabei erlebt und gelernt?

ich machte interessante bekanntschaften, lernte meinen Freund kennen und lernte, wie ein Referat aufgebaut ist. ich schreibe gerne obwohl es nicht so einfach für mich ist und ich halt lang-sam bin.

Was möchten sie als uk-Referentin bewirken?

ich möchte wahrgenommen werden. und ich denke, ich spreche auch für behinderte generell, das schadet sicher nicht.

Was sind ihre Ziele und Wünsche für die Zukunft?

eine stabile gesundheit und keine sorgen.

lilianes haustiere sind wunderschöne gouldamadinen, die mit ihren farbigen Federn eine echte Augenweide sind.

* http://www.videoportal.sf.tv/video?id=9f0d73a6-cfc3-4509-be25-98fb846b794a

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Mein Weg Aus deR stuMMheit.

Von Je Anne t te F isCheR

loCked-in-syndRoMlocked-in-syndrom (locked-in engl. eingeschlossen) bedeutet eine lähmung des gesamten körpers bis hinauf zu den gesichts-muskeln. ursache dafür ist meistens ein infarkt im hirnstamm. Für die betroffenen bestehen oft nur minimale bewegungsmög-lichkeiten. ebenso besteht eine lähmung des sprechapparates. betroffene sind jedoch bei vollem bewusstsein, hören und sehen normal. durch intensive Rehabilitation und fortschrittliche hilfs-mittel ist es heutzutage möglich, die lebensqualität von betrof-fenen enorm zu verbessern.

Weitere informationen auf www.locked-in.ch

uk-Referentinnen und uk-Referenten sind Men-schen, die unterstützt kommunizieren und Vorträ-ge halten über das leben mit einer behinderung, die bedeutung von unterstützter kommunikation und andere themen.

Wo?in Ausbildungen für sozialpädagoginnen, behin-dertenbetreuer, sonderpädagoginnen, heilpäda-gogen, logopädinnen, ergotherapeuten usw.

für Wen?An elternabenden, Projektwochen in schulen, in-ternen Weiterbildungen von schulen, heimen und Werkstätten.

themen locked-in-syndrom Colitis ulcerosa (darmkrankheit) kommunikation und Assistenz ihre Wunschthemen nach Absprache

Referate buchen über:Prof. gabriela Antenerinstitut integration und Partizipationtelefon 062 311 96 73, [email protected]

RosenMeeR – eingesChlossen iM eigenen kÖRPeR von liliane Wyss

liliane Wyss steht mitten im leben, studiert biochemie, reist in die weite Welt. Plötzlich bricht sie zusammen und erwacht nach tagen im spital aus einem unheimlichen traum, ein-geschlossen in sich selbst, «locked-in», wie die Fachleute sagen. Vom ersten blinzeln als einzigem Verständigungsmittel bis zur Wiederaufnahme eines reduzierten studiums: liliane Wyss nimmt die leser mit auf ihrem Weg zurück ins leben. hautnah er-zählt sie ihre erfahrung mit dem hirninfarkt, ohne beschönigende Ausflüchte. das buch berührt stärker als jede Fiktion.isbn 3-905446-02-2

Wir hAben etWAs zu sAgen!

buchen sie ein referat von Liliane Wyss!

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die idee dahinter ist simpel: Austausch fördern. das uk-netz-werk besteht aus zwei teilen: der öffentlich zugänglichen uk-Plattform und dem sozialen uk-netzwerk, dass nur mit login zugänglich ist.

uk-PlAttFoRM FüR AlleAuf der Webseite uk-netzwerk.ch haben Fachpersonen und in-stitutionen die Möglichkeit ihre Angebote zu präsentieren. so erhält man einen überblick über events oder kurse wie auch dienstleistungen oder stellenangebote. Zudem lernt man auch wichtige institutionen im bereich uk kennen. ein wichtiger teil diese Plattform bilden die regionalen uk-gruppen. diese haben die Möglichkeit sich auf der seite vorzustellen und ihr Angebot wie auch die Aktivitäten zu präsentieren. Auf diese Weise soll auch der regionale Austausch und der Aufbau von weiteren re-gionalen uk-gruppen gefördert werden.

uk-netZeRk ZuM AustAusChÖffentliche soziale netzwerke wie Facebook oder Xing eignen für unseren Zweck nur schlecht, vor allem da die sicherheit der daten nicht gewährleistet werden kann. da es im uk-bereich oft um heikle themen geht wie krankheitsbilder oder Finanzie-rungen über nFA oder iV kam nur ein sogenanntes «owned» social network in Frage. in diesem uk-netzwerk können sich nur Personen registrieren, die einen bezug zu uk haben. so soll das gemeinsame interesse gewahrt werden. Zudem werden die

daten nicht an drittpersonen weitergegeben und sind geschützt. im uk-netzwerk hat jedes Mitglied ein eigenes Profil, mit dem er sich auf der Plattform bewegt. damit können Mitglieder status-meldungen und Fotos teilen.

ein weiterer wichtiger bereich des sozialen netzwerkes sind die Foren. in diesen können Mitglieder zu bestimmten themen mit-diskutieren oder selber neue themen erfassen. Zudem wird eine Austauschplattform für boardmaker-schablonen wie auch Vor-lagen für dynamische hilfsmittel (bspw. tobii oder dynaVox) erstellt. so können neben erfahrungen und interessanten infor-mationen auch Materialien ausgetauscht und anderen zur Verfü-gung gestellt werden. Auch hier bieten wir uk-gruppen die Möglichkeit sich zu organisieren, in dem diese eigene gruppen zur Verfügung haben. so können sie den Austausch in der eige-nen gruppe fördern und die gruppe besser administrieren, in dem dateien und spezifische informationen einfach allen uk-gruppenmitgliedern zur Verfügung gestellt werden können.

in wenigen tagen wird das uk-netzwerk online gehen. Alle an-gemeldeten uk-symposium teilnehmerinnen und teilnehmer werden danach unverzüglich informiert, so dass sie sich auf der Plattform registrieren können und schon im Vorfeld des uk-symposiums spannende diskussionen anregen können.

Möchten sie beispielsweise auch in ihrer institution eine eigene gruppe haben, in der sie institutionsspezifische dokumente zum thema uk teilen können? Für Fragen und weitere informationen steht ihnen Jeannette Fischer unter [email protected] zur Verfügung.

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uk-netZWeRk .

bereits am ersten symposium 2009 wurde festgestellt, dass neben einer solchen Veranstaltung wie das uk-symposium eine Austauschplattform fehlt. im bereich uk gab es bis anhin keine Plattform, welche uk spezifische Angebote wie kurse, Weiterbildungen, dienstleistungen oder hilfsmittel übersichtlich darstellt oder regionalen uk-gruppen die Möglichkeit gab, sich einem breiteren Publikum vorzustellen. Auf uk-netzwerk.ch wird dies nun möglich!

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active communication ag sumpfstrasse 28 6300 zug

telefon 041 747 03 03 telefax 041 747 03 04

elektronische hilfsmittel für menschen mit einer behinderung

www activecommunication ch

Simone Schori,Beraterin & Heilpä[email protected]

Kaspar Aeberhard, Berater & [email protected]

Tom Schmied, [email protected]

Ingo Mroczek, Berater & [email protected]

Ivan Zavagni, [email protected]

Daniele Raffa, Consulente [email protected]

Handy SystemVia Lavizzari 21, 6850 MendrisioTelefon 091 646 36 65

Für Menschen mit einer behinderung oder neurologischen erkrankung führen wir hilfsmittelberatungen in der ganzen schweiz durch. Für ein unverbindliches beratungsgespräch kontaktieren sie uns auf 041 747 03 03 oder [email protected].